Rudolf Steiner-Schule Wien-Mauer und Waldorfbund Österreich: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Freie Waldorfschule Wien-Mauer.jpg|thumb|300px|Rudolf Steiner-Schule Wien-Mauer]]
Der '''Waldorfbund Österreich''' ist der Zusammenschluss der österreichischen Rudolf-Steiner- und Freien Waldorfschulen. Er ist das österreichische Pendant zum deutschen [[Bund der Freien Waldorfschulen]]. Der Waldorfbund hat seinen Sitz in [[Wikipedia:Wien|Wien]]. Die Büroräumlichkeiten befinden sich im Schulgebäude der [[Rudolf Steiner-Schule Wien-Mauer]] im 23. Wiener Gemeindebezirk [[Wikipedia:Liesing (Wien)|Liesing]].
Die '''Rudolf Steiner-Schule Wien-Mauer''' (auch '''''Freie Waldorfschule Wien-Mauer''''') ist eine Privatschule mit Öffentlichkeitsrecht im Stadtteil [[Wikipedia:Mauer (Wien)|Mauer]] im 23. [[Wikipedia:Wien|Wien]]er Gemeindebezirk [[Wikipedia:Liesing (Wien)|Liesing]].<ref>[http://www.schulen.wien.at/schulen/923141/ Wiener Bildungsserver]</ref> Sie war die erste [[Waldorfschule]] in [[Wikipedia:Österreich|Österreich]] und gehört dem [[Waldorfbund Österreich|Bund der freien Waldorfschulen]] an. Neben 12 Schulstufen und einem Kindergarten mit zwei Standorten beherbergt sie auch das Büro des Waldorfbundes Österreich.


== Geschichtliche Entwicklung ==
== Selbstverständnis und Aufgabenbereiche ==
Die Schule wurde [[Wikipedia:1927|1927]] gegründet und befand sich damals noch im [[Wikipedia:Innere Stadt (Wien)|1. Wiener Gemeindebezirk]] in der Habsburgergasse 1. Nach dem [[Wikipedia:Anschluss (Österreich)|Anschluss]] Österreichs 1938 an das Deutsche Reich wurde die Schule verboten.<ref name="freunde-waldorf">[http://www.freunde-waldorf.de/de/die-freunde/publikationen/waldorfpaedagogik-weltweit/teil-2/oesterreich.html Waldorfpädagogik weltweit, S. 48-49] (freunde-waldorf.de), abgerufen am 14. Februar 2011</ref><ref>siehe auch [[Anthroposophie#Verbot_der_Anthroposophischen_Gesellschaft|Verbot der Anthroposophischen Gesellschaft in Deutschland]]</ref> Nach der Rückkehr von Bronja Zahlingen (1912–2000) aus der Emigration wurde 1955 ein [[Waldorfkindergarten]] gegründet.<ref name="gergely">[http://www.waldorf-mauer.at/geschichte Geschichte - von 1927 bis heute (Schulhomepage)]; abgerufen am 1. April 2010</ref> Finanziert wurde dies in erster Linie von Kitty Wenckebach (1899–1988), einer kinderlosen Tochter eines [[Wikipedia:Kardiologie|Kardiologen]].<ref>[http://biographien.kulturimpuls.org/detail.php?&id=1366 Forschungsstelle Kulturimpuls: Kitty Wenckebach]; abgerufen am 6. Jän. 2010</ref> 1963 begann eine Elterngruppe mit dem „häuslichen Unterricht“ und 1966 erfolgte der erstmalige Unterricht in einem „öffentlichen Schulhaus“ mit vier Klassen, wobei die Stadt Wien dem Waldorf-Verein in einer Meidlinger Volksschule die Klassenräume zur Verfügung stellte. 1969 erfolgte der Umzug in das denkmalgeschützte<ref>[http://bda.at/documents/510708183.pdf Verordnung des Bundesdenkmalamtes betreffend den 23. Wiener Gemeindebezirk] (PDF-Datei)</ref> Barockschloss Mauer.<ref name="gergely" /><ref name="freunde-waldorf" />


=== Ankäufe und Bautätigkeit ===
Selbstverständnis und Aufgabenbereiche<ref>Offizielle Website des Waldorfbundes, [http://www.waldorf.at/hauptseiten/unteruns.htm ''"Leitbild"''], abgerufen am 6. Januar 2010.</ref>
Am 6. Mai 1972 erfolgte die Grundsteinlegung für das neue Kindergartengebäude in der Marktgemeindegasse 42, unweit der Schule, unter Beisein wichtiger Zeitzeugen (Helmut von Kügelgen, Kitty Wenckebach, Bronja Zahlingen, Elisabeth Gergely, Manfred Kobel, Walter Schulz).<ref name="zeitleiste">[http://issuu.com/waldorf-schule_wien-mauer/docs/geschichte_zeittafel Grafische Zeitleiste der Rudolf Steiner-Schule Wien-Mauer]; </ref> 1975 wurde das dem Maurer Schlössl gegenüberliegende Gebäude (Endresstraße 113) samt Garten zugekauft, in dem sich heute die 4 Unterstufenklassen, der Hort und eine Kindergartengruppe befinden.<ref name="gergely" /> Am 24. Juni 1980 erfolgte die Grundsteinlegung für den im Herbst 1982 eröffneten Festsaal, den Oberstufentrakt und die Werkstätten. 1988/89 konnte mit einer Schenkung der verstorbenen Kitty Wenckebach der Ausbau des Kindergartens in der Endresstraße 113 (1. Stock) durchgeführt werden. Von 1998 bis 2001 erfolgte ein Umbau (Erweiterung) des Kindergartens in der Marktgemeindegasse, der am 29. September 2001 eröffnet wurde.<ref name="zeitleiste" />
* Bündelung von Kreativität und geleisteter innovativer Arbeit der einzelnen Schulen.
* Hilfe und Entlastung der einzelnen Schulen durch Beratungs- und Serviceangebote.
* Interessensvertretung aller Waldorfschulen gegenüber überregionalen gesellschaftspolitischen Institutionen.
* Etablierung der von Lehrern und Eltern geführten pädagogischen Autonomie der einzelnen Schulen als zentrale Voraussetzung zur Erziehung freier Menschen.
* Pädagogische, wirtschaftliche und rechtliche Autonomie soll als Grundprinzip anerkannt werden.
* Förderung und Koordination von Forschung und Weiterbildung im Bereich der Pädagogik und der Selbstverwaltung.
* Austausch mit Vertretern anderer pädagogischer Konzepte.
* Positive Einflussnahme auf die öffentlichen Bildungsdiskussion.
* Weiterentwicklung der Waldorfpädagogik in Österreich im Schnittpunkt von aktuellen Strömungen und der sich wandelnden Anthroposophie.


== Pädagogik und Unterricht ==
== Regionale Bemühungen ==
Die Pädagogik orientiert sich wie bei allen [[Waldorfschule]]n an der erkenntnistheoretischen Methodologie der [[Anthroposophie]] [[Rudolf Steiner]]s. Der Unterrichtstoff wird in [[Epochenunterricht|Epochen]] absolviert, mit [[Eurythmie]] werden die Kinder und Jugendlichen in der schulischen Entwicklung unterstützt, das Musisch-Sinnliche wird gefördert. Die Eltern sind wesentlich stärker in die Schule eingebunden als in einer öffentlichen Schule und wachsen durch regelmäßige, gemeinsame Projekte (Elternarbeit mit oder ohne Kinder) in die Schule und [[Waldorf-Pädagogik]] im Sinne eines dreigliedrigen Schul-Organismus [Kind/Eltern/Lehrer] hinein.


Es wird kein staatlich anerkannter Schulabschluss ([[Wikipedia:Matura|Matura]]) angeboten. Die Schüler der 12. Schulstufe besuchen im anschließenden Jahr meist eine der öffentlichen Schulen in Mauer (z.B. Anton Krieger-Gasse), um die Matura zu erwerben.
In Rahmen der Diskussion um die vollständige Übernahme der Kosten der Wiener Kindergärten durch die Stadt Wien im Jahr 2009 bemühte sich der Waldorfbund gemeinsam mit dem Dachverband der Wiener Privatkindergärten und -horte um eine vollständige Gleichberechtigung von privat und öffentlich geführten Kindergärten.<ref>Präsentation ''Dachverband-Grafik.ppt'' des Dachverband der Wiener Privatkindergärten und -horte, E-Mail Aussendung des Kindergartenkollegiums Wien-Mauer an die Eltern, 1. April 2009.</ref> Das in den gemeinsamen Bemühungen aufgegriffene Motto war ''"Jedes Kind ist uns gleich viel wert"'', das eigentlich der Wiener Bürgermeister [[Wikipedia:Michael Häupl|Michael Häupl]] in einem Kurier-Interview Anfang März 2009 als Bewerbung seiner Bemühungen um den Gratis-Kindergarten ins Rennen gebracht hatte.<ref>derStandard.at, [http://derstandard.at/1234508575732/Gratis-Kindergarten-in-Wien-Niemand-weiss-etwas-von-Gespraechen ''"Niemand weiß etwas von Gesprächen"''] vom 9. März 2009, abgerufen am 7. Januar 2010.</ref>
 
Der Waldorfbund formulierte damals als mittelfristiges Ziel für den Bildungsbereich die Übernahme der Gehaltskosten des Lehrpersonals für die Waldorfschulen durch den österreichischen Bund.<ref>Briefliche Aussendung an Eltern von Kindergartenkindern im Sommer 2009</ref> Den Bogen vom Gratiskindergarten zu den Privatschulen spannte Mitte März 2009 auch das Nachrichtenmagazin Profil mit dem oben aufgegriffenen Motto in einem Artikel von [[Wikipedia:Peter Michael Lingens|Peter Michael Lingens]], der darin explizit die Waldorfschulen erwähnte.<ref>profil online, [http://www.profil.at/articles/0911/560/236441/peter-michael-lingens-gleiches-geld-kind ''"Gleiches Geld für jedes Kind – überall!"''] vom 14. März 2009, abgerufen am 7. Januar 2010.</ref>


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.waldorf-mauer.at/ Offizielle Website der Rudolf Steiner-Schule Wien-Mauer]
* [http://www.waldorf.at Offizielle Website des Waldorfbund Österreich]
* [http://www.waldorfkindergarten-mauer.at/ Offizielle Website des Rudolf Steiner-Kindergartens Wien-Mauer]
* [http://www.youtube.com/watch?v=PoI27cYseHs Rudolf Steiner-Schule, Herbstzeit 23.09.09 ORF2] (Reportage auf ORF2, abgerufen von YouTube.com am 14. März 2010)


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
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[[Kategorie:Waldorfschule]]
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[[Kategorie:Ausbildung]]
[[Kategorie:Schulwesen (Österreich)]]
[[Kategorie:Verein (Österreich)]]
[[Kategorie:Organisation (Reformpädagogik)]]


{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Version vom 3. Juli 2011, 15:03 Uhr

Der Waldorfbund Österreich ist der Zusammenschluss der österreichischen Rudolf-Steiner- und Freien Waldorfschulen. Er ist das österreichische Pendant zum deutschen Bund der Freien Waldorfschulen. Der Waldorfbund hat seinen Sitz in Wien. Die Büroräumlichkeiten befinden sich im Schulgebäude der Rudolf Steiner-Schule Wien-Mauer im 23. Wiener Gemeindebezirk Liesing.

Selbstverständnis und Aufgabenbereiche

Selbstverständnis und Aufgabenbereiche[1]

  • Bündelung von Kreativität und geleisteter innovativer Arbeit der einzelnen Schulen.
  • Hilfe und Entlastung der einzelnen Schulen durch Beratungs- und Serviceangebote.
  • Interessensvertretung aller Waldorfschulen gegenüber überregionalen gesellschaftspolitischen Institutionen.
  • Etablierung der von Lehrern und Eltern geführten pädagogischen Autonomie der einzelnen Schulen als zentrale Voraussetzung zur Erziehung freier Menschen.
  • Pädagogische, wirtschaftliche und rechtliche Autonomie soll als Grundprinzip anerkannt werden.
  • Förderung und Koordination von Forschung und Weiterbildung im Bereich der Pädagogik und der Selbstverwaltung.
  • Austausch mit Vertretern anderer pädagogischer Konzepte.
  • Positive Einflussnahme auf die öffentlichen Bildungsdiskussion.
  • Weiterentwicklung der Waldorfpädagogik in Österreich im Schnittpunkt von aktuellen Strömungen und der sich wandelnden Anthroposophie.

Regionale Bemühungen

In Rahmen der Diskussion um die vollständige Übernahme der Kosten der Wiener Kindergärten durch die Stadt Wien im Jahr 2009 bemühte sich der Waldorfbund gemeinsam mit dem Dachverband der Wiener Privatkindergärten und -horte um eine vollständige Gleichberechtigung von privat und öffentlich geführten Kindergärten.[2] Das in den gemeinsamen Bemühungen aufgegriffene Motto war "Jedes Kind ist uns gleich viel wert", das eigentlich der Wiener Bürgermeister Michael Häupl in einem Kurier-Interview Anfang März 2009 als Bewerbung seiner Bemühungen um den Gratis-Kindergarten ins Rennen gebracht hatte.[3]

Der Waldorfbund formulierte damals als mittelfristiges Ziel für den Bildungsbereich die Übernahme der Gehaltskosten des Lehrpersonals für die Waldorfschulen durch den österreichischen Bund.[4] Den Bogen vom Gratiskindergarten zu den Privatschulen spannte Mitte März 2009 auch das Nachrichtenmagazin Profil mit dem oben aufgegriffenen Motto in einem Artikel von Peter Michael Lingens, der darin explizit die Waldorfschulen erwähnte.[5]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Offizielle Website des Waldorfbundes, "Leitbild", abgerufen am 6. Januar 2010.
  2. Präsentation Dachverband-Grafik.ppt des Dachverband der Wiener Privatkindergärten und -horte, E-Mail Aussendung des Kindergartenkollegiums Wien-Mauer an die Eltern, 1. April 2009.
  3. derStandard.at, "Niemand weiß etwas von Gesprächen" vom 9. März 2009, abgerufen am 7. Januar 2010.
  4. Briefliche Aussendung an Eltern von Kindergartenkindern im Sommer 2009
  5. profil online, "Gleiches Geld für jedes Kind – überall!" vom 14. März 2009, abgerufen am 7. Januar 2010.


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