Psychisches Bewusstsein

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Im psychischen Bewusstsein (auch Imagination genannt) vereinigt sich das Bilder-Bewusstsein des alten Mondes mit dem gegenwärtigen Gegenstands-Bewusstsein auf höherer Ebene. Es entsteht dadurch ein selbstbewusstes Bilderbewusstsein, das der Mensch auf dem neuen Jupiter haben wird, der als nächste Verkörperung unseres Planetensystems der jetzigen Erdentwicklung folgen wird.

Durch geistige Schulung kann eine Vorform des imaginativen Bewusstseins schon heute errungen werden. Es muss dazu die Bewusstseinsseele zur Imaginationsseele verwandelt werden. Die Imagination ist die zweite Stufe der Rosenkreuzer-Schulung.

Um das imaginative Bewusstsein zu entwickeln, muss man zuerst lernen, die Welt zu betrachten gemäß der Verszeile aus Goethes Faust: Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis. Man beginnt die sinnlich-sittliche Wirkung der Sinnesqualitäten zu erleben. Durch die Imagination lernen wir Wahrnehmungen von Farbe, Ton, Geschmack, Geruch als äußeren Ausdruck geistiger Wesenheiten zu erfahren. Imaginativ schaut man den Ätherleib und Astralleib geistiger Wesen, gleichsam ihre übersinnliche Außenseite. Der geistige Wesenskern bleibt der Imagination verborgen.

Wenn sich beim Schüler die Imagination entwickelt, so ähneln die Imaginationen zunächst den Erinnerungsbilder. Sie sind zunächst noch blaß und unbestimmt. Man lernt aber nach und nach die wirklichen Imaginationen zu unterscheiden von den Reminiszenzen an das, was man im sinnlichen Dasein erlebt hat.

Wolfgang Pauli (1900 - 1958)
Wolfgang Pauli (1900 - 1958)

Die Imaginationen sind nicht nur Bilder in der menschlichen Seele, sondern sie gehören der geistigen Wirklichkeit an. Aus imaginativen Bilder ist letztlich alles geschaffen, auch die physische Welt. Sie sind die wirksam tätigen Urbilder der Dinge. Sie sind die Ideen, die Archetypen im Sinne Platons. Die Urpflanze, von der Goethe in seiner Metamorphosenlehre gesprochen hat, ist ein Beispiel dafür. (Lit.: GA 157, S 298) Der österreichische Physiker und Mitbegründer der Quantentheorie Wolfgang Pauli hat davon etwas geahnt, wenn er schreibt:

"Wenn man die vorbewusste Stufe der Begriffe analysiert, findet man immer Vorstellungen, die aus «symbolischen» Bildern mit im allgemeinen starkem emotionalen Gehalt bestehen. Die Vorstufe des Denkens ist ein malendes Schauen dieser inneren Bilder, deren Ursprung nicht allgemein und nicht in erster Linie auf Sinneswahrnehmungen ... zurückgeführt werden kann ....

Die archaische Einstellung ist aber auch die notwendige Voraussetzung und die Quelle der wissenschaftlichen Einstellung. Zu einer vollständigen Erkenntnis gehört auch diejenige der Bilder, aus denen die rationalen Begriffe gewachsen sind. ... Das Ordnende und Regulierende muss jenseits der Unterscheidung von «physisch» und «psychisch» gestellt werden - so wie Platos «Ideen» etwas von Begriffen und auch etwas von «Naturkräften» haben (sie erzeugen von sich aus Wirkungen). Ich bin sehr dafür, dieses «0rdnende und Regulierende» «Archetypen» zu nennen; es wäre aber dann unzulässig, diese als psychische Inhalte zu definieren. Vielmehr sind die erwähnten inneren Bilder («Dominanten des kollektiven Unbewussten» nach Jung) die psychische Manifestation der Archetypen, die aber auch alles Naturgesetzliche im Verhalten der Körperwelt hervorbringen, erzeugen, bedingen müssten. Die Naturgesetze der Körperwelt wären dann die physikalische Manifestation der Archetypen. ... Es sollte dann jedes Naturgesetz eine Entsprechung innen haben und umgekehrt, wenn man auch heute das nicht immer unmittelbar sehen kann." (Lit.: 2, S 219)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Menschenschicksale und Völkerschicksale, GA 157 (1981), Vierzehnter Vortrag, Berlin, 6. Juli 1915
  2. H. Atmanspacher, H. Primas, E. Wertenschlag-Birkhäuser (Hrsg.): Der Pauli-Jung-Dialog, Springer Verlag, Berlin Heidelberg 1995, S 219

Weblinks

  1. Wolfgang Pauli (1900 - 1958) - weiterführende Informationen zu Leben und Werk
  2. Wolfgang Pauli Biographie - in englischer Sprache
  3. Wolfgang Pauli, Carl Jung and Marie-Louise von Franz
  4. Wolfgang Pauli und die Parapsychologie
  5. Wolfgang Paulis psychophysischer Monismus als Voraussetzung für eine neue Einheit des naturwissenschaftlichen Weltbildes
  6. Wolfgang Pauli und die Wiederkehr der Weltseele