Diastole und Androeceum: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Heart diastole.png|mini|In der Diastole füllen sich die Kammern mit Blut aus den Vorhöfen über die AV-Klappen.]]
[[Datei:Bluete-Schema.svg|mini|250px|Schematische Darstellung einer Blüte mit oberständigem Fruchtknoten und perigyner Blütenhülle („mittelständiger“ Fruchtknoten): <br />1. [[Blütenboden]] (Receptakulum) <br />2. [[Kelchblatt|Kelchblätter]] (Sepalen)<br />3. [[Kronblatt|Kronblätter]] (Petalen)<br />4. [[Staubblatt|Staubblätter]] (Stamina)<br />5. [[Stempel (Botanik)|Stempel]] (Pistill)]]
[[Datei:EKG Komplex.svg|mini|Schematische Darstellung eines EKG mit Bezeichnungen]]
[[Image:Clivia miniata.jpg|thumb|Androeceum einer ''Clivia miniata'']]
Die '''Diastole der Kammern''' des [[Herz]]ens ([[Griechische Sprache|griechisch]] ''διαστολή'' „die Ausdehnung“) ist die Entspannungs- und Füllungsphase, im Gegensatz zur [[Systole]], der Anspannungs- und Austreibungsphase. Die '''Diastole der Vorhöfe''' findet während der Systole der Kammern statt.


== Einteilung ==
Als '''Androeceum''' (von ''andro-'' „Mann-und ''oíkion'' „Häuschen“, in etwa „männliches Lager“) bezeichnet man die Gesamtheit der männlichen Sexualorgane in einer [[Blüte]]. Es besteht damit aus einer unterschiedlich großen Anzahl einzelner [[Staubblätter]]. Je nach Anzahl und deren Anordnung kann man verschiedene Androeceum-Typen unterscheiden:
'''Mechanisch''' beginnt die Diastole mit dem Erschlaffen der Kammermuskulatur und gleichzeitigem Schluss der [[Herzklappe|Taschenklappen]] zu den großen Arterien. Sie endet mit dem Schluss der Segelklappen und Wiedereröffnung der Taschenklappen. Im [[Wikipedia:Elektrokardiogramm|EKG]] ist dies die Phase zwischen Ende der T-Welle bis Beginn der Q-Zacke. Teilweise wird als so genannte '''„elektrische Diastole“''' die Phase zwischen Beginn der T-Welle und Beginn der darauffolgenden P-Welle bezeichnet.<ref>C. Fahlke et al.: [http://books.google.de/books?id=fIfYFyfv6_MC&printsec=frontcover&dq=Taschenatlas+Physiologie&source=bl&ots=QQQgz.&nbsp;B.GM&sig=wb5JAgXNkcWjHt1YPY8B-cOuPiM&hl=de&sa=X&ei=-OIxUKu7JYvUsga0roHwBg&ved=0CD8Q6AEwAQ#v=onepage&q=Taschenatlas%20Physiologie&f=false ''Taschenatlas Physiologie''.] 1. Auflage. 2008, ISBN 978-3-437-41917-1, S. 198</ref><ref>{{Literatur |Titel=elektrische Diastole |Sammelwerk=Roche Lexikon Medizin |Auflage=5. |Verlag=Elsevier, Urban & Fischer |Ort=München |Datum=2003 |ISBN=3-437-15072-3 |Online=[http://www.gesundheit.de/roche/ro07500/r07766.002.html gesundheit.de] |Abruf=2009-03-27}}</ref> In anderer Literatur wird die elektrische Diastole mit der mechanischen gleichgesetzt.<ref name="Olshausen">v. Olshausen: [http://books.google.de/books?id=Hv7PEB8Q5VQC&printsec=frontcover&dq=EKG-Information&source=bl&ots=XWs12shjbB&sig=d6Bt66Yed-91U2kQOjfzwhpzbrc&hl=de&sa=X&ei=x_k7ULq7CcjgtQbR-4CgAw&ved=0CD8Q6wEwAA#v=onepage&q=EKG-Information&f=false ''EKG Information''.] 8. Auflage. Steinkopf, Darmstadt 2005, ISBN 3-7985-1408-9, S.&nbsp;2–3.</ref> [[Wikipedia:Echokardiographie|Echokardiographisch]] ist die diastolische Füllung der Ventrikel durch E- und A-Welle gekennzeichnet.


Die mechanische Diastole wird in vier Phasen<ref name="Olshausen" /><ref>{{Literatur |Hrsg=Mewis, Riessen, Spyridopoulos |Titel=Kardiologie compact – Alles für Station und Facharztprüfung |Auflage=2 |Verlag=Thieme |Ort=Stuttgart / New York |Datum=2006 |ISBN=978-3-13-130742-2 |Seiten=232+234 |Sprache=de |Online=[http://books.google.de/books?id=5SyA2C3E0WgC&dq=Kardiologie+compact books.google.de]}}</ref><ref name="Flachskamp">{{Literatur |Autor=Flachskamp |Titel=Kursbuch Echokardiographie |Auflage=2 |Verlag=Thieme |Ort=Stuttgart / New York |Datum=2000 |ISBN=3-13-125672-9 |Seiten=128 |Sprache=de |Kommentar=verlinkt ist die 3. Auflage aus 2006 |Online={{Google Buch | BuchID=NEFVZG1QAG0C | Seite=128 | Hervorhebung=Kursbuch Echokardiographie}}}}</ref> unterteilt:
* '''plastemon''' oder '''primär polyandrisch''' – viele Staubblätter; die schraubig angeordnet sind (ursprüngliche Form des Androeceums)
* ''Entspannungsphase'' (isovolumetrische Relaxation): Zeitraum nach der Kontraktion der Herzkammern, in dem sowohl Taschen- als auch Segel-Klappen geschlossen sind
** EKG: Ende T-Welle bis Mitte TP-Strecke
** Echo: Ende des systolischen Ausstroms bis Beginn E-Welle
* ''Frühe Füllungsphase'' ('''„aktive Diastole“'''): Die Herzkammern saugen Blut durch Höhertreten der Ventilebene über die geöffneten Segel-Klappen an.
** EKG: Mitte TP-Strecke bis Anfang P-Welle
** Echo: E-Welle
* ''Diastase'', wird teilweise noch zur frühen Füllungsphase gezählt.
** EKG: P-Welle
** Echo: Phase zwischen E-Welle und A-Welle
* ''Späte Füllungsphase'': Kontraktion der Vorhöfe bis zu deren Erschlaffen und Schluss der Segelklappen mit weiterer Füllung der Kammern
** EKG: P-R-Strecke
** Echo: A-Welle


== Siehe auch ==
* '''sekundär polyandrisch''' – viele Staubblätter, wirtelig in einer größeren Anzahl von Kreisen angeordnet
* {{WikipediaDE|Diastole}}
 
* {{WikipediaDE|Pulsamplitude}}
* '''diplostemon''' – die Staubblätter sind in zwei Kreisen angeordnet (reduziert)
* {{WikipediaDE|Hämodynamik}}
 
* {{WikipediaDE|Blutdruck}}
* '''haplostemon''' – das Androeceum besteht nur aus einem Kreis (reduziert)
 
Als Äquivalent zum Androeceum wird die Gesamtheit der weiblichen Sexualorgane ([[Fruchtblatt|Fruchtblätter]]) als [[Gynoeceum]] bezeichnet.
 
== Bau des Androeceums ==
 
Das Grundelement des Androeceums ist das Staubgefäß (Stamen). Es ist meistens in Staubfaden (Filament) und Staubbeutel (Anthere) gegliedert. Die Anthere ist weiterhin in 2 Theken geteilt, die beide durch ein Konnektiv getrennt werden. Jede Theke besteht wiederum aus 2 Pollensäcken.
 
Aus Pollenmutterzellen (Mikrosporenmutterzellen) entstehen durch [[Meiose]] haploide Mikrosporen innerhalb der Pollensäcke. Durch deren Öffnung gelangen diese ins Freie.
 
Die Antheren können zum Blütenmittelpunkt orientiert sein. Man spricht dann von ''intrors''. ''Extrors'' heißen sie, wenn sie nach außen zeigen. ''Latrors'' nennt man Antheren, deren Pollensäcke gleich voneinander entfernt sind und in keine spezielle Richtung zeigen.
 
== Entwicklung der Pollensäcke ==
[[Bild:Dionaea muscipula bluete.jpeg|thumb|Blüte einer Venusfliegenfalle mit haplostemonem
Androceum um den zentralen weiblichen [[Stempel (Botanik)|Stempel]]]]
 
Unterhalb der 4 [[Primordien]] (embryonale Anlegestellen für jeden einzelnen Pollensack) erfolgen zunächst mehrfache oberflächenparallele Zellteilungen. Die erste Zellteilung führt zur ''Archesporzelle'', die nachfolgenden zur Bildung einer 4-schichtigen Wand. Die innerste Wand wird dann zum ''Tapetum'', welches zur Ernährung der aus dem ''Archespor'' entstehenden Pollenmutterzellen dienen. Die Schicht darüber verschwindet meist frühzeitig (''Schwundschicht''). Darüber liegt schließlich das ''Endothecium'' (''Faserschicht'') und das ''Exothecium'' ganz außen. Darüber liegt dann nur noch die Antherenepidermis.
 
Es werden verschiedene Arten des Tapetums unterschieden:
* Sekretionstapetum: scheidet Stoffe nach innen ab, wovon sich der Archespor ernährt.
* amöboid-zelliges Tapetum: selbstständig umherwandernde Tapetumzellen.
* amöboid-plasmodiales Tapetum: umherwandernde Tapetumzellen, die mit dem Archespor verschmelzen. (auch Periplasmodialtapetum genannt)
 
In der Anthere entwickeln sich aus den 2 Pollenmutterzellen die 4 Pollenkörner.


== Literatur ==
Das ''Endothecium'' (''Faserschicht'') bildet viele kleine Fasern aus, die nach der Reifung der Pollenkörner die Öffnung der Pollensäcke bewirken und absterben. Die Antherenwand reißt dann ebenfalls auf, da sie durch Wasserentzug spröde geworden ist.
* {{Literatur
  |Titel=Roche Lexikon Medizin
  |Auflage=5.
  |Verlag=Elsevier, Urban & Fischer
  |Ort=München
  |Datum=2003
  |ISBN=3-437-15072-3
  |Online=[http://www.gesundheit.de/roche/ro07500/r07766.000.html Diastole], [http://www.gesundheit.de/roche/ro07500/r07766.001.html aktive Diastole]
  |Abruf=2009-03-27}}
* {{Literatur
  |Hrsg=I. Krakau, H.Lapp
  |Titel=Das Herzkatheterbuch – Diagnostische und interventionelle Kathetertechnik
  |Auflage=2
  |Verlag=Thieme
  |Ort=Stuttgart / New York
  |Datum=2005
  |ISBN=3-13-112412-1
  |Seiten=95-96
  |Online=[http://books.google.de/books?id=XeZkDnqQEPwC&printsec=frontcover&dq=das+herzkatheterbuch books.google.de]
  |Sprache=de}}


== Einzelnachweise ==
== Siehe auch ==
<references />
* {{WikipediaDE|Androeceum}}


[[Kategorie:Herz]]
[[Kategorie:Blüte]]
[[Kategorie:Herz-Kreislauf-System]]


{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Aktuelle Version vom 2. Februar 2018, 11:20 Uhr

Schematische Darstellung einer Blüte mit oberständigem Fruchtknoten und perigyner Blütenhülle („mittelständiger“ Fruchtknoten):
1. Blütenboden (Receptakulum)
2. Kelchblätter (Sepalen)
3. Kronblätter (Petalen)
4. Staubblätter (Stamina)
5. Stempel (Pistill)
Androeceum einer Clivia miniata

Als Androeceum (von andro- „Mann-“ und oíkion „Häuschen“, in etwa „männliches Lager“) bezeichnet man die Gesamtheit der männlichen Sexualorgane in einer Blüte. Es besteht damit aus einer unterschiedlich großen Anzahl einzelner Staubblätter. Je nach Anzahl und deren Anordnung kann man verschiedene Androeceum-Typen unterscheiden:

  • plastemon oder primär polyandrisch – viele Staubblätter; die schraubig angeordnet sind (ursprüngliche Form des Androeceums)
  • sekundär polyandrisch – viele Staubblätter, wirtelig in einer größeren Anzahl von Kreisen angeordnet
  • diplostemon – die Staubblätter sind in zwei Kreisen angeordnet (reduziert)
  • haplostemon – das Androeceum besteht nur aus einem Kreis (reduziert)

Als Äquivalent zum Androeceum wird die Gesamtheit der weiblichen Sexualorgane (Fruchtblätter) als Gynoeceum bezeichnet.

Bau des Androeceums

Das Grundelement des Androeceums ist das Staubgefäß (Stamen). Es ist meistens in Staubfaden (Filament) und Staubbeutel (Anthere) gegliedert. Die Anthere ist weiterhin in 2 Theken geteilt, die beide durch ein Konnektiv getrennt werden. Jede Theke besteht wiederum aus 2 Pollensäcken.

Aus Pollenmutterzellen (Mikrosporenmutterzellen) entstehen durch Meiose haploide Mikrosporen innerhalb der Pollensäcke. Durch deren Öffnung gelangen diese ins Freie.

Die Antheren können zum Blütenmittelpunkt orientiert sein. Man spricht dann von intrors. Extrors heißen sie, wenn sie nach außen zeigen. Latrors nennt man Antheren, deren Pollensäcke gleich voneinander entfernt sind und in keine spezielle Richtung zeigen.

Entwicklung der Pollensäcke

Blüte einer Venusfliegenfalle mit haplostemonem Androceum um den zentralen weiblichen Stempel

Unterhalb der 4 Primordien (embryonale Anlegestellen für jeden einzelnen Pollensack) erfolgen zunächst mehrfache oberflächenparallele Zellteilungen. Die erste Zellteilung führt zur Archesporzelle, die nachfolgenden zur Bildung einer 4-schichtigen Wand. Die innerste Wand wird dann zum Tapetum, welches zur Ernährung der aus dem Archespor entstehenden Pollenmutterzellen dienen. Die Schicht darüber verschwindet meist frühzeitig (Schwundschicht). Darüber liegt schließlich das Endothecium (Faserschicht) und das Exothecium ganz außen. Darüber liegt dann nur noch die Antherenepidermis.

Es werden verschiedene Arten des Tapetums unterschieden:

  • Sekretionstapetum: scheidet Stoffe nach innen ab, wovon sich der Archespor ernährt.
  • amöboid-zelliges Tapetum: selbstständig umherwandernde Tapetumzellen.
  • amöboid-plasmodiales Tapetum: umherwandernde Tapetumzellen, die mit dem Archespor verschmelzen. (auch Periplasmodialtapetum genannt)

In der Anthere entwickeln sich aus den 2 Pollenmutterzellen die 4 Pollenkörner.

Das Endothecium (Faserschicht) bildet viele kleine Fasern aus, die nach der Reifung der Pollenkörner die Öffnung der Pollensäcke bewirken und absterben. Die Antherenwand reißt dann ebenfalls auf, da sie durch Wasserentzug spröde geworden ist.

Siehe auch


Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Androeceum aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.