Li Contes del Graal und Kategorie:Produktion: Unterschied zwischen den Seiten

Aus AnthroWiki
(Unterschied zwischen Seiten)
imported>Odyssee
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
imported>Joachim Stiller
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
Zeile 1: Zeile 1:
[[File:Enluminure 3.jpg|thumb|300px|Abreise Percevals, Handschrift von Montpellier]]
{{Vorlage:Seitenkategorien}}
'''Li Contes del Graal ou Le roman de Perceval ''' ([[Wikipedia:Altfranzösische Sprache|altfranz.]]; heute auch: ''Perceval ou le conte du Graal''; {{DeS|''Die Geschichte vom Gral oder Der Roman von Parzifal''}}) von [[Wikipedia:Chrétien de Troyes|Chrétien de Troyes]] ist die letzte französische Verserzählung der [[Wikipedia:Artus|Artusepik]]. Sie entstand um das Jahr 1190 und blieb unvollendet. Sie wurde bald von anderen Dichtern um drei Fortsetzungen erweitert, die [[Wikipedia:Gawein|Gawains]] Gralssuche, Percevals Prüfungen und Irrfahrten und zuletzt, nach dem Tod des [[Fischerkönig]]s, seine Priesterweihe und Krönung zum neuen Gralskönig schildern.
[[Kategorie:Wirtschaftskreislauf|203]]
 
[[Kategorie:Produktion|!]]
Die Geschichte von '''Perceval''' („durchdringe das Tal“, „Durchstoßer des Tals“) ist Chrétiens fünfter und letzter Artus-Roman. Er versucht darin, die Ritterlichkeit mit christlichen Leitmotiven zu verbinden. Gewidmet ist er Chrétiens Gönner, dem Kreuzfahrer Graf [[Wikipedia:Philipp I. (Flandern)|Philipp von Elsass]].
 
Das Fragment zeigt einen überaus tölpelhaften, aber mit allen ritterlichen Kräften gesegneten Perceval, einen walisischen Junker, der von schlichtem Gemüt und einfacher Motivlage gelenkt, allein durch Gottes Fügung Ruhm und Ehre erlangt und zum stärksten und heldenhaftesten unter den Rittern der [[Wikipedia:Tafelrunde|Tafelrunde]] wird. Er begeht jedoch einen folgenschweren Fehler, dessenwegen ihm ein unseliges Leben droht: Zu Gast beim verwundeten [[Fischerkönig]] versäumt er es aus falscher Rücksicht, diesen nach dem Grund seines Leidens bzw. nach einer blutenden Lanze und dem [[Heiliger Gral|Heiligen Gral]] zu fragen, da er nicht wusste, dass er mit dieser Frage den Fischerkönig heilen und erlösen hätte können. Die Geschichte hat [[Wolfram von Eschenbach]] ca. 20 Jahre später in seinem [[Parzival]] aufgegriffen, wobei er sich allerdings nicht auf Chrétien de Troyes, sondern auf einen sonst nicht weiter bekannten [[Kyot]] als Quelle beruft.
 
== Inhalt ==
 
[[Rudolf Steiner]] schildert den wesentlichen Inhalt in knappen Worten so:
 
{{GZ|Wir wissen, daß Parzival geboren wird von seiner Mutter [[Herzeleide]],
nachdem der Vater hinweggezogen war, und daß ihn die
Mutter unter großen Schmerzen und traumhaften Erscheinungen
ganz eigenartig geboren hat. Wir wissen, daß sie ihn dann behüten
wollte vor Ritterübung und Rittertugend, daß sie ihre Besitzungen
verwalten ließ und sich in die Einsamkeit zurückzog, daß sie das
Kind so auferziehen wollte, daß es ferne blieb von dem, was allerdings
in ihm lebte; denn das Kind sollte nicht ausgesetzt sein den
Gefahren, denen der Vater ausgesetzt gewesen war. Aber wir wissen
auch, daß das Kind früh anfing, aufzusehen zu allem Herrlichen
in der Natur, und daß es im Grunde genommen nichts durch die
Erziehung seiner Mutter erfuhr, als daß ein Gott waltet, — daß das
Kind dann die Tendenz bekam, diesem Gott zu dienen. Aber es
wußte nichts von diesem Gott, und als es einmal Rittern begegnete,
hielt es diese Ritter für Gott und fiel auf die Knie vor ihnen. Als
dann das Kind der Mutter verrät, daß es Ritter gesehen habe und
selber ein Ritter werden wolle, zieht ihm die Mutter Narrenkleider
an und läßt es hinausziehen. Wir wissen, daß der Knabe hinauszieht,
mancherlei Abenteuer besteht, und wissen, daß die Mutter
später — was man sentimental nennen möchte, was aber tiefste Bedeutung
hat — stirbt an gebrochenem Herzen über das Verschwinden
ihres Sohnes, der nicht einmal ihr einen Abschiedsgruß, sich
rückwendend, gegeben hat und hinauszog, um Ritter-Abenteuer zu
erleben. Wir wissen, daß er auf mancherlei Wanderungen, auf
denen er mancherlei erfahren hatte über Ritterwesen und Rittertugend
und sich ausgezeichnet hatte, zur Burg des Grals kommt.
Ich habe bei anderer Gelegenheit erwähnt, wie wir die literarisch
noch beste Gestalt des Herankommens des Parzival an die Gralsburg
bei Chrestien de Troyes finden, bei Christian von Troyes; wie
uns da dargestellt wird, daß, nachdem er lange Irrfahrten bestanden
hatte, Parzival in eine einsame Gegend kommt, wo er zunächst zwei
Menschen findet: der eine rudert einen Kahn, der andere fischt vom
Kahne aus; wie er dadurch, daß er die Leute fragt, gewiesen wird
an den Fischerkönig; wie er den Fischerkönig in der Gralsburg dann
trifft. Weiter dann, wie ihm der Fischerkönig, ein schon bejahrter
Mann, der schwach geworden ist und sich daher auf dem Ruhebette
halten muß, im Gespräch das Schwert, das ein Geschenk seiner
Nichte war, überreicht. Wie dann im Saale zuerst ein Knappe
erscheint, der einen Speer trägt, welcher blutet - das Blut läuft
herab bis an die Hand des Knappen —, da erscheint eine Jungfrau
mit dem heiligen Gral, der wie eine Art Schüssel ist. Solcher Glanz
aber erstrahlt aus dem, was im Grale ist, daß alle Lichter des Saales
überleuchtet werden von dem Lichte des heiligen Gral, wie von
Sonne und Mond die Sterne überleuchtet werden. Und dann erfahren
wir, wie in diesem heiligen Gral das ist, wovon sich der in einem
besonderen Raum befindliche alte Vater des Fischerkönigs ernährt,
der nichts bedarf von dem, was so reichlich aufgetragen wird bei
der Mahlzeit, an der teilnehmen der Fischerkönig und auch Parzival.
Von irdischen Nahrungsmitteln nähren sich diese. Jedesmal aber,
wenn ein neuer Gang aufgetragen wird — wie wir heute sagen
würden —, geht wiederum der heilige Gral vorbei in die Kammer
des Vaters des Fischerkönigs, der alt ist und der nur Nahrung bekommt
von dem, was in dem Gral ist. Parzival, dem auf dem Wege
dahin von Gurnemanz bedeutet worden ist, daß er nicht zuviel fragen
solle, fragt nicht, warum die Lanze blutet, fragt nicht, was die
Schüssel des Gral bedeutet — den Namen wußte er natürlich nicht.
Er wurde dann, und zwar — wie es bei Christian von Troyes heißt —
in demselben Raum, in dem das alles stattgefunden hatte, für die
Nacht gebettet. Er hatte sich vorgenommen, am nächsten Morgen
zu fragen; aber da fand er das ganze Schloß leer, niemand war da. Er
rief nach irgend jemandem. Niemand war da. Er kleidete sich selber
an. Nur sein Pferd fand er unten bereit. Er glaubte, daß die Gesellschaft
zur Jagd ausgeritten sei, und wollte nachreiten, um das Wunder
des Gral zu erfragen. Aber als er über die Zugbrücke geritten
war, schnellte diese so schnell hinauf, daß das Pferd springen mußte,
um sich vor dem Sturz in den Graben der Burg zu retten. Und er
fand nichts von der ganzen Gesellschaft, die er am Vortage gefunden
hatte in der Burg. Dann erzählt Christian von Troyes, wie
Parzival weiterreitet und in einsamer Waldgegend das Bild findet
des Weibes mit dem Manne im Schöße, den sie beweint. Sie ist es,
die zuerst ihm bedeutet, wie er hätte fragen sollen, wie er sich darum
gebracht hat, die Wirkung seines Fragens um die großen Geheimnisse,
die an ihn herangetreten sind, zu erleben. Wir wissen nach
Christian von Troyes, daß er noch mancherlei Irrfahrten durchmachte
und daß er gerade an einem Karfreitag zu einem Einsiedler
kommt, der Trevericent heißt; wir wissen, daß er von diesem hingewiesen
wird darauf, wie man seiner flucht, weil er versäumt hat,
das herbeizuführen, was wie eine Erlösung für den Fischerkönig
hätte wirken können: zu fragen nach den Wundern der Burg. Mancherlei
Lehre empfängt er dann [...]
 
Dann hören wir weiter, wie Parzival eine kurze Zeit
bei dem Einsiedler verbleibt und wie er dann den Weg zum heiligen
Gral wiederum sucht. Da ist es eben, daß er den Gral findet, kurz
oder unmittelbar vor dem Tode des alten Amfortas, des Fischerkönigs.
Dann ist es, daß ihm die Ritterschaft des heiligen Gral, die
heilige Ritterschaft entgegenkommt mit den Worten: Dein Name
erglänzt im Gral! Du bist der künftige Herrscher, der König des
Gral, denn dein Name ist von der heiligen Schale erglänzend erschienen!
— Parzival wird Gralskönig.|149|84ff}}
 
== Siehe auch ==
* [[Peredur fab Efrawg]]
* [[Wikipedia:Karadues Briebras|Karadues Briebras]]
* [[Perlesvaus]]
 
== Literatur ==
 
* [[Wikipedia:Chrétien de Troyes|Chrétien de Troyes]]: ''Perceval: Altfranzösisch / Deutsch'', Reclam Verlag, 1990, ISBN 978-3150086490
* Chrétien de Troyes, Konrad Sandkühler (Übers.): ''Perceval, oder die Geschichte vom Gral'', 7. Auflage, Verlag am Goetheanum, Dornach 1991, ISBN 978-3723508572
* Chrétien de Troyes, Konrad Sandkühler (Übers.): ''Gauwain sucht den Gral'' (Erste Fortsetzung des "Perceval" von Chrestien de Troyes), 4. Auflage, Verlag am Goetheanum, Dornach 1986, ISBN 978-3723508541
* Chrétien de Troyes, Konrad Sandkühler (Übers.): ''Irrfahrt und Prüfung des Ritters Perceval'' (Zweite Fortsetzung von Chrestien de Troyes' "Perceval"), Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 1960
* Chrétien de Troyes, Konrad Sandkühler (Übers.): ''Perceval der Gralskönig'' (Ende der zweiten und dritte (Manessier-) Fortsetzung von Chrestien de Troyes' Perceval), 3. Auflage, Verlag am Goetheanum, Dornach 1983, ISBN 978-3723508565
*Rudolf Steiner: ''Christus und die geistige Welt. Von der Suche nach dem heiligen Gral'', [[GA 149]] (2004), ISBN 3-7274-1490-1 {{Vorträge|149}}
 
 
{{GA}}
 
== Weblinks ==
{{Wikisource|Perceval ou le conte du Graal|lang=fr}} ''(Originaltext auf Altfranzösisch)''
 
{{Normdaten|TYP=w|GND=4138808-2|LCCN=n/83/33832|VIAF=97734483}}
 
{{SORTIERUNG:Contes Del Graal #Li}}
[[Kategorie:Gral]]
[[Kategorie:Artus]]
 
{{Wikipedia}}

Version vom 24. Januar 2018, 16:41 Uhr