Nag-Hammadi-Schriften und Das grüne Südfenster des ersten Goetheanums: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Eg-NagHamadi-map.png|300px|thumb|Lage von Nag Hammadi]]
[[Datei:Goetheanum1 Gruenes Suedfenster.jpg|thumb|350px|Das grüne Südfenster nach dem Entwurf [[Rudolf Steiner]]s, das den Weg zur [[Inspiration|inspirierten Erkenntnis]] zeigt.]]
Die '''Nag-Hammadi-Schriften''' (auch als ''Nag-Hammadi-Bibliothek'' bekannt) sind eine Sammlung von [[Wikipedia:Frühchristentum|frühchristlichen]] Texten hauptsächlich [[Gnosis|gnostischer]] Orientierung, die im Dezember [[Wikipedia:1945|1945]] in der Nähe des kleinen ägyptischen Ortes [[Nag Hammadi]] von ansässigen Bauern gefunden wurde. Die meisten dieser Schriften waren bis dahin gar nicht oder nur in Fragmenten bekannt. Dazu gehört insbesondere das [[Thomasevangelium]].
'''Das grüne Südfenster des ersten Goetheanums''' zeigt den Weg zur [[Inspiration|inspirierten Erkenntnis]].


== Umfang und Herkunft ==
Damit sich die Inspiration entwickeln kann, muß sich das Geisteslicht mit Seelenwärme verbinden, wie es auch im 11. Bild von [[Rudolf Steiner]]s [[Erstes Mysteriendrama|erstem Mysteriendrama]] durch das Opfer der „anderen Maria“ angedeutet wird, die dadurch ihre noch unbewussten Herzenskräfte mit dem wachen Geisteslicht des Theodosius verbindet. Das wird im linken Fensterflügel gezeigt. Die helle Gestalt des roten Westfensters hat sich nun in einen gütigen Greis verwandelt, der seine Kräfte mit dem ihn überschwebenden kosmisch-geistigen Urbild der Güte verbindet, das durch ein gütiges Greisenhaupt symbolisiert wird, das von zwölf kleineren Häuptern umgeben ist. Menschliche Liebeskräfte strömen aufwärts zu den göttlichen Liebeskräften und hier, im Schoß der göttlichen Liebe, erlebt der Mensch die Inspiration.  
Der Fund besteht aus dreizehn in Leder gebundenen [[Wikipedia:Papyrus (Schreibmaterial)|Papyrus]]-[[Wikipedia:Kodex|Kodizes]]. Diese enthalten eine Sammlung von 47 unterschiedlichen Texten. Einige Texte sind jedoch mehrfach enthalten, weshalb die Sammlung aus insgesamt 53 einzelnen Texten besteht. Die Manuskripte stammen aus dem 3. und 4. Jahrhundert, verfasst wurden die Texte vermutlich vorwiegend im 1. oder 2. Jahrhundert. Die Sprache der Texte ist [[Wikipedia:Koptische Sprache|Koptisch]], man geht jedoch davon aus, dass es sich um Übersetzungen aus dem [[Wikipedia:Altgriechische Sprache|Griechischen]] handelt.


Unbekannt ist, wer die Texte gesammelt hat. Möglicherweise handelt es sich um die Bibliothek einer nicht näher zu bestimmenden gnostischen Gemeinschaft. Wahrscheinlicher ist jedoch aufgrund der Nähe eines [[Wikipedia:Pachomios|pachomianischen]] Klosters und des beim Einband verwendeten Materials, das Briefe und Quittungen der pachomianischen Mönche enthält, dass die Sammlung Teil der Bibliothek dieses Klosters war. Ungeklärt ist in diesem Fall, ob die Sammlung als Informationsquelle zum Kampf gegen gnostische [[Wikipedia:Häresie|Häretiker]] zusammengestellt wurde, oder ob die Texte im Zusammenhang mit dem (etwa zeitgleichen) 39. Osterfestbrief des [[Wikipedia:Athanasius der Große|Athanasius]] als häretisch aus den Klosterschriften ausgesondert wurden.
In Steiners Entwurf steht hier der Untertitel: ''Und Menschenliebe entsteht''.


== Fundgeschichte ==
Was der Mensch erlebt, wenn die Inspiration erwacht ist, wird im Mittelfenster dargestellt. Der Mensch sitzt als dunkle Gestalt mitten im Flammenmeer der [[Seelenwelt]]. Auch seinem Haupt entspringen Seelenflammen, die die [[Kopfaura]] andeuten. Von oben strahlt des Geisteslicht der Sonne herab und der Mensch sieht sich den aufstrebenden Engelgestalten gegenübergestellt, die dem ganzen Bild eine stark aufstrebende Dynamik geben. Leicht könnte der Mensch ihnen folgen und nach oben entschweben, ohne daß er schon seine volle Erdenaufgabe erfüllt hätte. Er würde dann den [[Luzifer|luziferischen Mächten]] verfallen. Johannes Thomasius, der Protagonist von Steiners [[Mysteriendramen]], gerät ganz stark in diese Gefahr, nachdem er schon die ersten Stufen der geistigen Erkenntnis errungen hat.  
Im Dezember [[Wikipedia:1945|1945]] gruben ägyptische Bauern am Fuß des Jabal al-Tarif, eines Felshangs etwa 11 km nordöstlich von [[Wikipedia:Nag Hammadi|Nag Hammadi]], nach einem natürlichen Dünger, dem sogenannten Sabakh. Einer dieser Bauern war Muhammed Ali, Angehöriger des Samman-Klans, der Jahre später die Geschichte des Fundes erzählte. Unter einem Felsblock, an den sie ihre Kamele gebunden hatten, stießen die Bauern beim Graben auf einen fast einen Meter hohen Krug aus rotem Ton.


Zunächst bestanden Bedenken, den Krug zu öffnen oder zu zerschlagen, da er ja einen [[Dschinn]] beherbergen könnte. Dass andererseits auch Gold der Inhalt sein könnte, überwand die Bedenken. Beim Zerschlagen stellte sich aber heraus, dass der Inhalt aus dreizehn in Leder gebundenen Papyrus-Kodizes bestand, deren Wert zunächst nicht erkannt wurde. Einer dieser dreizehn Kodizes ging offenbar verloren (der heute als Kodex XIII gezählte Band war Teil von Kodex VI).  
Unter dem Mittelfenster steht in Steiners Entwurf: ''DIE LIEBE DER WELT WIRKT''.


Zunächst sollten sie aufgeteilt werden, schließlich wurden sie von den anderen Bauern aber Muhammed Ali überlassen, der sie nach Hause in das Dorf al-Qasr mitnahm. Dort warf er sie in die Nähe des Ofens, und einige Teile des verdächtigen Schriftguts wurden von Muhammed Alis Mutter Umm Ahmad verheizt (vermutlich der größere Teil von Kodex XII, der Einband von Kodex X und einige heute fehlende lose Blätter und Fragmente).
Ein Gegengewicht ist nötig, das den Menschen fest auf der Erde gründet. Das ist im Motiv des rechten Seitenflügels dargestellt. Der Mensch ist zu einer festen Säule geworden, die fest auf der Erde ruht, hier angedeutet durch eine Säule des [[Erstes Goetheanum|ersten Goetheanums]], und von oben strömen die göttlichen Liebeskräfte als mächtige Lichtaura herab. Nur so vermag der Mensch das geistig in der Inspiration erlebte mit dem auf Erden zu Vollbringenden verbinden – und nur so ist er auf dem rechten Weg der geistigen Erkenntnis.  


Da Muhammed Ali wegen der Ermordung seines Vaters in eine Blutfehde verwickelt war und die Polizei sein Haus schon öfter durchsucht hatte, deponierte er die Bücher bei einem koptischen Priester namens Basilius Abd al-Masih. Dessen Schwager Raghib Andrawus erkannte den möglichen Wert und nahm sie nach Kairo mit. Hier zeigte er sie einem koptischen Arzt, George Sobhi, der das [[Wikipedia:Supreme Council of Antiquities|Amt für Altertümer]] verständigte. Nach einigen Verhandlungen und einer Aufwandsentschädigung von 300 £ ging der Fund in den Besitz des ägyptischen Staates über. Am 4. Oktober 1946 wurde er in die Bestände des [[Wikipedia:Koptisches Museum (Kairo)|Koptischen Museums]] in Kairo aufgenommen.
Das rechte Seitenfenster trägt den Untertitel: ''Und Menschenliebe ergreift ihn''.


Ein Teil des Fundes war aber zuvor schon in den Besitz von Nachbarn Muhammed Alis gelangt, von wo sie den Weg nach Kairo fanden und in die Hände eines zypriotischen Händlers namens Phokion Tano gerieten. Insbesondere ein Band, der heutige Kodex I, wurde von einem belgischen Antiquar namens Albert Eid erworben und außer Landes gebracht. Dieser Kodex wurde am 10. Mai 1952 vom Jung-Institut in Zürich gekauft, weshalb er heute auch als ''Codex Jung'' bekannt ist. Nach einigen Verwicklungen und Verzögerungen landete auch dieser im Koptischen Museum, ebenso wie die noch in den Händen von Tano verbliebenen Bände, der sie inzwischen an eine italienische Sammlerin namens Dattari verkauft hatte.
Im Menschen selbst muß diese feste Säule ausgebildet werden, doch ist es keine physische Säule wie die Knochensäule des Rückgrats, sondern es ist jene zweite Wirbelsäule, von der Rudolf Steiner spricht, die als ätherisches Organ im Menschen durch den geordneten Zusammenfluß der ätherischen Strömungen an der Vorderseite des Menschen, gleichsam als eine Art Vorgrat durch die systematische geistige Schulung ausgebildet wird.


== Bedeutung und Inhalt ==
Das [[ätherisch]]e [[Vorgrat]], das schon durch das System der [[Lotosblumen]] angedeutet wird und hinter dem [[Wikipedia:Brustbein|Brustbein]] liegt, das der Mensch in der [[7. nachatlanischen Zeit]] nicht mehr haben wird, wird gemeinsam durch [[Epiphyse]] und [[Hypophyse]] organisiert, die beide auch ganz wesentlich an der [[Gedächtnisbildung]] beteiligt sind.  
Die Texte, die zum Teil stark beschädigt sind, wurden nach ihrer Rekonstruktion als Einzelschriften veröffentlicht (herausgegeben von Martin Krause und Pahor Lahib sowie in einem konkurrierenden Projekt von Johannes Leipoldt und Hans-Martin Schenke). Erst seit [[Wikipedia:1977|1977]] sind sie durch eine englische Gesamtübersetzung einer breiteren Öffentlichkeit bekannt geworden. Nag Hammadi ist neben [[Wikipedia:Qumran Schriftrollen|Qumran]] der wichtigste Fund für die Erforschung des frühen Christentums und des [[Wikipedia:Gnostizismus|Gnostizismus]].


Die Schriften stammen aus verschiedenen Richtungen der [[Wikipedia:Gnosis|Gnosis]], so sind Schriften der [[Wikipedia:Valentinianismus|Valentinianer]] und solche, die der [[Wikipedia:Sethianer|sethianischen Gnosis]] zugerechnet werden, vertreten. Neben diesen gibt es auch stärker christlich geprägte Texte. Die christliche Richtung hat sich als rechte Auslegung des Christentums verstanden und die theologische Spekulation innerhalb der Kirche stark gefördert. Daneben gibt es auch [[Wikipedia:Hermetik|hermetisch]] und weisheitlich ausgerichtete Texte und solche, die überhaupt nichts mit Gnosis zu tun haben, wie ein Fragment aus [[Wikipedia:Platon|Platon]]s ''Staat''.
Tatsächlich ist der Prozess, durch den das Vorgrat ausgebildet wird, nahe verwandt der Gedächtnisbildung. Diese beruht darauf, daß einerseits ein Strom [[Ätherisation des Blutes|ätherisierten Blutes]] vom [[Herz]]en aufströmt und die [[Zirbeldrüse]] umspielt, die diese Kräfte nun wie feine Lichtstrahlen aussendet. Anderseits strömt mit der [[Lymphe|Lymphflüssigkeit]] aus dem unteren Organismus ein zweiter Ätherstrom aufwärts bis zur [[Hypophyse]]. Das [[Gedächtnis]] bildet sich, indem sich die Spannung zwischen diesen beiden Strömungen ausgleicht und das zu Erinnernde in die Tiefe des Organismus aufgenommen wird. Das gilt auch für jene Kräfte, die in den Organen für die nächste [[Inkarnation]] aufgespeichert werden.


Die Titel sind entweder dem sogenannten [[Wikipedia:Kolophon (Schriftstück)|Kolophon]] entnommen, in dem sie zum Teil aber schon sekundäre Nachträge darstellen, oder im Zuge der Übersetzung neu gesetzt worden. Die meisten Texte waren vor der Entdeckung der Nag-Hammadi-Schriften unbekannt, jedoch gibt es auch solche, die ganz oder teilweise an anderer Stelle gefunden wurden, wie das [[Wikipedia:Thomasevangelium|Thomasevangelium]] oder das [[Wikipedia:Apokryphon des Johannes|Apokryphon des Johannes]]. Bei den frühen [[Wikipedia:Kirchenlehrer|Kirchenlehrer]]n finden sich Erwähnungen oder kurze Zitate in verurteilenden Streitschriften, die vom Titel oder Inhalt her Anspielungen auf Nag-Hammadi-Schriften sein könnten (''siehe auch:'' [[Wikipedia:Apokryphen|Apokryphen]]), jedoch sind diese oft zu unpräzise oder bezeichnen, wie beim [[Wikipedia:Koptisches Ägypterevangelium|Ägypterevangelium]], andere Texte.
Bei der Gedächtnisbildung wird normalerweise das, was zunächst dem [[Ätherleib]] eingeprägt wird, bis an den [[Physischer Leib|physischen Leib]] weitergereicht. Bei der geistigen Schulung geschieht das nicht. Da bleiben alle Kräfte im Ätherleib, werden verstärkt und machen dadurch den Ätherleib zum geeigneten lebendigen Spiegelungsorgan, durch das die Erlebnisse der [[Lotosblumen]] bewußt werden können.  


Der Nag-Hammadi-Fund hat nicht nur Bedeutung für die koptische Dialektkunde und stellt eine Bereicherung für die Gnosisforschung dar. Die Schriften entfalten auf ganz unterschiedliche Weise Beschreibungen der himmlischen Welt sowie die damit verbundenen [[Wikipedia:Kosmogonie|kosmogonischen]], [[Wikipedia:Soteriologie|soteriologischen]] und [[Wikipedia:Eschatologie|eschatologischen]] Fragen. Hervorzuheben ist auch die [[Wikipedia:Enkratiten|enkratitische]] und ethische Ausrichtung vieler Texte. Einige Texte bieten einen einzigartigen Einblick in die gnostische Polemik gegen das Kirchenchristentum, andere, wie das Gebet des Paulus, das Hermetische Gebet und die Drei Stelen des Seth sowie zahlreiche hymnische Traditionen, geben einen Einblick in gelebte gnostische Frömmigkeit.
== Siehe auch ==
 
*[[Die Glasfenster des ersten Goetheanums]]
Die Schriften sind wie bei jenen des [[Wikipedia:Neues Testament|Neuen Testamentes]] oft [[Wikipedia:Apostel|Apostel]]n zugeschrieben, damit gehören sie als pseudapostolische Schriften zu den [[Wikipedia:Apokryphen|Apokryphen]] des [[Wikipedia:Neues Testament|neuen Testaments]]. Besondere Bedeutung hat dabei das [[Wikipedia:Thomasevangelium|Thomasevangelium]], eine wohl schon im [[Wikipedia:2. Jahrhundert|2. Jahrhundert]] bekannte Sammlung von Jesussprüchen. Diese haben zum Teil Parallelen in den synoptischen Evangelien, wobei die 114 Logien im Thomasevangelium teilweise ein älteres Stadium der Überlieferung widerzuspiegeln scheinen. Aus diesem Grund hat das Thomasevangelium vor allem in der nordamerikanischen Forschung für die Frage nach dem historischen Jesus einen hohen Stellenwert.
 
In breiterer Öffentlichkeit ist das Thomasevangelium durch den Film "[[Wikipedia:Stigmata|Stigmata]]" mit dem (frei übersetzten) Satz bekannt geworden:
 
:''Jesus sprach: Ich bin das Licht, das über allen ist. Ich bin das All; das All ist aus mir hervorgegangen, und das All ist zu mir gelangt. Spaltet das Holz, ich bin da. Hebt einen Stein auf, und ihr werdet mich dort finden.'' '''''Hebt einen Stein auf, und ihr werdet mich finden, spaltet ein Holz, und ich bin da.''''' (Thomasevangelium, Vers 77)
 
Ein häufiges Motiv ist das der ''Sonderoffenbarung'': Zwischen Auferstehung und Himmelfahrt erscheint Jesus einzelnen oder allen Jüngern und lehrt sie [[Wikipedia:Esoterik|esoterische]] Lehren, die der übrigen Christenheit geheim bleiben sollen. Eine besondere Rolle kommt hierbei auch der Jüngerin [[Wikipedia:Maria Magdalena|Maria Magdalena]] zu. Ausgangspunkt der Sonderoffenbarung ist die Erscheinung des Auferstandenen (Mk 16,9-20; Mt 28, 16-20; Lk 24,36-53 und Apg 1,1-14). Nach der [[Wikipedia:Apostelgeschichte|Apostelgeschichte]] redet der auferstandene Christus vierzig Tage mit seinen Jüngern über das Reich Gottes. Diese Gespräche des Auferstandenen wollen einige Nag-Hammadi-Texte wiedergeben. Gesonderte Gespräche des Auferstandenen (mit Maria Magdalena und zwei namentlich nicht genannten Jüngern) sind im Markus-Schluss erwähnt.
 
== Liste der Nag-Hammadi-Texte ==
 
Die folgende Liste folgt in der Anordnung der heute gebräuchlichen Nummerierung der Kodizes und Schriften, ein Verweis auf NHC I,5 meint also die Schrift ''Der dreiteilige Traktat''. Die Titel der Schriften und die Abkürzungen folgen der deutschen Übersetzung von Lüdemann und Janßen. Mehrfach in den Kodizes überlieferte Schriften wie z.B. das ''Apokryphon des Johannes'' (II,1; III,1; IV,1) erscheinen nach dem ersten Auftreten kursiv.
 
{| class="prettytable"
! class="hintergrundfarbe6" | Titel
! class="hintergrundfarbe6" width="10%"  | Kodex, Nr.
! class="hintergrundfarbe6" | Abkürzung
! class="hintergrundfarbe6" width="50%" | Beschreibung
|- valign="top"
| [[Das Gebet des Apostels Paulus]] || I,1 ||OrPls
| Gnostisches Gebet
|- valign="top"
| Der [[Brief des Jakobus|Brief des Jakobus]] || I,2 ||EpJk
| Der Form nach eine Mischung aus Brief, Dialog und Visionsbericht. Gibt eine Geheimlehre (Apokryphon) wieder, die Jakobus und Petrus nach der Auferstehung von Jesus empfangen haben.
|- valign="top"
| Das [[Evangelium der Wahrheit]] || I,3 ||EvVer
| Homiletischer Text mit Anklängen an die valentinianische Gnosis
|- valign="top"
| Der [[Rheginusbrief]] || I,4 ||EpRheg
| Auch bekannt als ''Abhandlung über die Auferstehung''.
|- valign="top"
| [[Der dreiteilige Traktat]] ([[Wikipedia:Tractatus Tripartitus|Tractatus Tripartitus]]) || I,5 ||TracTrip
|  
|- valign="top"
| Das [[Apokryphon des Johannes]] || II,1 ||AJ
|  
|- valign="top"
| Das [[Thomasevangelium]] || II,2 ||EvTh
|  
|- valign="top"
| Das [[Philippusevangelium]] || II,3 ||EvPhil
|  
|- valign="top"
| Das [[Wesen der Archonten]] || II,4 ||HypArch
|  
|- valign="top"
| [[Die Schrift ohne Titel]] (Über den Anfang der Welt) || II,5 ||OT
|  
|- valign="top"
| Die [[Exegese über die Seele]] || II,6 ||ExAn
|  
|- valign="top"
| Das [[Thomasbuch]] || II,7 ||LibTh
| Auch als ''Buch des Athleten Thomas'' bekannt.
|- valign="top"
| ''Das [[Apokryphon des Johannes]]'' || III,1 ||AJ
| siehe oben (II,1)
|- valign="top"
| Das [[Koptisches Ägypterevangelium|koptische Ägypterevangelium]] || III,2 ||EvÄg
|  
|- valign="top"
| Der [[Eugnostosbrief]] || III,3 ||Eu
|  
|- valign="top"
| Die [[Sophia Jesu Christi]] || III,4 ||SJC
|  
|- valign="top"
| Der [[Dialog des Erlösers]] || III,5 ||DialSal
|  
|- valign="top"
| Das [[Apokryphon des Johannes]] || IV,1 ||AJ
| siehe oben (II,1)
|- valign="top"
| Das [[Ägypterevangelium]] || IV,2 ||EvÄg
| siehe oben (III,2)
|- valign="top"
| Der [[Eugnostosbrief]] || V,1 ||Eu
|  
|- valign="top"
| Die [[Apokalypse des Paulus]] || V,2 ||ApokPls
|  
|- valign="top"
| [[Die erste Apokalypse des Jakobus]] || V,3 ||1ApokJk
|  
|- valign="top"
| [[Die zweite Apokalypse des Jakobus]] || V,4 ||2ApokJk
|  
|- valign="top"
| Die [[Apokalypse des Adam]] || V,5 ||ApokAd
|  
|- valign="top"
| [[Die Taten des Petrus]] || VI,1 ||ActaPetr
|  
|- valign="top"
| [[Bronte]] || VI,2 ||Bronte
|  
|- valign="top"
| [[Die ursprüngliche Lehre]] || VI,3 ||AuthLog
|  
|- valign="top"
| [[Der Gedanke unserer großen Kraft]] || VI,4 ||Noema
|  
|- valign="top"
| [[Wikipedia:Platon|Plato]]: [[Wikipedia:Politeia|Staat]] 588a-589b || VI,5 ||Plato
| Der Originaltext ist nicht gnostisch, die in den Nag-Hammadi-Texten enthaltene Version wurde jedoch stark im gnostischen Sinn modifiziert.
|- valign="top"
| [[Über die Achtheit und die Neunheit]] || VI,6 ||OgEn
|  
|- valign="top"
| [[Hermetisches Gebet]] || VI,7a ||OrHerm
|  
|- valign="top"
| [[Schreibernotiz]] || VI,7b ||SchrNot
|  
|- valign="top"
| [[Asklepius]] || VI,8 ||Askl
|  
|- valign="top"
| [[Die Paraphrase des Seem]] || VII,1 ||ParaSeem
|  
|- valign="top"
| [[Der zweite Logos des großen Seth]] || VII,2 ||2LogSeth
|  
|- valign="top"
| Die [[Apokalypse des Petrus]] || VII,3 ||ApokPetr
|  
|- valign="top"
| [[Silvanus]] || VII,4 ||Sil
|  
|- valign="top"
| [[Die drei Stelen des Seth]] || VII,5 ||3StelSeth
|  
|- valign="top"
| [[Zostrianos]] || VIII,1||Zostr
|  
|- valign="top"
| Der [[Brief des Petrus]] || VIII,2 ||EpPetr/Phil
|  
|- valign="top"
| [[Melchisedek (Nag-Hammadi-Text)|Melchisedek]] || IX,1 ||Melch
|  
|- valign="top"
| [[Norea]] || IX,2 ||Norea
|  
|- valign="top"
| [[Testmonium Veritatis]] || IX,3 ||TestVer
|  
|- valign="top"
| [[Marsanes]] || X,1 ||Mars
|  
|- valign="top"
| [[Die Interpretation der Gnosis]] || XI,1 ||Inter
|  
|- valign="top"
| [[Valentinianische Exposition]] || XI,2 ||ExVal
|  
|- valign="top"
| [[Allogenes]] || XI,3 ||Allog
|  
|- valign="top"
| [[Hypsiphrone]] || XI,4 ||Hyps
|  
|- valign="top"
| [[Die Sentenzen des Sextus]] || XII,1 ||SentSex
|  
|- valign="top"
| Das [[Evangelium der Wahrheit]] || XII,2 ||EvVer
|  
|- valign="top"
| (Weisheits-) Fragmente || XII,3 ||FragSap
|  
|- valign="top"
| Die dreigestaltige Protennoia || XIII,1 ||TrimProt
|  
|- valign="top"
| [[Die Schrift ohne Titel]] (Über den Anfang der Welt)'' || XIII,2 ||OT
|  
|}
 
== Ausgaben ==
Die Originaltexte zusammen mit Übersetzungen ins Englische und Apparat wurden im Rahmen der Schriftenreihe ''Nag Hammadi Studies'' (NHS) editiert. Die folgende Tabelle zeigt Kodex und Schriftennummer mit dem entsprechenden NHS-Band:
{| class="prettytable"
! class="hintergrundfarbe6"| Kodex, Nr.
! class="hintergrundfarbe6"| Titel
|- valign="top"
| I
| Attridge, H. (Hrsg.), ''Nag Hammadi Codex I (The Jung Codex) ''
*Vol. I. ''Introductions, Texts, Translations, Indices. '' NHS XXII. Leiden: Brill, 1985.
*Vol. II. ''Notes. '' NHS XXIII. Leiden: Brill, 1985.
|- valign="top"
| II,2-7
XIII,2
| Layton, B. (Hrsg.), ''Nag Hammadi Codex II, 2-7: Together with XIII,2*, BRIT. LIB. OR.4926(1), and P. OXY. 1, 654, 655. ''
*Vol. I. ''Gospel according to Thomas, Gospel according to Philip, Hypostasis of the Archons, and Indexes. '' NHS XX. (The Coptic Gnostic Library, ed. J.M.Robinson). Leiden: Brill, 1989.
*Vol. II. ''On the Origin of the World, Expository Treatise on the Soul, Book of Thomas the Contender. '' NHS XXI. Leiden: Brill, 1989.
|- valign="top"
| III,3-4
V,1
| Parrott, D.M. (Hrsg.), ''Nag Hammadi Codices III,3-4 and V,1: Papyrus Berolinensis 8502,3 and Oxyrhynchus Papyrus 1081: Eugnostos and the Sophia of Jesus Christ. '' NHS XXVII. Leiden: Brill, 1991.
|- valign="top"
| III,5
| Emmel, S. (Hrsg.), ''Nag Hammadi Codex III,5: The Dialogue of the Savior. '' NHS XXVI. Leiden: Brill, 1984.
|- valign="top"
| V,2-5
VI
| Parrott, D.M. (Hrsg.), ''Nag Hammadi Codices V,2-5 and VI with Papyrus Berolinensis 8502, 1 and 4. '' NHS XI. Leiden: Brill, 1979.
|- valign="top"
| VIII
| Sieber, J.H. (Hrsg.), ''Nag Hammadi Codices VIII. '' NHS XXXI. Leiden: Brill, 1991.
|- valign="top"
| IX
X
| Pearson, B.A. (Hrsg.), ''Nag Hammadi Codices IX and X. '' NHS XV. Leiden: Brill, 1981.
|- valign="top"
| XI<br />
XII<br />
XIII<br />
| Hedrick, C.W. (Hrsg.), ''Nag Hammadi Codices XI, XII, XIII. '' NHS XXVIII. Leiden: Brill, 1990.
|}
 
Englische Übersetzung der Nag-Hammadi-Texte:
:James M. Robinson, ''The Nag Hammadi Library in English'', 1978, ISBN 0-06-066934-9
 
Deutsche Standardausgabe ist das Werk "Nag Hammadi Deutsch" des ''Berliner Arbeitskreises für Koptisch-Gnostische Schriften'', eines langfristigen Forschungsprojektes, ursprünglich unter Leitung von Hans-Martin Schenke:
:Hans-Martin Schenke u.a. (Hrsg.): ''Nag Hammadi deutsch''. Eingel. und übers. von Mitgliedern des Berliner Arbeitskreises für Koptisch-Gnostische Schriften. de Gruyter, Berlin/New York 2001/2003
:* Bd. 1: ''NHC I,1 - V,1''. Die griechischen christlichen Schriftsteller der ersten Jahrhunderte N.F. 8. Koptisch-gnostische Schriften 2. ISBN 3-11-017234-8
:* Bd. 2: ''NHC V,2 - XIII,1, BG 1 und 4''. Die griechischen christlichen Schriftsteller der ersten Jahrhunderte N.F. 12. Koptisch-gnostische Schriften 3. 2003 ISBN 3-11-017656-4
 
Eine weitere Übersetzung des gesamten Textbestands mit Einleitungen von [[Wikipedia:Gerd Lüdemann|Gerd Lüdemann]] und Martina Janßen ist unter dem Titel "Bibel der Häretiker" erschienen (auch im Internet verfügbar; siehe [[Wikipedia:#Weblinks|Weblinks]]):
: [[Wikipedia:Gerd Lüdemann|Gerd Lüdemann]], Martina Janßen (Übers.): ''Die Bibel der Häretiker. Die gnostischen Schriften aus Nag Hammadi - Erste deutsche Gesamtübersetzung.'' Stuttgart 1997. ISBN 3-87173-128-5
 
Ein Teil der Texte erschien übersetzt in:
:Martin Krause, Kurt Rudolph: ''Die Gnosis. Bd. 2.: Koptische und mandäische Quellen.'' Artemis Verlag, Zürich u. Stuttgart 1971. Neuausgabe: Artemis &amp; Winkler, Düsseldorf u. Zürich 1997. ISBN 3-7608-1150-7
 
Für den populären Gebrauch sind diejenigen Nag-Hammadi-Texte, deren Textbestand weitgehend erhalten ist, neu formuliert und kommentiert von Konrad Dietzfelbinger in vier Einzelbänden entsprechend Dietzfelbingers Klassifikation der Texte in der Edition Argo erschienen:
:Konrad Dietzfelbinger:
:*''Apokryphe Evangelien''. Dingfelder, Andechs 1991. ISBN 3-926253-13-4
:*''Schöpfungsberichte''. Dingfelder, Andechs 1989. ISBN 3-926253-17-7
:*''Erlöser und Erlösung''. Dingfelder, Andechs 1990. ISBN 3-926253-19-3
:*''Erleuchtung''. Dingfelder, Andechs 1994. ISBN 3-926253-23-1


== Literatur ==
== Literatur ==
#Georg Hartmann: ''Goetheanum-Glasfenster'', Verlag Am Goetheanum, Dornach 2002, ISBN 3-7235-0049-8


=== Reihenpublikationen ===
[[Kategorie:Kunst]] [[Kategorie:Glaskunst]] [[Kategorie:Goetheanum]]
* ''Nag Hammadi Studies'' ('''NHS'''), hrsgg. v. James M. Robinson), Leiden, Brill
* ''Nag Hammadi and Manichaean Studies'' ('''NHMS'''), hrsgg. v. Stephen Emmel und Johannes van Oort, Leiden, Brill
 
=== Monografien ===
* [[Wikipedia:Gerd Lüdemann|Gerd Lüdemann]], Martina Janßen. ''Unterdrückte Gebete. Gnostische Spiritualität im frühen Christentum''. ISBN 3-87173-118-8
* [[Wikipedia:Carsten Colpe|Carsten Colpe]], ''Heidnische, jüdische und christliche Überlieferung in den Schriften aus Nag Hammadi I-X'', in: [[Wikipedia:Jahrbuch für Antike und Christentum|Jahrbuch für Antike und Christentum]] 15 (1972) - 25 (1982)
* [[Wikipedia:Otto Betz|Otto Betz]], ''Der Paraklet. Fürsprecher im häretischen Judentum, im Johannesevangelium und in neu gefundenen gnostischen Texten'' (AGSU 2), Leiden/Köln 1963
* James M. Robinson, ''The discovery of the Nag Hammadi codices'' in ''Biblical Archaeology'' Bd. 42, S. 206–224.
* John D. Turner, Ann McGuire (Hrsg.). ''The Nag Hammadi Library after Fifty Years. Proceedings of the 1995 Society of Biblical Literature Commemoration'', NHMS 44
 
== Weblinks ==
* [http://www-user.uni-bremen.de/~wie/texteapo/thom-home.html Das Thomas-Evangelium] (deutsche Übersetzung und Diskussion, mit Bildern)
* [http://wwwuser.gwdg.de/~rzellwe/nhs/nhs.html Deutsche Übersetzung von Gerd Lüdemann und Martina Janßen]
* [http://iac.cgu.edu/nhs.html Homepage der ''Nag Hamadi Studies'' (NHS) am ''Institute for Antiquity and Christianity'' der ''Claremont Graduate School'']
* [http://www.gnosis.org/naghamm/nhl.html Englische Übersetzungen der ''Gnostic Society Library'']
 
[[Kategorie:Nag-Hammadi-Schriften]]
 
{{Wikipedia}}

Version vom 30. Juli 2009, 17:43 Uhr

Das grüne Südfenster nach dem Entwurf Rudolf Steiners, das den Weg zur inspirierten Erkenntnis zeigt.

Das grüne Südfenster des ersten Goetheanums zeigt den Weg zur inspirierten Erkenntnis.

Damit sich die Inspiration entwickeln kann, muß sich das Geisteslicht mit Seelenwärme verbinden, wie es auch im 11. Bild von Rudolf Steiners erstem Mysteriendrama durch das Opfer der „anderen Maria“ angedeutet wird, die dadurch ihre noch unbewussten Herzenskräfte mit dem wachen Geisteslicht des Theodosius verbindet. Das wird im linken Fensterflügel gezeigt. Die helle Gestalt des roten Westfensters hat sich nun in einen gütigen Greis verwandelt, der seine Kräfte mit dem ihn überschwebenden kosmisch-geistigen Urbild der Güte verbindet, das durch ein gütiges Greisenhaupt symbolisiert wird, das von zwölf kleineren Häuptern umgeben ist. Menschliche Liebeskräfte strömen aufwärts zu den göttlichen Liebeskräften und hier, im Schoß der göttlichen Liebe, erlebt der Mensch die Inspiration.

In Steiners Entwurf steht hier der Untertitel: Und Menschenliebe entsteht.

Was der Mensch erlebt, wenn die Inspiration erwacht ist, wird im Mittelfenster dargestellt. Der Mensch sitzt als dunkle Gestalt mitten im Flammenmeer der Seelenwelt. Auch seinem Haupt entspringen Seelenflammen, die die Kopfaura andeuten. Von oben strahlt des Geisteslicht der Sonne herab und der Mensch sieht sich den aufstrebenden Engelgestalten gegenübergestellt, die dem ganzen Bild eine stark aufstrebende Dynamik geben. Leicht könnte der Mensch ihnen folgen und nach oben entschweben, ohne daß er schon seine volle Erdenaufgabe erfüllt hätte. Er würde dann den luziferischen Mächten verfallen. Johannes Thomasius, der Protagonist von Steiners Mysteriendramen, gerät ganz stark in diese Gefahr, nachdem er schon die ersten Stufen der geistigen Erkenntnis errungen hat.

Unter dem Mittelfenster steht in Steiners Entwurf: DIE LIEBE DER WELT WIRKT.

Ein Gegengewicht ist nötig, das den Menschen fest auf der Erde gründet. Das ist im Motiv des rechten Seitenflügels dargestellt. Der Mensch ist zu einer festen Säule geworden, die fest auf der Erde ruht, hier angedeutet durch eine Säule des ersten Goetheanums, und von oben strömen die göttlichen Liebeskräfte als mächtige Lichtaura herab. Nur so vermag der Mensch das geistig in der Inspiration erlebte mit dem auf Erden zu Vollbringenden verbinden – und nur so ist er auf dem rechten Weg der geistigen Erkenntnis.

Das rechte Seitenfenster trägt den Untertitel: Und Menschenliebe ergreift ihn.

Im Menschen selbst muß diese feste Säule ausgebildet werden, doch ist es keine physische Säule wie die Knochensäule des Rückgrats, sondern es ist jene zweite Wirbelsäule, von der Rudolf Steiner spricht, die als ätherisches Organ im Menschen durch den geordneten Zusammenfluß der ätherischen Strömungen an der Vorderseite des Menschen, gleichsam als eine Art Vorgrat durch die systematische geistige Schulung ausgebildet wird.

Das ätherische Vorgrat, das schon durch das System der Lotosblumen angedeutet wird und hinter dem Brustbein liegt, das der Mensch in der 7. nachatlanischen Zeit nicht mehr haben wird, wird gemeinsam durch Epiphyse und Hypophyse organisiert, die beide auch ganz wesentlich an der Gedächtnisbildung beteiligt sind.

Tatsächlich ist der Prozess, durch den das Vorgrat ausgebildet wird, nahe verwandt der Gedächtnisbildung. Diese beruht darauf, daß einerseits ein Strom ätherisierten Blutes vom Herzen aufströmt und die Zirbeldrüse umspielt, die diese Kräfte nun wie feine Lichtstrahlen aussendet. Anderseits strömt mit der Lymphflüssigkeit aus dem unteren Organismus ein zweiter Ätherstrom aufwärts bis zur Hypophyse. Das Gedächtnis bildet sich, indem sich die Spannung zwischen diesen beiden Strömungen ausgleicht und das zu Erinnernde in die Tiefe des Organismus aufgenommen wird. Das gilt auch für jene Kräfte, die in den Organen für die nächste Inkarnation aufgespeichert werden.

Bei der Gedächtnisbildung wird normalerweise das, was zunächst dem Ätherleib eingeprägt wird, bis an den physischen Leib weitergereicht. Bei der geistigen Schulung geschieht das nicht. Da bleiben alle Kräfte im Ätherleib, werden verstärkt und machen dadurch den Ätherleib zum geeigneten lebendigen Spiegelungsorgan, durch das die Erlebnisse der Lotosblumen bewußt werden können.

Siehe auch

Literatur

  1. Georg Hartmann: Goetheanum-Glasfenster, Verlag Am Goetheanum, Dornach 2002, ISBN 3-7235-0049-8