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Achsel
Dieser Artikel behandelt den Bereich zwischen Schulter und Brustwand; zu weiteren Bedeutungen siehe Achsel (Begriffsklärung). |
Die Achsel (lat.: Axilla) bezeichnet in der Anatomie den Bereich zwischen Schulter und Brustwand. Im engeren Sinne ist mit der Achsel jedoch die Achselhöhle (Fossa axillaris) gemeint,[1] wobei zu beachten ist, dass auch die anatomische Definition der Achselhöhle nicht dem umgangssprachlichen Begriff entspricht. Die Achselhöhle in der Anatomie ist der Raum unter der Schulter, der vorne von der vorderen Achselfalte, gebildet vom großen Brustmuskel, hinten von der hinteren Achselfalte, gebildet vom großen Rückenmuskel, und nach innen vom Brustkorb begrenzt wird, dabei aber unter der Haut liegt.[2] Der umgangssprachliche Begriff der Achselhöhle dagegen meint nur die Hautfalte zwischen Brustwand und Oberarm, also die Haut der Fossa axillaris.
In dieser Achselhöhle befinden sich viele Schweiß- und Talgdrüsen (Achseldrüsen), so etwa die apokrinen Schweißdrüsen (Glandulae sudoriferae apocrinae), welche über die Achselhaare eine bessere Verteilung bzw. größere Oberfläche aufweisen und damit verstärkend bei der Entsendung von Sexual-Lockstoffen (Pheromonen, Vomeronasale Organ) wirken. Die Hautdrüsen können unter anderem für entsprechende Krankheiten wie die Achselnässe, Karbunkel usw. verantwortlich sein. Unter der Haut liegen die Achsellymphknoten.
Von Natur aus sind die Achselhöhlen ab der Pubertät behaart. Allerdings werden die Achselhaare von vielen Menschen entfernt.
Mittels eines Deodorant (auch Desodorant), kurz auch Deo genannt, werden Körperpflegemittel, vorwiegend in die Achselhöhlen aufgebracht wird, um Körpergeruch zu unterdrücken oder auch die Aktivität der ekkrinen Schweißdrüsen zu hemmen (Antitranspirant).
In der Achselhöhle wird häufig die Körpertemperatur mit einem Fieberthermometer gemessen (axillare Temperaturmessung).
Die axilläre Blockade ist ein Regionalanästhesieverfahren, das operative Eingriffe am Arm ermöglicht.
Anatomie der Achsel
Fossa axillaris
Bei abduziertem (abgespreiztem) Oberarm bildet die Fossa axillaris eine vierseitige Pyramide, deren räumliche Ausdehnung etwa die folgende ist:[3]
Basis: | Fascia axillaris |
ventrale (vordere) Wand: | Fascia clavipectoralis, Musculus pectoralis major, Musculus pectoralis minor |
dorsale (hintere) Wand: | Musculus subscapularis, Musculus latissimus dorsi, Musculus teres major |
mediale (zur Körpermitte hin) Wand: | Musculus serratus anterior |
laterale (äußere) Ränder: | vordere und hintere Achselfalte (gebildet durch Musculus pectoralis major und Musculus latissimus dorsi) |
kraniale (obere) Wand: | Schultergelenk (Articulatio humeri), proximales Ende des Oberarmknochens, M. coracobrachialis und Caput breve des Musculus biceps brachii |
Spitze: | Mitte des Schlüsselbeins |
Achsellücken
Da der Raum zwischen dem Musculus teres major und dem Musculus teres minor vom langen Trizepskopf geteilt wird, entstehen so zwei Lücken, die man als Foramen axillare laterale (seitliche Achsellücke) und Foramen axillare mediale (mittlere Achsellücke) bezeichnet. Durch das viereckige Foramen axillare laterale treten der Nervus axillaris, der den Musculus deltoideus und die darüber gelegene Haut innerviert, und die Arteria circumflexa humeri posterior; durch das dreieckige Foramen axillare mediale die Arteria circumflexa scapulae.[3]
Siehe auch
Literatur
- G.-H. Schumacher: Topographische Anatomie des Menschen. Georg Thieme Verlag, 5. Aufl. 1988
- Franz-Viktor Salomon et al. (Hrsg.): Anatomie für die Tiermedizin. Enke-Verlag Stuttgart, 2. erw. Aufl. 2008, ISBN 978-3-8304-1075-1
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Axilla. Roche-Lexikon der Medizin, 5. Auflage. Urban & Fischer, 2003.
- ↑ Gerhard Aumüller, Gabriela Aust, Andreas Doll, Jürgen Engele, Joachim Kirsch, Siegfried Mense, Dieter Reißig, Jürgen Salvetter, Wolfgang Schmidt, Frank Schmitz, Erik Schulte, Katharina Spanel-Borowski, Werner Wolff, Laurenz J. Wurzinger und Hans-Gerhard Zilch: Duale Reihe Anatomie. 2. Auflage. Georg Thieme, 2010, ISBN 978-3-13-136042-7, S. 424.
- ↑ 3,0 3,1 Michael Schünke, Erik Schulte, Udo Schumacher: PROMETHEUS – Lernatlas der Anatomie. 4. Auflage. Allgemeine Anatomie und Bewegungsapparat, Thieme, Stuttgart · New York 2015, ISBN 978-3-13-139544-3, S. 382.
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