Sonnenblumen (Helianthus) und Politischer Voluntarysmus: Unterschied zwischen den Seiten

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Im [[Englische Sprache|englischen Sprachraum]] bezeichnet der Begriff des „voluntaryism“ auch eine soziale bzw. [[politische Philosophie]]. Diese Bedeutung hat sich im 19. Jahrhundert in England aus der Bezeichnung für den freikirchlichen ''Voluntaryism'' entwickelt und wurde Ende des 20. Jahrhunderts von der [[Libertarismus|libertären Bewegung]] in den USA wieder aufgegriffen.<ref>[http://www.voluntaryist.com/forthcoming/historyofvoluntaryism.html On the History of the Word „Voluntaryism“ by Carl Watner.] Auf: Voluntarist.com.</ref> Der Voluntaryismus vertritt wie viele Formen [[Libertarismus|libertärer]], bzw. [[Libertarianismus|libertarianistischer]] oder [[Anarchokapitalismus|anarchokapitalistischer]] Sozialphilosophie eine an [[John Locke]] angelehnte Eigentumstheorie. Danach soll jede Person über ihren eigenen Körper und die Früchte ihrer Arbeit selbst verfügen dürfen. Der politische Voluntarismus beansprucht ferner das [[Nichtaggressionsprinzip]]. Demnach soll Gewalt nur in Form von privater Notwehr, nicht aber als öffentliche Gewalt ausgeübt werden. Staatliche Herrschaft wird nämlich prinzipiell als illegitim angesehen, da sie das individuelle Eigentum einschränke. Wichtige Bezugsautoren sind u.&nbsp;a. [[Murray Rothbard]], [[Robert LeFevre]] und diverse Klassiker des Anarchokapitalismus bzw. [[Marktanarchismus]]. Ein Unterschied zu anderen Formen des Marktanarchismus wird üblicherweise gesehen in der Ablehnung von Gewalt ebenso wie politischer Wahlverfahren als Mittel zur geplanten Abschaffung des Staates. [[Auberon Herbert]] nannte seine Position bereits „Voluntaryism“ und teilte viele Thesen heutiger Vertreter eines politischen Voluntarismus, nicht aber beispielsweise die völlige Ablehnung jeder Staatsregierung.<ref>Vgl. z.&nbsp;B. ''The voluntaryist creed'' (1906), ''A plea for voluntaryism'' (1908), Simpson, London 1908, [http://www.archive.org/details/thevoluntaryistc00herbuoft Digitalisat] bei [[archive.org]]. Für eine typische Bezugnahme auf A. Herbert vgl. etwa M. Rothbard: ''Man, economy, and the state with power and market'', Ludwig von Mises Institute, Auburn, Alabama 2009, S. 184ff et passim.</ref> Die Bedeutung im Sinne des politischen Voluntarismus wurde erneut aufgegriffen, als die Zeitschrift ''The Voluntaryist'' erschien, die seit 1982 Beiträge zum politischen Voluntarismus publiziert.<ref>[http://voluntaryist.com/toc.html Digitalisate] stellt die Homepage der Zeitschrift zur Verfügung. Eine Auswahlausgabe in Buchform existiert mit Carl Watner (Hg.): ''I Must Speak Out''. The Best of The Voluntaryist, 1982–1999, Fox & Wilkes, San Francisco 1999.</ref>
{{Taxobox
| Taxon_Name      = Sonnenblumen
| Taxon_WissName  = Helianthus
| Taxon_Rang      = Gattung
| Taxon_Autor      = [[Carl von Linné|L.]]
| Taxon2_WissName  = Heliantheae
| Taxon2_Rang      = Tribus
| Taxon3_WissName  = Asteroideae
| Taxon3_Rang      = Unterfamilie
| Taxon4_Name      = Korbblütler
| Taxon4_WissName  = Asteraceae
| Taxon4_Rang      = Familie
| Taxon5_Name      = Asternartige
| Taxon5_WissName  = Asterales
| Taxon5_Rang      = Ordnung
| Taxon6_Name      = Euasteriden II
| Taxon6_Rang      = ohne
| Bild            =
| Bildbeschreibung = Sonnenblumenfeld (''[[Helianthus annuus]]'')
}}
[[Datei:HelianthusTuberosus.jpg|miniatur|Blütenkorb von [[Topinambur]] (''Helianthus tuberosus'')]]
[[Datei:Sunroot top.jpg|miniatur|oberer Sprossteil von [[Topinambur]] (''Helianthus tuberosus'')]]
[[Datei:Sunflower USFWS.jpg|miniatur|Detail von ''[[Helianthus petiolaris]]'']]
[[Datei:Helianthus giganteus.jpg|miniatur|Beispiel einer Art mit verzweigtem Blütenstand: ''[[Helianthus giganteus]]'']]
 
Die '''Sonnenblumen''' (''Helianthus'') bilden eine [[Gattung (Biologie)|Gattung]] in der Unterfamilie der [[Wikipedia:Asteroideae|Asteroideae]] innerhalb der [[Familie (Biologie)|Familie]] der [[Korbblütler]] (Asteraceae). Die Heimat aller etwa 67 Arten ist [[Nordamerika]].
 
In Mitteleuropa sind zwei [[Art (Biologie)|Arten]] als Kulturpflanzen von Bedeutung: die eigentliche [[Sonnenblume]] (''Helianthus annuus'') und [[Wikipedia:Topinambur|Topinambur]] (''Helianthus tuberosus'').
 
== Beschreibung ==
=== Vegetative Merkmale ===
Die Arten der Gattung ''Helianthus'' sind ein- oder mehrjährige [[krautige Pflanze]]n mit Wuchshöhen zwischen (5) 20 und 300 (500)&nbsp;cm. Die größte Sonnenblume der Welt erreichte eine Höhe von 9,17 m. Wenige Arten bilden [[Rhizom]]knollen als Überdauerungsorgane. Der [[Stängel]] (Sprossachse) ist aufwärts gerichtet oder aufsteigend bis niederliegend oder aufliegend. Erst am oberen Ende beginnt die Verzweigung der Stängel.  
 
Die [[Blatt (Pflanze)|Laubblätter]] stehen [[Phyllotaxis|nur basal oder am ganzen Stängel verteilt, gegenständig und/oder wechselständig]]. Sie sind gestielt oder aufsitzend. Die [[Blattspreite]] ist meist dreinervig, nur in ''[[Helianthus eggertii]]'', ''[[Helianthus smithii]]'' und ''[[Helianthus maximilliani]]'' auch einnervig. Meist ist die Blattspreite dreieckig, lanzettlich-linealisch, lanzettlich-eiförmig, linealisch oder eiförmig geformt. Die Blattbasis ist herzförmig oder eng keilförmig. Der Blattrand ist meist ganzrandig oder gezähnt, selten gelappt. Die Blattflächen können unbehaart oder haarig sein, oft drüsig gefleckt.<ref name="FNA">''[http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=1&taxon_id=114871 Helianthus]''. In: ''Flora of North America'', Volume 21.</ref>
 
=== Blütenstände und Blüten ===
Die Blütenkörbe stehen einzeln oder in mehr oder weniger doldentraubigen, doldenrispigen oder [[Ähre|ährigen]] Gruppen zusammen. Im [[Korb (Blütenstand)|körbchenförmigen]] [[Blütenstand]] gibt es sowohl Röhren- als auch Zungenblüten. Der [[Hüllblatt|Hüllkelch]] (= Involukrum) (Kelch ist hier irreführend, denn es handelt sich nicht um einen Teil der Blüte, also nicht [[Kelchblatt|Blütenkelch]] sondern einen Teil des Blütenstandes) ist mehr oder weniger halbkugelförmig, manchmal glockenförmig oder zylindrisch. Er hat einen Durchmesser von 5 bis 40&nbsp;mm oder mehr, bei kultivierten Vertretern können auch mehr als 200&nbsp;mm erreicht werden. Die [[Hüllblatt|Hüllblätter]] sind beständig, je Blüte gibt es elf bis 40 (oder mehr als 100 bei Züchtungen), die in zwei, drei oder mehr Reihen stehen, die einander fast ähneln oder ungleich gestaltet sind. Der Blütenstandsboden ist flach bis leicht konvex, nur in ''[[Heliantus porteri]]'' ist er konisch. Er ist mit [[Korbblütler#Blütenstand|Spreublättern]] besetzt, die mehr oder weniger der Länge nach gefaltet sind, eine rechteckig-langgestreckte Form haben und drei Zähne besitzen oder gelegentlich ganzrandig sind. Manchmal sind die Spitzen rötlich oder violett gefärbt. Es wird außen eine Reihe mit fünf bis 30 oder mehr (oder bei Züchtungen auch über 100) [[zygomorph]]en [[Zungenblüte]]n (= Strahlenblüten) gebildet, selten fehlen sie auch. Sie sind unfruchtbar, die röhrig verwachsenen [[Kronblatt|Kronblätter]] sind meist gelb. Die Anzahl der [[radiärsymmetrisch]]en [[Röhrenblüte]]n (= Scheibenblüten) liegt zwischen (15) 30 und mehr als 150, bei Züchtungen auch über 1000. Sie sind zwittrig, fruchtbar, die Kronblätter gelb oder zumindest an der Spitze rötlich gefärbt. Die Kronröhre ist jeweils kürzer als der glockenförmige Kronschlund, der fünf dreieckige Kronlappen besitzt. Die Verzweigungen des [[Griffel (Botanik)|Griffels]] sind schlank, die Anhänge sind mehr oder weniger zugespitzt.<ref name="FNA" />
 
=== Fruchtstände und Früchte ===
Die [[Achäne]]n sind meist violett-schwarz, manchmal gefleckt, mehr oder weniger umgekehrt pyramidenförmig und eingedrückt. In ''Helianthus porteri'' ist kein [[Pappus (Botanik)|Pappus]] vorhanden, bei anderen Arten fallen die Pappi leicht ab. Meist stehen sie an 2 oder 3 lanzettlichen, grannigen oder unregelmäßig gezackten Borsten, die eine Länge von 1 bis 5&nbsp;mm haben. Zusätzlich findet man auch bis zu acht kürzere Schuppen mit einer Länge von 0,2 bis 2&nbsp;mm.<ref name="FNA" />
 
=== Sonstige Merkmale ===
Die Basis[[chromosom]]enzahl beträgt <math>x = 17</math>.<ref name="FNA" />
 
== Zur Systematik siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Sonnenblumen (Gattung)}}
 
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Sonnenblumen (Gattung)}}
 
== Weblinks ==
{{Commonscat|Helianthus|Sonnenblumen (''Helianthus'')}}
*Sonnenblumenpflege, siehe [http://www.sonnenblume-pflege.de/ sonnenblume-pflege.de]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references/>


[[Kategorie:Blumen]]
[[Kategorie:Politische Philosophie]]
[[Kategorie:Korbblütler (Asteraceae)]]
[[Kategorie:Kapitalismus]]
[[Kategorie:Krautartige Pflanzen]]
[[Kategorie:Anarchismus]]


{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Version vom 16. August 2019, 09:20 Uhr

Im englischen Sprachraum bezeichnet der Begriff des „voluntaryism“ auch eine soziale bzw. politische Philosophie. Diese Bedeutung hat sich im 19. Jahrhundert in England aus der Bezeichnung für den freikirchlichen Voluntaryism entwickelt und wurde Ende des 20. Jahrhunderts von der libertären Bewegung in den USA wieder aufgegriffen.[1] Der Voluntaryismus vertritt wie viele Formen libertärer, bzw. libertarianistischer oder anarchokapitalistischer Sozialphilosophie eine an John Locke angelehnte Eigentumstheorie. Danach soll jede Person über ihren eigenen Körper und die Früchte ihrer Arbeit selbst verfügen dürfen. Der politische Voluntarismus beansprucht ferner das Nichtaggressionsprinzip. Demnach soll Gewalt nur in Form von privater Notwehr, nicht aber als öffentliche Gewalt ausgeübt werden. Staatliche Herrschaft wird nämlich prinzipiell als illegitim angesehen, da sie das individuelle Eigentum einschränke. Wichtige Bezugsautoren sind u. a. Murray Rothbard, Robert LeFevre und diverse Klassiker des Anarchokapitalismus bzw. Marktanarchismus. Ein Unterschied zu anderen Formen des Marktanarchismus wird üblicherweise gesehen in der Ablehnung von Gewalt ebenso wie politischer Wahlverfahren als Mittel zur geplanten Abschaffung des Staates. Auberon Herbert nannte seine Position bereits „Voluntaryism“ und teilte viele Thesen heutiger Vertreter eines politischen Voluntarismus, nicht aber beispielsweise die völlige Ablehnung jeder Staatsregierung.[2] Die Bedeutung im Sinne des politischen Voluntarismus wurde erneut aufgegriffen, als die Zeitschrift The Voluntaryist erschien, die seit 1982 Beiträge zum politischen Voluntarismus publiziert.[3]

Einzelnachweise

  1. On the History of the Word „Voluntaryism“ by Carl Watner. Auf: Voluntarist.com.
  2. Vgl. z. B. The voluntaryist creed (1906), A plea for voluntaryism (1908), Simpson, London 1908, Digitalisat bei archive.org. Für eine typische Bezugnahme auf A. Herbert vgl. etwa M. Rothbard: Man, economy, and the state with power and market, Ludwig von Mises Institute, Auburn, Alabama 2009, S. 184ff et passim.
  3. Digitalisate stellt die Homepage der Zeitschrift zur Verfügung. Eine Auswahlausgabe in Buchform existiert mit Carl Watner (Hg.): I Must Speak Out. The Best of The Voluntaryist, 1982–1999, Fox & Wilkes, San Francisco 1999.


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