Psychisches Bewusstsein und Griechische Sprache: Unterschied zwischen den Seiten

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Im '''psychischen Bewusstsein''' (auch [[Imagination]] oder [[Äthersehen]] genannt) vereinigt sich das [[Bilder-Bewusstsein]] des [[Alter Mond|alten Mondes]] mit dem gegenwärtigen [[Gegenstands-Bewusstsein]] auf höherer Ebene. Es entsteht dadurch ein selbstbewusstes Bilderbewusstsein, das der Mensch auf dem [[Neuer Jupiter|neuen Jupiter]] haben wird, der als nächste Verkörperung unseres [[Planetensystem]]s der jetzigen [[Erdentwicklung]] folgen wird. Die Imagination ist eine Art des vollbewussten, nicht [[traum]]haften [[Hellsehen]]s. Das imaginative Bewusstsein beginnt dann aufzuleuchten, wenn sich die Erlebnisse des [[Astralleib]]s im [[Ätherleib]] abbilden und durch letzteren in Form beweglicher Bilder ins [[Bewusstsein]] zurückgeworfen werden. Seelisches Wahrnehmungsorgan für die Imaginationen ist vor allem die [[zweiblättrige Lotosblume]] über der Nasenwurzel {{Lit|GA 115, S 54}}.
{{Griechische Sprache}}


== Leibfreies Bewusstsein ==
Die '''griechische Sprache''' ({{elS|ελληνική γλώσσα|ellinikí glóssa|neu=1}}, {{grcS|ἑλληνικὴ γλῶσσα|hellēnikē glõssa|variant=alt}} bzw. [[Wikipedia:Attisches Griechisch|att.]] {{polytonisch|ἑλληνικὴ γλῶττα}} ''hellēnikē glõtta'') ist eine [[Indogermanische Sprachen|indogermanische Sprache]] mit einer Schrifttradition, die sich über einen Zeitraum von 3400 Jahren erstreckt.<ref>[http://www.britannica.com/topic/Greek-language ''Greek language''] in: [[Wikipedia:Encyclopædia Britannica|Encyclopædia Britannica]] (englisch)</ref> Das in der Antike verwendete und heute an den Schulen gelehrte '''[[Wikipedia:Altgriechische Sprache|Altgriechische]]''' und das heute in [[Wikipedia:Griechenland|Griechenland]] gesprochene '''[[Wikipedia:Neugriechische Sprache|Neugriechische]]''' sind verschiedene Stufen der griechischen Sprache. Die Wissenschaft von der altgriechischen Sprache und [[Literatur]] ist die '''altgriechische Philologie''' oder '''Gräzistik'''. Für das Neugriechische ist die '''Neogräzistik''' zuständig.


Damit sich die Imagination entfalten kann, muss sich das [[Bewusstsein]] vom [[leib]]lichen Werkzeug lösen. Kräfte, die sonst durch den [[Leib]] aufgebraucht werden, müssen ins [[Seelisch]]e gewendet werden:
Die von der Zeit des [[Hellenismus]] bis in die [[Wikipedia:römische Kaiserzeit|römische Kaiserzeit]] (etwa 300 v. Chr. bis 600 n. Chr.) überregional  verwendete griechische Gemeinsprache war die '''Koine''' (von {{ELSalt|ἡ κοινὴ διάλεκτος}} ''hē koinè diálektos'', „der allgemeine Dialekt“, Betonung auf der zweiten Silbe), die auch die Grundlage des '''Bibelgriechischen''' bildete und in der griechischen Übersetzung des [[Altes Testament|Alten Testaments]], der [[Wikipedia:Septuaginta|Septuaginta]], und im [[Neues Testament|Neuen Testament]] verwendet wurde<ref>„Die Koine ist auch die Grdl. des sog. ''Bibelgriechisch'', womit zusammenfassend das Griechisch des AT (griech. Übers. u. urspr. griechisch verf. Schriften) u. des NT bezeichnet wird.“ (Winfried Hamm: Art. ''Griechische Sprache.'' In: ''[[Wikipedia:Lexikon für Theologie und Kirche|]]''. 3. Auflage. Band 4, Herder, Freiburg i. Br. 1995, ISBN 3-45-122004-0, Sp. 1054)</ref>. 


<div style="margin-left:20px">
Die abendländische Kultur ist maßgeblich durch die Sprache und Kultur des [[Antikes Griechenland|antiken Griechenlands]] geprägt. In griechischer Sprache beginnt die europäische Literatur, Philosophie und Wissenschaft. Bedeutende Werke der Weltliteratur wie die [[Wikipedia:homer|homer]]ischen [[Wikipedia:Epos|Epen]], die großen Dramen von [[Wikipedia:Aischylos|Aischylos]], [[Wikipedia:Sophokles|Sophokles]] und [[Wikipedia:Euripides|Euripides]], die philosophischen Schriften von [[Platon]] und [[Aristoteles]] oder das [[Neues Testament|Neue Testament]] sind auf Griechisch verfasst. In zahlreichen [[Wikipedia:Lehnwort|Lehn]]- und Fremdwörtern ([[Wikipedia:Gräzismus|Gräzismen]]) ist Griechisch in vielen modernen Sprachen lebendig.
"Kein Mensch weiß, wie seine Bewegungen, wie alles, was da wirkt, daß
er ein handelnder Mensch sein kann in der physischen Außenwelt, wie das zustande
kommt und welche Kraft da wirkt. Das merkt erst der Geistesforscher, wenn er zur
sogenannten imaginativen Erkenntnis kommt. Da macht man sich zunächst Bilder,
die dadurch wirken, daß sie stärkere Kräfte aus der Seele heraus schöpfen, als sie
sonst im gewöhnlichen Leben angewendet werden. Woher kommt denn diese Kraft,
die die Bilder des imaginativen Erlebens in der Seele entfesselt? Sie kommt dorther,
wo die Kräfte wirken, die uns zu einem handelnden Menschen in der Welt machen,
die uns unsere Hände und Füße bewegen lassen. Weil das der Fall ist, kommt man nur zur Imagination, wenn man in Ruhe verbleiben kann, wenn man den Willen
seines Leibes zum Stillstand bringen kann, ihn beherrschen kann. Dann merkt
man, wie diese Kraft, die sonst die Muskeln bewegt, heraufströmt in das Seelisch-Geistige und die imaginativen Bilder erbildet. Man vollbringt also eine Umlagerung
der Kräfte. Da unten in den Tiefen des Leiblichen ist also etwas von unserem ureigensten
Wesen, von dem wir im gewöhnlichen Leben nichts spüren. Dadurch, daß
wir das Körperliche ausschalten, dringt der Geist, der sonst in unseren Handlungen
zum Ausdruck kommt, herauf in die Seele und erfüllt diese mit dem, was sie sonst für
das Körperliche verwenden muß. Der Geistesforscher weiß, daß er dasjenige dem
Leibe entrücken muß, was sonst der Leib konsumiert. Für die imaginative Erkenntnis
muß also das Leibliche ausgeschaltet werden." {{Lit|GA 150, S 92f}}
</div>


== Schulungsweg ==
{{GZ|Die griechische Sprache zeigt als Sprache überall, daß hinter dem
griechischen Geistesleben dasjenige steht, was hereingeflossen ist aus
den alten Imaginationen des ägyptisch-chaldäischen Zeitraumes. Allerdings,
die heutige Menschheit ist ja oftmals nicht sehr geeignet dazu,
zu fühlen hinter jedem griechischen Wort dieses Lebendige, das da war
in der griechischen Seele. Da war das Wort in der Tat mehr eine äußere
Gebärde für ein volles, inhaltsvolles Erleben. Gewiß, die Imagination,
das bildhafte, visioneile Vorstellen war nicht mehr in dem Grade bei
den Griechen vorhanden wie im ägyptisch-chaldäischen Zeitraum.
Aber den Worten merkt man noch an, daß ein Nachempfinden, ein
starkes inneres Nacherfühlen in der griechischen Seele lebt von dem,
was das alte imaginative Vorstellen durchweht hat. Und in das Wort
drängt sich überall hinein, ich möchte sagen, ein Nichtachten des bloßen
Wortes in der griechischen Sprache, ein noch Gesättigtsein von
Seelenhaftigkeit. Den besten überlieferten griechischen Worten merkt
man diese Seelenhaftigkeit an. Man schaut durch das Wort hindurch;
man hört nicht das Wort unmittelbar, sondern schaut durch das Wort
hindurch auf einen Seelenprozeß, der sich abspielt. In der Lautung und
in der grammatikalischen Konfiguration der griechischen Sprache ist
dieses ausgedrückt.|171|16}}


Durch [[Schulungsweg|geistige Schulung]] kann eine Vorform des imaginativen Bewusstseins schon heute errungen werden. Es muss dazu die [[Bewusstseinsseele]] zur [[Imaginationsseele]] verwandelt werden. Die Imagination ist die zweite Stufe der [[Rosenkreuzer-Schulung]].
{{GZ|Wir modernen Menschen müssen genau unterscheiden zwischen dem
Begriff und dem Worte. Es würde nur zum Unheil in der menschlichen
Besonnenheit führen, wenn wir nicht genau unterscheiden würden
zwischen dem, was im abstrakten Verstande innerlich lebt, und dem,
was im Worte lebt. Der abstrakte Verstand ist ja auch universell, allgemein
menschlich. Das Wort lebt in den einzelnen Volkssprachen.
Wir können schon unterscheiden zwischen dem, was da lebt im Begriffe,
in der Idee und im Worte.


<div style="margin-left:20px">
Will man das, was uns von den Griechen rein historisch vorliegt,
"Der Ätherleib ist in einer regelmäßigen Bewegung im
richtig verstehen, so kommt man nicht zurecht, wenn man den Griechen
ganzen übrigen menschlichen Leib, nur nicht im Kopfe. Im Kopfe ist der Ätherleib
diesen selben Unterschied zuschreibt, wie wir ihn entwickeln im
innerlich ruhig. Im Schlafe ist das anders. Die letzten Kopf-Ätherbewegungen nehmen
Unterscheiden zwischen Begriff und Wort. Die Griechen unterschieden
wir beim Aufwachen noch wahr – die Träume. Wer lange in der Weise, wie ich es
nicht mit derselben Stärke Begriff, Idee und Wort. Wenn sie sprachen,
angegeben habe, meditiert, der kommt aber in die Lage, in den ruhigen Ätherleib des
lebte für sie das, was in der Idee lebt, auf den Flügeln des Wortes. Sie
Kopfes allmählich Bilder hinein zu formen. Das nenne ich Imaginationen. Und diese
glaubten in das Wort hineinzulegen den Begriff. Wenn sie dachten,
Imaginationen, die unabhängig vom physischem Leibe im Ätherleib erlebt werden,
dachten sie nicht in einer abstrakten, intellektualistischen Weise wie
sind der erste übersinnliche Eindruck, den wir haben können." {{Lit|GA 305, S 82}}
wir. Es ging durch ihre Seele etwas wie der allerdings unhörbare, aber
</div>
doch Laut des Wortes. Es klang unhörbar in ihnen. Das Wort lebte,
nicht der abstrakte Begriff.|206|174}}


Um das imaginative Bewusstsein zu entwickeln, muss man zuerst lernen, die Welt zu betrachten gemäß der Verszeile aus Goethes Faust: ''Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis.'' Man beginnt die sinnlich-sittliche Wirkung der [[Sinnesqualitäten]] zu erleben. Durch die Imagination lernen wir Wahrnehmungen von Farbe, Ton, Geschmack, Geruch als äußeren Ausdruck [[Geistige Wesen|geistiger Wesenheiten]] zu erfahren. Imaginativ schaut man den [[Ätherleib]] und [[Astralleib]] geistiger Wesen, gleichsam ihre übersinnliche Außenseite. Der geistige [[Wesenskern]] bleibt der Imagination verborgen.
== Siehe auch ==


=== Das rote Westfenster des ersten Goetheanums ===
* {{WikipediaDE|Griechische Sprache}}
[[Bild:Goetheanum1_Rotes_Westfenster.gif|thumb|400px|Das rote Westfenster des [[Erstes Goetheanum|ersten Goetheanums]], das den Weg zur [[Imagination|imaginativen Erkenntnis]] schildert.]]
In bildhafter Form hat Rudolf Steiner die Imagination in den Motiven des roten Westfensters des [[Erstes Goetheanum|ersten Goetheanums]] geschildert.
Der Weg zur imaginativen Erkenntnis wurde im linken Seitenfenster gezeigt. Das wärmende Rot, in dem sich der Wärmeäther kundgibt, durchdringt das ganze Bild. Man sieht eine helle Gestalt, die einen hohen Felsen erklettert hat und ihren Blick und ihre Arme abwärts auf drei groteske vogel- oder schlangenähnliche tierartige Gestalten richtet, die sich bedrohlich empor strecken; die rechte zeigt sogar ein menschenähnliches Antlitz. Das ist die niedere seelische Natur des Menschen, die Dreiheit der noch ungeläuterten Seelenkräfte des Denkens, Fühlens und Wollens, in denen noch niedere, tierische astrale Kräfte wirken. Zugleich ist es auch ein Bild für die noch unvollkommenen seelischen Wesensglieder: die Empfindungsseele, die Verstandes- oder Gemütsseele und die Bewusstseinsseele. Wenn es dem geistig strebenden Menschen gelingt, sich von dieser niederen Natur zu lösen und sie von außen objektiv zu betrachten, kann die Imagination aufleuchten.


Im mittleren Fensterteil ist die bereits erwachte Imaginationsfähigkeit dargestellt. Das menschliche Antlitz, das hier gezeigt wird, trägt auf der Stirne das Zeichen der zweiblättrigen Lotosblume, die bereits aktiviert ist. Die Augenpartie ist besonders betont, die Kraft des geistigen Sehens, der Imagination ist erwacht, weil sich die Erlebnisse des Stirnlotos im Lichtätherteil des menschlichen Ätherleibes abdrücken.
== Literatur ==


Daneben sieht man links und rechts oben zwei geflügelte Engelwesen, die der ersten Hierarchie angehören. Bei der linken Engelsgestalt ist das Zeichen des Mondes, bei der rechten das Symbol der Sonne zu sehen und über dem Menschenkopf der Saturn. Damit wird auf die dem Erdendasein vorangegangenen planetarischen Entwicklungsstufen hingewiesen, auf den alten Saturn, wo der Mensch die Anlage des physischen Leibes und bekommen hat, auf die alte Sonne, die dem Menschen den Ätherleib gab und schließlich der alte Mond, der Planet der Weisheit, auf dem der Mensch seinen Astralleib erhielt.
#Rudolf Steiner: ''Innere Entwicklungsimpulse der Menschheit. Goethe und die Krisis des neunzehnten Jahrhunderts'', [[GA 171]] (1984), ISBN 3-7274-1710-2 {{Vorträge|171}}
#Rudolf Steiner: ''Menschenwerden, Weltenseele und Weltengeist – Zweiter Teil'', [[GA 206]] (1991), ISBN 3-7274-2060-X {{Vorträge|206}}


Darunter sieht man links und rechts zwei Gestalten mit Tierköpfen, die dem Menschen offenbar etwas ins Ohr raunen. Hier wird bereits auf ein Klangerlebnis gedeutet. Der Klangäther ertönt. Diese beiden Wesenheiten gehören der zweiten Hierarchie an. Die Linke Gestalt trägt einen Löwenkopf, durch den die Ätherkräfte symbolisiert werden; die rechte Figur hat einen Stierkopf, ein Zeichen für die physische Welt.
{{GA}}


Im Kehlkopfbereich ist das Halschakra sichtbar, das bereits auf die inspirierte Erkenntnis hinweist. Die seelischen Erlebnisse drücken sich nun auch im Wort- oder Lebensäther ab. Darunter ist Michael, der wichtigste Repräsentant der ersten Hierarchie, zu sehen, der den Drachen, die niedere Natur des Menschen, bekämpft und niederzwingt.
== Einzelnachweise ==
<references />


Im rechten Seitenfenster ist der Mensch gezeigt, nachdem er die Imaginationsfähigkeit errungen hat. Wieder sieht man die helle menschliche Gestalt auf der Spitze des hochragenden Felsens, die sind ihre Arme und ihr Blick nun der geistigen Sonne zugewendet, die mit ihrem strahlenden Leuchten den obersten Bildteil erfüllt. Zwischen dem Menschen und den Tieren im Abgrund schweben drei Engelpaare, die einander die Hände reichen. Sie stellen zugleich die geläuterten höheren Seelenkräfte des Menschen dar. In ihrem Schoß tragen sie auch die höheren geistigen Wesensglieder des Menschen: das Geistselbst, den Lebensgeist und den Geistesmenschen. Zusammen mit dem Menschen an der Spitze geben die drei Engelpaare ein Bild der heiligen Siebenzahl. Die Tiergestalten aus der Tiefe sind zurückgesunken, die eine mit dem menschlichen Antlitz ist sogar ganz verschwunden. Die [[Bewusstseinsseele]] hat sich durch die geistige Schulung zur [[Imaginationsseele]] verwandelt.
[[Kategorie:Sprache]]
[[Kategorie:Einzelsprache]]
[[Kategorie:Griechisch|!]]
[[Kategorie:Indogermanische Sprachen]]


== Wie werden Imaginationen erlebt ? ==
{{Wikipedia}}
 
Wenn sich beim Schüler die Imagination entwickelt, so ähneln die Imaginationen zunächst den Erinnerungsbilder und dann auch den [[Traum]]bildern. Sie sind blass, unbestimmt und chaotisch durcheinandergewürfelt. Man lernt aber nach und nach die wirklichen Imaginationen zu unterscheiden von den Reminiszenzen an das, was man im sinnlichen Dasein erlebt hat und auch von den Träumen.
 
<div style="margin-left:20px">
"Der Mensch kann im gewöhnlichen Bewußtsein nur egoistisch träumen. Wenn
er in der Nacht träumt, so träumt er in Gebundenheit an seinen eigenen Organismus;
er ist im Traume nicht verbunden mit der Umgebung. Kann er verbunden sein
mit der Umgebung und dieselben Kräfte entwickeln, die er sonst im Traume entwickelt,
so ist er im imaginativen Vorstellen." {{Lit|GA 179, S 106}}
</div>
 
[[Bild:Wolfgang_pauli.jpg|thumb|Wolfgang Pauli (1900 - 1958)]]
Die Imaginationen sind nicht nur Bilder in der menschlichen Seele, sondern sie gehören der geistigen Wirklichkeit an. Aus imaginativen Bilder ist letztlich alles geschaffen, auch die physische Welt. Sie sind die wirksam tätigen [[Urbild]]er der Dinge. Sie sind die [[Ideen]], die [[Wikipedia:Archetypus|Archetypen]] im Sinne Platons. Die [[Urpflanze]], von der Goethe in seiner [[Metamorphosenlehre]] gesprochen hat, ist ein Beispiel dafür. {{lit|GA 157, S 298}} Der österreichische Physiker und Mitbegründer der Quantentheorie [[Wikipedia:Wolfgang Pauli|Wolfgang Pauli]] hat davon etwas geahnt, wenn er schreibt:
 
<div style="margin-left:20px;">
"Wenn man die vorbewusste Stufe der Begriffe analysiert, findet man immer Vorstellungen, die aus «symbolischen» Bildern mit im allgemeinen starkem emotionalen Gehalt bestehen. Die Vorstufe des Denkens ist ein malendes Schauen dieser inneren Bilder, deren Ursprung nicht allgemein und nicht in erster Linie auf Sinneswahrnehmungen ... zurückgeführt werden kann ....
 
Die archaische Einstellung ist aber auch die notwendige Voraussetzung und die Quelle der wissenschaftlichen Einstellung. Zu einer vollständigen Erkenntnis gehört auch diejenige der Bilder, aus denen die rationalen Begriffe gewachsen sind. ... Das Ordnende und Regulierende muss jenseits der Unterscheidung von «physisch» und «psychisch» gestellt werden - so wie [[Plato]]s «Ideen» etwas von Begriffen und auch etwas von «Naturkräften» haben (sie erzeugen von sich aus Wirkungen). Ich bin sehr dafür, dieses «0rdnende und Regulierende» «Archetypen» zu nennen; es wäre aber dann unzulässig, diese als psychische Inhalte zu definieren. Vielmehr sind die erwähnten inneren Bilder («Dominanten des kollektiven Unbewussten» nach Jung) die psychische Manifestation der Archetypen, die aber auch alles Naturgesetzliche im Verhalten der Körperwelt hervorbringen, erzeugen, bedingen müssten. Die Naturgesetze der Körperwelt wären dann die physikalische Manifestation der Archetypen. ... Es sollte dann jedes Naturgesetz eine Entsprechung innen haben und umgekehrt, wenn man auch heute das nicht immer unmittelbar sehen kann." {{lit|2, S 219}}
</div>
 
== Gefahren und Fehlerquellen bei der geistigen Schulung ==
 
<div style="margin-left:20px">
"Wenn der Mensch mit dem hellsichtigen Bewußtsein durch die
Übungen der imaginativen Erkenntnis hinunterdringt ins Unterbewußtsein und
nicht aufmerksam ist darauf, daß er da zunächst nur sich selbst findet mit alledem,
was er ist und was in ihm wirkt, dann ist der Mensch den allermannigfaltigsten Irrtümern
ausgesetzt; denn durch irgendwelche mit den gewöhnlichen Bewußtseinstatsachen
vergleichbare Art wird man keineswegs gewahr, daß man es zu tun hat nur
mit sich selber. Es tritt auf irgendeiner Stufe die Möglichkeit auf, sagen wir Visionen
zu haben, Gestalten vor sich zu sehen, die durchaus etwas Neues sind gegenüber
dem, was man sonst durch die Lebenserfahrungen kennengelernt hat. Das kann auftreten.
Wenn man aber etwa die Vorstellung haben sollte, daß das schon Dinge sein
müßten der höheren Welten, so würde man sich einem schweren Irrtum hingeben.
Diese Dinge stellen sich nicht so dar, wie sie sich für das gewöhnliche Bewußtsein
die Dinge des inneren Lebens darstellen. Wenn man in die Tiefen, die wir die verborgenen
Seelentiefen nennen, hinuntersteigt, dann kann man durchaus nur in sich
selbst sein, und dennoch kann das, was einem entgegentritt, sich so hinstellen, als
wenn es außer uns wäre." {{Lit|GA 143, S 80}}
</div>
 
==Literatur==
#Rudolf Steiner: ''Anthroposophie – Psychosophie – Pneumatosophie'', [[GA 115]] (2001)
#Rudolf Steiner: ''Erfahrungen des Übersinnlichen. Die drei Wege der Seele zu Christus'', [[GA 143]] (1994)
#Rudolf Steiner: ''Die Welt des Geistes und ihr Hereinragen in das physische Dasein'', [[GA 150]] (1980)
#Rudolf Steiner: ''Menschenschicksale und Völkerschicksale'', [[GA 157]] (1981), Vierzehnter Vortrag, Berlin, 6. Juli 1915
#Rudolf Steiner: ''Geschichtliche Notwendigkeit und Freiheit. Schicksalseinwirkungen aus der Welt der Toten'', [[GA 179]] (1993)
#Rudolf Steiner: ''Die geistig-seelischen Grundkräfte der Erziehungskunst. Spirituelle Werte in Erziehung und sozialem Leben.'', [[GA 305]] (1991)
#H. Atmanspacher, H. Primas, E. Wertenschlag-Birkhäuser (Hrsg.): ''Der Pauli-Jung-Dialog'', Springer Verlag, Berlin Heidelberg 1995, S 219
 
==Weblinks==
#[http://www.anthroposophie.net/bibliothek/nawi/physik/pauli/bib_pauli.htm Wolfgang Pauli (1900 - 1958)] - weiterführende Informationen zu Leben und Werk
#[http://www.cerncourier.com/main/article/40/7/18 Wolfgang Pauli Biographie] - in englischer Sprache
#[http://www.psychovision.ch/rfr/contrib_SYNC.htm Wolfgang Pauli, Carl Jung and Marie-Louise von Franz]
#[http://www.psychovision.ch/synw/wolfg_pauli_parapsychologie.htm Wolfgang Pauli und die Parapsychologie]
#[http://www.psychovision.ch/synw/pauli_psychophys_realitaet.htm Wolfgang Paulis psychophysischer Monismus als Voraussetzung für eine neue Einheit des naturwissenschaftlichen Weltbildes]
#[http://www.psychovision.ch/synw/wolfgang_pauli_weltseele.htm Wolfgang Pauli und die Wiederkehr der Weltseele]
 
[[Kategorie:Grundbegriffe]] [[Kategorie:Bewusstsein]] [[Kategorie:Schulungsweg]] [[Kategorie:Imagination]] [[Kategorie:Hellsehen]]

Version vom 12. Juli 2018, 10:27 Uhr

Griechische Sprache
(siehe auch: Griechisches Alphabet)
Urgriechisch (ca. 2000 v. Chr.)
Mykenisch (ca. 1600–1100 v. Chr.)
Altgriechisch (ca. 800–300 v. Chr.)
Dialekte:
Äolisch, Arkadisch-Kyprisch,
Attisch, Dorisch, Ionisch
Koine (ca. 300 v. Chr. – 300 n. Chr.)
Spätantikes Griechisch (ca. 300–600)
Mittelgriechisch (ca. 600–1500)
Neugriechisch (seit ca. 1500)
Heutige Amtssprache
Volkssprache: Dimotiki
Bildungssprache: Katharevousa
Dialekte:
Griko, Jevanisch, Kappadokisch,
Pontisch, Tsakonisch, Zypriotisch

Die griechische Sprache (neugriech. ελληνική γλώσσα ellinikí glóssa, altgriech. ἑλληνικὴ γλῶσσα hellēnikē glõssa bzw. att. ἑλληνικὴ γλῶττα hellēnikē glõtta) ist eine indogermanische Sprache mit einer Schrifttradition, die sich über einen Zeitraum von 3400 Jahren erstreckt.[1] Das in der Antike verwendete und heute an den Schulen gelehrte Altgriechische und das heute in Griechenland gesprochene Neugriechische sind verschiedene Stufen der griechischen Sprache. Die Wissenschaft von der altgriechischen Sprache und Literatur ist die altgriechische Philologie oder Gräzistik. Für das Neugriechische ist die Neogräzistik zuständig.

Die von der Zeit des Hellenismus bis in die römische Kaiserzeit (etwa 300 v. Chr. bis 600 n. Chr.) überregional verwendete griechische Gemeinsprache war die Koine (von griech. ἡ κοινὴ διάλεκτος hē koinè diálektos, „der allgemeine Dialekt“, Betonung auf der zweiten Silbe), die auch die Grundlage des Bibelgriechischen bildete und in der griechischen Übersetzung des Alten Testaments, der Septuaginta, und im Neuen Testament verwendet wurde[2].

Die abendländische Kultur ist maßgeblich durch die Sprache und Kultur des antiken Griechenlands geprägt. In griechischer Sprache beginnt die europäische Literatur, Philosophie und Wissenschaft. Bedeutende Werke der Weltliteratur wie die homerischen Epen, die großen Dramen von Aischylos, Sophokles und Euripides, die philosophischen Schriften von Platon und Aristoteles oder das Neue Testament sind auf Griechisch verfasst. In zahlreichen Lehn- und Fremdwörtern (Gräzismen) ist Griechisch in vielen modernen Sprachen lebendig.

„Die griechische Sprache zeigt als Sprache überall, daß hinter dem griechischen Geistesleben dasjenige steht, was hereingeflossen ist aus den alten Imaginationen des ägyptisch-chaldäischen Zeitraumes. Allerdings, die heutige Menschheit ist ja oftmals nicht sehr geeignet dazu, zu fühlen hinter jedem griechischen Wort dieses Lebendige, das da war in der griechischen Seele. Da war das Wort in der Tat mehr eine äußere Gebärde für ein volles, inhaltsvolles Erleben. Gewiß, die Imagination, das bildhafte, visioneile Vorstellen war nicht mehr in dem Grade bei den Griechen vorhanden wie im ägyptisch-chaldäischen Zeitraum. Aber den Worten merkt man noch an, daß ein Nachempfinden, ein starkes inneres Nacherfühlen in der griechischen Seele lebt von dem, was das alte imaginative Vorstellen durchweht hat. Und in das Wort drängt sich überall hinein, ich möchte sagen, ein Nichtachten des bloßen Wortes in der griechischen Sprache, ein noch Gesättigtsein von Seelenhaftigkeit. Den besten überlieferten griechischen Worten merkt man diese Seelenhaftigkeit an. Man schaut durch das Wort hindurch; man hört nicht das Wort unmittelbar, sondern schaut durch das Wort hindurch auf einen Seelenprozeß, der sich abspielt. In der Lautung und in der grammatikalischen Konfiguration der griechischen Sprache ist dieses ausgedrückt.“ (Lit.:GA 171, S. 16)

„Wir modernen Menschen müssen genau unterscheiden zwischen dem Begriff und dem Worte. Es würde nur zum Unheil in der menschlichen Besonnenheit führen, wenn wir nicht genau unterscheiden würden zwischen dem, was im abstrakten Verstande innerlich lebt, und dem, was im Worte lebt. Der abstrakte Verstand ist ja auch universell, allgemein menschlich. Das Wort lebt in den einzelnen Volkssprachen. Wir können schon unterscheiden zwischen dem, was da lebt im Begriffe, in der Idee und im Worte.

Will man das, was uns von den Griechen rein historisch vorliegt, richtig verstehen, so kommt man nicht zurecht, wenn man den Griechen diesen selben Unterschied zuschreibt, wie wir ihn entwickeln im Unterscheiden zwischen Begriff und Wort. Die Griechen unterschieden nicht mit derselben Stärke Begriff, Idee und Wort. Wenn sie sprachen, lebte für sie das, was in der Idee lebt, auf den Flügeln des Wortes. Sie glaubten in das Wort hineinzulegen den Begriff. Wenn sie dachten, dachten sie nicht in einer abstrakten, intellektualistischen Weise wie wir. Es ging durch ihre Seele etwas wie der allerdings unhörbare, aber doch Laut des Wortes. Es klang unhörbar in ihnen. Das Wort lebte, nicht der abstrakte Begriff.“ (Lit.:GA 206, S. 174)

Siehe auch

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Innere Entwicklungsimpulse der Menschheit. Goethe und die Krisis des neunzehnten Jahrhunderts, GA 171 (1984), ISBN 3-7274-1710-2 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  2. Rudolf Steiner: Menschenwerden, Weltenseele und Weltengeist – Zweiter Teil, GA 206 (1991), ISBN 3-7274-2060-X pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Einzelnachweise

  1. Greek language in: Encyclopædia Britannica (englisch)
  2. „Die Koine ist auch die Grdl. des sog. Bibelgriechisch, womit zusammenfassend das Griechisch des AT (griech. Übers. u. urspr. griechisch verf. Schriften) u. des NT bezeichnet wird.“ (Winfried Hamm: Art. Griechische Sprache. In: [[Wikipedia:Lexikon für Theologie und Kirche|]]. 3. Auflage. Band 4, Herder, Freiburg i. Br. 1995, ISBN 3-45-122004-0, Sp. 1054)


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