John Ernst Worrell Keely und Universalgrammatik: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Keely_Portrait.gif|thumb|250px|John Worrell Keely]]
Die '''Universalgrammatik''' (UG) ist eine in manchen Theorien der [[Sprachwissenschaft|Linguistik]] zugrundegelegte Annahme, wonach alle (menschlichen) [[Sprache]]n gemeinsamen grammatischen Prinzipien folgen und diese Prinzipien allen Menschen [[angeboren]] seien. [[Noam Chomsky]] ist einer der Begründer und berühmtesten Vertreter dieser Version einer Universalgrammatik.  
'''John Ernst Worrell Keely''' (* [[Wikipedia:3. September|3. September]] [[Wikipedia:1837|1837]] <ref name="birthdate">Bezüglich Keelys Geburtsjahr herrscht keine Einigkeit: 1927 wird angegeben in ''Keely, John E.W.  (2010). Encyclopædia Britannica. Encyclopaedia Britannica Ultimate Reference Suite.  Chicago: Encyclopædia Britannica''; nach anderen Angaben in Zeitungen, indirekt etwa im Nachruf der [[Wikipedia:The New York Times|New York Times]] vom 19. November 1898 [http://query.nytimes.com/mem/archive-free/pdf?res=9904E2D71438E433A2575AC1A9679D94699ED7CF], wonach Keely im 61. Lebensjahr gestorben war, aber auch nach späteren [[theosophisch]]en Schriften, wurde Keely erst [[Wikipedia:1837|1837]] geboren.</ref> in [[Wikipedia:Philadelphia|Philadelphia]] oder [[Wikipedia:Chester (Pennsylvania)|Chester]] <ref>auch bezüglich des genauen Geburtsorts gibt es widersprüchliche Angaben: meist wird ''Philadelphia'' als Geburtsort genannt; ''Chester'', soweit bekannt, nur im Nachruf der [[Wikipedia:The New York Times|New York Times]] vom 19. November 1898 (s.o.)</ref>, [[Wikipedia:Pennsylvania|Pennsylvania]]; † [[Wikipedia:18. November|18. November]] [[Wikipedia:1898|1898]] in [[Wikipedia:Philadelphia|Philadelphia]]) war ein [[Wikipedia:Vereinigte Staaten|US-amerikanischer]] [[Wikipedia:Erfinder|Erfinder]] und entwickelte unter starker öffentlicher Beachtung eine Reihe von Maschinen, insgesamt an die 2000 Modelle in wechselnder, stets weiterentwickelter Bauweise, mit denen er erstmals [[ätherisch]]e [[Universalkräfte]] durch den musikalischen ''Zusammenklang akustischer Schwingungen'', sogenannter ''[[Sympathetische Schwingungen|sympathetischer Schwingungen]]'', technisch nutzbar gemacht haben soll, u.a. den besonders in [[okkult]]en Kreisen weithin berühmt gewordenen [[Keely-Motor]]. Viele Kritiker hielten ihn für einen Scharlatan (''"fraudulent American inventor"'' <ref>so auch im erwähnten Artikel der ''Encyclopaedia Britannica 2010'' (s.o.); insbesondere polemisierte auch das weltweit angesehene Wissenschaftsmagazin [[Wikipedia:Scientific American|Scientific American]] immer wieder spöttisch gegen Keely.</ref>), ein Betrug konnte ihm aber nie definitiv nachgewiesen werden.  Viele zeitgenössische [[Okkultist]]en, insbesondere auch [[H. P. Blavatsky]] und andere [[Theosoph]]en, hielten Keelys Arbeiten für zukunftsweisend; [[Rudolf Steiner]] sah in ihm einen ersten Vertreter des kommenden «[[Mechanischer Okkultismus|mechanischen Okkultismus]]» (s.u.).


== Leben und Werk ==
Die Neuropsychologin [[w:Angela D. Friederici|Angela Friederici]] hat 2018 erste empirische Beweise vorgelegt, die auf das Vorhandensein eines Organs hindeuten, das für die Universalgrammatik zuständig ist. Dabei handle es sich um ein Faserbündel im Gehirn zwischen dem [[Broca-Areal]] und dem [[Wernicke-Zentrum|Wernicke-Areal]].<ref>Angela D. Friederici: ''The neural basis for human syntax: Broca's area and beyond'', in: ''Current Opinion in Behavioral Sciences'' 21, 2018, S. 88 - 92 {{DOI|10.1016/j.cobeha.2018.03.004}}</ref>


=== Kindheit und Jugend ===
== Kritik ==
 
Kritik am Konzept der Universalgrammatik kommt u.&nbsp;a. von [[Behaviorismus|behavioristischer]] Seite. Strittig ist dabei nicht, ob sprachliches Verhalten sowohl [[Ontogenese|ontogenetische]] als auch [[Phylogenese|phylogenetische]] Voraussetzungen hat, sondern ob es einen angeborenen Mechanismus geben muss, der die Anordnung elementaren sprachlichen Verhaltens beschränkt. Alle Argumente, die für eine angeborene Grammatik ins Feld geführt würden, bestätigten lediglich, dass die Fähigkeit zu sprechen für das Individuum nützlich (das heißt ein Überlebensvorteil) ist. Sie rechtfertigten nicht eine Universalgrammatik und sie erklärten nicht, warum ein Organismus ohne diese einen Nachteil im Kampf ums Überleben hätte.<ref name="PAL1">Palmer, D.C. (1981 / 2000). Chomsky’s nativism. A critical review. ''The Analysis of Verbal Behavior, 17'', 39–50.</ref><ref name="PAL2">Palmer, D.C. (2000): ''Chomsky’s nativism reconsidered.'' In: ''The Analysis of Verbal Behavior, 17'', 51–56.</ref> Zudem scheinen auch Tiere ([[w:Star (Art)|Stare]]) über Fähigkeiten zu verfügen, die bislang als universelles Merkmal nur menschlichen Sprachvermögens galten.<ref name="GEN">Marcus, G. F. (2006): [http://www.psych.nyu.edu/gary/marcusArticles/Marcus%202006%20nature.pdf ''Language: Startling starlings.''] In: ''Nature, 440''(7088), 1117–1118 (PDF-Datei; 288 kB)</ref>
Die Angaben zu Keelys Kindheit und Jugend sind sehr vage, widersprüchlich und oft auch mehr oder weniger phantasievoll ausgemalt; selbst das Geburtsjahr wird unterschiedlich mit 1827 oder 1837 <ref name="birthdate"></ref> angegeben, nur bezüglich des Geburtstags am [[Wikipedia:3. September|3. September]] herrscht Übereinstimmung. John hatte noch einen Bruder, A. J. Keely<ref>"Keely's Secret Known", ''The Times'', 26. Januar 1899</ref>. Die Mutter, die sich nie von den Anstrengungen der Geburt erholt hatte, starb früh. Johns Vater war Stahlarbeiter, starb aber ebenfalls noch vor Johns drittem Geburtstag. So verlor John Keely schon früh beide Elternteile und wuchs bei seiner Großmutter und einer Tante auf <ref name="Paijmans">Paijmans, S 16</ref>. Sein Großvater, Ernst, ein Immigrant aus Deutschland, war Komponist und soll in Baden-Baden ein Orchester geleitet haben. Nach Davidsons Angaben <ref name="Davidson">Davidson, Chapter 3</ref> erkannte er schon bald Johns außergewöhnliche Begabung für das Geigenspiel und führte ihn in die Grundlagen der Musiklehre ein. Eine Musikerkarriere fand John jedoch wenig anziehend - viel mehr faszinierten ihn schon vor seinem 10. Lebensjahr die akustischen Phänomene und ihre technische Anwendung. Bis zum 12. Lebensjahr ging John in Philadelphia zur Schule. Angeblich begann er danach eine Tischler-Lehre <ref>In einem der raren Interviews, in denen Keely auch von seiner Jugendzeit sprach, verneinte er allerding, jemals Tischler gewesen zu sein: ''While he denies ever having been a carpenter, we also perceive details of what must have been a most unusual career at times: 'Are you a spiritualist, Mr. Keely?' I asked him. 'That is one of many lies propagated about me,' he answered. 'It has been said I started life as a carpenter (though that is not a slander), but I didn't: I never was a carpenter. Instead of being a Spirirualist myself, I once exposed Spiritualistic mediums in St. Paul, Minnesota, in 1857, 1859 and 1861, and I was nearly run out of town for doing so. Everything their mediums did in the dark, I did in the light, and that naturally enraged them. I do not believe in Spiritualism or in anything of the kind. I am, I hope, a Christian, and a regular member of the Methodist Church ....''<br>"Keely's Secrets", ''The World'', 11. Mai 1890</ref>. Die Tante starb, noch ehe John 16 war und die Großmutter ein Jahr später. So musste sich John schon früh auf eigene Beine stellen <ref>Vermutlich lebte Keelys Großvater zu dieser Zeit auch nicht mehr, es scheint aber dazu keine Unterlagen zu geben.</ref>. Keely arbeite in verschiedensten Berufen und finanzierte von dem Einkommen seine umfangreichen Klangexperimente, die er als seine eigentliche Lebensaufgabe ansah. Mit 20 arbeitete er für einige Jahre in einem Drugstore, dann als Lokomotiven-Ingenieur für die Pennsylvania Railroad und während der [[Wikipedia:Indianerkriege|Indianeraufstände]] im Westen trat er in die Armee ein. Als er nach einer im Hospital ausgeheilten Verwundung wieder nach Philadelphia zurückkam, spielte er - mit hoher Begabung, wie man sagt - als Flötist in einem Orchester, schrieb selbst Musikstücke, arbeitete aber auch als Lackierer, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. 
 
=== Erste Begegnung mit der Ätherkraft ===
[[Datei:Keely Generator rechts.jpg|thumb|left|Keelys ''Generator'', der aus Luft und Wasser kalten, trockenen Dampf erzeugt]]
[[Wikipedia:1863|1863]] wurde Keely für 10$ wöchentlich als Lackierer im Gebrauchtwaren-Möbelgeschäft von Bennet C. Wilson angestellt, der bald seine Erfindungsgabe erkannte. Er finanzierte Keelys Experimente und stellte ihm dafür eine eingerichtete Werkstatt in der Market Street zur Verfügung; die Patenrechte der Erfindungen, die Wilson später einklagte <ref>''The New York Times'', 3. Januar 1888 [http://query.nytimes.com/mem/archive-free/pdf?res=9401E7D7163AE033A25757C0A9679C94699FD7CF]</ref>, sollten sollten je zur Hälfte geteilt werden. 
 
Um [[Wikipedia:1866|1866]] <ref>Die Datierung ist sehr unsicher.</ref>, als Keely bei seinen Experimenten Wasser hochfrequenten Klangschwingungen aussetzte, zerriss unwillkürlich eine heftige Explosion die Apparatur. Damit begann für ihn die Entdeckung einer bislang unbekannten Energiequelle. Es brauchte allerdings noch mehrere Jahre unermüdlicher Experimente, um diese Energie auch willentlich kontrolliert freisetzen zu können. Er fand schließlich, dass bei einer Frequenz von 42.800 Schwingungen pro Sekunde das Wasser zu purer Energie verdampfte, die er später als ''etheric force'' (Ätherkraft) bezeichnete <ref>Moore, Clara Bloomfield, ''Aerial Navigation'', The Arena, August 1894, S 386-395</ref>.
 
=== Erste öffentliche Demonstrationen der neuen Kraft ===
[[Datei:Keely_Labor.jpg|thumb|300px|Keelys Werkstatt in der N. Twentieth Street; rechts auf der Werkbank der ''Liberator'']]
[[Wikipedia:1871|1871]] waren Keelys Arbeiten soweit gediehen, dass er an eine praktische kommerzielle Verwertung seiner Erfindung denken konnte. In Inseraten in einer Abendzeitung stellte er seinen neuen Motor vor, den er ''Globe Motor'' nannte. Zentrales Element war eine metallische Hohlkugel von etwa 8 [[Wikipedia:Zoll (Einheit)|Zoll]] Durchmesser, die sich mit hoher Geschwindigkeit selbsttätig bewegte, aber noch nicht leistungsfähig genug war, um auch andere Maschinen anzutreiben.
 
Etwa [[Wikipedia:1874|1874]] übersiedelte Keely in eine neue Werkstatt in der ''1420 North Twentieth Street above Ridge Avenue'' in Philadelphia, die er bis an sein Lebensende benutzen sollte. Hier fand noch im selben Jahr am [[Wikipedia:10. November|10. November]] eine erste private Demonstration des [[Keely-Motor]]s statt, bei der auch der angesehene Patentanwalt Charles B. Collier anwesend war. Er stand mit potentiellen Investoren in Kontakt und hatte diese Vorführung angeregt. [[Wikipedia:1875|1875]] berichtete die [[Wikipedia:The New York Times|New York Times]] erstmals ausführlich über den Motor. Er bestehe aus einem Generator (''generator'', auch ''multiplicator''), der aus Wasser und Luft völlig geräuschlos ein kalten, trockenen, hochelastischen Dampf <ref>Es handelt sich dabei also ''nicht'' um Wasserdampf.</ref> erzeugt, der dünner als Luft ist, aber an Leistung alle bekannten [[Wikipedia:Dampfmaschine|Dampfmaschine]]n übertrifft. Vom Generator wird der Dampf in ein Auffanggefäß (''receiver'') weitergeleitet und kann von da aus praktisch jede beliebige konventionelle Maschinen antreiben. <ref>"The Keely Motor", ''The New York Times'', 11. Juni 1875 [http://query.nytimes.com/mem/archive-free/pdf?res=9405EFD6153BEF34BC4952DFB066838E669FDE]</ref>. Um die Maschine in Gang zu setzen, blies Keely etwa 30 Sekunden lang Atemluft in das Ansatzrohr des Multiplikators, schloss dann den Hahn und drehte die von einem Hydranten gespeiste Wasserzufuhr auf. Nach etwa 2 Minuten konnten verschiedene Maschinen an die Apparatur angeschlossen und in Bewegung  gebracht werden. Weder [[Hitze]], noch [[Elektrizität]] oder irgendwelche Chemikalien waren nötig, um die Antriebskraft des Motors freizusetzen.
 
=== Der Keely-Motor ===
 
[[Datei:Keely_Diagram5.gif|thumb|left|200px|Schema Keelys zum Aufbau der Materie]]
[[Datei:Keely Etheric Force Machine 1878.jpg|thumb|200px|Ätherkraftmaschine (Disintegrator), 1878; Foto: Dale Pond]]
 
Die Funktion des Motors Motor beruht nach eigener Aussage Keelys auf der Zersetzung von Wasser bis in den subatomaren Bereich und weiter bis zur Ätherisierung, ausgelöst durch den gezielten, willentlich geleiteten ''Zusammenklang akustischer Schwingungen'', sogenannte ''sympathetische Schwingungen''. Die zentrale Idee Keelys war dabei, durch [[Wikipedia:Intervall (Musik)|musikalische Intervalle]], mit besonderer Berücksichtigung des [[Wikipedia:Dreiklang|Dreiklang]]s, [[Wikipedia:Resonanz (Physik)|Resonanzen]] mit den [[Atom]]schwingungen zu erregen und dadurch den [[Äther]] freizusetzen, der dann durch Kupferrohre zu den eigentlichen Motoren und Antriebssystemen weitergeleitet wurde.<ref>siehe auch: [http://knol.google.com/k/gaby-de-wilde/john-keely-acoustic-dissociation-of# John Keely Acoustic Dissociation of Water]</ref>. Häufig benutzte er eine Flöte, Harmonika, Pfeife, Stimmgabel, Violine oder Zither, um seine Maschine zu aktivieren. Der Motor konnte allerdings ''nur'' von Keely selbst in Bewegung gesetzt werden, was einer unmittelbaren kommerziellen Nutzung zunächst entgegenstand.
 
Keely entwickelte eine eigenständige [[Äther]]theorie zur Erklärung der Funktionsweise seiner Maschine(n), bei der er von einem 7-schichtigen Aufbau der [[Materie]] ausging. Er unterschied folgende Ebenen:
 
<center><table><tr><td>
#Molekular,
#Intermolekular,
#Atomar,
#Interatomar,
#Ätherisch,
#Interätherisch
#Lichttragender Äther<ref>''luminiferous aether'' ([[Wikipedia:Englische Sprache|eng.]] "Lichttragender Äther", auch "Leuchtender Äther") war die damals übliche Bezeichnung für den (hypothetischen) [[Wikipedia:Äther (Physik)|physikalischen Äther]], den die zeitgenössische [[Wikipedia:Physik|Physik]] als Träger des [[Licht]]s vermutete. ''Diese'' physikalisch-materialistische Äthertheorie, die nicht mit dem geisteswissenschaftlichen Begriff des [[Äther]]s verwechselt werden darf, wurde mit dem Scheitern des [[Wikipedia:Michelson-Morley-Experiment|Michelson-Morley-Experiments]] (1887) zu dessen Nachweis und der Formulierung von [[Wikipedia:Albert Einstein|Einsteins]] [[Wikipedia:Relativitätstheorie|Relativitätstheorie]] (1905) verworfen.</ref> (siehe auch → [[Akasha]])
</td></tr></table></center>
 
=== Die Keely Motor Company ===
[[Datei:Keely Motor Company.jpg|thumb|300px|Keely in seiner Werkstatt mit den Direktoren der Keely Motor Company.]]
[[Datei:Keely Motor Company Aktie.jpg|thumb|300px|Aktie der ''Keely Motor Company''.]]
Keelys Arbeiten wurden nun von starkem öffentlichen Interesse begleitet und in Zeitungen und Journalen immer wieder ausführlich besprochen. Noch 1874 wurde in [[Wikipedia:New York City|New York]] die ''Keely Motor Company'' mit einem Startkapital von 5.000.000$ zur Finanzierung der weiteren Entwicklungen gegründet<ref>Federal Writers' Project, ''Philadelphia: A Guide to the Nation's Birthplace'', US History Publishers, p. 119, ISBN 160354058X</ref>. Keely selbst konnte nun mit einem Einkommen von 200$ monatlich rechnen.
 
Im Februar [[Wikipedia:1878|1878]] lud Keely [[Wikipedia:Thomas Alva Edison|Thomas Alva Edison]], der zu dieser Zeit an seinem [[Wikipedia:Phonograph|Phonograph]]en und einer ersten Sprechmaschine arbeitete, zu einer Inspektion des Motors ein:
 
{{Zitat|Dear Sir, you have doubtless heard of my invention
known exclusively through the newspapers as the 'Keely Motor'. My discovery
consists in obtaining from air + water through vibratory action an elastic
substance of great energy + capable of the same influences which produced
absorption in water, giving a vacuum. Thinking that perhaps from your long
experiments + extended knowledge in vibratory forces, be interested in seeing
the operation of my invention I take the liberty of extending to you an invitation
to visit my place at some time that may be convenient to you where I'd take
pleasure in showing you my machine and operating it for you...|Keely|25. Februar 1878 <ref>Brief vom 25.2.1878 in den ''Edision Archives'', Madison, New Jersey</ref>}}
 
Edison schlug die Einladung jedoch ab, da Keely zu dieser Zeit nur die Druckwirkung seiner Maschine, aber keinen voll arbeitstüchtigen Motor zeigen konnte.
 
Im März 1878 veröffentlichte J.B. Knight, der Sekretär des [http://en.wikipedia.org/wiki/Franklin_Institute Franklin Instituts], nach 5-monatiger Untersuchung einen Bericht, in dem er behauptete, dass Keelys Motor, die in ihn gesetzten Erwartungen nicht erfülle und nicht mit geheimnisvollen Ätherkräften, sondern mit Pressluft betrieben werde, die in den zahlreichen Hohlräumen der Apparatur gespeichert sei. Proben von Keelys "ätherischem Dampf" wurden dem angesehenen Chemiker Charles M. Cresson übergeben, der zu der Feststellung kam, dass es sich dabei bloß um atmosphärische Luft handle <ref>''Mr. Keely and his Motor Exploded'', The Engineering and Mining Journal, 30. März 1878, S 221</ref>. Keely war zutiefst erboßt und die Aktionäre höchst verunsichert. Keely veranstaltete daraufhin wöchentlich zwei öffentliche Demonstrationen seiner Maschine, was aber die Zweifler kaum beruhigte.
 
=== Erste Experimente zur Aufhebung der Schwerkraft - «vibratory lift»
 
Noch im selben Jahr 1878 begann Keely mit bemerkenswerten Experimenten zur Aufhebung der [[Wikipedia:Gravitation|Schwerkraft]] (''vibratory lift'') und konstruierte dazu einen geeigneten gleichnamigen Apparat <ref>William Mill Butler: ''Keely and the Keely-Motor'', The Home Magazine, 1898, S 108</ref>. Dabei entdeckte er zufällig auch einen Weg, [[Mineral|mineralische Substanzen]] durch Vibrationskräfte zu zertrümmern.
 
{{Zitat|In 1878 Mr. Keely conceived and constructed an instrument
which he called a “vibratory lift,” and, while experimenting
on the improvised multiplication by this medium, he had
occasion to put a piece of marble, weighing twenty-six pounds,
on a steel bar to hold it in place, when then and there his
first discovery of the disintegration of mineral substance took
place.|Clara Bloomfield-Moore|''Keely and his Discoveries'', S 130}}
 
=== Clara Jessup Bloomfield Moore ===
 
[[Wikipedia:1881|1881]] lernte Keely die wohlhabende Industriellen-Witwe und Schriftstellerin ''Clara Jessup Bloomfield Moore'' ([[Wikipedia:1824|1824]] – [[Wikipedia:1899|1899]]) kennen, die großes Interesse für seine Arbeiten zeigte, auch einige Schriften dazu publizierte und ihm bis zu seinem Tod freundschaflich helfend verbunden blieb.
 
=== Tod ===
 
Keely starb überraschend am [[Wikipedia:18. November|18. November]] [[Wikipedia:1898|1898]] an den Folgen einer Lungenentzündung.
 
== Rudolf Steiner über John Keely ==
 
[[Datei:Keely-3.jpg|thumb|400px|Keelys "Musikalischer Globus"]]
[[Rudolf Steiner]] schätzte diese Arbeiten Keelys und sah darin den Vorboten einer «moralischen Technik der Zukunft». Im Westen werde sich zunehmend ein «[[mechanischer Okkultismus]]» entwickeln, durch den Maschinen allein durch [[psychisch]]e Kräfte in Gang gesetzt werden.
 
<div style="margin-left:20px">
"Vielleicht ist Ihnen bekannt, dass Keely einen Motor konstruiert hat, der nur ging, wenn er selbst dabei war. Er hat damit den Leuten nichts vorgemacht, denn er hatte in sich selbst jene treibende Kraft, die aus dem Seelischen hervorgeht und Mechanisches in Bewegung setzen kann. Eine Antriebskraft, die nur moralisch sein kann, das ist die Idee der Zukunft; die wichtigste Kraft, die der Kultur eingeimpft werden muss, wenn sie sich nicht selbst überschlagen soll. Das Mechanische und das Moralische werden sich durchdringen, weil dann das Mechanische ohne das Moralische nichts ist. Hart vor dieser Grenze stehen wir heute. Nicht bloß mit Wasser und Dampf sondern mit spiritueller Kraft, mit spiritueller Moral werden in Zukunft die Maschinen getrieben werden. Diese Kraft ist symbolisiert durch das Tau-Zeichen und wurde schon poetisch angedeutet durch das Bild des Heiligen Gral. Wie der Mensch nicht mehr nur angewiesen ist darauf zu benützen, was ihm die Natur freiwillig hergibt, sondern wie er die Natur formt und umgestaltet, wie er zum Werkbaumeister des Unlebendigen geworden ist, so wird er zum Werkbaumeister des Lebendigen werden." {{Lit|GA 93, S 286}}
</div>
 
Das Wirkungsprinzip des [[Keely-Motor]]s beruhte nach Steiner nicht, wie bei allen bisher entwickelten Maschinen, auf [[physisch]]en [[Zentralkräfte]]n, die alle ''[[raum]]erfüllende'' [[Druckkräfte]] sind, sondern - in Übereinstimmung mit Keelys Aussagen - auf [[ätherisch]]en [[Universalkräfte]]n, die als ''raumentleerenden'' [[Saugkräfte]] wirken:
 
<div style="margin-left:20px">
"Wenn Sie aber bedenken, wie fruchtbar die einseitigen
Vorstellungen der Physik für die Technik geworden sind, so
können Sie sich ein Bild machen von dem, was auch als technische
Folgen auftreten würde, wenn man zu den heute in der Technik einzig
figurierenden Druckkräften - denn die räumlichen Saugkräfte, die man
hat, sind ja auch nur Druckkräfte; ich meine Saugkräfte, die qualitativ
entgegengesetzt sind den Druckkräften - nun auch diese Saugkräfte
wirklich fruchtbar machen würde." {{Lit|GA 321, S 171f}}
</div>
 
Keely repräsentierte für Steiner im besten Sinn die westliche Menschheit, deren Aufgabe es sei, das [[Geist]]ige im äußeren Leben zu suchen; dem gegenüber steht etwa [[Wikipedia:Lew Nikolajewitsch Tolstoi|Leo Tolstoi]] als typischer Vertreter der östlichen Menschheit, die die [[Spiritualismus|Spiritualität]] ganz im Inneren sucht.
 
<div style="margin-left:20px">
"Vor einigen
Jahrzehnten trat es auf in Amerika drüben, wo, ich möchte sagen,
der Antipode Tolstois zum Vorschein kam in Keely, vor dessen
Seele das Ideal stand, einen Motor zu konstruieren, der nicht durch
Dampf, nicht durch Elektrizität, sondern durch jene Wellen bewegt
wird, die der Mensch selbst erregt in seinem Ton, in seiner
Sprache. Denken Sie sich einen Motor, der so eingerichtet ist, daß
er durch jene Wellen, die man erregt im Sprechen etwa, oder überhaupt
als Mensch erregen kann mit seinem seelischen Leben, in
Bewegung gesetzt wird. Es war noch ein Ideal, Gott sei Dank, daß
es damals ein Ideal war, denn was wäre dieser Krieg geworden,
wenn wirklich dieses Keelysche Ideal sich dazumal verwirklicht
hätte! Verwirklicht sich das einmal, dann wird man erst sehen, was
das Zusammenstimmen der Schwingungen an äußerer motorischer
Kraft bedeutet. Das ist die andere Einseitigkeit." {{Lit|GA 169, S 67f}}
</div>
 
Der Keely-Motor war auch zweifellos mit ein Vorbild für den sogenannten [[Strader-Apparat]], den Steiner für sein drittes [[Mysteriendrama]], [[Der Hüter der Schwelle]], entworfen hat.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==


* {{WikipediaEN|John_Ernst_Worrell_Keely|John Ernst Worrel Keely}}
* {{WikipediaDE|Universalgrammatik}}
 
== Anmerkungen ==
 
<references/>


== Literatur ==
== Literatur ==
=== Literatur pro Universalgrammatik ===
* Chomsky, Noam: ''Rules and Representations''. Columbia University Press, New York 1980.
* Chomsky, Noam: ''Lectures on Government and Binding''. Foris, Dordrecht, 1981.
* Chomsky, Noam: ''The Minimalist Program''. MIT Press, Cambridge, MA, 1995.


#Clara Bloomfield-Moore: ''Keely and His Discoveries'' - reprinted from the original edition, Fredonia Books, Amsterdam 2001, ISBN 1-58963-613-9
=== Literatur contra Universalgrammatik ===
#Dan A. Davidson: ''A Breakthrough to New Free Energy Sources'', R & E Research Associates, 1977, ISBN 0882474693 [http://keelynet.com/davidson/books.htm] [http://www.keelynet.com/keely/danart1.txt Chapter 3 - KEELY]
* Christiansen, M. H.; Chater, N. (2008): [http://www.psych.cornell.edu/sec/pubPeople/mhc27/cc-BBS-2008.pdf ''Language as shaped by the brain.''] In: ''Behavioral and Brain Sciences'', 31(05): 489–509 (PDF-Datei; 928 kB)
#Theo Paijmans: ''Free Energy Pioneer: John Worrell Keely'', Adventures Unlimited Press, 2004, ISBN 1931882339 [http://books.google.at/books?id=O3wZ4mbPb-AC] (mit umfangreichen Quellenangaben)
* Evans, N.; Levinson, S. C. (2009): [http://www.eva.mpg.de/psycho/pdf/Publications_2009_PDF/Tomasello_Universal%20Grammar_2009.pdf ''The myth of language universals: Language diversity and its importance for cognitive science.''] In: ''Behavioral and Brain Sciences'', 32(05): 429–448 (PDF-Datei; 717 kB)
#Rudolf Steiner: ''Die Tempellegende und die Goldene Legende '', [[GA 93]] (1991), ISBN 3-7274-0930-4 {{Vorträge|093}}
* Tomasello, M. (1995): [http://www.princeton.edu/~adele/MTLngNotInstinct.pdf ''Language is not an instinct.''] In: ''Cognitive Development'', 10, 131–156 (PDF-Datei; 1,9 MB)
#Rudolf Steiner: ''Weltwesen und Ichheit'', [[GA 169]] (1998), ISBN 3-7274-1690-4 {{Vorträge|169}}
* Tomasello, Michael: ''Constructing a Language. A Usage-Based Theory of Language Acquistion''. Harvard University Press, Cambridge, MA, 2003.
#Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaftliche Impulse zur Entwickelung der Physik, I'', [[GA 320]] (2000), ISBN 3-7274-3200-4 {{Vorträge|320}}
* Evans, Vyvyan: ''The Language Myth: Why Language Is Not an Instinct''. Cambridge University Press, Cambridge, 2014. ISBN 978-1-107-61975-3.
#{{Bibliothek|Rudolf Steiner/Naturwissenschaft/GA 320 Geisteswissenschaftliche Impulse zur Entwickelung der Physik I|GA 320 Geisteswissenschaftliche Impulse zur Entwickelung der Physik I}}
#Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaftliche Impulse zur Entwickelung der Physik, II'', [[GA 321]] (2000), ISBN 3-7274-3210-1 {{Vorträge|321}}
#''Beiträge zur Rudolf Steiner Gesamtausgabe'', Heft 107: Der "Strader-Apparat": Modell – Skizzen – Bericht, Rudolf Steiner-Nachlaßverwaltung, Dornach 1991
 
{{GA}}
 
== Weblinks ==
# [http://www.anthrowiki.info/jump.php?url=http://www.anthrowiki.info/ftp/anthroposophie/Rudolf_Steiner/Geisteswissenschaftliche_Impulse_zur_Entwickelung_der_Physik_I.pdf Geisteswissenschaftliche Impulse zur Entwickelung der Physik I]
# [http://www.perseus.ch/PDF-Dateien/Strader-Keely.pdf Vom Keely-Motor zur «Strader-Maschine»]
# [http://www.odysseetheater.com/jump.php?url=http://www.odysseetheater.com/ftp/theosophie/John_Worrell_Keely_Ueber_das_Prinzip_der_Keely-Maschine Über das Prinzip der Keely-Maschine] - Aussagen Keelys, zitiert nach [[Blavatsky]]s "[[Geheimlehre]]"
# [http://www.odysseetheater.com/jump.php?url=http://www.odysseetheater.com/ftp/theosophie/Keely_And_His_Discoveries.pdf KEELY AND HIS DISCOVERIES] - by Mrs. Bloomfield-Moore
# [http://www.odysseetheater.com/jump.php?url=http://www.odysseetheater.com/ftp/theosophie/Keelys_and_Science_I.pdf KEELY AND SCIENCE - PART 1] - Compiled by John W. Keely & Clara Jessup Moore (englisch)
# [http://www.odysseetheater.com/jump.php?url=http://www.odysseetheater.com/ftp/theosophie/Keely_and_Science_II.pdf KEELY AND SCIENCE - PART 2] - Compiled by John W. Keely & Clara Jessup Moore (englisch)
# [http://www.odysseetheater.com/jump.php?url=http://www.odysseetheater.com/ftp/theosophie/Keelys_Secrets.pdf KEELY'S SECRETS] - Etheric Force Identified as Dynaspheric Force, Article by Clara J. Bloomfield Moore (englisch)
# [http://www.lhup.edu/~dsimanek/museum/keely/keely.htm The Keely Motor Company]
# [http://www.svpvril.com/ Sympathetic Vibratory Physics - John W. Keely's Sacred Science] - umfangreiche Informationen zu Keelys Ideen und ihrer Weiterentwicklung auf den Seiten von Dale Pond (englisch)
# [http://keelynet.com/keelyhistory.htm A Brief History of John Worrell Keely] - by Jerry Decker for [http://keelynet.com KeelyNet] (englisch)
# [http://www.unexplainable.net/artman/publish/article_1836.shtml John Keeley's Mystery Motor] - a short story written by Frank Edwards (englisch)
 
;Videos


# [http://www.youtube.com/watch?v=Eu8VflqvHFM The Keely Motor] - Video von Dale Pond
== Einzelnachweise ==
<references />


[[Kategorie:Biographie]] [[Kategorie:Technik]] [[Kategorie:Naturwissenschaft]] [[Kategorie:Äther]]
[[Kategorie:Kognitionswissenschaft|Tx]]
[[Kategorie:Sprachwissenschaften]]
[[Kategorie:Sprachphilosophie]]
[[Kategorie:Grammatik]]
[[Kategorie:Chomsky]]
[[Kategorie:Syntax]]
{{Wikipedia}}

Aktuelle Version vom 10. Juni 2022, 15:36 Uhr

Die Universalgrammatik (UG) ist eine in manchen Theorien der Linguistik zugrundegelegte Annahme, wonach alle (menschlichen) Sprachen gemeinsamen grammatischen Prinzipien folgen und diese Prinzipien allen Menschen angeboren seien. Noam Chomsky ist einer der Begründer und berühmtesten Vertreter dieser Version einer Universalgrammatik.

Die Neuropsychologin Angela Friederici hat 2018 erste empirische Beweise vorgelegt, die auf das Vorhandensein eines Organs hindeuten, das für die Universalgrammatik zuständig ist. Dabei handle es sich um ein Faserbündel im Gehirn zwischen dem Broca-Areal und dem Wernicke-Areal.[1]

Kritik

Kritik am Konzept der Universalgrammatik kommt u. a. von behavioristischer Seite. Strittig ist dabei nicht, ob sprachliches Verhalten sowohl ontogenetische als auch phylogenetische Voraussetzungen hat, sondern ob es einen angeborenen Mechanismus geben muss, der die Anordnung elementaren sprachlichen Verhaltens beschränkt. Alle Argumente, die für eine angeborene Grammatik ins Feld geführt würden, bestätigten lediglich, dass die Fähigkeit zu sprechen für das Individuum nützlich (das heißt ein Überlebensvorteil) ist. Sie rechtfertigten nicht eine Universalgrammatik und sie erklärten nicht, warum ein Organismus ohne diese einen Nachteil im Kampf ums Überleben hätte.[2][3] Zudem scheinen auch Tiere (Stare) über Fähigkeiten zu verfügen, die bislang als universelles Merkmal nur menschlichen Sprachvermögens galten.[4]

Siehe auch

Literatur

Literatur pro Universalgrammatik

  • Chomsky, Noam: Rules and Representations. Columbia University Press, New York 1980.
  • Chomsky, Noam: Lectures on Government and Binding. Foris, Dordrecht, 1981.
  • Chomsky, Noam: The Minimalist Program. MIT Press, Cambridge, MA, 1995.

Literatur contra Universalgrammatik

Einzelnachweise

  1. Angela D. Friederici: The neural basis for human syntax: Broca's area and beyond, in: Current Opinion in Behavioral Sciences 21, 2018, S. 88 - 92 doi:10.1016/j.cobeha.2018.03.004
  2. Palmer, D.C. (1981 / 2000). Chomsky’s nativism. A critical review. The Analysis of Verbal Behavior, 17, 39–50.
  3. Palmer, D.C. (2000): Chomsky’s nativism reconsidered. In: The Analysis of Verbal Behavior, 17, 51–56.
  4. Marcus, G. F. (2006): Language: Startling starlings. In: Nature, 440(7088), 1117–1118 (PDF-Datei; 288 kB)
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