Fluor

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Fluoritkristalle (CaF2)

Fluor (von lat. fluor „das Fließen“) mit dem chemischen Zeichen F ist das reaktivster aller chemischen Elemente. Das blassgelbe, stechend riechende, sehr giftige und ätzende Gas ist das leichteste Element aus der Gruppe der Halogene („Salzbildner“, von griech. ἅλος halos „Salz“ und γεννάω gennáō „erzeugen“). Das wichtigste fluorhaltige Mineral, der Fluorit oder Flussspat (Calciumfluorid, CaF2), wird als Flussmittel verwendet, um Erze leichter schmelzbar zu machen, wovon sich auch der Name des Elements ableitet. Im menschlichen Organismus ist es in kleinen Mengen in den Knochen und insbesondere in den Zähnen enthalten, wo es den Zahnschmelz härtet.

"... die erste Lebensperiode, die mit dem Zahnwechsel ihren Abschluß findet, ist wirklich das, was ich öfter charakterisiert habe, es ist ein Sich-Beschränken, ein gewissermaßen Sich-Konzentrieren der ganzen menschlichen Organtätigkeit auf das Abscheiden des festen Gerüstes, auf das Einfügen des festen Gerüstes. Den Schlußpunkt erreicht das, indem dieses feste Gerüste nach außen eben die Zähne schickt. Nun liegt es ja auf der Hand, daß dieses Schießen ins Festsein in dem ja noch zum großen Teile flüssigen Menschen, daß dieses Schießen ins Feste zu tun haben müsse mit der ganzen Bildung der menschlichen Gestalt und namentlich insbesondere mit der Bildung der menschlichen Gestalt nach der Peripherie hin. Und da ist es sehr bemerkenswert, daß wir einen innigen Anteil an all dem, was da zustande kommt, zwei Substanzen zuschreiben müssen, die eigentlich sonst viel zuwenig im menschlichen Organismus beachtet werden, das ist das Fluor und das Magnesium. Fluor und Magnesium spielen in ihrer, ich möchte sagen, Verdünnung, in der sie im menschlichen Organismus vorkommen, gerade in diesem kindlichen Prozeß bis zum Zahnwechsel hin eine ganz hervorragende Rolle. Das, was da geschieht an diesem Eingliedern der Verfestigung in den menschlichen Organismus, das ist ein fortwährendes Wechselwirken der Magnesiumkräfte und der Fluorkräfte, wobei die Kräfte des Fluors die Rolle übernehmen, im Menschen wie ein plastischer Künstler zu wirken, abzurunden, das Strahlende aufzuhalten, die Magnesiumkräfte aber strahlend wirken, die Faserbündel und dergleichen organisieren, damit sich dann die Kalksubstanz dahinein organisieren kann. Und Sie behaupten eigentlich nichts Unsinniges, sondern etwas, was gerade ungeheuer zusammentrifft mit dem, was in der Natur vorgeht, wenn Sie sagen: Ein Zahn entsteht einfach dadurch, daß ihn in bezug auf seinen Umfang, seinen Zement und Schmelz der Plastiker Fluor bildet und daß hineingießt dasjenige, was da plastiziert werden soll, das Magnesium. — Daher ist es von so großer Bedeutung, ich möchte sagen, gewissermaßen den Waagebalken richtig zu stellen für das erste Kindesalter zwischen der Zufuhr von Magnesium und der Zufuhr von Fluor, und Sie werden es immer erleben, daß die Zähne früh schadhaft werden müssen, wenn dieser Waagebalken nicht ordentlich gestellt ist. Es ist notwendig, daß man gleich beim ersten Zahn anfängt, die Zahnbildung des Kindes zu beobachten, ob es den Schmelz weniger entwickelt oder ob es einen nach der Kleinheit hingehenden Zahnwuchs hat — wir werden darüber noch ausführlicher zu sprechen haben, aber ich möchte jetzt in Kreisen die Sache näher andeuten —, und daß man dann dafür sorgt, daß durch die entsprechende Diät entweder dem einen oder dem anderen Übel abgeholfen werde durch die Zufuhr von Fluor oder durch die Zufuhr von Magnesium in den entsprechenden Verbindungen. Das läßt uns geradezu in den Bildungsprozeß des Menschen hineinsehen. Wir finden diese Wechselwirkung zwischen Magnesium und Fluor, also zwischen etwas, was stark außermenschlich ist seiner Substanzkonstitution nach in den ersten Lebensjahren, weil in diesen ersten Lebensjahren wirklich der Mensch stark nur ein Glied der Außenwelt ist. Da ist das Fluor von der Außenwelt entnommen, vom Außermenschlichen, das der strahlenden Wirkung des Metalls entgegenstrebt." (Lit.: GA 312, S. 241f)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Geisteswissenschaft und Medizin, GA 312 (1999), ISBN 3-7274-3120-2 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
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