Fortschritt und Kategorie:Krankheitsbilder: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Fortschritt''' ({{ELSalt|προκοπή}} ''prokope''; [[lat.]] ''progressus''), im Sinne einer beständigen [[kultur]]ellen Höher- oder Weiterentwicklung, ist ein zumeist positiv bewertetes menschliches Bestreben, das vor allem im [[neuzeit]]lichen [[Abendland|abendländischen]] Denken, das durch ein linear fortschreitendes [[Geschichte|Geschichtsmodell]] geprägt ist, fest verwurzelt ist. Im zyklischen Geschichtsmodell der [[Alter Orient|altorientalischen]] [[Kultur]]en spielte der Fortschrittsgedanke nur eine sehr untergeordnete Rolle.
''' {{WikipediaDE|Kategorie:Krankheitsbild}}'''


== Bedeutung und Einseitigkeiten des modernen Fortschrittsdenkens ==
[[Kategorie:Krankheit|!]]
 
[[Kategorie:Krankheitsbilder|!]]
Im gegenwärtig vorherrschenden Fortschrittsdenken drückt sich der [[Wille]] des [[mensch]]lichen [[Ich]]s aus, die [[Welt]] nicht nur als Geschenk der [[Götter]] anzunehmen, sondern diese selbsttätig zu verändern - und dadurch zugleich die [[individuell]]e [[geist]]ige [[Entwicklung]] zu fördern. Das ist eine berechtigte Grundforderung des [[Bewusstseinsseelenzeitalter]]s, in dem wir leben. Mangelnder Fortschritt wird als ''Stillstand'' oder gar ''Rückschritt'' empfunden. Allerdings wird Fortschritt heute zumeist nur im äußerlichen [[Zivilisation|zivilisatorischen]] Sinn als [[Technik|technischer]] und [[wirtschaft]]licher Fortschritt einseitig missverstanden, erschöpft sich in der Jagd nach dem äußeren [[Glück]], und hemmt dadurch vielfach die geistige Entwicklung. Eine typische Folge des rein äußerlich missverstanden Fortschritts ist die gegenwärtig zu beobachtende [[Beschleunigung#Beschleunigung im sozialen Leben|Beschleunigung]] vieler alltäglicher Abläufe im [[Soziales Leben|sozialen Leben]], die den Menschen beständig unter Druck setzen und ihm die nötige [[Ruhe]] und [[Muße]] rauben, die für eine solide geistig-moralische Entwicklung unentbehrlich sind. Auf diese Problematik hat [[Rudolf Steiner]] schon vor mehr als 100 Jahren hingewiesen.
[[Kategorie:Medizin]]
 
{{GZ|Ist es wirklich des
Menschen einziges Schicksal, in der Besorgung dessen aufzugehen,
was das Leben bringt, um ebenso rasch von diesem
Leben auch wieder verzehrt zu werden? - Aber nennt man
nicht im Grunde diese Besorgung heute «Menschheitfortschritt» ? Ist es aber ein Fortschritt im höheren Sinne, was man
da im Auge hat? Der unzivilisierte Wilde befriedigt sein Nahrungsbedürfnis,
indem er sich einfache Werkzeuge macht,
und auf die nächsten Tiere des Waldes jagt, indem er mit primitiven
Mitteln die Körner zermahlt, die ihm die Erde schenkt.
Und ihm verschönt das Leben das, was er als «Liebe» empfindet,
und was er in einfacher, wenig über die tierische ragender
Weise genießt. Der Zivilisierte von heute gestaltet mit
feinstem «wissenschaftlichen» Geiste die kompliziertesten
Fabriken und Werkzeuge, um dasselbe Nahrungsbedürfnis
zu befriedigen. Er umkleidet den Trieb der «Liebe » mit allem
möglichen Raffinement, vielleicht auch mit dem, was er Poesie
nennt, aber, wer die verschiedenen Schleier hinwegzuheben
vermag - der entdeckt hinter all dem dasselbe, was im Wilden
als Trieb lebt, wie er hinter dem in Fabriken verkörperten
«wissenschaftlichen Geist» das gemeine Nahrungsbedürfnis
entdeckt.
 
Es erscheint fast hirnverbrannt, solches auszusprechen.
Aber es erscheint nur denen so, die nicht ahnen, wie ihr ganzes
Denken nichts ist, als eine von ihrem Zeitalter ihnen eingeimpfte
Gewohnheit, und die da doch glauben, ganz «selbständig
und unabhängig » zu urteilen. - Wir haben es ja doch,
nach allgemeiner Meinung, in der «Kultur» so herrlich weit
gebracht. Niemand könnte doch die Wahrheit des Ausgesprochenen
leugnen, wenn er wirklich einmal erwägen wollte,
wie sich eine rein materielle Zivilisation von der Wildheit und
Barbarei unterscheidet, wenn er sich einmal wirklich die Stille
eines halben Tages gönnen wollte. Ist es denn im höheren
Sinne so viel anderes, ob man Getreidekörner mit Reibsteinen
zermahlt und in den Wald geht, um Tiere zu jagen; oder ob
man Telegraphen und Telephone in Betrieb setzt, um Getreide
von entfernten Orten zu beziehen? Bedeutet es nicht schließlich,
von einem gewissen Gesichtspunkte aus, dasselbe, ob nun
die eine Base der andern erzählt, sie habe in diesem Jahre so
und so viel Linnen gewebt; oder ob täglich Hunderte von
Zeitungen erzählen, der Abgeordnete X habe eine herrliche
Rede gehalten, damit da oder dort eine Eisenbahn gebaut werden
solle, und wenn diese Eisenbahn zuletzt auch zu nichts
dienen soll, als die Gegend Y mit Getreide aus Z zu versorgen.
Und endlich: steht es um so viel höher, wenn uns ein Romanschriftsteller
erzählt, in wie raffinierter Weise Eugehius seine
Hermine gefreit hat, als wenn der Knecht Franz in naiver
Weise erzählt, wie er zu seiner Katharine gekommen ist?|34|26f}}
 
Unser heutiges Fortschrittsdenken hat sich erst ab dem 15. Jahrhundert entwickelt und hängt eng mit der Ausbildung des modernen [[naturwissenschaft]]lichen Denkens zusammen.
 
{{GZ|Was sich seit der Galilei-Zeit,
seit der Kopernikus-Zeit entwickelt, was seitdem für die Menschheit
geschieht und weiter wirkt bis zu den großen Errungenschaften des
19. Jahrhunderts, das betrachtet man so, daß man einen werdenden
Fortschritt deduziert, daß man sagt: Die Menschen kommen weiter
und weiter. - Geht man aber hinter das 15. Jahrhundert zurück, so
kann man mit diesem Begriff des Fortschrittes einfach nichts mehr
anfangen. Man kann da von Jahrhundert zu Jahrhundert zurückgehen,
man findet im Zeitenverlauf zwar nicht überall denselben Geist, man
findet schon, daß er sich wandelt, wie wir das morgen genauer
charakterisieren werden, wenn man die verschiedenen Geschichtsepochen
des 12., 11., 10., 9., 8., 7., 6. Jahrhunderts durchgeht.
Man sieht, wie sich die christliche Lehre allmählich ausbreitet; aber
in demselben Sinne einen Fortschritt, wie er dann von der Mitte des
15. Jahrhunderts beginnt und wie er dann im 19. Jahrhundert zu dem
radikalen Umschwung, zu der radikalen Wende führt, wie wir gesehen
haben, einen solchen Fortschritt findet man nicht, und indem man,
ich möchte sagen, jenen mehr stationären Zustand ins Auge faßt,
wird man zurückgeführt bis zu einem wichtigen Zeitpunkte in der
europäischen Entwickelung. Man wird zurückgeführt bis in das
4. nachchristliche Jahrhundert. Und dabei bekommt man allmählich
das Gefühl: Man kann durch kontinuierliche Betrachtung verfolgen,
was einsetzt mit der Mitte des 15. Jahrhunderts etwa mit Nikolaus
Cusanus, was sich dann ausdrückt in der galileisch-kopernikanischen
Denkweise, was Schritt für Schritt vorwärtsrückt bis zu der radikalen
Wendung im 19. Jahrhundert; man kann aber nicht in derselben
Weise frühere Jahrhunderte betrachten, in denen man zu einem
stationären Verlauf kommt.|325|33}}
 
Zugleich hat Rudolf Steiner aber auch darauf hingewiesen, dass damit eine Zeitnotwendigkeit gegeben ist, der wir uns nicht verschließen dürfen. In Wahrheit kommt es nur daruf an, für den ''[[notwendig]]en'' äußeren Fortschritt trotz aller Hindernisse ein [[geist]]iges Gegengewicht zu schaffen.
 
{{GZ|Wir stehen wahrhaftig nicht in irgend etwas, das wir kritisierend,
abfällig betrachten dürfen, wenn wir mitten in einem Felde modernster
materieller Tätigkeit stehen, denn wir stehen da vielmehr auf einem
Gebiete, das uns gerade zeigt, wie es im späteren äußeren Erdenleben
immer mehr und mehr werden muß. Wir würden uns nur unverständig
zeigen, wenn wir sagen wollten: Alte Zeiten, in denen man gewissermaßen
Wald und Wiese und das ursprüngliche Naturleben mehr um
sich hatte als die Schornsteine der Gegenwart, sie möchten wieder heraufkommen.
- Man würde sich nur unverständig zeigen. Denn man
würde beweisen, daß man keinen Einblick hat in dasjenige, was die
Weisen aller Zeiten genannt haben «die ewigen Notwendigkeiten, in
die der Mensch sich zu finden hat». Gegenüber dem die Erde überdeckenden
materiellen Leben, wie es insbesondere das 19. Jahrhundert
heraufgebracht hat und welches die späteren Zeiten in noch viel umfassenderer
Weise der Menschheit bringen werden, gegenüber diesem
Leben gibt es keine aus einer Sympathie mit dem Alten genommene berechtigte
Kritik, sondern gibt es einzig und allein die Einsicht, daß so
das Schicksal unseres Erdenplaneten ist. Mag man die alten Zeiten von
einem gewissen Standpunkte aus schön nennen, mag man sie betrachten
wie eine Frühlings- oder Sommerzeit der Erde, zu wettern dagegen, daß
auch andere Zeiten kommen, wäre ebenso unverständig, wie es unverständig
wäre, unzufrieden damit zu sein, daß auf den Frühling und
Sommer Herbst und Winter folgen. Deshalb müssen wir es schätzen
und lieben, wenn aus einem innerlich mutigen Entschlüsse heraus unsere
Freunde gerade inmitten des allermodernsten Lebens und Treibens
eine Stätte unseres geistigen Lebens schaffen.|150|102f}}
 
{{GZ|Im Westen liegt die Gefahr vor des Verstricktwerdens in das Sinnenleben,
wodurch das Sinnenleben ichlos werden würde. Denn wenn
auf der Erde nur das Glück begründet werden soll, so könnte niemals
das Ich auf der Erde leben. Wenn das Gute nur dadurch begründet
werden sollte, daß Glück über die Erde ausgebreitet werden sollte, so
würde folgendes nämlich eintreten, das zeigt schon die Erfahrung der
alten Atlantis: Auch in der Mitte der Atlantischen Kultur waren große
Impulse gegeben, die im weiteren Verlaufe zu einem Glücke geführt
hätten. Die Menschen hatten, was sie zuerst als Antrieb des Guten
empfunden haben, in seiner Form, in seinen Wirkungen gesehen als ein
gewisses Glück. Da gibt sich der Mensch dem Glücke hin, da geht der
Mensch in Glück auf. Und die Erde mußte in bezug auf die atlantische
Kultur gewissermaßen hinweggefegt werden, weil die Menschen nur
zurückbehalten hatten das Glück von dem Guten. In der nachatlantischen
Zeit will nun Ahriman direkt eine Glückskultur begründen.
Das würde heißen: auspressen die Zitrone, weg mit ihr! - Die Iche
würden nicht mehr leben können, wenn nur eine Glückskultur begründet
werden sollte. Glück und Gutes, Glück und Tugend sind keine Begriffe,
die füreinander gesetzt werden können.
 
Hier sehen wir in tiefe Lebensgeheimnisse hinein. Das, was berechtigt
ist: eine Kultur zu begründen, die selbstverständlich in ihren Folgen
zu einem gewissen menschlichen Glück führen muß - , wird so verkehrt,
daß man das Glück selber als das Wünschenswerte hinstellt. Und
eine Kultur, die selbstverständlich dahin führen soll, daß die menschliche
Seele in ihrem Leben vor allem den Tod und das Böse erkennt,
wird so verkehrt, daß von vornherein die Berührung mit dem, was den
Tod hervorbringen kann und das Böse hervorbringen kann, gewissermaßen
gemieden wird, daß die Leiblichkeit gescheut wird. Und dadurch
soll Luzifer entgegengekommen werden.
 
Sehen Sie, so muß man versuchen zu begreifen, wie die konkreten
Kräfte im Menschendasein wirken, was unter und über dem bewußten
Seelenleben gerade in der fünften nachatlantischen Kultur ist. Und
wenn Sie diese Leitmotive kennen, so werden Sie schon finden, wie Sie
vieles, vieles, was auftritt, verstehen können. Nur bitte ich Sie, verfallen
Sie nicht in den Wahn: Also muß man alles Luziferische und
alles Ahrimanische meiden. - Das ist ja der beste Weg, um dem Luziferischen
und Ahrimanischen zu verfallen! Denn derjenige, der mit der
Menschheit lebt, muß eben wissen, daß Luzifer und Ahriman gewissermaßen
zugelassen sind. Wenn nicht Abirrungen stattfinden könnten,
so würde ja der Mensch niemals zur Freiheit kommen können; wenn
er nicht in dem Irrtum leben könnte, daß Glück und Gutes einerlei sein
könnten, und sich nicht erheben könnte wiederum über diesen Irrtum,
so würde er niemals zur Freiheit kommen können. Wenn er nicht in
dem Wahn leben könnte, daß man durch Abtöten des äußeren irdischen
Lebens über Tod und Böses den Sieg davontragen kann, wenn er sich
nicht diesem Wahne hingeben könnte, so würde er nicht zur Überwindung
des Todes und der Sünde in Wirklichkeit kommen können. Notwendig
ist, daß diese Dinge hereinragen ins Menschenleben. "Wir müssen
uns nur klar sein darüber, daß die wehleidige Rede: Ach, das ist luziferisch,
das muß man meiden; das ist ahrimanisch, das muß man meiden
- nicht Besitz ergreife von uns, sondern daß wir uns in der rechten
Weise den realen Mächten gegenüberstellen und wissen, daß wir nicht
bloß Luzifer zu meiden haben, sondern die Kräfte des Luzifer zu erobern
haben für die fortschreitende Menschheitskultur; daß wir nicht
bloß Ahriman zu meiden haben, sondern die Kräfte des Ahriman zu
erobern haben für die fortschreitende Menschheitskultur; daß wir sie
hereinzuholen haben. Der Kampf besteht darinnen, daß Ahriman die
Seelen hinausholen will. Die Menschheit hat die Aufgabe, Ahriman
mit seinen starken Kräften hereinzuholen, das heißt zum Beispiel alle
diejenigen Verstandeskräfte - vorzüglich Verstandeskräfte sind es,
aber sie können auch eine Gemütsform annehmen -, die verwendet
worden sind auf das Problem: Wie begründet man einen Staat? - Denken
Sie an all die Leute, die mehr oder weniger theoretisch, mehr oder
weniger praktisch dieses Problem unternommen haben; unternommen
haben zuweilen, indem sie die stärksten Aufwendungen gemacht haben,
das Problem zu lösen. Diese Kräfte, die verwendet worden sind auf
das Problem, die müssen in den guten Dienst der Menschheit gestellt
werden, die dürfen nicht dadurch verahrimanisiert werden, daß man
sagt, man wolle von Ahriman nichts wissen, man beschäftige sich nicht
mit dem, was man zum Beispiel in sozialen Problemen als von Ahriman
ausgehend anführt. Das würde zu nichts führen. Ebenso ist es mit dem
Luzifer. Gerade darinnen muß der Impuls bestehen, der Empfindungsimpuls,
der Gefühlsimpuls, den uns die Geisteswissenschaft gibt, daß
wir uns zu den Kräften, die schon einmal in der Welt sind, in der richtigen
Weise stellen. Derjenige, der das nicht will, der ist geradeso wie
einer, der sagt: Böse Elemente, nein, die mag ich nicht, nein, die mag
ich gar nicht. - Gewiß, beides sind Einseitigkeiten, aber im Zusammenwirken
von Bösem und Gutem, in der Vereinigung werden gerade die
Elemente fruchtbar in dem Gleichgewichtszustande, den wir im Leben
herbeiführen sollen, indem wir das Ahrimanische und Luziferische gewissermaßen
beherrschen lernen. In diesem Gleichgewichtszustand liegt
der Impuls, der dem Leben einzufügen ist. Und Geisteswissenschaft soll
diesen Impuls vermitteln.|171|112ff}}
 
== Die Wiederkehr des Christus im Ätherischen ==
 
Der wahre geistige Fortschritt von unserer Zeit wird darin bestehen, dass die Menschen beginnen, [[die Wiederkehr des Christus im Ätherischen]] zu erleben.
 
{{GZ|Derjenige, der da glaubt an den Fortschritt der menschlichen
Natur, der da glaubt, daß die menschliche Seele immer höhere und
höhere Kräfte entwickeln wird, der weiß, daß es notwendig für die
in die tiefsten Tiefen des physischen Planes heruntergestiegene Menschenseele
war, daß der Christus auch in einem physischen Leibe einmal
erschien. Das war notwendig, weil damals die menschliche Seele
nur die Gottheit in einem Leibe sehen konnte, der für physische
Augen, für physische Organe sichtbar war. Dadurch aber, daß dieses
Ereignis eintrat, daß die alte Jahve-Kultur dieses Ereignis vorbereitet
hat und es dann eingetreten ist, dadurch wird die menschliche
Seele zu immer höheren Fähigkeiten geführt, und die Erhöhung
dieser Fähigkeiten drückt sich dadurch aus, daß nun die
Menschen lernen werden, auch dann den Christus zu schauen, wenn
er nicht mehr in einem physischen Leibe unter ihnen wandelt, sondern
wenn er so sich zeigt, wie er jetzt auch unter uns ist seit dem
Mysterium von Golgatha, allerdings nur für hellsichtige Augen
sichtbar. Der Christus ist da, ist mit dem Ätherleibe der Erde vereinigt.
Das, worauf es ankommt, ist, daß die menschliche Seele sich
heraufentwickelt, um ihn zu schauen. Darin liegt der große Fortschritt
der Entwickelung der menschlichen Seele, und wer da an
den Fortschritt der menschlichen Seele glaubt, wer glaubt, daß
Geisteswissenschaft einen Zweck hat und eine Mission in bezug auf
den Fortschritt der menschlichen Seele, der wird verstehen, daß die
Kräfte der menschlichen Seele immer höhere werden müssen und
daß es ein Stehenbleiben bedeuten würde, wenn die menschliche
Seele in unserer Zeit den Christus in derselben physischen Form
sehen müßte, in der sie ihn einstmals sah. Wer also glaubt an den
Fortschritt und wer an Zweck und Mission der Geisteswissenschaft
glaubt, der weiß: eine grandiose Bedeutung liegt in dieser alten
Rosenkreuzerformel von dem Gottes-Sohnes-Wesen, das nur einmal
in einem physischen Leibe sich verkörpert hat, das schon von unserem
Jahrhundert ab - nach den Prophezeiungen und nach unseren
Erkenntnissen — wiederum den menschlichen Seelen als ätherisches
Wesen mehr und mehr sichtbar sein wird. Wer an den Fortschritt
des menschlichen Werdens glaubt, der glaubt an dieses Wiederkehren
des Christus, der da schaubar wird für die ätherischen Fähigkeiten
des Menschen. Wer da nicht glauben will an den Fortschritt,
der möge glauben daran, daß die menschlichen Seelenkräfte stehenbleiben
und auch in unserer Zeit nötig haben, den Christus in derselben
Gestalt zu sehen wie damals, als die Menschheit heruntergestiegen
war in tiefste Gründe der Materie, der möge glauben an
eine Wiederkehr eines Christus in einem physischen Leibe.|129|51f}}
 
== Siehe auch ==
 
* {{WikipediaDE|Fortschritt}}
 
== Literatur ==
 
#Rudolf Steiner: ''Lucifer – Gnosis'', [[GA 34]] (1987), ISBN 3-7274-0340-3 {{Vorträge|034}}
#Rudolf Steiner: ''Weltenwunder, Seelenprüfungen und Geistesoffenbarungen'', [[GA 129]] (1992), ISBN 3-7274-1290-9 {{Vorträge|129}}
#Rudolf Steiner: ''Die Welt des Geistes und ihr Hereinragen in das physische Dasein'', [[GA 150]] (1980), ISBN 3-7274-1500-2 {{Vorträge|150}}
#Rudolf Steiner: ''Innere Entwicklungsimpulse der Menschheit. Goethe und die Krisis des neunzehnten Jahrhunderts'', [[GA 171]] (1984), ISBN 3-7274-1710-2 {{Vorträge|171}}
#Rudolf Steiner: ''Die Naturwissenschaft und die weltgeschichtliche Entwickelung der Menschheit seit dem Altertum'', [[GA 325]] (1989), ISBN 3-7274-3250-0 {{Vorträge|325}}
 
{{GA}}
 
[[Kategorie:Menschheitsentwicklung]] [[Kategorie:Zivilisation]] [[Kategorie:Kultur]] [[Kategorie:Soziales Leben]] [[Kategorie:Technik]] [[Kategorie:Wirtschaft]]

Version vom 14. März 2020, 00:35 Uhr

Kategorie:Krankheitsbild - Artikel in der deutschen Wikipedia