Siegfried und Achilles und die Schildkröte: Unterschied zwischen den Seiten

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Als '''[[Paradoxon]] von Achilles und der Schildkröte''' wird einer von mehreren bekannten [[Fehlschluss|Trugschlüssen]] bezeichnet, die dem antiken griechischen Philosophen [[Zenon von Elea]] zugeschrieben werden (weitere siehe dort). Darin wird versucht zu belegen, dass ein schneller Läufer wie Achilles bei einem Wettrennen eine Schildkröte niemals einholen könne, wenn er ihr einen Vorsprung gewähre. Der Gang des Arguments ist folgender:


'''Siegfried''', der [[Drache]]ntöter, in nordischen Sagen auch '''Sigurd''' genannt, ist eine Gestalt der [[Wikipedia:Germanische Mythologie|germanischen]] bzw. [[Wikipedia:Nordische Mythologie|nordischen Mythologie]], der namentlich in der [[Wikipedia:Nibelungensage|Nibelungensage]] eine zentrale Rolle spielt.
Bevor [[Achilleus|Achilles]] die [[Schildkröte]] überholen kann, muss er zuerst ihren Vorsprung einholen. In der Zeit, die er dafür benötigt, hat die Schildkröte aber einen neuen, wenn auch kleineren Vorsprung gewonnen, den Achilles ebenfalls erst einholen muss. Ist ihm auch das gelungen, hat die Schildkröte wiederum einen – noch kleineren – Weg-Vorsprung gewonnen und so weiter. Der Vorsprung, den die Schildkröte hat, werde zwar immer kleiner, bleibe aber dennoch immer ein Vorsprung, sodass sich der schnellere Läufer der Schildkröte zwar immer weiter nähere, sie aber niemals einholen und somit auch nicht überholen könne.


{{GZ|(Wenn) ich heute die ganze Frage des Siegfried-Mythos vor Ihnen aufrolle;
Tatsächlich wird ein Schnellerer einen Langsameren aber immer einholen, sofern er dafür nur genügend Zeit hat. Die zum Einholen benötigte Zeit ist proportional zum Vorsprung und umgekehrt proportional zur Differenz der Geschwindigkeiten der beiden Läufer<ref name="anm1" group="Anm.">Sei <math>t</math> die Zeit, die vom Beginn des Rennens bis zu dem Zeitpunkt verstreicht, zu dem Achilles die Schildkröte einholt,  
nur einige Gesichtspunkte werde ich angeben können, um
<math>s</math> der Weg, den Achilles während der Zeit <math>t</math> zurücklegt.
zu zeigen, wie vom Standpunkte einer vertieften Geisteserkenntnis
<math>s'</math> der Weg, den die Schildkröte während der Zeit <math>t</math> zurücklegt,  
aus dieser Mythos Leben und Wirklichkeit gewinnt.
<math>s_0</math> der Vorsprung der Schildkröte zu Beginn des Rennens,  
Die Siegfried-Gestalt ist ja zunächst aus der deutschen Fassung
<math>v_a</math> die Geschwindigkeit Achilles',  
des Nibelungenliedes bekannt. Sie wissen, Siegfried war imstande,
<math>v_s</math> die Geschwindigkeit der Schildkröte.
sich unsichtbar zu machen. Er war im Besitze des Nibelungenhortes,
Dann lässt sich t wie folgt berechnen:
des Goldes, an das viel gebunden ist: das äußere irdische
Glück, aber zu gleicher Zeit auch ein gewisser Fluch, ein
Verhängnis. Sie wissen auch, dass er sich Brünhilde anverlobt
hat. Das ist ein Zug, der im deutschen Mythos nicht steht, ohne
den aber der deutsche Mythos kaum verständlich wird. Sie wissen,
dass er, indem er seinen Ehebund mit Kriemhilde eingegangen
ist, er für Günther gerade dann Brünhilde durch eine
Täuschung erwirbt, nämlich dadurch, dass er in Gestalt eines
andern erscheint, was dann zu seinem Verhängnis wird und zu
seinem Tode führt. Sie wissen, dass Siegfried durch seine Gemahlin
am [[Hunnen]]hofe bei Etzel oder Attila gerächt wird.


Das sind so die Hauptzüge der Siegfried-Gestalt. Die Züge in der
::<math>v_a \cdot t = s = s_0 + s' = s_0 + v_s \cdot t</math>, also <math>s_0 = v_a \cdot t - v_s \cdot t = (v_a - v_s) \cdot t</math>; mit <math>v_a - v_s \neq 0 </math> folgt nach Division: <math>t = \frac{s_0}{v_a - v_s}</math>.  
deutschen Sage finden eine wesentliche Vertiefung in der nordischen,
die uns noch etwas ganz anderes sagt. In der deutschen
Sage finden wir Siegfried im Besitze der Tarnkappe, durch die es
ihm möglich war, sich unsichtbar zu machen. In der nordischen
werden wir von der Gestalt des Siegfried oder Sigurd hineingeführt
in die Götterwelt. Dieser Göttermythos ist voll von Mysterien
und Geheimnissen. Da erfahren wir - und ich kann nur die
alleräußersten Umrisse andeuten -, dass die Götter selbst gezwungen
waren, das Gold, das sie von den Nibelungen erworben
haben, den Riesen zu übergeben als Entgelt für eine Schuld,
die sie begangen haben. In Gestalt eines Lindwurms bewacht
nun ein Riese diesen Schatz. Das ist ein bedeutsamer Zug, dass
Siegfried, der Sprößling der alten Götter und sozusagen mit
Wotan selbst verwandt, in seiner Jugend berufen ist, den Lindwurm,
den Hüter des Goldes, zu überwinden. Dadurch wird
ihm die Kraft, durch die er seine Macht erlangt. Durch wenige
Tropfen vom Blute des Lindwurms, die er an seine Lippen
bringt, ist er imstande, die Sprache der Vögel zu verstehen; er
vermag also einen tiefen Blick in die Natur zu tun und verborgene
Weisheit in sich aufzunehmen. Durch diese Vervollkommnung
ist er imstande, sich der von Feuer und Flammen
umgebenen Walküre Brünhilde zu nähern und sich ihr
anzuverloben, er, der sich selbst den Nibelungenschatz im
Kampfe gegen den Lindwurm erobert hat.


Dieser Siegfried ist ein Sagentypus, der uns vielfach in den
Letzteres zeigt die im Text behauptete Proportionalität der Zeit <math>t</math> zum Vorsprung <math>s_0</math> der Schildkröte und die umgekehrte Proportionalität von <math>t</math> zur Geschwindigkeitsdifferenz <math>v_a - v_s</math>.</ref> und bei gleichbleibendem Verhältnis dieser beiden Geschwindigkeiten umgekehrt proportional zu jeder derselben.<ref group="Anm." name="anm2">(Mit <math>v_a \neq 0</math>) sei weiter <math>q = \frac{v_s}{v_a}</math> das Verhältnis der Geschwindigkeiten, sodass <math> v_s = q \cdot v_a </math>, (mit <math> v_s \neq 0</math>) auch <math>\frac{1}{v_a}=\frac{q}{v_s}</math>. Wegen <math>v_a - v_s \neq 0 </math> ist <math>q \neq 1 </math>, und der Ausdruck für <math>t</math> lässt sich weiter umformen:
Dichtungen der Weltliteratur entgegentritt. Er ist der Überwinder
eines Drachen, der in das Blut des Drachen eingetaucht wird
und dadurch besondere Vollkommenheiten erringt, der sich die
Macht erwirbt, sich unsichtbar zu machen und sich einer Frauengestalt
zu nähern, zu der man nur durch Feuer und Flammen
dringt. In den einzelnen Abstammungsphasen von den Göttern
liegen ganz bedeutsame uralte Anschauungen verborgen, die
sich zum Teil sogar einer jeden öffentlichen Erörterung entziehen,
weil sie in Gebiete hineinführen, die zu den allertiefsten
des Okkultismus gehören.


Gelehrsamkeit hat vielfach in Siegfried das Symbol eines Sonnenhelden
<math>t = \frac{s_0}{v_a - v_s} = \frac{s_0}{v_a - q \cdot v_a} = \frac{s_0}{v_a \cdot (1 - q)} = \frac{q \cdot s_0}{v_s \cdot (1 - q)} </math>;
gesehen, und zwar so, wie die Gelehrsamkeit solche
für konstantes Verhältnis <math>q</math> der beiden Geschwindigkeiten zeigen die letzten beiden Brüche die im Text behauptete umgekehrte Proprotionalität der Zeit <math>t</math> zu <math>v_a</math> bzw. <math>v_s</math>. Die umgekehrte Proportionalität von <math>t</math> zu <math>v_s</math> bedeutet, dass Achilles die Schildkröte ''eher'' trifft, wenn jene  ''schneller'' läuft. Das könnte zunächst verwundern; vorausgesetzt ist hier aber, dass in diesem Fall auch Achilles ''um den gleichen Faktor'' schneller läuft wie die Schildkröte (da <math>q</math> als konstant vorausgesetzt wird).</ref>
Symbole eben auffasst: Die Sonne als Wolkenüberwinder und so
[[Image:Race_between_Achilles_and_the_tortoise.gif|thumb|250px| Ein geometrischer Beweis mittels des [[Strahlensatz]]es, der auch den Griechen möglich war. (Optimalerweise wählt man am Ursprung für Achilles einen 45°-Winkel.)]]
weiter. Ich habe schon vor vierzehn Tagen darauf hingewiesen,
Zenons Trugschluss beruht auf zwei Fehlern:<ref>Nach Peter Janich:„Achilles und die Schildkröte“, in: Jürgen Mittelstraß (Hrsg.): ''Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie'', Band&nbsp;1, Metzler Stuttgart 1995, Nachdruck 2004, Seite&nbsp;41, ISBN 3-476-02012-6</ref>
wie wenig der Sache entsprechend eine solche äußere Symbolik
# Er berücksichtigt nicht, dass eine unendliche [[Reihe (Mathematik)|Reihe]] eine endliche Summe haben kann.<ref name="anm3" group="Anm.">Es ist – heute – möglich, auch mit Zenons Ansatz die Zeit <math>t</math> auszurechnen, nach der Achilles die Schildkröte einholt. - Sei <math>s_0</math> wie oben der Vorsprung der Schildkröte zu Beginn des Rennens, <math>t_0</math> die Zeit, die Achilles benötigt, um <math>s_0</math> zurückzulegen. Ferner sei die Schildkröte <math>q</math>-mal langsamer als Achilles.
sein kann, wie gerade durch die Forschungen Ludwig Laistners
Dann holt Achilles die Schildkröte nach der Zeit <math>t_0 \cdot q</math> ein weiteres Mal ein, nach der Zeit <math>(t_0 \cdot q) \cdot q = t_0 \cdot q^2</math> ein drittes Mal usw.  
über das Rätsel der Sphinx klargeworden ist, dass das Volk in
Mit <math>q^0 = 1</math> ist die Summe aller von Zenon betrachteten Zeiten, die Achilles zurücklegt:
einer solchen Weise nicht symbolisiert. Wir verstehen die germanische
Götterwelt und die Siegfried-Sage nur dann, wenn wir
auch hier voraussetzen, dass in all diesen Beziehungen Erfahrungen
der Götter zum Ausdruck kommen.


Vor vierzehn Tagen haben wir gesehen, dass in der deutschen
::<math>t =  t_0 \cdot \sum_{n=0}^\infty q^n  =  t_0 \cdot \lim_{n \to \infty} \sum_{k=0}^{n} q^{k} = t_0 \cdot \lim_{n \to \infty} \frac{1 - q^{n+1}}{1 -q}  = \frac{t_0}{1 -q}</math>.
Vorzeit etwas vorhanden war von einer Erfahrung höherer seelischer
 
und geistiger Welten und wie gerade die Entwickelung
Es ist möglich, aber nicht zwingend erforderlich, <math>q</math> wie oben als Quotienten <math>\frac{v_s}{v_a}</math> zweier Geschwindigkeiten aufzufassen. Dann ist mit <math>t_0 = \frac{s_0}{v_a}</math> weiter:
der Menschen darin bestanden hat, dass sich der Mensch von
 
dem astralen Sehen der Vorzeit, von dem Hineinschauen in die  
::<math>t = \frac{t_0}{1 -q} =
geistige Welt, entwickelt hat zu unseren gewöhnlichen Alltagsanschauungen,
\frac{s_0}{v_a -q \cdot v_a} = \frac{s_0}{v_a -v_s};</math>
welche die Dinge mit den äußeren Sinnen betrachtet.
 
Wie eine Erinnerung war es für unsere Vorfahren in
die [[Geometrische Reihe#Konvergenz und Wert der geometrischen Reihe|konvergente geometrischen Reihe]] <math>t_0 \cdot \sum_{n=0}^\infty q^n </math> ergibt also das gleiche Ergebnis für <math>t</math> wie die Rechnung in Anmerkung 1 ohne Zerlegung von <math>t</math> nach Zenons Ansatz. Die Reihe erfüllt wegen <math>0<q<1</math> ein [[Konvergenzkriterium]], sodass [[Grenzwert (Folge)|Grenzwertrechnung]] ihr genau eine (exakte, als "Grenzwert" bezeichnete) Zahl zuordnet, die sie ''im Unendlichen erreicht''.
Mitteleuropa, dass einstmals die Menschen hineingesehen haben
 
in die geistige Welt, die aber jetzt in Dunkel und Finsternis
Eine solche [[Mathematik]] war Zenon augenscheinlich nicht bekannt.</ref><ref name="anm3.2" group="Anm.">Sainsbury zeigt in ''Paradoxien'' die Unbestimmtheit des Problems anhand der Zweiteilung: Die Länge zwei wird halbiert, in zwei Längen eins, dann weiter eine Länge eins in zwei halbe, davon wieder eine halbe in zwei viertel und so weiter. Es ist offensichtlich, dass dabei die Zwei nicht überschritten wird, noch sich die Zeit dehnt. Es ist vielmehr der verbleibende Rest stehts klar: identisch mit dem letzten Teilungsglied (oben ein viertel). (Es scheint somit kein Ziel Zenons zu sein, zu zeigen, dass das Rennen ewig währt noch unbestimmt lang ist. Als Argument bleibt, ähnlich wie beim Pfeilparadoxon, die Unmöglichkeit (in Einklang mit den fehlenden Aussagen der Mathematik über Unendlich bzw. ggf. Null) das Ziel zu erreichen.) </ref>
eingetaucht ist, nachdem das äußere physische Sehen sich immer
# Der Weg, den Achilles von seinem Ausgangspunkt bis zum Zusammentreffen mit der Schildkröte zurücklegt, kann beliebig oft –&nbsp;formal unendlich oft&nbsp;– in Vorsprünge der Schildkröte unterteilt werden. Aus der Tatsache, dass diese Teilungshandlung beliebig oft vorgenommen werden kann, folgt aber nicht, dass die zu durchlaufende Strecke unendlich wäre,<ref name="anm4" group="Anm.">Mit Zenons Ansatz lässt sich auch der Weg <math>s</math> ausrechnen, den Achilles im Zeitraum <math>t</math> (von seinem Startpunkt bis zum Einholen der Schildkröte) zurücklegt. - In der Rechnung in Anmerkung 3 ist nur <math>t</math> bzw. <math>t_0</math> durch <math>s</math> bzw. <math>s_0</math> zu ersetzen:
mehr in der Menschheit vervollkommnet hat. Was heute
 
noch als Sage und Mythos lebt, ist der Rest einer solchen höheren
::<math>s =  s_0 \cdot \sum_{n=0}^\infty q^n  =  \frac{s_0}{1 -q}</math>.
geistigen Anschauung. Die Götter sind höhere Erfahrungen,
Werden Geschwindigkeiten eingeführt, so ist ohne Zerlegung in Teilwege unter Benutzung obiger Darstellung von <math>t</math>:
sind wirkliche Gestalten derjenigen Welt, in welche der
:: <math>s = v_a \cdot t = \frac{v_a  \cdot s_0}{v_a -v_s} </math>;
Mensch sich hineinlebt, wenn er höhere Sinne errungen hat.
Ausklammern von <math>v_a</math> im Nenner und Kürzen liefert das gleiche Ergebnis wie die konvergente Reihe.
Eine gerade Linie geht vom Traum bis zu den höchsten astralgeistigen
</ref> oder dass unendlich viel Zeit erforderlich wäre, sie zurückzulegen.
Erlebnissen der Seele.|54|415ff}}
 
Es gibt unterschiedliche Ansichten darüber, was Zenon mit seinen „Paradoxien“ zeigen wollte. Häufig wird vermutet, dass sie die Eleatische These (siehe [[Parmenides von Elea]]) stützen sollten, der zufolge es in der Wirklichkeit keine Vielheit, sondern nur ein einziges unveränderliches und unzerstörbares Ganzes gebe, und dass die Alltagswahrnehmung von Vielfalt und Bewegung bloßer Schein sei. Sicher ist jedoch, dass diese antike Überlegung zur Begriffsbildung der [[Unendlichkeit]] beigetragen hat und auch heute noch als Lehrbeispiel verwendet wird.
 
Das Paradoxon ist nicht direkt überliefert, sondern findet sich in [[Aristoteles]]’ [[Physik (Aristoteles)|Physik]]<ref>VI,9,239b14-240a18 in der Formulierung, dass „auch das langsamste Tier im Laufe nicht eingeholt werden könne vom schnellsten, da der Verfolger immer erst dahin kommen müsse, von wo das fliehende Tier fortgelaufen ist, so daß das langsamere immer einen Vorsprung behalte“.</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://remacle.org/bloodwolf/philosophes/Aristote/physique6gr.htm#144 |titel=Altgriechischer Originaltext in ''Aristoteles: Physik.'' (siehe im Bildschirmausschnitt §4) |archiv-url=https://web.archive.org/web/20080516213308/http://remacle.org/bloodwolf/philosophes/Aristote/physique6gr.htm#144 |archiv-datum=2008-05-16 |zugriff=2013-10-16 }}</ref> und [[Simplikios]]’ Kommentar<ref>Simplicius: ''On Aristotle’s Physics'' 1014,10, vgl.: Readings in Ancient Greek Philosophy From Thales to Aristotle, hg. S. M. Chohen / P. Curd / C. D. C. Reeve, Indianapolis/Cambridge: Hackett 1995, 58f</ref> dazu.
 
Verwandte Paradoxa, die Zenon zugeschrieben werden, sind das [[Teilungsparadoxon]] und das [[Pfeil-Paradoxon]]. Inhaltlich nicht verwandt mit dem Zenonischen Paradox ist ein von [[Lewis Carroll]] in seinem kurzen Dialog ''[[What the Tortoise Said to Achilles]]''<ref>Mind&nbsp;'''1'''(1895), S.&nbsp;278–280.</ref> (''Was die Schildkröte zu Achilles sagte'') vorgestelltes Argument, mit dem er den Unterschied zwischen objekt- und metasprachlicher [[Implikation]] thematisiert und das gelegentlich als Carroll-Paradox bezeichnet wird.<ref>hierzu siehe zum Beispiel Pascal Engel: ''[http://jeannicod.ccsd.cnrs.fr/ijn_00000571/en/ Dummett, Achilles and the tortoise]'', In: L. Hahn / R. Auxier (Hgg.): ''The philosophy of Michael Dummett (Library of Living philosophers)'', La Salle, Ill.: Open Court 2005.</ref>
 
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Achilles und die Schildkröte}}
* {{WikipediaDE|Infinitesimalrechnung}}


== Literatur ==
== Literatur ==
* Max Black: ''Achilles and the Tortoise'', in: Analysis 11 (1950), S. 91–101.
* Simon Blackburn: ''Practical Tortoise Raising'', in: Mind 104 (1995), S. 696–711.
* S. Brown: ''What the Tortoise taught us'', in: Mind 63 (1954), S. 170–179.
* Florian Cajori: ''The Purpose of Zeno’s Arguments on Motion'', in: Isis 3/1 (1920), S. 7–20.
* L. Carroll (C.L. Dogson): ''What the Tortoise said to Achilles'', in: Mind 104 (1995), S. 278–280.
* M. Clark: ''Paradoxes, from A to Z'', Routledge, London 2000.
* Pascal Engel: ''[http://jeannicod.ccsd.cnrs.fr/ijn_00000571/en/ Dummett, Achilles and the tortoise]'', in: L. Hahn / R. Auxier (Hrsg.): ''The philosophy of Michael Dummett (Library of Living philosophers)'', La Salle, Ill.: Open Court 2005.
* Adolf Grünbaum: ''Modern Science and Zeno’s Paradoxes'', Middletown: Wesleyan University Press 1967.
* Andrew Harrison: ''Zeno’s Paper Chase'', in: Mind 76/304 (1967), S. 568–575.
* J. M. Hinton / C. B. Martin: ''Achilles and the Tortoise'', in: Analysis 14/3 (1954), S. 56–68.
* C. V. Jones: ''Zeno’s paradoxes and the first foundations of mathematics'' (Spanish), in: Mathesis 3/1 1987.
* S. Makin: Art. ''Zeno of Elea'', in: Routledge Encyclopedia of Philosophy 9, London 1998, S. 843–853.
* R. Morris: ''Achilles in the Quantum Universe'', Redwood Books, Trowbridge, Wiltshire 1997.
* Jorge Luis Borges: Zwei Essays in ''Kabbala und Tango'', S. Fischer Verlag, 1991.
* Aloys Müller: ''Das Problem des Wettlaufs zwischen Achill und der Schildkröte'', in: Archiv für Philosophie 2 (1948), S. 106–111.
* Stanislaus Quan: ''The Solution of Zeno’s First Paradox'', in: Mind 77/306 (1968), S. 206–221.
* W. D. Ross: ''Aristotle’s Physics'', Oxford: Clarendon 1936, xi-xii <small>Bibliographie älterer Literatur zu den Paradoxien der Bewegung</small>, S. 70–85 u.ö.<small> Kommentar zu den Abschnitten bei Aristoteles</small>.
* Bertrand Russell: ''Our Knowledge of the External World'', Open Court, London/Chicago 1914, Kap. 5 und 6.
* Richard Mark Sainsbury: ''Paradoxien'', Reclam, Stuttgart 2001 (=Reclams Universal-Bibliothek 18135), ISBN 3-15-018135-6.
* Wesley C. Salmon (Hrsg.): ''Zeno’s paradoxes'', Hacket, Indianapolis 1970, Nachdruck 2001, ISBN 0-87220-560-6.
* Wesley C. Salmon: ''Space, Time and Motion'', Enrico, California and Belmont, California, Dickenson Publishing Co., Inc. 1975, Kap. 2
* T. Smiley: ''A Tale of Two Tortoises'', in: Mind 104 (1995), S. 725–736.
* Roy Sorensen: ''A Brief History of the Paradox'', Oxford University Press 2003.
* L. E. Thomas: ''Achilles and the Tortoise'', in: Analysis 12/4 (1952), S. 92–94.
* J. F. Thomson: ''What Achilles should have said to the Tortoise'', in: Ratio 3 (1960), S. 95–105.
== Weblinks ==
{{wikiquote|Arnfrid Astel}}
* Christoph Bock: [http://www.drchristophbock.de/ElAna.pdf Elemente der Analysis] (PDF; 1,2&nbsp;MB) S. 59f
* {{SEP|http://plato.stanford.edu/entries/paradox-zeno/#3.2|Zeno’s Paradoxes|Nick Huggett}}
* [http://mathworld.wolfram.com/ZenosParadoxes.html Eintrag] in Wolfram’s Math World (Englisch, mit weiterer Literatur)
* [http://www.philosophy.ubc.ca/faculty/savitt/Courses/Phil462A/ZENO.pdf Lecture Notes] von S. Savitt (Philosophiedozent an der University of British Columbia, englisch; PDF-Datei; 71&nbsp;kB)
* [http://philsci-archive.pitt.edu/archive/00001197/1/Zeno_s_Paradoxes_-_A_Timely_Solution.pdf Peter Lynds]: Zeno‘s Paradoxes: A Timely Solution (Englisch mit weiterer Literatur; PDF-Datei; 166&nbsp;kB)
* [http://matheplanet.com/matheplanet/nuke/html/article.php?sid=950 Matheplanet-Artikel]
* Ulrich Eckhardt: [http://itwiki.math.uni-hamburg.de/home/eckhardt/Zenon.pdf Die Schildkröte des Zenon von Elea. Gedanken eines Mathematikers über das Unendliche] (PDF; 320&nbsp;kB)
* ''Zenon und die Zeitlupe.'' in: Wolfram Heinrich: ''Zenon, Achilles und die Schildkröte. Der vergessene Denker Costabile Matarazzo.'' [http://www.theodor-rieh.de/heinrich/Matarazzo.html]@theodor-rieh.de und [https://www.freitag.de/autoren/wolfram-heinrich/der-vergessene-denker-costabile-matarazzo]@freitag.de
== Einzelnachweise ==
<references />


#Rudolf Steiner: ''Die Welträtsel und die Anthroposophie'', [[GA 54]] (1983), ISBN 3-7274-0540-6 {{Vorträge|054}}
== Anmerkungen ==
<references group="Anm." />


{{GA}}
{{SORTIERUNG:Achilles und die Schildkrote}}
[[Kategorie:Paradoxon]]
[[Kategorie:Vorsokratik]]


[[Kategorie:Sage]]
{{Wikipedia}}
[[Kategorie:Mythologie]]

Version vom 11. Juni 2019, 18:16 Uhr

Als Paradoxon von Achilles und der Schildkröte wird einer von mehreren bekannten Trugschlüssen bezeichnet, die dem antiken griechischen Philosophen Zenon von Elea zugeschrieben werden (weitere siehe dort). Darin wird versucht zu belegen, dass ein schneller Läufer wie Achilles bei einem Wettrennen eine Schildkröte niemals einholen könne, wenn er ihr einen Vorsprung gewähre. Der Gang des Arguments ist folgender:

Bevor Achilles die Schildkröte überholen kann, muss er zuerst ihren Vorsprung einholen. In der Zeit, die er dafür benötigt, hat die Schildkröte aber einen neuen, wenn auch kleineren Vorsprung gewonnen, den Achilles ebenfalls erst einholen muss. Ist ihm auch das gelungen, hat die Schildkröte wiederum einen – noch kleineren – Weg-Vorsprung gewonnen und so weiter. Der Vorsprung, den die Schildkröte hat, werde zwar immer kleiner, bleibe aber dennoch immer ein Vorsprung, sodass sich der schnellere Läufer der Schildkröte zwar immer weiter nähere, sie aber niemals einholen und somit auch nicht überholen könne.

Tatsächlich wird ein Schnellerer einen Langsameren aber immer einholen, sofern er dafür nur genügend Zeit hat. Die zum Einholen benötigte Zeit ist proportional zum Vorsprung und umgekehrt proportional zur Differenz der Geschwindigkeiten der beiden Läufer[Anm. 1] und bei gleichbleibendem Verhältnis dieser beiden Geschwindigkeiten umgekehrt proportional zu jeder derselben.[Anm. 2]

Ein geometrischer Beweis mittels des Strahlensatzes, der auch den Griechen möglich war. (Optimalerweise wählt man am Ursprung für Achilles einen 45°-Winkel.)

Zenons Trugschluss beruht auf zwei Fehlern:[1]

  1. Er berücksichtigt nicht, dass eine unendliche Reihe eine endliche Summe haben kann.[Anm. 3][Anm. 4]
  2. Der Weg, den Achilles von seinem Ausgangspunkt bis zum Zusammentreffen mit der Schildkröte zurücklegt, kann beliebig oft – formal unendlich oft – in Vorsprünge der Schildkröte unterteilt werden. Aus der Tatsache, dass diese Teilungshandlung beliebig oft vorgenommen werden kann, folgt aber nicht, dass die zu durchlaufende Strecke unendlich wäre,[Anm. 5] oder dass unendlich viel Zeit erforderlich wäre, sie zurückzulegen.

Es gibt unterschiedliche Ansichten darüber, was Zenon mit seinen „Paradoxien“ zeigen wollte. Häufig wird vermutet, dass sie die Eleatische These (siehe Parmenides von Elea) stützen sollten, der zufolge es in der Wirklichkeit keine Vielheit, sondern nur ein einziges unveränderliches und unzerstörbares Ganzes gebe, und dass die Alltagswahrnehmung von Vielfalt und Bewegung bloßer Schein sei. Sicher ist jedoch, dass diese antike Überlegung zur Begriffsbildung der Unendlichkeit beigetragen hat und auch heute noch als Lehrbeispiel verwendet wird.

Das Paradoxon ist nicht direkt überliefert, sondern findet sich in AristotelesPhysik[2][3] und Simplikios’ Kommentar[4] dazu.

Verwandte Paradoxa, die Zenon zugeschrieben werden, sind das Teilungsparadoxon und das Pfeil-Paradoxon. Inhaltlich nicht verwandt mit dem Zenonischen Paradox ist ein von Lewis Carroll in seinem kurzen Dialog What the Tortoise Said to Achilles[5] (Was die Schildkröte zu Achilles sagte) vorgestelltes Argument, mit dem er den Unterschied zwischen objekt- und metasprachlicher Implikation thematisiert und das gelegentlich als Carroll-Paradox bezeichnet wird.[6]

Siehe auch

Literatur

  • Max Black: Achilles and the Tortoise, in: Analysis 11 (1950), S. 91–101.
  • Simon Blackburn: Practical Tortoise Raising, in: Mind 104 (1995), S. 696–711.
  • S. Brown: What the Tortoise taught us, in: Mind 63 (1954), S. 170–179.
  • Florian Cajori: The Purpose of Zeno’s Arguments on Motion, in: Isis 3/1 (1920), S. 7–20.
  • L. Carroll (C.L. Dogson): What the Tortoise said to Achilles, in: Mind 104 (1995), S. 278–280.
  • M. Clark: Paradoxes, from A to Z, Routledge, London 2000.
  • Pascal Engel: Dummett, Achilles and the tortoise, in: L. Hahn / R. Auxier (Hrsg.): The philosophy of Michael Dummett (Library of Living philosophers), La Salle, Ill.: Open Court 2005.
  • Adolf Grünbaum: Modern Science and Zeno’s Paradoxes, Middletown: Wesleyan University Press 1967.
  • Andrew Harrison: Zeno’s Paper Chase, in: Mind 76/304 (1967), S. 568–575.
  • J. M. Hinton / C. B. Martin: Achilles and the Tortoise, in: Analysis 14/3 (1954), S. 56–68.
  • C. V. Jones: Zeno’s paradoxes and the first foundations of mathematics (Spanish), in: Mathesis 3/1 1987.
  • S. Makin: Art. Zeno of Elea, in: Routledge Encyclopedia of Philosophy 9, London 1998, S. 843–853.
  • R. Morris: Achilles in the Quantum Universe, Redwood Books, Trowbridge, Wiltshire 1997.
  • Jorge Luis Borges: Zwei Essays in Kabbala und Tango, S. Fischer Verlag, 1991.
  • Aloys Müller: Das Problem des Wettlaufs zwischen Achill und der Schildkröte, in: Archiv für Philosophie 2 (1948), S. 106–111.
  • Stanislaus Quan: The Solution of Zeno’s First Paradox, in: Mind 77/306 (1968), S. 206–221.
  • W. D. Ross: Aristotle’s Physics, Oxford: Clarendon 1936, xi-xii Bibliographie älterer Literatur zu den Paradoxien der Bewegung, S. 70–85 u.ö. Kommentar zu den Abschnitten bei Aristoteles.
  • Bertrand Russell: Our Knowledge of the External World, Open Court, London/Chicago 1914, Kap. 5 und 6.
  • Richard Mark Sainsbury: Paradoxien, Reclam, Stuttgart 2001 (=Reclams Universal-Bibliothek 18135), ISBN 3-15-018135-6.
  • Wesley C. Salmon (Hrsg.): Zeno’s paradoxes, Hacket, Indianapolis 1970, Nachdruck 2001, ISBN 0-87220-560-6.
  • Wesley C. Salmon: Space, Time and Motion, Enrico, California and Belmont, California, Dickenson Publishing Co., Inc. 1975, Kap. 2
  • T. Smiley: A Tale of Two Tortoises, in: Mind 104 (1995), S. 725–736.
  • Roy Sorensen: A Brief History of the Paradox, Oxford University Press 2003.
  • L. E. Thomas: Achilles and the Tortoise, in: Analysis 12/4 (1952), S. 92–94.
  • J. F. Thomson: What Achilles should have said to the Tortoise, in: Ratio 3 (1960), S. 95–105.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Nach Peter Janich:„Achilles und die Schildkröte“, in: Jürgen Mittelstraß (Hrsg.): Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie, Band 1, Metzler Stuttgart 1995, Nachdruck 2004, Seite 41, ISBN 3-476-02012-6
  2. VI,9,239b14-240a18 in der Formulierung, dass „auch das langsamste Tier im Laufe nicht eingeholt werden könne vom schnellsten, da der Verfolger immer erst dahin kommen müsse, von wo das fliehende Tier fortgelaufen ist, so daß das langsamere immer einen Vorsprung behalte“.
  3. Altgriechischer Originaltext in Aristoteles: Physik. (siehe im Bildschirmausschnitt §4). Archiviert vom Original am 16. Mai 2008; abgerufen am 16. Oktober 2013.
  4. Simplicius: On Aristotle’s Physics 1014,10, vgl.: Readings in Ancient Greek Philosophy From Thales to Aristotle, hg. S. M. Chohen / P. Curd / C. D. C. Reeve, Indianapolis/Cambridge: Hackett 1995, 58f
  5. Mind 1(1895), S. 278–280.
  6. hierzu siehe zum Beispiel Pascal Engel: Dummett, Achilles and the tortoise, In: L. Hahn / R. Auxier (Hgg.): The philosophy of Michael Dummett (Library of Living philosophers), La Salle, Ill.: Open Court 2005.

Anmerkungen

  1. Sei die Zeit, die vom Beginn des Rennens bis zu dem Zeitpunkt verstreicht, zu dem Achilles die Schildkröte einholt, der Weg, den Achilles während der Zeit zurücklegt. der Weg, den die Schildkröte während der Zeit zurücklegt, der Vorsprung der Schildkröte zu Beginn des Rennens, die Geschwindigkeit Achilles', die Geschwindigkeit der Schildkröte. Dann lässt sich t wie folgt berechnen:
    , also ; mit folgt nach Division: .
    Letzteres zeigt die im Text behauptete Proportionalität der Zeit zum Vorsprung der Schildkröte und die umgekehrte Proportionalität von zur Geschwindigkeitsdifferenz .
  2. (Mit ) sei weiter das Verhältnis der Geschwindigkeiten, sodass , (mit ) auch . Wegen ist , und der Ausdruck für lässt sich weiter umformen: ; für konstantes Verhältnis der beiden Geschwindigkeiten zeigen die letzten beiden Brüche die im Text behauptete umgekehrte Proprotionalität der Zeit zu bzw. . Die umgekehrte Proportionalität von zu bedeutet, dass Achilles die Schildkröte eher trifft, wenn jene schneller läuft. Das könnte zunächst verwundern; vorausgesetzt ist hier aber, dass in diesem Fall auch Achilles um den gleichen Faktor schneller läuft wie die Schildkröte (da als konstant vorausgesetzt wird).
  3. Es ist – heute – möglich, auch mit Zenons Ansatz die Zeit auszurechnen, nach der Achilles die Schildkröte einholt. - Sei wie oben der Vorsprung der Schildkröte zu Beginn des Rennens, die Zeit, die Achilles benötigt, um zurückzulegen. Ferner sei die Schildkröte -mal langsamer als Achilles. Dann holt Achilles die Schildkröte nach der Zeit ein weiteres Mal ein, nach der Zeit ein drittes Mal usw. Mit ist die Summe aller von Zenon betrachteten Zeiten, die Achilles zurücklegt:
    .
    Es ist möglich, aber nicht zwingend erforderlich, wie oben als Quotienten zweier Geschwindigkeiten aufzufassen. Dann ist mit weiter:
    die konvergente geometrischen Reihe ergibt also das gleiche Ergebnis für wie die Rechnung in Anmerkung 1 ohne Zerlegung von nach Zenons Ansatz. Die Reihe erfüllt wegen ein Konvergenzkriterium, sodass Grenzwertrechnung ihr genau eine (exakte, als "Grenzwert" bezeichnete) Zahl zuordnet, die sie im Unendlichen erreicht. Eine solche Mathematik war Zenon augenscheinlich nicht bekannt.
  4. Sainsbury zeigt in Paradoxien die Unbestimmtheit des Problems anhand der Zweiteilung: Die Länge zwei wird halbiert, in zwei Längen eins, dann weiter eine Länge eins in zwei halbe, davon wieder eine halbe in zwei viertel und so weiter. Es ist offensichtlich, dass dabei die Zwei nicht überschritten wird, noch sich die Zeit dehnt. Es ist vielmehr der verbleibende Rest stehts klar: identisch mit dem letzten Teilungsglied (oben ein viertel). (Es scheint somit kein Ziel Zenons zu sein, zu zeigen, dass das Rennen ewig währt noch unbestimmt lang ist. Als Argument bleibt, ähnlich wie beim Pfeilparadoxon, die Unmöglichkeit (in Einklang mit den fehlenden Aussagen der Mathematik über Unendlich bzw. ggf. Null) das Ziel zu erreichen.)
  5. Mit Zenons Ansatz lässt sich auch der Weg ausrechnen, den Achilles im Zeitraum (von seinem Startpunkt bis zum Einholen der Schildkröte) zurücklegt. - In der Rechnung in Anmerkung 3 ist nur bzw. durch bzw. zu ersetzen:
    .
    Werden Geschwindigkeiten eingeführt, so ist ohne Zerlegung in Teilwege unter Benutzung obiger Darstellung von :
    ;
    Ausklammern von im Nenner und Kürzen liefert das gleiche Ergebnis wie die konvergente Reihe.


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