Quantenphysik und Hans Magnus Enzensberger: Unterschied zwischen den Seiten

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Der Begriff '''Quantenphysik''' fasst alle [[Phänomen]]e und Effekte zusammen, die darauf beruhen, dass bestimmte [[physikalische Größe|Größen]] nicht jeden beliebigen Wert annehmen können, sondern nur festgelegte [[diskret]]e Werte (siehe [[Quantelung]]). Dazu gehören auch der [[Welle-Teilchen-Dualismus]], die [[Determinismus|Nichtdeterminiertheit]] von physikalischen Vorgängen und deren unvermeidliche Beeinflussung durch die Beobachtung. Quantenphysik umfasst alle [[Theorie]]n, [[Modell]]e und Konzepte, die auf die [[Quantenhypothese]] von [[Max Planck]] zurückgehen. Plancks Hypothese war um 1900 notwendig geworden, weil die [[klassische Physik]] z. B. bei der Beschreibung des [[Licht]]s oder des Aufbaus der [[Materie (Physik)|Materie]] an ihre Grenzen gestoßen war.
[[Datei:Hans Magnus Enzensberger Tübingen November 2013.JPG|mini|Hans Magnus Enzensberger<br />Tübingen, 18.&nbsp;November 2013]]
'''Hans Magnus Enzensberger''' (*&nbsp;[[11. November]] [[1929]] in [[Kaufbeuren]]) ist ein deutscher [[Dichter]], [[Schriftsteller]], [[Herausgeber]], [[Übersetzer]] und [[Redakteur]]. Er publizierte einzelne Bücher unter den [[Pseudonym]]en ''Andreas Thalmayr'', ''Linda Quilt'', ''Elisabeth Ambras'', ''Giorgio Pellizzi'', ''Benedikt Pfaff'', ''Trevisa Buddensiek'' sowie ''Serenus M. Brezengang''. Enzensberger lebt in [[München]]-[[Schwabing]].


Die Quantenphysik ist neben der [[Relativitätstheorie]] der zweite Grundpfeiler der modernen Physik. Besonders deutlich zeigen sich die Unterschiede zwischen der Quantenphysik und der klassischen Physik im mikroskopisch Kleinen (z.&nbsp;B. Aufbau der [[Atom]]e und [[Molekül]]e) oder in besonders „reinen“ Systemen (z.&nbsp;B. [[Supraleitung]] und [[Laser]]strahlung). Aber auch ganz alltägliche Dinge wie die chemischen oder physikalischen Eigenschaften verschiedener Stoffe ([[Farbe]], [[Ferromagnetismus]], [[elektrische Leitfähigkeit]] usw.) lassen sich nur quantenphysikalisch verstehen.
== Leben ==
=== Jugend ===
Hans Magnus Enzensberger ist in einer bürgerlichen Familie in [[Nürnberg]] aufgewachsen. Sein Vater war dort Oberpostdirektor. Zuvor hatte er als Ingenieur für [[Fernmeldetechnik]] gearbeitet − er war der erste Radiosprecher Bayerns. Die Mutter Elionore arbeitete anfänglich als Erzieherin. Enzensberger hat bzw. hatte drei jüngere Brüder: [[Christian Enzensberger]] war [[Anglistik|Anglist]] und ist 2009 verstorben. [[Ulrich Enzensberger]] war ein Gründungsmitglied der legendären Berliner Wohngemeinschaft [[Kommune&nbsp;I]] und ist als Autor tätig. Der Bruder Martin verstarb schon Mitte der 1980er Jahre an Lungenkrebs.


Insbesondere gehören aber auch zwei Teilbereiche der [[Physik#Theoretische Physik|theoretischen Physik]] zur Quantenphysik: die [[Quantenmechanik]] und die [[Quantenfeldtheorie]]. Erstere beschreibt das Verhalten von [[Quantenobjekt]]en unter dem Einfluss von [[Feld (Physik)|Feld]]ern. Letztere behandelt zusätzlich die Felder als Quantenobjekte. Die Vorhersagen beider Theorien stimmen außerordentlich gut mit den Ergebnissen von Experimenten überein. Ihre einzige bekannte Schwäche besteht darin, dass sie sich nach dem gegenwärtigen Stand des Wissens nicht mit der – ebenfalls gut bestätigten – [[Allgemeine Relativitätstheorie|allgemeinen Relativitätstheorie]] vereinbaren lassen.
Wie alle Beamtenkinder war Enzensberger zur Teilnahme bei der [[Hitlerjugend]] verpflichtet, wurde aber mit der Begründung, er sei trotzig und ein Querulant, wieder ausgeschlossen. Während des Luftkrieges siedelte die Familie in die als sicher geltende mittelfränkische Kleinstadt [[Wassertrüdingen]], was eine seltene Ausnahme im Regime des Nationalsozialismus und nur der hohen Stellung seines Vaters zu verdanken war. Hier wurde auch sein jüngster Bruder Ulrich geboren. Die letzten Tage des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] erlebte Hans Magnus Enzensberger als ein Angehöriger des [[Volkssturm]]es. Dem Dienst entzog er sich und konnte sich bis nach Hause durchschlagen.


== Theorien der Quantenphysik ==
Nach dem Krieg machte er an der Oberschule in [[Nördlingen]] das Abitur, seine Familie ernährte er als Schwarzhändler, Dolmetscher und Barmann bei der Royal Air Force. Mit einem Stipendium der [[Studienstiftung des deutschen Volkes]] studierte er [[Literaturwissenschaft]] und [[Philosophie]] in [[Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg|Erlangen]], [[Albert-Ludwigs-Universität Freiburg|Freiburg im Breisgau]], [[Universität Hamburg|Hamburg]] und an der [[Sorbonne]] in [[Paris]]. 1955 wurde er mit einer Arbeit über [[Clemens Brentano]]s Poetik promoviert. (Sein Biograf [[Jörg Lau]] vergleicht Enzensberger mit Brentano, insbesondere die Methode von „Rückgriff und Zerstörung“ der Traditionen in der Lyrik.<ref>[[Armin Thurnher]]: [http://www.falter.at/web/shop/detail.php?id=1473 ''Leichte Schläge mit der linken Hand''.] In: ''[[Falter (Wochenzeitung)|Falter]]'', 10. November 1999, Nr. 45, S. 72</ref>)
=== Frühe Quantentheorien ===


Schon vor Entwicklung der Quantenmechanik gab es Entdeckungen, die zwar die Quantisierung bestimmter Größen [[Postulat|postulieren]] und manchmal auch mit der Welle-Teilchen-Dualität begründen, jedoch keine tieferen Einsichten in die zugrundeliegenden Mechanismen erlauben. Insbesondere lieferten diese Theorien keine Vorhersagen, die über ihren entsprechenden Gegenstand hinausgingen. Im [[Englische Sprache|englischen Sprachgebrauch]] werden diese Vorläufer der Quantenmechanik als ''old quantum theory'' bezeichnet.
=== Literarische Anfänge ===
Bis 1957 arbeitete Enzensberger für [[Alfred Andersch]] als Hörfunkredakteur beim [[Süddeutscher Rundfunk|Süddeutschen Rundfunk]] in [[Stuttgart]]. Auch in den folgenden Jahren entstanden zahlreiche „Radio-Essays“, unter anderem Medien- und Sprachkritik (beispielsweise ''Die Sprache des [[Der Spiegel|„Spiegel“]]''). Eine Sammlung davon erschien 1962 unter dem Titel ''Einzelheiten I und II''. Sie bilden den Auftakt seiner vielfältigen und produktiven Arbeit als Essayist.


Im Jahr 1900 entwickelte Max Planck eine Formel zur Beschreibung der gemessenen [[Frequenz]]verteilung der von einem [[Schwarzkörper]] emittierten Strahlung, das [[Plancksches Strahlungsgesetz|Plancksche Strahlungsgesetz]], wobei er von der Annahme ausging, dass der schwarze Körper aus [[Oszillator]]en mit diskreten [[Energieniveau]]s besteht.<ref name="Planck1900">M. Planck: ''Zur Theorie des Gesetzes der Energieverteilung im Normalspektrum'', Verhandlungen der Deutschen physikalischen Gesellschaft 2(1900) Nr. 17, S. 237–245, Berlin (vorgetragen am 14. Dezember 1900).</ref> Planck betrachtete diese Quantelung der [[Energie]] also als Eigenschaft der Materie und nicht des Lichtes selbst. Das Licht war nur insofern betroffen, als Licht in seinem Modell immer nur in bestimmten Portionen Energie mit Materie austauschen konnte, weil in der Materie nur bestimmte Energieniveaus möglich seien. Dabei fand er zwischen der Energieportion <math>\Delta E</math> und der Frequenz <math>\nu</math> des Lichts den Zusammenhang <math>\Delta E = h \nu</math>.
Bereits 1957 publizierte Enzensberger auch seinen ersten Gedichtband ''die verteidigung der wölfe''. Die darin enthaltenen Gedichte verbinden virtuose Sprachspiele mit Weltekel, politische Empörung mit Detailbetrachtungen; diese Aspekte spiegeln sich schon in der Dreiteilung des Bandes wider: 1.&nbsp;''Freundliche Gedichte'' 2.&nbsp;''Traurige Gedichte'' 3.&nbsp;''Böse Gedichte''. Schon in diesen frühen Gedichten zeigt sich Enzensbergers Überzeugung, dass Lyrik auch Ereignisse nacherzählen, Theorien vermitteln und Ideen ausdrücken könne, dass also Gedichte nicht nur Stimmungen und Gefühle zum Inhalt haben können.


[[Albert Einstein]] erweiterte diese Konzepte und schlug im Jahr 1905 eine Quantisierung der Energie des Lichtes selbst vor, um den [[Photoelektrischer Effekt|photoelektrischen Effekt]] zu erklären.<ref name="Einstein1905">A. Einstein: ''Über einen die Erzeugung und Verwandlung des Lichtes betreffenden heuristischen Gesichtspunkt'', Annalen der Physik 17 (1905), S. 132–148. ([http://www.zbp.univie.ac.at/meldungen/2005-01-31/02/einstein1.pdf PDF]).</ref> Der photoelektrische Effekt besteht darin, dass Licht bestimmter Farben [[Elektron]]en aus [[Metalle|Metalloberflächen]] herauslösen kann. Dabei kann der Lichtstrahl an jedes einzelne Elektron nur einen immer gleichen Energiebetrag abgeben, der zudem proportional ist zur Frequenz, also einer Eigenschaft des Lichtes. Daraus schloss Einstein, dass die Energieniveaus nicht nur innerhalb der Materie gequantelt sind, sondern dass das Licht ebenfalls nur aus bestimmten Energieportionen besteht, den ''[[Photon|Lichtquanten]]''. Dieses Konzept ist mit einer reinen Wellennatur des Lichtes nicht vereinbar. Es musste also angenommen werden, dass das Licht weder eine klassische Welle noch ein klassischer Teilchenstrom ist, sondern sich mal so, mal so verhält.
Enzensberger nahm an mehreren Tagungen der [[Gruppe&nbsp;47]] teil. Ab 1957 arbeitete er als freier Schriftsteller in [[Stranda]] (West-Norwegen), ging dann 1959 für ein Jahr nach [[Lanuvio]] bei Rom, arbeitete 1960 als Lektor beim [[Suhrkamp Verlag]] in Frankfurt am Main und zog sich 1961 auf [[Tjøme]], eine Insel im [[Oslofjord]], zurück. 1963, also bereits im Alter von 33 Jahren, erhielt er den [[Georg-Büchner-Preis]].  


1913 verwendete [[Niels Bohr]] das Konzept gequantelter Energieniveaus, um die [[Spektrallinie]]n des [[Wasserstoffatom]]s zu erklären. Das nach ihm benannte [[Bohrsches Atommodell|bohrsche Atommodell]] geht davon aus, dass das Elektron im Wasserstoffatom mit einer bestimmten Energie um den [[Atomkern|Kern]] kreist. Das Elektron wird hierbei noch als klassisches [[Teilchen]] betrachtet, mit der einzigen Einschränkung, dass es nur bestimmte Energien haben kann und, wenn es mit einer solchen Energie um den Kern kreist, entgegen der [[Elektrodynamik|klassischen Elektrodynamik]] keine elektromagnetische Welle erzeugt, also auch keine Energie abstrahlt. Eine experimentelle Bestätigung der von Bohr verwendeten Annahmen gelang im [[Franck-Hertz-Versuch]] 1914. Das bohrsche Atommodell wurde noch um einige Konzepte wie elliptische Bahnen des Elektrons erweitert, insbesondere von [[Arnold Sommerfeld]], um auch die Spektren anderer Atome erklären zu können. Dieses Ziel wurde jedoch nicht zufriedenstellend erreicht. Außerdem konnte Bohr keine Begründung für seine [[Postulat]]e geben außer der, dass das [[Rydberg-Formel|Wasserstoffspektrum]] damit erklärbar war; zu tieferer Einsicht führte sein Modell nicht.
Auf einem Friedenskongress des [[Schriftstellerverband der UdSSR|sowjetischen Schriftstellerverbandes]] lernte er 1966 in [[Baku]] die damals 23 Jahre alte Maria Makarowa kennenlernen, die Tochter des stalinistischen Schriftstellers [[Alexander Alexandrowitsch Fadejew|Alexander Fadejew]]. Für sie verließ er seine norwegische Frau Dagrun, mit der er 1957 die Tochter Tanaquil bekommen hatte.<ref name="Hiebel"/> 1967 heirateten er und Makarowa, doch trennten sie sich nach wenigen Jahren. Im Rückblick nannte er die Verbindung seine „[[Amour fou]]". <ref>[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-129568383.html Nichts wie weg], Der Spiegel, 6. Oktober 2014, S. 131.</ref>


Im Jahr 1924 veröffentlichte [[Louis-Victor de Broglie|Louis de Broglie]] seine Theorie der [[Materiewelle]]n, wonach jegliche Materie einen Wellencharakter aufweisen kann und umgekehrt Wellen auch einen Teilchencharakter aufweisen können.<ref name="deBroglie1924">L. de Broglie: ''Recherches sur la théorie des Quanta'', Doktorarbeit. Engl. Übersetzung (übers. A.F. Kracklauer): Ann. de Phys., 10e serie, t. III, (1925).</ref> Mit Hilfe seiner Theorie konnten der photoelektrische Effekt und das bohrsche Atommodell auf einen gemeinsamen Ursprung zurückgeführt werden. Die Umlaufbahnen des Elektrons um den Atomkern wurden als [[Stehende Welle|stehende Materiewellen]] aufgefasst. Die berechnete Wellenlänge des Elektrons und die Längen der Umlaufbahnen nach dem bohrschen Modell stimmten gut mit diesem Konzept überein. Eine Erklärung der anderen Atomspektren war jedoch weiterhin nicht möglich.
Ein ''Fellowship'' an der [[Wesleyan University]] brach er 1968 nach drei Monaten unter Protest gegen die US-Außenpolitik ab und ging für ein Jahr nach [[Kuba]].<ref>[http://www.infopartisan.net/trend/1968/remember68_07.html dt. Übersetzung seines „Abschiedsbriefes“]</ref> Von 1965 bis 1975 gab Enzensberger die [[Zeitschrift]] ''[[Kursbuch (Zeitschrift)|Kursbuch]]'' heraus, deren Fortführung er dem Mitbegründer [[Karl Markus Michel]] überließ.


De Broglies Theorie wurde drei Jahre später in zwei unabhängigen Experimenten bestätigt, welche die [[Beugung (Physik)|Beugung]] von Elektronen nachwiesen. Der [[Vereinigtes Königreich|britische]] Physiker [[George Paget Thomson]] leitete einen [[Elektronenstrahl]] durch einen dünnen Metallfilm und beobachtete die von de Broglie vorhergesagten [[Interferenz (Physik)|Interferenzmuster]].<ref name="Thomson1927">G. P. Thomson: ''The Diffraction of Cathode Rays by Thin Films of Platinum.'' Nature 120 (1927), 802.</ref> Bereits 1921 hatte ein ähnliches Experiment von [[Clinton Davisson]] und [[Charles Kunsman]] in den [[Bell Labs]] bei einem an [[Nickel]] reflektierten Elektronenstrahl Beugungsmuster gezeigt, die aber noch nicht als Interferenz gedeutet wurden.<ref>C. Davisson, C.H. Kunsman: ''THE SCATTERING OF ELECTRONS BY NICKEL'' In: ''Science'' Bd. 54 S. 1104</ref> Davisson und sein Assistent [[Lester Germer]] wiederholten das Experiment 1927 und erklärten die beobachteten klaren Beugungsmuster mit Hilfe der Wellentheorie de Broglies.<ref name="Davisson_Germer1927">C. Davisson and L. H. Germer: ''Diffraction of Electrons by a Crystal of Nickel'' In: ''Phys. Rev.''. 30, Nr. 6, 1927, {{DOI|10.1103/PhysRev.30.705}}.</ref>
Besonders mit dem ''Kursbuch'', aber auch mit Gedichten und Essays war Enzensberger eine Orientierungsfigur für die [[Deutsche Studentenbewegung der 1960er Jahre|Studentenbewegung]]. 1967 unterschrieb er den Gründungsaufruf für den [[Republikanischer Club|Republikanischen Club]] in West-Berlin. Er unterstützte die [[außerparlamentarische Opposition]] (APO) ideell und materiell. Zum Beispiel lebte die [[Kommune 1]], der auch Enzensbergers Bruder [[Ulrich Enzensberger|Ulrich]] angehörte, eine Weile in seinem Haus in Berlin-Friedenau, Fregestraße 19. <ref>zum Haus Fregestraße 19 siehe Christian H. Freitag: Ritter, Reichsmarschall & Revoluzzer. Aus der Geschichte eines Berliner Landhauses. (mit einem Vorwort von Hans Magnus Enzensberger). Berlin 2015</ref> Gleichzeitig wurde von den Studenten immer wieder seine zu große Distanz bemängelt. Beispielhaft zeigt sich dies in einer Debatte Enzensbergers mit [[Peter Weiss]] im ''Kursbuch''. Weiss forderte Enzensberger auf, sich deutlich und solidarisch auf eine Seite zu stellen. Enzensberger verwahrte sich dagegen: Seine Sache sei es nicht, „mit Bekenntnissen um sich zu schmeißen. [] Bekenntnissen ziehe ich Argumente vor. Zweifel sind mir lieber als Sentiments. Widerspruchsfreie Weltbilder brauche ich nicht. Im Zweifelsfall entscheidet die Wirklichkeit.<ref>''An Peter Weiss und andere'' in: ''Über Hans Magnus Enzensberger'', hrsg. von Joachim Schickel, Suhrkamp</ref>


=== Quantenmechanik ===
=== Ab 1980 ===
{{Hauptartikel|Quantenmechanik}}
1980 gründete Enzensberger − gemeinsam mit [[Gaston Salvatore]] − das Kulturmagazin ''[[TransAtlantik]]'', das er 1982 wieder verließ. Von 1985 bis 2007 gab er zusammen mit [[Franz Greno]] die Buchreihe ''[[Die Andere Bibliothek]]'' heraus. 1986 wurde die Tochter Theresia geboren.<ref name="Hiebel">Hans H. Hiebel, ''Das Spektrum der modernen Poesie: Interpretationen deutschsprachiger Lyrik 1900–2000 im internationalen Kontext der Moderne Teil II (1945–2000)'', Königshausen und Neumann 2005, ISBN 978-3826032011, S. 391</ref>


Die moderne Quantenmechanik fand ihren Beginn im Jahr 1925 mit der Formulierung der [[Matrizenmechanik]] durch [[Werner Heisenberg]], [[Max Born]] und [[Pascual Jordan]].<ref name="Heisenberg1925a">W. Heisenberg: ''Über quantentheoretische Umdeutung kinematischer und mechanischer Beziehungen'' Zeitschrift für Physik 33 (1925), S. 879–893.</ref><ref name="Born_Jordan1926">M. Born, P. Jordan: ''Zur Quantenmechanik'', Zeitschrift für Physik 34 (1925), 858</ref><ref name="Born_Heisenberg_Jordan_1926">M. Born, W. Heisenberg, P. Jordan: ''Zur Quantenmechanik II'', Zeitschrift für Physik 35 (1926), 557.</ref> Wenige Monate später entwickelte [[Erwin Schrödinger]] über einen völlig anderen Ansatz – ausgehend von De Broglies Theorie der Materiewellen – die [[Schrödingergleichung|Wellenmechanik]] und die Schrödingergleichung.<ref name="Schroedinger1926">E. Schrödinger: ''Quantisierung als Eigenwertproblem I'', Annalen der Physik 79 (1926), 361–376. E. Schrödinger: ''Quantisierung als Eigenwertproblem II'', Annalen der Physik 79 (1926), 489–527. E. Schrödinger: ''Quantisierung als Eigenwertproblem III'', Annalen der Physik 80 (1926), 734–756. E. Schrödinger: ''Quantisierung als Eigenwertproblem IV'', Annalen der Physik 81 (1926), 109–139.</ref> Kurz darauf konnte Schrödinger nachweisen, dass sein Ansatz der Matrizenmechanik äquivalent ist.<ref name="Schroedinger1926a">E. Schrödinger: ''Über das Verhältnis der Heisenberg-Born-Jordanschen Quantenmechanik zu der meinen'', Annalen der Physik 79 (1926), 734–756.</ref>
Neben einer kontinuierlichen Gedichtsproduktion erschienen auch weiter zahlreiche Essaybände, unter anderen zu den Themen [[Migration]], Gewalt in Zivilgesellschaften, Lyrik, Mathematik und Intelligenzforschung. Unter den Gedichten sticht das Versepos ''Der Untergang der Titanic'' (1978) heraus. Es ist nicht nur ein Bericht über das Schiffsunglück, sondern auch Rückblick auf die revolutionären Hoffnungen der Sechzigerjahre und ironischer Kommentar zu Weltuntergangsszenarien. [[George Tabori]] brachte es 1979 in München auf die Bühne. Im Jahr 2000 wurde der [[Landsberger Poesieautomat]] der Öffentlichkeit vorgestellt.


Die neuen Ansätze von Schrödinger und Heisenberg enthalten eine neue Sicht auf beobachtbare physikalische Größen, sogenannte ''[[Observable]]''. Diese waren zuvor als Größen betrachtet worden, die in jedem Zustand eines Systems bestimmte Zahlenwerte besitzen, wie zum Beispiel (für ein Teilchen in einer [[Dimension]]) der jeweilige Ort oder [[Impuls]]. Dagegen versuchten Heisenberg und Schrödinger den Observablenbegriff derart zu erweitern, dass er mit der [[Doppelspaltexperiment|Beugung am Doppelspalt]] verträglich würde. Wird dabei nämlich für jedes Teilchen durch eine zusätzliche [[Messung]] festgestellt, durch welchen der Spalte es fliegt, erhält man kein Doppelspaltinterferenzmuster, sondern zwei Einzelspaltmuster. Am Ende dieser Messung ist also der Zustand des beobachteten Teilchens ein anderer als vorher. Observable werden daher formal als Funktionen aufgefasst, die einen Zustand in einen anderen Zustand überführen. Des Weiteren muss jedes Teilchen „irgendwie“ durch beide Spalte fliegen, damit man überhaupt ein Interferenzmuster erklären kann. Dem Zustand jedes einzelnen (!) Teilchens während des Fluges muss man also beide Möglichkeiten zuschreiben, wobei sich bei Beobachtung genau eine realisiert. Das hatte zur Folge, dass der Zustand eines Teilchens nicht mehr durch eindeutige Größenwerte wie Ort und Impuls bestimmt sein kann, sondern von den Observablen und ihren Größenwerten getrennt werden muss. Bei einem Messprozess wird der Zustand in einen der sogenannten Eigenzustände der Observablen umgewandelt, dem nun ein eindeutiger reeller [[Messwert]] zugeordnet ist. Dies Konzept des [[Zustand (Quantenmechanik)|quantenmechanischen Zustandes]] ist also mit dem Konzept der (mathematisch genauen) [[Trajektorie (Physik)|Bahnkurve]] in der älteren Quantentheorie nicht vereinbar. Mathematisch wird ein quantenmechanischer Zustand durch eine [[Wellenfunktion]] oder (weniger anschaulich) durch einen [[Zustandsvektor]] wiedergegeben.
Mit dem 2013 verstorbenen Filmemacher [[Peter Sehr]] arbeitete Enzensberger an einer Verfilmung des Lebens von [[Georg Christoph Lichtenberg]].


Eine Folge dieses neuartigen Observablenbegriffs ist, dass es formal nicht möglich ist, zwei beliebige Observable ohne Angabe einer Reihenfolge auf einen Zustand wirken zu lassen. Wenn es bei zwei Messprozessen auf ihre Reihenfolge nicht ankommt (z.&nbsp;B. Messung von x- und y-Koordinate), heißen sie vertauschbar. Andernfalls (z.&nbsp;B. Messung von x-Koordinate und x-Impuls) muss ihre Reihenfolge festgelegt werden, und in genau diesen Fällen verändert die zweite Messung den durch die erste Messung erzeugten Zustand ein weiteres Mal. Daher würde auch eine anschließende Wiederholung der ersten Messung nun ein anderes Ergebnis haben. Es ist also möglich, dass zwei Observable, wenn sie in unterschiedlicher Reihenfolge auf einen Zustand wirken, unterschiedliche Endzustände liefern können. Wenn bei zwei Observablen die Reihenfolge der Messung entscheidend ist, weil die Endzustände sonst verschieden sind, führt dies zu einer sogenannten [[Heisenbergsche Unschärferelation|Unschärferelation]]. Für Ort und Impuls wurde diese erstmals von Heisenberg im Jahr 1927 beschrieben. Diese Relationen versuchen, die [[Streuung (Statistik)|Streuung]] der Messwerte bei Vertauschen der Observablen, und damit die Unterschiedlichkeit der Endzustände quantitativ zu beschreiben.
== Politische Stellungnahmen ==
[[Datei:Hans Magnus Enzensberger.JPG|mini|Hans Magnus Enzensberger<br />Warschau, 20.&nbsp;Mai 2006]]
Seine bekannteste Auseinandersetzung mit den Medien, vor allem mit dem Fernsehen, ist sein Text ''[[Baukasten zu einer Theorie der Medien]]'' (1970). Enzensberger bezeichnet darin die elektronischen Medien als Hauptinstrumente der „[[Bewusstseinsindustrie|Bewusstseins-Industrie]]“ im Sinne [[Theodor W. Adorno|Adornos]] und [[Max Horkheimer|Horkheimers]], der er weitgehende Steuerungs- und Kontrollmacht über die spätindustrielle Gesellschaft zuschreibt. Enzensberger fordert in dem Text eine sozialistische Medientheorie, jedoch gleichzeitig auch einen emanzipatorischen und emanzipativen Umgang mit den Medien. Probleme sieht er im „repressiven Mediengebrauch“ (ein zentral gesteuertes Programm mit einem Sender und vielen Empfängern, der die Konsumenten passiv macht und entpolitisiert). Spezialisten produzieren den Inhalt, werden dabei jedoch durch Eigentümer oder Bürokratie kontrolliert. Ein „emanzipatorischer Mediengebrauch“ dagegen würde jeden Empfänger zum Sender machen. Durch die Aufhebung der technischen Barrieren würden die Massen mobilisiert und politisch eingebunden. In seinen 1988 veröffentlichten ''Gesammelten Zerstreuungen'' bezeichnete Enzensberger das Fernsehen als „[[Nullmedium]].


1927 wurde die [[Kopenhagener Deutung|Kopenhagener Interpretation]] von Bohr und Heisenberg formuliert, die auch als orthodoxe Interpretation der Quantenmechanik bezeichnet wird. Sie stützte sich auf den Vorschlag von Max Born, das [[Betragsquadrat]] der Wellenfunktion, die den Zustand eines Systems beschreibt, als [[Bornsche Wahrscheinlichkeitsinterpretation|Wahrscheinlichkeitsdichte]] aufzufassen. Die Kopenhagener Deutung ist bis heute die Interpretation der Quantenmechanik, die von den meisten Physikern vertreten wird, obwohl es inzwischen zahlreiche andere Interpretationen gibt.
Im Jahr 1987 verwendete er die Begriffe „[[Staatsbürgerschaft der DDR|Ossie]]und [[Wessi]]e“ in dem Prosaband ''Ach, Europa! Wahrnehmungen aus sieben Ländern''. In einem fiktiven Reisebericht durch das Europa im Jahr 2006 beschrieb er in einem Kapitel ein friedlich wiedervereinigtes Deutschland, in dem sich aber Ossies und Wessies weiterhin feindlich gegenüberstehen.


In den Jahren ab ca. 1927 vereinigte [[Paul Dirac]] die Quantenmechanik mit der [[Spezielle Relativitätstheorie|speziellen Relativitätstheorie]]. Er führte auch erstmals die Verwendung der [[Operator (Mathematik)|Operator]]-Theorie inklusive der [[Bra-Ket]]-Notation ein und beschrieb diesen mathematischen Kalkül 1930 in einer [[Monografie]].<ref name="Dirac1930">P. A. M. Dirac: ''„Principles of Quantum Mechanics“'', Oxford University Press, 1958, 4th. ed., ISBN 0-19-851208-2.</ref>
In seinem Buch ''Schreckens Männer'' (2006) beschäftigte er sich mit dem islamistischen Terror. Islamistische Selbstmordattentäter gebärdeten sich wie Sieger, seien aber tatsächlich radikale Verlierer. Er beschrieb die arabische Welt als eine Zivilisation, die im 12./13. Jahrhundert den Europäern weit überlegen gewesen sei, sich aber gegenwärtig in einer relativ unproduktiven Periode befinde. Das produziere Minderwertigkeitskomplexe, die ihrerseits Wut erzeugten. Die Ursache für ihre Probleme würden die Selbstmordattentäter nicht bei sich, sondern in der westlichen Welt, den USA, bei den Juden oder in Verschwörungstheorien suchen.
Zur gleichen Zeit formulierte [[John von Neumann]] die strenge mathematische Basis für die Quantenmechanik, wie z.&nbsp;B. die Theorie [[Linearer Operator|linearer Operatoren]] auf [[Hilbertraum|Hilberträumen]], die er 1932 in einer Monografie beschrieb.<ref name="vonNeumann1955">John von Neumann: ''„Mathematische Grundlagen der Quantenmechanik“'', Springer Berlin, 1996, 2. Auflage. Engl. (autorisierte) Ausg. (übers. R. T Beyer): ''„Mathematical Foundations of Quantum Mechanics“'', Princeton Univ. Press, 1955 (dort p. 28 sqq.)</ref>


Die Verwendung des Ausdrucks ''Quantenphysik'' ist erstmals 1929 in Max Plancks Vortrag ''Das Weltbild der neuen Physik'' dokumentiert.<ref name="Planck1929">M. Planck, ''Das Weltbild der neuen Physik'', Monatshefte für Mathematik, Springer, Wien, Bd. 36 (1929), S. 387–410. [http://books.google.de/books?id=ZylWAAAAMAAJ&dq=Das+Weltbild+der+neuen+Physik&q=Quantenphysik#search_anchor Auszug google books].</ref> Die in dieser Aufbauphase formulierten Ergebnisse haben bis heute Bestand und werden allgemein zur Beschreibung quantenmechanischer Aufgabenstellungen verwendet.
Enzensberger ist ein Kritiker der Rechtschreibreform und unterzeichnete auf der Basis der [[Frankfurter Erklärung zur Rechtschreibreform]] von 1996 unter anderem im Jahr 2004 den [[Frankfurter Appell]] zur Rechtschreibreform.


=== Quantenfeldtheorie ===
2003 gehörte Enzensberger zu den wenigen deutschen Intellektuellen, die den US-geführten Irak-Krieg verteidigten.<ref>[http://www.berlinerliteraturkritik.de/detailseite/artikel/enzensberger-wird-80.html Britta Gürke, Frederik Obermaier: ''Enzensberger wird 80 Jahre alt. Zorniger Literat und poetischer Kritiker''.] Berliner Literaturkritik vom 11. November 2009</ref>


{{Hauptartikel|Quantenfeldtheorie}}
2011 äußerte sich Enzensberger zunehmend kritisch zur [[Europäische Union|Europäischen Union]]. Er beschreibt sie als Konstruktion von oben und bemängelt ein Fehlen des demokratischen Elements. In einem Gespräch mit dem liberalen Debattenmagazin ''[[Schweizer Monat]]'' sprach er von einem „Geburtsfehler der Institution“: „Von Anfang an stand hier der technokratische Aspekt im Vordergrund: Politik hinter verschlossenen Türen. Geheimniskrämerei. Kabinettspolitik.“ Er konstatierte: „Die EU hat als Institution, die in der Vergangenheit angetreten war, um sich an wirtschaftlichen Erfolgen messen zu lassen, heute also auch ihre ursprüngliche Legitimation verloren.“<ref>Hans Magnus Enzensberger im Gespräch mit Michael Wiederstein, in [[Schweizer Monat]], September 2011, S. 30 ff.</ref>


Ab 1927 wurde versucht, die Quantenmechanik nicht nur auf [[Teilchen|Partikel]], sondern auch auf [[Feld (Physik)|Felder]] anzuwenden, woraus die Quantenfeldtheorien entstanden. Die ersten Ergebnisse auf diesem Gebiet wurden durch Paul Dirac, [[Wolfgang Pauli]], [[Victor Weisskopf]] und [[Pascual Jordan]] erzielt. Um Wellen, Teilchen und Felder einheitlich beschreiben zu können, werden sie als Quantenfelder, ähnliche Objekte wie Observable, aufgefasst. Sie müssen jedoch nicht die Eigenschaft der [[Reelle Zahl|Reellwertigkeit]] erfüllen. Das bedeutet, dass die Quantenfelder nicht unbedingt messbare Größen darstellen. Es ergab sich jedoch das Problem, dass die Berechnung komplizierter [[Streuung (Physik)|Streuprozesse]] von Quantenfeldern unendliche Ergebnisse lieferte. Die alleinige Berechnung der einfachen Prozesse liefert jedoch oft Ergebnisse, die stark von den Messwerten abwichen.
Bezugnehmend auf Äußerungen der deutschen Bundeskanzlerin [[Angela Merkel]], die im [[ZDF]]-Sommerinterview die [[Überwachungs- und Spionageaffäre 2013]] als „umfangreich aufgeklärt“ bezeichnet hatte,<ref name="enz2">Zu Merkels Äußerungen und Enzensbergers Reaktion darauf: {{cite web | url=http://www.heise.de/newsticker/meldung/Merkel-Fragen-in-der-NSA-Affaere-sind-geklaert-1938173.html | title= Merkel: Fragen in der NSA-Affäre sind geklärt | accessdate=2013-08-21 | author= | authorlink= | coauthors= | date= | format= | work= | publisher=[[Heise online]] | pages= | language= | archiveurl=http://www.webcitation.org/6J2fGcvEe | archivedate=20. August 2013 | quote= }}</ref> sagte Enzensberger während eines Interviews zusammen mit [[Frank Schirrmacher]] in der ARD-Sendung [[ttt – titel, thesen, temperamente]]: {{Zitat|In jeder Verfassung der Welt steht ja ein Recht auf Privatsphäre, Unverletzlichkeit der Wohnung und so weiter … das sind ja lange Passagen. Das ist abgeschafft! Das heißt, wir befinden uns in postdemokratischen Zuständen.}} Enzensberger sah eine Allianz zwischen Konzernen und Nachrichtendiensten am Werk: „Es gibt eine Minderheit von Leuten, die das nicht akzeptieren will, aber die Mehrheit der Leute findet das völlig harmlos, unproblematisch. Die verstehen gar nicht, dass eine politische Macht dahinter steht.“ Enzensberger zufolge machten die Konzerne die Bürger zu vorhersagbaren, fröhlichen Konsummaschinen und auf den Servern der Nachrichtendienste seien die Bürger vollständig kontrollierbare Menschen. [[Edward Snowden]] sei wahrscheinlich ein Held des 21. Jahrhunderts.<ref name="enz1">Transkript des Interviews: {{cite web | url=http://www.daserste.de/information/wissen-kultur/ttt/sendung/hr/sendung_vom_18082013-102.html | title= Snowden – ein Held? | accessdate=2013-08-21 | author= | authorlink= | coauthors= | date= | format= | work= | publisher=[[ARD]] | pages= | language= | archiveurl=http://www.webcitation.org/6J2dyc7EJ | archivedate=20. August 2013 | quote= }}</ref> Ende Februar 2014 veröffentlichte Enzensberger in der ''[[FAZ]]'' unter dem Titel ''Wehrt Euch!'' zehn Regeln für Menschen, die sich der Ausbeutung und Überwachung in der digitalen Welt widersetzen wollen.<ref name="wehrt_euch">Enzensbergers Regeln für die digitale Welt: {{cite web | url=http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/enzensbergers-regeln-fuer-die-digitale-welt-wehrt-euch-12826195.html | title=Wehrt Euch! | accessdate=2014-03-02 | author= | authorlink= | coauthors= | date=2014-02-28 | format= | work= | publisher= | pages= | language= | archiveurl=http://www.webcitation.org/6NmJNqFrJ | archivedate=2. März 2014 | quote= }}</ref>


Erst Ende der 1940er Jahre konnte das Problem der Unendlichkeiten mit der [[Renormierung]] umgangen werden. Dies ermöglichte die Formulierung der [[Quantenelektrodynamik]] durch [[Richard Feynman]], [[Freeman Dyson]], [[Julian Schwinger]] und [[Shin’ichirō Tomonaga]]. Die Quantenelektrodynamik beschreibt [[Elektron]]en, [[Positron]]en und das [[Elektromagnetisches Feld|elektromagnetische Feld]] erstmals in einer durchgängigen Weise, und die von ihr vorhergesagten Messergebnisse konnten sehr genau bestätigt werden.<ref>Richard Feynman: ''QED. Die seltsame Theorie des Lichts und der Materie'' 1987, ISBN 3-492-21562-9&nbsp;– Eine leicht verständliche Einführung in die Quantenelektrodynamik.</ref> Die hier entwickelten Konzepte und Methoden wurden als Vorbild für weitere, später entwickelte Quantenfeldtheorien verwendet.
== Kritik ==
Enzensberger gelang es oft, in der kulturellen und politischen Debatte Themen zu setzen und zutreffende Vorhersagen zu machen. Einerseits wurde sein Gespür für Trends und Tendenzen anerkannt ([[Jürgen Habermas|Habermas]]: „Er hat die Nase im Wind.“<ref>Jürgen Habermas: ''Der Golf-Krieg als Katalysator einer neuen deutschen Normalität?'' In: ders.: Vergangenheit als Zukunft? Das alte Deutschland im neuen Europa. München, Piper 1993, ISBN 3-492-11574-8, S. 25.</ref>), andererseits wechselte er selbst oft seine politischen Ansichten. Am bekanntesten ist seine sukzessive Abkehr von den Idealen der [[68er-Bewegung]] und seine umstrittene Gleichsetzung von [[Saddam Hussein]] mit [[Adolf Hitler|Hitler]].<ref>{{Der Spiegel|ID=13487378|Autor=Hans Magnus Enzensberger|Titel=Hitlers Wiedergänger|Jahr=1991|Nr=6|Seiten=26–28}}</ref> Dieser Vergleich brachte ihm unter anderem den Vorwurf des Missbrauchs der antifaschistischen Rhetorik für den Wiedereintritt der deutschen Armee in Kriegshandlungen ein.<ref>Marcus Hawel: [http://d-nb.info/979810248/34 ''Die normalisierte Nation''] (PDF) S. 158–161. Dissertation</ref> Ein Buch zum Thema kritisiert zudem, mit seiner Ansicht, Hitler sei nicht einzigartig gewesen, habe Enzensberger „den deutschen Faschismus zum Exportartikel“ gemacht.<ref>Matthias Rude: "Nie wieder Faschismus" - immer wieder Krieg. Ein bürgerliches Trauerspiel in drei Akten, in: Susann Witt-Stahl, Michael Sommer (Hrsg.): „Antifa heißt Luftangriff!“ Regression einer revolutionären Bewegung, Hamburg 2014, S. 101-120, S. 104.</ref> Die Änderung seiner Standpunkte wurde früher von einigen Kritikern negativ wahrgenommen.<ref>Peter O. Chotjewitz: [http://www.freitag.de/autoren/der-freitag/einsteigen-bitte „Einsteigen bitte!“] In: ''[[der Freitag]]'', 25. April 2003, Nr. 18</ref>


Die Theorie der [[Quantenchromodynamik]] wurde Anfang der 1960er Jahre ausgearbeitet. Die heute bekannte Form der Theorie wurde 1975 durch [[David Politzer]], [[David Gross]] und [[Frank Wilczek]] formuliert. Aufbauend auf den wegweisenden Arbeiten von [[Julian Seymour Schwinger]], [[Peter Higgs]], [[Jeffrey Goldstone]] und [[Sheldon Glashow]] konnten [[Steven Weinberg]] und [[Abdus Salam]] unabhängig voneinander zeigen, wie die schwache Kernkraft und die Quantenelektrodynamik zu der Theorie der [[Elektroschwache Wechselwirkung|elektroschwachen Wechselwirkung]] zusammengeführt werden können.
Enzensberger selbst: „Sehen Sie, es gibt über mich so viele Geschichten. Es gibt die Bruder-Leichtfuß-Geschichte von dem, der überall mitmacht und dauernd seine Überzeugung wechselt, es gibt die Geschichte vom Verräter, der unzuverlässig und kein guter Genosse ist, es gibt die Deutschland-Geschichte über einen, der mit seiner Heimat Probleme hat. Das sind Legenden, mit denen man leben muss. An all diesen Geschichten ist etwas dran. Keine würde ich als absolut falsch bezeichnen. Aber warum soll ich sie mir zu eigen machen?“<ref>Enzensberger: ''Zu große Fragen''. Suhrkamp 2007, S. 107</ref>


Bis heute ist die Quantenfeldtheorie ein aktives Forschungsgebiet, das sehr viele neuartige Methoden entwickelt hat. Sie ist die Grundlage aller Versuche, eine [[Weltformel|vereinheitlichte Theorie aller Grundkräfte]] zu formulieren. Insbesondere bauen [[Supersymmetrie]], [[Stringtheorie]], [[Schleifenquantengravitation]] und [[Twistor-Theorie]] maßgeblich auf den Methoden und Konzepten der Quantenfeldtheorie auf.
Im März 2009 widmete ihm das [[Deutsches Literaturarchiv Marbach|Deutsche Literaturarchiv]] in Marbach ein zweitägiges [[Tagung|Symposium]]: „Hans Magnus Enzensberger und die Ideengeschichte der Bundesrepublik“.<ref>[http://www.dla-marbach.de/fileadmin/redaktion/aktuelles/presse/2009/Texte/Enzensberger_Tagung_Innen.pdf ''Hans Magnus Enzensberger und die Ideengeschichte der Bundesrepublik''.] (PDF; 2,9&nbsp;MB) Faltblatt des DLA Marbach, März 2009</ref> Nach der Tagung beurteilte das deutsche Feuilleton die häufigen Positionswechsel Enzensbergers eher wohlwollend und verständnisvoll.<ref>Rolf Spinnler: [http://www.fr-online.de/in_und_ausland/kultur_und_medien/feuilleton/1703531_Hans-Magnus-Enzensberger-Libero-auf-Zickzackkurs.html ''Hans Magnus Enzensberger zum&nbsp;80. Libero auf Zickzackkurs''.] In: ''[[Frankfurter Rundschau]]'', 30. März 2009<br />Alexander Cammann: [http://www.taz.de/1/leben/buch/artikel/1/unser-zeit-genosse/ ''Unser Zeit-Genosse''.] In: ''[[die tageszeitung|taz]]'', 30. März 2009<br />Volker Breidecker: [http://www.sueddeutsche.de/452386/958/2822060/Mutmassungen-ueber-einen-Passanten.html ''Mutmaßungen über einen Passanten''.] In: ''[[Süddeutsche Zeitung]]'', 30. März 2009<br />Richard Kämmerlings: [http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/enzensberger-in-marbach-bitte-umsteigen-in-kuba-1925666.html ''Bitte umsteigen in Kuba''.] In: ''[[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ.net]]'', 28. März 2009.</ref> Das „[[Habitus (Soziologie)|habituelle]] Hakenschlagen“ (''[[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ]]'') oder sein „Zickzackkurs“ (''[[Frankfurter Rundschau|FR]]'') seien als Ironie, frühe [[Postmoderne]] und prinzipielle Zustimmungsverweigerung zu deuten.


== Überblick über die Forschungsgeschichte ==
== Preise ==
* 1962 [[Deutscher Kritikerpreis]]
* 1963 [[Georg-Büchner-Preis]]
* 1966 [[Preis der Stadt Nürnberg]]
* 1978 [[Deutscher Kritikerpreis]]
* 1980 [[Goldener Kranz]]-Preis – [[Die Abende der Poesie in Struga]]
* 1985 [[Heinrich-Böll-Preis]]
* 1993 [[Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis]]
* 1993 „[[Das politische Buch]]“, verliehen von der [[Friedrich-Ebert-Stiftung]]
* 1994 [[Kultureller Ehrenpreis der Landeshauptstadt München]]
* 1998 [[Heinrich-Heine-Preis (Stadt Düsseldorf)|Heinrich-Heine-Preis der Stadt Düsseldorf]]
* 2000 „Hörbuch des Jahres“ der [[Hörbuchbestenliste|hr2-Hörbuchbestenliste]] für ''[[Das Wasserzeichen der Poesie]]''
* 2002 [[Prinz-von-Asturien-Preis]]
* 2002 [[Ludwig-Börne-Preis]] (Preisgeld an [[Gabriele Goettle]] weitergereicht)
* 2006 [[Premio d’Annunzio]] für sein Gesamtwerk<ref>[http://kritische-ausgabe.de/index.php/archiv/791 „Hans Magnus Enzensberger erhält den »Premio d’Annunzio«“], kritische-ausgabe.de, 18. Oktober 2006</ref>
* 2006 Medienpreis 2006 von der [[Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften|Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften]] und Verleihung des [[Enzensberger-Stern]]s
* 2009 [[Sonning-Preis]]
* 2015 [[Frank Schirrmacher#Frank-Schirrmacher-Preis|Frank-Schirrmacher-Preis]]


Die folgende Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
== Werke ==
'''Gedichtbände'''
* ''verteidigung der wölfe.'' Gedichte, 1957
* ''landessprache.'' Gedichte, 1960
* ''Gedichte. Die Entstehung eines Gedichts.'' 1962
* ''blindenschrift.'' Gedichte, 1964
* ''Mausoleum. 37 Balladen aus der Geschichte des Fortschritts.'' 1975
* ''Der Untergang der Titanic. Eine Komödie.'' Versepos, 1978
* ''Die Furie des Verschwindens. Gedichte.'' 1980
* ''Zukunftsmusik.'' Gedichte, 1991
* ''Kiosk. Neue Gedichte.'' 1995
* ''Leichter als Luft. Moralische Gedichte.'' Suhrkamp, 1999
* ''Die Geschichte der Wolken. 99 Meditationen.'' 2003
* ''Rebus.'' Suhrkamp, 2009, ISBN 978-3-518-42052-2
* ''Blauwärts. Ein Ausflug zu dritt.'' Gedichte, 2013


{|class="wikitable"
'''Essays'''
!Entdeckung<ref>Für Quellenangaben und weitere Informationen bitte die jeweils verlinkten Hauptartikel aufrufen.</ref>
* ''Brentanos Poetik.'' 1961 (Druckfassung der Diss. Erlangen 1955)
!Entdecker
* ''Einzelheiten.'' Essays, 1962
!Entdeckungsjahr
* ''Politik und Verbrechen.'' Essays, 1964
!Anmerkungen
* ''Deutschland, Deutschland unter anderm. Äußerungen zur Politik.'' 1967
|-
* ''Staatsgefährdende Umtriebe.'' Rede zur Verleihung des Nürnberger Literaturpreises, 1968
|class="hintergrundfarbe6"|[[Linienspektrum|Linienspektren]], [[Spektrometrie]]
* ''Palaver. Politische Überlegungen 1967–1973.'' Essays, 1974
|[[Robert Wilhelm Bunsen|Bunsen]], [[Gustav Robert Kirchhoff|Kirchhoff]]
* ''Politische Brosamen.'' Essays, 1982
|1860
* ''Ach, Europa! Wahrnehmungen aus sieben Ländern.'' Suhrkamp, 1987
|
* ''Mittelmaß und Wahn. Gesammelte Zerstreuungen.'' Suhrkamp, 1988, ISBN 3-518-38300-0
|-
* ''Die Große Wanderung.'' Essays, 1992
|class="hintergrundfarbe6"|[[Photoeffekt]]
* ''Aussichten auf den Bürgerkrieg.'' Suhrkamp, Frankfurt/M. 1993, ISBN 3-518-40769-4
|[[Wilhelm Hallwachs|Hallwachs]]
* ''Zickzack.'' Aufsätze, 1997
|1886
* ''Drawbridge Up: Mathematics – A Cultural Anathema / Zugbrücke außer Betrieb: Die Mathematik im Jenseits der Kultur'' (dt., engl.) Natick, Mass., Peters, 1999
|
* ''Einladung zu einem Poesie-Automaten.'' 2000, Suhrkamp
|-
* ''Nomaden im Regal. Essays.'' 2003
|class="hintergrundfarbe6"|[[Rydberg-Formel]]
* ''Lyrik nervt! Erste Hilfe für gestresste Leser.'' 2004 (unter dem Pseudonym Andreas Thalmayr)
|[[Johannes Rydberg|Rydberg]]
* unter dem Pseudonym Andreas Thalmayr: ''Heraus mit der Sprache. Ein bisschen Deutsch für Deutsche, Österreicher, Schweizer und andere Aus- und Inländer.'' Hanser, München 2004, ISBN 978-3-446-20448-5; als Taschenbuch: dtv München 2008, ISBN 978-3-423-34471-5.
|1888
* ''Schreckens Männer – Versuch über den radikalen Verlierer.'' Suhrkamp, 2006
|Empirische Formel für das Wasserstoffspektrum, die erst durch das bohrsche Atommodell theoretisch untermauert werden konnte.
* ''Im Irrgarten der Intelligenz. Ein Idiotenführer.'' Zürich 2006. (Schriftenreihe der Vontobel-Stiftung. Nr. 1760.) und edition suhrkamp, 2007, ISBN 978-3-518-12532-8
|-
* ''Fortuna und Kalkül – Zwei mathematische Belustigungen.'' Suhrkamp, Berlin 2009
|class="hintergrundfarbe6"|[[Feldemission]] von Elektronen
* ''Sanftes Monster Brüssel oder Die Entmündigung Europas.'' Suhrkamp, Berlin 2011, ISBN 978-3-518-06172-5.
|[[Robert Williams Wood|Wood]]
* ''Enzensbergers Panoptikum:'' Zwanzig Zehn-Minuten-Essays. Suhrkamp, Berlin 2012, ISBN 978-3-518-06901-1.
|1897
|Erste Beobachtung des [[Tunneleffekt]]s, der allerdings erst viel später verstanden wurde.
|-
|class="hintergrundfarbe7"|[[Plancksches Strahlungsgesetz]]
|[[Max Planck|Planck]]
|1900
|Erste Anwendung der Quantenhypothese; „Geburtsstunde“ der Quantenphysik.
|-
|class="hintergrundfarbe7"|[[Photon]]en
|[[Einstein]]
|1905
|Strahlung ist gequantelt.
|-
|class="hintergrundfarbe6"|[[Supraleitung]]
|[[Heike Kamerlingh Onnes|Kamerlingh Onnes]]
|1911
|
|-
|class="hintergrundfarbe6"|[[Franck-Hertz-Versuch]]
|[[James Franck|Franck]], [[Gustav Hertz|Hertz]]
|1911–1914
|In Atomen gibt es diskrete Energieniveaus.
|-
|class="hintergrundfarbe7"|[[Bohrsches Atommodell]]
|[[Niels Bohr|Bohr]]
|1913
|Erstes quantenphysikalisches Atommodell; 1916 von [[Arnold Sommerfeld|Sommerfeld]] verfeinert ([[bohr-sommerfeldsches Atommodell]]), inzwischen jedoch überholt.
|-
|class="hintergrundfarbe6"|[[Compton-Effekt]]
|[[Arthur Compton|Compton]]
|1922
|Photonen haben einen Impuls.
|-
|class="hintergrundfarbe6"|[[Stern-Gerlach-Experiment]]
|[[Otto Stern (Physiker)|Stern]], [[Walther Gerlach|Gerlach]]
|1922
|Der Drehimpuls ist gequantelt.
|-
|class="hintergrundfarbe7"|[[Materiewelle]]n
|[[Louis de Broglie|de Broglie]]
|1924
|Begründung des Welle-Teilchen-Dualismus
|-
|class="hintergrundfarbe7"|[[Matrizenmechanik]]
|[[Werner Heisenberg|Heisenberg]]
|1925
|Erste strenge Formulierung der Quantenmechanik
|-
|class="hintergrundfarbe7"|[[Spin]] von Elektronen
|[[Samuel Goudsmit|Goudsmit]],[[George Uhlenbeck|Uhlenbeck]], [[Wolfgang Pauli|Pauli]]
|1925
|
|-
|class="hintergrundfarbe7"|[[Wellenmechanik]]
|[[Erwin Schrödinger|Schrödinger]]
|1926
|Mathematisch äquivalent zur Matrizenmechanik
|-
|class="hintergrundfarbe7"|Lösung des [[Wasserstoffproblem]]s
|Pauli, |[[Erwin Schrödinger|Schrödinger]]
|1926
|Energieniveaus und [[Atomorbital|Orbitale]] der Elektronen im Wasserstoffatom
|-
|class="hintergrundfarbe7"|[[Fermi-Dirac-Statistik]]
|[[Enrico Fermi|Fermi]], [[Paul Dirac|Dirac]]
|1926
|Theorie des [[Fermion]]en-Gases und damit Grundlage für die [[Festkörperphysik]], insbesondere bei [[Halbleiter]]n.
|-
|class="hintergrundfarbe7"|[[Unschärferelation]]
|[[Werner Heisenberg|Heisenberg]]
|1927
|Ort und Impuls sind nicht zugleich beliebig genau bestimmt.
|-
|class="hintergrundfarbe6"|[[Davisson-Germer-Experiment]]
|[[Clinton Davisson|Davisson]], [[Lester Germer|Germer]]
|1927
|Experimentelle Bestätigung der von de Broglie postulierten Materiewellen.
|-
|class="hintergrundfarbe7"|[[Dirac-Gleichung|Relativistische Quantenmechanik]]
|[[Oskar Klein|Klein]], [[Walter Gordon (Physiker)|Gordon]], Dirac
|1926–1928
|
|-
|class="hintergrundfarbe7"|[[Tunneleffekt]]
|[[George Gamow|Gamow]], [[Friedrich Hund|Hund]] <ref>[http://www.deutschlandfunk.de/die-quantentheorie-erklaert-das-sonnenfeuer-friedrich-hund.732.de.html?dram:article_id=344009 Friedrich Hund, der Tunneleffekt und das Leuchten der Sterne] auf Deutschlandfunk gesendet am 4. Februar 2016.</ref> und andere
|1926–1928
|Theoretische Erklärung für den Alpha-Zerfall und die Feldemission
|-
|class="hintergrundfarbe6"|[[Kernspinresonanz]]
|[[Isidor Rabi|Rabi]]
|1936
|
|-
|class="hintergrundfarbe6"|[[Suprafluidität]]
|[[Pjotr Leonidowitsch Kapiza|Kapiza]] et al.
|1938
|
|-
|class="hintergrundfarbe8"|[[Transistor]]
|[[William B. Shockley|Shockley]], [[Walter Brattain|Brattain]], [[John Bardeen|Bardeen]]
|1945
|„Geburtsstunde“ der Mikroelektronik
|-
|class="hintergrundfarbe7"|[[Quantenelektrodynamik]]
|[[Feynman]], [[Shin’ichirō Tomonaga|Tomonaga]], [[Julian Schwinger|Schwinger]]
|1947
|
|-
|class="hintergrundfarbe8"|[[Solarzelle]] aus Halbleiter
|[[Bell Laboratories]]
|1954
|
|-
|class="hintergrundfarbe6"|[[Neutrino]]
|[[Clyde Cowan|Cowan]], [[Frederick Reines|Reines]]
|1956
|1930 von Pauli vorhergesagt.
|-
|class="hintergrundfarbe7"|[[BCS-Theorie]]
|[[John Bardeen|Bardeen]], [[Leon Cooper|Cooper]], [[Schrieffer]]
|1957
|Quantenphysikalische Begründung der Supraleitung
|-
|class="hintergrundfarbe8"|[[Laser]]
|[[Maiman]]
|1960
|
|-
|class="hintergrundfarbe7"|[[Quark (Physik)|Quarks]]
|[[Gell-Mann]]
|1961
|
|-
|class="hintergrundfarbe7"|[[Bellsche Ungleichung]]
|[[John Stewart Bell|Bell]]
|1964
|Es gibt keine verborgenen Parameter, die das Verhalten eines quantenphysikalischen Systems bestimmen.
|-
|-
|class="hintergrundfarbe7"|[[Elektroschwache Wechselwirkung]]
|[[Glashow]], [[Abdus Salam|Salam]], [[Steven Weinberg|Weinberg]]
|1967
|Vereinigung der [[Elektromagnetische Wechselwirkung|elektromagnetischen]] und der [[Schwache Wechselwirkung|schwachen Wechselwirkung]]
|-
|class="hintergrundfarbe8"|[[CCD-Sensor]]
|[[Willard Boyle|Boyle]], [[George E. Smith|Smith]]
|1969
|Grundbaustein für die Digitalkamera
|-
|class="hintergrundfarbe8"|[[Mikroprozessor]]
|[[Texas Instruments]], [[Intel]]
|1970–1971
|
|-
|class="hintergrundfarbe7"|[[Quantenchromodynamik]]
|Gell-Mann u. a.
|1972
|Theorie der [[Starke Wechselwirkung|starken Wechselwirkung]], wesentlicher Bestandteil des [[Standardmodell]]s
|-
|class="hintergrundfarbe8"|[[Magnetresonanztomographie]]
|[[Peter Mansfield|Mansfield]], [[Lauterbur]]
|1973
|Nutzung der [[Kernspinresonanz]] für ein bildgebendes Verfahren in der Medizin
|-
|class="hintergrundfarbe8"|[[Rastertunnelmikroskop]]
|[[Gerd Binnig]], [[Heinrich Rohrer|Rohrer]]
|1981
|
|-
|class="hintergrundfarbe6"|[[Quanten-Hall-Effekt]]
|[[Klaus von Klitzing|von Klitzing]]
|1985
|
|-
|class="hintergrundfarbe8"|[[Flash-Speicher]]
|[[SanDisk]]
|1994
|Anwendung des Tunneleffekts in Speichermedien
|-
|class="hintergrundfarbe6"|[[Bose-Einstein-Kondensat]]
|[[Eric Cornell|Cornell]], [[Wolfgang Ketterle|Ketterle]], [[Carl Wieman|Wieman]]
|1995
|1924 von Albert Einstein vorhergesagter vierter [[Aggregatzustand]]
|-
|class="hintergrundfarbe6"|[[Quantenteleportation]]
|[[Anton Zeilinger|Zeilinger]]
|1997
|1935 hielten Einstein, Podolski und Rosen diesen Effekt der [[Quantenverschränkung]] für [[Einstein-Podolsky-Rosen-Paradoxon|paradox]].
|}


{|
'''Prosa'''
|-
* ''Der kurze Sommer der Anarchie. [[Buenaventura Durruti]]s Leben und Tod.'' Roman, 1972
!Legende:&nbsp;&nbsp;
* ''Der Weg ins Freie. Fünf Lebensläufe.'' 1975
|class="hintergrundfarbe6"|Experimentalphysik
* ''Heiss & Kalt.'' Erotische Erzählungen, 1987 (unter dem Pseudonym Elisabeth Ambras)
|class="hintergrundfarbe7"|Theoretische Physik
* ''Fernsteuerung.'' Bettgeschichten, 1992 (unter dem Pseudonym Elisabeth Ambras)
|class="hintergrundfarbe8"|Technische Anwendung
* ''Requiem für eine romantische Frau: Die Geschichte von Auguste Bußmann und Clemens Brentano.'' Nacherzählung, Insel, 1995
|}
* ''Josefine und ich – Eine Erzählung.'' 2006
* ''Schauderhafte Wunderkinder.'' 2006 (unter dem Pseudonym Linda Quilt)
* ''[[Kurt Freiherr von Hammerstein-Equord|Hammerstein]] oder der Eigensinn. Eine deutsche Geschichte'' Biographie. Suhrkamp, Frankfurt/M. 2008. ISBN 978-3-518-41960-1
* ''Herrn Zetts Betrachtungen, oder Brosamen, die er fallen ließ, aufgelesen von seinen Zuhörern.'' Suhrkamp, Berlin 2013, ISBN 978-3-518-42387-5.
* ''Tumult''. Suhrkamp, Berlin 2014, ISBN 978-3-518-42464-3


== Siehe auch ==
'''Drama'''
* {{WikipediaDE|Kategorie:Quantenphysik}}
* ''Das Verhör von Habana.'' 1970
* {{WikipediaDE|Quantenphysik}}
* ''[[Denis Diderot|Diderot]] und das dunkle Ei. Ein Interview.'' 1990
* ''Die Tochter der Luft.'' 1992
* ''Voltaires Neffe. Eine Fälschung in Diderots Manier.'' 1996
 
'''Kinder- und Jugendbücher'''
* ''Zupp.'' mit [[Gisela Andersch]], 1958
* ''Der Zahlenteufel. Ein Kopfkissenbuch für alle, die Angst vor der Mathematik haben.'' illustriert von [[Rotraut Susanne Berner]], 1997, ISBN 978-3-446-18900-3
* [[Wo warst du, Robert?|''Wo warst du, Robert?'']] Roman, 1998
* ''Bibs.'' illustriert von [[Rotraut Susanne Berner]], 2009
 
'''Sammelbände'''
* ''Der Fliegende Robert. Gedichte, Szenen, Essays.'' 1989
* ''Diderots Schatten. Unterhaltungen, Szenen, Essays.'' 1994
* ''Nieder mit Goethe/ Requiem für eine romantische Frau.'' 1995, Verlag der Autoren
* ''Dreiunddreißig Gedichte.'' 2001, Reclam
* ''Die Elixiere der Wissenschaft. Seitenblicke in Poesie und Prosa.'' 2002
* ''Dialoge zwischen Unsterblichen, Lebendigen und Toten.'' 2004
* ''Natürliche Gedichte.'' 2004, [[Insel-Bücherei]] 1257
* ''Gedichte 1950–2005.'' 2006, Suhrkamp
* ''Zu große Fragen: Gespräche und Interviews 2005–1970.'' 2007
* ''Liebesgedichte.'' 2008, Insel
* ''Scharmützel und Scholien: Über Literatur.'' 2009, Suhrkamp Quarto
* ''Meine Lieblings-Flops, gefolgt von einem Ideen-Magazin.'' 2010
* ''Album.'' 2011
* ''Gedichte 1950–2010.'' 2010, Suhrkamp
* ''Versuche über den Unfrieden'' 2015, Suhrkamp
* ''Gedichte 1950–2015.'' 2015, Suhrkamp
 
'''Editionen'''
* Clemens Brentano: ''Gedichte, Erzählungen, Briefe.'' (als Hrsg.), 1958
* ''Die Denunziation des Tourismus.'' (als Hrsg.) 1959
* ''Museum der modernen Poesie'' (als Hrsg.), 1960
* ''Allerleirauh. Viele schöne Kinderreime.'' (als Hrsg.) 1961
* ''Vorzeichen. Fünf neue deutsche Autoren.'' (als Hrsg.), 1962
* [[Georg Büchner]], [[Ludwig Weidig]]: ''Der Hessische Landbote. Texte, Briefe, Prozeßakten.'' (als Hrsg.), 1965
* [[Bartolomé de las Casas]]: ''Kurzgefaßter Bericht von der Verwüstung der Westindischen Länder.'' (als Hrsg.), 1966
* [[Bahman Nirumand]]: ''Persien, Modell eines Entwicklungslandes oder Die Diktatur der freien Welt'' (Nachwort), 1967, Rowohlt
* ''Freisprüche. Revolutionäre vor Gericht.'' 1970
* [[Nelly Sachs]]: ''Ausgewählte Gedichte.'' (Nachwort), 1972, Suhrkamp
* ''Klassenbuch. Ein Lesebuch zu den Klassenkämpfen in Deutschland.'' (als Mithrsg.), 1972
* ''Gespräche mit Marx und Engels.'' 1973
* [[Carlo Emilio Gadda]]: ''Die Erkenntnis des Schmerzes.'' (Nachwort), 1985, Piper
* ''Das Wasserzeichen der Poesie oder Die Kunst und das Vergnügen, Gedichte zu lesen.'' (unter dem Pseudonym Andreas Thalmayr), 1985
* [[Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen]], Gerhart Kraaz: ''Die Lebensbeschreibung der Erzbetrügerin und Landstörzerin Courasche.'' (Nachwort), 1989, C.H. Beck Verlag
* [[Karl Markus Michel]], [[Tilman Spengler]]: ''Die Seuche.'' (Hrsg.), 1991, Rotbuch Verlag
* ''Die gescheiterte Revolution. Denkwürdigkeiten aus dem 19. Jahrhundert.'' (als Hrsg.), 1996, Insel, ISBN 978-3-458-32797-4
* ''Geisterstimmen.'' (als Übersetzer und Herausgeber), 1999, Suhrkamp, ISBN 978-3-518-41057-8
* [[W.G. Sebald]], [[Jan Peter Tripp]]: ''Unerzählt: 33 Miniaturen und 33 Radierungen'' (Mitautor, schrieb zu dem Band ein Abschiedsgedicht auf Sebald), 2003, Hanser
 
'''Film'''
* ''[[Buenaventura Durruti|Durruti]] – Biographie einer Legende.'' (Buch, Regie, Produktion), 1972
 
'''Hörspiele'''
* "Josefine und ich"; Regie: [[Leonhard Koppelmann]] (hr), 2006
* ''Album'' (Autor und Sprecher - 2 Teile); Regie: [[Christiane Ohaus]] (RB/DRKultur), 2011
 
'''Diverses'''
* ''[[El Cimarrón]]'', Libretto zum Rezital. Musik (1969/70): [[Hans Werner Henze]]. UA: 1970 [[Berliner Festspiele]]
* ''Ein Philosophenstreit – Über die Erziehung und andere Gegenstände''. Friedenauer Presse Berlin, 2004
* '' Was isst Europa: Eine kulinarische Tour d' horizon''. (Ein Beitrag), 2007, Brandstätter
 
'''Aufsätze und Zeitungsartikel (Auswahl)'''
* {{Der Spiegel|ID=8778887|Titel=Ein musikalisches Opfer. Über den Terror dauernder Beschallung und Berieselung|Jahr=1997|Nr=37}}
* [http://www2.math.uni-wuppertal.de/guide/StInfo/Zugbruecke.html ''Zugbrücke außer Betrieb. Die Mathematik im Jenseits der Kultur''.] In: ''[[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ]].'' 29. August 1998
* ''Ein seltsamer Krieg. Zehn Auffälligkeiten''. In: ''[[Frankfurter Allgemeine Zeitung|FAZ]].'' 14. April 1999
* [http://www.nzz.ch/2006/11/11/li/articleEN2QA.print.html ''Im Irrgarten der Intelligenz. Über den getesteten Verstand und den Unverstand des Testens''.] In: ''[[Neue Zürcher Zeitung]].'' 11. November 2006
 
'''Übersetzung'''
* ''Gustave Flaubert in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten'' von Jean de la Varende. Rowohlt Verlag, 1958, ISBN 978-3-499-50020-6
* ''Die Worte, die Worte, die Worte'' von [[William Carlos Williams]], Übertragung und mit Gedicht „Envoi“ und Nachwort von Hans Magnus Enzensberger. Suhrkamp, 1962, ISBN 978-3-518-01076-1
* ''Gedichte'' von [[César Vallejo]], Übersetzung und mit Nachwort von Hans Magnus Enzensberger. Suhrkamp, 1963, ISBN 978-3-518-01110-2
* ''Poesie'' von [[Franco Fortini]], Übertragung und mit Einleitung von Hans Magnus Enzensberger. Suhrkamp, 1963
* ''Bakunins Reise. Thorn'' von [[Lars Gustafsson]], zusammen mit Jürg Mahner. Literarisches Colloquium, 1968
* ''Der Menschenfeind'' von [[Molière]], Nachdichtung von Hans Magnus Enzensberger. Insel, 1979, ISBN 978-3-458-32101-9
* ''Meine Lage in der Lage. Gedichte und Geschichten'' von [[György Dalos]], zusammen mit Thomas Brasch. Rotbuch Verlag, 1981, ISBN 978-3-88022-218-2
* ''Ein Buch von Göttern und Teufeln: Gedichte'' von [[Charles Simic]], zusammen mit Rudolf von Bitter. Edition Akzente Hanser, 1993, ISBN 978-3-446-17557-0
* ''Ein Vormittag in Schweden: Ausgewählte Gedichte'' von Lars Gustafsson, zusammen mit Verena Reichel und Hanns Grössel. Hanser, 1998, ISBN 978-3-446-19301-7
* ''Grübelei im Rinnstein'' von [[Charles Simic]], zusammen mit [[Jan Wagner (Schriftsteller)|Jan Wagner]], Rainer G. Schmidt und Michael Krüger. Hanser, 2000, ISBN 978-3-446-19928-6
* ''Auszug aus Xanadu. Gedichte'' von [[Lars Gustafsson]], zusammen mit Verena Reichel. Hanser, 2003, ISBN 978-3-446-20364-8
* Das Stück 'Bernarda Albas Haus' in ''Die Stücke'' von [[Federico García Lorca]]. Suhrkamp, 2007, ISBN 978-3-518-41872-7
** Dasselbe auch einzeln bei Reclam, 2001, ISBN 978-3-15-008525-7
*''[[Gründe, meinem alten Hausrock nachzutrauern]]. Über die Frauen''. Zwei Essays von [[Denis Diderot]]. Aus d. Franz. Berlin: Friedenauer Presse 1991. 978-3-921592-76-2
* ''Jahrhunderte und Minuten'' von Lars Gustafsson, zusammen mit Verena Reichel und Hanns Grössel. Fischer, 2009, ISBN 978-3-596-18256-5
* ''Gedichte'' von [[Stanley Moss]]. Hanser, München 2010, ISBN 978-3-446-23563-2
* ''[[Der kleine Prinz]]'' von [[Antoine de Saint-Exupéry]], dtv, München, 2015, ISBN 978-3-423-21570-1


== Literatur ==
== Literatur ==
<!-- chronologisch -->
* Hans Mathias Kepplinger: ''Das politische Denken Hans Magnus Enzensbergers.'' Diss.phil. Mainz 1970, als Buch erschienen unter dem Titel: ''Rechte Leute von links. Gewaltkult und Innerlichkeit''. Walter-Verlag, Olten, Freiburg i. Br. 1970.
* Roland Innerhofer: ''Hans Magnus Enzensbergers „Mausoleum“. Zur „dokumentarischen“ Lyrik in Deutschland.'' Dissertation, Universität Wien 1980.
* Bärbel Gutzat: ''Bewusstseinsinhalte kritischer Lyrik. Eine Analyse der drei ersten Gedichtsbände von Hans Magnus Enzensberger''. Koch Buchvlg, 1982, ISBN 978-3-7997-0676-6.
* Reinhold Grimm (Hrsg.): ''Hans Magnus Enzensberger.'' Suhrkamp Verlag, Frankfurt 1984, 437 S.
* Arthur Zimmermann: ''Hans Magnus Enzensberger. Die Gedichte und ihre literaturkritische Rezeption'' Bouvier Verlag, 1990, ISBN 978-3-416-01304-8.
* Martin Fritsche: ''Hans Magnus Enzensbergers produktionsorientierte Moral. Konstanten in der Ästhetik eines Widersachers der Gleichheit.'' Dissertation, Technische Universität Berlin; Peter Lang, Bern u.&nbsp;a. 1997, 264 S., gebunden, ISBN 3-906757-91-9. (Zur politischen Haltung, politischen Polemik und Provokation im Werk Enzensbergers.)
* Jörg Lau: ''Hans Magnus Enzensberger. Ein öffentliches Leben''. Fest, Berlin 1999, ISBN 3-8286-0049-2, [http://www.falter.at/web/shop/detail.php?id=1473 Besprechung].
* Rainer Wieland: ''Der Zorn altert, die Ironie ist unsterblich: Über Hans Magnus Enzensberger''. Mit Beiträgen von Irene Dische, Robert Gernhardt, Reinhold Grimm, Jochen Hörisch, Péter Nádas, Peter Rühmkorf, Frank Schirrmacher u.v.a. Suhrkamp 1999, ISBN 978-3-518-39599-8
* Tae-Ho Kang: ''Poesie und Gesellschaftskritik. Hans Magnus Enzensbergers negative Poetik.'' Universität Wuppertal, 2002, Dissertation, 256 S., [http://d-nb.info/969224575/34 PDF].
* Theo Rommerskirchen: ''Hans Magnus Enzensberger''. In: viva signatur si! Remagen-Rolandseck 2005, ISBN 3-926943-85-8.
* Rainer Barbey: ''Unheimliche Fortschritte. Natur, Technik und Mechanisierung im Werk von Hans Magnus Enzensberger.'' Dissertation, Universität Regensburg; Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2007, 248 S., gebunden, ISBN 978-3-89971-345-9, [http://www.vandenhoeck-ruprecht.de/data/files/389971345/Inhalt.pdf Inhaltsverzeichnis] (PDF), [http://www.vandenhoeck-ruprecht.de/data/files/389971345/Einleitung.pdf Einleitung] (PDF).
* Francisco Adolfo Aristizábal Cuervo: ''Der Dichter als Übersetzer: Auf Spurensuche: Hans Magnus Enzensbergers Übersetzungsmethode(n)''. Tectum Verlag, 2008, ISBN 978-3-8288-9697-0.
* Hyun Jeong Park: ''„Das Ende der Welt ist vielleicht nur ein Provisorium". Ökologisch-postapokalyptisches Denken im lyrischen und essayistischen Werk Hans Magnus Enzensbergers.'' Diss, Universität München, Aisthesis, Bielefeld 2010, ISBN 978-3-89528-747-3.
* ''Hans Magnus Enzensberger und die Ideengeschichte der Bundesrepublik'', mit einem Essay von Lars Gustafsson. Universitätsverlag Winter, 2010, ISBN 978-3-8253-5758-0
* Alan J. Clayton: ''Writing with the Words of Others: Essays on the Poetry of Hans Magnus Enzensberger.'' Würzburg: Königshausen & Neumann, 2010, 272 S., ISBN 978-3-8260-4308-6.
* ''Text+Kritik: Hans Magnus Enzensberger'', hrsg. von Heinz Ludwig Arnold, Edition Text+Kritik, dritte Auflage, ISBN 978-3-86916-083-2
* Henning Marmulla: ''Enzensbergers Kursbuch. Eine Zeitschrift um 68''. Matthes & Seitz, Berlin 2011, ISBN 978-3-88221-624-0.
== Interview ==
* Gero von Boehm: ''Hans Magnus Enzensberger. 16. August 2006''. Interview in: ''Begegnungen. Menschenbilder aus drei Jahrzehnten''. Collection Rolf Heyne, München 2012, ISBN 978-3-89910-443-1, S. 527–535


* [[Thomas Görnitz]]: ''Quanten sind anders; Die verborgene Einheit der Welt.'' Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 1999, ISBN 978-3-827-40571-5
== Film ==
* Dirk Schneider: ''Jesus Christus Quantenphysiker — Warum die moderne Naturwissenschaft Vater, Sohn und Heiliger Geist zur Erklärung der Welt benötigt'', CreateSpace Independent Publishing Platform 2013, ISBN 978-1490310985, eBook ASIN B00DCCP5G2
* ''Mein Leben – Hans Magnus Enzensberger.'' Dokumentarfilm, Deutschland, 2009, 43 Min., Buch und Regie: Irene Dische, Produktion: Ave, arte, [http://www.arte.tv/de/woche/244,broadcastingNum=1280614,day=1,week=40,year=2011.html Inhaltsangabe] von arte.
* Werner Heisenberg: ''Quantentheorie und Philosophie'', Philipp Reclam jun. GmbH 1986, ISBN 978-3150099483
* ''Requiem für eine romantische Frau'', Spielfilm nach dem gleichnamigen Buch von Hans Magnus Enzensberger, Deutschland 1999, 98 Min, Treatment von H.M. Enzensberger, Buch und Regie: Dagmar Knöpfel
* Marcelo Alonso, Edward J. Finn: ''Quantenphysik und Statistische Physik''. 5., unveränderte Auflage. München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag 2012, ISBN 978-3-486-71340-4
* Stephen Gasiorowicz: ''Quantenphysik''. 9. Auflage 2005. ISBN 978-3-486-27489-9
* P. C. W. Davies (Hrsg.), J. R. Brown (Hrsg.), Jürgen Koch (Übers.): ''Der Geist im Atom: Eine Diskussion der Geheimnisse der Quantenphysik'', Insel Verlag 1993, ISBN 978-3458331995
* Silvia Arroyo Camejo: ''Skurrile Quantenwelt''. 3. Auflage 2011. ISBN 978-3-596-17489-8
* Anton Zeilinger: ''Einsteins Spuk''. 2007, Goldmann. ISBN 978-3-442-15435-7
* Claus Kiefer: ''Quantentheorie''. 2. Auflage 2012, Fischer Kompakt. ISBN 978-3-596-19035-5
* [[Joachim Stiller]]: [http://joachimstiller.de/download/sonstiges_quantenphilosophie.pdf Quantenphilosophie] PDF
* Thomas Walther, Herbert Walther: ''Was ist Licht?'' 3. Auflage 2010, C.H. Beck. ISBN 978-3-406-44722-8
* Georg Unger: Grundbegriffe der modernen Physik - Vom Bilden physikalischer Begriffe, 2 Bände, Verlag Freies Geistesleben 1967


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Wiktionary|Quantenphysik}}
{{Wikiquote}}
{{Commonscat|Quantum physics|Quantenphysik}}
{{Commonscat}}
* [http://www.lectures4you.de/fachbereiche.php?Fachgebiet=Physik&Fachbereich=Quantenphysik Beispiele frei zugänglicher Lehrangebote zur Quantenphysik im Internet]
{{Wikinews|Kategorie:Hans Magnus Enzensberger|Hans Magnus Enzensberger}}
* [http://www.clifford.at/noa/noa_2005_10_07_quantenmechanik.mp3 Sendung von SWR 2 Impuls über Quantenmechanik] (47,9 MB, Sendung beginnt erst nach ca. 2 Minuten; MP3)
* {{DNB-Portal|118530534}}
* [http://www.QuantumLab.de Experimente zur Quantenphysik: Verschränkung von Quanten, Quantenzufall, Quantenkryptographie]
* {{DDB|Person|118530534}}
* [http://www.amphilsoc.org/guides/ahqp/index.htm Sources for History of Quantum Physics] American Philosophical Society
* [http://www.ub.fu-berlin.de/service_neu/internetquellen/fachinformation/germanistik/autoren/autore/enzens.html Linksammlung] bei der [[Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin]]
* [http://dieumsnh.qfb.umich.mx/archivoshistoricosmq/ Archivos históricos de la mecánica quántica] (umfangreiche Sammlung historischer Texte zur Quantenmechanik)
* [http://enzensberger.germlit.rwth-aachen.de/ Hans-Magnus-Enzensberger-Projekt] am Institut für Germanistische und Allgemeine Literaturwissenschaft der RWTH Aachen: Sichtung, Dokumentation, Materialienbereitstellung und Rezensionen zu sämtlichen Werken und Herausgeberschaften Enzensbergers (bis Ende 2007)
* [[Joachim Stiller]]: [http://joachimstiller.de/sonstiges2.html Projekt Physik] Website
* {{Webarchiv | url=http://www.bildung.hessen.de/mversuch/tv-weiser/enz/enz_bio.htm | wayback=20040223085848 | text=„Porträt zum 70. Geburtstag“}}, [[Justus-Liebig-Universität Gießen]]
* {{Perlentaucher|2317}}
* [http://www.suhrkamp.de/autoren/autor.cfm?id=1134 Biografie] beim Suhrkamp-Verlag
* {{LitKontext|de|23206}}
* [http://br.de/s/NDw7ZX Der Fliegende Robert der Literatur] Enzensberger-Porträt auf BR.de
* [http://www.lesungen.net/lesungen/hans-magnus-enzensberger-meine-lieblings-flops-gefolgt-von-einem-ideen-magazin-1827/ Audiomitschnitt: Hans Magnus Enzensberger liest aus „Meine Lieblings-Flops, gefolgt von einem Ideen-Magazin“] Literaturhaus Basel, 6. Oktober 2011.
* [http://www.literaturportal-bayern.de/autorenlexikon?task=lpbauthor.default&pnd=118530534 Hans Magnus Enzensberger] im [http://www.literaturportal-bayern.de/ Literaturportal Bayern]


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


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Version vom 22. Juni 2018, 08:40 Uhr

Hans Magnus Enzensberger
Tübingen, 18. November 2013

Hans Magnus Enzensberger (* 11. November 1929 in Kaufbeuren) ist ein deutscher Dichter, Schriftsteller, Herausgeber, Übersetzer und Redakteur. Er publizierte einzelne Bücher unter den Pseudonymen Andreas Thalmayr, Linda Quilt, Elisabeth Ambras, Giorgio Pellizzi, Benedikt Pfaff, Trevisa Buddensiek sowie Serenus M. Brezengang. Enzensberger lebt in München-Schwabing.

Leben

Jugend

Hans Magnus Enzensberger ist in einer bürgerlichen Familie in Nürnberg aufgewachsen. Sein Vater war dort Oberpostdirektor. Zuvor hatte er als Ingenieur für Fernmeldetechnik gearbeitet − er war der erste Radiosprecher Bayerns. Die Mutter Elionore arbeitete anfänglich als Erzieherin. Enzensberger hat bzw. hatte drei jüngere Brüder: Christian Enzensberger war Anglist und ist 2009 verstorben. Ulrich Enzensberger war ein Gründungsmitglied der legendären Berliner Wohngemeinschaft Kommune I und ist als Autor tätig. Der Bruder Martin verstarb schon Mitte der 1980er Jahre an Lungenkrebs.

Wie alle Beamtenkinder war Enzensberger zur Teilnahme bei der Hitlerjugend verpflichtet, wurde aber mit der Begründung, er sei trotzig und ein Querulant, wieder ausgeschlossen. Während des Luftkrieges siedelte die Familie in die als sicher geltende mittelfränkische Kleinstadt Wassertrüdingen, was eine seltene Ausnahme im Regime des Nationalsozialismus und nur der hohen Stellung seines Vaters zu verdanken war. Hier wurde auch sein jüngster Bruder Ulrich geboren. Die letzten Tage des Zweiten Weltkriegs erlebte Hans Magnus Enzensberger als ein Angehöriger des Volkssturmes. Dem Dienst entzog er sich und konnte sich bis nach Hause durchschlagen.

Nach dem Krieg machte er an der Oberschule in Nördlingen das Abitur, seine Familie ernährte er als Schwarzhändler, Dolmetscher und Barmann bei der Royal Air Force. Mit einem Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes studierte er Literaturwissenschaft und Philosophie in Erlangen, Freiburg im Breisgau, Hamburg und an der Sorbonne in Paris. 1955 wurde er mit einer Arbeit über Clemens Brentanos Poetik promoviert. (Sein Biograf Jörg Lau vergleicht Enzensberger mit Brentano, insbesondere die Methode von „Rückgriff und Zerstörung“ der Traditionen in der Lyrik.[1])

Literarische Anfänge

Bis 1957 arbeitete Enzensberger für Alfred Andersch als Hörfunkredakteur beim Süddeutschen Rundfunk in Stuttgart. Auch in den folgenden Jahren entstanden zahlreiche „Radio-Essays“, unter anderem Medien- und Sprachkritik (beispielsweise Die Sprache des „Spiegel“). Eine Sammlung davon erschien 1962 unter dem Titel Einzelheiten I und II. Sie bilden den Auftakt seiner vielfältigen und produktiven Arbeit als Essayist.

Bereits 1957 publizierte Enzensberger auch seinen ersten Gedichtband die verteidigung der wölfe. Die darin enthaltenen Gedichte verbinden virtuose Sprachspiele mit Weltekel, politische Empörung mit Detailbetrachtungen; diese Aspekte spiegeln sich schon in der Dreiteilung des Bandes wider: 1. Freundliche Gedichte 2. Traurige Gedichte 3. Böse Gedichte. Schon in diesen frühen Gedichten zeigt sich Enzensbergers Überzeugung, dass Lyrik auch Ereignisse nacherzählen, Theorien vermitteln und Ideen ausdrücken könne, dass also Gedichte nicht nur Stimmungen und Gefühle zum Inhalt haben können.

Enzensberger nahm an mehreren Tagungen der Gruppe 47 teil. Ab 1957 arbeitete er als freier Schriftsteller in Stranda (West-Norwegen), ging dann 1959 für ein Jahr nach Lanuvio bei Rom, arbeitete 1960 als Lektor beim Suhrkamp Verlag in Frankfurt am Main und zog sich 1961 auf Tjøme, eine Insel im Oslofjord, zurück. 1963, also bereits im Alter von 33 Jahren, erhielt er den Georg-Büchner-Preis.

Auf einem Friedenskongress des sowjetischen Schriftstellerverbandes lernte er 1966 in Baku die damals 23 Jahre alte Maria Makarowa kennenlernen, die Tochter des stalinistischen Schriftstellers Alexander Fadejew. Für sie verließ er seine norwegische Frau Dagrun, mit der er 1957 die Tochter Tanaquil bekommen hatte.[2] 1967 heirateten er und Makarowa, doch trennten sie sich nach wenigen Jahren. Im Rückblick nannte er die Verbindung seine „Amour fou". [3]

Ein Fellowship an der Wesleyan University brach er 1968 nach drei Monaten unter Protest gegen die US-Außenpolitik ab und ging für ein Jahr nach Kuba.[4] Von 1965 bis 1975 gab Enzensberger die Zeitschrift Kursbuch heraus, deren Fortführung er dem Mitbegründer Karl Markus Michel überließ.

Besonders mit dem Kursbuch, aber auch mit Gedichten und Essays war Enzensberger eine Orientierungsfigur für die Studentenbewegung. 1967 unterschrieb er den Gründungsaufruf für den Republikanischen Club in West-Berlin. Er unterstützte die außerparlamentarische Opposition (APO) ideell und materiell. Zum Beispiel lebte die Kommune 1, der auch Enzensbergers Bruder Ulrich angehörte, eine Weile in seinem Haus in Berlin-Friedenau, Fregestraße 19. [5] Gleichzeitig wurde von den Studenten immer wieder seine zu große Distanz bemängelt. Beispielhaft zeigt sich dies in einer Debatte Enzensbergers mit Peter Weiss im Kursbuch. Weiss forderte Enzensberger auf, sich deutlich und solidarisch auf eine Seite zu stellen. Enzensberger verwahrte sich dagegen: Seine Sache sei es nicht, „mit Bekenntnissen um sich zu schmeißen. […] Bekenntnissen ziehe ich Argumente vor. Zweifel sind mir lieber als Sentiments. Widerspruchsfreie Weltbilder brauche ich nicht. Im Zweifelsfall entscheidet die Wirklichkeit.“[6]

Ab 1980

1980 gründete Enzensberger − gemeinsam mit Gaston Salvatore − das Kulturmagazin TransAtlantik, das er 1982 wieder verließ. Von 1985 bis 2007 gab er zusammen mit Franz Greno die Buchreihe Die Andere Bibliothek heraus. 1986 wurde die Tochter Theresia geboren.[2]

Neben einer kontinuierlichen Gedichtsproduktion erschienen auch weiter zahlreiche Essaybände, unter anderen zu den Themen Migration, Gewalt in Zivilgesellschaften, Lyrik, Mathematik und Intelligenzforschung. Unter den Gedichten sticht das Versepos Der Untergang der Titanic (1978) heraus. Es ist nicht nur ein Bericht über das Schiffsunglück, sondern auch Rückblick auf die revolutionären Hoffnungen der Sechzigerjahre und ironischer Kommentar zu Weltuntergangsszenarien. George Tabori brachte es 1979 in München auf die Bühne. Im Jahr 2000 wurde der Landsberger Poesieautomat der Öffentlichkeit vorgestellt.

Mit dem 2013 verstorbenen Filmemacher Peter Sehr arbeitete Enzensberger an einer Verfilmung des Lebens von Georg Christoph Lichtenberg.

Politische Stellungnahmen

Hans Magnus Enzensberger
Warschau, 20. Mai 2006

Seine bekannteste Auseinandersetzung mit den Medien, vor allem mit dem Fernsehen, ist sein Text Baukasten zu einer Theorie der Medien (1970). Enzensberger bezeichnet darin die elektronischen Medien als Hauptinstrumente der „Bewusstseins-Industrie“ im Sinne Adornos und Horkheimers, der er weitgehende Steuerungs- und Kontrollmacht über die spätindustrielle Gesellschaft zuschreibt. Enzensberger fordert in dem Text eine sozialistische Medientheorie, jedoch gleichzeitig auch einen emanzipatorischen und emanzipativen Umgang mit den Medien. Probleme sieht er im „repressiven Mediengebrauch“ (ein zentral gesteuertes Programm mit einem Sender und vielen Empfängern, der die Konsumenten passiv macht und entpolitisiert). Spezialisten produzieren den Inhalt, werden dabei jedoch durch Eigentümer oder Bürokratie kontrolliert. Ein „emanzipatorischer Mediengebrauch“ dagegen würde jeden Empfänger zum Sender machen. Durch die Aufhebung der technischen Barrieren würden die Massen mobilisiert und politisch eingebunden. In seinen 1988 veröffentlichten Gesammelten Zerstreuungen bezeichnete Enzensberger das Fernsehen als „Nullmedium“.

Im Jahr 1987 verwendete er die Begriffe „Ossie“ und „Wessie“ in dem Prosaband Ach, Europa! Wahrnehmungen aus sieben Ländern. In einem fiktiven Reisebericht durch das Europa im Jahr 2006 beschrieb er in einem Kapitel ein friedlich wiedervereinigtes Deutschland, in dem sich aber Ossies und Wessies weiterhin feindlich gegenüberstehen.

In seinem Buch Schreckens Männer (2006) beschäftigte er sich mit dem islamistischen Terror. Islamistische Selbstmordattentäter gebärdeten sich wie Sieger, seien aber tatsächlich radikale Verlierer. Er beschrieb die arabische Welt als eine Zivilisation, die im 12./13. Jahrhundert den Europäern weit überlegen gewesen sei, sich aber gegenwärtig in einer relativ unproduktiven Periode befinde. Das produziere Minderwertigkeitskomplexe, die ihrerseits Wut erzeugten. Die Ursache für ihre Probleme würden die Selbstmordattentäter nicht bei sich, sondern in der westlichen Welt, den USA, bei den Juden oder in Verschwörungstheorien suchen.

Enzensberger ist ein Kritiker der Rechtschreibreform und unterzeichnete auf der Basis der Frankfurter Erklärung zur Rechtschreibreform von 1996 unter anderem im Jahr 2004 den Frankfurter Appell zur Rechtschreibreform.

2003 gehörte Enzensberger zu den wenigen deutschen Intellektuellen, die den US-geführten Irak-Krieg verteidigten.[7]

2011 äußerte sich Enzensberger zunehmend kritisch zur Europäischen Union. Er beschreibt sie als Konstruktion von oben und bemängelt ein Fehlen des demokratischen Elements. In einem Gespräch mit dem liberalen Debattenmagazin Schweizer Monat sprach er von einem „Geburtsfehler der Institution“: „Von Anfang an stand hier der technokratische Aspekt im Vordergrund: Politik hinter verschlossenen Türen. Geheimniskrämerei. Kabinettspolitik.“ Er konstatierte: „Die EU hat als Institution, die in der Vergangenheit angetreten war, um sich an wirtschaftlichen Erfolgen messen zu lassen, heute also auch ihre ursprüngliche Legitimation verloren.“[8]

Bezugnehmend auf Äußerungen der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel, die im ZDF-Sommerinterview die Überwachungs- und Spionageaffäre 2013 als „umfangreich aufgeklärt“ bezeichnet hatte,[9] sagte Enzensberger während eines Interviews zusammen mit Frank Schirrmacher in der ARD-Sendung ttt – titel, thesen, temperamente:

„In jeder Verfassung der Welt steht ja ein Recht auf Privatsphäre, Unverletzlichkeit der Wohnung und so weiter … das sind ja lange Passagen. Das ist abgeschafft! Das heißt, wir befinden uns in postdemokratischen Zuständen.“

Enzensberger sah eine Allianz zwischen Konzernen und Nachrichtendiensten am Werk: „Es gibt eine Minderheit von Leuten, die das nicht akzeptieren will, aber die Mehrheit der Leute findet das völlig harmlos, unproblematisch. Die verstehen gar nicht, dass eine politische Macht dahinter steht.“ Enzensberger zufolge machten die Konzerne die Bürger zu vorhersagbaren, fröhlichen Konsummaschinen und auf den Servern der Nachrichtendienste seien die Bürger vollständig kontrollierbare Menschen. Edward Snowden sei wahrscheinlich ein Held des 21. Jahrhunderts.[10] Ende Februar 2014 veröffentlichte Enzensberger in der FAZ unter dem Titel Wehrt Euch! zehn Regeln für Menschen, die sich der Ausbeutung und Überwachung in der digitalen Welt widersetzen wollen.[11]

Kritik

Enzensberger gelang es oft, in der kulturellen und politischen Debatte Themen zu setzen und zutreffende Vorhersagen zu machen. Einerseits wurde sein Gespür für Trends und Tendenzen anerkannt (Habermas: „Er hat die Nase im Wind.“[12]), andererseits wechselte er selbst oft seine politischen Ansichten. Am bekanntesten ist seine sukzessive Abkehr von den Idealen der 68er-Bewegung und seine umstrittene Gleichsetzung von Saddam Hussein mit Hitler.[13] Dieser Vergleich brachte ihm unter anderem den Vorwurf des Missbrauchs der antifaschistischen Rhetorik für den Wiedereintritt der deutschen Armee in Kriegshandlungen ein.[14] Ein Buch zum Thema kritisiert zudem, mit seiner Ansicht, Hitler sei nicht einzigartig gewesen, habe Enzensberger „den deutschen Faschismus zum Exportartikel“ gemacht.[15] Die Änderung seiner Standpunkte wurde früher von einigen Kritikern negativ wahrgenommen.[16]

Enzensberger selbst: „Sehen Sie, es gibt über mich so viele Geschichten. Es gibt die Bruder-Leichtfuß-Geschichte von dem, der überall mitmacht und dauernd seine Überzeugung wechselt, es gibt die Geschichte vom Verräter, der unzuverlässig und kein guter Genosse ist, es gibt die Deutschland-Geschichte über einen, der mit seiner Heimat Probleme hat. Das sind Legenden, mit denen man leben muss. An all diesen Geschichten ist etwas dran. Keine würde ich als absolut falsch bezeichnen. Aber warum soll ich sie mir zu eigen machen?“[17]

Im März 2009 widmete ihm das Deutsche Literaturarchiv in Marbach ein zweitägiges Symposium: „Hans Magnus Enzensberger und die Ideengeschichte der Bundesrepublik“.[18] Nach der Tagung beurteilte das deutsche Feuilleton die häufigen Positionswechsel Enzensbergers eher wohlwollend und verständnisvoll.[19] Das „habituelle Hakenschlagen“ (FAZ) oder sein „Zickzackkurs“ (FR) seien als Ironie, frühe Postmoderne und prinzipielle Zustimmungsverweigerung zu deuten.

Preise

Werke

Gedichtbände

  • verteidigung der wölfe. Gedichte, 1957
  • landessprache. Gedichte, 1960
  • Gedichte. Die Entstehung eines Gedichts. 1962
  • blindenschrift. Gedichte, 1964
  • Mausoleum. 37 Balladen aus der Geschichte des Fortschritts. 1975
  • Der Untergang der Titanic. Eine Komödie. Versepos, 1978
  • Die Furie des Verschwindens. Gedichte. 1980
  • Zukunftsmusik. Gedichte, 1991
  • Kiosk. Neue Gedichte. 1995
  • Leichter als Luft. Moralische Gedichte. Suhrkamp, 1999
  • Die Geschichte der Wolken. 99 Meditationen. 2003
  • Rebus. Suhrkamp, 2009, ISBN 978-3-518-42052-2
  • Blauwärts. Ein Ausflug zu dritt. Gedichte, 2013

Essays

  • Brentanos Poetik. 1961 (Druckfassung der Diss. Erlangen 1955)
  • Einzelheiten. Essays, 1962
  • Politik und Verbrechen. Essays, 1964
  • Deutschland, Deutschland unter anderm. Äußerungen zur Politik. 1967
  • Staatsgefährdende Umtriebe. Rede zur Verleihung des Nürnberger Literaturpreises, 1968
  • Palaver. Politische Überlegungen 1967–1973. Essays, 1974
  • Politische Brosamen. Essays, 1982
  • Ach, Europa! Wahrnehmungen aus sieben Ländern. Suhrkamp, 1987
  • Mittelmaß und Wahn. Gesammelte Zerstreuungen. Suhrkamp, 1988, ISBN 3-518-38300-0
  • Die Große Wanderung. Essays, 1992
  • Aussichten auf den Bürgerkrieg. Suhrkamp, Frankfurt/M. 1993, ISBN 3-518-40769-4
  • Zickzack. Aufsätze, 1997
  • Drawbridge Up: Mathematics – A Cultural Anathema / Zugbrücke außer Betrieb: Die Mathematik im Jenseits der Kultur (dt., engl.) Natick, Mass., Peters, 1999
  • Einladung zu einem Poesie-Automaten. 2000, Suhrkamp
  • Nomaden im Regal. Essays. 2003
  • Lyrik nervt! Erste Hilfe für gestresste Leser. 2004 (unter dem Pseudonym Andreas Thalmayr)
  • unter dem Pseudonym Andreas Thalmayr: Heraus mit der Sprache. Ein bisschen Deutsch für Deutsche, Österreicher, Schweizer und andere Aus- und Inländer. Hanser, München 2004, ISBN 978-3-446-20448-5; als Taschenbuch: dtv München 2008, ISBN 978-3-423-34471-5.
  • Schreckens Männer – Versuch über den radikalen Verlierer. Suhrkamp, 2006
  • Im Irrgarten der Intelligenz. Ein Idiotenführer. Zürich 2006. (Schriftenreihe der Vontobel-Stiftung. Nr. 1760.) und edition suhrkamp, 2007, ISBN 978-3-518-12532-8
  • Fortuna und Kalkül – Zwei mathematische Belustigungen. Suhrkamp, Berlin 2009
  • Sanftes Monster Brüssel oder Die Entmündigung Europas. Suhrkamp, Berlin 2011, ISBN 978-3-518-06172-5.
  • Enzensbergers Panoptikum: Zwanzig Zehn-Minuten-Essays. Suhrkamp, Berlin 2012, ISBN 978-3-518-06901-1.

Prosa

  • Der kurze Sommer der Anarchie. Buenaventura Durrutis Leben und Tod. Roman, 1972
  • Der Weg ins Freie. Fünf Lebensläufe. 1975
  • Heiss & Kalt. Erotische Erzählungen, 1987 (unter dem Pseudonym Elisabeth Ambras)
  • Fernsteuerung. Bettgeschichten, 1992 (unter dem Pseudonym Elisabeth Ambras)
  • Requiem für eine romantische Frau: Die Geschichte von Auguste Bußmann und Clemens Brentano. Nacherzählung, Insel, 1995
  • Josefine und ich – Eine Erzählung. 2006
  • Schauderhafte Wunderkinder. 2006 (unter dem Pseudonym Linda Quilt)
  • Hammerstein oder der Eigensinn. Eine deutsche Geschichte Biographie. Suhrkamp, Frankfurt/M. 2008. ISBN 978-3-518-41960-1
  • Herrn Zetts Betrachtungen, oder Brosamen, die er fallen ließ, aufgelesen von seinen Zuhörern. Suhrkamp, Berlin 2013, ISBN 978-3-518-42387-5.
  • Tumult. Suhrkamp, Berlin 2014, ISBN 978-3-518-42464-3

Drama

  • Das Verhör von Habana. 1970
  • Diderot und das dunkle Ei. Ein Interview. 1990
  • Die Tochter der Luft. 1992
  • Voltaires Neffe. Eine Fälschung in Diderots Manier. 1996

Kinder- und Jugendbücher

Sammelbände

  • Der Fliegende Robert. Gedichte, Szenen, Essays. 1989
  • Diderots Schatten. Unterhaltungen, Szenen, Essays. 1994
  • Nieder mit Goethe/ Requiem für eine romantische Frau. 1995, Verlag der Autoren
  • Dreiunddreißig Gedichte. 2001, Reclam
  • Die Elixiere der Wissenschaft. Seitenblicke in Poesie und Prosa. 2002
  • Dialoge zwischen Unsterblichen, Lebendigen und Toten. 2004
  • Natürliche Gedichte. 2004, Insel-Bücherei 1257
  • Gedichte 1950–2005. 2006, Suhrkamp
  • Zu große Fragen: Gespräche und Interviews 2005–1970. 2007
  • Liebesgedichte. 2008, Insel
  • Scharmützel und Scholien: Über Literatur. 2009, Suhrkamp Quarto
  • Meine Lieblings-Flops, gefolgt von einem Ideen-Magazin. 2010
  • Album. 2011
  • Gedichte 1950–2010. 2010, Suhrkamp
  • Versuche über den Unfrieden 2015, Suhrkamp
  • Gedichte 1950–2015. 2015, Suhrkamp

Editionen

  • Clemens Brentano: Gedichte, Erzählungen, Briefe. (als Hrsg.), 1958
  • Die Denunziation des Tourismus. (als Hrsg.) 1959
  • Museum der modernen Poesie (als Hrsg.), 1960
  • Allerleirauh. Viele schöne Kinderreime. (als Hrsg.) 1961
  • Vorzeichen. Fünf neue deutsche Autoren. (als Hrsg.), 1962
  • Georg Büchner, Ludwig Weidig: Der Hessische Landbote. Texte, Briefe, Prozeßakten. (als Hrsg.), 1965
  • Bartolomé de las Casas: Kurzgefaßter Bericht von der Verwüstung der Westindischen Länder. (als Hrsg.), 1966
  • Bahman Nirumand: Persien, Modell eines Entwicklungslandes oder Die Diktatur der freien Welt (Nachwort), 1967, Rowohlt
  • Freisprüche. Revolutionäre vor Gericht. 1970
  • Nelly Sachs: Ausgewählte Gedichte. (Nachwort), 1972, Suhrkamp
  • Klassenbuch. Ein Lesebuch zu den Klassenkämpfen in Deutschland. (als Mithrsg.), 1972
  • Gespräche mit Marx und Engels. 1973
  • Carlo Emilio Gadda: Die Erkenntnis des Schmerzes. (Nachwort), 1985, Piper
  • Das Wasserzeichen der Poesie oder Die Kunst und das Vergnügen, Gedichte zu lesen. (unter dem Pseudonym Andreas Thalmayr), 1985
  • Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen, Gerhart Kraaz: Die Lebensbeschreibung der Erzbetrügerin und Landstörzerin Courasche. (Nachwort), 1989, C.H. Beck Verlag
  • Karl Markus Michel, Tilman Spengler: Die Seuche. (Hrsg.), 1991, Rotbuch Verlag
  • Die gescheiterte Revolution. Denkwürdigkeiten aus dem 19. Jahrhundert. (als Hrsg.), 1996, Insel, ISBN 978-3-458-32797-4
  • Geisterstimmen. (als Übersetzer und Herausgeber), 1999, Suhrkamp, ISBN 978-3-518-41057-8
  • W.G. Sebald, Jan Peter Tripp: Unerzählt: 33 Miniaturen und 33 Radierungen (Mitautor, schrieb zu dem Band ein Abschiedsgedicht auf Sebald), 2003, Hanser

Film

  • Durruti – Biographie einer Legende. (Buch, Regie, Produktion), 1972

Hörspiele

Diverses

  • El Cimarrón, Libretto zum Rezital. Musik (1969/70): Hans Werner Henze. UA: 1970 Berliner Festspiele
  • Ein Philosophenstreit – Über die Erziehung und andere Gegenstände. Friedenauer Presse Berlin, 2004
  • Was isst Europa: Eine kulinarische Tour d' horizon. (Ein Beitrag), 2007, Brandstätter

Aufsätze und Zeitungsartikel (Auswahl)

Übersetzung

Literatur

  • Hans Mathias Kepplinger: Das politische Denken Hans Magnus Enzensbergers. Diss.phil. Mainz 1970, als Buch erschienen unter dem Titel: Rechte Leute von links. Gewaltkult und Innerlichkeit. Walter-Verlag, Olten, Freiburg i. Br. 1970.
  • Roland Innerhofer: Hans Magnus Enzensbergers „Mausoleum“. Zur „dokumentarischen“ Lyrik in Deutschland. Dissertation, Universität Wien 1980.
  • Bärbel Gutzat: Bewusstseinsinhalte kritischer Lyrik. Eine Analyse der drei ersten Gedichtsbände von Hans Magnus Enzensberger. Koch Buchvlg, 1982, ISBN 978-3-7997-0676-6.
  • Reinhold Grimm (Hrsg.): Hans Magnus Enzensberger. Suhrkamp Verlag, Frankfurt 1984, 437 S.
  • Arthur Zimmermann: Hans Magnus Enzensberger. Die Gedichte und ihre literaturkritische Rezeption Bouvier Verlag, 1990, ISBN 978-3-416-01304-8.
  • Martin Fritsche: Hans Magnus Enzensbergers produktionsorientierte Moral. Konstanten in der Ästhetik eines Widersachers der Gleichheit. Dissertation, Technische Universität Berlin; Peter Lang, Bern u. a. 1997, 264 S., gebunden, ISBN 3-906757-91-9. (Zur politischen Haltung, politischen Polemik und Provokation im Werk Enzensbergers.)
  • Jörg Lau: Hans Magnus Enzensberger. Ein öffentliches Leben. Fest, Berlin 1999, ISBN 3-8286-0049-2, Besprechung.
  • Rainer Wieland: Der Zorn altert, die Ironie ist unsterblich: Über Hans Magnus Enzensberger. Mit Beiträgen von Irene Dische, Robert Gernhardt, Reinhold Grimm, Jochen Hörisch, Péter Nádas, Peter Rühmkorf, Frank Schirrmacher u.v.a. Suhrkamp 1999, ISBN 978-3-518-39599-8
  • Tae-Ho Kang: Poesie und Gesellschaftskritik. Hans Magnus Enzensbergers negative Poetik. Universität Wuppertal, 2002, Dissertation, 256 S., PDF.
  • Theo Rommerskirchen: Hans Magnus Enzensberger. In: viva signatur si! Remagen-Rolandseck 2005, ISBN 3-926943-85-8.
  • Rainer Barbey: Unheimliche Fortschritte. Natur, Technik und Mechanisierung im Werk von Hans Magnus Enzensberger. Dissertation, Universität Regensburg; Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2007, 248 S., gebunden, ISBN 978-3-89971-345-9, Inhaltsverzeichnis (PDF), Einleitung (PDF).
  • Francisco Adolfo Aristizábal Cuervo: Der Dichter als Übersetzer: Auf Spurensuche: Hans Magnus Enzensbergers Übersetzungsmethode(n). Tectum Verlag, 2008, ISBN 978-3-8288-9697-0.
  • Hyun Jeong Park: „Das Ende der Welt ist vielleicht nur ein Provisorium". Ökologisch-postapokalyptisches Denken im lyrischen und essayistischen Werk Hans Magnus Enzensbergers. Diss, Universität München, Aisthesis, Bielefeld 2010, ISBN 978-3-89528-747-3.
  • Hans Magnus Enzensberger und die Ideengeschichte der Bundesrepublik, mit einem Essay von Lars Gustafsson. Universitätsverlag Winter, 2010, ISBN 978-3-8253-5758-0
  • Alan J. Clayton: Writing with the Words of Others: Essays on the Poetry of Hans Magnus Enzensberger. Würzburg: Königshausen & Neumann, 2010, 272 S., ISBN 978-3-8260-4308-6.
  • Text+Kritik: Hans Magnus Enzensberger, hrsg. von Heinz Ludwig Arnold, Edition Text+Kritik, dritte Auflage, ISBN 978-3-86916-083-2
  • Henning Marmulla: Enzensbergers Kursbuch. Eine Zeitschrift um 68. Matthes & Seitz, Berlin 2011, ISBN 978-3-88221-624-0.

Interview

  • Gero von Boehm: Hans Magnus Enzensberger. 16. August 2006. Interview in: Begegnungen. Menschenbilder aus drei Jahrzehnten. Collection Rolf Heyne, München 2012, ISBN 978-3-89910-443-1, S. 527–535

Film

  • Mein Leben – Hans Magnus Enzensberger. Dokumentarfilm, Deutschland, 2009, 43 Min., Buch und Regie: Irene Dische, Produktion: Ave, arte, Inhaltsangabe von arte.
  • Requiem für eine romantische Frau, Spielfilm nach dem gleichnamigen Buch von Hans Magnus Enzensberger, Deutschland 1999, 98 Min, Treatment von H.M. Enzensberger, Buch und Regie: Dagmar Knöpfel

Weblinks

Commons: Hans Magnus Enzensberger - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Einzelnachweise

  1. Armin Thurnher: Leichte Schläge mit der linken Hand. In: Falter, 10. November 1999, Nr. 45, S. 72
  2. 2,0 2,1 Hans H. Hiebel, Das Spektrum der modernen Poesie: Interpretationen deutschsprachiger Lyrik 1900–2000 im internationalen Kontext der Moderne Teil II (1945–2000), Königshausen und Neumann 2005, ISBN 978-3826032011, S. 391
  3. Nichts wie weg, Der Spiegel, 6. Oktober 2014, S. 131.
  4. dt. Übersetzung seines „Abschiedsbriefes“
  5. zum Haus Fregestraße 19 siehe Christian H. Freitag: Ritter, Reichsmarschall & Revoluzzer. Aus der Geschichte eines Berliner Landhauses. (mit einem Vorwort von Hans Magnus Enzensberger). Berlin 2015
  6. An Peter Weiss und andere in: Über Hans Magnus Enzensberger, hrsg. von Joachim Schickel, Suhrkamp
  7. Britta Gürke, Frederik Obermaier: Enzensberger wird 80 Jahre alt. Zorniger Literat und poetischer Kritiker. Berliner Literaturkritik vom 11. November 2009
  8. Hans Magnus Enzensberger im Gespräch mit Michael Wiederstein, in Schweizer Monat, September 2011, S. 30 ff.
  9. Zu Merkels Äußerungen und Enzensbergers Reaktion darauf: Merkel: Fragen in der NSA-Affäre sind geklärt. Heise online. Archiviert vom Original am 20. August 2013. Abgerufen am 21. August 2013.
  10. Transkript des Interviews: Snowden – ein Held?. ARD. Archiviert vom Original am 20. August 2013. Abgerufen am 21. August 2013.
  11. Enzensbergers Regeln für die digitale Welt: Wehrt Euch! (28. Februar 2014). Archiviert vom Original am 2. März 2014. Abgerufen am 2. März 2014.
  12. Jürgen Habermas: Der Golf-Krieg als Katalysator einer neuen deutschen Normalität? In: ders.: Vergangenheit als Zukunft? Das alte Deutschland im neuen Europa. München, Piper 1993, ISBN 3-492-11574-8, S. 25.
  13.  Hans Magnus Enzensberger: Hitlers Wiedergänger. In: Der Spiegel. Nr. 6, 1991, S. 26–28 (online).
  14. Marcus Hawel: Die normalisierte Nation (PDF) S. 158–161. Dissertation
  15. Matthias Rude: "Nie wieder Faschismus" - immer wieder Krieg. Ein bürgerliches Trauerspiel in drei Akten, in: Susann Witt-Stahl, Michael Sommer (Hrsg.): „Antifa heißt Luftangriff!“ Regression einer revolutionären Bewegung, Hamburg 2014, S. 101-120, S. 104.
  16. Peter O. Chotjewitz: „Einsteigen bitte!“ In: der Freitag, 25. April 2003, Nr. 18
  17. Enzensberger: Zu große Fragen. Suhrkamp 2007, S. 107
  18. Hans Magnus Enzensberger und die Ideengeschichte der Bundesrepublik. (PDF; 2,9 MB) Faltblatt des DLA Marbach, März 2009
  19. Rolf Spinnler: Hans Magnus Enzensberger zum 80. Libero auf Zickzackkurs. In: Frankfurter Rundschau, 30. März 2009
    Alexander Cammann: Unser Zeit-Genosse. In: taz, 30. März 2009
    Volker Breidecker: Mutmaßungen über einen Passanten. In: Süddeutsche Zeitung, 30. März 2009
    Richard Kämmerlings: Bitte umsteigen in Kuba. In: FAZ.net, 28. März 2009.
  20. „Hans Magnus Enzensberger erhält den »Premio d’Annunzio«“, kritische-ausgabe.de, 18. Oktober 2006


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