Hermaphrodit und 1. April: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Hermaphrodit.jpg|mini|300px|[[Wikipedia:Michael Maschka|Michael Maschka]]: ''Hermaphrodit'']]
'''1. April'''
 
Als '''Hermaphrodit''' ({{ELSalt|Ἑρμαφρόδιτος}}) wird, in Anlehnung an den [[Wikipedia:Griechische Mythologie|griechischen]] [[Hermaphroditos]]-Mythos, ein doppelgeschlechtliches (hermaphroditisches bzw. [[androgyn]]es) [[Wesen]] bezeichnet, das die Merkmale, Eigenschaften und Kräfte beider Geschlechter in sich vereinigt.
 
Vor dem [[Sündenfall]] und der damit verbundenen [[Geschlechtertrennung]] war der [[Mensch]] ein ''männlich-weibliches'' [[Wesen]]. In der Zukunft wird der Mensch die Geschlechtertrennung überwinden und wieder ein hermaphroditisches Wesen werden, das allerdings nicht mehr in einem dichten stofflichen, sondern in einem vergeistigten [[Physischer Leib|physischen Leib]] leben wird. Die Vergeistigung des physischen Leibes war auch das eigentliche Ziel, dem die [[Alchemist]]en mit der Bereitung des [[Stein der Weisen|Steins der Weisen]] zustrebten. Der Hermaphrodit gilt daher auch als Symbol für den ''Stein der Weisen''.
 
{{GZ|Wenn wir zurückgehen in der Menschheitsentwickelung durch
die ganze atlantische und Teile der lemurischen Zeit und noch weiter
zurück, so würden wir da einen Menschenleib finden, der noch
deutlich Pflanzenorgane an sich trug. Teile des menschlichen Leibes
waren schon umgewandelt in Fleisch, als andere noch pflanzlicher
Natur waren. Alle diejenigen Organe des Menschenleibes, die die
Begierden weniger stark in sich tragen, sind am frühesten in Fleisch
umgewandelt worden; und die, welche die Begierden am stärksten in
sich tragen, die Sexualorgane, sind am spätesten umgewandelt worden.
Sie waren lange, lange pflanzlicher Natur, und sie werden auch
am frühesten wieder zur pflanzlichen Natur zurückkehren. Erst als
in der Entwickelung des Menschen das Ich schon tief in den Astralleib
hinuntergestiegen war und die eigensüchtigen Begierden tief
eingedrungen waren, da gestalteten sich die ehemals pflanzlichen
Organe um und wurden fleischliche Organe.
 
Auf jene uralte heilige Zeit blickt die Geisteswissenschaft zurück,
als der Mensch noch nichts von den sexuellen Kräften wußte. In den
alten Mysterien wurde ein Bild verehrt, das den Menschen darstellt,
der noch ungeschlechtlich war, bei dem noch nicht umgestaltet war
das Geschlechtliche. An der Stelle des Leibes, wo heute die Sexualorgane
sind, können wir rankenartige, pflanzliche Organe erblikken,
die bloß vom Ätherleib durchzogen sind und noch nichts vom
Astralleib in sich tragen. Der Hermaphrodit der antiken Kunst tritt
uns so entgegen. Er wurde so abgebildet, wie man den früheren
Menschen auch aus der Geistesforschung heraus schildern kann. Er
hat Pflanzenorgane an der Stelle der jetzigen Fortpflanzungsorgane,
und aus seinem Rücken treiben rankenförmige Pflanzengebilde heraus.
Jetzt begreifen wir - in anderer Weise, als es die kindliche Art
ist, in der man dies gewöhnlich versteht -, warum die alten Mythen
und die biblische Geschichte vom Feigenblatt sprechen: Nicht um
etwas zu verdecken, zu verhüllen, sondern um auf eine wirkliche
Tatsache in der Menschheitsentwickelung hinzudeuten, auf jenen
uralten heiligen Zustand, von dem die Alten noch wußten, daß der
Mensch da auf einer höheren Stufe gestanden hatte und die Organe
an dieser Stelle noch pflanzlicher Natur gewesen waren.|101|58f}}
 
{{GZ|Auf der Sonne war der physische
Menschenleib in gewisser Beziehung bis zur Stufe des
Pflanzendasein aufgerückt. Er war damals bloß durchdrungen
von einem Ätherleib. Auf dem Monde nahm er
den Charakter des Tierleibes an, weil er von dem Astralleib
durchdrungen wurde. Aber nicht alle Organe nahmen
an dieser Umwandlung in den Tiercharakter teil. Manche
Teile blieben auf der Pflanzenstufe stehen. Und auch als
auf der Erde nach Eingliederung des Ich der Menschenleib
sich zu seiner gegenwärtigen Form erhob, trugen noch
manche Organe einen ausgesprochenen Pflanzencharakter.
Nur darf man sich allerdings nicht vorstellen, daß
diese Organe genau so aussahen, wie unsere gegenwärtigen
Pflanzen aussehen. Zu diesen Organen gehören die
Fortpflanzungsorgane. Sie waren auch im Anfange der
Erdentwickelung noch mit Pflanzencharakter behaftet.
In der Weisheit der alten Mysterien hat man das gewußt.
Und die ältere Kunst, die sich so vieles aus den Überlieferungen
der Mysterien bewahrt hat: sie stellt zum
Beispiel Hermaphroditen dar mit pflanzenblätterartigen
Fortpflanzungsorganen. Es sind das Vorläufer der Menschen, welche noch die alte Art von Fortpflanzungsorganen
hatten (doppelgeschlechtig waren). Man kann
dies zum Beispiel schön sehen an einem Hermaphroditen
in der kapitolinischen Sammlung in Rom. Und wenn man
einmal diese Dinge durchschauen wird, dann wird man
auch den wahren Grund zum Beispiel für das Vorhandensein
des Feigenblattes bei der Eva kennen. Man wird für
manche alte Darstellungen wahre Erklärungen annehmen,
während die gegenwärtigen doch nur einem nicht zu
Ende geführten Denken entspringen. Nebenbei soll nur
bemerkt werden, daß der obenerwähnte Hermaphrodit
noch andere Pflanzenanhänge zeigt. Als er gebildet wurde,
hatte man eben noch die Überlieferung davon, daß in
urferner Vergangenheit gewisse Menschenorgane sich aus
dem Pflanzen- in den Tiercharakter umgebildet haben.|11|231f}}
 
{{GZ|Die ganze befruchtende und fruchtbringende Kraft, die einen neuen
Menschen hervorbringt, war früher in einem Geschlecht vereinigt.
Dann wird der Mensch geteilt in männlich und weiblich. Welchem
Geschlecht kommt der eigentliche Anspruch auf die Zeugungskraft
zu? Es ist das Weibliche. Daher wird in der ältesten griechischen
Mythologie Zeus, der als Vater der Menschheit verehrt wurde, mit
einer Frauenbüste, mit einer weiblichen Büste dargestellt. Zeus als
übermenschliches Wesen war dem weiblichen Geschlecht näher. Das
weibliche Geschlecht war also das erste, das frühere, und hatte damals
in sich die Kraft, das ganze menschliche Individuum hervorzubringen.
Diese hervorbringende Kraft war vorhanden in dem eingeschlechtlichen
Menschen, der in seiner physischen äußeren Form sich eben
mehr der Form des Weibes näherte. In diesem eingeschlechtlichen
Menschen war das Befruchtende die Weisheit, das Geistige selbst,
und eine spätere Wiederholung davon ist die Befruchtung des weiblichen
Geistes mit inspirierter Weisheit. Dieser Mensch der eingeschlechtlichen
Zeit war das Ergebnis des im Weibe gegebenen Stoffes
und der Befruchtung mit dem göttlichen Geiste.|93|231}}
 
{{GZ|Nehmen Sie den ersten Satz im fünften Kapitel des ersten Buch
Moses: «Dies ist das Buch von des Menschen Geschlecht. Da Gott
den Menschen schuf, machte er ihn in Ähnlichkeit Gottes: Männlichweiblich
schuf er sie, segnete sie und nannte ihren Namen <Mensch>,
in diesen Tagen, da er sie geschaffen hatte. Als Adam hundertdreißig
Jahre gelebt hatte, zeugte er in seiner Ähnlichkeit, nach seinem Ebenbilde
und nannte die Frucht auf den Namen <Seth>.»
 
Man muß wörtlich lesen. Adam selbst wird genannt ein Mensch
schlechthin. Männlich-weiblich schuf Gott sie; noch nicht geschlechtlich,
ungeschlechtlich. Und wie schuf er sie? In Gottes Ähnlichkeit.
Und außerdem im zweiten Satz: «Nach so und so viel Jahren»
- es sind da lange Zeiträume vorzustellen - «zeugte Adam einen Sohn,
Seth, nach ''seinem'' Ebenbild.» Im Anfang der adamitischen Zeit haben
wir den Menschen nach Gottes Ebenbild, am Ende der adamitischen
Zeit nach Adams Ebenbild, nach menschlichem Ebenbild. Früher war
der Mensch dem Ebenbilde Gottes gemäß geschaffen. Später war er
Adams Ebenbild.
 
Wir haben also im Anfange Menschen, die alle untereinander gleich
sind, und alle sind sie nach dem Ebenbilde der Gottheit geschaffen.
Sie pflanzten sich auf ungeschlechtlichem Wege fort. Wir müssen uns
klar sein darüber, daß sie alle noch immer dieselbe Form haben, wie
sie sie vom Ursprung her haben, so daß der Sohn dem Vater und
der Enkel wieder dem Sohn ähnlich sehen. Was erst macht es, daß
die Menschen sich ändern, sich differenzieren? Wodurch werden sie
verschieden? Dadurch, daß an der Fortpflanzung zwei beteiligt sind.
Der Sohn oder die Tochter, sie sehen auf der einen Seite dem Vater,
auf der anderen Seite der Mutter ähnlich.|93|33f}}


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|1. April}}


* [[Androgynie]]
[[Kategorie:Datum|D01]]
 
== Literatur ==
 
#Rudolf Steiner: ''Aus der Akasha-Chronik'', [[GA 11]] (1986), ISBN 3-7274-0110-9 {{Schriften|011}}
#Rudolf Steiner: ''Die Tempellegende und die Goldene Legende '', [[GA 93]] (1991), ISBN 3-7274-0930-4 {{Vorträge|093}}
#Rudolf Steiner: ''Mythen und Sagen. Okkulte Zeichen und Symbole'', [[GA 101]] (1992), ISBN 3-7274-1010-8 {{Vorträge|101}}
 
{{GA}}


[[Kategorie:Mensch]] [[Kategorie:Menschheitsentwicklung]] [[Kategorie:Alchemie]]
{{Wikipedia}}

Version vom 19. Oktober 2018, 00:28 Uhr

1. April

Siehe auch


Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel 1. April aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.