Paroketh

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Paroketh (hebr. פָּרֹ֫כֶת „Vorhang, Schleier“) ist nach der Kabbala im Sephirothbaum der Schleier unterhalb der Sephira Tifereth (Schönheit), der die Seelenwelt von der physisch-ätherischen Welt bzw. von der Welt der vier Elemente trennt und damit ein niederes Analgon von Daath an der Scheide von Geisteswelt und Seelenwelt. Paroketh wird auch als Schleier der Illusion oder als Wasservorhang bezeichnet und hat seine äußere Entsprechung in dem Tempelvorhang (griech. καταπέτασμα, katapetasma) des Salomonischen Tempels, der das Allerheiligste von dem vorderen Tempel trennte und der mit dem Tod des Christus auf Golgatha zerriss (Mt 27,51 LUT, Mk 15,38 LUT, Lk 23,45 LUT). Erstmals erwähnt wird dieser Vorhang in 2 Mos 26,31 LUT in den Anweisungen zum Bau der Stiftshütte:

„Du sollst einen Vorhang machen aus blauem und rotem Purpur, Scharlach und gezwirnter feiner Leinwand und sollst Cherubim einweben in kunstreicher Arbeit ...

hebr. וְעָשִׂ֣יתָ פָרֹ֗כֶת תְּכֵ֧לֶת וְאַרְגָּמָ֛ן וְתֹולַ֥עַת שָׁנִ֖י וְשֵׁ֣שׁ מָשְׁזָ֑ר מַעֲשֵׂ֥ה חֹשֵׁ֛ב יַעֲשֶׂ֥ה אֹתָ֖הּ כְּרֻבִֽים׃

Exodus: 26:31

Paroketh wirkt - ähnlich wie der Abyssos, der das Devachan (Olam Atzilut, hebr. עולם אצילות, die Welt der Erhabenheit) von den darunter liegenden Welten trennt - zugleich als Filter und als Spiegel für das aus dem Ain Soph strömenden göttlichen Licht. Ein Teil dieses Lichts wird gleichsam zurück reflektiert zu seinem Ursprung und nur ein geringerer Teil dringt abgeschwächt in die unteren Weltebenen vor. Diese Dynamik von absteigendem und wieder aufsteigendem Licht ist ein wesentliches Prinzip des späteren kabbalistischen Denkens. Was in den unteren Welten geschieht, wirkt dadurch auf die höheren Welten zurück.

Siehe auch