De anima und Große Arkana: Unterschied zwischen den Seiten

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'''''De anima''''' (lateinisch; [[Altgriechische Sprache|griechisch]] Περὶ Ψυχῆς ''Peri psychēs'', „Über die Seele“) ist eine Schrift des [[Aristoteles]]. Sie behandelt die [[Seele]] als diejenige [[Entität]], die bewirkt, dass einem natürlichen Körper das [[Wikipedia:Prädikation|Prädikat]] „lebendig“ zugesprochen werden kann. Die Schrift besteht aus drei Büchern. Es handelt sich um die erste bekannte Abhandlung der Antike, die speziell die Seele zum Thema hat. Angesprochen werden unter anderem Fragen der [[Erkenntnistheorie]], der [[Wikipedia:Philosophie des Geistes|Philosophie des Geistes]], der philosophischen [[Psychologie]] und der [[Wikipedia:Handlungstheorie (Philosophie)|Handlungstheorie]].
[[Datei:Bild 212xyz.jpg|mini|hochkant|Karte Eins: Der Magier]]


== Inhalt ==
Das '''Tarotblatt''' enthält die [[Wikipedia:Spielkarte|Spielkarte]]n des [[Tarot]].


Einleitend betont Aristoteles im ersten Buch, dass es „zum Schwierigsten“ gehöre, zuverlässiges Wissen über die Seele zu erlangen, doch sei dies ein lohnendes Ziel, sowohl wegen der hohen Bedeutung dieses Themas als auch wegen der Genauigkeit der erreichbaren Kenntnisse. Anschließend formuliert er Fragen, die er klären will: ob die Seele als Einzelding (als „bestimmtes Etwas“), als Qualität oder Quantität zu betrachten ist; ob sie teilbar oder unteilbar ist; ob sie einfach (homogen) oder zusammengesetzt ist; ob die Seelen der verschiedenen Arten von Lebewesen unterschiedliche Definitionen benötigen; ob die Seele eigene Vorgänge aufweist, die dem Gesamtlebewesen nicht zukommen, und daher eigenständig existieren kann.
== Die Karten der Großen Arcana (auch Trumpfkarten oder Trionfi) ==
=== 0 / XXII Der Narr ===
==== Darstellung ====
Die Karte zeigt meist einen Jüngling, doch gehen die Darstellungen oft weit auseinander.


Dann wendet sich Aristoteles den früheren Philosophen zu, den [[Wikipedia:Vorsokratiker|Vorsokratiker]]n und [[Platon]]. Dabei stellt er fest, dass die „Seele“ bisher als Ursache für das Lebendigsein, für die [[Wahrnehmung]] und die Selbstbewegung der [[Lebewesen]] aufgefasst wurde. Er beschreibt die Ansichten seiner Vorgänger und untersucht sie auf ihre Stichhaltigkeit, wobei er zu negativen Ergebnissen kommt: Weder kann die Seele als das sich selbst Bewegende definiert werden, noch bewegt sie sich im Kreis, noch ist sie eine Harmonie, eine Zahl oder ein räumlich ausgedehntes, aus den Elementen zusammengesetztes Objekt.
Beim [[Wikipedia:Visconti-Sforza-Trionfikarten|Visconti-Sforza]]-Spiel zeigt die Karte einen jungen, bärtigen Mann mit Doppelkinn und Federn im Haar, er trägt nur Lumpen, und die Hosen (oder Unterhosen?) hängen an seinen Beinen.


=== Definition der Seele ===
Bei [[Wikipedia:Arthur Edward Waite|Arthur Edward Waite]] sieht man einen reich gekleideten Jüngling, der unbeschwert und in den Himmel schauend auf einen Abgrund hin läuft. In der einen Hand trägt er eine kleine weiße Blume, in der anderen einen Stock, an dem ein Bündel hängt.
Im zweiten und dritten Buch erläutert Aristoteles seine eigene Theorie über die Seele. Er definiert die Seele als [[Entelechie]] ([[Akt und Potenz|Akt]], Wirklichkeit, Vollendung) eines natürlichen, „organischen“ Körpers, der potenziell die Möglichkeit zu leben hat. Der Begriff „organisch“ (von ''órganon'', „Werkzeug“) wird meist übersetzt als „mit Organen ausgestattet“; die Bedeutung ist aber wohl eher „als Instrument dienend“.<ref>''De anima'' II 1, 412a19-412b6. Siehe dazu Abraham P. Bos: ''Die Aristotelische Lehre der Seele: Widerrede gegen die moderne Entwicklungshypothese'', in: ''Der Begriff der Seele in der Philosophiegeschichte'', hg. Hans-Dieter Klein, Würzburg 2005, S. 92f.</ref> Mit der Aussage, dass der Körper ''potenziell'' Leben hat, ist gemeint, dass er zum Belebtsein geeignet ist; daher kann die Seele seine Belebung tatsächlich verwirklichen. Die Seele ist kein eigenständiges Wesen, das unabhängig vom Körper existiert, sondern dessen Form. Daher ist sie vom Körper nicht trennbar.<ref>''De anima'' II 1, 413a4.</ref> Sie verhält sich zu ihm wie das Augenlicht zum Auge. Damit widerspricht Aristoteles der Auffassung Platons, wonach der Seele ein eigenständiges Dasein zukommt. Im Sinne seiner [[Teleologie|teleologischen]] Betrachtungsweise fasst er die Seele als [[Causa finalis|Zweckursache]] des Körpers auf.  


=== Seelenvermögen ===
Bei [[Aleister Crowley|Crowley]] sieht man einen vor Kraft und Geilheit strotzenden Dionysos, der in der Luft hängt. Er befindet sich in einem angedeuteten Ei.
Symbole, die auf der Karte zu finden sind: Stab des Hermes, Ei, Wein, Krokodil, zwei kleine Kinder, eine dreifaltige Blume, die Sonne als Phallus, einen Kelch, Weintrauben, Geldstücke sowie eine Luzifuge.


Aristoteles unterscheidet verschiedene Seelenvermögen, darunter die Ernährung, die Fortbewegung, die Wahrnehmung und die [[Vernunft]] (''[[nous]]''). Die Seele ist das Lebensprinzip aller Lebewesen – Pflanzen, Tiere, Menschen. Unterschiedliche Seelen besitzen verschiedene Seelenvermögen; danach klassifiziert er die Lebewesen. [[Pflanzen]] besitzen das vegetative Seelenvermögen, das für die [[Fortpflanzung]] und den [[Stoffwechsel]] verantwortlich ist. Alle [[Tiere]] verfügen darüber hinaus über das sensitive Vermögen, die Fähigkeit zur Sinneswahrnehmung, wenn auch manche nur den Tastsinn besitzen, den einzigen Sinn, den jedes Tier hat. Bereits aus dem Tastsinn ergibt sich die Unterscheidung von Angenehmem und Unangenehmem und damit das Begehren, also ein Gefühlsleben. Die meisten Tiere können sich selbständig fortbewegen.<ref>''De anima'' II 3, 414a29-b6.</ref> Allein der [[Mensch]] besitzt überdies als [[intellekt]]uelles Vermögen die Fähigkeit zur Vernunft. Eingehend untersucht Aristoteles die Organe und Funktionsweisen der einzelnen Sinne.
Bei [[Wikipedia:Hermann Haindl|Hermann Haindl]] sieht man einen [[Wikipedia:Hofnarr|Hofnarr]] mit stark androgyner Ausstrahlung und hat in der Darstellung des Gesichts eine ähnliche Unergründlichkeit wie die Mona Lisa. Ein Finger des Narres zeigt auf die Wunde in der Brust eines Schwanes, dessen Hals enorme Überlänge hat und nach oben hin mäandert.


=== Erkenntnistheorie ===
==== Deutung ====
Als 0 symbolisiert der Narr die jugendliche Unwissenheit und Unbekümmertheit, das Sorglose ins Leben hineintreten.
Als XXII symbolisiert er das Aufgehen des „Helden“ ins Nichts.
[[Eliphas Levi]], einer der Begründer des modernen [[Okkultismus]], ordnet den Narren als 0 zwischen den Karten ''Gericht'' (XX) und ''Die Welt'' (XXI) ein und deutet sie als Versagen auf der ganzen Linie, als Scheitern auf der Zielgerade.


Notwendige Bedingung für die Vernunft, die Erkenntnis hervorbringt, ist das Vorstellungsvermögen (''phantasía''), dessen Tätigkeit definiert wird als eine Bewegung, die durch den Vollzug einer Sinneswahrnehmung erzeugt wird.<ref>''De anima'' III 3, 428b30-429a2.</ref> Hinzu kommt das „Strebevermögen“ (''orexis''). Damit im Menschen die Vernunft wirklich und nicht nur möglich ist, also konkret in Erscheinung tritt und Erkenntnis herbeiführt, bedarf es eines aktiven und eines passiven Prinzips. Die passive („erleidende“) oder mögliche (potentielle) Vernunft (''nous pathētikós'', lateinisch ''intellectus possibilis'') bezeichnet das Vorstellungsvermögen hinsichtlich dessen Fähigkeit, dem Verstand Sinneseindrücke zur gedanklichen Durchleuchtung zu präsentieren. Die aktive (oder tätige, wirkende) Vernunft (''nous poiētikós'', lateinisch ''[[intellectus agens]]'') ist dann in der Lage, zu abstrahieren, Schlüsse ziehen und Meinungen zu bilden. Die passive Vernunft wird biologisch vererbt, die aktive kommt „von außen“ in den Menschen hinein. Die Seele und damit auch die passive Vernunft ist vergänglich, sie stirbt mit dem Körper. Die aktive Vernunft hält Aristoteles für unvergänglich; damit meint er aber keine individuelle Unsterblichkeit der einzelnen Personen.
==== Entsprechungen ====
* Archetyp: Das Kind
* Symbol: Brust oder Schoß
* der [[Hebräische Schrift|hebräische Buchstabe]] '''ת''' ([[Taw]])
* Zahlenwert 400


Die Formen, die der Intellekt aufnimmt, einschließlich der abstrakten mathematischen, existieren für Aristoteles nur in den sinnlich wahrgenommenen Objekten. Sie befinden sich demnach nicht in der von Platon angenommenen eigenständigen, der Seele unmittelbar zugänglichen Ideenwelt. Daher vollzieht sich das Denken nur durch Vorstellungen, die aus der Sinneswahrnehmung abgeleitet sind. Ohne Sinneswahrnehmung gäbe es keinerlei Erfahrung und könnte man nichts verstehen.<ref>''De anima'' III 8, 432a3-10.</ref> Diese grundlegende Aussage wurde später in der lateinischen Formulierung ''Nihil est in intellectu, quod non prius in sensu'' berühmt („Nichts ist im Verstand, was nicht zuvor in der Sinneswahrnehmung war“). Eine weitere berühmte Behauptung des Aristoteles lautet, dass der menschliche Geist über keine angeborenen Kenntnisse verfügt, sondern zu Beginn des Lebens einer unbeschriebenen Tafel (lateinisch ''tabula rasa'') gleicht, die mit allem möglichen beschrieben werden kann.<ref>''De anima'' III 4, 429b29-430a2.</ref> In diesem Sinne lässt sich sagen, dass der Intellekt „alles werden“ kann. Sich selbst kann er nur indirekt erkennen, nämlich als Nebenwirkung eines Erkenntnisakts, der sich auf ein äußeres Objekt richtet.<ref>''De anima'' III 4, 429b5-9.</ref>
==== Geschichte ====
Die Karte weist keine Nummerierung bis auf zwei alte Decks auf (z. B. Sola Busca mit „0“ sowie das belgische Tarot mit XXII). Die Karte ist historisch teilweise sowohl der höchste Trumpf als auch eine niedrigwertige Karte.[http://www.tarothermit.com/fool.htm].<!-- In the game of tarot, the Fool has a unique role. Playing the Fool is like momentarily exempting yourself from the rules of the game.


== Rezeption ==
==== Interpretation ====


Der [[Peripatos|Peripatetiker]] [[Alexander von Aphrodisias]] griff um 200 n. Chr. die aristotelische Seelenlehre auf und vertrat insbesondere die Auffassung, dass die Seele sterblich sei, was ihm später die Gegnerschaft christlicher Autoren eintrug. Im 6. Jahrhundert verfasste der [[Neuplatonismus|Neuplatoniker]] [[Simplikios]] einen noch in der frühen Neuzeit viel beachteten Kommentar zu ''De anima'', in dem er sich bemühte, die Lehre des Aristoteles mit dem Neuplatonismus in Übereinstimmung zu bringen.
In his [[Manual of Cartomancy]], [[Grand Orient]] has a curious suggestion of the office of Mystic Fool, as apart of his process in higher divination; but it might call for more than ordinary gifts to put it into operation. We shall see how the card fares according to the common arts of fortune-telling, and it will be an example, to those who can discern, of the fact, otherwise so evident, that the [[Major Arcana|Trumps Major]] had no place originally in the arts of psychic gambling, when cards are used as the counters and pretexts. Of the circumstances under which this art arose we know, however, very little.


In der lateinischsprachigen Gelehrtenwelt des Mittelalters wurde ''De anima'' erst durch die lateinische Übersetzung bekannt, die [[Jakob von Venedig]] spätestens um die Mitte des 12. Jahrhunderts anfertigte. Der ausführliche Kommentar mit dem darin integrierten Text von ''De anima'' in arabischer Sprache, den [[Averroes]] im 12. Jahrhundert verfasst hatte, stand den Gelehrten bereits seit den 1230er Jahren in einer lateinischen Übersetzung von [[Michael Scotus]] zur Verfügung. In der nun einsetzenden [[Scholastik|Hochscholastik]] war ''De anima'' ein maßgebliches Lehrbuch an den Universitäten. Einen der zahlreichen Kommentare dazu verfasste 1254/1257 [[Albertus Magnus]],<ref>Albert der Große: ''De anima'', hg. Clemens Stroick, Münster 1968 (Editio Coloniensis Bd. 7/1)</ref> einen der einflussreichsten 1267/1268 [[Thomas von Aquin]]<ref>Thomas von Aquin: ''Sentencia libri de anima'', hg. René-Antoine Gauthier, Rom und Paris 1984 (Editio Leonina Bd. 44/1)</ref> auf der Grundlage einer 1266/67 von [[Wilhelm von Moerbeke]] fertiggestellten Übersetzung. Thomas betont, dass der ''intellectus agens'' keine separate Substanz sei, sondern ein Vermögen der menschlichen Seele, das mit dem ''intellectus possibilis'' ein und dieselbe Substanz bilde. Die [[Thomismus|thomistische]] Version der aristotelischen Seelenlehre setzte sich in der katholischen Kirche dauerhaft durch.
The conventional explanations say that the Fool signifies the flesh, the sensitive life, and by a peculiar satire its subsidiary name was at one time the alchemist, as depicting folly at the most insensate stage. -->


Im Renaissance-Aristotelismus ging die Diskussion um das Verständnis von ''De anima'' weiter. Sie wurde auch unter evangelischen Theologen geführt. [[Martin Luther]] wandte sich gegen das scholastische Bestreben, eine Übereinstimmung philosophischer und theologischer Lehren zu erweisen, und betonte demgegenüber, dass in der aristotelischen Lehre die Seele sterblich ist.
=== I Der Magier ===
==== Darstellung ====
Meist sieht man den Magier mit der rechten Hand in den Himmel zeigen und mir der linken auf die Erde. Auf einem Tisch vor ihm liegen die Paraphernalien (Ritualwaffen), welche identisch sind mit den Symbolen der kleinen Arkana.


== Ausgaben und Übersetzungen ==
Bei Crowley ist der Magier der griechische Gott Hermes, dessen Arme und Paraphernalien ein Aleph bilden. Symbole der Karte sind: Geflügeltes Ei, Stab des Hermes, Pfeil, Schriftrolle und geflügelte Sonnenscheibe.
'''Griechisches Original'''
 
* [[Olof Gigon]] (Hrsg.): ''Aristoteles: Vom Himmel, Von der Seele, Von der Dichtkunst''. Artemis, Zürich 1950 (nur Übersetzung)
Bei Haindl sieht man einen zweigesichtigen Mann, der sowohl in den Tag wie auch in die Nacht blickt. Sein „Taggesicht“ ist alt und ruhig, sein „Nachtgesicht“ wirkt jung und unruhig.
* Gernot Krapinger (Hrsg.): ''Aristoteles: De Anima. Über die Seele.'' Reclam, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-15-018602-2 (griechischer Text mit Übersetzung)
 
* [[William David Ross]]: ''Aristotelis De anima''. Oxford University Press, Oxford 1956 (kritische Edition)
==== Deutung ====
* Horst Seidl (Hrsg.): ''Aristoteles: Über die Seele''. Meiner, Hamburg 1995, ISBN 3-7873-1381-8 (griechischer Text nach der kritischen Ausgabe von Wilhelm Biehl und [[Otto Apelt]] mit Übersetzung und Kommentar)
Der Magier symbolisiert Selbstvertrauen, Willen, zeigt einen Menschen, der sich seines Könnens absolut bewusst ist und deswegen gelegentlich zu ein wenig Überheblichkeit tendiert.
'''Spätantike Paraphrase in arabischer und persischer Überlieferung'''
Als Mittler zwischen Himmel und Erde, zwischen Materiellem und Geistigem, symbolisiert er den Menschen an sich, welcher aus Geist und Körper besteht.
* [[Rüdiger Arnzen]]: ''Aristoteles’ De Anima. Eine verlorene spätantike Paraphrase in arabischer & persischer Überlieferung. Arabischer Text nebst Kommentar, quellengeschichtlichen Studien & Glossaren.'' Brill, Leiden 1998  ([[Aristoteles Semitico-Latinus]], 9), [http://books.google.de/books?id=EMWnxRfpL-4C&printsec=frontcover&hl=de#v=onepage&q&f=false online]. (Veröffentlichung der Diss. Bochum 1994).
 
==== Entsprechungen ====
* Archetyp: Der Zauberer
* Symbol: Mensch (Adam)
* den [[Hebräische Schrift|hebräischen Buchstaben]] '''א''' ([[Aleph]])
* Zahlenwert: 1
 
=== II Die Hohepriesterin ===
==== Darstellung ====
Die Hohepriesterin trägt eine [[Wikipedia:Tiara|Tiara]] (Papstkrone) sowie eine Halskette mit einem großen [[Kreuz (Symbol)|Kreuz]]. Zu ihren Füßen befindet sich eine [[Mondsichel]]. In ihrer Hand hält sie eine Papierrolle mit der Aufschrift [[Torah|Tora]] <!-- signifying the Greater Law, the Secret Law and the second sense of the Word. -->. Die Rolle wird etwas durch ihren Umhang verdeckt. Sie sitzt zwischen einer schwarzen und einer weißen Säule — 'J' steht für [[Jachin und Boas|Jachin]] und 'B' für [[Jachin und Boas|Boas]] — in einem mystischen Tempel. Der Vorhang des Tempels befindet sich hinter ihr, er enthält eingestickte [[Palmengewächse|Palmen]] und [[Wikipedia:Granatapfel|Granatäpfel]]. <!-- Ihr Gewand ist flowing and gauzy, and the mantle suggests light—a shimmering radiance. -->
 
==== Deutung ====
Die Bedeutung der Karte umfasst [[Intuition]], beide Seiten einer Situation sehen oder sich ansehen müssen, Klärung der [[Situation]] und deren [[Vergangenheit]] sowie [[Klugheit]] und [[Wikipedia:Umsicht|Umsicht]].
 
Im weiteren Sinne stellt sie auch die Übermutter dar, d. h. ein helles Abbild derselben.
 
==== Entsprechungen ====
* Archetyp:  Die Jungfrau
* Symbol: Mund, Hals, Sprache
* dem [[Hebräische Schrift|hebräischen Buchstaben]] '''ב''' ([[Beth]])
* Zahlenwert: 2
 
=== III Die Herrscherin ===
==== Darstellung ====
Meist sieht man eine üppige Frau in einem Garten.
 
(In manchen esoterischen Schulen heißt die Karte nicht „Herrscherin“ sondern „Horus“ und hat als Symbol ein Kreuz)
 
==== Deutung ====
Die Karte steht für [[Fruchtbarkeit]], Mütterlichkeit, Natur, Schönheit und Üppigkeit, kann aber auch den reinen [[Hedonismus]] bedeuten.
 
==== Entsprechungen ====
* den [[Hebräische Schrift|hebräischen Buchstaben]] '''ג''' ([[Gimel (Hebräisch)|Gimel]])
 
=== IV Der Herrscher ===
==== Darstellung ====
Ein König sitzt auf einem Steinblock und kreuzt seine Beine. In den Händen hält er ein [[Wikipedia:Zepter|Zepter]] und einen [[Wikipedia:Reichsapfel|Reichsapfel]], oft sind noch Widdersymbole vorhanden.
 
==== Deutung ====
Sie symbolisiert den Wunsch nach Macht im persönlichen Nahbereich oder auch die notwendige Akzeptanz, beherrscht zu werden.
 
==== Entsprechungen ====
* den [[Hebräische Schrift|hebräischen Buchstaben]] '''ד''' ([[Daleth]])
 
=== V Der Hierophant ===
==== Darstellung ====
Ein Hohepriester mit [[Wikipedia:Tiara|Tiara]] sitzt zwischen zwei Säulen und hält ein Stab mit drei Querbalken, die andere Hand ist segnend über zwei Schüler erhoben.
 
==== Deutung ====
Der Hierophant repräsentiert den Willen [[Gott]]es und dessen Auslegung auf der Erde.
Im Tarot steht der Hierophant für Fragen nach dem Sinn und die Wahrheitssuche. Der göttliche Aspekt kann als Offenbarung oder auch Erleuchtung gedeutet werden. Im Extrem können die Eigenschaften des Hierophanten bis hin zur Intoleranz oder gar Anmaßung reichen.
 
==== Entsprechungen ====
* den [[Hebräische Schrift|hebräischen Buchstaben]] '''ה''' ([[He (Hebräisch)|He]])
 
=== VI Die Liebenden (Die Entscheidung) ===
==== Darstellung ====
Sie zeigt einen jungen Mann und eine junge Frau, meistens Seite an Seite, und oft entblößt. Das [[Tarot#Rider-Waite-Tarot|Rider-Waite-Tarot]] stellt sie als [[Adam und Eva]] im [[Garten Eden]] dar. Der [[Baum des Lebens]] erscheint hinter Adam, und der [[Baum der Erkenntnis]] erscheint hinter Eva (mit [[Wikipedia:Serpent (Mythologie)|Serpent]]). Die [[Sonne]] scheint direkt über ihren Köpfen. <!-- unter ihnen wird eine Figur gezeigt, die ihre Arme ausstreckt. -->
 
==== Deutung ====
Die Karte repräsentiert [[Relation|Beziehungen]] und [[Wikipedia:Option|Option]]en.
 
Die Karte wird mit dem [[Tierkreiszeichen]] Zwillinge assoziiert und wird auch in einigen Decks mit der Karte ''Die Zwillinge'' in Verbindung gebracht. Andere assoziieren die Karte mit [[Luft]], [[Merkur (Planet)|Merkur]] oder dem [[Hebräisches Alphabet|hebräischen Buchstaben]] <big>'''ז'''</big> ([[Zajin]]).
 
==== Entsprechungen ====
* den [[Hebräische Schrift|hebräischen Buchstaben]] '''ו''' ([[Waw (Hebräisch)|Waw]])
 
==== Geschichte ====
Die Karte hat zwei verschiedene Traditionen:
 
# Die italienische Geschichte, in der eine einfache [[Allegorie]] mit [[Liebe]] hergestellt wird.
# Die Marseiller Tradition, die eine [[Wikipedia:Permutation|Permutation]] der Themen „Wahl“ oder „[[Versuchung]]“ darstellen.
 
=== VII Der Wagen ===
==== Darstellung ====
Meist zeigt die Karte einen reich gekleideten und gepanzerten Jüngling, der in einem Wagen sitzt, der aus Stein zu sein scheint. Gezogen wird der Wagen von einer weißen und einer schwarzen [[Sphinx (griechisch)|Sphinx]].
 
==== Deutung ====
Die Karte wird oft als äußere Vollendung gewertet, sie stellt einen Menschen dar, der im Leben sicher verwurzelt ist und so den nötigen Hintergrund hat, um seine Persönlichkeit zu entfalten. Teilt man die große Arkana in drei Siebenerreihen, so kommt der Wagen unter der Mäßigkeit und der Welt zu liegen. Dies deutet man als die drei Ebenen des Menschen, die Karte VII als das Äußere, den Körper (äußere Festigkeit), die XIV. Karte als das Geistige (Gleichmaß, Gleichmut, innere Ruhe) und die XXI. Karte als das Spirituelle / Seelische (Unio Mysica). In dieser Anordnung bedeutet der Wagen auch der vollendete Magier bzw. den vollendeten Weisen.
 
==== Entsprechungen ====
* den [[Hebräische Schrift|hebräischen Buchstaben]] '''ז''' ([[Zajin]])
 
=== VIII Die Gerechtigkeit ===
==== Darstellung ====
Meist wird eine [[Wikipedia:Justitia|Justitia]] mit verbundenen Augen dargestellt, die in der einen Hand eine Waage, in der anderen ein Schwert hält.
 
==== Deutung ====
Die Karte symbolisiert Fairness, Verantwortlichkeit, Regelung von öffentlichen Angelegenheiten, Gerechtigkeit und Richterspruch (auch im eigenen Inneren).
 
==== Entsprechungen ====
* den [[Hebräische Schrift|hebräischen Buchstaben]] '''ח''' ([[Chet]])
 
=== IX Der Eremit ===
==== Darstellung ====
Ein alter Mann in einem langen Kapuzenmantel steht einsam auf einem Berg und stützt sich auf einen Stock. Er hält eine Laterne.
Bei Haindl sieht man den Eremiten auf einem Berg den Mond preisen, im Hintergrund sieht man das Auge Gottes (Pyramide mit Auge). Er ist umgeben von Käuzen.
 
==== Deutung ====
Die Karte IX simbolisiert die innere Umkehr, die Andacht, aber auch Weltentfremdung, ''innere Emigration''
 
==== Entsprechungen ====
* den [[Hebräische Schrift|hebräischen Buchstaben]] '''ט''' ([[Tet (Buchstabe)|Tet]])
 
=== X Rad des Schicksals ===
==== Darstellung ====
Es ist ein Rad dargestellt in das meist ''TORA'' geschrieben steht. Eine Sphinx sitzt auf dem Rad, eine Schlange und ein Schakal sind auf den Seiten des Rades, die [[Cherub]]im sind in den vier Ecken der Karte abgebildet.
 
Bei Haindl ist oben das Gesicht eines Mannes abgebildet und unten das Gesicht einer Frau. Auf dem Rad sieht man eine Hand, die ein [[Stigmatisation|Stigmata]] trägt, welches die Nabe des Rades bildet. Bilder, die auf der Karte vorhanden sind: ein alter Mann, eine Schildkröte, Fliegenpilze, eine Schlange, ein Einhorn, ein Auge, Blitze und Wassertropfen.
 
Beim Visconti-Sforza-Spiel sieht man ein Rad mit vier Figuren, welche jede ein Spruchband besitzt. Auf den Bändern steht (in Latein): ''Ich herrsche (oben), ich habe geherrscht'' (rechts), ''ich habe kein Reich'' (unten), ''ich werde herrschen'' (links).
 
==== Deutung ====
Die Karte symbolisiert das Eingebundensein in das Wirken des Lebens, ins Schicksalsrad und zeigt uns, dass keine Situation ewig herrscht.
 
==== Entsprechungen ====
* den [[Hebräische Schrift|hebräischen Buchstaben]] '''י''' ([[Jod (Hebräisch)|Jod]])
 
=== XI Die Kraft ===
==== Darstellung ====
Die Karte zeigt eine Frau mit einem [[Löwe]]n an der Seite. Die Frau schaut ruhig und freundlich, erscheint jedoch dominant gegenüber dem Löwen.
 
==== Deutung ====
Sie bedeutet [[Kraft]], [[Stärke]], [[Mut]], Mobilisierung von Energiereserven, innere geistige Kraft, [[Selbstvertrauen]], gute körperliche Konstitution u. a.
 
==== Entsprechungen ====
* den [[Hebräische Schrift|hebräischen Buchstaben]] '''כ''' ([[Kaph]])
 
==== Geschichte ====
Die Karte hieß ursprünglich Fortitude. <!-- Sie begleitet die anderen beiden großen Arkana-Bilder Mäßigkeit and Justice. The meaning of Fortitude was different to the modern interpretation of the card: it meant moderation in our attitudes towards pain and danger; neither avoiding them at all costs, nor actively seeking them out. -->
 
=== XII Der Gehängte ===
==== Darstellung ====
Die Karte zeigt einen Mann an einem Fuße kopfüber aufgehängt über einem Abgrund. Der „Galgen“ wird aus zwei Baumstämmen und einem Querbalken gebildet, das freie Bein ist verschränkt und bildet mit dem anderen eine umgekehrte vier.
Bei Crowely ist der Gehängte an eine Wand festgenagelt.
Bei Haindl ist das Haar des Gehängten mit dem Boden verwachsen, welcher wie ein weiblicher Körper aussieht.
 
==== Deutung ====
Früher war der Gehängte der Verräter, [[Judas Ischariot|Judas]], der schändliche Mensch. Heute gilt die Karte als Symbol der [[Einweihung]] (ähnlich wie Odin, der sich neun Tage an der Weltenesche [[Yggdrasil]] aufhängt) und der dazu notwendigen Geduld und die Fähigkeit, die Welt aus einem anderen [[Wikipedia:Blickwinkel|Blickwinkel]] zu betrachten.
 
==== Entsprechungen ====
* den [[Hebräische Schrift|hebräischen Buchstaben]] '''ל''' ([[Lamed]])
 
=== XIII Der Tod ===
==== Darstellung ====
Ein Skelett sitzt auf einem weißen Pferd, vor ihm knien verschiedene Menschen, auf dem Boden liegen Körperteile von Toten.
 
==== Deutung ====
Sie steht symbolisch/archetypisch für einen [[Veränderung|Wechsel]], Abschied respektive ein Ende, nicht jedoch zwingend den Tod. Die Karte muss also nicht unbedingt etwas Negatives bedeuten (Ende unangenehmer Lebenssituationen; Jedes Ende impliziert meist einen Neubeginn als logische Folge).
Die Karte bedeutet einen abrupten Wandel, ein freiwilliges oder unfreiwilliges Ende, das Werden und Vergehen oder den leiblichen Tod, in jedem Falle ein unabwendbares und endgültiges [[Ereignis]] (Scott Hollander, S. 89).
 
==== Entsprechungen ====
* den [[Hebräische Schrift|hebräischen Buchstaben]] '''מ''' ([[Mem (Hebräisch)|Mem]])
 
=== XIV Die Mäßigkeit ===
==== Darstellung ====
Ein Engel steht mit einem Fuß auf der Erde und hält den anderen in ein Gewässer. Er gießt eine Flüssigkeit von einem Kelch in einen anderen.
 
==== Deutung ====
Die Karte symbolisiert den Fluss von Geschehnissen, gemäßigten [[Energiehaushalt]], [[Geduld]], Gleichklang der [[Energie (Esoterik)|Energien]] und [[Ausgewogenheit]].
 
Im weiteren Sinne bedeutet die Karte eine Einbindung von Elementen in eine Gesamtheit oder die [[Synthese]] von [[Gegensatz|Gegensätzen]].
 
==== Entsprechungen ====
* den [[Hebräische Schrift|hebräischen Buchstaben]] '''נ''' ([[Nun (Hebräisch)|Nun]])
 
==== Geschichte ====
Sie wurde in älteren italienischen Decks auch mit VI oder VII nummeriert. Im [[Thoth-Tarot]] und deren [[Derivat]]e heißt die Karte ''Kunst''.
 
=== XV Der Teufel ===
==== Darstellung ====
Ein gehörnter und geflügelter Dämon mit Adlerklauen steht auf einem Altar, an dem zwei kleinere Teufel festgebunden sind. In der linken Hand hält er eine [[Fackel]].
 
==== Deutung ====
Der Teufel symbolisiert das Totale und Widerspruchslose, seine Thematik ist die Macht und die Ohnmacht.
Auf dem Weg des Helden symbolisiert sie die Gewissensprüfung.
 
==== Entsprechungen ====
* den [[Hebräische Schrift|hebräischen Buchstaben]] '''ס''' ([[Samech]])
 
=== XVI Der Turm ===
==== Darstellung ====
Bei den meisten Darstellungen sieht man einen Blitz in einen Turm einschlagen und zwei Menschen, die aus diesem Turm herausfallen.
Bei Crowely sieht man eine Schlange aus dem Turm wachsen, deren Feuer dann die Wurzel des Turms in Asche legt.
Bei Haindl wird ein Feuerball inmitten eines Turmes gezeigt, bei dem man weder den Grund noch die Spitze sieht.
 
==== Deutung ====
Der Turm symbolisiert das Gefängnis der Gedankenkonstrukte, Weltbilder usw., in das wir Menschen uns selber einspinnen. Der Blitz zeigt an, dass äußere Umstände unser Weltbild oft erschüttern oder gar zerstören, vor allem dann, wenn wir uns zu sehr auf unser Weltbild festlegen (die bekannte [[Metapher]] vom Gefangensein im Elfenbeinturm).
Die beiden Menschen, die vom Turm fallen, symbolisieren zwei unterschiedliche Menschen: Diejenigen, die sich nur auf das Geistige verlassen und diejenigen, die sich nur aufs Materielle stützen.
 
Durch seine Lage zwischen dem Teufel (XV) und dem Stern (XVII) zeigt der Turm einen Wechsel von Überheblichkeit hin zur [[Demut]].
 
==== Entsprechungen ====
* den [[Hebräische Schrift|hebräischen Buchstaben]] '''ע''' ([[Ajin]])
 
=== XVII Der Stern ===
==== Darstellung ====
Eine nackte Frau gießt aus zwei Krügen Wasser auf den Boden. Sie kniet auf dem Boden, hat aber einen Fuß im Wasser. Über ihr strahlt ein großer Stern, der von sieben kleinen Sternen umgeben ist.
Bei Haindl sieht man eine Frau, die ihre Haare in einer Quelle auswäscht.
Bei Crowley sieht man eine nackte, ätherische Frau, die sich mit dem Wasser des einen Kelches übergießt und aus dem anderen Wasser auf den Boden leert.
 
==== Deutung ====
Die Karte symbolisiert Demut, Schlichtheit und wahre [[Religiosität]], welche nicht frömmelnd ist.
 
==== Entsprechungen ====
* den [[Hebräische Schrift|hebräischen Buchstaben]] '''פ''' ([[Pe]])
 
=== XVIII Der Mond ===
==== Darstellung ====
Meistens ist ein Weg abgebildet, der zwischen zwei Säulen oder Türmen hindurch mäandert, und von einem [[Schakal]] und einem Hund flankiert wird. Ein Hummer krabbelt aus dem Wasser heraus. Der Mond selber sieht man sowohl als Vollmond wie als Mondsichel mit einem Gesicht.
Bei Crowely ist die Karte mit Sinuskurven ausgestaltet.
Bei Haindl sieht man einen Einhornkopf, der scheinbar aus dem Hintergrund gewachsen ist.
 
==== Deutung ====
Der Mond steht für die Haltung der Gelassenheit und Hingabe, aus der sich die Anderwelt der Träume, des zweiten Gesichts, des Unterbewussten, der Irrationalität und der unterbewussten Ängste öffnet. Steht die Sonne für die philosophische Geistesklarheit, so steht der Mond für Mythen, Symbole, Märchen und [[gleichnis]]haftes Wissen.
 
==== Entsprechungen ====
* den [[Hebräische Schrift|hebräischen Buchstaben]] '''צ''' ([[Tzade|Sade]])
 
=== XIX Die Sonne ===
==== Darstellung ====
Die Karte bildet ein Kind ab, dass auf einem weißen Pferd unter einer personifizierten Sonne reitet. Im Hintergrund sind Sonnenblumen zu sehen.
Klassische Darstellungen zeigen einen Jungen und ein Mädchen, die Hand in Hand vor einer Mauer stehen.
Bei Haindl sieht man eine Sonne und eine Rose und im Hintergrund eine Morgenröte.
Im Visconti-Sforza sieht man einen Jungen, der auf einer Wolke dahinzieht und eine Sonnenmaske in den Händen hält.
 
==== Deutung ====
Die Sonne symbolisiert die Hoffnung, den Idealismus, das Streben nach „höheren“ Werten. Sie steht aber auch für geistige Klarheit, also nicht für Illusionen und Utopien. [[Alchemistisch]] stellt sie den „[[Stein der Weisen]]“ dar.
 
==== Entsprechungen ====
* der [[Hebräische Schrift|hebräischen Buchstaben]] '''ק''' ([[Koph]])
 
=== XX Das Gericht ===
==== Darstellung ====
Ein [[Erzengel]] bläst in eine Posaune, aus Gräbern steigen Menschen mit ausgestreckten Armen hervor.
 
==== Deutung ====
Sie symbolisiert [[Auferstehung]], Neubeginn, das Hören auf innere und äußere [[Nachricht|Botschaften]], [[Beginn]] einer neuen [[Phase]] oder eine [[Wiederholung|Wiederkehr]]. Außerdem kann das Ende von [[Leiden]]szeiten bevorstehen.
 
==== Entsprechungen ====
* der [[Hebräische Schrift|hebräischen Buchstabe]] '''ר''' ([[Resch]])
 
==== Geschichte ====
In moderneren Spielen heißt die XX. Karte oft auch ''Aeon'', eine Änderung die auf Crowely zurückgeht. Oft stellt das Aeon ein Kind in einer Fruchtblase dar (ähnlich wie das Ende in Stanley Kubricks Film ''2001 Odyssee im Weltraum''). Die Deutung ist grundsätzlich dieselbe, nur ist beim Gericht der Hauptschwerpunkt mehr beim Untergang des Alten, beim Aion aber bei der Geburt des Neuen.
 
=== XXI Die Welt ===
==== Darstellung ====
Meist sieht man ein nacktes Mädchen, das zwei Stäbe hält, in einem Siegeskranz, umgeben von den Cherubim (bzw. den Symbolen der Evangelisten).
Beim Visconti-Sforza-Spiel sieht man zwei kleine Kinder, die eine Kugel tragen, in der eine Stadt (himmlisches Jerusalem) abgebildet ist.
 
==== Deutung ====
Die Welt steht für Erfolg und das Erreichen des (eines) Ziels.
Im Mystischen stellt sie die Unio Mysica dar, das Eintauchen des einzelnen Menschen in einen größeren Sinnzusammenhang.
Klassisch in der Tarotdeutung ist die Ansicht, dass der Narr der Weise ist, wie er von den anderen Menschen wahrgenommen wird, die Welt aber, was ihn im Innern ausmacht.
 
==== Entsprechungen ====
* den [[Hebräische Schrift|hebräischen Buchstaben]] '''ש''' ([[Sin (Hebräisch)|Schin]])
 
==== Geschichte ====
Diese Karte heißt in vielen Varianten des [[Tarock]]-Kartendecks '''Mond''' (eine [[Verballhornung]] von franz. ''monde'', Welt), und ist eines der drei [[Trull (Tarock)|Trullstücke]]. In [[Esoterik|esoterischen]] Tarot-Decks wird die Trumpfkarte XVIII als „Der Mond“ bezeichnet und die Karte Nr. XXI korrekt übersetzt als „das Universum“.


== Literatur ==
== Literatur ==
; Kommentare und Untersuchungen zum Werk
* [[Arthur Edward Waite]]: ''Pictorial Key to the Tarot'' (1910)
* Hubertus Busche: ''Die Seele als System. Aristoteles' Wissenschaft von der Psyche''. Meiner, Hamburg 2001, ISBN 3-7873-1591-8
* Arthur Edward Waite: ''Der Bilderschlüssel zum Tarot. Fragmente einer geheimen Tradition unter dem Schleier der Weissagekunst''. Urania-Verlag, Waakirchen 1978, ISBN 3-921960-01-0
* Michael Durrant (Hrsg.): ''Aristotle's De Anima in focus''. Routledge, London 1993, ISBN 0-415-05340-4
 
* [[Hans-Jürgen Horn]]: ''Studien zum dritten Buch der aristotelischen Schrift De anima''. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1994, [''Hypomnemata'' 104] ISBN 3-525-25204-8
* [[Hajo Banzhaf]]: ''Schlüsselworte zum Tarot''. Goldmann, München 1990, ISBN 3-442-12077-2, ISBN 3-442-12126-4 (inkl. Kartenset)
* [[Christian Jung (Philosoph)|Christian Jung]]: ''Die doppelte Natur des menschlichen Intellekts bei Aristoteles.'' Königshausen & Neumann, Würzburg 2011, ISBN 978-3-8260-4407-6
* [[Hajo Banzhaf]]: ''Das Tarot-Handbuch''. Hugendubel, München 1986; Goldmann, München 1998, ISBN 3-442-21503-X.
* [[Martha C. Nussbaum]] / Amélie Oksenberg Rorty (Hrsg.): ''Essays on Aristotle's De Anima''. Clarendon Press, Oxford 1992, ISBN 0-19-824461-4
* [[Hajo Banzhaf]]: ''Das Arbeitsbuch zum Tarot''. Diederichs, München 1988; Hugendubel, München 2003, ISBN 3-7205-2424-8, ISBN 978-3-7205-2846-7 (inkl. Kartenset)
* [[Georg Picht]]: ''Aristoteles' De anima''. Klett-Cotta, Stuttgart 1992, ISBN 3-608-91415-3
* Ronald Polansky: ''Aristotle's De Anima''. Cambridge University Press, Cambridge 2007, ISBN 978-0-521-86274-5 (ausführlicher Kommentar)
* [[Michael Wittmann (Musikwissenschaftler)|Michael Wittmann]]: ''Vox atque sonus: Studien zur Rezeption der Aristotelischen Schrift "De anima" und ihre Bedeutung für die Musiktheorie''. Pfaffenweiler: Centaurus-Verlagsgesellschaft 1987.
; Rezeption
* [[Henry J. Blumenthal]]: ''Aristotle and Neoplatonism in Late Antiquity. Interpretations of the De Anima''. Duckworth, London 1996, ISBN 0-7156-2719-8
* Matthias Perkams: ''Selbstbewusstsein in der Spätantike. Die neuplatonischen Kommentare zu Aristoteles' De anima''. De Gruyter, Berlin 2008 [Quellen und Studien zur Philosophie, 85] ISBN 978-3-11-020492-6
* Sascha Salatowsky: ''De Anima. Die Rezeption der aristotelischen Psychologie im 16. und 17. Jahrhundert''. Grüner, Amsterdam 2006 [Bochumer Studien zur Philosophie, 43] ISBN 90-6032-374-2


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* {{SEP|http://plato.stanford.edu/entries/aristotle-psychology/|Aristotle's Psychology|Christopher Shields}}
* [http://hiphi.ubbcluj.ro/fam/texte/aristotel/de_anima.htm De anima] (griechisch)
* [http://el.wikisource.org/wiki/%CE%A0%CE%B5%CF%81%CE%AF_%CF%88%CF%85%CF%87%CE%AE%CF%82 De anima] (griechisch; [http://el.wikisource.org/wiki/%CE%9A%CF%8D%CF%81%CE%B9%CE%B1_%CE%A3%CE%B5%CE%BB%CE%AF%CE%B4%CE%B1 el.wikisource.org])
* [http://la.wikisource.org/wiki/In_De_anima_commentarium Commentum Johannis Philoponis] (lat.)
== Siehe auch ==
[[Geist]], [[Philosophische Anthropologie]], [[Leib-Seele-Problem]]
== Anmerkungen ==
<references/>


{{Normdaten|TYP=w|GND=4192601-8}}
{{Commonscat|Tarot cards}}
* [http://trionfi.com/0/i/c/ALL-78 Tarotmotive / ikonographische Artikel zu den Karten (englisch)]
* [https://www.ewigeweisheit.de/geheimwissen/tarot/geschichte-des-tarot Geschichte des Tarot] Website
* [https://kartenlegen.org/tarot-tageskarte-ziehen/ Die Tarot-Tageskarte] Weibsite


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Version vom 8. August 2019, 23:48 Uhr

Karte Eins: Der Magier

Das Tarotblatt enthält die Spielkarten des Tarot.

Die Karten der Großen Arcana (auch Trumpfkarten oder Trionfi)

0 / XXII Der Narr

Darstellung

Die Karte zeigt meist einen Jüngling, doch gehen die Darstellungen oft weit auseinander.

Beim Visconti-Sforza-Spiel zeigt die Karte einen jungen, bärtigen Mann mit Doppelkinn und Federn im Haar, er trägt nur Lumpen, und die Hosen (oder Unterhosen?) hängen an seinen Beinen.

Bei Arthur Edward Waite sieht man einen reich gekleideten Jüngling, der unbeschwert und in den Himmel schauend auf einen Abgrund hin läuft. In der einen Hand trägt er eine kleine weiße Blume, in der anderen einen Stock, an dem ein Bündel hängt.

Bei Crowley sieht man einen vor Kraft und Geilheit strotzenden Dionysos, der in der Luft hängt. Er befindet sich in einem angedeuteten Ei. Symbole, die auf der Karte zu finden sind: Stab des Hermes, Ei, Wein, Krokodil, zwei kleine Kinder, eine dreifaltige Blume, die Sonne als Phallus, einen Kelch, Weintrauben, Geldstücke sowie eine Luzifuge.

Bei Hermann Haindl sieht man einen Hofnarr mit stark androgyner Ausstrahlung und hat in der Darstellung des Gesichts eine ähnliche Unergründlichkeit wie die Mona Lisa. Ein Finger des Narres zeigt auf die Wunde in der Brust eines Schwanes, dessen Hals enorme Überlänge hat und nach oben hin mäandert.

Deutung

Als 0 symbolisiert der Narr die jugendliche Unwissenheit und Unbekümmertheit, das Sorglose ins Leben hineintreten. Als XXII symbolisiert er das Aufgehen des „Helden“ ins Nichts. Eliphas Levi, einer der Begründer des modernen Okkultismus, ordnet den Narren als 0 zwischen den Karten Gericht (XX) und Die Welt (XXI) ein und deutet sie als Versagen auf der ganzen Linie, als Scheitern auf der Zielgerade.

Entsprechungen

Geschichte

Die Karte weist keine Nummerierung bis auf zwei alte Decks auf (z. B. Sola Busca mit „0“ sowie das belgische Tarot mit XXII). Die Karte ist historisch teilweise sowohl der höchste Trumpf als auch eine niedrigwertige Karte.[1].

I Der Magier

Darstellung

Meist sieht man den Magier mit der rechten Hand in den Himmel zeigen und mir der linken auf die Erde. Auf einem Tisch vor ihm liegen die Paraphernalien (Ritualwaffen), welche identisch sind mit den Symbolen der kleinen Arkana.

Bei Crowley ist der Magier der griechische Gott Hermes, dessen Arme und Paraphernalien ein Aleph bilden. Symbole der Karte sind: Geflügeltes Ei, Stab des Hermes, Pfeil, Schriftrolle und geflügelte Sonnenscheibe.

Bei Haindl sieht man einen zweigesichtigen Mann, der sowohl in den Tag wie auch in die Nacht blickt. Sein „Taggesicht“ ist alt und ruhig, sein „Nachtgesicht“ wirkt jung und unruhig.

Deutung

Der Magier symbolisiert Selbstvertrauen, Willen, zeigt einen Menschen, der sich seines Könnens absolut bewusst ist und deswegen gelegentlich zu ein wenig Überheblichkeit tendiert. Als Mittler zwischen Himmel und Erde, zwischen Materiellem und Geistigem, symbolisiert er den Menschen an sich, welcher aus Geist und Körper besteht.

Entsprechungen

II Die Hohepriesterin

Darstellung

Die Hohepriesterin trägt eine Tiara (Papstkrone) sowie eine Halskette mit einem großen Kreuz. Zu ihren Füßen befindet sich eine Mondsichel. In ihrer Hand hält sie eine Papierrolle mit der Aufschrift Tora . Die Rolle wird etwas durch ihren Umhang verdeckt. Sie sitzt zwischen einer schwarzen und einer weißen Säule — 'J' steht für Jachin und 'B' für Boas — in einem mystischen Tempel. Der Vorhang des Tempels befindet sich hinter ihr, er enthält eingestickte Palmen und Granatäpfel.

Deutung

Die Bedeutung der Karte umfasst Intuition, beide Seiten einer Situation sehen oder sich ansehen müssen, Klärung der Situation und deren Vergangenheit sowie Klugheit und Umsicht.

Im weiteren Sinne stellt sie auch die Übermutter dar, d. h. ein helles Abbild derselben.

Entsprechungen

III Die Herrscherin

Darstellung

Meist sieht man eine üppige Frau in einem Garten.

(In manchen esoterischen Schulen heißt die Karte nicht „Herrscherin“ sondern „Horus“ und hat als Symbol ein Kreuz)

Deutung

Die Karte steht für Fruchtbarkeit, Mütterlichkeit, Natur, Schönheit und Üppigkeit, kann aber auch den reinen Hedonismus bedeuten.

Entsprechungen

IV Der Herrscher

Darstellung

Ein König sitzt auf einem Steinblock und kreuzt seine Beine. In den Händen hält er ein Zepter und einen Reichsapfel, oft sind noch Widdersymbole vorhanden.

Deutung

Sie symbolisiert den Wunsch nach Macht im persönlichen Nahbereich oder auch die notwendige Akzeptanz, beherrscht zu werden.

Entsprechungen

V Der Hierophant

Darstellung

Ein Hohepriester mit Tiara sitzt zwischen zwei Säulen und hält ein Stab mit drei Querbalken, die andere Hand ist segnend über zwei Schüler erhoben.

Deutung

Der Hierophant repräsentiert den Willen Gottes und dessen Auslegung auf der Erde. Im Tarot steht der Hierophant für Fragen nach dem Sinn und die Wahrheitssuche. Der göttliche Aspekt kann als Offenbarung oder auch Erleuchtung gedeutet werden. Im Extrem können die Eigenschaften des Hierophanten bis hin zur Intoleranz oder gar Anmaßung reichen.

Entsprechungen

VI Die Liebenden (Die Entscheidung)

Darstellung

Sie zeigt einen jungen Mann und eine junge Frau, meistens Seite an Seite, und oft entblößt. Das Rider-Waite-Tarot stellt sie als Adam und Eva im Garten Eden dar. Der Baum des Lebens erscheint hinter Adam, und der Baum der Erkenntnis erscheint hinter Eva (mit Serpent). Die Sonne scheint direkt über ihren Köpfen.

Deutung

Die Karte repräsentiert Beziehungen und Optionen.

Die Karte wird mit dem Tierkreiszeichen Zwillinge assoziiert und wird auch in einigen Decks mit der Karte Die Zwillinge in Verbindung gebracht. Andere assoziieren die Karte mit Luft, Merkur oder dem hebräischen Buchstaben ז (Zajin).

Entsprechungen

Geschichte

Die Karte hat zwei verschiedene Traditionen:

  1. Die italienische Geschichte, in der eine einfache Allegorie mit Liebe hergestellt wird.
  2. Die Marseiller Tradition, die eine Permutation der Themen „Wahl“ oder „Versuchung“ darstellen.

VII Der Wagen

Darstellung

Meist zeigt die Karte einen reich gekleideten und gepanzerten Jüngling, der in einem Wagen sitzt, der aus Stein zu sein scheint. Gezogen wird der Wagen von einer weißen und einer schwarzen Sphinx.

Deutung

Die Karte wird oft als äußere Vollendung gewertet, sie stellt einen Menschen dar, der im Leben sicher verwurzelt ist und so den nötigen Hintergrund hat, um seine Persönlichkeit zu entfalten. Teilt man die große Arkana in drei Siebenerreihen, so kommt der Wagen unter der Mäßigkeit und der Welt zu liegen. Dies deutet man als die drei Ebenen des Menschen, die Karte VII als das Äußere, den Körper (äußere Festigkeit), die XIV. Karte als das Geistige (Gleichmaß, Gleichmut, innere Ruhe) und die XXI. Karte als das Spirituelle / Seelische (Unio Mysica). In dieser Anordnung bedeutet der Wagen auch der vollendete Magier bzw. den vollendeten Weisen.

Entsprechungen

VIII Die Gerechtigkeit

Darstellung

Meist wird eine Justitia mit verbundenen Augen dargestellt, die in der einen Hand eine Waage, in der anderen ein Schwert hält.

Deutung

Die Karte symbolisiert Fairness, Verantwortlichkeit, Regelung von öffentlichen Angelegenheiten, Gerechtigkeit und Richterspruch (auch im eigenen Inneren).

Entsprechungen

IX Der Eremit

Darstellung

Ein alter Mann in einem langen Kapuzenmantel steht einsam auf einem Berg und stützt sich auf einen Stock. Er hält eine Laterne. Bei Haindl sieht man den Eremiten auf einem Berg den Mond preisen, im Hintergrund sieht man das Auge Gottes (Pyramide mit Auge). Er ist umgeben von Käuzen.

Deutung

Die Karte IX simbolisiert die innere Umkehr, die Andacht, aber auch Weltentfremdung, innere Emigration

Entsprechungen

X Rad des Schicksals

Darstellung

Es ist ein Rad dargestellt in das meist TORA geschrieben steht. Eine Sphinx sitzt auf dem Rad, eine Schlange und ein Schakal sind auf den Seiten des Rades, die Cherubim sind in den vier Ecken der Karte abgebildet.

Bei Haindl ist oben das Gesicht eines Mannes abgebildet und unten das Gesicht einer Frau. Auf dem Rad sieht man eine Hand, die ein Stigmata trägt, welches die Nabe des Rades bildet. Bilder, die auf der Karte vorhanden sind: ein alter Mann, eine Schildkröte, Fliegenpilze, eine Schlange, ein Einhorn, ein Auge, Blitze und Wassertropfen.

Beim Visconti-Sforza-Spiel sieht man ein Rad mit vier Figuren, welche jede ein Spruchband besitzt. Auf den Bändern steht (in Latein): Ich herrsche (oben), ich habe geherrscht (rechts), ich habe kein Reich (unten), ich werde herrschen (links).

Deutung

Die Karte symbolisiert das Eingebundensein in das Wirken des Lebens, ins Schicksalsrad und zeigt uns, dass keine Situation ewig herrscht.

Entsprechungen

XI Die Kraft

Darstellung

Die Karte zeigt eine Frau mit einem Löwen an der Seite. Die Frau schaut ruhig und freundlich, erscheint jedoch dominant gegenüber dem Löwen.

Deutung

Sie bedeutet Kraft, Stärke, Mut, Mobilisierung von Energiereserven, innere geistige Kraft, Selbstvertrauen, gute körperliche Konstitution u. a.

Entsprechungen

Geschichte

Die Karte hieß ursprünglich Fortitude.

XII Der Gehängte

Darstellung

Die Karte zeigt einen Mann an einem Fuße kopfüber aufgehängt über einem Abgrund. Der „Galgen“ wird aus zwei Baumstämmen und einem Querbalken gebildet, das freie Bein ist verschränkt und bildet mit dem anderen eine umgekehrte vier. Bei Crowely ist der Gehängte an eine Wand festgenagelt. Bei Haindl ist das Haar des Gehängten mit dem Boden verwachsen, welcher wie ein weiblicher Körper aussieht.

Deutung

Früher war der Gehängte der Verräter, Judas, der schändliche Mensch. Heute gilt die Karte als Symbol der Einweihung (ähnlich wie Odin, der sich neun Tage an der Weltenesche Yggdrasil aufhängt) und der dazu notwendigen Geduld und die Fähigkeit, die Welt aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.

Entsprechungen

XIII Der Tod

Darstellung

Ein Skelett sitzt auf einem weißen Pferd, vor ihm knien verschiedene Menschen, auf dem Boden liegen Körperteile von Toten.

Deutung

Sie steht symbolisch/archetypisch für einen Wechsel, Abschied respektive ein Ende, nicht jedoch zwingend den Tod. Die Karte muss also nicht unbedingt etwas Negatives bedeuten (Ende unangenehmer Lebenssituationen; Jedes Ende impliziert meist einen Neubeginn als logische Folge). Die Karte bedeutet einen abrupten Wandel, ein freiwilliges oder unfreiwilliges Ende, das Werden und Vergehen oder den leiblichen Tod, in jedem Falle ein unabwendbares und endgültiges Ereignis (Scott Hollander, S. 89).

Entsprechungen

XIV Die Mäßigkeit

Darstellung

Ein Engel steht mit einem Fuß auf der Erde und hält den anderen in ein Gewässer. Er gießt eine Flüssigkeit von einem Kelch in einen anderen.

Deutung

Die Karte symbolisiert den Fluss von Geschehnissen, gemäßigten Energiehaushalt, Geduld, Gleichklang der Energien und Ausgewogenheit.

Im weiteren Sinne bedeutet die Karte eine Einbindung von Elementen in eine Gesamtheit oder die Synthese von Gegensätzen.

Entsprechungen

Geschichte

Sie wurde in älteren italienischen Decks auch mit VI oder VII nummeriert. Im Thoth-Tarot und deren Derivate heißt die Karte Kunst.

XV Der Teufel

Darstellung

Ein gehörnter und geflügelter Dämon mit Adlerklauen steht auf einem Altar, an dem zwei kleinere Teufel festgebunden sind. In der linken Hand hält er eine Fackel.

Deutung

Der Teufel symbolisiert das Totale und Widerspruchslose, seine Thematik ist die Macht und die Ohnmacht. Auf dem Weg des Helden symbolisiert sie die Gewissensprüfung.

Entsprechungen

XVI Der Turm

Darstellung

Bei den meisten Darstellungen sieht man einen Blitz in einen Turm einschlagen und zwei Menschen, die aus diesem Turm herausfallen. Bei Crowely sieht man eine Schlange aus dem Turm wachsen, deren Feuer dann die Wurzel des Turms in Asche legt. Bei Haindl wird ein Feuerball inmitten eines Turmes gezeigt, bei dem man weder den Grund noch die Spitze sieht.

Deutung

Der Turm symbolisiert das Gefängnis der Gedankenkonstrukte, Weltbilder usw., in das wir Menschen uns selber einspinnen. Der Blitz zeigt an, dass äußere Umstände unser Weltbild oft erschüttern oder gar zerstören, vor allem dann, wenn wir uns zu sehr auf unser Weltbild festlegen (die bekannte Metapher vom Gefangensein im Elfenbeinturm). Die beiden Menschen, die vom Turm fallen, symbolisieren zwei unterschiedliche Menschen: Diejenigen, die sich nur auf das Geistige verlassen und diejenigen, die sich nur aufs Materielle stützen.

Durch seine Lage zwischen dem Teufel (XV) und dem Stern (XVII) zeigt der Turm einen Wechsel von Überheblichkeit hin zur Demut.

Entsprechungen

XVII Der Stern

Darstellung

Eine nackte Frau gießt aus zwei Krügen Wasser auf den Boden. Sie kniet auf dem Boden, hat aber einen Fuß im Wasser. Über ihr strahlt ein großer Stern, der von sieben kleinen Sternen umgeben ist. Bei Haindl sieht man eine Frau, die ihre Haare in einer Quelle auswäscht. Bei Crowley sieht man eine nackte, ätherische Frau, die sich mit dem Wasser des einen Kelches übergießt und aus dem anderen Wasser auf den Boden leert.

Deutung

Die Karte symbolisiert Demut, Schlichtheit und wahre Religiosität, welche nicht frömmelnd ist.

Entsprechungen

XVIII Der Mond

Darstellung

Meistens ist ein Weg abgebildet, der zwischen zwei Säulen oder Türmen hindurch mäandert, und von einem Schakal und einem Hund flankiert wird. Ein Hummer krabbelt aus dem Wasser heraus. Der Mond selber sieht man sowohl als Vollmond wie als Mondsichel mit einem Gesicht. Bei Crowely ist die Karte mit Sinuskurven ausgestaltet. Bei Haindl sieht man einen Einhornkopf, der scheinbar aus dem Hintergrund gewachsen ist.

Deutung

Der Mond steht für die Haltung der Gelassenheit und Hingabe, aus der sich die Anderwelt der Träume, des zweiten Gesichts, des Unterbewussten, der Irrationalität und der unterbewussten Ängste öffnet. Steht die Sonne für die philosophische Geistesklarheit, so steht der Mond für Mythen, Symbole, Märchen und gleichnishaftes Wissen.

Entsprechungen

XIX Die Sonne

Darstellung

Die Karte bildet ein Kind ab, dass auf einem weißen Pferd unter einer personifizierten Sonne reitet. Im Hintergrund sind Sonnenblumen zu sehen. Klassische Darstellungen zeigen einen Jungen und ein Mädchen, die Hand in Hand vor einer Mauer stehen. Bei Haindl sieht man eine Sonne und eine Rose und im Hintergrund eine Morgenröte. Im Visconti-Sforza sieht man einen Jungen, der auf einer Wolke dahinzieht und eine Sonnenmaske in den Händen hält.

Deutung

Die Sonne symbolisiert die Hoffnung, den Idealismus, das Streben nach „höheren“ Werten. Sie steht aber auch für geistige Klarheit, also nicht für Illusionen und Utopien. Alchemistisch stellt sie den „Stein der Weisen“ dar.

Entsprechungen

XX Das Gericht

Darstellung

Ein Erzengel bläst in eine Posaune, aus Gräbern steigen Menschen mit ausgestreckten Armen hervor.

Deutung

Sie symbolisiert Auferstehung, Neubeginn, das Hören auf innere und äußere Botschaften, Beginn einer neuen Phase oder eine Wiederkehr. Außerdem kann das Ende von Leidenszeiten bevorstehen.

Entsprechungen

Geschichte

In moderneren Spielen heißt die XX. Karte oft auch Aeon, eine Änderung die auf Crowely zurückgeht. Oft stellt das Aeon ein Kind in einer Fruchtblase dar (ähnlich wie das Ende in Stanley Kubricks Film 2001 Odyssee im Weltraum). Die Deutung ist grundsätzlich dieselbe, nur ist beim Gericht der Hauptschwerpunkt mehr beim Untergang des Alten, beim Aion aber bei der Geburt des Neuen.

XXI Die Welt

Darstellung

Meist sieht man ein nacktes Mädchen, das zwei Stäbe hält, in einem Siegeskranz, umgeben von den Cherubim (bzw. den Symbolen der Evangelisten). Beim Visconti-Sforza-Spiel sieht man zwei kleine Kinder, die eine Kugel tragen, in der eine Stadt (himmlisches Jerusalem) abgebildet ist.

Deutung

Die Welt steht für Erfolg und das Erreichen des (eines) Ziels. Im Mystischen stellt sie die Unio Mysica dar, das Eintauchen des einzelnen Menschen in einen größeren Sinnzusammenhang. Klassisch in der Tarotdeutung ist die Ansicht, dass der Narr der Weise ist, wie er von den anderen Menschen wahrgenommen wird, die Welt aber, was ihn im Innern ausmacht.

Entsprechungen

Geschichte

Diese Karte heißt in vielen Varianten des Tarock-Kartendecks Mond (eine Verballhornung von franz. monde, Welt), und ist eines der drei Trullstücke. In esoterischen Tarot-Decks wird die Trumpfkarte XVIII als „Der Mond“ bezeichnet und die Karte Nr. XXI korrekt übersetzt als „das Universum“.

Literatur

  • Arthur Edward Waite: Pictorial Key to the Tarot (1910)
  • Arthur Edward Waite: Der Bilderschlüssel zum Tarot. Fragmente einer geheimen Tradition unter dem Schleier der Weissagekunst. Urania-Verlag, Waakirchen 1978, ISBN 3-921960-01-0

Weblinks

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