Doppelgänger und Geld: Unterschied zwischen den Seiten

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Der '''Doppelgänger''' ist eine abnorme Erscheinung des [[Kleiner Hüter der Schwelle|kleinen Hüters der Schwelle]]. Während die normale Begegnung mit dem kleinen [[Hüter der Schwelle]] im Zuge einer regulären [[Geistesschulung]] geschieht, tritt das Doppelgänger-Erlebnis oft spontan auf, meist ausgelöst durch eine vorangegangene starke [[seelisch]]e Erschütterung. Im Doppelgänger tritt uns die [[Karma|karmische Schuld]], die als dunkler [[Schatten]] unserem [[Astralleib]] einverwoben ist, in objektiver Gestalt als [[ätherisch]]es Ebenbild des [[Physischer Leib|physischen Leibes]] vor das geistige Auge.
[[Datei:Geld2.jpg|thumb|[[Wikipedia:Euromünze|Euromünze]]n]]
'''Geld''' ([[Wikipedia:Althochdeutsch|ahd.]] ''gelt'' ,Vergeltung, Vergütung, Einkommen‘ oder ,Wert‘<ref>Friedrich Kluge, ''Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache'', 18. Aufl., Walter de Gruyter & Co. Berlin 1960, S. 244.)</ref>) ist im gesunden [[Sozialer Organismus|sozialen Organismus]] nur ein Wertäquivalent, ein Wertmesser für eine Waren- oder Dienstleistung.


== Wahre Selbsterkenntnis macht den Doppelgänger sichtbar ==
== Die soziale Funktion des Geldes ==
 
Was wir mit unserem [[Tagesbewusstsein|Alltagsbewusstsein]] über unser wahres [[Wesen]] erfahren, besteht zum großen Teil aus Illusionen, die wir uns über uns selbst machen. Diese legen sich wie ein Schleier über unsere wahre Natur. Je nach Temperamentslage schätzen wir uns als zu hoch oder zu niedrig, nur selten aber richtig ein. Namentlich durchschauen wir mit unserem normalen [[Bewusstsein]] nicht, welche Kräfte in unserem [[Schicksal]] walten. Gerade in diesen Schicksalskräften liegt aber ein wesentlicher Teil unseres [[Selbst]]s begründet. Wirkliche Selbsterkenntnis ist nur durch konsequente [[Schulungsweg|geistige Schulung]] zu erreichen und sie ist, da nun die Illusionen zerfallen, die wir uns über uns selbst gemacht haben, durchaus mit schmerzlichen Erlebnissen verbunden. Wir müssen zuvor genügende geistige Standfestigkeit errungen haben, um diese Erlebnisse überhaupt ertragen zu können. Erst aber wenn wir zu wirklicher Selbsterkenntnis vorgedrungen sind, können wir uns bewusst von der restlichen [[Geistige Welt|geistigen Welt]] unterscheiden und erst dann tritt sie uns als objektive Erscheinung vor das innere Seelenauge. Solange wir noch nicht reif sind, uns selbst und die geistige Welt in ihrer wahren Gestalt kennezzulernen, wirkt der Doppelgänger als verborgener [[Kleiner Hüter der Schwelle|Hüter der Schwelle]], der uns den bewussten Eintritt in die geistige Welt verwehrt:


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"Und was ist das andere unabwendbare Erlebnis, das der
"Das Geld
Mensch innerlich durchmacht, - unabwendbar, denn es ist die
ist nichts anderes als der äußerlich ausgedrückte Wert, der durch
Folge des treuen Befolgens der esoterischen Übungen? Das ist
[[Arbeitsteilung]] erwirtschaftet ist und der von einem auf den anderen
die [[Spaltung der Persönlichkeit]], die da auftritt.
übertragen wird." {{Lit|{{G|340|57}}}}
Der Mensch wird allmählich empfinden so, als ob etwas neben
ihm ginge, etwas, das mitdenkt, mithört, ja sogar, wenn der
Mensch innerlich nicht sehr stark ist, mitspricht. Es ist ein zweites
Ich, das hervortritt, ein Doppelgänger, den man aus sich herausgesetzt
hat. Je ernsthafter einer den esoterischen Weg gegangen ist, um so mehr setzt er von seinem alten Menschen aus sich
heraus, das heißt, er wirft wie die Schlange eine Haut nach der
anderen ab. Diese Häute - vergleichsweise gesprochen - werden
zu einem zweiten Leib, einem Doppelgänger, der einen im Leben
nicht mehr verläßt. Der Mensch, der seinen Doppelgänger
aus sich herausgesetzt hat, wurde in den alten ägyptischen Mysterien
der «Kha-Mensch» genannt. Der Doppelgänger ist an
den Kha-Menschen gekettet, um ihn fortwährend daran zu erinnern,
wie sein früheres Leben war oder wie er noch ist. Das ist
nicht immer eine angenehme Empfindung. Aber das Bewußtsein,
diesen Doppelgänger immer mit sich zu führen, wird ihm seine
Fehler ins Bewußtsein rufen, damit er sich bessern solle. Er soll
fortwährend diese Anwesenheit empfinden, sonst würde es gefährlich
werden und er über all seinen hohen Idealen und Absichten
vergessen, was eigentlich sein Innenleben und was seine
Fehler sind. Es würde unter gewissen Umständen sogar für
einen hohen Eingeweihten lebensgefährlich sein, trotz seines hohen
Strebens, wenn er diesen Doppelgänger nur einen Augenblick
vergessen würde. Er würde tatsächlich seinen physischen
Leib durch den Tod verlieren können, ungefähr in der Weise
wie jemand, der, in ein erhabenes Problem vertieft, vergessen
würde, auf seinen Körper zu achten, und infolge dieser Unaufmerksamkeit
überfahren würde. Je stärker der Doppelgänger
auftritt, desto besser ist es für unsere Entwicklung, denn sonst
würden wir uns großen Illusionen über uns selbst hingeben." {{Lit|{{G|266b|274f}}}}
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"Durch diesen Doppelgänger lernen
"Was ist eigentlich für den heutigen sozialen Organismus das
wir gründlich kennen alles dasjenige, was wir aus uns heraussetzen
Geld? Es ist das Mittel, um gemeinsame Wirtschaft zu führen. Stellen
müssen. Er zeigt es uns immer wieder von neuem. Alles,
Sie sich nur einmal die ganze Funktion des Geldes vor. Sie besteht
was an Unaufrichtigkeit, Lieblosigkeit, Egoismus und anderen
darinnen, daß ich einfach für dasjenige, was ich selber arbeite,
schlechten Eigenschaften in uns ist, das tritt uns durch das Erleben
Anweisung habe auf irgend etwas anderes, was ein anderer arbeitet.
dieses Doppelgängers entgegen. Und daß wir diese Eigenschaften
Und sobald Geld etwas anderes ist als diese Anweisung, ist es unberechtigt
noch mit uns herumschleppen, sie noch nicht abschütteln
im sozialen Organismus." {{Lit|{{G|329|140}}}}
können, das bewirkt das Gefühl des Unbehagens, das uns
der Doppelgänger bereitet. Solange wir diese schlechten Eigenschaften
noch in uns hatten, in unserem Unterbewußtsein,
gleichsam in der Meerestiefe unserer Seele, kamen sie uns in ihrer
ganzen Stärke noch nicht zum Bewußtsein. Wenn aber der
geistige Mensch sich entwickelt und immer mehr wächst, wenn
er mahnend hinschaut auf diese Eigenschaften unserer Seele, so
wirken sie quälend durch ihr Vorhandensein, das dieser geistige
Mensch nicht mehr dulden kann. Und deshalb ist es sehr gut,
wenn das Gefühl des quälenden Unbehagens sehr stark auftritt,
denn dadurch kommen wir am schnellsten von diesem Doppelgänger
los." {{Lit|{{G|266b|279f}}}}
</div>
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"Vor dem Betreten der übersinnlichen Welt kannte der Mensch Denken, Fühlen und Wollen nur als innere Seelenerlebnisse. Sobald er die übersinnliche Welt betritt, nimmt er Dinge wahr, welche nicht Sinnlich-Physisches ausdrücken, sondern Seelisch-Geistiges. Hinter den von ihm wahrgenommenen Eigenschaften der neuen Welt stehen jetzt seelisch-geistige Wesenheiten. Und diese bieten sich ihm jetzt so dar als eine Außenwelt, wie sich ihm im physisch-sinnlichen Gebiet Steine, Pflanzen und Tiere vor die Sinne gestellt haben. Es kann nun der Geistesschüler einen bedeutsamen Unterschied wahrnehmen zwischen der sich ihm erschließenden seelisch-geistigen Welt und derjenigen, welche er gewohnt war, durch seine physischen Sinne wahrzunehmen. Eine Pflanze der sinnlichen Welt bleibt, wie sie ist, was auch des Menschen Seele über sie fühlt oder denkt. Das ist bei den Bildern der seelisch-geistigen Welt zunächst nicht der Fall. Sie ändern sich, je nachdem der Mensch dieses oder jenes empfindet oder denkt. Dadurch gibt ihnen der Mensch ein Gepräge, das von seinem eigenen Wesen abhängt. Man stelle sich vor, ein gewisses Bild trete in der imaginativen Welt vor dem Menschen auf. Verhält er sich zunächst in seinem Gemüte gleichgültig dagegen, so zeigt es sich in einer gewissen Gestalt. In dem Augenblicke aber, wo er Lust oder Unlust gegenüber dem Bilde empfindet, ändert es seine Gestalt. Die Bilder drücken somit zunächst nicht nur etwas aus, was selbständig außerhalb des Menschen ist, sondern sie spiegeln auch dasjenige, was der Mensch selbst ist. Sie sind ganz und gar durchsetzt von des Menschen eigener Wesenheit. Diese legt sich wie ein Schleier über die Wesenheiten hin. Der Mensch sieht dann, wenn auch eine wirkliche Wesenheit ihm gegenübersteht, nicht diese, sondern sein eigenes Erzeugnis. So kann er zwar durchaus Wahres vor sich haben und doch Falsches sehen. Ja, das ist nicht nur der Fall mit Bezug auf das, was der Mensch als seine Wesenheit selbst an sich bemerkt; sondern alles, was an ihm ist, wirkt auf diese Welt ein. Es kann zum Beispiel der Mensch verborgene Neigungen haben, die im Leben durch Erziehung und Charakter nicht zum Vorschein kommen; auf die geistig-seelische Welt wirken sie; und diese bekommt die eigenartige Färbung durch das ganze Wesen des Menschen, gleichgültig, wieviel er von diesem Wesen selbst weiß oder nicht weiß. — Um weiter fortschreiten zu können von dieser Stufe der Entwickelung aus, ist es notwendig, daß der Mensch unterscheiden lerne zwischen sich und der geistigen Außenwelt. Es wird nötig, daß er alle Wirkungen des eigenen Selbstes auf die um ihn befindliche seelisch-geistige Welt ausschalten lerne. Man kann das nicht anders, als wenn man sich eine Erkenntnis erwirbt von dem, was man selbst in die neue Welt hineinträgt. Es handelt sich also darum, daß man zuerst wahre, durchgreifende Selbsterkenntnis habe, um dann die umliegende geistig-seelische Welt rein wahrnehmen zu können. Nun bringen es gewisse Tatsachen der menschlichen Entwickelung mit sich, daß solche Selbsterkenntnis beim Eintritte in die höhere Welt wie naturgemäß stattfinden muß. Der Mensch entwickelt ja in der gewöhnlichen physisch-sinnlichen Welt sein Ich, sein Selbstbewußtsein. Dieses Ich wirkt nun wie ein Anziehungs-Mittelpunkt auf alles, was zum Menschen gehört. Alle seine Neigungen, Sympathien, Antipathien, Leidenschaften, Meinungen usw. gruppieren sich gleichsam um dieses Ich herum. Und es ist dieses Ich auch der Anziehungspunkt für das, was man das Karma des Menschen nennt. Würde man dieses Ich unverhüllt sehen, so würde man an ihm auch bemerken, daß bestimmt geartete Schicksale es noch in dieser und den folgenden Verkörperungen treffen müssen, je nachdem es in den vorigen Verkörperungen so oder so gelebt, sich dieses oder jenes angeeignet hat. Mit alle dem, was so am Ich haftet, muß es nun als erstes Bild vor die Menschenseele treten, wenn diese in die seelisch-geistige Welt aufsteigt. Dieser Doppelgänger des Menschen muß, nach einem Gesetz der geistigen Welt, vor allem andern als dessen erster Eindruck in jener Welt auftreten. Man kann das Gesetz, welches da zugrunde liegt, sich leicht verständlich machen, wenn man das Folgende bedenkt. Im physisch-sinnlichen Leben nimmt sich der Mensch nur insofern selbst wahr, als er sich in seinem Denken, Fühlen und Wollen innerlich erlebt. Diese Wahrnehmung ist aber eine innerliche; sie stellt sich nicht vor den Menschen hin, wie sich Steine, Pflanzen und Tiere vor ihn hinstellen. Auch lernt sich durch innerliche Wahrnehmung der Mensch nur zum Teil kennen. Er hat nämlich etwas in sich, was ihn an einer tiefergehenden Selbsterkenntnis hindert. Es ist dies ein Trieb, sogleich, wenn er durch Selbsterkenntnis sich eine Eigenschaft gestehen muß und sich keiner Täuschung über sich hingeben will, diese Eigenschaft umzuarbeiten.
"Die Funktion, die Bedeutung, die das Geld heute hat,
 
muß geändert werden. Das Geld wird in Zukunft eine Art wandelnde
Gibt er diesem Triebe nicht nach, lenkt er einfach die Aufmerksamkeit von dem eigenen Selbst ab und bleibt er, wie er ist, so benimmt er sich selbstverständlich auch die Möglichkeit, sich in dem betreffenden Punkte selbst zu erkennen. Dringt der Mensch aber in sich selbst und hält er sich ohne Täuschung diese oder jene seiner Eigenschaften vor, so wird er entweder in der Lage sein, sie an sich zu verbessern oder aber er wird dies in der gegenwärtigen Lage seines Lebens nicht können. In dem letzteren Falle wird seine Seele ein Gefühl beschleichen, das man als Gefühl des Schämens bezeichnen muß. So wirkt in der Tat des Menschen gesunde Natur: Sie empfindet durch die Selbsterkenntnis mancherlei Arten des Schämens. Nun hat dieses Gefühl schon im gewöhnlichen Leben eine ganz bestimmte Wirkung. Der gesund denkende Mensch wird dafür sorgen, daß dasjenige, was ihn an sich selbst mit diesem Gefühl erfüllt, nicht in Wirkungen nach außen sich geltend mache, daß es nicht in äußeren Taten sich auslebe. Das Schämen ist also eine Kraft, welche den Menschen antreibt, etwas in sein Inneres zu verschließen und dies nicht äußerlich wahrnehmbar werden zu lassen. Wenn man dies gehörig bedenkt, so wird man begreiflich finden, daß die Geistesforschung einem inneren Seelenerlebnis, das mit dem Gefühl des Schämens ganz nahe verwandt ist, noch viel weitergehende Wirkungen zuschreibt. Sie findet, daß es in den verborgenen Tiefen der Seele eine Art verborgenes Schämen gibt, dessen sich der Mensch im physisch-sinnlichen Leben nicht bewußt wird. Dieses verborgene Gefühl wirkt aber in einer ähnlichen Art wie das gekennzeichnete offenbare des gewöhnlichen Lebens:
Buchführung sein, gleichsam ein Aufschreiben dessen, was
 
man hervorgebracht hat und was man dafür eintauschen kann.
es verhindert, daß des Menschen innerste Wesenheit in einem wahrnehmbaren Bilde vor den Menschen hintritt. Wäre dieses Gefühl nicht da, so würde der Mensch vor sich selbst wahrnehmen, was er in Wahrheit ist; er würde seine Vorstellungen, Gefühle und seinen Willen nicht nur innerlich erleben, sondern sie wahrnehmen, wie er Steine, Tiere und Pflanzen wahrnimmt. So ist dieses Gefühl der Verhüller des Menschen vor sich selbst. Und damit ist es zugleich der Verhüller der ganzen geistig-seelischen Welt. Denn indem sich des Menschen eigene innere Wesenheit vor ihm verhüllt, kann er auch das nicht wahrnehmen, an dem er die Werkzeuge entwickeln sollte, um die seelisch-geistige Welt zu erkennen; er kann seine Wesenheit nicht umgestalten, so daß sie geistige Wahmehmungsorgane erhielte. — Wenn nun aber der Mensch durch regelrechte Schulung dahin arbeitet, diese Wahmehmungsorgane zu erhalten, so tritt dasjenige als erster Eindruck vor ihn hin, was er selbst ist. Er nimmt seinen Doppelgänger wahr. Diese Selbstwahrnehmung ist gar nicht zu trennen von der Wahrnehmung der übrigen geistig-seelischen Welt. Im gewöhnlichen Leben der physisch-sinnlichen Welt wirkt das charakterisierte Gefühl so, daß es fortwährend das Tor zur geistig-seelischen Welt vor dem Menschen zuschließt. Wollte der Mensch nur einen Schritt machen, um in diese Welt einzudringen, so verbirgt das sogleich auftretende, aber nicht zum Bewußtsein kommende Gefühl des Schämens das Stück der geistig-seelischen Welt, das zum Vorschein kommen will. Die charakterisierten Übungen aber schließen diese Welt auf. Nun ist die Sache so, daß jenes verborgene Gefühl wie ein großer Wohltäter des Menschen wirkt. Denn durch alles das, was man sich ohne geisteswissenschaftliche Schulung an Urteilskraft, Gefühlsleben und Charakter erwirbt, ist man nicht imstande, die Wahrnehmung der eigenen Wesenheit in ihrer wahren Gestalt ohne weiteres zu ertragen. Man würde durch diese Wahrnehmung alles Selbstgefühl, Selbstvertrauen und Selbstbewußtsein verlieren. Daß dies nicht geschehe, dafür müssen wieder die Vorkehrungen sorgen, welche man neben den Übungen für die höhere Erkenntnis zur Pflege seiner gesunden Urteilskraft, seines Gefühls- und Charakterwesens unternimmt. Durch seine regelrechte Schulung lernt der Mensch wie absichtslos so viel aus der Geisteswissenschaft kennen und es werden ihm außerdem so viele Mittel zur Selbsterkenntnis und Selbstbeobachtung klar, als notwendig sind, um kraftvoll seinem Doppelgänger zu begegnen. Es ist dann für den Geistesschüler so, daß er nur als Bild der imaginativen Welt in anderer Form das sieht, womit er sich in der physischen Welt schon bekanntgemacht hat. Wer in richtiger Art zuerst in der physischen Welt durch seinen Verstand das Karmagesetz begriffen hat, der wird nicht besonders erbeben können, wenn er nun die Keime seines Schicksales eingezeichnet sieht in dem Bilde seines Doppelgängers. Wer durch seine Urteilskraft sich bekanntgemacht hat mit der Welten- und Menschheitsentwickelung und weiß, wie in einem bestimmten Zeitpunkte dieser Entwickelung die Kräfte des Luzifer in die menschliche Seele eingedrungen sind, der wird es unschwer ertragen, wenn er gewahr wird, daß in dem Bilde seiner eigenen Wesenheit diese luziferischen Wesenheiten mit allen ihren Wirkungen enthalten sind. — Man sieht aber hieraus, wie notwendig es ist, daß der Mensch nicht den eigenen Eintritt in die geistige Welt verlange, bevor er durch seine gewöhnliche in der physisch-sinnlichen Welt entwickelte Urteilskraft gewisse Wahrheiten über die geistige Welt verstanden hat. Was in diesem Buche vor der Auseinandersetzung über die «Erkenntnis der höheren Welten» mitgeteilt ist, das sollte der Geistesschüler im regelrechten Entwickelungsgange durch seine gewöhnliche Urteilskraft sich angeeignet haben, bevor er das Verlangen hat, sich selbst in die übersinnlichen Welten zu begeben.
Dies alles ist nicht etwas, was erst in Jahrzehnten angestrebt werden
 
kann, sondern unmittelbar angestrebt werden kann, wenn nur
Bei einer Schulung, in welcher nicht auf Sicherheit und Festigkeit der Urteilskraft, des Gefühls- und Charakterlebens gesehen wird, kann es geschehen, daß dem Schüler die höhere Welt entgegentritt, bevor er dazu die nötigen inneren Fähigkeiten hat. Dann würde ihn die Begegnung mit seinem Doppelgänger bedrücken und zu Irrtümern führen. Würde aber — was allerdings auch möglich wäre — die Begegnung ganz vermieden und der Mensch doch in die übersinnliche Welt eingeführt, dann wäre er ebensowenig imstande, diese Welt in ihrer wahren Gestalt zu erkennen. Denn es wäre ihm ganz unmöglich, zu unterscheiden zwischen dem, was er in die Dinge hineinsieht, und dem, was sie wirklich sind. Diese Unterscheidung ist nur möglich, wenn man die eigene Wesenheit als ein Bild für sich wahrnimmt und dadurch sich alles das von der Umgebung loslöst, was aus dem eigenen Innern fließt. — Der Doppelgänger wirkt für das Leben des Menschen in der physisch-sinnlichen Welt so, daß er sich durch das gekennzeichnete Gefühl des Schämens sofort unsichtbar macht, wenn sich der Mensch der seelisch-geistigen Welt naht. Damit verbirgt er aber auch diese ganze Welt selbst. Wie ein «Hüter» steht er da vor dieser Welt, um den Eintritt jenen zu verwehren, welche zu diesem Eintritte noch nicht geeignet sind. Er kann daher der «Hüter der Schwelle, welche vor der geistig-seelischen Welt ist», genannt werden. — Außer durch das geschilderte Betreten der übersinnlichen Welt begegnet der Mensch noch beim Durchgang durch den physischen Tod diesem «Hüter der Schwelle». Und er enthüllt sich nach und nach im Verlaufe des Lebens in der seelisch-geistigen Entwickelung zwischen dem Tode und einer neuen Geburt. Da kann aber die Begegnung den Menschen nicht bedrücken, weil er davon andern Welten weiß als in dem Leben zwischen Geburt und Tod.
genügend viele Menschen es verstehen. Alles andere ist im Grunde
 
Wischiwaschi." {{Lit|{{G|331|173}}}}
Wenn der Mensch, ohne die Begegnung mit dem «Hüter der Schwelle» zu haben, die geistig-seelische Welt betreten würde, so könnte er Täuschung nach Täuschung verfallen. Denn er könnte nie unterscheiden, was er selbst in diese Welt hineinträgt und was ihr wirklich angehört. Eine regelrechte Schulung darf aber den Geistesschüler nur in das Gebiet der Wahrheit, nicht in dasjenige der Illusion führen.
 
Eine solche Schulung wird durch sich selbst so sein, daß die Begegnung notwendig einmal erfolgen muß. Denn sie ist die eine der für die Beobachtung übersinnlicher Welten unentbehrlichen Vorsichtsmaßregeln gegen die Möglichkeit Von Täuschung und Phantastik. — Es gehört zu den unerläßlichsten Vorkehrungen, welche jeder Geistesschüler treffen muß, sorgfältig an sich zu arbeiten, um nicht zum Phantasten zu werden, zu einem Menschen, der einer möglichen Täuschung, Selbsttäuschung (Suggestion und Selbstsuggestion) verfallen kann. Wo die Anweisungen zur Geistesschulung recht befolgt werden, da werden zugleich die Quellen vernichtet, welche die Täuschung bringen können. Hier kann natürlich nicht ausführlich von all den zahlreichen Einzelheiten gesprochen werden, die bei solchen Vorkehrungen in Betracht kommen. Es kann nur angedeutet werden, worauf es ankommt. Täuschungen, welche hier in Betracht kommen, entspringen aus zwei Quellen. Sie rühren zum Teil davon her, daß man durch die eigene seelische Wesenheit die Wirklichkeit färbt. Im gewöhnlichen Leben der physisch-sinnlichen Welt ist diese Quelle der Täuschung von verhältnismäßig geringer Gefahr; denn hier wird sich die Außenwelt immer scharf in ihrer eigenen Gestalt der Beobachtung aufdrängen, wie sie auch der Beobachter nach seinen Wünschen und Interessen wird färben wollen. Sobald man jedoch die imaginative Weit betritt, verändern sich deren Bilder durch solche Wünsche und Interessen, und man hat wie eine Wirklichkeit vor sich, was man erst selbst gebildet oder wenigstens mitgebildet hat. Dadurch nun, daß durch die Begegnung mit dem «Hüter der Schwelle» der Geistesschüler alles kennenlernt, was in ihm ist, was er also in die seelisch-geistige Welt hineintragen kann, ist diese Quelle der Täuschung beseitigt. Und die Vorbereitung, welche der Geistesschüler vor dem Betreten der seelisch-geistigen Welt sich angedeihen läßt, wirkt ja dahin, daß er sich gewöhnt, schon bei der Beobachtung der sinnlich-physischen Welt sich selbst auszuschalten und die Dinge und Vorgänge rein durch ihre eigene Wesenheit auf sich einsprechen zu lassen. Wer diese Vorbereitung genügend durchgemacht hat, kann ruhig die Begegnung mit dem «Hüter der Schwelle» erwarten. Durch sie wird er sich endgültig prüfen, ob er sich nun wirklich in der Lage fühlt, seine eigene Wesenheit auch dann auszuschalten, wenn er der seelisch-geistigen Welt gegenübersteht." {{Lit|{{G|013|374ff}}}}
</div>
</div>
== Der Doppelgänger als zurückgebliebener Rest des Astralleibs einer früheren Inkarnation ==
Als Doppelgänger erscheint häufig der im [[Kamaloka]] zurückgebliebene und nicht aufgelöste Rest des [[Astralleib]]s der vorangegangenen [[Inkarnation]], der dem Astralleib in der gegenwärtigen irdischen Verkörperung einverwoben ist. Dieser astralische Rest kann sich sehr leicht herauslösen und als selbstständige Wesenheit erscheinen.
<div style="margin-left:20px">
"Daß der Hüter der Schwelle auf abnorme Art auftritt geschieht, wenn der
Mensch eine so starke Anziehung hat zu dem einen Leben zwischen Geburt und
Tod, daß er wegen des geringen Maßes an innerer Tätigkeit nicht lange genug im
[[Devachan]] bleiben kann. Wenn der Mensch sich zu sehr gewöhnt hat, nach
außen zu schauen, hat er im Inneren nichts zu sehen. Er kommt dann bald ins
physische Leben zurück. Das Gebilde seiner früheren Begierden ist noch im Kamaloka
vorhanden; er trifft es dann noch an. Da mischt sich zu seinem neuen
Astralleib der alte hinzu; das ist das vorhergehende Karma, der Hüter der Schwelle.
Er hat dann sein früheres Karma fortwährend vor sich, dies wird eine eigentümliche
Art von Doppelgänger. Viele von den Päpsten der berüchtigten Päpstezeit,
wie zum Beispiel Alexander VI, haben solche Doppelgänger in der
nächsten Inkarnation gehabt. Es gibt Menschen, und zwar jetzt gar nicht selten,
die ihre frühere niedere Natur fortwährend neben sich haben. Das ist eine spezifische
Art von Wahnsinn. Das wird immer stärker und heftiger werden, weil das
Leben im Materiellen sich immer mehr ausbreitet. Viele Menschen, die jetzt ganz
im materiellen Leben aufgehen, werden in der nächsten Inkarnation die abnorme
Form des Hüters der Schwelle neben sich haben. Alle Nervösen von heute werden
gehetzt sein durch den Hüter der Schwelle in der nächsten Inkarnation. Sie werden
gehetzt werden in eine zu frühe Inkarnation, eine Art kosmischer Frühgeburt." {{Lit|{{G|093a|28f}}}}
</div>
<div style="margin-left:20px">
"Der Astralleichnam eines hochentwickelten Menschen, der an seinen niederen Trieben gearbeitet hat, löst sich rasch auf; aber langsam geht die Auflösung vor
sich bei niedrigstehenden Menschen, die ihren Neigungen und Leidenschaften freien Lauf gelassen haben. Da kann es sogar vorkommen, daß der alte zurückgelassene Astralleichnam sich noch nicht
aufgelöst hat, wenn der ursprüngliche Träger zu einer neuen Geburt
schreitet. Und das ist dann ein schweres Schicksal. Es kann auch
sein, daß ein Mensch durch besondere Umstände bald wiederkehrt
und seinen alten Astralleichnam noch vorfindet; dieser hat dann eine starke Anziehung zu ihm und schlüpft mit hinein in den neuen
Astralleib. Der Mensch bildet sich also wohl einen neuen Astralleib,
aber sein alter verbindet sich damit, beide schleppt er dann mit sich
durchs Leben. Der alte Astralleib tritt dann in bösen Träumen oder
Visionen vor ihn als sein zweites Ich und umgaukelt, quält und peinigt ihn. Das ist der unberechtigte, falsche «Hüter der Schwelle»<ref>Textvariante in der Mitschrift von Alice Kinkel: Es sind diese Wesen unter der Bezeichnung «unberechtigte Hüter der Schwelle» bekannt, wie zum Beispiel in «[[Zanoni]]» von [[Edward Bulwer-Lytton|Bulwer]], wo sie als entsetzliche Quäler der betreffenden Menschen auftreten.</ref>.
Dieser alte Astralleichnam tritt leicht aus dem Menschen heraus,
weil er nicht fest mit den anderen Wesensgliedern verbunden ist,
und erscheint dann als ein Doppelgänger." {{Lit|{{G|095|50f}}}}
</div>
Im Grunde ist der Doppelgänger die Erscheinung eines [[astral]]en [[Elementarwesen]]s:
<div style="margin-left:20px">
"Vorher war der Mensch selbst ein Elementarwesen. Nicht alles
Physische am Menschen ist bestimmt, erlöst zu werden. Es bleibt
vom Menschen eine Schlacke zurück. Diese Schlacke, die da zurückbleibt, ist im Menschen fortwährend vorhanden, daher steht er
unter dem Einfluß der astralischen Elementarwesen; das dazugehö-
rige Elementarwesen hängt ihm an. Der Mensch ist daher in fortwährender Verbindung mit dem, was ein hemmender Feind, ein
Störenfried seiner Entwicklung ist. Die Wesenheiten, die sich dem
Menschen anhängen, nannte man in der deutschen Mythologie die
Alben. Sie treten in einer unbestimmten Gestalt auf im sogenannten Alptraum. Diese Träume äußern sich etwa so, daß man glaubt,
ein Wesen setzt sich einem auf die Brust. Wenn man astral sehend
wird, sieht man zuerst diese Wesen (The Dweller on the Threshold
in Bulwers «Zanoni»). Es ist die Widerspiegelung der astralen Bekanntschaft des Menschen mit seinem Alb, ein Sich-Wehren des
Menschen gegen seinen Feind. Das Wesen ist die Projektion eines
astralen Wesens in uns selbst. Es ist der [kleine] Hüter der Schwelle. Der Mensch, der die Furcht vor dem inneren Feinde nicht überwinden kann, der kehrt gewöhnlich um beim Tor der Initiation." {{Lit|{{G|089|134}}}}
</div>
== ahrimanische und luziferische Doppelgänger ==
[[Substanz]]iell ist der Doppelgänger ein großer Teil des [[Ätherleib]]s, der von außen geschaut und von [[Ahriman]] nach unserer physischen Erscheinung gestaltet wird.


<div style="margin-left:20px">
<div style="margin-left:20px">
"Nun, für die hellsichtige Seele
"Geld nimmt man ein. Mit Geld wirtschaftet man. Durch das Geld
stellt sich das Folgende heraus. Der Mensch hat immer in seiner Seele
befreit man sich von der Gediegenheit des produktiven Prozesses selbst.
einiges, was er sozusagen nicht voll beherrscht, wofür er besondere
Man abstrahiert gewissermaßen das Geld im Wirtschaftsprozesse, wie
Affekte hat. Solchen Dingen gegenüber, was so geartet ist, daß der
man im Gedankenprozeß die Gedanken abstrahiert. Aber geradesowenig
Mensch mit seinem Inneren in ganz eigenartiger Weise zusammenhängt,
wie man aus abstrakten Gedanken irgendwelche wirklichen
entfaltet Ahriman eine besondere Tätigkeit. Es gibt in der
Vorstellungen und Empfindungen hervorzaubern kann, so kann man
Menschenseele solche Teile, die man gewissermaßen loslösen kann
aus dem Gelde etwas Wirkliches hervorzaubern, wenn man übersieht,
von dem Ganzen dieser Menschenseele. Weil der Mensch nicht eine
daß das Geld bloß ein Zeichen ist für Güter, die produziert werden, daß
vollständige Herrschaft ausübt über solche Einschlüsse, macht sich
das Geld gewissermaßen bloß eine Art Buchhaltung ist, eine fließende
Ahriman darüber her. Und da macht sich durch Ahrimans Tätigkeit,
Buchhaltung, daß jedes Geldzeichen stehen muß für irgendein Gut." {{Lit|{{G|332a|60}}}}
die unberechtigt ist, die dadurch entsteht, daß Ahriman seine Grenze
überschreitet, dann die Tendenz geltend, daß solche Teile der menschlichen
ätherischen Wesenheit und auch der menschlichen astralisehen
Wesenheit, welche die Neigung haben, sich von dem übrigen Seelenleben
loszutrennen und selbständig zu werden, von Ahriman sich
formen lassen, so daß er ihnen die menschliche Gestalt gibt. Im
Grunde genommen steht es mit allen möglichen Gedanken, die in uns
selber sitzen, so, daß sie die menschliche Gestalt annehmen können.
Wenn der Mensch diesen Gedanken als Gedankenlebewesen gegenübertritt,
wenn dann Ahriman die Gelegenheit hat, einen solchen Teil
der menschlichen Seele zu verselbständigen, ihm die menschliche
Form zu geben, und man lebt sich in die elementarische Welt hinein,
dann steht man diesem verselbständigten Teil seiner Wesenheit als
seinem Doppelgänger gegenüber. Es ist immer ein Teil der menschlichen
Seele, dem Ahriman die Form der menschlichen Gestalt gibt.
Man muß sich nur klarmachen, daß, wenn man die elementarische
"Welt betritt, wenn man außerhalb seines physischen Leibes ist, sich
in den ganzen Verhältnissen so manches ändert. Wenn man in seinem
physischen Leibe darinnensteckt, so kann man sich nicht gegenübertreten
; wenn man aber in seinem ätherischen Leibe die elementarische
Welt betritt, so kann man in ihm stecken und ihn dennoch von außen
sehen, wie man den Doppelgänger sieht. Dies ist mit dem Doppelgänger
gemeint. Er ist im Grunde genommen, wenn man substantiell
spricht, ein großer Teil des ätherischen Leibes selber. Während man
einen Teil desselben zurückbehält, sondert sich ein Teil ab, wird
objektiv. Man schaut ihn an, es ist ein Teil der eigenen Wesenheit,
dem Ahriman die Gestalt gegeben hat, die man selber hat. Denn
Ahriman versucht alles sozusagen hereinzudrängen in die Gesetze der
physischen Welt. In der physischen Welt herrschen die Geister der
Form, und sie teilen diese Herrschaft mit Ahriman, so daß Ahriman
das durchaus ausführen kann mit einem Teil der menschlichen Wesenheit,
was man bezeichnen kann als das Gestalten eines Teiles der
menschlichen Wesenheit zum Doppelgänger." {{Lit|{{G|147|118f}}}}
</div>
</div>
Der [[ahrimanisch]]e Doppelgänger ergreift unseren [[Leib]] kurz vor der Geburt und steht in Zusammenhang mit den [[Elektrizität|elektrischen]] Kräften in unserem [[Organismus]]. Kurz vor dem [[Tod]] ist er gezwungen, den Leib zu verlassen.


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<div style="margin-left:20px">
"Also der Mensch kommt
"Also es handelt sich da darum, daß man wirklich auf das Prinzip
recht sehr mit seinem Organismus, mit dem er sich bekleidet, in diese
sieht, daß man aus der Wirklichkeit heraus denkt, nicht aus vorgefaßten
Welt herein, ohne daß er mit seiner Seele hinunterlangt in diesen
grauen Theorien heraus denkt. Sehen Sie, manchmal haben diejenigen,
Organismus. Dafür ist aber auch Gelegenheit vorhanden, daß kurze
die gesund aus der Wirklichkeit heraus denken, von einzelnen
Zeit bevor wir geboren werden - nicht sehr lange bevor wir geboren
Erscheinungen her schon ein sehr gesundes Urteil. Ich habe Ihnen heute
werden -, außer unserer Seele noch ein anderes geistiges Wesen
ausgeführt, daß die Geldherrschaft eigentlich verwirrend wirkt über
Besitz ergreift von unserem Leib, von dem unterbewußten Teil
die wirklichen sozialen Zustände. Das muß man nur durchschauen. Sie
unseres Leibes. Das ist schon mal so: kurze Zeit bevor wir geboren
wirkt tatsächlich so, daß das Geld Machtverhältnisse, tyrannisierte
werden, durchsetzt uns ein anderes, wir würden nach unserer Terminologie
Verhältnisse bewirkt, daß an die Stelle alter Eroberermächte und dergleichen
heute sagen, ein ahrimanisches Geisteswesen. Das ist ebenso
einfach Geldmacht tritt. In Europa durchschaut man solche
in uns wie unsere eigene Seele. Diese Wesenheiten, welche ihr Leben
Dinge noch wenig. Ein amerikanisches Sprichwort gibt es, das sagt
gerade dadurch zubringen, daß sie die Menschen selber dazu benützen,
ungefähr: Reich geworden durch bloße Kapitalwirtschaft bedeutet,
um da sein zu können in der Sphäre, in der sie da sein wollen,
nach drei Generationen wiederum in Hemdsärmeln herumgehen! — Da
diese Wesenheiten haben eine außerordentlich hohe Intelligenz und
wird das Imaginäre der Kapitalwirtschaft ganz deutlich hingestellt,
einen ganz bedeutsam entwickelten Willen, aber gar kein Gemüt,
dieses Sich-Auflösen, dieses Imaginäre. Man kann Milliardär werden,
nicht das, was man menschliches Gemüt nennt. - Und wir schreiten
und nach drei Generationen gehen die Nachkommen selbstverständlich
schon so durch unser Leben, daß wir unsere Seele haben und einen
in Hemdsärmeln herum, weil das Geld der Herrscher wird über den
solchen Doppelgänger, der viel gescheiter ist, sehr viel gescheiter ist
Menschen." {{Lit|{{G|332a|67}}}}
als wir, sehr intelligent ist, aber eine mephistophelische Intelligenz hat,
eine ahrimanische Intelligenz hat, und dazu einen ahrimanischen
Willen, einen sehr starken Willen, einen Willen, der den Naturkräften
viel näher steht als unser menschlicher Wille, der durch das Gemüt
reguliert wird.
 
Im 19. Jahrhundert hat die Naturwissenschaft entdeckt, daß das
Nervensystem von elektrischen Kräften durchsetzt ist. Sie hatte recht,
diese Naturwissenschaft. Aber wenn sie glaubte, wenn die Naturforscher
glauben, daß die Nervenkraft, die zu uns gehört, die für
unser Vorstellungsleben die Grundlage ist, irgendwie mit elektrischen
Strömen zu tun hat, welche durch unsere Nerven gehen, so haben sie
eben unrecht. Denn die elektrischen Ströme, das sind diejenigen
Kräfte, die von dem Wesen, das ich eben jetzt geschildert habe, in
unser Wesen hineingelegt werden, die gehören unserem Wesen gar
nicht an: wir tragen schon auch elektrische Ströme in uns, aber sie
sind rein ahrimanischer Natur.
 
Diese Wesenheiten von hoher Intelligenz, aber rein mephistophelischer
Intelligenz, und von einem der Natur mehr verwandten Willen,
als es für den menschlichen Willen gesagt werden kann, die haben
einmal aus ihrem eigenen Willen heraus beschlossen, nicht in jener
Welt leben zu wollen, in der sie durch die weisheitsvollen Götter der
oberen Hierarchie zu leben bestimmt waren. Sie wollten die Erde
erobern, sie brauchen Leiber; eigene Leiber haben sie nicht: sie
benützen so viel von den menschlichen Leibern, als sie benützen
können, weil die menschliche Seele eben nicht ganz den menschlichen
Leib ausfüllen kann.
 
Diese Wesenheiten also können, so wie sich der menschliche Leib
entwickelt, zu einer bestimmten Zeit bevor der Mensch geboren wird,
gewissermaßen in diesen menschlichen Leib hinein, und unter der
Schwelle unseres Bewußtseins begleiten sie uns. Sie können nur eines
im menschlichen Leben absolut nicht vertragen: sie können nämlich
den Tod nicht vertragen. Daher müssen sie diesen menschlichen Leib,
in dem sie sich festsetzen, immer auch, bevor er vom Tode befallen
wird, verlassen. Das ist eine sehr herbe Enttäuschung immer wiederum,
denn sie wollen gerade das sich erobern: in den menschlichen
Leibern zu bleiben über den Tod hinaus. Das wäre eine hohe Errungenschaft
im Reiche dieser Wesenheiten; das haben sie zunächst
nicht erreicht.
 
Wäre das Mysterium von Golgatha nicht geschehen, wäre der
Christus nicht durch das Mysterium von Golgatha gegangen, so wäre
es längst so auf der Erde, daß diese Wesenheiten sich die Möglichkeit
erobert hätten, im Menschen auch drinnen zu bleiben, wenn dem
Menschen der Tod karmisch vorbestimmt ist. Dann hätten sie überhaupt
über die menschliche Entwickelung auf der Erde den Sieg
davongetragen, und sie wären Herren der menschlichen Entwickelung
auf der Erde geworden.
 
Das ist etwas von einer ungeheuer tiefgehenden Bedeutung: einzusehen
diese Zusammenhänge zwischen dem Durchgehen des
Christus durch das Mysterium von Golgatha und diesen Wesenheiten,
die den Tod in der Menschennatur erobern wollen, aber ihn heute
noch nicht vertragen können; die sich immer hüten müssen, im
Menschenleibe zu erleben die Stunde, wo der Mensch vorbestimmt
hat zu sterben, hüten müssen, seinen Leib über diese Todesstunde
hinaus zu erhalten, das Leben seines Leibes über diese Todesstunde
hinaus zu verlängern." {{Lit|{{G|178|58ff}}}}
</div>
</div>


Der [[ahrimanisch]]e Doppelgänger ist der Urheber aller physischer [[Krankheit]]en, die spontan aus dem Inneren hervorbrechen, während der [[luziferisch]]e Doppelgänger alle [[psychisch]]en Erkrankungen hervorruft.
== Geld ist realisierter Geist ==


<div style="margin-left:20px">
<div style="margin-left:20px">
"Denn dieser
"Wir sehen also im Verfolg der Arbeitsteilung den Kapitalismus
Doppelgänger, von dem ich gesprochen habe, der ist nichts mehr und
auftreten, wir sehen im Verfolg des Kapitalismus, und zwar ziemlich
nichts weniger als der Urheber aller physischen Krankheiten, die
bald, auftreten die Geldwirtschaft. Das Geld ist gegenüber den besonderen
spontan aus dem Innern hervortreten, und ihn ganz kennen, ist organische
wirtschaftlichen Geschehnissen ein vollständiges Abstraktum.
Medizin. Die Krankheiten, die spontan, nicht durch äußere
Wenn Sie fünf Franken in der Tasche haben, können Sie sich
Verletzungen, sondern spontan von innen heraus im Menschen auftreten,
dafür ebensowohl ein Mittagsmahl kaufen und ein Abendbrot, wie Sie
sie kommen nicht aus der menschlichen Seele, sie kommen von
sich einen Anzugsteil kaufen können. Für das Geld ist es irrelevant,
diesem Wesen. Er ist der Urheber aller Krankheiten, die spontan aus
was dafür erworben wird, gegen was es sich im volkswirtschaftlichen
dem Innern hervortreten; er ist der Urheber aller organischen Krankheiten.
Prozeß austauscht. Das Geld ist das für die einzelnen Volkswirtschaftsfaktoren,
Und ein Bruder von ihm, der allerdings nicht ahrimanisch,
insofern sie noch von der Natur beeinflußt sind,
sondern luziferisch geartet ist, der ist der Urheber aller neurasthenischen
absolut Gleichgültige. Deshalb wird das Geld aber der Ausdruck, die
und neurotischen Krankheiten, aller Krankheiten, die eigentlich
Handhabe, das Mittel für den Geist, um einzugreifen in den volkswirtschaftlichen
keine Krankheiten sind, die nur, wie man sagt, Nervenkrankheiten,
Organismus, der in der Arbeitsteilung steht.
hysterische Krankheiten und so weiter sind." {{Lit|{{G|178|61}}}}
</div>


Der ahrimanische Doppelgänger steht auch in engem Zusammenhang mit den [[Elektrizität|elektrischen]] und [[Magnetismus|magnetischen]] Kräften der [[Erde (Planet)|Erde]].  
Ohne daß das Geld geschaffen wird, ist es überhaupt nicht möglich,
daß der Geist eingreift in den volkswirtschaftlichen Organismus,
wenn wir von der Arbeitsteilung sprechen. So können wir sagen: Da
wird dasjenige, was ursprünglich zusammen ist im volkswirtschaftlichen
Zustand, was jeder einzelne in seinem Egoismus erarbeitet, das
wird verteilt auf die Gesamtheit. - So ist es ja in der Arbeitsteilung.
Im Kapital werden Einzelheiten wiederum zusammengefaßt zu einem
Gesamtprozeß. Die Kapitalbildung ist eine Synthese, durchaus eine
Synthese. So wird derjenige, der in dieser Art als Kapitalbildner aufgetreten
ist, der durch die Notwendigkeit des Auftretens des Geldes
eben sein Kapital in Geldkapital verwandeln kann, der wird zum
Leiher für einen, der nichts anderes hat als Geist. Der empfängt das
Geld. Das ist der richtige Repräsentant von durch den Geist aufgebrachten
wirtschaftlichen Werten.


<div style="margin-left:20px">
Wir müssen die Sache durchaus volkswirtschaftlich betrachten. Es
"Diese Wesen, die als solche
mag religiös und ethisch das Geld eine noch so schlimme Sache sein;
ahrimanisch-mephistophelische Wesen von dem Menschen eine kurze
im volkswirtschaftlichen Sinn ist das Geld der in dem volkswirtschaftlichen
Zeitstrecke, bevor er geboren ist, Besitz ergreifen, die haben ihre ganz
Organismus drinnen wirksame Geist. Es ist nicht anders. Also,
besondere Geschmacksnatur. Da gibt es solche Wesenheiten, denen
es muß im volkswirtschaftlichen Prozeß das Geld geschaffen werden,
ganz besonders die östliche Halbkugel, Europa, Asien, Afrika gefallen;
damit überhaupt der Geist seinen Fortschritt findet von dem Ausgangspunkt
die wählen sich solche Menschen, die dort geboren werden,
aus, wo er sich nur an die Natur wendet. Er würde in
um ihre Leiber zu benützen. Andere wählen sich Leiber, die auf der
primitiven Zuständen bleiben, wenn er sich nur auf die Natur anwenden
westlichen Halbkugel, in Amerika geboren werden. Dasjenige, was
würde. Er muß, um nun auch die Errungenschaft des Geistigen in den volkswirtschaftlichen Prozeß wiederum hineinzugießen,
wir Menschen in einem schwachen Abbilde als Geographie haben, das
als Geld sich realisieren. Geld ist realisierter Geist. Es kommt aber
ist für diese Wesenheiten lebendiges Prinzip ihres eigenen Erlebens;
gleich wieder das Konkrete herein. Zunächst ist das Geld ein Abstraktum,
danach richten sie ihren Wohnsitz ein." {{Lit|{{G|178|63}}}}
von dem man sagen kann: Es ist gleich, ob ich mir um fünf
Franken einen Teil des Anzugs kaufe oder die Haare schneiden lasse -
es braucht ja nicht ein einziger Haarschnitt zu sein -, ich meine, für
das Geld ist es gleichgültig. Aber indem das Geld an die Person des
Menschen und damit an den Geist des Menschen zurückkommt,
in dem Moment wird das Geld dasjenige, was nun wiederum in
seiner konkreten besonderen Tatsache volkswirtschaftlich tätig ist.
Das heißt: der Geist ist in dem Geld drinnen volkswirtschaftlich
tätig." {{Lit|{{G|340|57ff}}}}
</div>
</div>


Besonders stark wirken diese Kräfte in [[Wikipedia:Amerika|Amerika]] auf den Doppelgänger.
== Abnützung des Geldes ==
''Hauptartikel: [[Altwerden des Geldes]]''


<div style="margin-left:20px">
So wie sich die Waren im Laufe der Zeit abnützen, so wird sich im gesunden sozialen Organismus auch das Geld, das deren Wertmesser ist, abnützen müssen:
"Denn die deutlichsten Beziehungen zum Doppelgänger
gehen aus von demjenigen Gebiete der Erde, das vom amerikanischen
Kontinente bedeckt ist; und in den älteren Jahrhunderten
fuhr man mit norwegischen Schiffen hinüber nach Amerika und
studierte da drüben Krankheiten. Von Europa aus wurden in Amerika
gewissermaßen die unter dem Einflüsse des Erdenmagnetismus bewirkten
Krankheiten studiert. Und der geheimnisvolle Ursprung der
älteren europäischen Medizin, der ist da zu suchen. Da konnte man den
Verlauf beobachten, den man nicht hätte beobachten können in
Europa, wo die Menschen empfindlicher waren gegen die Einflüsse
des Doppelgängers." {{Lit|{{G|178|66}}}}
</div>


<div style="margin-left:20px">
<div style="margin-left:20px">
"Dasjenige
"Das Geld wird im gesunden sozialen Organismus wirklich nur Wertmesser sein; denn hinter jedem Geldstück oder Geldschein steht die Warenleistung, auf welche hin der Geldbesitzer allein zu dem Gelde gekommen sein kann. Es werden sich aus der Natur der Verhältnisse heraus Einrichtungen notwendig machen, welche dem Gelde für den Inhaber seinen Wert benehmen, wenn es die eben gekennzeichnete Bedeutung verloren hat. Auf solche Einrichtungen ist schon hingewiesen worden. Geldbesitz geht nach einer bestimmten Zeit in geeigneter Form an die Allgemeinheit über. Und damit Geld, das nicht in Produktionsbetrieben arbeitet, nicht mit Umgehung der Maßnahmen der Wirtschaftsorganisation von Inhabern zurückbehalten werde, kann Umprägung oder Neudruck von Zeit zu Zeit stattfinden. Aus solchen Verhältnissen heraus wird sich allerdings auch ergeben, dass der Zinsbezug von einem Kapitale im Laufe der Jahre sich immer verringere. Das Geld wird sich abnützen, wie sich Waren abnützen. Doch wird eine solche vom Staate zu treffende Maßnahme gerecht sein. «Zins auf Zins» wird es nicht geben können. Wer Ersparnisse macht, hat allerdings Leistungen vollbracht, die ihm auf spätere Waren-Gegenleistungen Anspruch machen lassen, wie gegenwärtige Leistungen auf den Eintausch gegenwärtiger Gegenleistungen; aber die Ansprüche können nur bis zu einer gewissen Grenze gehen; denn aus der Vergangenheit herrührende Ansprüche können nur durch Arbeitsleistungen der Gegenwart befriedigt werden. Solche Ansprüche dürfen nicht zu einem wirtschaftlichen Gewaltmittel werden. Durch die Verwirklichung solcher Voraussetzungen wird die Währungsfrage auf eine gesunde Grundlage gestellt. Denn gleichgültig wie aus andern Verhältnissen heraus die Geldform sich gestaltet: Währung wird die vernünftige Einrichtung des gesamten Wirtschaftsorganismus durch dessen Verwaltung. Die Währungsfrage wird niemals ein Staat in befriedigender Art durch Gesetze lösen; gegenwärtige Staaten werden sie nur lösen, wenn sie von ihrer Seite auf die Lösung verzichten und das Nötige dem von ihnen abzusondernden Wirtschaftsorganismus überlassen." {{Lit|{{G|23|132f}}}}
Gebiet, wo am meisten Einfluß hat auf den Doppelgänger das,
was von unten heraufströmt, und wo es dadurch, daß es beim Doppelgänger
am meisten Verwandtschaft eingeht mit dem Ausströmenden,
also sich auch wieder der Erde mitteilt, das ist dasjenige Erdengebiet,
wo die meisten Gebirge nicht von Westen nach Osten, in der Querrichtung
hin, sondern wo die Gebirge hauptsächlich von Norden nach
Süden gehen - denn das hängt auch mit diesen Kräften zusammen -,
wo man den magnetischen Nordpol in der Nähe hat. Das ist das
Gebiet, wo vor allen Dingen Verwandtschaft entwickelt wird mit der
mephistophelisch-ahrimanischen Natur durch die äußeren Verhältnisse.
Und durch diese Verwandtschaft wird vieles bewirkt in der
fortschreitenden Entwickelung der Erde. Der Mensch darf heute
nicht blind durch die Entwickelung der Erde gehen; er muß solche
Verhältnisse durchschauen. Europa wird sich zu Amerika nur dann
in ein richtiges Verhältnis setzen können, wenn solche Verhältnisse
durchschaut werden können, wenn man weiß, welche geographischen
Bedingtheiten von dorther kommen. Sonst aber, wenn Europa fortfahren
wird, in diesen Dingen blind zu sein, dann wird es mit diesem
armen Europa so gehen, wie es mit Griechenland gegenüber Rom
gegangen ist. Das darf nicht sein; die Welt darf nicht geographisch
amerikanisiert werden." {{Lit|{{G|178|70}}}}
</div>
</div>


Am wenigsten sind diese Kräfte, die den ahrimanischen Doppelgänger stärken, in [[Wikipedia:Russland|Russland]] vorhanden.
Im Mittelalter gab es bis ca. [[1413]] "Alterndes Geld" in Form der [[Brakteaten]]-Währungen. Die Wirtschaft und Kultur dieser Zeit blieb daher von Währungskrisen weitgehend verschont.


<div style="margin-left:20px">
Die gegenwärtig viel diskutierte [[Wikipedia:Tobin-Steuer|Tobin-Steuer]] sowie der "Carrying costs" (Durchhaltekosten)-Ansatz von J.M. [[Wikipedia:John_Maynard_Keynes|Keynes]] könnten erste Schritte zu einem alternden Gelde sein. Die gegenwärtige [[Wikipedia:Inflation|Inflation]] reicht hierzu nicht aus, da sie teils niedriger ist, als das gleichzeitige [[Wikipedia: Wirtschaftswachstum|Wirtschaftswachstum]]. In wirtschaftlichen Versuchen, meist nach [[Wikipedia:Silvio Gesell|Silvio Gesell]] wurde nachgewiesen, dass das "Alternde Geld" grundsätzlich realisierbar ist. Gegenwärtig gibt es solche Ansätze aber nur in [[Komplementärwährung]]en in konkreter Umsetzung.
"Im
Derzeit erheben auch einige [[Wikipedia:Schweiz|Schweiz]]er Banken einen [[Wikipedia:Negativzins|Negativzins]] auf Spareinlagen wegen der starken Valuta-Aufwertung des Schweizer Frankens. Diese Lösung passt auf die besonderen Schweizer Verhältnisse, da die Schweiz als [[Wikipedia:Steueroase|Steueroase]] gilt. Auch der deutsche Staat gibt bereits kurzfristig laufende Staatsanleihen mit 0 % Zins aus. Die gleichzeitige Inflation mit einberechnet, ergibt auch dies einen Negativzins. Eine Folge des Negativzinses ist die resultierende steigende [[Wikipedia:Konsumneigung|Konsumneigung]], welche die Wirtschaft anzukurbeln geeignet ist.
Osten Europas ist verhältnismäßig wenig Neigung rein durch das,
was von der Erde ausströmt, denn das Russentum zum Beispiel hängt
wohl innig zusammen gerade durch den Boden, aber es nimmt ganz
besondere Kräfte aus dem Boden heraus auf, und zwar Kräfte, die
nicht von der Erde kommen. Das Geheimnis der russischen Geographie
besteht darinnen, daß das, was der Russe von der Erde aufnimmt,
zuerst das der Erde mitgeteilte Licht ist, das von der Erde
wieder zurückgeht. Also der Russe nimmt eigentlich aus der Erde
dasjenige auf, was aus den äußeren Regionen zu der Erde erst hinströmt;
der Russe liebt seine Erde, aber er liebt sie eben aus dem
Grunde, weil sie ihm ein Spiegel ist des Himmels. Dadurch aber hat
der Russe, wenn er noch so territorial gesinnt ist, in dieser territorialen
Gesinnung etwas - wenn es auch heute noch auf einer kindlichen
Stufe ist - außerordentlich Kosmopolitisches: weil die Erde, indem
sie sich durch den .Weltenraum bewegt, mit allen möglichen Partien
des Erdenumkreises in Beziehung kommt. Und wenn man nicht dasjenige
in die Seele aufnimmt, was von unten nach oben strömt in der
Erde, sondern dasjenige, was von oben nach unten und wiederum
hinaufströmt, dann ist es etwas anderes, als wenn man aufnimmt das,
was - direkt von der Erde ausströmend - in eine gewisse Verwandtschaft
zur Menschennatur gesetzt wird. Das aber, was der Russe an
seiner Erde liebt, womit er sich durchdringt, das gibt ihm manche
Schwäche, aber auch vor allen Dingen eine gewisse Fähigkeit, jene
Doppelgängernatur zu überwinden, von der ich Ihnen vorhin gesprochen
habe." {{Lit|{{G|178|69}}}}
</div>


== Das Doppelgängermotiv in der Dichtung ==
== Wahre Geldwertstabilität ==


Doppelgänger-Erlebnisse werden in der Dichtung recht häufig geschildert. So beschreibt etwa [[Goethe]] ein solches Erlebnis, das am [[Wikipedia:7. August|7. August]] [[Wikipedia:1771|1771]] stattfand , nachdem er sich gerade endgültig von [[Wikipedia:Friederike Brion|Friederike Brion]] getrennt hatte:
Die gegenwärtige Weltwirtschaft wird beherrscht von ihrem durch sämtliche Staaten vagabundierenden, anonymen, gesichtslosen Kapital. Dieses türmt sich auf zu gigantischen Spekulationsblasen. Es ist immer und jederzeit auf der Suche nach dem schnellsten und zugleich höchstmöglichen Profit. Dies nennt man auch Kasinokapitalismus.
Im heilsamen sozialen Organismus aber muss die Währung einen tatsächlichen Gegenwert repräsentieren – sie darf nicht losgelöst existieren von der Sphäre der Warenzirkulation.
„Und so werden wir finden, dass auf diesem, ich möchte sagen, die fliegende Buchhaltung der Weltwirtschaft darstellenden Geld, so etwas Ähnliches wird stehen müssen wie auf einer so und so viel Quadratmeter großen Bodenfläche herstellbarer Weizen, der dann mit den anderen Dingen verglichen wird. (...) Damit haben Sie zurückgeführt die Währung auf die brauchbaren Produktionsmittel, an denen körperliche Arbeit geleistet wird – Produktionsmittel irgendeines Wirtschaftsgebiets -, und das ist die einzige gesunde Währung: die Summe der brauchbaren Produktionsmittel.“ (Lit.: [[GA 340]], S. 209 – 210).
Auch der auf die Arbeit angewandte Geist, der das Kapital bildet, darf nicht völlig losgelöst wirtschaften von der real vorhandenen Warenmenge.
Daher sind [[Wikipedia:Tauschring|Tauschring]]e und [[Wikipedia:Komplementärwährung|Komplementärwährung]]en bei den Menschen auch so beliebt, denn sie behalten immer den konkreten Bezug zu den Waren und Dienstleistungen, aus denen sie hervorgegangen sind.


<div style="margin-left:20px">
Die Vorgänge in den USA unter dem Stichwort "[[Wikipedia:Fiscal_cliff|Fiscal cliff]]" (Fiskalische Klippe) drohen derzeit ganz aktuell die Weltwirtschaft in den Keller zu ziehen. Wahre Währungsstabilität sieht eben ganz anders aus.
"In solchem Drang und Verwirrung konnte ich doch nicht unterlassen, Friedriken noch einmal zu sehn. Es waren peinliche Tage, deren Erinnerung mir nicht geblieben ist. Als ich ihr die Hand noch vom Pferde reichte, standen ihr die Tränen in den Augen, und mir war sehr übel zu Mute. Nun ritt ich auf dem Fußpfade gegen Drusenheim, und da überfiel mich eine der sonderbarsten Ahndungen. Ich sah nämlich, nicht mit den Augen des Leibes, sondern des Geistes, mich mir selbst, denselben Weg, zu Pferde wieder entgegen kommen, und zwar in einem Kleide, wie ich es nie getragen: es war hechtgrau mit etwas Gold. Sobald ich mich aus diesem Traum aufschüttelte, war die Gestalt ganz hinweg. Sonderbar ist es jedoch, daß ich nach acht Jahren, in dem Kleide, das mir geträumt hatte, und das ich nicht aus Wahl, sondern aus Zufall gerade trug, mich auf demselben Wege fand, um Friedriken noch einmal zu besuchen. Es mag sich übrigens mit diesen Dingen wie es will verhalten, das wunderliche Trugbild gab mir in jenen Augenblicken des Scheidens einige Beruhigung." {{Lit|Goethe}}
</div>


Ein ähnliches Erlebnis schildert [[Wikipedia:Conrad Ferdinand Meyer|Conrad Ferdinand Meyer]] in seinem Gedicht ''Begegnung'':
== Ahriman-Mammonismus-Egoismus ==


<table align="center"><tr><td>
"Der Mammonismus des Geldes ist Ahrimans Angriffswaffe da, wo der Mensch schwach ist - im natürlichen Egoismus des Menschen.
Mich führte durch den Tannenwald<br>
Im zwanzigsten Jahrhundert erreicht die nackte, nämlich die materielle Macht durch die Trinität Ahriman-Mammonismus-Egoismus einen Höhepunkt (...)". (Lit.: H.G. Schweppenhäuser: Das Mysterium des Geldes, S. 114)
Ein stiller Pfad, ein tief verschneiter, <br>
Da, ohne dass ein Huf gehallt,<br>
Erblickt ich plötzlich einen Reiter.


Nicht zugewandt, nicht abgewandt,<br>
Und die Krisenhaftigkeit des 21. Jahrhunderts wird uns hoffentlich einen Ausweg aus dem Gelddilemma eröffnen.
Kam er, den Mantel umgeschlagen,<br>
Mir deuchte, dass ich ihn gekannt<br>
In alten, längst verschollnen Tagen.


Der jungen Augen wilde Kraft,<br>
== Vom Geld (alleine) kann man nicht leben! ==
Des Mundes Trotz und herbes Schweigen,<br>
Ein Zug von Traum und Leidenschaft<br>
Berührte mich so tief und eigen.


Sein Rösslein zog auf weisser Bahn<br>
... Wenn gesagt wird, daß die Menschen Interesse gewinnen müssen, der einzelne für den anderen, so darf das nicht nur im Sinne der Gesinnung betrachtet werden, wie es in den Sonntagnachmittagpredigten angegeben wird, sondern das muß so betrachtet werden, wie es tief hineinweist in die soziale Struktur der Gegenwart. Nehmen sie einen konkreten Fall. Wie viele Menschen gibt es heute, die eine ganz abstrakte, konfuse Vorstellung von dem leben, von ihrem eigenen, persönlichen Leben haben!
Vorbei mit ungehörten Hufen.<br>
Mich fassts mit Lust und Grauen an,<br>
Ihm Gruss und Namen nachzurufen.


Doch keinen Namen hab ich dann<br>
Wenn sie sich zum Beispiel fragen: Wie lebe ich? – sie tun es ja meistens nicht, aber wenn sie es schon einmal täten -, dann sagen sie sich: Nun, von meinem Gelde. – Unter denen, die sich sagen: Von meinem Gelde – sind sehr viele, die haben dieses Geld zum Beispiel ererbt von ihren Eltern und glauben nun, sie leben von ihrem Gelde, das sie ererbt von ihren Vätern haben. Aber, meine lieben Freunde, von Geld kann man nicht leben! Geld ist nicht irgend etwas, wovon man leben kann. Da muß erst angefangen werden, nachzudenken. Und diese Frage hängt innig zusammen mit dem wirklichen Interesse, das man von Mensch zu Mensch hat.
Als meinen eigenen gefunden,<br>
Da Ross und Reiter schon im Tann<br>
Und hinterm Schneegeflock verschwunden.
</td></tr></table>


Eine der berühmtesten dichterischen Darstellungen des Doppelgängermotivs ist [[Wikipedia:Robert Louis Stevenson|Robert Louis Stevenson]]s Roman ''[[Wikipedia:Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde|Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde]]'' (1886). Auch in [[Wikipedia:Oscar Wilde|Oscar Wilde]]s ''[[Wikipedia:Das Bildnis des Dorian Gray|Das Bildnis des Dorian Gray]]'' (1891) wird die Begegnung mit dem Doppelgänger sehr deutlich gezeichnet.
Wer da glaubt, dass er von dem Gelde, das er ererbt oder das er auf irgendeine andere Weise bekommen hat, außer, wie es heute normalerweise der Fall ist, dass man Geld durch Arbeit bekommt, wer so lebt und glaubt, dass er vom Gelde leben kann, der hat kein Interesse für seine Mitmenschen, weil vom Geld niemand leben kann. Der Mensch muss essen, und was gegessen wird, das muß von irgendwelchen Menschen erarbeitet werden. Der Mensch muss sich kleiden. Dasjenige, was er anzieht, müssen Leute arbeiten. Damit ich einen Rock anziehen kann oder ein Beinkleid, müssen Menschen stundenlang ihre Arbeitskraft verwenden, das zustandezubringen. Die arbeiten für mich. Davon lebe ich, nicht von meinem Gelde.


== Siehe auch ==
Mein Geld hat keinen anderen Wert, als dass es mir die Macht gibt, des anderen Arbeit zu benützen. Und so wie die sozialen Verhältnisse heute liegen, fängt man erst an, Interesse für seine Mitmenschen zu haben, wenn man sich diese Frage in der entsprechenden Weise beantwortet, wenn man im Geiste sieht, soundso viele Menschen müssen soundso viele Stunden arbeiten, damit ich in der sozialen Struktur drinnen leben kann. Nicht darum handelt es sich, dass man sich selber wohltut, indem man sich sagt: Ich liebe die Menschen. – Man liebt nicht die Menschen, wenn man glaubt, man lebe von seinem Gelde, und sich nicht im geringsten vorstellt, wie die Menschen für einen arbeiten, damit man nur des Lebens Minimum überhaupt hat ..." (Lit.: [[GA 186]], 2. Vortrag vom 30. Nov. 1918)
* [[Hüter der Schwelle]]
* [[Spaltung der Persönlichkeit]]


== Anmerkungen ==
== Literatur ==  
#Rudolf Steiner: ''Die Kernpunkte der Sozialen Frage'', [[GA 23]] (1976) {{Schriften|023}}
#Rudolf Steiner: ''Die Befreiung des Menschenwesens als Grundlage für eine soziale Neugestaltung. Altes Denken und neues soziales Wollen.'', [[GA 329]] (1985) {{Vorträge|329}}
#Rudolf Steiner: ''Betriebsräte und Sozialisierung'', [[GA 331]] (1989), ISBN 3-7274-3310-8 {{Vorträge|331}}
#Rudolf Steiner: ''Soziale Zukunft'', [[GA 332a]] (1977), ISBN 3-7274-3325-6 {{Vorträge|332a}}
#Rudolf Steiner: ''Nationalökonomischer Kurs'', [[GA 340]] (1979) {{Vorträge|340}}
#Rudolf Steiner: ''Die soziale Grundforderung unserer Zeit - in geänderter Zeitlage'', [[GA 186]] (1990) {{Vorträge|186}}
#Hans-Georg Schweppenhäuser: ''Das kranke Geld. Vorschläge für eine soziale Geldordnung von morgen'', Fischer TB, Frankfurt a.M. 1982
#[[Hans Georg Schweppenhäuser]]: ''Die organische Geldordnung'', Institut für soziale Gegenwartsfragen e.V. Berlin, Freiburg i.Br., 1975, [http://www.dreigliederung.de/download/1975-02-001.pdf PDF]
#''Das Mysterium des Geldes. Geisteswissenschaftliche Erkenntnisse zum Verständnis einer organischen Geldordnung'', Vlg. Die Kommenden, Freiburg i.Br. 1981, ISBN 3-7823-0172-2 {{IT|16|http://www.erziehungskunst.de/fileadmin/archiv_alt/1980-1989/1983_02_Jg_47.pdf#48|Rez. in: Erziehungskunst 2/1983, S. 114-115 (Stefan Leber)}} (Rezension Stefan Leber)
#Dieter Suhr: ''Alterndes Geld. Das Konzept Rudolf Steiners aus geldtheoretischer Sicht'', Novalis Vlg., Schaffhausen 1988
#Dieter Suhr: ''Gleiche Freiheit - Allgemeine Reziprozitätsdefizite in der Geldwirtschaft'', Augsburg: Lothar Mette Verlag, 1988, Nachdruck "Fragen der Freiheit" Heft 259/260, 2001, [http://www.sozialoekonomie.info/Weiterfuhrende_Informationen/Suhr_Gleiche-Freiheit/Suhr_Gleiche-Freiheit.pdf PDF]
#[[Stefan Leber]] et al.: ''Wesen und Funktion des Geldes. Kaufen, Leihen und Schenken im volkswirtschaftlichen Prozess'', Sozialwissenschaftliches Forum Band 3, Vlg. Freies Geistesleben, Stuttgart 1989, ISBN 3772509045, [http://www.dreigliederung.de/essays/2004-10-005.html Buchbesprechung und Inhaltsangaben von Peter Exner, 2004]
#''Mehr als Geld - Wirtschaft gestalten'', Flensburger Hefte Nr. 111, Flensburger Hefte Vlg., Flensburg 2011
#''Ware Mensch. In den Ketten des Geldes'', Flensburger Hefte Nr. 119, Flensburger Hefte Vlg., Flensburg 2013
#Günter Hoffmann: ''Tausche Marmelade gegen Steuererklärung'', Piper Vlg., München 1998
#Margrit Kennedy: ''Geld ohne Zinsen und Inflation - Ein Tauschmittel das jedem dient'', Goldmann Vlg., München 1991
#Margrit Kennedy: ''Geld geht auch anders. Gute Gründe, Geld neu zu gestalten'', in: Erziehungskunst, 01/2012, S. 10-13, [http://www.erziehungskunst.de/fileadmin/downloads/ausgaben/ez-2012/ez_2012_01.pdf PDF (Das Heft enthält weitere Beiträge anderer Autoren zum Thema Geld)]
#Michael Heinen-Anders: ''Aus anthroposophischen Zusammenhängen Band II'', BOD, Norderstedt 2012
#Caspar Dohmen: ''Good Bank. Das Modell der GLS Bank'', Orange-Press, Freiburg i.Br. 2011
#Christian Felber: ''Retten wir den EURO'', Deuticke Vlg., Wien 2012
#Rudolf Isler: ''Nachhaltigkeit?! Wege aus der Krise durch freie Initiativen'', Vlg. am Goetheanum, Dornach 2013
#Christian Kreiß: ''Profitwahn. Warum sich eine menschengerechtere Wirtschaft lohnt'', Tectum Vlg., Marburg 2013
#Themenheft Die Drei: ''Die Zähmung des Geldes - Aufgaben einer modernen Kapitalwirtschaft'', Themenheft Nr. 2, 2007, [http://diedrei.org/hefte-anzeigen/inhalt/heft-2-2007.html]
#Stephan Eisenhut: ''Kapital und Postmaterialismus. Die materialistische Kapitalauffassung bei Karl Marx und in der neoliberalen Wirtschaftskultur der Gegenwart im Vergleich mit der postmaterialistischen Kapitaltheorie Rudolf Steiners'', 2006, [http://www.dreigliederung.de/essays/2006-03-002.html PDF]
#[[Christoph Strawe]]: ''Das Ringen um eine soziale Geldordnung im Spiegel der Geldtheorien'', Rundbrief Dreigliederung Nr. 4/2004, S. 1-9, [http://www.sozialimpulse.de/fileadmin/sozialimpulse/pdf/Geldordnung_Geldtheorien.pdf PDF]
#Gerard Klockenbring: ''Geld - Gold - Gewissen'', Vortrag Christengemeinschaft, 1974, ISBN 3878381840, {{HT16|http://www.christengemeinschaft-schloss-hamborn.de/content/Gerad-Klockenbring-Geld-Gold-Gewissen.571.0.html}}


<references/>
== Weblinks ==
''Pressemeldungen''
* [http://www.badische-zeitung.de/nachrichten/wirtschaft/manch-schweizer-sparer-muss-jetzt-zinsen-zahlen--49639575.html Schweizer zahlen Negativzins] (2011)
* [http://www.faz.net/aktuell/finanzen/anleihen-zinsen/neuer-staatskredit-die-bundesregierung-will-null-prozent-zinsen-zahlen-11759733.html?google_editors_picks=true Deutsche Bundesregierung will Null Prozent Zinsen zahlen] (2012)
* [http://www.tagesschau.de/wirtschaft/anleihen118.html EFSF verdient Geld mit Geld leihen] (2012)
* [http://www.taz.de/Haushaltskompromiss-in-den-USA/!108262/ Absturz von der Fiskalklippe vorübergehend verhindert] (2013)
* [http://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.shutdown-und-pleite-den-usa-droht-die-zahlungsunfaehigkeit.79e34c81-5cf6-4ea7-9f9c-09deb74bb09c.html Government-shutdown und Pleite - den USA droht die Zahlungsunfähigkeit] (2013)
* [http://www.welt.de/finanzen/article140453591/US-Finanzprophet-Armstrong-sagt-Ende-des-Euro-voraus.html?wtmc=google.editorspick?wtmc%3Dgoogle.editorspick&google_editors_picks=true US-Finanzprophet Armstrong sagt Ende des EURO voraus] (2015)


== Literatur ==
''Websites, Zeitschriften und Bibliographien mit dem Anliegen Sozial- und Wirtschaftsrefom (Geldreform)''
#Johann Wolfgang von Goethe: ''Dichtung und Wahrheit'', 11. Buch
* [http://www.neuesgeld.com/news.php?c=63619&n=all Neuesgeld.com News Regionalwährungen & Co.]
#Rudolf Steiner: ''Die Geheimwissenschaft im Umriß'', [[GA 13]] (1989)
*[http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/ Materialien zur Geld-, Zins- und Schuldenproblematik (www.geldreform.de)]
#Rudolf Steiner: ''Bewußtsein – Leben – Form '', [[GA 89]] (2001), ISBN 3-7274-0890-1 {{Vorträge|089}}
* Social Banking Literatur-Liste I (enthält Titel bis 2009) {{VT16|http://www.social-banking.org/fileadmin/isb/file/ISBLiteratureResources.pdf}}
#Rudolf Steiner: ''Grundelemente der Esoterik'', [[GA 93a]] (1987)
* Social Banking Literaturliste II (enthält Titel bis 2013, teils kommentiert) {{VT16|http://www.social-banking.org/fileadmin/isb/Literature.doc.pdf}}
#Rudolf Steiner: ''Vor dem Tore der Theosophie'', [[GA 95]] (1990), ISBN 3-7274-0952-5 {{Vorträge|095}}
* [http://www.sozialoekonomie-online.de/ ZfSÖ Zeitschrift für Sozialökonomie Online]
#Rudolf Steiner: ''Die Geheimnisse der Schwelle'', [[GA 147]] (1997), ISBN 3-7274-1470-7 {{Vorträge|147}}
* [http://www.humane-wirtschaft.de/ Zeitschrift Humane Wirtschaft ... mehr als eine Zeitschrift]
#Rudolf Steiner: ''Individuelle Geistwesen und ihr Wirken in der Seele des Menschen'', [[GA 178]] (1992), ISBN 3-7274-1780-3 {{Vorträge|178}}
*[http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/onken/bibliothek/ Bibliographie Archiv für Geld- und Bodenreform]
#Rudolf Steiner: ''Aus den Inhalten der esoterischen Stunden, Band II: 1910 – 1912'', [[GA 266/2]] (1996), ISBN 3-7274-2662-4 {{Schule|266}}
*[http://www.sozialoekonomie.info/Archive/Archiv_Geld-_und_Bodenreform/archiv_geld-_und_bodenreform.html Archiv für Geld- Bodenreform] Bibliothek und Bibliographie
#Werner Christian Simonis: ''Doppelgänger des Menschen'', Vlg. Die Kommenden, Freiburg i. Br. 1973
*[http://www.cgw.de/pdf/buecherliste.pdf Bücherliste - Bücher über Kritik und Reform des Geldwesens]
#Bernard Lievegoed: ''Der Mensch an der Schwelle''. Biographische Krisen und Entwicklungsmöglichkeiten, Vlg. Freies Geistesleben, Stuttgart 1986, S. 86 - 108
*[http://cgw.de/ CGW Christen für gerechte Wirtschaftsordnung e.V.]
*[http://www.inwo.de/fairconomy/ Fairconomy Initiative für natürliche Wirtschaftsordnung]
*[http://www.alternativen.biz/alternativen/rahmen.htm Alternativen]
*[http://www.sozialoekonomie.info/Forschung/forschung.html Liste von Dissertationen, Diplom- und Magisterarbeiten]


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== Weblinks ==
== Einzelnachweise ==
#[http://gutenberg.spiegel.de/?id=5&xid=298&kapitel=18 Conrad Ferdinand Meyer: ''Begegnung''] - Text im [http://gutenberg.spiegel.de Projekt Gutenberg-DE]
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Version vom 22. Dezember 2017, 02:42 Uhr

Euromünzen

Geld (ahd. gelt ,Vergeltung, Vergütung, Einkommen‘ oder ,Wert‘[1]) ist im gesunden sozialen Organismus nur ein Wertäquivalent, ein Wertmesser für eine Waren- oder Dienstleistung.

Die soziale Funktion des Geldes

"Das Geld ist nichts anderes als der äußerlich ausgedrückte Wert, der durch Arbeitsteilung erwirtschaftet ist und der von einem auf den anderen übertragen wird." (Lit.: GA 340, S. 57)

"Was ist eigentlich für den heutigen sozialen Organismus das Geld? Es ist das Mittel, um gemeinsame Wirtschaft zu führen. Stellen Sie sich nur einmal die ganze Funktion des Geldes vor. Sie besteht darinnen, daß ich einfach für dasjenige, was ich selber arbeite, Anweisung habe auf irgend etwas anderes, was ein anderer arbeitet. Und sobald Geld etwas anderes ist als diese Anweisung, ist es unberechtigt im sozialen Organismus." (Lit.: GA 329, S. 140)

"Die Funktion, die Bedeutung, die das Geld heute hat, muß geändert werden. Das Geld wird in Zukunft eine Art wandelnde Buchführung sein, gleichsam ein Aufschreiben dessen, was man hervorgebracht hat und was man dafür eintauschen kann. Dies alles ist nicht etwas, was erst in Jahrzehnten angestrebt werden kann, sondern unmittelbar angestrebt werden kann, wenn nur genügend viele Menschen es verstehen. Alles andere ist im Grunde Wischiwaschi." (Lit.: GA 331, S. 173)

"Geld nimmt man ein. Mit Geld wirtschaftet man. Durch das Geld befreit man sich von der Gediegenheit des produktiven Prozesses selbst. Man abstrahiert gewissermaßen das Geld im Wirtschaftsprozesse, wie man im Gedankenprozeß die Gedanken abstrahiert. Aber geradesowenig wie man aus abstrakten Gedanken irgendwelche wirklichen Vorstellungen und Empfindungen hervorzaubern kann, so kann man aus dem Gelde etwas Wirkliches hervorzaubern, wenn man übersieht, daß das Geld bloß ein Zeichen ist für Güter, die produziert werden, daß das Geld gewissermaßen bloß eine Art Buchhaltung ist, eine fließende Buchhaltung, daß jedes Geldzeichen stehen muß für irgendein Gut." (Lit.: GA 332a, S. 60)

"Also es handelt sich da darum, daß man wirklich auf das Prinzip sieht, daß man aus der Wirklichkeit heraus denkt, nicht aus vorgefaßten grauen Theorien heraus denkt. Sehen Sie, manchmal haben diejenigen, die gesund aus der Wirklichkeit heraus denken, von einzelnen Erscheinungen her schon ein sehr gesundes Urteil. Ich habe Ihnen heute ausgeführt, daß die Geldherrschaft eigentlich verwirrend wirkt über die wirklichen sozialen Zustände. Das muß man nur durchschauen. Sie wirkt tatsächlich so, daß das Geld Machtverhältnisse, tyrannisierte Verhältnisse bewirkt, daß an die Stelle alter Eroberermächte und dergleichen einfach Geldmacht tritt. In Europa durchschaut man solche Dinge noch wenig. Ein amerikanisches Sprichwort gibt es, das sagt ungefähr: Reich geworden durch bloße Kapitalwirtschaft bedeutet, nach drei Generationen wiederum in Hemdsärmeln herumgehen! — Da wird das Imaginäre der Kapitalwirtschaft ganz deutlich hingestellt, dieses Sich-Auflösen, dieses Imaginäre. Man kann Milliardär werden, und nach drei Generationen gehen die Nachkommen selbstverständlich in Hemdsärmeln herum, weil das Geld der Herrscher wird über den Menschen." (Lit.: GA 332a, S. 67)

Geld ist realisierter Geist

"Wir sehen also im Verfolg der Arbeitsteilung den Kapitalismus auftreten, wir sehen im Verfolg des Kapitalismus, und zwar ziemlich bald, auftreten die Geldwirtschaft. Das Geld ist gegenüber den besonderen wirtschaftlichen Geschehnissen ein vollständiges Abstraktum. Wenn Sie fünf Franken in der Tasche haben, können Sie sich dafür ebensowohl ein Mittagsmahl kaufen und ein Abendbrot, wie Sie sich einen Anzugsteil kaufen können. Für das Geld ist es irrelevant, was dafür erworben wird, gegen was es sich im volkswirtschaftlichen Prozeß austauscht. Das Geld ist das für die einzelnen Volkswirtschaftsfaktoren, insofern sie noch von der Natur beeinflußt sind, absolut Gleichgültige. Deshalb wird das Geld aber der Ausdruck, die Handhabe, das Mittel für den Geist, um einzugreifen in den volkswirtschaftlichen Organismus, der in der Arbeitsteilung steht.

Ohne daß das Geld geschaffen wird, ist es überhaupt nicht möglich, daß der Geist eingreift in den volkswirtschaftlichen Organismus, wenn wir von der Arbeitsteilung sprechen. So können wir sagen: Da wird dasjenige, was ursprünglich zusammen ist im volkswirtschaftlichen Zustand, was jeder einzelne in seinem Egoismus erarbeitet, das wird verteilt auf die Gesamtheit. - So ist es ja in der Arbeitsteilung. Im Kapital werden Einzelheiten wiederum zusammengefaßt zu einem Gesamtprozeß. Die Kapitalbildung ist eine Synthese, durchaus eine Synthese. So wird derjenige, der in dieser Art als Kapitalbildner aufgetreten ist, der durch die Notwendigkeit des Auftretens des Geldes eben sein Kapital in Geldkapital verwandeln kann, der wird zum Leiher für einen, der nichts anderes hat als Geist. Der empfängt das Geld. Das ist der richtige Repräsentant von durch den Geist aufgebrachten wirtschaftlichen Werten.

Wir müssen die Sache durchaus volkswirtschaftlich betrachten. Es mag religiös und ethisch das Geld eine noch so schlimme Sache sein; im volkswirtschaftlichen Sinn ist das Geld der in dem volkswirtschaftlichen Organismus drinnen wirksame Geist. Es ist nicht anders. Also, es muß im volkswirtschaftlichen Prozeß das Geld geschaffen werden, damit überhaupt der Geist seinen Fortschritt findet von dem Ausgangspunkt aus, wo er sich nur an die Natur wendet. Er würde in primitiven Zuständen bleiben, wenn er sich nur auf die Natur anwenden würde. Er muß, um nun auch die Errungenschaft des Geistigen in den volkswirtschaftlichen Prozeß wiederum hineinzugießen, als Geld sich realisieren. Geld ist realisierter Geist. Es kommt aber gleich wieder das Konkrete herein. Zunächst ist das Geld ein Abstraktum, von dem man sagen kann: Es ist gleich, ob ich mir um fünf Franken einen Teil des Anzugs kaufe oder die Haare schneiden lasse - es braucht ja nicht ein einziger Haarschnitt zu sein -, ich meine, für das Geld ist es gleichgültig. Aber indem das Geld an die Person des Menschen und damit an den Geist des Menschen zurückkommt, in dem Moment wird das Geld dasjenige, was nun wiederum in seiner konkreten besonderen Tatsache volkswirtschaftlich tätig ist. Das heißt: der Geist ist in dem Geld drinnen volkswirtschaftlich tätig." (Lit.: GA 340, S. 57ff)

Abnützung des Geldes

Hauptartikel: Altwerden des Geldes

So wie sich die Waren im Laufe der Zeit abnützen, so wird sich im gesunden sozialen Organismus auch das Geld, das deren Wertmesser ist, abnützen müssen:

"Das Geld wird im gesunden sozialen Organismus wirklich nur Wertmesser sein; denn hinter jedem Geldstück oder Geldschein steht die Warenleistung, auf welche hin der Geldbesitzer allein zu dem Gelde gekommen sein kann. Es werden sich aus der Natur der Verhältnisse heraus Einrichtungen notwendig machen, welche dem Gelde für den Inhaber seinen Wert benehmen, wenn es die eben gekennzeichnete Bedeutung verloren hat. Auf solche Einrichtungen ist schon hingewiesen worden. Geldbesitz geht nach einer bestimmten Zeit in geeigneter Form an die Allgemeinheit über. Und damit Geld, das nicht in Produktionsbetrieben arbeitet, nicht mit Umgehung der Maßnahmen der Wirtschaftsorganisation von Inhabern zurückbehalten werde, kann Umprägung oder Neudruck von Zeit zu Zeit stattfinden. Aus solchen Verhältnissen heraus wird sich allerdings auch ergeben, dass der Zinsbezug von einem Kapitale im Laufe der Jahre sich immer verringere. Das Geld wird sich abnützen, wie sich Waren abnützen. Doch wird eine solche vom Staate zu treffende Maßnahme gerecht sein. «Zins auf Zins» wird es nicht geben können. Wer Ersparnisse macht, hat allerdings Leistungen vollbracht, die ihm auf spätere Waren-Gegenleistungen Anspruch machen lassen, wie gegenwärtige Leistungen auf den Eintausch gegenwärtiger Gegenleistungen; aber die Ansprüche können nur bis zu einer gewissen Grenze gehen; denn aus der Vergangenheit herrührende Ansprüche können nur durch Arbeitsleistungen der Gegenwart befriedigt werden. Solche Ansprüche dürfen nicht zu einem wirtschaftlichen Gewaltmittel werden. Durch die Verwirklichung solcher Voraussetzungen wird die Währungsfrage auf eine gesunde Grundlage gestellt. Denn gleichgültig wie aus andern Verhältnissen heraus die Geldform sich gestaltet: Währung wird die vernünftige Einrichtung des gesamten Wirtschaftsorganismus durch dessen Verwaltung. Die Währungsfrage wird niemals ein Staat in befriedigender Art durch Gesetze lösen; gegenwärtige Staaten werden sie nur lösen, wenn sie von ihrer Seite auf die Lösung verzichten und das Nötige dem von ihnen abzusondernden Wirtschaftsorganismus überlassen." (Lit.: GA 23, S. 132f)

Im Mittelalter gab es bis ca. 1413 "Alterndes Geld" in Form der Brakteaten-Währungen. Die Wirtschaft und Kultur dieser Zeit blieb daher von Währungskrisen weitgehend verschont.

Die gegenwärtig viel diskutierte Tobin-Steuer sowie der "Carrying costs" (Durchhaltekosten)-Ansatz von J.M. Keynes könnten erste Schritte zu einem alternden Gelde sein. Die gegenwärtige Inflation reicht hierzu nicht aus, da sie teils niedriger ist, als das gleichzeitige Wirtschaftswachstum. In wirtschaftlichen Versuchen, meist nach Silvio Gesell wurde nachgewiesen, dass das "Alternde Geld" grundsätzlich realisierbar ist. Gegenwärtig gibt es solche Ansätze aber nur in Komplementärwährungen in konkreter Umsetzung. Derzeit erheben auch einige Schweizer Banken einen Negativzins auf Spareinlagen wegen der starken Valuta-Aufwertung des Schweizer Frankens. Diese Lösung passt auf die besonderen Schweizer Verhältnisse, da die Schweiz als Steueroase gilt. Auch der deutsche Staat gibt bereits kurzfristig laufende Staatsanleihen mit 0 % Zins aus. Die gleichzeitige Inflation mit einberechnet, ergibt auch dies einen Negativzins. Eine Folge des Negativzinses ist die resultierende steigende Konsumneigung, welche die Wirtschaft anzukurbeln geeignet ist.

Wahre Geldwertstabilität

Die gegenwärtige Weltwirtschaft wird beherrscht von ihrem durch sämtliche Staaten vagabundierenden, anonymen, gesichtslosen Kapital. Dieses türmt sich auf zu gigantischen Spekulationsblasen. Es ist immer und jederzeit auf der Suche nach dem schnellsten und zugleich höchstmöglichen Profit. Dies nennt man auch Kasinokapitalismus. Im heilsamen sozialen Organismus aber muss die Währung einen tatsächlichen Gegenwert repräsentieren – sie darf nicht losgelöst existieren von der Sphäre der Warenzirkulation. „Und so werden wir finden, dass auf diesem, ich möchte sagen, die fliegende Buchhaltung der Weltwirtschaft darstellenden Geld, so etwas Ähnliches wird stehen müssen wie auf einer so und so viel Quadratmeter großen Bodenfläche herstellbarer Weizen, der dann mit den anderen Dingen verglichen wird. (...) Damit haben Sie zurückgeführt die Währung auf die brauchbaren Produktionsmittel, an denen körperliche Arbeit geleistet wird – Produktionsmittel irgendeines Wirtschaftsgebiets -, und das ist die einzige gesunde Währung: die Summe der brauchbaren Produktionsmittel.“ (Lit.: GA 340, S. 209 – 210). Auch der auf die Arbeit angewandte Geist, der das Kapital bildet, darf nicht völlig losgelöst wirtschaften von der real vorhandenen Warenmenge. Daher sind Tauschringe und Komplementärwährungen bei den Menschen auch so beliebt, denn sie behalten immer den konkreten Bezug zu den Waren und Dienstleistungen, aus denen sie hervorgegangen sind.

Die Vorgänge in den USA unter dem Stichwort "Fiscal cliff" (Fiskalische Klippe) drohen derzeit ganz aktuell die Weltwirtschaft in den Keller zu ziehen. Wahre Währungsstabilität sieht eben ganz anders aus.

Ahriman-Mammonismus-Egoismus

"Der Mammonismus des Geldes ist Ahrimans Angriffswaffe da, wo der Mensch schwach ist - im natürlichen Egoismus des Menschen. Im zwanzigsten Jahrhundert erreicht die nackte, nämlich die materielle Macht durch die Trinität Ahriman-Mammonismus-Egoismus einen Höhepunkt (...)". (Lit.: H.G. Schweppenhäuser: Das Mysterium des Geldes, S. 114)

Und die Krisenhaftigkeit des 21. Jahrhunderts wird uns hoffentlich einen Ausweg aus dem Gelddilemma eröffnen.

Vom Geld (alleine) kann man nicht leben!

„... Wenn gesagt wird, daß die Menschen Interesse gewinnen müssen, der einzelne für den anderen, so darf das nicht nur im Sinne der Gesinnung betrachtet werden, wie es in den Sonntagnachmittagpredigten angegeben wird, sondern das muß so betrachtet werden, wie es tief hineinweist in die soziale Struktur der Gegenwart. Nehmen sie einen konkreten Fall. Wie viele Menschen gibt es heute, die eine ganz abstrakte, konfuse Vorstellung von dem leben, von ihrem eigenen, persönlichen Leben haben!

Wenn sie sich zum Beispiel fragen: Wie lebe ich? – sie tun es ja meistens nicht, aber wenn sie es schon einmal täten -, dann sagen sie sich: Nun, von meinem Gelde. – Unter denen, die sich sagen: Von meinem Gelde – sind sehr viele, die haben dieses Geld zum Beispiel ererbt von ihren Eltern und glauben nun, sie leben von ihrem Gelde, das sie ererbt von ihren Vätern haben. Aber, meine lieben Freunde, von Geld kann man nicht leben! Geld ist nicht irgend etwas, wovon man leben kann. Da muß erst angefangen werden, nachzudenken. Und diese Frage hängt innig zusammen mit dem wirklichen Interesse, das man von Mensch zu Mensch hat.

Wer da glaubt, dass er von dem Gelde, das er ererbt oder das er auf irgendeine andere Weise bekommen hat, außer, wie es heute normalerweise der Fall ist, dass man Geld durch Arbeit bekommt, wer so lebt und glaubt, dass er vom Gelde leben kann, der hat kein Interesse für seine Mitmenschen, weil vom Geld niemand leben kann. Der Mensch muss essen, und was gegessen wird, das muß von irgendwelchen Menschen erarbeitet werden. Der Mensch muss sich kleiden. Dasjenige, was er anzieht, müssen Leute arbeiten. Damit ich einen Rock anziehen kann oder ein Beinkleid, müssen Menschen stundenlang ihre Arbeitskraft verwenden, das zustandezubringen. Die arbeiten für mich. Davon lebe ich, nicht von meinem Gelde.

Mein Geld hat keinen anderen Wert, als dass es mir die Macht gibt, des anderen Arbeit zu benützen. Und so wie die sozialen Verhältnisse heute liegen, fängt man erst an, Interesse für seine Mitmenschen zu haben, wenn man sich diese Frage in der entsprechenden Weise beantwortet, wenn man im Geiste sieht, soundso viele Menschen müssen soundso viele Stunden arbeiten, damit ich in der sozialen Struktur drinnen leben kann. Nicht darum handelt es sich, dass man sich selber wohltut, indem man sich sagt: Ich liebe die Menschen. – Man liebt nicht die Menschen, wenn man glaubt, man lebe von seinem Gelde, und sich nicht im geringsten vorstellt, wie die Menschen für einen arbeiten, damit man nur des Lebens Minimum überhaupt hat ..." (Lit.: GA 186, 2. Vortrag vom 30. Nov. 1918)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Die Kernpunkte der Sozialen Frage, GA 23 (1976) pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  2. Rudolf Steiner: Die Befreiung des Menschenwesens als Grundlage für eine soziale Neugestaltung. Altes Denken und neues soziales Wollen., GA 329 (1985) pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  3. Rudolf Steiner: Betriebsräte und Sozialisierung, GA 331 (1989), ISBN 3-7274-3310-8 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  4. Rudolf Steiner: Soziale Zukunft, GA 332a (1977), ISBN 3-7274-3325-6 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  5. Rudolf Steiner: Nationalökonomischer Kurs, GA 340 (1979) pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  6. Rudolf Steiner: Die soziale Grundforderung unserer Zeit - in geänderter Zeitlage, GA 186 (1990) pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  7. Hans-Georg Schweppenhäuser: Das kranke Geld. Vorschläge für eine soziale Geldordnung von morgen, Fischer TB, Frankfurt a.M. 1982
  8. Hans Georg Schweppenhäuser: Die organische Geldordnung, Institut für soziale Gegenwartsfragen e.V. Berlin, Freiburg i.Br., 1975, PDF
  9. Das Mysterium des Geldes. Geisteswissenschaftliche Erkenntnisse zum Verständnis einer organischen Geldordnung, Vlg. Die Kommenden, Freiburg i.Br. 1981, ISBN 3-7823-0172-2 Rez. in: Erziehungskunst 2/1983, S. 114-115 (Stefan Leber) (Rezension Stefan Leber)
  10. Dieter Suhr: Alterndes Geld. Das Konzept Rudolf Steiners aus geldtheoretischer Sicht, Novalis Vlg., Schaffhausen 1988
  11. Dieter Suhr: Gleiche Freiheit - Allgemeine Reziprozitätsdefizite in der Geldwirtschaft, Augsburg: Lothar Mette Verlag, 1988, Nachdruck "Fragen der Freiheit" Heft 259/260, 2001, PDF
  12. Stefan Leber et al.: Wesen und Funktion des Geldes. Kaufen, Leihen und Schenken im volkswirtschaftlichen Prozess, Sozialwissenschaftliches Forum Band 3, Vlg. Freies Geistesleben, Stuttgart 1989, ISBN 3772509045, Buchbesprechung und Inhaltsangaben von Peter Exner, 2004
  13. Mehr als Geld - Wirtschaft gestalten, Flensburger Hefte Nr. 111, Flensburger Hefte Vlg., Flensburg 2011
  14. Ware Mensch. In den Ketten des Geldes, Flensburger Hefte Nr. 119, Flensburger Hefte Vlg., Flensburg 2013
  15. Günter Hoffmann: Tausche Marmelade gegen Steuererklärung, Piper Vlg., München 1998
  16. Margrit Kennedy: Geld ohne Zinsen und Inflation - Ein Tauschmittel das jedem dient, Goldmann Vlg., München 1991
  17. Margrit Kennedy: Geld geht auch anders. Gute Gründe, Geld neu zu gestalten, in: Erziehungskunst, 01/2012, S. 10-13, PDF (Das Heft enthält weitere Beiträge anderer Autoren zum Thema Geld)
  18. Michael Heinen-Anders: Aus anthroposophischen Zusammenhängen Band II, BOD, Norderstedt 2012
  19. Caspar Dohmen: Good Bank. Das Modell der GLS Bank, Orange-Press, Freiburg i.Br. 2011
  20. Christian Felber: Retten wir den EURO, Deuticke Vlg., Wien 2012
  21. Rudolf Isler: Nachhaltigkeit?! Wege aus der Krise durch freie Initiativen, Vlg. am Goetheanum, Dornach 2013
  22. Christian Kreiß: Profitwahn. Warum sich eine menschengerechtere Wirtschaft lohnt, Tectum Vlg., Marburg 2013
  23. Themenheft Die Drei: Die Zähmung des Geldes - Aufgaben einer modernen Kapitalwirtschaft, Themenheft Nr. 2, 2007, [1]
  24. Stephan Eisenhut: Kapital und Postmaterialismus. Die materialistische Kapitalauffassung bei Karl Marx und in der neoliberalen Wirtschaftskultur der Gegenwart im Vergleich mit der postmaterialistischen Kapitaltheorie Rudolf Steiners, 2006, PDF
  25. Christoph Strawe: Das Ringen um eine soziale Geldordnung im Spiegel der Geldtheorien, Rundbrief Dreigliederung Nr. 4/2004, S. 1-9, PDF
  26. Gerard Klockenbring: Geld - Gold - Gewissen, Vortrag Christengemeinschaft, 1974, ISBN 3878381840, Volltext

Weblinks

Pressemeldungen

Websites, Zeitschriften und Bibliographien mit dem Anliegen Sozial- und Wirtschaftsrefom (Geldreform)

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Einzelnachweise

  1. Friedrich Kluge, Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, 18. Aufl., Walter de Gruyter & Co. Berlin 1960, S. 244.)

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