Psychisches Bewusstsein und Gebirge: Unterschied zwischen den Seiten

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Im '''psychischen Bewusstsein''' (auch [[Imagination]] oder [[Äthersehen]] genannt) vereinigt sich das [[Bilder-Bewusstsein]] des [[Alter Mond|alten Mondes]] mit dem gegenwärtigen [[Gegenstands-Bewusstsein]] auf höherer Ebene. Es entsteht dadurch ein selbstbewusstes Bilderbewusstsein, das der Mensch auf dem [[Neuer Jupiter|neuen Jupiter]] haben wird, der als nächste Verkörperung unseres [[Planetensystem]]s der jetzigen [[Erdentwicklung]] folgen wird. Die Imagination ist eine Art des vollbewussten, nicht [[traum]]haften [[Hellsehen]]s. Das imaginative Bewusstsein beginnt dann aufzuleuchten, wenn sich die Erlebnisse des [[Astralleib]]s im [[Ätherleib]] abbilden und durch letzteren in Form beweglicher Bilder ins [[Bewusstsein]] zurückgeworfen werden. Seelisches Wahrnehmungsorgan für die Imaginationen ist vor allem die [[zweiblättrige Lotosblume]] über der Nasenwurzel {{Lit|GA 115, S 54}}.
[[Datei:Mount Everest by Kerem Barut.jpg|mini|500px|[[Wikipedia:Mount Everest|Mount Everest]] (Südansicht)]]


== Leibfreies Bewusstsein ==
'''Gebirge''' sind Bergketten, die ein über die flachere Landschaftsumgebung erhabenes [[Wikipedia:Relief (Geologie)|Relief]] bilden und [[Geologie|geologisch]] durch einen ''Gebirgsfuß'', d.h. durch ein [[Wikipedia:Grundgebirge|Grundgebirge]] aus älterem Gestein, und ein eventuell darüber gelagertes [[Wikipedia:Deckgebirge|Deckgebirge]] aus jüngerem Gestein charakterisiert sind. Weitaus die meisten Gebirgsketten der [[Erde (Planet)|Erde]] erstrecken sich in annähernd westöstlicher Richtung. Eine große Ausnahme bilden die [[Wikipedia:Rocky Mountains|Rocky Mountains]] und die [[Wikipedia:Anden|Anden]], die sich weitgehend in nordsüdlicher Richtung erstrecken. Der höchste '''Berg''' der Erde ist der im [[Wikipedia:Himalaya|Himalaya]] gelegene [[Wikipedia:Mount Everest|Mount Everest]] mit 8848 m über Seehöhe.


Damit sich die Imagination entfalten kann, muss sich das [[Bewusstsein]] vom [[leib]]lichen Werkzeug lösen. Kräfte, die sonst durch den [[Leib]] aufgebraucht werden, müssen ins [[Seelisch]]e gewendet werden:
== Kiesel und Kalk ==
 
Während in allem [[Kiesel]]igen die sonnenfernen [[Planet]]en [[Saturn]], [[Jupiter]] und [[Mars]] wirken, nimmt alles [[Kalk]]ige die Kräfte der erdnahen Himmelskörper [[Mond]], [[Merkur]] und [[Venus]] auf.


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"Kein Mensch weiß, wie seine Bewegungen, wie alles, was da wirkt, daß
"Sehen Sie, das alles, was im Kieseligen
er ein handelnder Mensch sein kann in der physischen Außenwelt, wie das zustande
lebt, hat Kräfte, die nicht von der Erde stammen, sondern von den
kommt und welche Kraft da wirkt. Das merkt erst der Geistesforscher, wenn er zur
sogenannten Sonnenfernen Planeten: Mars, Jupiter, Saturn. Dasjenige,
sogenannten imaginativen Erkenntnis kommt. Da macht man sich zunächst Bilder,
was ausgeht von diesen Planeten, wirkt auf dem Umwege durch das
die dadurch wirken, daß sie stärkere Kräfte aus der Seele heraus schöpfen, als sie
Kieselige und Verwandtes auf das Pflanzenleben. Aber von all demjenigen,
sonst im gewöhnlichen Leben angewendet werden. Woher kommt denn diese Kraft,
was erdennahe Planeten sind: Mond, Merkur, Venus, wirken
die die Bilder des imaginativen Erlebens in der Seele entfesselt? Sie kommt dorther,
die Kräfte auf dem Umwege des Kalkigen auf das Pflanzliche, auch auf
wo die Kräfte wirken, die uns zu einem handelnden Menschen in der Welt machen,
das tierische Leben der Erde herein. So können wir sprechen jedem
die uns unsere Hände und Füße bewegen lassen. Weil das der Fall ist, kommt man nur zur Imagination, wenn man in Ruhe verbleiben kann, wenn man den Willen
Acker gegenüber, der bebaut ist: da drinnen wirkt Kieseliges und
seines Leibes zum Stillstand bringen kann, ihn beherrschen kann. Dann merkt
wirkt Kalkiges. Im Kieseligen wirken Saturn, Jupiter, Mars, im
man, wie diese Kraft, die sonst die Muskeln bewegt, heraufströmt in das Seelisch-Geistige und die imaginativen Bilder erbildet. Man vollbringt also eine Umlagerung
Kalkigen Mond, Venus, Merkur." {{Lit|{{G|327|36f}}}}
der Kräfte. Da unten in den Tiefen des Leiblichen ist also etwas von unserem ureigensten
Wesen, von dem wir im gewöhnlichen Leben nichts spüren. Dadurch, daß
wir das Körperliche ausschalten, dringt der Geist, der sonst in unseren Handlungen
zum Ausdruck kommt, herauf in die Seele und erfüllt diese mit dem, was sie sonst für
das Körperliche verwenden muß. Der Geistesforscher weiß, daß er dasjenige dem
Leibe entrücken muß, was sonst der Leib konsumiert. Für die imaginative Erkenntnis
muß also das Leibliche ausgeschaltet werden." {{Lit|GA 150, S 92f}}
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== Schulungsweg ==
== Urgebirge ==
 
{{Siehe auch|Quarz}}


Durch [[Schulungsweg|geistige Schulung]] kann eine Vorform des imaginativen Bewusstseins schon heute errungen werden. Es muss dazu die [[Bewusstseinsseele]] zur [[Imaginationsseele]] verwandelt werden. Die Imagination ist die zweite Stufe der [[Rosenkreuzer-Schulung]].
Wie alle [[Stoffe]] der [[Erde (Planet)|Erde]] ist auch der [[Quarz]] [[Kosmos|kosmischen]] Ursprungs, durchdrang die [[Ureiweißatmosphäre]] der Erde und setzte sich daraus in einem noch ganz weichen Zustand wie träufelndes Wachs ab und bildete so die ersten '''Urgebirge'''.


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"Der Ätherleib ist in einer regelmäßigen Bewegung im
"Das erste, was nun aus
ganzen übrigen menschlichen Leib, nur nicht im Kopfe. Im Kopfe ist der Ätherleib
dem Kosmos herein sich bildete, das ist das, was ich gestern beschrieben
innerlich ruhig. Im Schlafe ist das anders. Die letzten Kopf-Ätherbewegungen nehmen
habe: die ersten Urgebirge. Die bildeten sich aus dem Kosmos herein.
wir beim Aufwachen noch wahr – die Träume. Wer lange in der Weise, wie ich es
So daß die Quarze, die Sie draußen im Urgebirge finden in ihrer
angegeben habe, meditiert, der kommt aber in die Lage, in den ruhigen Ätherleib des
schönen Gestalt, in ihrer relativen Durchsichtigkeit, gewissermaßen
Kopfes allmählich Bilder hinein zu formen. Das nenne ich Imaginationen. Und diese
vom Weltenall in die Erde herein gebildet sind. Deshalb ist es ja, daß,
Imaginationen, die unabhängig vom physischem Leibe im Ätherleib erlebt werden,
wenn sich heute der imaginativ Schauende in diese Urgebirgsgesteine,
sind der erste übersinnliche Eindruck, den wir haben können." {{Lit|GA 305, S 82}}
in diese heute härtesten Gestaltungen der Erde hinein versetzt, so sind
sie ihm die Augen hinaus nach dem Weltenall. Aber das Weltenall hat
auch diese Augen der Erde eingesetzt; sie sind da nun drinnen. Das Weltenall
hat sie der Erde eingesetzt. Nur war das Quarzige, das Kieselsäure-Ähnliche, das da in die ganze Atmosphäre hereindrang und sich allmählich
ablagerte als Urgebirge, nicht so hart wie heute. Das ist erst später,
durch die späteren Verhältnisse, dieser Erhärtung, in der es heute
dasteht im Urgebirge, anheimgefallen. Das alles, was sich da hereinbildete
aus dem Weltenall, war in der damaligen Zeit kaum härter als Wachs.
Also, wenn Sie heute ins Urgebirge gehen und einen Quarzkristall
sehen, der so hart ist - ich habe heute an anderer Stelle gesagt: der
Schädel würde zwar kaputtgehen, aber der Quarz nicht, wenn Sie daran
stoßen -, so war das alles dazumal durch das Leben, das in alles
hineinragte, weich wie Wachs, richtig weich wie Wachs, so daß man
also sagen könnte: Als träufelndes Wachs aus dem Kosmos kommen
die Urgebirgsgesteine. Und das alles ist durchsichtig, wie es aus dem
Kosmos da herein sich schiebt, kann in seiner relativen Härte, in seiner
Wachshärte eben nur beschrieben werden so, daß man den Tastsinn
darauf anwendet: man würde es spüren, wenn man es angreifen könnte,
wie man Wachs spürt." {{Lit|{{G|232|75}}}}
</div>
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Um das imaginative Bewusstsein zu entwickeln, muss man zuerst lernen, die Welt zu betrachten gemäß der Verszeile aus Goethes Faust: ''Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis.'' Man beginnt die sinnlich-sittliche Wirkung der [[Sinnesqualitäten]] zu erleben. Durch die Imagination lernen wir Wahrnehmungen von Farbe, Ton, Geschmack, Geruch als äußeren Ausdruck [[Geistige Wesen|geistiger Wesenheiten]] zu erfahren. Imaginativ schaut man den [[Ätherleib]] und [[Astralleib]] geistiger Wesen, gleichsam ihre übersinnliche Außenseite. Der geistige [[Wesenskern]] bleibt der Imagination verborgen.
=== Urgebirge und Imagination ===


=== Das rote Westfenster des ersten Goetheanums ===
<div style="margin-left:20px">
[[Bild:Goetheanum1_Rotes_Westfenster.gif|thumb|400px|Das rote Westfenster des [[Erstes Goetheanum|ersten Goetheanums]], das den Weg zur [[Imagination|imaginativen Erkenntnis]] schildert.]]
"Nun will ich annehmen,
In bildhafter Form hat Rudolf Steiner die Imagination in den Motiven des roten Westfensters des [[Erstes Goetheanum|ersten Goetheanums]] geschildert.
daß ein solcher Mensch, der auf dem Wege von der gewöhnlichen
Sinnesanschauung zum imaginativen Anschauen ist, einen Weg
Der Weg zur imaginativen Erkenntnis wurde im linken Seitenfenster gezeigt. Das wärmende Rot, in dem sich der Wärmeäther kundgibt, durchdringt das ganze Bild. Man sieht eine helle Gestalt, die einen hohen Felsen erklettert hat und ihren Blick und ihre Arme abwärts auf drei groteske vogel- oder schlangenähnliche tierartige Gestalten richtet, die sich bedrohlich empor strecken; die rechte zeigt sogar ein menschenähnliches Antlitz. Das ist die niedere seelische Natur des Menschen, die Dreiheit der noch ungeläuterten Seelenkräfte des Denkens, Fühlens und Wollens, in denen noch niedere, tierische astrale Kräfte wirken. Zugleich ist es auch ein Bild für die noch unvollkommenen seelischen Wesensglieder: die Empfindungsseele, die Verstandes- oder Gemütsseele und die Bewusstseinsseele. Wenn es dem geistig strebenden Menschen gelingt, sich von dieser niederen Natur zu lösen und sie von außen objektiv zu betrachten, kann die Imagination aufleuchten.
macht in ein Hochgebirge, in dem besonders reich das Urgebirgsgestein
ausgebildet ist, in dem viel von jenem Gestein ausgebildet ist,
das wir quarziges Kieselgestein nennen. Es ist der Mensch ganz besonders
geeignet, seelische Kräfte zu entfalten in einem Hochgebirge,
wo viel quarziges Kieselgestein ist, wenn er auf diesem Wege zur
Imagination ist. Daß er gewisse innere seelische Fähigkeiten eben, ich
möchte sagen, im ersten Anlauf zur Entwickelung gebracht hat, das
kommt daher, daß ihm von allem, was in seiner physischen Erdenumgebung
ist, dieses quarzige Kieselgestein im Hochgebirge einen
ganz besonderen Eindruck macht. Es ist ja so, daß dieses quarzige
Kieselgestein im Hochgebirge zunächst nur sehr mäßig durchsichtig,
durchscheinend ist. Aber in dem Augenblicke, wo wir etwas vordringen,
wo wir uns eben durchgerungen haben zu dem Gesichtspunkte,
den ich charakterisiert habe, da wird das quarzige Kieselgestein ganz
durchsichtig. Wir steigen ins Hochgebirge hinauf, und es erscheint
uns das quarzige Kieselgestein wie durchsichtiges Glas - aber so, daß
wir selbst das Gefühl haben, etwas von uns strömt aus und vereinigt
sich mit diesem quarzigen Kieselgestein. Wir werden gerade an der
äußersten Oberfläche der Erde durch eine Art selbstverständlicher
Hingabe unseres Bewußtseins mit der Oberfläche der Erde eins. Wir
verspüren in diesem Augenblicke etwas, wie wenn unser Auge selber
Strömungen nach außen senden würde, die hinunterdringen in das
quarzige Kieselgestein, und in demselben Augenblicke beginnt in uns
eine Art Gefühl aufzuleben, durch das wir uns eins fühlen mit dem
ganzen Erdendasein. Aber indem wir in dieser Art aufgehen in das
quarzige Kieselgestein, zu gleicher Zeit uns eins fühlend mit dem
ganzen Weltenall, mit dem ganzen Kosmos, können wir ein erstes
wirkliches Einssein mit dem Kosmos erlangen, das nicht bloß erträumt,
nicht bloß in abstrakten Gedanken ergriffen ist. Auf diese
Art kann man zu einem innigen Bewußtsein kommen von dem, was
ich in solchen Worten aussprechen möchte: Du, Erde, bist nicht
allein im Weltenall, du Erde, bist mit mir und allen anderen Wesen,
die auf der Erde sind, eins mit dem ganzen Weltenall! - Und durch
das, was man durch dieses Einswerden gerade mit dem quarzigen
Kieselgestein erlebt, schaut man dann nicht mehr die Erde abgesondert
von dem übrigen Weltenall, sondern man schaut die Erde wie
eine Äthersphäre, die aus der Weltenäthersphäre heraus gestaltet ist." {{Lit|{{G|231|135f}}}}
</div>


Im mittleren Fensterteil ist die bereits erwachte Imaginationsfähigkeit dargestellt. Das menschliche Antlitz, das hier gezeigt wird, trägt auf der Stirne das Zeichen der zweiblättrigen Lotosblume, die bereits aktiviert ist. Die Augenpartie ist besonders betont, die Kraft des geistigen Sehens, der Imagination ist erwacht, weil sich die Erlebnisse des Stirnlotos im Lichtätherteil des menschlichen Ätherleibes abdrücken.
Wenn wir in das Hochgebirge hinaufsteigen, dort wo viel [[Kiesel]]gestein ist, begegnen wir den Wesenheiten der [[Dritte Hierarchie|dritten Hierarchie]], also den [[Angeloi]], [[Archangeloi]] und [[Archai]]. In den [[Metall]]adern der [[Erde (Planet)|Erde]] wirken hingegen die Wesenheiten der [[Zweite Hierarchie|zweiten Hierarchie]]:


Daneben sieht man links und rechts oben zwei geflügelte Engelwesen, die der ersten Hierarchie angehören. Bei der linken Engelsgestalt ist das Zeichen des Mondes, bei der rechten das Symbol der Sonne zu sehen und über dem Menschenkopf der Saturn. Damit wird auf die dem Erdendasein vorangegangenen planetarischen Entwicklungsstufen hingewiesen, auf den alten Saturn, wo der Mensch die Anlage des physischen Leibes und bekommen hat, auf die alte Sonne, die dem Menschen den Ätherleib gab und schließlich der alte Mond, der Planet der Weisheit, auf dem der Mensch seinen Astralleib erhielt.  
<div style="margin-left:20px">
"Wir lernen das Wunderbare
kennen, wenn wir hinaufsteigen ins Hochgebirge, in die
Regionen des quarzigen Kieselgesteines, daß da die Felsenspitzen
umschlungen und umwoben sind von den Wesenheiten der dritten
Hierarchie, den Angeloi, Archangeloi und Archai, Und wenn wir
hinuntersteigen zu den Metalladern der Erde, dann finden wir, daß
diese Metalladern der Erde durchzogen werden auf ihren Wegen, auf
ihren Bahnen von den Wesenheiten der zweiten Hierarchie. Und wir
sagen uns: Wir sind ja eigentlich auch während unseres Erdendaseins
in der Gesellschaft derjenigen Wesenheiten, die mit unserer eigenen
inneren Natur zusammenhängen, wenn wir zwischen dem Tode und
einer neuen Geburt sind." {{Lit|{{G|231|141}}}}
</div>


Darunter sieht man links und rechts zwei Gestalten mit Tierköpfen, die dem Menschen offenbar etwas ins Ohr raunen. Hier wird bereits auf ein Klangerlebnis gedeutet. Der Klangäther ertönt. Diese beiden Wesenheiten gehören der zweiten Hierarchie an. Die Linke Gestalt trägt einen Löwenkopf, durch den die Ätherkräfte symbolisiert werden; die rechte Figur hat einen Stierkopf, ein Zeichen für die physische Welt.
== Hochgebirge und Inspiration ==


Im Kehlkopfbereich ist das Halschakra sichtbar, das bereits auf die inspirierte Erkenntnis hinweist. Die seelischen Erlebnisse drücken sich nun auch im Wort- oder Lebensäther ab. Darunter ist Michael, der wichtigste Repräsentant der ersten Hierarchie, zu sehen, der den Drachen, die niedere Natur des Menschen, bekämpft und niederzwingt.
{{Siehe auch|Auf dem Berg}}


Im rechten Seitenfenster ist der Mensch gezeigt, nachdem er die Imaginationsfähigkeit errungen hat. Wieder sieht man die helle menschliche Gestalt auf der Spitze des hochragenden Felsens, die sind ihre Arme und ihr Blick nun der geistigen Sonne zugewendet, die mit ihrem strahlenden Leuchten den obersten Bildteil erfüllt. Zwischen dem Menschen und den Tieren im Abgrund schweben drei Engelpaare, die einander die Hände reichen. Sie stellen zugleich die geläuterten höheren Seelenkräfte des Menschen dar. In ihrem Schoß tragen sie auch die höheren geistigen Wesensglieder des Menschen: das Geistselbst, den Lebensgeist und den Geistesmenschen. Zusammen mit dem Menschen an der Spitze geben die drei Engelpaare ein Bild der heiligen Siebenzahl. Die Tiergestalten aus der Tiefe sind zurückgesunken, die eine mit dem menschlichen Antlitz ist sogar ganz verschwunden. Die [[Bewusstseinsseele]] hat sich durch die geistige Schulung zur [[Imaginationsseele]] verwandelt.
In der verdünnten [[Luft]] der Gebirge ist die Stimme der [[Inspiration]] leichter zu vernehmen als anderswo.


== Wie werden Imaginationen erlebt ? ==
<div style="margin-left:20px">
"Auf dem Berge, bei der verdünnten Luft, bei dem andersartigen Verhältnis der Verteilung von Sauerstoff und Stickstoff ist das hellsichtige Bewußtsein mehr dafür gestimmt, Inspirationen durchzumachen, Neues an hellseherischen Kräften entstehen zu lassen. Daher ist der Ausdruck «den Berg hinansteigen» nicht bloß symbolisch gemeint, sondern die Bergverhältnisse begünstigen die Möglichkeit, neue okkulte Kräfte in sich auszubilden." {{Lit|{{G|139|151}}}}
</div>


Wenn sich beim Schüler die Imagination entwickelt, so ähneln die Imaginationen zunächst den Erinnerungsbilder und dann auch den [[Traum]]bildern. Sie sind blass, unbestimmt und chaotisch durcheinandergewürfelt. Man lernt aber nach und nach die wirklichen Imaginationen zu unterscheiden von den Reminiszenzen an das, was man im sinnlichen Dasein erlebt hat und auch von den Träumen.
== Kalkgestein ==
 
{{Siehe auch|Kalk}}
 
Erst in der späteren [[Lemurische Zeit|lemurischen Zeit]] entstanden die '''Kalkgebirge'''. Es bildete sich ein [[Kalk#Der Kalkprozess in Jahreslauf|Kalkkreislauf]]: [[Kalk]] viel als Kalkregen auf die [[Erde (Planet)|Erde]] und stieg als Kalkdunst wieder auf und der Kalk durchsetzte mit seinen Gestaltungskräften die geronnene knorpelige Gallertmasse, die sich aus der [[Eiweißatmosphäre]] der Erde gebildet hatte. Dadurch entstanden allmählich [[Tiere]] mit kalkhaltigen [[Knochen]].  


<div style="margin-left:20px">
<div style="margin-left:20px">
"Der Mensch kann im gewöhnlichen Bewußtsein nur egoistisch träumen. Wenn
"Wenn Sie
er in der Nacht träumt, so träumt er in Gebundenheit an seinen eigenen Organismus;
nicht ins Urgebirge gehen, sondern wenn Sie einfach in den Jura hinausgehen,
er ist im Traume nicht verbunden mit der Umgebung. Kann er verbunden sein
so haben Sie dieses Kalkgestein. Dieses Kalkgestein ist später,
mit der Umgebung und dieselben Kräfte entwickeln, die er sonst im Traume entwickelt,
aber es ist auch aus dem Kosmos geradeso wie das Kieselige an die
so ist er im imaginativen Vorstellen." {{Lit|GA 179, S 106}}
Erde herangekommen, so daß wir also als Zweites das Kalkige in der
</div>
Erde hier haben.


[[Bild:Wolfgang_pauli.jpg|thumb|Wolfgang Pauli (1900 - 1958)]]
Aber dieses Kalkige sickert immerfort hinein, und im wesentlichen
Die Imaginationen sind nicht nur Bilder in der menschlichen Seele, sondern sie gehören der geistigen Wirklichkeit an. Aus imaginativen Bilder ist letztlich alles geschaffen, auch die physische Welt. Sie sind die wirksam tätigen [[Urbild]]er der Dinge. Sie sind die [[Ideen]], die [[Wikipedia:Archetypus|Archetypen]] im Sinne Platons. Die [[Urpflanze]], von der Goethe in seiner [[Metamorphosenlehre]] gesprochen hat, ist ein Beispiel dafür. {{lit|GA 157, S 298}} Der österreichische Physiker und Mitbegründer der Quantentheorie [[Wikipedia:Wolfgang Pauli|Wolfgang Pauli]] hat davon etwas geahnt, wenn er schreibt:
bewirkt dieses Kalkige, daß die Erde in ihrem Kern immer dichter und
dichter wird. Und es gliedert sich dann dem Kalkigen in bestimmten
Lokalitäten das Kieselige ein. Aber dieses Kalkige, das behält die kosmischen
Kräfte. Der Kalk ist noch etwas ganz anderes als die grobe
Materie, als die ihn die heutigen Chemiker vorstellen. Der Kalk enthält
überall verhältnismäßig nicht herauskommende Gestaltungskräfte.


<div style="margin-left:20px;">
Und nun ist es eigentümlich: wenn wir in eine etwas spätere Zeit
"Wenn man die vorbewusste Stufe der Begriffe analysiert, findet man immer Vorstellungen, die aus «symbolischen» Bildern mit im allgemeinen starkem emotionalen Gehalt bestehen. Die Vorstufe des Denkens ist ein malendes Schauen dieser inneren Bilder, deren Ursprung nicht allgemein und nicht in erster Linie auf Sinneswahrnehmungen ... zurückgeführt werden kann ....  
gehen, als diejenige ist, die ich Ihnen da für das Hereinkommen des
Ergrünens und Vergrünens beschrieben habe, da finden wir, daß diese
ganze Eiweiß-Atmosphäre eigentlich ein fortwährendes Hinauf- und
Hinabgehen des Kalkes hat. Es bildet sich Kalkdunst und wiederum
Kalkregen. Die Erde hat eine Zeit, wo dasjenige, was heute bloß verdunstetes
Wasser und herunterfallender Regen ist, kalkhaltige Substanz
ist, die hinaufgeht und wieder heruntergeht, sich hebend und
senkend. Und da entsteht das Eigentümliche: dieser Kalk, der hat eine
besondere Anziehungskraft zu diesem Gallert, zu diesen Knorpelmassen.
Die durchdringt er, die imprägniert er mit sich selber. Und durch
die Erdenkräfte, die in ihm sind - ich sagte Ihnen, die Erdenkräfte sind
in ihm - , löst er die ganze Gallertmasse auf, die sich da als geronnenes
Eiweiß gebildet hat. Der Kalk nimmt dem Himmel das, was der Himmel
in der Eiweiß-Substanz gebildet hat, weg und trägt es näher an die
Erde heran. Und daraus entstehen dann allmählich die Tiere, die kalkhaltige
Knochen haben. Das ist etwas, was in der späteren lemurischen
Zeit sich ausbildet." {{Lit|{{G|232|80}}}}
</div>


Die archaische Einstellung ist aber auch die notwendige Voraussetzung und die Quelle der wissenschaftlichen Einstellung. Zu einer vollständigen Erkenntnis gehört auch diejenige der Bilder, aus denen die rationalen Begriffe gewachsen sind. ... Das Ordnende und Regulierende muss jenseits der Unterscheidung von «physisch» und «psychisch» gestellt werden - so wie [[Plato]]s «Ideen» etwas von Begriffen und auch etwas von «Naturkräften» haben (sie erzeugen von sich aus Wirkungen). Ich bin sehr dafür, dieses «0rdnende und Regulierende» «Archetypen» zu nennen; es wäre aber dann unzulässig, diese als psychische Inhalte zu definieren. Vielmehr sind die erwähnten inneren Bilder («Dominanten des kollektiven Unbewussten» nach Jung) die psychische Manifestation der Archetypen, die aber auch alles Naturgesetzliche im Verhalten der Körperwelt hervorbringen, erzeugen, bedingen müssten. Die Naturgesetze der Körperwelt wären dann die physikalische Manifestation der Archetypen. ... Es sollte dann jedes Naturgesetz eine Entsprechung innen haben und umgekehrt, wenn man auch heute das nicht immer unmittelbar sehen kann." {{lit|2, S 219}}
== Siehe auch ==
</div>


== Gefahren und Fehlerquellen bei der geistigen Schulung ==
* [[Berg Tabor]]
* [[Montsalvatsch]]


<div style="margin-left:20px">
== Literatur ==
"Wenn der Mensch mit dem hellsichtigen Bewußtsein durch die
Übungen der imaginativen Erkenntnis hinunterdringt ins Unterbewußtsein und
nicht aufmerksam ist darauf, daß er da zunächst nur sich selbst findet mit alledem,
was er ist und was in ihm wirkt, dann ist der Mensch den allermannigfaltigsten Irrtümern
ausgesetzt; denn durch irgendwelche mit den gewöhnlichen Bewußtseinstatsachen
vergleichbare Art wird man keineswegs gewahr, daß man es zu tun hat nur
mit sich selber. Es tritt auf irgendeiner Stufe die Möglichkeit auf, sagen wir Visionen
zu haben, Gestalten vor sich zu sehen, die durchaus etwas Neues sind gegenüber
dem, was man sonst durch die Lebenserfahrungen kennengelernt hat. Das kann auftreten.
Wenn man aber etwa die Vorstellung haben sollte, daß das schon Dinge sein
müßten der höheren Welten, so würde man sich einem schweren Irrtum hingeben.
Diese Dinge stellen sich nicht so dar, wie sie sich für das gewöhnliche Bewußtsein
die Dinge des inneren Lebens darstellen. Wenn man in die Tiefen, die wir die verborgenen
Seelentiefen nennen, hinuntersteigt, dann kann man durchaus nur in sich
selbst sein, und dennoch kann das, was einem entgegentritt, sich so hinstellen, als
wenn es außer uns wäre." {{Lit|GA 143, S 80}}
</div>


==Literatur==
#Rudolf Steiner: ''Das Markus-Evangelium'', GA 139 (1985), ISBN 3-7274-1390-5 {{Vorträge|139}}
#Rudolf Steiner: ''Anthroposophie – Psychosophie – Pneumatosophie'', [[GA 115]] (2001)
#Rudolf Steiner: ''Der übersinnliche Mensch, anthroposophisch erfaßt'', [[GA 231]] (1999), ISBN 3-7274-2310-2 {{Vorträge|231}}
#Rudolf Steiner: ''Erfahrungen des Übersinnlichen. Die drei Wege der Seele zu Christus'', [[GA 143]] (1994)
#Rudolf Steiner: ''Mysteriengestaltungen'', [[GA 232]] (1998), ISBN 3-7274-2321-8 {{Vorträge|232}}
#Rudolf Steiner: ''Die Welt des Geistes und ihr Hereinragen in das physische Dasein'', [[GA 150]] (1980)
#Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaftliche Grundlagen zum Gedeihen der Landwirtschaft'', [[GA 327]] (1999), ISBN 3-7274-3270-5 {{Vorträge|327}}
#Rudolf Steiner: ''Menschenschicksale und Völkerschicksale'', [[GA 157]] (1981), Vierzehnter Vortrag, Berlin, 6. Juli 1915
#Rudolf Steiner: ''Geschichtliche Notwendigkeit und Freiheit. Schicksalseinwirkungen aus der Welt der Toten'', [[GA 179]] (1993)
#Rudolf Steiner: ''Die geistig-seelischen Grundkräfte der Erziehungskunst. Spirituelle Werte in Erziehung und sozialem Leben.'', [[GA 305]] (1991)
#H. Atmanspacher, H. Primas, E. Wertenschlag-Birkhäuser (Hrsg.): ''Der Pauli-Jung-Dialog'', Springer Verlag, Berlin Heidelberg 1995, S 219


==Weblinks==
{{GA}}
#[http://www.anthroposophie.net/bibliothek/nawi/physik/pauli/bib_pauli.htm Wolfgang Pauli (1900 - 1958)] - weiterführende Informationen zu Leben und Werk
#[http://www.cerncourier.com/main/article/40/7/18 Wolfgang Pauli Biographie] - in englischer Sprache
#[http://www.psychovision.ch/rfr/contrib_SYNC.htm Wolfgang Pauli, Carl Jung and Marie-Louise von Franz]
#[http://www.psychovision.ch/synw/wolfg_pauli_parapsychologie.htm Wolfgang Pauli und die Parapsychologie]
#[http://www.psychovision.ch/synw/pauli_psychophys_realitaet.htm Wolfgang Paulis psychophysischer Monismus als Voraussetzung für eine neue Einheit des naturwissenschaftlichen Weltbildes]
#[http://www.psychovision.ch/synw/wolfgang_pauli_weltseele.htm Wolfgang Pauli und die Wiederkehr der Weltseele]


[[Kategorie:Grundbegriffe]] [[Kategorie:Bewusstsein]] [[Kategorie:Schulungsweg]] [[Kategorie:Imagination]] [[Kategorie:Hellsehen]]
[[Kategorie:Erde]] [[Kategorie:Geologie]] [[Kategorie:Berg]]

Version vom 24. Juni 2015, 14:53 Uhr

Mount Everest (Südansicht)

Gebirge sind Bergketten, die ein über die flachere Landschaftsumgebung erhabenes Relief bilden und geologisch durch einen Gebirgsfuß, d.h. durch ein Grundgebirge aus älterem Gestein, und ein eventuell darüber gelagertes Deckgebirge aus jüngerem Gestein charakterisiert sind. Weitaus die meisten Gebirgsketten der Erde erstrecken sich in annähernd westöstlicher Richtung. Eine große Ausnahme bilden die Rocky Mountains und die Anden, die sich weitgehend in nordsüdlicher Richtung erstrecken. Der höchste Berg der Erde ist der im Himalaya gelegene Mount Everest mit 8848 m über Seehöhe.

Kiesel und Kalk

Während in allem Kieseligen die sonnenfernen Planeten Saturn, Jupiter und Mars wirken, nimmt alles Kalkige die Kräfte der erdnahen Himmelskörper Mond, Merkur und Venus auf.

"Sehen Sie, das alles, was im Kieseligen lebt, hat Kräfte, die nicht von der Erde stammen, sondern von den sogenannten Sonnenfernen Planeten: Mars, Jupiter, Saturn. Dasjenige, was ausgeht von diesen Planeten, wirkt auf dem Umwege durch das Kieselige und Verwandtes auf das Pflanzenleben. Aber von all demjenigen, was erdennahe Planeten sind: Mond, Merkur, Venus, wirken die Kräfte auf dem Umwege des Kalkigen auf das Pflanzliche, auch auf das tierische Leben der Erde herein. So können wir sprechen jedem Acker gegenüber, der bebaut ist: da drinnen wirkt Kieseliges und wirkt Kalkiges. Im Kieseligen wirken Saturn, Jupiter, Mars, im Kalkigen Mond, Venus, Merkur." (Lit.: GA 327, S. 36f)

Urgebirge

Siehe auch: Quarz

Wie alle Stoffe der Erde ist auch der Quarz kosmischen Ursprungs, durchdrang die Ureiweißatmosphäre der Erde und setzte sich daraus in einem noch ganz weichen Zustand wie träufelndes Wachs ab und bildete so die ersten Urgebirge.

"Das erste, was nun aus dem Kosmos herein sich bildete, das ist das, was ich gestern beschrieben habe: die ersten Urgebirge. Die bildeten sich aus dem Kosmos herein. So daß die Quarze, die Sie draußen im Urgebirge finden in ihrer schönen Gestalt, in ihrer relativen Durchsichtigkeit, gewissermaßen vom Weltenall in die Erde herein gebildet sind. Deshalb ist es ja, daß, wenn sich heute der imaginativ Schauende in diese Urgebirgsgesteine, in diese heute härtesten Gestaltungen der Erde hinein versetzt, so sind sie ihm die Augen hinaus nach dem Weltenall. Aber das Weltenall hat auch diese Augen der Erde eingesetzt; sie sind da nun drinnen. Das Weltenall hat sie der Erde eingesetzt. Nur war das Quarzige, das Kieselsäure-Ähnliche, das da in die ganze Atmosphäre hereindrang und sich allmählich ablagerte als Urgebirge, nicht so hart wie heute. Das ist erst später, durch die späteren Verhältnisse, dieser Erhärtung, in der es heute dasteht im Urgebirge, anheimgefallen. Das alles, was sich da hereinbildete aus dem Weltenall, war in der damaligen Zeit kaum härter als Wachs. Also, wenn Sie heute ins Urgebirge gehen und einen Quarzkristall sehen, der so hart ist - ich habe heute an anderer Stelle gesagt: der Schädel würde zwar kaputtgehen, aber der Quarz nicht, wenn Sie daran stoßen -, so war das alles dazumal durch das Leben, das in alles hineinragte, weich wie Wachs, richtig weich wie Wachs, so daß man also sagen könnte: Als träufelndes Wachs aus dem Kosmos kommen die Urgebirgsgesteine. Und das alles ist durchsichtig, wie es aus dem Kosmos da herein sich schiebt, kann in seiner relativen Härte, in seiner Wachshärte eben nur beschrieben werden so, daß man den Tastsinn darauf anwendet: man würde es spüren, wenn man es angreifen könnte, wie man Wachs spürt." (Lit.: GA 232, S. 75)

Urgebirge und Imagination

"Nun will ich annehmen, daß ein solcher Mensch, der auf dem Wege von der gewöhnlichen Sinnesanschauung zum imaginativen Anschauen ist, einen Weg macht in ein Hochgebirge, in dem besonders reich das Urgebirgsgestein ausgebildet ist, in dem viel von jenem Gestein ausgebildet ist, das wir quarziges Kieselgestein nennen. Es ist der Mensch ganz besonders geeignet, seelische Kräfte zu entfalten in einem Hochgebirge, wo viel quarziges Kieselgestein ist, wenn er auf diesem Wege zur Imagination ist. Daß er gewisse innere seelische Fähigkeiten eben, ich möchte sagen, im ersten Anlauf zur Entwickelung gebracht hat, das kommt daher, daß ihm von allem, was in seiner physischen Erdenumgebung ist, dieses quarzige Kieselgestein im Hochgebirge einen ganz besonderen Eindruck macht. Es ist ja so, daß dieses quarzige Kieselgestein im Hochgebirge zunächst nur sehr mäßig durchsichtig, durchscheinend ist. Aber in dem Augenblicke, wo wir etwas vordringen, wo wir uns eben durchgerungen haben zu dem Gesichtspunkte, den ich charakterisiert habe, da wird das quarzige Kieselgestein ganz durchsichtig. Wir steigen ins Hochgebirge hinauf, und es erscheint uns das quarzige Kieselgestein wie durchsichtiges Glas - aber so, daß wir selbst das Gefühl haben, etwas von uns strömt aus und vereinigt sich mit diesem quarzigen Kieselgestein. Wir werden gerade an der äußersten Oberfläche der Erde durch eine Art selbstverständlicher Hingabe unseres Bewußtseins mit der Oberfläche der Erde eins. Wir verspüren in diesem Augenblicke etwas, wie wenn unser Auge selber Strömungen nach außen senden würde, die hinunterdringen in das quarzige Kieselgestein, und in demselben Augenblicke beginnt in uns eine Art Gefühl aufzuleben, durch das wir uns eins fühlen mit dem ganzen Erdendasein. Aber indem wir in dieser Art aufgehen in das quarzige Kieselgestein, zu gleicher Zeit uns eins fühlend mit dem ganzen Weltenall, mit dem ganzen Kosmos, können wir ein erstes wirkliches Einssein mit dem Kosmos erlangen, das nicht bloß erträumt, nicht bloß in abstrakten Gedanken ergriffen ist. Auf diese Art kann man zu einem innigen Bewußtsein kommen von dem, was ich in solchen Worten aussprechen möchte: Du, Erde, bist nicht allein im Weltenall, du Erde, bist mit mir und allen anderen Wesen, die auf der Erde sind, eins mit dem ganzen Weltenall! - Und durch das, was man durch dieses Einswerden gerade mit dem quarzigen Kieselgestein erlebt, schaut man dann nicht mehr die Erde abgesondert von dem übrigen Weltenall, sondern man schaut die Erde wie eine Äthersphäre, die aus der Weltenäthersphäre heraus gestaltet ist." (Lit.: GA 231, S. 135f)

Wenn wir in das Hochgebirge hinaufsteigen, dort wo viel Kieselgestein ist, begegnen wir den Wesenheiten der dritten Hierarchie, also den Angeloi, Archangeloi und Archai. In den Metalladern der Erde wirken hingegen die Wesenheiten der zweiten Hierarchie:

"Wir lernen das Wunderbare kennen, wenn wir hinaufsteigen ins Hochgebirge, in die Regionen des quarzigen Kieselgesteines, daß da die Felsenspitzen umschlungen und umwoben sind von den Wesenheiten der dritten Hierarchie, den Angeloi, Archangeloi und Archai, Und wenn wir hinuntersteigen zu den Metalladern der Erde, dann finden wir, daß diese Metalladern der Erde durchzogen werden auf ihren Wegen, auf ihren Bahnen von den Wesenheiten der zweiten Hierarchie. Und wir sagen uns: Wir sind ja eigentlich auch während unseres Erdendaseins in der Gesellschaft derjenigen Wesenheiten, die mit unserer eigenen inneren Natur zusammenhängen, wenn wir zwischen dem Tode und einer neuen Geburt sind." (Lit.: GA 231, S. 141)

Hochgebirge und Inspiration

Siehe auch: Auf dem Berg

In der verdünnten Luft der Gebirge ist die Stimme der Inspiration leichter zu vernehmen als anderswo.

"Auf dem Berge, bei der verdünnten Luft, bei dem andersartigen Verhältnis der Verteilung von Sauerstoff und Stickstoff ist das hellsichtige Bewußtsein mehr dafür gestimmt, Inspirationen durchzumachen, Neues an hellseherischen Kräften entstehen zu lassen. Daher ist der Ausdruck «den Berg hinansteigen» nicht bloß symbolisch gemeint, sondern die Bergverhältnisse begünstigen die Möglichkeit, neue okkulte Kräfte in sich auszubilden." (Lit.: GA 139, S. 151)

Kalkgestein

Siehe auch: Kalk

Erst in der späteren lemurischen Zeit entstanden die Kalkgebirge. Es bildete sich ein Kalkkreislauf: Kalk viel als Kalkregen auf die Erde und stieg als Kalkdunst wieder auf und der Kalk durchsetzte mit seinen Gestaltungskräften die geronnene knorpelige Gallertmasse, die sich aus der Eiweißatmosphäre der Erde gebildet hatte. Dadurch entstanden allmählich Tiere mit kalkhaltigen Knochen.

"Wenn Sie nicht ins Urgebirge gehen, sondern wenn Sie einfach in den Jura hinausgehen, so haben Sie dieses Kalkgestein. Dieses Kalkgestein ist später, aber es ist auch aus dem Kosmos geradeso wie das Kieselige an die Erde herangekommen, so daß wir also als Zweites das Kalkige in der Erde hier haben.

Aber dieses Kalkige sickert immerfort hinein, und im wesentlichen bewirkt dieses Kalkige, daß die Erde in ihrem Kern immer dichter und dichter wird. Und es gliedert sich dann dem Kalkigen in bestimmten Lokalitäten das Kieselige ein. Aber dieses Kalkige, das behält die kosmischen Kräfte. Der Kalk ist noch etwas ganz anderes als die grobe Materie, als die ihn die heutigen Chemiker vorstellen. Der Kalk enthält überall verhältnismäßig nicht herauskommende Gestaltungskräfte.

Und nun ist es eigentümlich: wenn wir in eine etwas spätere Zeit gehen, als diejenige ist, die ich Ihnen da für das Hereinkommen des Ergrünens und Vergrünens beschrieben habe, da finden wir, daß diese ganze Eiweiß-Atmosphäre eigentlich ein fortwährendes Hinauf- und Hinabgehen des Kalkes hat. Es bildet sich Kalkdunst und wiederum Kalkregen. Die Erde hat eine Zeit, wo dasjenige, was heute bloß verdunstetes Wasser und herunterfallender Regen ist, kalkhaltige Substanz ist, die hinaufgeht und wieder heruntergeht, sich hebend und senkend. Und da entsteht das Eigentümliche: dieser Kalk, der hat eine besondere Anziehungskraft zu diesem Gallert, zu diesen Knorpelmassen. Die durchdringt er, die imprägniert er mit sich selber. Und durch die Erdenkräfte, die in ihm sind - ich sagte Ihnen, die Erdenkräfte sind in ihm - , löst er die ganze Gallertmasse auf, die sich da als geronnenes Eiweiß gebildet hat. Der Kalk nimmt dem Himmel das, was der Himmel in der Eiweiß-Substanz gebildet hat, weg und trägt es näher an die Erde heran. Und daraus entstehen dann allmählich die Tiere, die kalkhaltige Knochen haben. Das ist etwas, was in der späteren lemurischen Zeit sich ausbildet." (Lit.: GA 232, S. 80)

Siehe auch

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Das Markus-Evangelium, GA 139 (1985), ISBN 3-7274-1390-5 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  2. Rudolf Steiner: Der übersinnliche Mensch, anthroposophisch erfaßt, GA 231 (1999), ISBN 3-7274-2310-2 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  3. Rudolf Steiner: Mysteriengestaltungen, GA 232 (1998), ISBN 3-7274-2321-8 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  4. Rudolf Steiner: Geisteswissenschaftliche Grundlagen zum Gedeihen der Landwirtschaft, GA 327 (1999), ISBN 3-7274-3270-5 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
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