Beatrice und Python (Mythologie): Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Dore Beatrice among The Angels.jpg|thumb|250px|Beatrice bei den [[Engel]]n; Illustration von [[Wikipedia:Gustave Doré|Gustave Doré]] zu [[Dante]]s [[Göttliche Komödie|Göttlicher Komödie]].]]
[[Datei:Virgil Solis - Apollo Python.jpg|thumb|''Apollo tötet den Python''<br />([[Wikipedia:Virgil Solis|Virgil Solis]]).]]
[[File:Dante and Beatrice (Osterely).jpg|thumb|200px|left|Carl Wilhelm Friederich Oesterly: Dante und Beatrice]]
[[File:Ary Scheffer - Dante and Beatrice (1851, Boston museum).jpg|thumb|left|200px|Ary Scheffer - Dante and Beatrice (1851, Boston Museum)]]


'''Beatrice''' (aus dem [[Wikipedia:Okzitanische Sprache|Okzitanischen]]: ''„die Seligmachende“'') ist eine Gestalt aus einigen Werken [[Dante Alighieri]]s.  
Der '''Python''' ({{ELSalt|Πύθων}}) ist in der [[Wikipedia:griechische Mythologie|griechischen Mythologie]] eine Schlange, die das [[Orakel von Delphi]] bewachte und von [[Apollon]] getötet wurde.  


Erstmals erwähnt er in [[Wikipedia:Vita Nuova|Vita Nuova]] (''„Das neue Leben“'') eine früh verstorbene Beatrice, die er in [[Wikipedia:Florenz|Florenz]] kennen gelernt habe. Die Vorlage seiner literarischen Beatrice war [[Wikipedia:Beatrice Portinari|Beatrice Portinari]], eine Tochter des Bankiers Folco Portinari, der der neunjährige Dante erstmals bei einem Frühlingsfest begegnete. Beatrice war damals gerade am Beginn ihres neunten Lebensjahrs. Von Anfang an bezauberte ihn ihre engelsgleiche reine Gestalt. Neun Jahre später traf er sie zum zweites Mal bei einem Jugendfest, wo sie ihm einen Blütenkranz überreichte. Im Alter von 20 Jahren heiratete Beatrice in Anwesenheit Dantes den Bankier und Ritter Simone dei Bardi, starb aber schon bald darauf im 24. Lebensjahr im Zuge einer Epidemie.
== Mythos ==
In der ältesten Fassung des Mythos, dem [[Wikipedia:Homerische Hymnen|Homerischen Hymnos]],<ref>Homerischer Hymnos 3 ''An Apollon'' 300ff, 356-374</ref> tötet Apollon einen weiblichen Drachen ({{Polytonisch|δράκαινα}}), den [[Hera]] als Wächter für ihren Sohn [[Typhaon]] eingesetzt hatte. In dieser Fassung ist der Name des Drachens nicht Python, vielmehr wird der Name von dem unter den Strahlen der Sonne verfaulenden ({{Polytonisch|πύθεσθαι}} ''pýthesthai'') Leichnam hergeleitet. Ähnlich bei [[Wikipedia:Ovid|Ovid]], bei dem der Python aus dem faulenden Schlamm und dem Schleim entstand, der übrig blieb, nachdem die Wasser der [[Deukalionische Flut|Deukalionischen Flut]] sich verlaufen hatten. Er wird von dem mit der Sonne identifizierten Apollon „mit tausend Pfeilen“ getötet.
„Fäulnis“ ist demnach die Wurzel für den Namen des Orakels, den Beinamen des Gottes und den Titel der Priesterin, der [[Pythia]].


{{Zitat|Neunmal schon nach meiner Geburt war der Himmel des Lichtes gemäß dem ihm eigenen Kreislauf beinahe zu derselben Stelle zurückgekehrt, als meine Augen zum ersten Male die glorreiche Fraue meiner Seele erschien, die von vielen, die sie nicht anders zu nennen wußten, Beatrice genannt ward. Sie war so lange schon in diesem Leben, daß seit ihrer Geburt der Sternenhimmel um ein Zwölfteil eines Grades gegen Morgen vorgerückt war, also daß sie mir gegen den Anfang ihres neunten Jahres erschien, und ich sie fast am Ende meines neunten erblickte. Und sie erschien mir angetan mit einem Kleide von herrlicher, demütig-ehrbarlicher, blutroter Farbe, umgürtet und geschmückt, so wie es ihrem kindlichen Alter geziemte. Im selben Augenblick – also sag’ ich der Wahrheit gemäß – geschah es, daß der Geist des Lebens, der in der verborgenen Kammer des Herzens wohnt, so heftig zu erzittern begann, daß er sich in kleinsten Pulsen schrecklich offenbarte; und zitternd sprach er die Worte: <tt>Ecce deus fortior me; veniens dominabitur mihi</tt> (Siehe ein Gott, stärker denn ich; er kommt und wird über mich herrschen). Zu gleicher Zeit begann der empfindende Geist, der in derjenigen Kammer wohnt, wo alle sinnlichen Geister ihre Wahrnehmungen zutragen, sich sehr zu verwundern, und indem er sich insbesondere an die Geister des Gesichtes wandte, sprach er folgende Worte: <tt>Apparuit jam Beatitudo nostra</tt> (Unsere Seligkeit ist jetzt erschienen). Zur selben Zeit hub auch der natürliche Geist, der in jenem Teile seinen Sitz hat, wo unsere Nahrung bereitet wird, zu weinen an und sagte tränenüberströmt also: <tt>Heu miser! quia frequenter impeditus ero deinceps</tt> (Ach ich Armer! Denn häufig werde ich hinfort behindert sein)! Von Stund’ an, sage ich, war Frau Minne Herrin meiner Seele. Und so schnell war diese ihr zu eigen, so völlig gewann jene durch die Macht, die meine Einbildungskraft ihr verlieh, sichere Herrschaft über mich, daß ich ganz und gar alles tun mußte, was ihr genehm war. Sie befahl mir zu vielen Malen, daß ich suchen sollte, dies jugendliche Englein zu sehen; deshalb ging ich oftmals in meinem Knabenalter aus, sie zu suchen, und ich sah sie so wohlgeartet, fand ihr Gebaren so löblich, daß man fürwahr jenes Wort des Dichters Homer von ihr sagen konnte: „Nicht von sterblichen Menschen, von einem Gotte geboren schien sie.“ Und obschon durch ihr Bild, das immerdar mit mir war, Frau Minne sich erkühnte, mich zu beherrschen, so war es doch so edler Art, daß es jener niemals gestattete, mich ohne den getreuen Rat der Vernunft in Dingen zu leiten, in denen es heilsam ist, auf deren Rat zu hören. Doch da der Sieg über Leidenschaften und Handlungen in so früher Jugend ein Märlein scheint (was ich aus dem Buch, daraus das Obige genommen ist, entlehnen könnte), so wende ich mich zu jenen Worten, die in meinen Erinnerungen unter höheren Paragraphen verzeichnet sind.|Dante Alighieri|''Das neue Leben'', Kapitel 2 [http://de.wikisource.org/wiki/Das_Neue_Leben_%28Dante%29]}}
Als Name des Ungeheuers wird '''Delphyne''' genannt.<ref>[[Wikipedia:Apollonios von Rhodos|Apollonios von Rhodos]] ''Argonautika'' 2.706; [[Wikipedia:Nonnos von Panopolis|Nonnos von Panopolis]] ''[[Wikipedia:Dionysiaka|Dionysiaka]]'' 13.28</ref> Später sei dann der Name des Ortes zum Namen der Schlange geworden.
In einer nüchternen Variante des [[Wikipedia:Strabon|Strabon]] sind Tityos und Python genannt „Der Drache“ einfach zwei Gewalttäter, die von Apollon erschossen werden.<ref>Strabon ''Geographika'' 9.3.12, ähnlich bei Pausanias ''Beschreibung Griechenlands'' 10.6.5</ref> Diesem ganz entgegengesetzt ist, wenn erzählt wird, dass Apollon sich einer rituellen Reinigung und Sühne unterziehen musste, was nur der tun muss, der sich eines Frevels schuldig gemacht hat.<ref>Pausanias 2.7.7; 2.30.3</ref>


[[File:Gulácsy, Lajos - Dante´s Meeting with Beatrice (1907).jpg|thumb|375px|Lajos Gulácsy: Dante trifft Beatrice (1907)]]
Nach Ovid und [[Wikipedia:Hyginus Mythographus|Hyginus Mythographus]] ist Python ein Sohn der [[Gaia (Mythologie)|Gaia]], der Mutter zahlreicher Ungeheuer der griechischen Mythologie. Er ist es, der am [[Wikipedia:Parnass|Parnass]] ursprünglich die Orakel gibt, er ist es aber auch, der auf Befehl der Hera die [[Leto (Mythologie)|Leto]] verfolgt, die Geliebte des [[Zeus]] und zukünftige Mutter von Apollon und Artemis. Die Tat des Apollon (und der Artemis in manchen Berichten) wird damit gerechtfertigt: Python war, nachdem er die schwangere Leto nicht hatte finden können, auf den Parnass zurückgekehrt. Nach Hyginus erschoss der eben 4 Tage alte Apollon den Python aus Rache für die Verfolgung der Mutter. Nach dieser Tat begründete Apollon zum Andenken Pythons die [[Wikipedia:Pythische Spiele|Pythischen Spiele]]. Nach Plutarch geht auch das delphische Fest [[Wikipedia:Septerion|Septerion]] auf die Tötung des Python zurück.<ref>Plutarch ''quaestiones Graecae'' 293c</ref> Apollon soll den Python unter dem [[Wikipedia:Omphalos|Omphalos]] begraben haben<ref>[[Wikipedia:Marcus Terentius Varro|Marcus Terentius Varro]] ''de lingua Latina'' 7.17</ref> oder (weniger pietätvoll) den Dreifuß der Pythia mit der Haut des Drachen überzogen und seine Gebeine darin aufbewahrt haben.<ref>[[Wikipedia:Maurus Servius Honoratius|Maurus Servius Honoratius]] ''commentarius in Vergilii Aeneida'' 6.347; 3.92; 3.360</ref> Die Schale des Dreifußes diente traditionell als Behälter für die weißen und schwarzen Steine, die beim Losorakel verwendet wurden.<ref>Marion Giebel: ''Das Orakel von Delphi.'' Reclam, Stuttgart 2001, S. 14f</ref>
Er schildert seine Liebe zu Beatrice von der ersten Begegnung bis zu ihrem Tod, den er aber nicht ausspricht, sondern wortreich umschreibt, wobei er wie schon bei ihrer ersten Begegnung auf die [[mystisch]]e Zahl [[Neun]] Bezug nimmt, die ihren Ursprung in der [[Dreifaltigkeit]] hat und die neun Kreise des [[Himmel]]s bzw. die neun [[Hierarchien]] repräsentiert. Beatrice sei am neunten Tag nach der in Arabien üblichen Zeitrechnung, nach syrischer Zeitrechnung im neunten Monat des Jahres und nach unserer Zeitrechnung in dem Jahr, in dem die vollkommene Zahl [[Zehn]] neunmal vollendet wurde, hinweg gegangen. Daraus wurde je nach Rechenweg Beatrices Todesdatum als der 8. oder 17. Juni 1290 ermittelt, stellenweise auch, aber ohne Angabe der Rechenweise, als der 9. oder 12. Juni 1290.


[[Bild:Dante's Dream at the Time of the Death of Beatrice by Dante Gabriel Rossetti.jpg|thumb|right|375px|Dantes Traum ''von Dante Gabriel Rossetti, Seite 48]]
Nach der ''[[Wikipedia:Bibliotheke des Apollodor|Bibliotheke des Apollodor]]'' schließlich gab ursprünglich [[Themis (Mythologie)|Themis]], die Göttin der Gerechtigkeit, die Orakel am Parnass und Python war der Wächter des heiligen Bezirks, der Apollon den Zutritt verweigern wollte und deshalb erschossen wurde.<ref>''Bibliotheke des Apollodor'' 1.22</ref>
{{Zitat|Ich sage denn dieses: Nach italienischer Zählung war es in der ersten Stunde des neunten Monatstages, daß ihre herrliche  Seele von hinnen ging, und nach syrischer Zeitrechnung schied sie im neunten Monde des Jahres, indem der erste Mond, Theschrin, den Syrern das ist, was uns der Oktober; nach unserer Zeitrechnung endlich starb sie in {{SperrSchrift|dem}} Jahre des Herrn, mit welchem in dem Jahrhunderte, worin sie der Welt gegeben wurde, die vollkommene Zahl neunmal erfüllt war. Sie war aber eine Christin des dreizehnten Jahrhunderts. Daß dies alles nun bei ihr zusammentraf, davon könnte ein Grund dieses sein: da es nach Ptolemäus und dem wahren christlichen Glauben neun bewegliche Himmel gibt, und da diese Himmel nach astrologischer Bestimmung, jeder seiner Beschaffenheit gemäß, gemeinsam auf die Erde einwirken, so war jene Zahl ihr freundlich, indem durch sie angezeigt ward, daß bei ihrer Zeugung alle neun Himmel zusammenstimmten. Dies ist der eine Grund. Aber scharfsinniger erwogen und nach der untrüglichen Wahrheit, war diese Zahl {{SperrSchrift|sie selbst}}. Ich spreche gleichnisweise und verstehe dies so: Die Zahl Drei ist die Wurzel der Neun, weil sie, ohne eine andere Zahl, durch sich selbst vervielfältigt, neun gibt, wie wir leichtlich sehen; denn dreimal drei ist neun. Wenn demnach die Drei allein für sich der Grund der Neun ist, der Urgrund aller Wunder aber für sich selber drei ist, nämlich Vater, Sohn und Heiliger Geist, welche drei sind und eins, so erhält diese Herrin die Zahl Neun zur Begleiterin, um zu verstehen zu geben, daß sie selbst eine Neun sei, das heißt ein Wunder, dessen Wurzel einzig und allein die wundervolle Dreieinigkeit ist. Scharfsinnigere würden vielleicht noch scharfsinnigere Gründe entdecken; dieses aber ist der, den ich entdeckt habe, und der mir am meisten gefällt.|Dante Alighieri|''Das neue Leben'', Kapitel 30 [http://de.wikisource.org/wiki/Das_Neue_Leben_%28Dante%29]}}


In der [[Göttliche Komödie|Göttlichen Komödie]] bittet Beatrice gleich zu Beginn den römischen Dichter [[Wikipedia:Vergil|Vergil]], Dante aus dem dunklen Wald zu führen, in dem er sich verirrt hatte. Vergil geleitet Dante dann durch das [[Göttliche Komödie#Inferno|Inferno]] und das [[Göttliche Komödie#Purgatorio|Purgatorio]]. Am Ende dieses Weges empfängt ihn Beatrice und geleitet ihn durch das [[Göttliche Komödie#Paradiso|Paradiso]].
== Quellen ==
* Ovid ''[[Wikipedia:Metamorphosen (Ovid)|Metamorphosen]]'' 1, 416 - 451.
* Hyginus Mythographus ''fabulae'' 140
 
== Literatur ==
* [[Wikipedia:Joseph Eddy Fontenrose|Joseph Eddy Fontenrose]]: ''Python. A study of Delphic myth and its origins.'' University of California Press, Berkeley 1959
* {{RE|XXIV|609|610|Python (1)|[[Wikipedia:Hans von Geisau|Hans von Geisau]]}}
* {{LIMC|7|609|610|Python|L. Kahl}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Python (mythology)|Python (Mythologie)}}
* [http://www.theoi.com/Ther/DrakainaPython.html Drache Python] im Theoi Project (engl.)
== Einzelnachweise ==
<references />


* {{Commonscat|Beatrice Portinari|Beatrice Portinari}}
[[Kategorie:Kreatur der griechischen Mythologie]]
* {{Wikisource|Göttliche Komödie (Streckfuß 1876)|Göttliche Komödie (deutsche Übersetzung von Carl Streckfuß)}}
[[Kategorie:Mythische Schlange]]
* {{Wikisource|Das neue Leben (Dante)|Das neue Leben (deutsche Übersetzung von Albert Ritter)}}
[[Kategorie:Mythologischer Drache]]
[[Kategorie:Kult des Apollon]]


[[Kategorie:Dante]] [[Kategorie:Göttliche Komödie]]
{{Wikipedia}}

Version vom 3. April 2014, 13:17 Uhr

Apollo tötet den Python
(Virgil Solis).

Der Python (griech. Πύθων) ist in der griechischen Mythologie eine Schlange, die das Orakel von Delphi bewachte und von Apollon getötet wurde.

Mythos

In der ältesten Fassung des Mythos, dem Homerischen Hymnos,[1] tötet Apollon einen weiblichen Drachen (δράκαινα), den Hera als Wächter für ihren Sohn Typhaon eingesetzt hatte. In dieser Fassung ist der Name des Drachens nicht Python, vielmehr wird der Name von dem unter den Strahlen der Sonne verfaulenden (πύθεσθαι pýthesthai) Leichnam hergeleitet. Ähnlich bei Ovid, bei dem der Python aus dem faulenden Schlamm und dem Schleim entstand, der übrig blieb, nachdem die Wasser der Deukalionischen Flut sich verlaufen hatten. Er wird von dem mit der Sonne identifizierten Apollon „mit tausend Pfeilen“ getötet. „Fäulnis“ ist demnach die Wurzel für den Namen des Orakels, den Beinamen des Gottes und den Titel der Priesterin, der Pythia.

Als Name des Ungeheuers wird Delphyne genannt.[2] Später sei dann der Name des Ortes zum Namen der Schlange geworden. In einer nüchternen Variante des Strabon sind Tityos und Python genannt „Der Drache“ einfach zwei Gewalttäter, die von Apollon erschossen werden.[3] Diesem ganz entgegengesetzt ist, wenn erzählt wird, dass Apollon sich einer rituellen Reinigung und Sühne unterziehen musste, was nur der tun muss, der sich eines Frevels schuldig gemacht hat.[4]

Nach Ovid und Hyginus Mythographus ist Python ein Sohn der Gaia, der Mutter zahlreicher Ungeheuer der griechischen Mythologie. Er ist es, der am Parnass ursprünglich die Orakel gibt, er ist es aber auch, der auf Befehl der Hera die Leto verfolgt, die Geliebte des Zeus und zukünftige Mutter von Apollon und Artemis. Die Tat des Apollon (und der Artemis in manchen Berichten) wird damit gerechtfertigt: Python war, nachdem er die schwangere Leto nicht hatte finden können, auf den Parnass zurückgekehrt. Nach Hyginus erschoss der eben 4 Tage alte Apollon den Python aus Rache für die Verfolgung der Mutter. Nach dieser Tat begründete Apollon zum Andenken Pythons die Pythischen Spiele. Nach Plutarch geht auch das delphische Fest Septerion auf die Tötung des Python zurück.[5] Apollon soll den Python unter dem Omphalos begraben haben[6] oder (weniger pietätvoll) den Dreifuß der Pythia mit der Haut des Drachen überzogen und seine Gebeine darin aufbewahrt haben.[7] Die Schale des Dreifußes diente traditionell als Behälter für die weißen und schwarzen Steine, die beim Losorakel verwendet wurden.[8]

Nach der Bibliotheke des Apollodor schließlich gab ursprünglich Themis, die Göttin der Gerechtigkeit, die Orakel am Parnass und Python war der Wächter des heiligen Bezirks, der Apollon den Zutritt verweigern wollte und deshalb erschossen wurde.[9]

Quellen

  • Ovid Metamorphosen 1, 416 - 451.
  • Hyginus Mythographus fabulae 140

Literatur

Weblinks

Commons: Python (Mythologie) - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Einzelnachweise

  1. Homerischer Hymnos 3 An Apollon 300ff, 356-374
  2. Apollonios von Rhodos Argonautika 2.706; Nonnos von Panopolis Dionysiaka 13.28
  3. Strabon Geographika 9.3.12, ähnlich bei Pausanias Beschreibung Griechenlands 10.6.5
  4. Pausanias 2.7.7; 2.30.3
  5. Plutarch quaestiones Graecae 293c
  6. Marcus Terentius Varro de lingua Latina 7.17
  7. Maurus Servius Honoratius commentarius in Vergilii Aeneida 6.347; 3.92; 3.360
  8. Marion Giebel: Das Orakel von Delphi. Reclam, Stuttgart 2001, S. 14f
  9. Bibliotheke des Apollodor 1.22


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