Joachim Stiller und Elementarteilchen: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Bild 29x.jpg|mini|Joachim Stiller in seiner Wohnung (2014)]]
[[Datei:CMS Higgs-event.jpg|mini|250px|Simulation des Zerfalls eines [[Wikipedia:Higgs-Boson|Higgs-Boson]] am [[Wikipedia:Compact Muon Solenoid|CMS-Detektor]] des [[Wikipedia:Large Hadron Collider|Large Hadron Collider]]s (LHC) am [[Wikipedia:CERN|CERN]] in der [[Schweiz]].]]


'''Joachim Stiller''' (* [[Wikipedia:24. Juli|24. Juli]] [[Wikipedia:1968|1968]] in [[Wikipedia:Beckum|Beckum]]) ist ein deutscher [[Künstler]], [[Philosoph]] und [[Schriftsteller]]. Außerdem ist er ein [[Wikipedia:Kritik|kritischer]] [[Wikipedia:Anthroposoph|Anthroposoph]]<ref>[http://joachimstiller.de/anthroposophie.html Joachim Stiller: Seite für kritische Antrhoposophie]</ref> und [[Wikipedia:Manichäer|Neomanichäer]].
'''Elementarteilchen''' ({{EnS|elementary particles}}) bilden nach Ansicht der [[Moderne Physik|modernen Physik]] die elementare Grundlage der [[Materie]] und der in der [[Natur]] wirkenden [[Kraft|Kräfte]]. Die Bezeichnung „Teilchen“ ist insofern irreführend, als es sich dabei aus Sicht der [[Quantenfeldtheorie]] nicht um winzige [[stoff]]liche [[Ding]]e, sondern um die untersten Anregungsstufen bestimmter physikalischer [[Feld (Physik)|Kraftfelder]] handelt. Da sie aus purer [[Energie]] erzeugt und auf vielfältige Weise durch Energieeinwirkung ineinander umgewandelt werden können, sind sie keineswegs als „unzerstörbare Bausteine“ der [[physische Welt|physischen Welt]], sondern vielmehr als elementare Formbildekräfte aufzufassen. Das zeigt sich auch daran, dass alle fundamentalen „Teilchen“ der gleichen Art prinzipell ''[[ununterscheidbar]]'', d.h. vollkommen ''[[identisch]]'' sind. Im Grunde entspricht also jeder Teilchenart ein ganz bestimmtes universelles Formprinzip, das an beliebigen [[Ort]]en durch eine gesetzmäßig bestimmte [[Messung|messbare]] ''Masse, Ladung, Spin'' usw. zur [[Erscheinung]] kommen kann. Die „Elementarteilchen“ sind demgemäß keine [[real]]en „Dinge“, sondern in der [[Realität]] gestaltend wirksame [[Naturgesetze]], also [[Idee]]n, wie es dem bereits von [[Platon]] und in der [[Scholastik]] insbesondere von [[Albertus Magnus]] und [[Thomas von Aquin]] vertretenen [[Ideen-Realismus]] entspricht.  


== Leben und Wirken ==
== Das Standardmodell der Teilchenphysik ==
[[Datei:Standard Model of Elementary Particles-de.svg|mini|400px|Die Elementarteilchen des Standardmodells: <br>Quarks (violett), Leptonen (grün), Eichbosonen (rot), Higgs-Boson (gelb)]]
Nach dem gegenwärtigen, durch entsprechende [[Experiment]]e gut belegten '''Standardmodell der Teilchenphysik''' ('''SM''') gibt es folgende Elementarteilchen:


[[Datei:Bild 18.jpg|mini|Joachim Stiller: Regie' 68 (1996)]]
* sechs Arten '''Quarks''', die drei verschiedene Arten von „[[Wikipedia:Farbladung|Farbladungen]]“ tragen können, durch die Kräfte der [[Wikipedia:Starke Wechselwirkung|starken Wechselwirkung]], die sog. [[Kernkräfte]], auf sie wirken.
[[Datei:Bild 19.jpg|mini|Joachim Stiller: Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg! (1999)]]
* sechs Arten von '''Leptonen''', von denen drei eine (negative<ref>ihre Antiteilchen tragen eine gleich große positive Ladung</ref>) [[elektrische Ladung]] tragen ('''Elektron''' <math>e^-</math>, '''Myon''' <math>\mu^-</math>, '''τ-Teilchen''' <math>\tau^-</math>) und die drei ihnen zugeordneten '''Neutrinos''' elektrisch neutral sind ('''Elektron-Neutrino''' <math>\nu_e</math>, '''Myon-Neutrino''' <math>\nu_{\mu}</math> und '''Tau-Neutrino''' <math>\nu_{\tau}</math>)
* zwölf Arten von '''Eichbosonen'''<ref>Der Name „Eichbosonen“ leitet sich davon ab, dass sie im Rahmen der [[Quantenfeldtheorie]] mit bestimmten abstrakten [[Symmetrie]]-Eigenschaften ausgestattet sind, durch die die Gleichungen, mit welchen sie beschrieben werden, einer ''lokalen [[Wikipedia:Eichtheorie|Eichsymmetrie]]'' genügen.</ref> ('''Austauschteilchen''', '''Wechselwirkungsteilchen'''), die drei der vier [[Grundkräfte der Physik]] - ausgenommen der [[Gravitation]] - vermitteln.
* das '''Higgs-Boson''', das als Feldquant des allgegenwärtigen '''Higgs-Feldes''' durch den sog. [[Wikipedia:Higgs-Mechanismus|Higgs-Mechanismus]] massebehafteten Teilchen ihre [[Masse]] verleiht.


Stiller versteht sich als [[Künstler]], [[Philosoph]] und [[Schriftsteller]], aber auch als [[Anthroposophie|anthroposophisch]] orientierter [[Sozialwissenschaft|Sozial]]-, [[Wirtschaftswissenschaft|Wirtschafts-]] und [[Naturwissenschaft|Naturwissenschaftler]]. Er ist reiner [[Autodidakt]]. Er hat [[Wikipedia:Feldforschung|Feldstudien]] zu fast allen Bereichen der systematischen und historischen Philosophie betrieben. Stiller publiziert in erster Linie im [[Internet]]. So hat er seine sämtlichen Arbeiten und Schriften auf seiner Homepage veröffentlicht.  
Die [[Wikipedia:Proton|Proton]]en und [[Wikipedia:Neutron|Neutron]], die den [[Atomkern]] aufbauen, zählen ''nicht'' zu den Elementarteilchen, da sie ihrerseits durch je drei [[Wikipedia:Quark|Quark]]s gebildet werden.


Während des Abiturs kam Stiller in Berührung mit dem [[Marxismus]], durch den er nachhaltig geprägt wurde. Er wurde mit nur 18 Jahren der jüngste OV-Vorsitzende der [[Wikipedia:Sozialistische Jugend Deutschlands - Die Falken|Sozialistischen Jugend Deutschlands - Die Falken]]. Nach dem Abitur wollte Stiller eigentlich Malerei studieren. Er begeisterte sich für Joseph Beuys, sah in Berlin die große Beuys-Rhetrospektive 1988 und geriet so an [[Wilhelm Schmundt]] und die [[Anthroposophie]]. Nach der [[Wikipedia:Deutsche Wiedervereinigung|Wende]] und dem Zusammenbruch der [[Wikipedia:Sowjetunion|Sowjetunion]], eine [[Wikipedia:Zäsur|Zäsur]], die praktisch alle [[Wikipedia:Revolution|revolutionären]] Träume zunichte machte, wandelte sich Stiller von einem Marxisten zu einem Anthropsophen. Aus dem [[Kommunismus|Kommunisten]] war ein [[Soziale Dreigliederung|Dreigliederer]] geworden, aus dem [[Materialismus|Materialisten]] ein [[Anthroposophie|Anthroposoph]] und aus aus dem [[Atheismus|Atheisten]] ein tief religiöser [[Christ]] und [[Esoteriker]]. Zu einem Kunststudium kam es hingegen nicht, nicht zuletzt, weil eine schwere psychische Erkrankung ([[Schizophrenie]]) dies verhinderte. Auch ein angefangenes Studium der [[Soziologie]], [[Philosophie]] und [[Geschichte]] musste Stiller abbrechen. Lange Krankenhausaufenthalte schlossen sich an. Während seiner medizinsichen und beruflichen [[Wikipedia:Rehabilitation psychisch Kranker|Reha]] in [[Wikipedia:Lippstadt|Lippstadt]] griff er den Faden der Kunst wieder auf. Nun war klar, er würde nur noch Objekt und Zeichnungen machen, und zwar im Stile von Joseph Beuys. Stiller las alles, was er von Steiner in die Finger kriegen konnte, bewahrte sich aber immer auch einen kritischen Geist Steiner und der Anthroposophie gegenüber. Während seiner [[Wikipedia:Umschulung|Umschulung]] zum [[Wikipedia:Industriekaufmann|Industriekaufamm]] in [[Wikipedia:Hamm|Hamm]] nahm er Kontakt zum [[Internationales Kulturzentrum Achberg|Internationalen Kulturzentrum in Achberg]] auf, die ihn auch sofort nach Achberg einluden. Um die Jahrtausendwende war Stiller dann regelmäßiger Tagungsteilnehmer im Internationalen Kulturzentrum. Stiller hat bei [[Wilfried Heidt]] über zwei Konstitutionsprobleme gearbeitet, das des [[Sozialer Organismus|sozialen Organismus]] und das der [[Allgemeine Anthroposophische Gesellschaft|Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft der Weihnachtstagung (AAG)]], ein damals viel diskutiertes Thema. Er hat auch die Entwicklung miterlebt, die zum Medianum-Bauimpuls geführt hat. Allerdings distanziert er sich heute unbedingt von diesem Projekt, das er für nicht zielführend hält.
== Teilchen und Antiteilchen ==


Stiller ließ sich 2003 wegen seiner psychischen Erkrankung berenten und verwirklicht sich seitdem selbst. Er wurde zunächst [[Künstler]], dann [[Literatur|Literat]], dann [[Philosoph]]. Ein Ausflug in die [[Schriftsteller|Schriftstellerei]] brachte hingegen nicht so viel ein und wurde von ihm wieder aufgegeben, obwohl es an Ideen nicht gemangelt hätte. Am Ende wurde er aber ein moderner Enzyklopädist, der für gleich drei Wikis arbeitet.
Jedes Teilchen kann in zwei Formen existieren, die als '''Teilchen''' und '''Antiteilchen''' bezeichnet werden, in gewissen Fällen allerdings auch miteinander identisch sein können. Trifft ein Teilchen mit seinem zugehörigen Antiteilchen zusammen, so kommt es mit hoher Wahrscheinlichkeit zur '''Annihilation''' ([[Latein|lat.:]] ''annihilatio'' „das Zunichtemachen“) oder '''Paarvernichtung''', bei der aus der dem Teilchenpaar innewohnenden [[Energie]] andere Teilchen gebildet werden. So zerstrahlt etwa ein [[Wikipedia:Elektron|Elektron]] zusammen mit seinem Antiteilchen, dem [[Wikipedia:Positron|Positron]], zu zwei oder drei [[Wikipedia:Photon|Photon]]en und aus einem [[Wikipedia:Proton|Proton]] und einem [[Wikipedia:Antiproton|Antiproton]] entstehen mehrere [[Wikipedia:Pion|Pion]]en (<math>\pi</math>-Mesonen).


Stiller wohnt seit 2000 in [[Wikipedia:Münster|Münster]]. Er führt dort das Leben eines [[Eremit|Eremiten]], der sich nach der [[Internationales Kulturzentrum Achberg|Achberger]] Enttäuschung weitestgehend aus dem gesellschafltichen Leben zurückgezogen hat.
Die Bildung eines Teilchen-Antiteilchen-Paars, z.B. die Erzeugung eines ''Elektrons'' <math>e^-</math> und eines ''Positrons'' <math>e^+</math> aus einem energiereichen ''Photon'' <math>\gamma</math>, wird als '''Paarbildung''' oder '''Paarerzeugung''' bezeichnet.


== Werke ==
== Bosonen und Fermionen ==


[[Datei:Bild 20.jpg|mini|Joachim Stiller: Solidarität mit Chile (1986) - Die Erdkundalini bewegt sich von Tibet weg. Chile wird das neue spirituelle Zentrum der Welt.]]
Wichtig ist die Untergliederung der Elementarteilchen in '''Bosonen''' und '''Fermionen''', die sich durch ihren [[Spin]] (eine Art von abstrakt gefasstem „Drehimpuls“) unterscheiden:  
[[Datei:Bild 23x.jpg|mini|Joachim Stiller:Ich bin nicht aus Pappe (1996)]]
[[Datei:Bild 24x.jpg|mini|Joachim Stiller:[[Wikipedia:Alptraum|Alptraum]] (1997)]]
[[Datei:Bild 40x.jpg|mini|Joachim Stiller:[[Wikipedia:Perpetuum mobile|Perpetuum mobile]] - Der Fortschritt ist eine Schnecke (1996)]]
[[Datei:Bild 42x.jpg|mini|Joachim Stiller: Sonnenblume (1988)]]
[[Datei:Bild 22x.jpg|mini|Joachim Stiller: [[Organe|Okkulte Physiologie]] (2002-2017)]]
[[Datei:Bild 44x.jpg|mini|Joachim Stiller: [[Kosmologie]] und [[Architektur]]: Blasenbau (1988)]]
[[Datei:Bild 41x.jpg|thumb|220px|Joachim Stiller: Beuyssche Schultafel (2001) mit dem [[Wikipedia:Tafelbild (Unterricht)|Tafelbild 1]]: Was ist der Mensch?]]
[[Datei:Bild 45x.jpg|thumb|220px|Joachim Stiller: Rose für [[Direkte Demokratie]] (2005-2013)]]


Das Gesamtwerk von Joachim Stiller gliedert sich in sieben Bereiche:
* [[Wikipedia:Fermion|Fermion]]en haben einen halbzahligen Spin, also <math>\tfrac{1}{2} \hbar</math>, <math>\tfrac{3}{2} \hbar</math> etc. Sie folgen der sog. [[Wikipedia:Fermi-Dirac-Statistik|Fermi-Dirac-Statistik]] und gehorchen dem [[Pauli-Prinzip]], welches besagt, dass zwei Fermionen nicht gleichzeitig am selben Ort einen identischen Quantenzustand annehmen können. Sie bewirken dadurch die [[Raum|räumliche]] Ausdehnung der [[Materie]] und sind in diesem Sinn als fundamentale „'''Materieteilchen'''“ die eigentlichen „Bausteine“ der materiellen Welt.
* [[Wikipedia:Boson|Boson]]en haben einen ganzzahligen Spin, also <math>0, \hbar, 2\hbar</math> usw. Sie folgen dementsprechend der [[Wikipedia:Bose-Einstein-Statistik|Bose-Einstein-Statistik]] und unterliegen nicht dem Pauli-Prinzip. Sie können dadurch in unbegrenzter Zahl am selben Ort einen identischen Quantenzustand annehmen und sich quasi unendlich dicht zusammendrängen und vermitteln auf diese Art die [[Fundamentale Wechselwirkung|fundamentalen physikalischen Wechselwirkungskräfte]]. Sie sind gleichsam die elementaren „'''Kraftteilchen'''“.


=== Das aphoristische Werk ===
== Elementarteilchen sind keine winzigen Dinge, sondern gesetzmäßig wirkende Form ==


Das aphoristische Werk umfasst weit über 14 000 Aphorismen (ab 1998). Hier eine kleine Auswahl:
Dass die „Elementarteilchen“ in der [[Vorstellung]] gerne zu kleinen materiellen Dingen [[Gegenstand|vergegenständlicht]] werden, gemahnt ein wenig an eine moderne Form des naiven ''Gespensterglaubens''.


* "Denken = Freiheit."
{{GZ|Spiritisten berufen sich darauf, daß sie Geister fotografiert haben. Das Fotografieren ist ein äußerer Vorgang, und ich will mich hier nicht weiter darüber verbreiten, ob man Geister fotografieren kann oder nicht. Aber mit nicht mehr Recht als die Spiritisten behaupten, daß sie Geister fotografiert haben, berufen sich heute gewisse Physiker darauf, daß sie die Konfiguration der Atome fotografiert haben. Gewiß, man kann Kristalle mit Röntgenstrahlen bewerfen, man kann diese Röntgenstrahlen zur Reflexion, die reflektierten Strahlen zur Interferenz bringen und dann fotografieren, und man kann behaupten, man fotografiere die Konfiguration der Atome. Die wesentliche Frage ist nur: Fotografiert man hier wirklich die atomistischen Agenzien oder fotografiert man gewisse Wirkungen, die vom Makrokosmischen herkommen und die sich nur an den Punkten zeigen, an denen man glaubt, daß die Atome vorhanden sind? Es kommt überall darauf an, daß man Denk- und Vorstellungsarten findet, die in der richtigen Weise von den Erscheinungen zu dem Wesen der Dinge zu gehen vermögen.|73a|43}}
* "Kreativität = Kapital."
* "Soziale Kunst = Interaktion."
* "Gewürze müssen immer handgreiflich sein."
* "Ich glaube an die Macht der Träume."
* "Die Zeit kommt immer von oben und fließt nach unten."
* "Ich habe meine Seele an das Kreuz dieser Gesellschaft geschlagen."
* "Das Bauwerk muss sein wie die Musik, wie eine Symphonie, wie ein Konzert, wie eine Melodie."
* "Phänomenologie heißt nichts anderes, als Wesentliches von Unwesentlichem zu trennen."
* "In der Psychiatrie gilt das Münchhausenprinzip: Man muss sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen."
* "Gehen heißt ein Schritt nach dem anderen."
* "Cogito ergo liber sum." (Ich denke, also bin ich frei.)
* "Der weise Mann ist wie der Sämann, er sät, aber er erntet nicht."
* "Ich bin ein Prophet des Antichristen."
* "Lebe immer im Einklang mit Dir selbst, dann lebst Du auch im Einklang mit Deinem Schicksal."
* "Bürger aller Länder, vereinigt Euch!"
* "Zeit meines Lebens war ich Freidenker, Humanist und Menschenfreund. Und doch glaube ich an Gott. Für mich steht das nicht im Widerspruch zueinander."
* "Politik ist Opium fürs Volk."
* "Ich glaube an die Wandlung der katholischen Kirche."


=== Das lyrische Werk ===
Schon der [[österreich]]ische [[Quantenphysik]]er [[Erwin Schrödinger]] betonte, dass es sich bei den „Elementarteilchen“ um eine reine, gesetzmäßig wirkende [[Form]] - also de facto um [[geist]]ige Gestaltungskräfte - handelt.


Das lyrische Werk umfasst über 1000 Gedichte (1998-2012). Eines von Stillers schönsten Gedichten lautet: "Fels in der Brandung" (2002-03):
{{LZ|Bis in die jüngste Zeit
<poem>   
haben, soviel mir bekannt, die Atomtheoretiker aller Jahrhunderte
        Ich möcht' ein Fels in der Brandung sein,
die in Rede stehende Charakteristik von den
        Die Wellen, sie peitschen gegen mich ein,
sichtbaren und greifbaren Teilen der Materie auf die Atome
        Ich trotz' dem Wasser und auch dem Wind,
übertragen, welche sie weder sehen, noch tasten, noch sonstwie
        Bis alle Wellen gebrochen sind.
einzeln beobachten konnten. Heute sind wir in der Lage,
</poem>
einzelne Elementarteilchen zu beobachten, wir sehen ihre
Bahnspuren in der Nebelkammer sowie - bei Versuchen,
von denen oben nicht die Rede war - in einer photographischen
Emulsion, wir stellen die praktisch gleichzeitigen
Entladungen fest, die ein einzelnes schnelles Teilchen in
zwei oder drei Geigerschen Zählrohren auslöst, welche in
mehreren Metern Entfernung hintereinander aufgestellt
sind. Dennoch sind wir genötigt, dem Teilchen die Würde
eines schlechthin identifizierbaren Individuums abzuerkennen.
Wenn früher ein Physiker gefragt wurde, aus welchem
Stoff denn die Atome selbst bestünden, durfte er lächeln
und ausweichend antworten. Wenn aber der Frager durchaus
wissen wollte , ob er sie sich als kleine unveränd erliche
Stückchen von gewöhnlicher Materie vorstellen dürfe, so
wie sie sich dem vorwissenschaftlichen Denken darstellten,
durfte man ihm sagen, das habe zwar wenig Sinn, aber es
könne nichts verschlagen. Die ehedem bedeutungslose Frage
hat heute Sinn bekommen. Die Antwort ist ein entschiedenes
Nein. Dem Atom fehlt das allerprimitivste Merkmal, an das
wir bei einem Stück Materie im gewöhnlichen eben denken.
Manche ältere Philosophen würden, wenn ihnen der Fall
vorgelegt werden könnte, sagen: eure neumodischen Atome
bestehen überhaupt aus keinem Stoff, sie sind reine Form.|Schrödinger, S. 135f}}


=== Das erzählerische Werk ===
Oder wie es [[Johannes Scottus Eriugena]] mit dem Hinweis auf [[Dionysius Areopagita]] ausdrückte:


Das erzählerische Werk umfast zwei Erzählbände (Dachwitz - Kriminalerzählungen<ref>[http://joachimstiller.de/download/erzaehlung1.pdf Joachim Stiller: Dachwitz - Kriminalerzählungen (2004)]</ref> 2004 und Mythen, Sagen, Legenden, Märchen<ref>[http://joachimstiller.de/download/erzaehlung2.pdf Joachim Stiller: Mythen, Legenden, Märchen (2007-2013)]</ref> 2007-2013), zwei Kinderbücher (Paul sucht die Zeit<ref>[http://joachimstiller.de/download/kinderbuch1.pdf Joachim Stiller: Paul sucht die Zeit - Kinderbuch 1 (2004)]</ref> 2004 und Paul hat ein Geheimnis<ref>[http://joachimstiller.de/download/kinderbuch2.pdf Joachim Stiller: Paul hat ein Geheimnis - Kinderbuch 2 (2004)]</ref> 2004) und eine experimentelle Autobiographie (bis 2016).
{{Zitat|Denn die Gedanken der Dinge sind wahrhaft die Dinge selbst, wie der heilige Dionysius sagt: „die Erkenntnis des Seienden ist das Seiende selbst;“ aber ihre uranfänglichen Ursachen und Gründe werden durch Denktätigkeit, nicht durch die Dinge selbst zur Vereinigung geführt.|Johannes Scottus Eriugena|''Über die Einteilung der Natur''|ref=<ref>Johannes Scotus Erigena, Ludwig Noack (Übers.): ''Über die Eintheilung der Natur'', Verlag von L. Heimann, Berlin 1870, Erste Abtheilung, S. 133f [http://www.odysseetheater.org/jump.php?url=http://www.odysseetheater.org/ftp/bibliothek/Philosophie/Johannes_Scotus_Erigena/Johannes_Scotus_Erigena_Ueber_die_Einteilung_der_Natur.pdf#page=140&view=Fit]</ref>}}


=== Das sozialwissenschaftliche Werk ===
[[Wikipedia:Wolfgang Pauli|Wolfgang Pauli]] bemerkte dazu:


Stiller hat die "Soziale Fünfgliederung"<ref>[http://joachimstiller.de/download/sozialwissenschaft_soziale_fuenfgliederung.pdf Joachim Stiller: Die soziale Fünfgleiderung (bis 2017)]</ref> entwickelt (bis 2017) und wichtige Beiträge zur "Dynamischen Wirtschaftstheorie" geliefert. Außerdem hat er eine "Neue klassische Theorie"<ref>[http://joachimstiller.de/download/sozialwissenschaft_neue_klassische_theorie.pdf Joachim Stiller: Neue klassische Theorie (2017)]</ref> (2017) entwickelt.
{{LZ|''Das Ordnende und Regulierende muß jenseits der
Unterscheidung von physisch und psychisch gestellt werden'' - so wie Platos "Ideen"
etwas von "Begriffen" und auch etwas von "Naturkräften" haben (sie erzeugen von
sich aus Wirkungen). Ich bin sehr dafür, dieses "Ordnende und Regulierende"
"Archetypen" zu nennen; es wäre aber dann unzulässig, diese als psychische
Inhalte zu definieren. Vielmehr sind die erwähnten inneren Bilder ("Dominanten
des kollektiven Unbewußten" nach Jung) die psychische Manifestation der
Archetypen, die aber auch alles naturgesetzliche im Verhalten der Körperwelt
hervorbringen, erzeugen, bedingen müßten. Die Naturgesetze der Körperwelt
wären dann die physikalische Manifestation der Archetypen.|Meyenn, S 496f}}


=== Das philosophische Werk ===
Der Quantenphysiker [[Hans-Peter Dürr]], ein langjähriger enger Mitarbeiter von [[Wikipedia:Werner Heisenberg|Werner Heisenberg]], einem der Pioniere der modernen [[Quantenmechanik]], bringt es auf den Punkt:


Stiller hat praktisch zu allen wichtigen Themen der Philosophie gearbeitet. Sein bisheriges Hauptwerke, das nur im Internet veröffentlicht ist, ist der „Grundriss der Philosophie“.  
{{LZ|vor=«|nach=»|In der schwerer begreifbaren Tiefe sind in der Welt des Kleinsten die "Dinge" überberhaupt keine Dinge - deshalb will die Revolution nicht in die Köpfe: "Es gibt keine Dinge, es gibt nur Form und Gestaltveränderung: Die Materie ist nicht aus Materie zusammengesetzt, sondern aus reinen Gestaltwesen und Potentialitäten. Das ist wie beim Geist", schließt Dürr etwas riskant: "Im Grunde gibt es nur Geist, aber er verkalkt, und wir nehmen nur den Kalk wahr, als Materie."|Dürr 1998}}


Sehr ähnlich drückte sich auch [[Rudolf Steiner]] aus:


'''Spirituelle Anthropologie'''
{{GZ|Und dann wird man noch weitergehen müssen, daß man in allem verdichteten und gebildeten Geist zu sehen hat. Materie gibt es nicht! Was Materie ist, verhält sich zum Geist wie Eis zum Wasser. Lösen Sie das Eis auf, so gibt es Wasser. Lösen Sie Materie auf, so verschwindet sie als Materie und wird Geist. Alles, was Materie ist, ist Geist, ist die äußere Erscheinungsform des Geistes.|56|59}}


Stiller entwickelte in seiner "Spirituellen [[Anthropologie]]" ein neues [[Paradigma]] des [[Mensch]]en, dass er den "[[Anthropos]]" nennt. Er fand 24 Formen des [[Denken]]s, praktisch beliebig viele [[Fühlen|Gefühlsnuancen]], 12 Formen des [[Wollen|Willens]], 12 [[Wikipedia:Empfindung|Empfindungsformen]] und 24 [[Wikipedia:Transzendentalphilosophie|transzendentale]], regulative [[Idee|Ideen]] der [[Vernunft]]. Außerdem entwickelte Stiller ein ganz neues [[System]] der 24 [[Sinne]]. Er stellt dies in seinem "Grundriss der Philosophie I - Spirituelle Anthropologie"<ref>[http://joachimstiller.de/download/philosophie_grundriss1_anthropologie.pdf Joachim Stiller: Grundriss der Philosophie I - Spirituelle Anthropologie (bis 2012)]</ref> (bis 2018) ausführlich dar.
== Siehe auch ==


* {{WikipediaDE|Elementarteilchen}}


''' Naturphilosophie '''
== Literatur ==


Stillers [[Naturphilosophie]] versteht sich durchaus als "[[spirituell|spirituelle]]" Naturphilosophie. Er knüpft dabei an der Naturphilosophie der [[Anthroposophie]] mit ihren vier [[Naturreich]]en an, entwickelt darüber hinaus aber ein neues [[System]] der [[vier Elemente]], das er in nun geänderer Weise mit der Lehre der [[vier Temperamente]] in Verbindung bringt. Er stellt dies in seinem "Grundriss der Philosophie II - Naturphilosophie"<ref>[http://joachimstiller.de/download/philosophie_grundriss2_naturphilosophie.pdf Joachim Stiller: Grundriss der Philosophie II - Naturphilosophie (bis 2012)]</ref> (bis 2012) ausführlich dar.
#[[Wikipedia:Erwin Schrödinger|Erwin Schrödinger]]: ''Was ist ein Naturgesetz?: Beiträge zum naturwissenschaftlichen Weltbild'', Oldenburg Verlag, München 1987, ISBN 978-3486586718
#Karl von Meyenn (Hrsg.): ''Wolfgang Pauli. Wissenschaftlicher Briefwechsel, Band III: 1940–1949. Springer. Berlin (1993) Brief #929, S. 496
#Interview mit Hans-Peter Dürr in DER STANDARD, 12. November 1998, ''Materie ist Kruste des Geistes''
#[[Wikipedia:Hans-Peter Dürr|Hans-Peter Dürr]] (Hrsg.):  ''Rupert Sheldrake in der Diskussion'', Scherz-Verlag, Bern München Wien 1997, S 227ff
#Hans-Peter Dürr: ''Geist und Natur'', Scherz Verlag, Bern, München, Wien 1989, S 38
#[[Wikipedia:Werner Heisenberg|Werner Heisenberg]]: ''Der Teil und das Ganze'', 7. Aufl. München: Piper, 2002, ISBN 3492222978
#Rudolf Steiner: ''Die Erkenntnis der Seele und des Geistes'', [[GA 56]] (1985) {{Vorträge|056}}
#Rudolf Steiner: ''Fachwissenschaften und Anthroposophie'', [[GA 73a]] (2005), ISBN 3-7274-0735-2 {{Vorträge|073a}}


{{GA}}


'''Metaphysik'''
== Einzelnachweise und Anmerkungen ==


Im Rahmen seiner [[Metaphysik]] vertritt Stiller einen [[Wikipedia:Pluralismus (Philosophie)|"gemäßigten" Pluralismus]] und einen [[Wikipedia:Relativismus|"gemäßigten" Relativismus]]. Das setzt natürlich einen [[Wikipedia:Individualismus|Individualismus]] zwingend voraus. Diesen (gemäßigten) Individualismus teilt Stiller mit der [[Anthroposophie]] [[Steiner|Steiners]].
Im Rahmen einer [[Metaphysik]] des [[Raum|Raumes]] und der [[Zeit]] entwickelte Stiller eine eigene [[Mystik]] der Zeit. Er sagt:
:"Die Zeit kommt immer von oben und fließt nach unten."
Diese Mystik der Zeit wurde für Stiller [[Paradigma|paradigmatisch]] nicht zuletzt auch für seine "Neubegründung der Relativitätstheorie". Er ist der Meinung, dass die an sich [[Wikipedia:Invarianz|invariante]] [[Wikipedia:Zeitdilatation|Ortszeit]] anders nicht verstanden werden könne.
Am Ende klärt Stiller noch den Begriff des [[Wikipedia:Sinn|''Sinns'']] als einem zweiseitigen Begriff. Sinn hat einerseits die Bedeutung von [[Wikipedia:Bedeutung|Bedeutung]] (Wikipedia:Bedeutungstheorie|Bedeutungstheorie) und andererseits die Bedeutung von [[Wikipedia:Zweck|Zweck]] ([[Wikipedia:Handlungstheorie (Philosophie)|Handlungstheorie)]]. Stiller stellt dies alles in seinem "Grundriss der Philosophie III - Metaphysik"<ref>[http://joachimstiller.de/download/philosophie_grundriss3_metaphysik.pdf Joachim Stiller: Grundriss der Philosophie III - Metaphysik (bis 2012)]</ref> (bis 2012) ausführlich dar.
'''Ontologie'''
Der [[Aristoteles|aristotelische]] [[Substanz|Substanzbegriff]] und der [[Wesen|Wesensbegriff]] fallen für Stiller weitestgehend zusammen. Grundlegende Eigenschaften der Dinge können entweder [[Akzidenz|akzidentiell]] (accidentia) oder [[Essenz|essentiell]] (essentia) sein.
Stiller stellt dies in seinem "Grundriss der Philosophie IV - Ontologie"<ref>[http://joachimstiller.de/download/philosophie_grundriss4_ontologie.pdf Joachim Stiller: Grundriss der Philosophie IV - Ontologie (bis 2012)]</ref> (bis 2012) ausführlich dar. Es kommen darin aber auch noch weitere Themen rund um die aristotelische Metaphysik zur Sprache. So unterscheidet Stiller strikt zwischen [[Wikipedia:Sein|Seinsontologie]], [[Wikipedia:Prozessontologie|Prozessontologie]] und [[Wikipedia:Substanz|Substanz-]] bzw. [[Wikipedia:Wesen (Philosophie)|Wesensmetaphysik]]. Es gibt aber auch noch ein Kapitel zur der von Stiller so genannten "Sprachontologie" mit der er eigentlich die Philosophie Hiedeggers zu charakterisieren versucht.
'''"Sein" als Kategorie des Denkens'''
[[Sein|"Sein"]] ist für Stiller keine bloße Koppola, wie für [[Aristoteles]], [[Kant]] und [[Heidegger]], sondern eine echte [[Kategorie]] des [[Denken]]s. Die drei genannten [[Philosophie|Philosophen]] hätten sich hier grundelgend geirrt. Stiller klärt dieses Problem in seiner ''Fundamentalonologie''<ref>[http://joachimstiller.de/download/philosophie_sein.pdf Joachim Stiller: Fundamentalontologie (2014)]</ref> von 2014. Darin findet sich auch seine neue Kategorienlehre mit einer Tafel von 32 Kategorien in einem revolutionären [[Wikipedia:Quadrupel|Quadrupelschema]]. Stiller stellt dies aber auch in seiner ''Kategorienschrifft''<ref>[http://joachimstiller.de/download/philosophie_kategorien_und_urteile.pdf Joachim Stiller: Über die Urteile und Kategorien (2012-2016)]</ref> (2012-2016) und in der gleich zu besprechenden [[Logik]] ausführlich dar.
'''Logik'''
Stiller definiert den [[Begriff]] [[Logik]] als [[Synthese]] von [[Kant]] und [[Wikipedia:Ernst Tugendhat|Tugendhat]] so:
: "Logik ist die Kunst des formal richtigen Denkens und Schließens."
Er ist allerdings der Meinung, dass sich die [[Wikipedia:Formalismus (Mathematik)|formale]] [[Logik]] immer weiter von der eigentlichen Sprachlogik entfernt hat und daher unbrauchbar für die [[Philosophie]] geworden ist.
Stiller fand als erster die [[Wikipedia:Paradoxien der materialen Implikation|Pardoxien der materialen Replikation]]. Er stellt seine logischen Untersuchungen und Ideen u.a. in seinem "Grundriss der Philosophie V - Logik"<ref>[http://joachimstiller.de/download/philosophie_grundriss5_logik.pdf Joachim Stiller: Grundriss der Philosophie V - Logik (bis 2012)]</ref> (bis 2012) ausführlich dar. 
'''Erkenntnistheorie'''
[[Steiner]] definiert das [[Denken]] als das "Sich-Verbinden mit der Welt". Aber wie geht das von statten? Das Denken kann sich entweder mit der [[Wahrnehmung]] oder mit den [[Vorstellung|Vorstellungen]] oder mit den [[Idee|Ideen]] verbinden. Dieses sind die vier Säulen der [[Erkenntnis]]. Darüber hinaus unterscheidet Stiller vier [[Wikipedia:Transzendentalphilosophie|transzendentale]] [[Wikipedia:Differenz (Philosophie)|Differenzen]]. Er vertritt einen [[Wikipedia:Kritischer Realismus|Kritischen Realismus]], der über [[Wikipedia:Nicolai Hartmann|Nicolai Hartmann]], [[Wikipedia:Eduard von Hartmann|Eduard von Hartmann]] und [[Wikipedia:John Locke|John Locke]] bis zu [[Demokrit]] zurückreicht.
Bei Stillers neuer [[Erkenntnistheorie]] handelt es sich um eine grundsätzliche Erweiterung der Lehren von [[Thomas von Aquin]], [[Kant]] und [[Steiner]]. Stiller stellt sie in seinem "Grundriss der Philosophie VI - Erkenntnistheorie"<ref>[http://joachimstiller.de/download/philosophie_grundriss6a_erkenntnistheorie.pdf Joachim Stiller: Grundriss der Philosophie VI - Erkenntnistheorie (bis 2012)]</ref> (bis 2012) ausführlich dar.
''' Negative Ethik '''
Stiller entwickelte ohne Kenntnis bereits vorhandener ähnlicher Bestrebungen bei [[Wikipedia: Henning Ottmann|Henning Ottmann]] und in der gerade auch in [[Wikipedia:Münster|Münster]] besonders starken [[Wikipedia:Medizinethik|Medizinethik]] eine sich als [[Wikipedia:Universalismus (Philosophie)|universelle]] [[Ethik]] verstehende "Negative Ethik", mit der er sich sowohl vom [[Utilitarismus]] [[Wikipedia:Jeremy Bentham|Benthams]] und [[John Stuart Mill|Mills]], wie auch von der [[Wikipedia:Deontologische Ethik|Deontologie]] [[Kant]]s abzugrenzen Versucht. Zentral für diese negarive Etkik ist das sogenannte "Nichtschadensprinzip" (nonmaleficence):
: "Gut ist, was niemandem schadet."
Der dazugehörige (neue) [[Wikipedia:Kategorischer Imperativ|Kategorische Imperativ]] (KI) lautet:
: "Handle immer so, dass Du nach Möglichkeit niemandem schadest."
Stiller glaube nicht nur, mit dieser neuen Ethik die [[Wikipedia:Widerspruch|Widersprüche]] der [[Kant]]schen [[Ethik]] lösen, sondern auch, [[Moral]]ität  [[Wikipedia:Letztbegründung|letztbegründen]] zu könne. Er stellt dies in seinem "Grundriss der Philosophie VII - Negative Ethik"<ref>[http://joachimstiller.de/download/philosophie_grundriss7_ethik.pdf Joachim Stiller: Grundriss der Philosophie VII - Negative Ethik (bis 2016)]</ref> (bis 2016) ausführlich dar.
''' Ästhetik'''
In der [[Ästhetik]] vertritt Stiller einen radikalen ästhetischen [[Wikipedia:Subjektivismus|Subjektivismus]]. Stiller glaubt nachweisen zu können, dass dieser radikale ästhetische Subjektivismus bereits bei [[Plotin]] voll ausgebildet ist. Auch Plotin spircht nicht nur von einem reinen Geschmacksurteil, sondern macht dieses am eigenen, an sich subjektiven Gefallen fest. In Anlehnung an Plotin formuliert Stiller den radikalen ästehetischen Subjektivismus wie folgt:
: "Schön ist, was gefällt."
Mehr lässt sich über [[Wikipedia:Schönheit|das Schöne]] nicht sagen, so Stillers Überzeugung. Er stellt dies in seinem "Grundriss der Philosophie VIII - Ästhetik"<ref>[http://joachimstiller.de/download/philosophie_grundriss8_aesthetik.pdf Joachim Stiller: Grundriss der Philosophie VIII - Ästhetik (bis 2016)]</ref> (bis 2016) ausführlich dar.
Dies sind die wichtigsten Theman aus dem "Grundriss der Philosophie" von Joachim Stiller.
''' Sonstiges '''
Stiller entwickelte über seinen "Grundriss" hinaus eine neue [[Wikipedia:Handlungstheorie (Philosophie)|Handlungstheorie]]<ref>[http://joachimstiller.de/download/philosophie_handlungstheorie2.pdf Joachim Stiller: Neue Handlungstheorie (2014)]</ref> (2014) und eine neue [[Wikipedia:Sprechakttheorie|Sprechakttheorie]]<ref>[http://joachimstiller.de/download/philosophie_sprechakttheorie2.pdf Joachim Stiller: Neue Sprechakttheorie (2017)]</ref> (2017).
Außerdem arbeitete Stiller eine Widerlegung der Handlungstheorie von [[Wikipedia:Donald Davidson|Davidson]]<ref>[http://joachimstiller.de/download/philosophie_davidson_handlungstheorie1.pdf Joachim Stiller: Donald Davidson: Handlungen, Gründe, Ursachen (2014)]</ref> (2014) und eine Widerlegung der Gerechtigkeitstheorie von [[Wikipedia:John Harsanyi|Harsanyi]] und [[Wikipedia:John Rawls|Rawls]]<ref>[http://joachimstiller.de/download/philosophie_widerlegung_harsanyi_und_rawls.pdf Joachim Stiller: Die Widerlegung von Harsanyi und Rawls (2017)]</ref> (2017) aus.
=== Das naturwissenschaftliche Werk ===
Stiller hat eine Neubegründung der [[Relativitätstheorie]]<ref>[http://joachimstiller.de/download/sonstiges_relativitaetstheorie1.pdf Joachim Stiller: Zur Neubegründung der Relativitätstheorie I (2008-2012)]</ref><ref>[http://joachimstiller.de/download/sonstiges_relativitaetstheorie2.pdf Joachim Stiller: Zur Neubegründung der Relativitätstheorie II (2009)]</ref><ref>[http://joachimstiller.de/download/sonstiges_relativitaetstheorie3.pdf Joachim Stiller: Zur Neubegründung der Relativitätstheorie III (2013-2016)]</ref> (2008-16) ausgearbeitet, aber auch über die [[Kosmologie]]<ref>[http://joachimstiller.de/download/sonstiges_kosmologie.pdf Joachim Stiller: Zur Kosmologie des Weltalls (2008-2017)]</ref> im Allgemeinen (2009-17) und die [[Wikipedia:Dunkle Materie|Dunkle Materie]]<ref>[http://joachimstiller.de/download/sonstiges_wasserstoffhypothese2.pdf Joachim Stiller: Zur Wasserstoffhypothese der Dunklen Materie (2012-2016))]</ref> (DM) im Besonderen (2012-2016) geforscht und gearbeitet. Er entwickelte das "Kosmologische Trilemma"<ref>[http://joachimstiller.de/download/sonstiges_kosmologisches_trilemma.pdf Joachim Stiller: Kosmologisches Trilemma (2012-2016))]</ref> (2012-2016) als neues kosmologisches Frageparadigma im Zusammenhang mit der Modellierung des Weltalls. Außerdem glaubt Stiller nachweisen zu könne, dass es keine Dunkle Energie (DE) gibt. Er stellt dies ebenfalls in seiner Kosmologie dar.
=== Das künstlerische Werk ===
Stiller hat vor allem Objekte (ca. 200) und Zeichnungen (ca. 300) geschaffen. Dabei hat er sich vor allem an [[Joseph Beuys]] orientiert, von dem er als von „seinen großen Lehrer“ spricht. Stiller versteht sich als Beuys-Schüler in der zweiten Generation.
== Einzelausstellungen ==
* 2000 Berufsförderungswerk Hamm (BfW)
== Schriften (eine Auswahl) ==
* Lektüre für Augenblicke 1- Aphorismen und Sinnsprüche 1 - 11, eBook, Neobooks, 2018, ISBN 978-3-7427-4681-8
* Lektüre für Augenblicke 2- Aphorismen und Sinnsprüche 12 - 22, eBook, Neobooks, 2018, ISBN 978-3-7427-4634-4
* Lektüre für Augenblicke 3- Aphorismen und Sinnsprüche 23 - 33, eBook, Neobooks, 2018, ISBN 978-3-7427-4586-6
* Gesammelte Gedichte 1- Gedichte 1 - 6, eBook, Neobooks, 2018, ISBN 978-3-7427-4705-1
* Gesammelte Gedichte 2- Gedichte 7 - 14, eBook, Neobooks, 2018, ISBN 978-3-7427-4693-1
* Versuche über den sozialen Organismus, eBook, Neobooks, ISBN 978-3-7427-4661-0
* Versuche über die soziale Kunst, eBook, Neobooks, ISBN 978-3-7427-4660-3
* Husserl: Die Krisis der europäischen Wissenschaften – Eine Besprechung,  eBook, Neobooks, 2. Auflage  2017, ISBN 978-3-7380-4936-7
* Nietzsche: Ecce home – Eine Besprechung, eBook, Neobooks,  2015, ISBN 978-3-7380-4946-6
* Thomas Nagel: Was bedeutet das alles? – Eine Besprechung, eBook, Neobooks, 2. Auflage, 2017, ISBN 978-3-7380-1583-6
* Karl Jaspers: Einführung in die Philosophie – Eine Besprechung, eBook, Neobooks, 2016, ISBN 978-3-7380-1584-3
* Plotin: Enneaden – Eine Besprechung, eBook, Neobooks, 2016, ISBN 978-3-7380-1428-0
* Was ist Sein? Eine Fundamentalontologie, eBook, Neobooks, 2016, ISBN 978-3-7380-5905-2
* Spirituelle Anthropologie - Philosophie, eBook, Neobooks, 2018, ISBN 978-3-7427-4657-3
* Zur Naturphilosophie - Philosophie, eBook, Neobooks, 2016, ISBN 978-3-7380-4910-7
* Ontologie und Metaphysik - Philosophie, eBook, Neobooks, 2016, ISBN 978-3-7380-1963-6
* Religionsphilosophie und philosophische Theologie - Philosophie, eBook, Neobook, 2015, ISBN 978-3-7380-1579-9
* Zur Logik - Philosophie, eBook, Neobooks, 2016, ISBN 978-3-7380-1975-9
* Zur Erkenntnistheorie - Philosophie, eBook, Neobooks, 2016, ISBN 978-3-7380-2002-1
* Negative Ethik - Philosophie, eBook, Neobooks, 2017, ISBN 978-3-7380-9307-0
* Zur Ästhetik - Philosophie, eBook, Neobooks, 2. Auflage, 2017, ISBN 978-3-7380-4902-2
* Das Problem der Dunkle Materie gelöst! – Zur Wasserstoffhypothese der Dunklen Materie, eBook, Neobooks, 2. Auflage 2017, ISBN 978-3-7380-5905-2
* Zur Neubegründung der Relativitätstheorie – Das Postulat eines absoluten Bezugssystems, eBook, Neobooks, 2. Auflage, 2017, ISBN 978-3-7380-4903-9
* Zur Kosmologie – Neue Gesichtspunkte zur Modellierung des Weltalls, eBook, Neobooks, 2. Auflgate 2017, ISBN 978-3-7380-5950-2
== Weblinks ==
* [http://wiki.muenster.org/index.php/Joachim_Stiller MünsterWiki: Joachim Stiller]
* [http://joachimstiller.de/download/lebenslauf_tab.pdf Tabellarischer Lebenslauf von Joachim Stiller]
* [http://joachimstiller.de/download/lebensgang2.pdf Lebensgang von Joachim Stiller]
* [http://joachimstiller.de/ Homepage von Joachim Stiller]
*''[http://aphorismen-archiv.de/S4238.html Aphorismen-Archiv]''
*''[http://aphoristiker-archiv.de/S4238.html Aphoristiker-Archiv]''
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


{{DEFAULTSORT:Stiller, Joachim}}
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Version vom 31. Dezember 2018, 22:04 Uhr

Simulation des Zerfalls eines Higgs-Boson am CMS-Detektor des Large Hadron Colliders (LHC) am CERN in der Schweiz.

Elementarteilchen (eng. elementary particles) bilden nach Ansicht der modernen Physik die elementare Grundlage der Materie und der in der Natur wirkenden Kräfte. Die Bezeichnung „Teilchen“ ist insofern irreführend, als es sich dabei aus Sicht der Quantenfeldtheorie nicht um winzige stoffliche Dinge, sondern um die untersten Anregungsstufen bestimmter physikalischer Kraftfelder handelt. Da sie aus purer Energie erzeugt und auf vielfältige Weise durch Energieeinwirkung ineinander umgewandelt werden können, sind sie keineswegs als „unzerstörbare Bausteine“ der physischen Welt, sondern vielmehr als elementare Formbildekräfte aufzufassen. Das zeigt sich auch daran, dass alle fundamentalen „Teilchen“ der gleichen Art prinzipell ununterscheidbar, d.h. vollkommen identisch sind. Im Grunde entspricht also jeder Teilchenart ein ganz bestimmtes universelles Formprinzip, das an beliebigen Orten durch eine gesetzmäßig bestimmte messbare Masse, Ladung, Spin usw. zur Erscheinung kommen kann. Die „Elementarteilchen“ sind demgemäß keine realen „Dinge“, sondern in der Realität gestaltend wirksame Naturgesetze, also Ideen, wie es dem bereits von Platon und in der Scholastik insbesondere von Albertus Magnus und Thomas von Aquin vertretenen Ideen-Realismus entspricht.

Das Standardmodell der Teilchenphysik

Die Elementarteilchen des Standardmodells:
Quarks (violett), Leptonen (grün), Eichbosonen (rot), Higgs-Boson (gelb)

Nach dem gegenwärtigen, durch entsprechende Experimente gut belegten Standardmodell der Teilchenphysik (SM) gibt es folgende Elementarteilchen:

  • sechs Arten Quarks, die drei verschiedene Arten von „Farbladungen“ tragen können, durch die Kräfte der starken Wechselwirkung, die sog. Kernkräfte, auf sie wirken.
  • sechs Arten von Leptonen, von denen drei eine (negative[1]) elektrische Ladung tragen (Elektron , Myon , τ-Teilchen ) und die drei ihnen zugeordneten Neutrinos elektrisch neutral sind (Elektron-Neutrino , Myon-Neutrino und Tau-Neutrino )
  • zwölf Arten von Eichbosonen[2] (Austauschteilchen, Wechselwirkungsteilchen), die drei der vier Grundkräfte der Physik - ausgenommen der Gravitation - vermitteln.
  • das Higgs-Boson, das als Feldquant des allgegenwärtigen Higgs-Feldes durch den sog. Higgs-Mechanismus massebehafteten Teilchen ihre Masse verleiht.

Die Protonen und Neutron, die den Atomkern aufbauen, zählen nicht zu den Elementarteilchen, da sie ihrerseits durch je drei Quarks gebildet werden.

Teilchen und Antiteilchen

Jedes Teilchen kann in zwei Formen existieren, die als Teilchen und Antiteilchen bezeichnet werden, in gewissen Fällen allerdings auch miteinander identisch sein können. Trifft ein Teilchen mit seinem zugehörigen Antiteilchen zusammen, so kommt es mit hoher Wahrscheinlichkeit zur Annihilation (lat.: annihilatio „das Zunichtemachen“) oder Paarvernichtung, bei der aus der dem Teilchenpaar innewohnenden Energie andere Teilchen gebildet werden. So zerstrahlt etwa ein Elektron zusammen mit seinem Antiteilchen, dem Positron, zu zwei oder drei Photonen und aus einem Proton und einem Antiproton entstehen mehrere Pionen (-Mesonen).

Die Bildung eines Teilchen-Antiteilchen-Paars, z.B. die Erzeugung eines Elektrons und eines Positrons aus einem energiereichen Photon , wird als Paarbildung oder Paarerzeugung bezeichnet.

Bosonen und Fermionen

Wichtig ist die Untergliederung der Elementarteilchen in Bosonen und Fermionen, die sich durch ihren Spin (eine Art von abstrakt gefasstem „Drehimpuls“) unterscheiden:

  • Fermionen haben einen halbzahligen Spin, also , etc. Sie folgen der sog. Fermi-Dirac-Statistik und gehorchen dem Pauli-Prinzip, welches besagt, dass zwei Fermionen nicht gleichzeitig am selben Ort einen identischen Quantenzustand annehmen können. Sie bewirken dadurch die räumliche Ausdehnung der Materie und sind in diesem Sinn als fundamentale „Materieteilchen“ die eigentlichen „Bausteine“ der materiellen Welt.
  • Bosonen haben einen ganzzahligen Spin, also usw. Sie folgen dementsprechend der Bose-Einstein-Statistik und unterliegen nicht dem Pauli-Prinzip. Sie können dadurch in unbegrenzter Zahl am selben Ort einen identischen Quantenzustand annehmen und sich quasi unendlich dicht zusammendrängen und vermitteln auf diese Art die fundamentalen physikalischen Wechselwirkungskräfte. Sie sind gleichsam die elementaren „Kraftteilchen“.

Elementarteilchen sind keine winzigen Dinge, sondern gesetzmäßig wirkende Form

Dass die „Elementarteilchen“ in der Vorstellung gerne zu kleinen materiellen Dingen vergegenständlicht werden, gemahnt ein wenig an eine moderne Form des naiven Gespensterglaubens.

„Spiritisten berufen sich darauf, daß sie Geister fotografiert haben. Das Fotografieren ist ein äußerer Vorgang, und ich will mich hier nicht weiter darüber verbreiten, ob man Geister fotografieren kann oder nicht. Aber mit nicht mehr Recht als die Spiritisten behaupten, daß sie Geister fotografiert haben, berufen sich heute gewisse Physiker darauf, daß sie die Konfiguration der Atome fotografiert haben. Gewiß, man kann Kristalle mit Röntgenstrahlen bewerfen, man kann diese Röntgenstrahlen zur Reflexion, die reflektierten Strahlen zur Interferenz bringen und dann fotografieren, und man kann behaupten, man fotografiere die Konfiguration der Atome. Die wesentliche Frage ist nur: Fotografiert man hier wirklich die atomistischen Agenzien oder fotografiert man gewisse Wirkungen, die vom Makrokosmischen herkommen und die sich nur an den Punkten zeigen, an denen man glaubt, daß die Atome vorhanden sind? Es kommt überall darauf an, daß man Denk- und Vorstellungsarten findet, die in der richtigen Weise von den Erscheinungen zu dem Wesen der Dinge zu gehen vermögen.“ (Lit.:GA 73a, S. 43)

Schon der österreichische Quantenphysiker Erwin Schrödinger betonte, dass es sich bei den „Elementarteilchen“ um eine reine, gesetzmäßig wirkende Form - also de facto um geistige Gestaltungskräfte - handelt.

„Bis in die jüngste Zeit haben, soviel mir bekannt, die Atomtheoretiker aller Jahrhunderte die in Rede stehende Charakteristik von den sichtbaren und greifbaren Teilen der Materie auf die Atome übertragen, welche sie weder sehen, noch tasten, noch sonstwie einzeln beobachten konnten. Heute sind wir in der Lage, einzelne Elementarteilchen zu beobachten, wir sehen ihre Bahnspuren in der Nebelkammer sowie - bei Versuchen, von denen oben nicht die Rede war - in einer photographischen Emulsion, wir stellen die praktisch gleichzeitigen Entladungen fest, die ein einzelnes schnelles Teilchen in zwei oder drei Geigerschen Zählrohren auslöst, welche in mehreren Metern Entfernung hintereinander aufgestellt sind. Dennoch sind wir genötigt, dem Teilchen die Würde eines schlechthin identifizierbaren Individuums abzuerkennen. Wenn früher ein Physiker gefragt wurde, aus welchem Stoff denn die Atome selbst bestünden, durfte er lächeln und ausweichend antworten. Wenn aber der Frager durchaus wissen wollte , ob er sie sich als kleine unveränd erliche Stückchen von gewöhnlicher Materie vorstellen dürfe, so wie sie sich dem vorwissenschaftlichen Denken darstellten, durfte man ihm sagen, das habe zwar wenig Sinn, aber es könne nichts verschlagen. Die ehedem bedeutungslose Frage hat heute Sinn bekommen. Die Antwort ist ein entschiedenes Nein. Dem Atom fehlt das allerprimitivste Merkmal, an das wir bei einem Stück Materie im gewöhnlichen eben denken. Manche ältere Philosophen würden, wenn ihnen der Fall vorgelegt werden könnte, sagen: eure neumodischen Atome bestehen überhaupt aus keinem Stoff, sie sind reine Form.“ (Lit.: Schrödinger, S. 135f)

Oder wie es Johannes Scottus Eriugena mit dem Hinweis auf Dionysius Areopagita ausdrückte:

„Denn die Gedanken der Dinge sind wahrhaft die Dinge selbst, wie der heilige Dionysius sagt: „die Erkenntnis des Seienden ist das Seiende selbst;“ aber ihre uranfänglichen Ursachen und Gründe werden durch Denktätigkeit, nicht durch die Dinge selbst zur Vereinigung geführt.“

Johannes Scottus Eriugena: Über die Einteilung der Natur[3]

Wolfgang Pauli bemerkte dazu:

Das Ordnende und Regulierende muß jenseits der Unterscheidung von physisch und psychisch gestellt werden - so wie Platos "Ideen" etwas von "Begriffen" und auch etwas von "Naturkräften" haben (sie erzeugen von sich aus Wirkungen). Ich bin sehr dafür, dieses "Ordnende und Regulierende" "Archetypen" zu nennen; es wäre aber dann unzulässig, diese als psychische Inhalte zu definieren. Vielmehr sind die erwähnten inneren Bilder ("Dominanten des kollektiven Unbewußten" nach Jung) die psychische Manifestation der Archetypen, die aber auch alles naturgesetzliche im Verhalten der Körperwelt hervorbringen, erzeugen, bedingen müßten. Die Naturgesetze der Körperwelt wären dann die physikalische Manifestation der Archetypen.“ (Lit.: Meyenn, S 496f)

Der Quantenphysiker Hans-Peter Dürr, ein langjähriger enger Mitarbeiter von Werner Heisenberg, einem der Pioniere der modernen Quantenmechanik, bringt es auf den Punkt:

„In der schwerer begreifbaren Tiefe sind in der Welt des Kleinsten die "Dinge" überberhaupt keine Dinge - deshalb will die Revolution nicht in die Köpfe: "Es gibt keine Dinge, es gibt nur Form und Gestaltveränderung: Die Materie ist nicht aus Materie zusammengesetzt, sondern aus reinen Gestaltwesen und Potentialitäten. Das ist wie beim Geist", schließt Dürr etwas riskant: "Im Grunde gibt es nur Geist, aber er verkalkt, und wir nehmen nur den Kalk wahr, als Materie."“ (Lit.: Dürr 1998)

Sehr ähnlich drückte sich auch Rudolf Steiner aus:

„Und dann wird man noch weitergehen müssen, daß man in allem verdichteten und gebildeten Geist zu sehen hat. Materie gibt es nicht! Was Materie ist, verhält sich zum Geist wie Eis zum Wasser. Lösen Sie das Eis auf, so gibt es Wasser. Lösen Sie Materie auf, so verschwindet sie als Materie und wird Geist. Alles, was Materie ist, ist Geist, ist die äußere Erscheinungsform des Geistes.“ (Lit.:GA 56, S. 59)

Siehe auch

Literatur

  1. Erwin Schrödinger: Was ist ein Naturgesetz?: Beiträge zum naturwissenschaftlichen Weltbild, Oldenburg Verlag, München 1987, ISBN 978-3486586718
  2. Karl von Meyenn (Hrsg.): Wolfgang Pauli. Wissenschaftlicher Briefwechsel, Band III: 1940–1949. Springer. Berlin (1993) Brief #929, S. 496
  3. Interview mit Hans-Peter Dürr in DER STANDARD, 12. November 1998, Materie ist Kruste des Geistes
  4. Hans-Peter Dürr (Hrsg.): Rupert Sheldrake in der Diskussion, Scherz-Verlag, Bern München Wien 1997, S 227ff
  5. Hans-Peter Dürr: Geist und Natur, Scherz Verlag, Bern, München, Wien 1989, S 38
  6. Werner Heisenberg: Der Teil und das Ganze, 7. Aufl. München: Piper, 2002, ISBN 3492222978
  7. Rudolf Steiner: Die Erkenntnis der Seele und des Geistes, GA 56 (1985) pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  8. Rudolf Steiner: Fachwissenschaften und Anthroposophie, GA 73a (2005), ISBN 3-7274-0735-2 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
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Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. ihre Antiteilchen tragen eine gleich große positive Ladung
  2. Der Name „Eichbosonen“ leitet sich davon ab, dass sie im Rahmen der Quantenfeldtheorie mit bestimmten abstrakten Symmetrie-Eigenschaften ausgestattet sind, durch die die Gleichungen, mit welchen sie beschrieben werden, einer lokalen Eichsymmetrie genügen.
  3. Johannes Scotus Erigena, Ludwig Noack (Übers.): Über die Eintheilung der Natur, Verlag von L. Heimann, Berlin 1870, Erste Abtheilung, S. 133f [1]