Hermann Beckh und Verb: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:Hermann_Beckh.jpg|thumb|Hermann Beckh (1875-1937)]]
'''Verb''' ({{laS|verbum temporale|de=zeitliches Wort}} oder kurz ''verbum'' ‚Wort‘),<ref name="georges">[[w:Karl Ernst Georges|Karl Ernst Georges]]: ''Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch.'' Hannover 81918 (Nachdruck Darmstadt 1998), Band 2, Sp. 3417–3419, Stichwort ''verbum''. ([http://www.zeno.org/Georges-1913/A/verbum bei zeno.org])</ref> auch '''Verbum''', '''Zeitwort''' oder '''Tätigkeitswort''', ist ein fachsprachlicher Ausdruck der traditionellen [[Grammatik]] für eine [[Wortart]], die eine [[Tätigkeit]], ein Geschehen oder einen Zustand ausdrückt, und erfasst Wörter wie ''gehen'', ''denken'', ''segeln'', ''schlendern'' und ''wandern''. Verben bilden in ihrer Funktion das zentrale [[Prädikat (Grammatik)|Prädikat]] eines Satzes ab, um das herum sich alle weiteren Elemente organisieren. Durch die [[Tempus|Tempora]] oder Zeitstufen der Verben, meist [[Gegenwart]], [[Vergangenheit]] und [[Zukunft]], wird die vom Verb bezeichnete Situation zeitlich verankert.
'''Hermann Beckh''' (* [[Wikipedia:4. Mai|4. Mai]] [[Wikipedia:1875|1875]] in [[Wikipedia:Nürnberg|Nürnberg]]; † [[Wikipedia:1. März|1. März]] [[Wikipedia:1937|1937]] in [[Wikipedia:Stuttgart|Stuttgart]]) war ein deutscher [[Wikipedia:Orientalist|Orientalist]] und [[Anthroposophie|Anthroposoph]] sowie Mitbegründer der [[Die Christengemeinschaft|Christengemeinschaft]].


== Leben ==
== Siehe auch ==
Hermann Beckh wurde als Sohn des Nürnberger Fabrikanten Eugen Beckh und seiner Frau Marie, geb. Seiler († 1943), geboren. Er hatte eine zwölf Jahre jüngere Schwester, mit der er bis zu ihrem Tod 1929 eng verbunden war.


Vor allem dank seinem außergewöhnlichen Gedächtnis machte er 1893 ein glänzendes Abitur und erhielt dadurch einen Freiplatz am Münchner [[Wikipedia:Maximilianeum|Maximilianeum]]. Vielseitig begabt und interessiert, konnte er sich zunächst zu keiner Studienrichtung entschließen; von Kommilitonen wurde er zum Studium der [[Wikipedia:Rechtswissenschaft|Rechtswissenschaft]] angeregt. Dieses schloss er 1896 mit einer preisgekrönten Schrift über ''Die Beweislast nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch'' ab und war bis 1899 als [[Wikipedia:Assessor|Assessor]] tätig. Als er ein armes Ehepaar wegen Holzdiebstahls zu einer Geldstrafe verurteilen musste, wurde ihm endgültig klar, dass er nicht zum Richter taugte: Er bezahlte die Busse auf seiner eigenen Tasche und beendete den Dienst.
* {{WikipediaDE|Verb}}


Er begann nun in [[Wikipedia:Christian-Albrechts-Universität zu Kiel|Kiel]] orientalische Sprachen, [[Wikipedia:Indologie|Indologie]] und [[Wikipedia:Tibetologie|Tibetologie]] zu studieren, [[Wikipedia:Promotion (Doktor)|promovierte]] 1907 an der [[Wikipedia:Humboldt-Universität zu Berlin|Humboldt-Universität zu Berlin]] mit einer Arbeit über [[Wikipedia:Kalidasa|Kalidasa]]s Gedicht ''[[Wikipedia:Meghaduta|Meghaduta]]'' ("Der Wolkenbote") und [[Wikipedia:Habilitation|habilitierte]] sich im folgenden Jahr mit einer weiteren Arbeit über diese Schrift. Als einer der wenigen Kenner der tibetischen Sprache lehrte er bis 1921 als Privatdozent und bearbeitete die tibetischen Handschriften in der [[Wikipedia:Staatsbibliothek zu Berlin|Preußischen Staatsbibliothek]].
[[Kategorie:Wortart]]
 
1911 begegnete er erstmals [[Rudolf Steiner]] und [[Friedrich Rittelmeyer]]. Er studierte nun intensiv die Schriften Steiners und wurde zu Weihnachten 1912 Mitglied in der [[Anthroposophische Gesellschaft|Anthroposophischen Gesellschaft]].
 
1916 wurde er zum Kriegsdienst eingezogen. Kurz zuvor waren die beiden Bändchen über ''Buddha und seine Lehre'' in der [[Wikipedia:Sammlung Göschen|Sammlung Göschen]] herausgekommen. Zunächst auf dem Balkan eingesetzt, wurde er an das [[Wikipedia:Institut für Weltwirtschaft|Institut für Seeverkehr und Weltwirtschaft]] in Kiel berufen, wo er die Wirtschaftsberichte in den skandinavischen Zeitungen auszuwerten hatte. Dafür „durfte“ er jetzt noch die skandinavischen Sprachen lernen; Englisch, Französisch, Italienisch sowie die klassischen (Griechisch, Lateinisch) und altorientalischen Sprachen (Hebräisch, Ägyptisch, Sanskrit, Tibetisch und Altpersisch) hatte er ja schon gelernt. Seine Dienstverpflichtung – ab August 1918 im Berliner Außenhandelsamt – dauerte bis in die Nachkriegszeit.
 
Daneben begann er wieder Vorlesungen an der Universität zu halten, lehnte aber einen Lehrauftrag für Tibetische Philologie ab und ließ sich beurlauben. Eine Verlängerung dieser Beurlaubung wurde abgelehnt, und er wurde zum außerordentlichen Professor ernannt; er beendete jedoch im November 1921 seine akademische Laufbahn.
 
Seit 1920 war er als anthroposophischer Vortragsredner tätig. Im März 1922 schloss er sich dem Gründerkreis der [[Die Christengemeinschaft|Christengemeinschaft]] um an und wirkte bis zu seinem Tod als Priester, vor allem aber als Seminarlehrer, Vortragender, freier Forscher und Schriftsteller.
 
== Werke ==
*''Die tibetische Übersetzung von Kãlidãsas Meghaduta''. Nach dem roten und schwarzen Tanjur hrsg. und ins Deutsche übertragen. Königliche Akadademie der Wissenschaften, Berlin 1907
*''Udanavarga. Eine Sammlung buddhistischer Sprüche in tibetischer Sprache'', 1911
*''Verzeichnis der tibetischen Handschriften der Königlichen Bibliothek zu Berlin'', 1914
*''Buddhismus. Buddha und seine Lehre''. 2 Bände, Göschen’sche (Sammlung Göschen 174 und 770), Berlin/Leipzig 1916
**Neuausgabe als: ''Buddha und seine Lehre''. Urachhaus, Stuttgart 1958, ISBN 978-3-8251-7222-0
*''Indologie und Geisteswissenschaft''. Drei Vorträge, gehalten am Goetheanum zu Dornach am 1., 8. und 15. Oktober 1920; in: ''Kultur und Erziehung''. Der Kommende Tag, Stuttgart 1921
*''Es werde Licht. Schöpfungsurworte der Bibel''. Der Kommende Tag, Stuttgart 1921
*''Der physische und der geistige Ursprung der Sprache''. Der Kommende Tag, Stuttgart 1921
*''Etymologie und Lautbedeutung im Lichte der Geisteswissenschaft''. Der Kommende Tag, Stuttgart 1921
*''Anthroposophie und Universitätswissenschaft''. Breslau 1922
*''Das geistige Wesen der Tonarten. Versuch einer neuen Betrachtung musikalischer Probleme im Lichte der Geisteswissenschaft''. Preuß&Jünger, Breslau 1923
*''Der Ursprung im Lichte. Bilder der Genesis''. Michael Verlag (Christus aller Erde 7), München 1924
*''Von Buddha zu Christus''. Verlag der Christengemeinschaft (Christus aller Erde 10), Stuttgart 1925
*''Der Hingang des Vollendeten''. Die Erzählung von Buddhas Erdenabschied und Nirvana (Mahaparinibbanasutta des Palikanon). Verlag der Christengemeinschaft, Stuttgart 1925; 2. erw. A. Urachhaus, Stuttgart 1960
*''Zarathustra''. Verlag der Christengemeinschaft (Christus aller Erde 24), Stuttgart 1927
*''Aus der Welt der Mysterien''. Basel 1927
*''Der kosmische Rhythmus im Markusevangelium''. Geering, Dornach 1928
**Neuausgabe: Urachhaus, Stuttgart 1997, ISBN 978-3-8251-7146-9
*''Der kosmische Rhythmus, das Sternengeheimnis und Erdengeheimnis im Johannesevangelium''. Geering, Dornach 1930
*''Das Christus-Erlebnis im Dramatisch-Musikalischen von Richard Wagners „Parsifal“''. Verlag der Christengemeinschaft, Stuttgart 1930
*''Alchymie. Vom Geheimnis der Stoffeswelt''. Geering, Dornach 1931
**Neuausgabe als: ''Vom Geheimnis der Stoffeswelt'', VDM, Saarbrücken 2007, ISBN 978-3-8364-1460-9
*''Richard Wagner und das Christentum''. Verlag der Christengemeinschaft, Stuttgart 1933
*''Der Hymnus an die Erde''. Aus dem altindischen Atharvaveda übersetzt und erläutert. Verlag der Christengemeinschaft (Christus aller Erde 34), Stuttgart 1934
*''Die Sprache der Tonart in der Musik von Bach bis Bruckner, mit besonderer Berücksichtigung des Wagnerschen Musikdramas''. Urachhaus, Stuttgart 1937
*''Neue Wege zur Ursprache. Sprachwissenschaftliche Studien''. Urachhaus, Stuttgart 1954
 
== Literatur ==
*[[Emil Bock]]: ''Hermann Beckh'', in: ''Zeitgenossen – Weggenossen – Wegbereiter'', Urachhaus, Stuttgart 1959, S. 122–133
*Rudolf F. Gädeke: ''Hermann Beckh'', in: ''Die Gründer der Christengemeinschaft'', Verlag am Goetheanum (Pioniere der Anthroposophie 10), Dornach 1992, S. 164–171
*Gundhild Kačer-Bock: ''Hermann Beckh. Leben und Werk'', Urachhaus, Stuttgart 1997, ISBN 3-8251-7126-4
 
== Weblinks ==
{{PND|119529602}}
*[http://biographien.kulturimpuls.org/detail.php?&id=48 Biographischer Eintrag] in der Online-Dokumentation der anthroposophischen ''Forschungsstelle Kulturimpuls''
*{{BBKL|http://www.bbkl.de/b/beckh_h.shtml}}
 
{{DEFAULTSORT:Beckh, Hermann}}
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Anthroposoph]]
[[Kategorie:Priester]]
 
{{Personendaten
|NAME=Beckh, Hermann
|ALTERNATIVNAMEN=
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Orientalist und Anthroposoph
|GEBURTSDATUM=[[Wikipedia:4. Mai|4. Mai]] [[Wikipedia:1875|1875]]
|GEBURTSORT=[[Wikipedia:Nürnberg|Nürnberg]]
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{{Wikipedia}}
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Version vom 22. Juli 2019, 18:55 Uhr

Verb (lat. verbum temporale, deutsch ‚zeitliches Wort‘ oder kurz verbum ‚Wort‘),[1] auch Verbum, Zeitwort oder Tätigkeitswort, ist ein fachsprachlicher Ausdruck der traditionellen Grammatik für eine Wortart, die eine Tätigkeit, ein Geschehen oder einen Zustand ausdrückt, und erfasst Wörter wie gehen, denken, segeln, schlendern und wandern. Verben bilden in ihrer Funktion das zentrale Prädikat eines Satzes ab, um das herum sich alle weiteren Elemente organisieren. Durch die Tempora oder Zeitstufen der Verben, meist Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft, wird die vom Verb bezeichnete Situation zeitlich verankert.

Siehe auch


Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Verb aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
  1. Karl Ernst Georges: Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch. Hannover 81918 (Nachdruck Darmstadt 1998), Band 2, Sp. 3417–3419, Stichwort verbum. (bei zeno.org)