Marie Steiner und Edelstein: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Marie Steiner 01.jpg|thumb|Marie von Sivers]]
[[Datei:Polierte Schmucksteine beschriftet 800pix.jpg|miniatur|hochkant=2.0|Eine Auswahl verschiedener polierter Edel- und Schmucksteine.]]
[[Datei:Marie Steiner 02.jpg|thumb|Marie Steiner]]
Als '''Edelsteine''' oder '''Schmucksteine''' werden besonders [[Schönheit|schöne]] oder wertvolle [[Mineral]]ien, [[Gestein]]e oder [[Glas]]schmelzen, aber auch fossile Harze wie [[Wikipedia:Bernstein|Bernstein]] oder andere mineralisierte organische Materialien bezeichnet. Schon früh verwendete Schmucksteine waren [[Wikipedia:Rubin|Rubin]], [[Wikipedia:Smaragd|Smaragd]], [[Wikipedia:Saphir|Saphir]] und [[Wikipedia:Beryll|Beryll]], die auch bereits in der [[Bibel]] erwähnt werden<ref>[[Wikipedia:Heinrich Quiring|Heinrich Quiring]]: ''Die Edelsteine im Amtsschild des jüdischen Hohepriesters und die Herkunft ihrer Namen.'' In: ''Sudhoffs Archiv'' 38, 1954, S. 193–213.</ref>. Erst in der [[Neuzeit]] wurde der aufgrund seiner Härte schwer zu bearbeitende [[Diamant]] als Schmuckstein verwendet. Im Altertum und auch noch Mittelalter wurden die Schmucksteine nur mehr oder weniger rund [[Wikipedia:Schliff (Schmuckstein)|geschliffen]]. Der Facettenschliff wurde erst in der frühen [[Neuzeit]] gebräuchlich.
[[Datei:Marie und Rudolf Steiner 01.jpg|thumb|Marie und Rudolf Steiner (1908)]]
[[Datei:Marie Steiner Mönch 1911.jpg|thumb|Marie Steiner als Mönch in Rudolf Steiners zweitem [[Mysteriendramen|Mysteriendrama]] «[[Die Prüfung der Seele]]» (München 1911)]]
[[Bild:Marievonsivers.jpg|thumb|right|Marie von Sivers (1903)]]
[[Datei:Marie von Sivers um 1871.jpg|thumb|Marie von Sivers (etwa 1871)]]
[[Datei:Marie Steiner 03.jpg|thumb|Marie Steiner (Schweden 1930)]]
<!--[[Datei:Hammacher Marie Steiner.png|thumb|]]-->


'''Marie Steiner''' auch ''Marie Steiner-von Sivers'', geborene '''Marie von Sivers''' oder Sievers, Siebers (* [[Wikipedia:14. März|14. März]] [[Wikipedia:1867|1867]] in [[Wikipedia:Wloclawek|Wloclawek]], [[Wikipedia:Polen|Polen]]; † [[Wikipedia:27. Dezember|27. Dezember]] [[Wikipedia:1948|1948]] in [[Wikipedia:Beatenberg|Beatenberg]], [[Wikipedia:Schweiz|Schweiz]]) war eine russisch/deutsche [[Schauspielerin]], [[Theosophie|Theosophin]], [[Anthroposophie|Anthroposophin]] und die zweite Ehefrau von [[Rudolf Steiner]], dem Begründer der Anthroposophie.
== Edelsteine als Sinnesorgane der Engelwesenheiten ==


==Leben und Wirken==
{{GZ|Die Sinnesorgane der Engelwesen werden Ihnen begreiflich
===Kindheit und Jugend===
sein, wenn ich Ihnen sage, daß der Mensch an sich selber zwei
Marie Steiner wurde am 14. März 1867 in Wloclawek, damals zu [[Wikipedia:Russland|Russland]] gehörend, heute ein Teil Polens, als eines von acht Kindern geboren. Der Vater ''Jacob von Sievers'', aus einem [[Wikipedia:Livland|livländischen]] Geschlecht stammend, war Militär in russischen Diensten im Rang eines [[Wikipedia:Generalleutnant|Generalleutnant]]s und Stadtkommandant des Ortes. Die Mutter ''Caroline Baum'' stammte aus einer [[Wikipedia:Ripuarische Dialektgruppe|Rheinischen]] Familie, die sich im nordrussischen [[Wikipedia:Archangelsk|Archangelsk]] angesiedelt hatte. Um 1874/75 zog die Familie aufgrund einer Dienstversetzung des Vaters nach [[Wikipedia:Riga|Riga]], und um 1877, nach der Pensionierung des Vaters, folgte ein weiterer Umzug nach [[Wikipedia:Sankt Petersburg|Sankt Petersburg]]. Dort besuchte Marie eine deutsche Privatschule, nach deren Abschluss folgte sie einem ihrer Brüder auf ein heruntergewirtschaftetes Bauerngut bei [[Wikipedia:Weliki Nowgorod|Nowgorod]], wo sie als Lehrerin tätig war. 1894/95 starb der Bruder, und Marie musste zurück nach Sankt Petersburg.
Augen hat zum Sehen der mineralischen Welt, daß er sie aber an
sich selber nicht unmittelbar wahrnimmt. Die Sinnesorgane sind da
zum Wahrnehmen, nehmen sich aber selbst nicht wahr. So geht es
den Engeln mit der mineralischen Welt. Ihre Sinnesorgane sind in
der mineralischen, physischen Welt zu finden; aber sie nehmen
diese Welt selber nicht wahr. Die Sinnesorgane der Engel sind
unsere Edelsteine. Diese sind ein geheimnisvolles Werkzeug für die
Wahrnehmung der Engelwesen. Die Organe liegen also innerhalb
der mineralischen Welt. Wie der Mensch seinen Gefühlssinn, seinen
Tastsinn hat, so haben auch diese Wesenheiten ihren Gefühlssinn,
und der drückt sich aus im Karneol, ihr Gesichtssinn im Chrysolith.
Sie nehmen eben in der mineralischen Welt nicht wahr, weil
ihre Sinnesorgane darin sind. Selbst davon finden wir bei den alten
Völkern ein dunkles Bewußtsein; sie schreiben den Edelsteinen eine
bestimmte Wirkung zu. Diese Wirkung kommt daher, weil die
Engel in ihnen anwesend sind.|98|225f}}


===Hinwendung zur Kunst===
== Zusammenhang der Edelsteine mit den Sinnesorganen des Menschen ==
Mit finanzieller Unterstützung ihrer Familie studierte sie von 1895 bis 1897 in [[Wikipedia:Paris|Paris]] am [[Wikipedia:Conservatoire de Paris|Conservatoire de Paris]] [[Theaterwiki:Rezitation|Rezitation]] und [[Schauspiel|Schauspielkunst]], letzteres Studium vertiefte sie nach ihrer Rückkehr nach Sankt Petersburg noch weiter. 1899 erhielt sie ein Angebot, am [[Berlin]]er [[Wikipedia:Schillertheater (Berlin)|Schillertheater]] zu spielen, woraufhin sie nach Deutschland übersiedelte. Die Enge des Bühnenbetriebs sagte ihr jedoch nicht zu, worauf sie noch im selben Jahr das Theater wieder verließ. Nachdem sie die Werke von [[Eduard Schuré]] kennen und schätzen gelernt hatte, nahm sie im Oktober 1900 mit diesem Kontakt auf, worauf sich ein reger Briefwechsel entwickelte und sie mehrere Werke Schurés aus dem Französischen ins Deutsche übersetzte.


===In der Theosophischen Gesellschaft===
Die Edelsteine stehen in engem Zusammenhang mit der [[Erdentwicklung|Erd]]- und [[Menschheitsentwicklung]].  
Durch einen Hinweis Schurés aufmerksam geworden, trat sie im November 1900 der [[Deutsche Theosophische Gesellschaft|Deutschen Theosophischen Gesellschaft]] (D.T.G.) in Berlin bei. Dort lernte sie noch im selben Monat in der Bibliothek von ''[[Cay Lorenz Graf von Brockdorff]]'' und dessen Frau ''[[Sophie Gräfin von Brockdorff]]'' sowie [[Rudolf Steiner]] kennen, welcher in diesen Räumen seit Ende September 1900 Vorträge hielt. Diese Begegnung prägte von nun an ihr Leben bis zu ihrem Tod im Jahr 1948. Nachdem Graf Brockdorff aus Altersgründen von seiner Funktion als Leiter der Berliner D.T.G.-Loge zurückgetreten war, wurde Steiner am 17. Januar 1902 sowohl Mitglied der D.T.G. als auch neuer Leiter der Berliner Loge, mit Marie als seiner Sekretärin und rechten Hand. Bei der am 19. Oktober 1902 folgenden Gründung der [[Deutsche Sektion der Theosophischen Gesellschaft|Deutschen Sektion der Theosophischen Gesellschaft]] (DSdTG) übernahm Steiner den Posten des Generalsekretärs, weiterhin mit Marie als seiner Sekretärin.  


Von Anfang an arbeitete Sivers auf das engste mit Steiner zusammen, dabei war sie es, die zum größten Teil die administrativen und organisatorischen Arbeiten bei der DSdTG bewältigte und damit maßgeblich für deren Aufbau verantwortlich zeichnete. Daneben organisierte sie die immer umfangreicher werdende Vortragstätigkeit Steiners, führte seine dadurch notwendig werdende Korrespondenz, begleitete ihn auf vielen seiner Reisen und fungierte im Ausland auch als seine Dolmetscherin. Um die zahlreichen Schriften Steiners einfacher publizieren zu können, gründete sie 1908  in Berlin den ''Philosophisch-Theosophischen Verlag''. Ein wesentlicher Grund hierfür war, dass Steiners Werke zunehmend [[Esoterik|esoterischer]] wurden und sich deshalb immer weniger Verleger, wegen befürchteter geringer Absatzzahlen, zu einer Veröffentlichung bereit erklärten. 1913 wurde die Einrichtung in ''Philosophisch-Anthroposophischer Verlag'' umbenannt und 1923 ins schweizerische [[Dornach SO|Dornach]] verlegt.
{{GZ|Und noch weiter zurück, als der lemurische Kontinent
bestand, als noch eine sehr hohe Temperatur herrschte, war
der Mensch ein halbes Wassergeschöpf. Damals waren auch alle Mineralien
in anderem Zustand. Blei konnte da unmöglich fest sein.
Es gab auch eine Zeit, in der das Gold noch nicht fest war; das war
der Fall, als Sonne und Erde noch vereinigt waren. Als die Erde aus
der Sonne schied, zeigten sich noch Spuren von diesem feineren
Stoff. Dieser gerann wie alle Metalle und bildete nun im Gestein
Adern von Gold. Noch weiter zurückgehend, kommen wir zu einer
Zeit, in der auch die Edelsteine geronnen sind. Damals war auch die
Kohle noch durchsichtig und bildete den Diamanten. Die zu dieser
frühen Zeit herrschenden physikalischen Verhältnisse ermöglichten
das. Zu anderer Zeit entstand der Karneol, wieder zu anderer der
Topas.


=== Als Freimaurerin ===
Nun müssen Sie festhalten, daß die Seele des Menschen auch damals
Am 24. Januar 1905 wurde Marie von Sivers, zusammen mit Rudolf Steiner, in den [[Ordo Templi Orientis]] aufgenommen, ein gemischtgeschlechtliches „[[Regularität (Freimaurerei)|irreguläres]]“ Freimaurersystem nach dem [[Memphis-Misraïm-Ritus]]. Ziel war die Gründung einer eigenen Freimaurer-Loge, welche Frauen und Männer aufnahm. Nach dessen Gründung erhielt sie am 3. Januar 1906 von [[Theodor Reuß]] die Autorisierung, selber Frauen aufzunehmen. Kurz darauf folgte die Ernennung zur General-Großsekretärin für Adoptionslogen. Im Sommer 1914 stellte Steiner den Betrieb der Loge ein. Seitdem pflegten sie keine weiteren freimaurerischen Aktivitäten.
schon vorhanden war, doch hatte sie noch keinen physischen
Leib. Die Erde befand sich einstmals in einem Zustand, in dem es
vollständig unmöglich gewesen wäre, daß ein physischer Leib sie bewohnte.
Der Mensch hatte da nur den Ätherleib. In diesem Ätherleib
entstand zu einer bestimmten Zeit die Anlage zu den Augen.
Das physische Auge ist erst später durch den Ätherleib herausgebildet
worden. Alle andern Organe sind zuerst aus dem Ätherleib heraus
gegliedert und gebildet worden. Jedesmal, wenn ein solches
Ätherorgan sich bildete, war die Veranlassung die Begierde. Der
Astralleib hatte die Begierde, etwas wahrzunehmen, zu sehen, da
wirkte er auf den Ätherleib und formte aus diesem heraus das
Ätherauge; später erst wurde das physische Auge herausgegliedert.
Das ätherische Gegenbild entstand im Mineralreich, und dieses begierdelose
Gegenbild ist der Chrysolith. So ist tatsächlich ein intimer
Zusammenhang zwischen dem menschlichen Sehen und dem
Chrysolith. Daher verwendet der Okkultist zu besonderen Zwecken
Steine. Er empfindet eine Sympathie zwischen dem Sehen und dem
Chrysolith und weiß, wie auf gewisse Augenkrankheiten damit zu
wirken ist.


===In der Anthroposophischen Gesellschaft===
Früher als die Gesichtsanlage entstand die Anlage zum Hören.
Da wurde im keuschen Steinreich das Hören als Onyx vorgebildet.
Nun hängt der Sinn des Gehörs am nächsten mit der reinsten Materie
zusammen. Wo Tonwellen den Raum durchfluten, da ist der
feinste Klangäther, auch Zahlenäther oder chemischer Äther genannt.
Es gibt noch den Wärme-, Licht- und Lebensäther. Der feine
Klangäther war die Veranlassung zum Gehör und zur Bildung der
Anlage zum Onyx. Ich erinnere Sie hierbei an den Alten mit der
Lampe in Goethes «Märchen von der grünen Schlange». Seine Lampe
verwandelte alles Holz in Silber, tote Tiere in Edelsteine, den Mops,
den toten Hund, in Onyx.


Um die Jahreswende 1912/13 kam es zur Trennung von der [[Theosophische Gesellschaft|Theosophischen Gesellschaft]], Steiner gründete am 3. Februar 1913 die [[Anthroposophische Gesellschaft]] und Marie übernahm neben [[Carl Unger]] und [[Michael Bauer]] den Vorsitz der neuen Gesellschaft. 1916 gab sie diesen Posten, einem Rat Steiners folgend, jedoch wieder auf. Ende 1923 wurde sie, neben Steiner und anderen, Vorstandsmitglied bei der neu gegründeten ''Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft''.
Mit dem Tastsinn entstand der Karneol, mit dem Geschmackssinn
der Topas, mit dem Geruchssinn der Jaspis, mit der Ausbildung
des Verstandes der Beryll und mit der Entstehung des bildlichen
Vorstellungsvermögens der Karfunkel. Wie eine schöne Legende
berichtet, verlor Luzifer, als er aus den himmlischen Bereichen
herabgestürzt wurde, einen Stein aus seinem Diadem - das
war der Karfunkel. In der Tat entstand dieser Edelstein zur selben
Zeit, als das menschliche Vorstellungsvermögen, zunächst bildhaft,
zu erwachen begann.


Während sich langsam die neue Bewegungskunst der [[Eurythmie]] herauszubilden begann, wurde parallel zu einem theosophischen Kongress vom 18. bis 21. Mai 1907 in [[Wikipedia:München|München]] das durch Sivers übersetzte und von Steiner inszenierte [[Eduard Schuré|Schuré]]-Stück ''Das heilige [[Drama]] von Eleusis'' aufgeführt, weitere derartige Ereignisse folgten in den Jahren darauf. In den von Steiner verfassten ''Mysteriendramen'', welche in den Jahren 1910 bis 1913, ebenfalls in München, zur Aufführung kamen, spielte Sivers Hauptrollen.  
Mit dem Sonnengeflecht, das mit den unwillkürlichen, unbewußten
Bewegungen im menschlichen Leibe zusammenhängt, entstand
der Smaragd. Zur Zeit der ältesten Bildung, als der erste Ansatz
zum menschlichen physischen Leib entstand, bildete sich die Anlage
zum Diamanten.|97|295ff}}


Am 24. Dezember 1914 besiegelte die standesamtliche Heirat zwischen ihr und Steiner die bereits jahrelange Verbindung der beiden. Sivers nahm den Nachnamen ihres Mannes an, wird aber bis heute auch ''Marie Steiner- von Sievers'' genannt. - Die Ehe blieb kinderlos.
== Anmerkungen ==


=== Eurythmie und Sprachgestaltung ===
<references />


Bereits seit 1907 war Marie an der Entwicklung der später so genannten [[Eurythmie]] beteiligt. Deren Name (das altgriechische Wort für ''Gleichmaß)'' geht auf ihren Vorschlag zurück. Ab Ende 1914 entwickelte Marie Steiner gemeinsam mit [[Rudolf Steiner]] eine spezielle [[Rezitation|Kunst der Rezitation]] für die Eurythmie, ja überhaupt eine neue Kunst des Sprechens, die soganannte „[[Sprachgestaltung]]“. Aus den gemeinsam dazu gegebenen Kursen gibt es die Aufzeichnungen ''Methodik und Wesen der Sprachgestaltung'', ''Die Kunst der Rezitation und Deklamation'' und ''Sprachgestaltung und Dramatische Kunst''. 1919, nach dem Ende des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]], bereiste sie mehrere europäische Länder, gab Eurythmievorstellungen und gründete Eurythmieschulen. Nach dem Tod ihres Gatten beteiligte sie sich maßgeblich daran, dass der ganze ''[[Goethes Faust|Faust]]'' ungekürzt 1938 zum ersten Mal aufgeführt wurde.
== Literatur ==


Marie Steiner setzte sich sehr dafür ein, dass die Eurythmie weiterentwickelt wurde und unterrichtete die Schauspieler der Goetheanum-Bühne in der Gestaltung der Sprache. Sie entwickelte in den zwanziger Jahren eine Sprechchor-Kunst und baute einen Sprechchor auf, der auf seinen erfolgreichen Tourneen durch ganz Europa bestaunt und gefeiert wurde, wie man der Presse der damaligen Zeit entnehmen kann. ''„Sie stellte damals ein Ensemble von Schauspielern zusammen und prägte mit ihnen einen Sprechchor, der durch seine elementare Ausdruckskraft und Sprachdisziplin weit über seine Zeit hinaus als einmalig und unwiederholbar galt.“''<!--Zitatquelle???-->
#Rudolf Steiner: ''Das christliche Mysterium'', [[GA 97]] (1998), ISBN 3-7274-0970-3 {{Vorträge|097}}
#Rudolf Steiner: ''Natur- und Geistwesen – ihr Wirken in unserer sichtbaren Welt'', [[GA 98]] (1996), ISBN 3-7274-0980-0 {{Vorträge|098}}


Sie übergab ihren Schülern H. Zuelzer-Ernst und Johann Wolfgang Ernst das Recht, diese Sprachschule weiter zu führen. Doch in Auseinandersetzungen um den Nachlass wurde die ''Marie-Steiner-Schule für Sprachgestaltung'' in Dornach nicht geduldet und führte auf Wanderschaft und in [[Malsch (Landkreis Karlsruhe)|Malsch]] bei Karlsruhe ein nahezu unbeachtetes Schattendasein.
{{GA}}


===Die Rudolf-Steiner-Nachlassverwaltung===
== Weblinks ==
Nach [[Rudolf Steiner]]s Tod, am 30. März 1925, verwaltete sie, als testamentarische Erbin, seinen gesamten literarischen und künstlerischen Nachlass. Es war vor allem ihr Verdienst, dass Rudolf Steiners Werk als Einheit und unverändert herausgegeben werden konnte. Diese Aufgabe war nicht leicht, angesichts von rund 5900 Vorträgen, die zu einem großen Teil nur als [[Wikipedia:Stenografie|stenografische]] Notizen erhalten waren, sowie einer längeren Reihe von Aufsätzen und Briefen und 28 Büchern Steiners. Die ''Rudolf Steiner Gesamtausgabe'', die allerdings bis heute (2006) noch nicht zur Gänze herausgegeben ist, umfasst denn auch über 300 Bände, darunter voluminöse Exemplare, oft noch in Teilbände untergliedert. Marie Steiner selbst bearbeitete dabei über 500 Publikationen und fasste zu ihnen Einführungen und Erläuterungen ab.


Um das von ihr begonnene Werk fortzusetzen, gründete Marie Steiner 1943 die ''Rudolf Steiner Nachlassverwaltung, Verein zur Verwaltung des literarischen und künstlerischen Nachlasses von Dr. Rudolf Steiner''. Am 1. Dezember 1947 übertrug sie ihr offiziell sämtliche Rechte an den Werken Steiners. Diese Absicht hatte schon seit 1945 zu Streitigkeiten mit der [[Anthroposophische Gesellschaft|Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft]] (AAG) geführt, welche ihrerseits Rechte am Werk Steiners geltend machte. Die Differenzen mündeten 1949 in eine Spaltung der AAG, es gab nun auch eine [[Anthroposophische Vereinigung in der Schweiz]], die bis heute besteht.
{{Commonscat|Gemstones}}


Marie Steiner starb im 81. Lebensjahr, am 27. Dezember 1948, in Beatenberg.
[[Kategorie:Mineral]]
 
== Bedeutung für Steiners Werk und Leben ==
 
Marie von Sivers trat wenige Jahre nach dem Ende von Rudolf Steiners Zeit als Mitarbeiter der Weimarer Ausgabe von [[Goethe]]s Werken in dessen Leben und war damit ähnlich pünktlich wie Christiane Vulpius, die 1788, nach Goethes Rückkehr aus Italien, zu ihm kam, um Hilfe für ihren schriftstellernden Bruder August zu erbitten. Ihr Auftauchen fällt nahezu zusammen mit der Begründung der [[Anthroposophie]] durch Steiner und markiert grob den Beginn von dessen esoterischer Zeit bei der Theosophischen und später bei der Anthroposophischen Gesellschaft. Durch ihre Sprachkenntnisse und ihren unermüdlichen künstlerischen und menschlichen Beistand war Sivers von Anfang an ein grundlegender Bestandteil des esoterischen Berufslebens von Rudolf Steiner: nicht nur ''Hilfe,'' sondern auch von Verständnis noch für die komplexesten philosophisch-anthroposophischen Einlassungen des Ehemannes getragen, die sie innerlich mit vertreten hat. In ihren Erinnerungen zeichnet sie recht wirklichkeitsnah das Bild ihres Mannes als eines oft Angefeindeten und Unverstandenen, der in ehrlicher Weise Geistesarbeit leistet und aus der Masse der ihn umgebenden Literaten deutlich herausragt.
 
==Werke (Auswahl)==
* ''Aphoristisches zur Rezitationskunst''. Der kommende Tag, Stuttgart 1922
* ''Rudolf Steiner und die Künste, Ein Aufsatz aus dem Jahr 1927''. Rudolf-Steiner-Nachlassverwaltung, Dornach 1961
* ''Rudolf Steiner und die redenden Künste, Eurythmie, Sprachgestaltung und dramatische Kunst, gesammelte Aufsätze und Berichte''. Rudolf-Steiner-Verlag, Dornach 1974; ISBN 3-7274-5169-6
* ''Aus dem Wirken von Marie Steiner, Gesammelte Aufsätze''. Rudolf-Steiner-Nachlassverwaltung, Dornach 1951
'''Als Übersetzerin:'''
* Schuré, Eduouard: ''Das heilige Drama von Eleusis, Rekonstruiert von Edouard Schuré, In freie Rhythmen gebracht durch Rudolf Steiner''. Verlag am Goetheanum, Dornach 1939
* Schuré, Edouard: ''Die großen Eingeweihten, Geheimlehren der Religionen''. Barth, München 1992; ISBN 3-502-65542-1
* Die Heiligtümer des Orients, Ägypten - Griechenland - Palästina''. Engel und Seefels, Stuttgart 1991; ISBN 3-927118-02-8
* Solov'ev, Vladimir Sergeevich: ''Gedichte''. Rudolf-Steiner-Nachlassverwaltung, Dornach 1969
 
==Literatur==
* Hammacher, Wilfried: ''Marie Steiner, Lebensspuren einer Individualität''. Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 1998; ISBN 3-7725-1798-6
* Poeppig, Fred: ''Marie Steiner, ein Leben im Dienst der Wiedergeburt des Wortes''. Lohengrin-Verlag, Rendsburg 1990
* Rudolf-Steiner-Nachlassverwaltung (Hrsg.): ''Marie Steiner- von Sivers, ein Leben für die Anthroposophie , eine biografische Dokumentation in Briefen und Dokumenten, Zeugnissen von Rudolf Steiner, Maria Strauch, Edouard Schuré und anderen''. Rudolf-Steiner-Verlag, Dornach 1988; ISBN 3-7274-5321-4
* Samweber, Anna: ''Aus meinem Leben, Erinnerungen an Rudolf Steiner und Marie Steiner- von Sivers''. Verlag Die Pforte, Basel 1983; ISBN 3-85636-063-8
* Schubert, Ilona: ''Selbsterlebtes im Zusammensein mit Rudolf Steiner und Marie Steiner''. Zbinden, Basel 1977; ISBN 3-85989-383-1
 
==Weblinks==
* [http://biographien.kulturimpuls.org/detail.php?&id=672 Ausführliche Biografie und Bilder]
 
[[Kategorie:Russe|Steiner, Marie]]
[[Kategorie:Deutscher|Steiner, Marie]]
[[Kategorie:Theaterschauspieler|Steiner, Marie]]
[[Kategorie:Anthroposoph (20. Jahrhundert)|Steiner, Marie]]
[[Kategorie:Autor (Anthroposophie)|Steiner, Marie]]
[[Kategorie:Theosoph|Steiner, Marie]]
[[Kategorie:Schauspieler|Steiner, Marie]]
[[Kategorie:Eurythmist|Steiner, Marie]]
[[Kategorie:Geboren 1867|Steiner, Marie]]
[[Kategorie:Gestorben 1948|Steiner, Marie]]
[[Kategorie:Frau|Steiner, Marie]]
 
{{Wikipedia}}

Version vom 14. Februar 2017, 11:09 Uhr

Eine Auswahl verschiedener polierter Edel- und Schmucksteine.

Als Edelsteine oder Schmucksteine werden besonders schöne oder wertvolle Mineralien, Gesteine oder Glasschmelzen, aber auch fossile Harze wie Bernstein oder andere mineralisierte organische Materialien bezeichnet. Schon früh verwendete Schmucksteine waren Rubin, Smaragd, Saphir und Beryll, die auch bereits in der Bibel erwähnt werden[1]. Erst in der Neuzeit wurde der aufgrund seiner Härte schwer zu bearbeitende Diamant als Schmuckstein verwendet. Im Altertum und auch noch Mittelalter wurden die Schmucksteine nur mehr oder weniger rund geschliffen. Der Facettenschliff wurde erst in der frühen Neuzeit gebräuchlich.

Edelsteine als Sinnesorgane der Engelwesenheiten

„Die Sinnesorgane der Engelwesen werden Ihnen begreiflich sein, wenn ich Ihnen sage, daß der Mensch an sich selber zwei Augen hat zum Sehen der mineralischen Welt, daß er sie aber an sich selber nicht unmittelbar wahrnimmt. Die Sinnesorgane sind da zum Wahrnehmen, nehmen sich aber selbst nicht wahr. So geht es den Engeln mit der mineralischen Welt. Ihre Sinnesorgane sind in der mineralischen, physischen Welt zu finden; aber sie nehmen diese Welt selber nicht wahr. Die Sinnesorgane der Engel sind unsere Edelsteine. Diese sind ein geheimnisvolles Werkzeug für die Wahrnehmung der Engelwesen. Die Organe liegen also innerhalb der mineralischen Welt. Wie der Mensch seinen Gefühlssinn, seinen Tastsinn hat, so haben auch diese Wesenheiten ihren Gefühlssinn, und der drückt sich aus im Karneol, ihr Gesichtssinn im Chrysolith. Sie nehmen eben in der mineralischen Welt nicht wahr, weil ihre Sinnesorgane darin sind. Selbst davon finden wir bei den alten Völkern ein dunkles Bewußtsein; sie schreiben den Edelsteinen eine bestimmte Wirkung zu. Diese Wirkung kommt daher, weil die Engel in ihnen anwesend sind.“ (Lit.:GA 98, S. 225f)

Zusammenhang der Edelsteine mit den Sinnesorganen des Menschen

Die Edelsteine stehen in engem Zusammenhang mit der Erd- und Menschheitsentwicklung.

„Und noch weiter zurück, als der lemurische Kontinent bestand, als noch eine sehr hohe Temperatur herrschte, war der Mensch ein halbes Wassergeschöpf. Damals waren auch alle Mineralien in anderem Zustand. Blei konnte da unmöglich fest sein. Es gab auch eine Zeit, in der das Gold noch nicht fest war; das war der Fall, als Sonne und Erde noch vereinigt waren. Als die Erde aus der Sonne schied, zeigten sich noch Spuren von diesem feineren Stoff. Dieser gerann wie alle Metalle und bildete nun im Gestein Adern von Gold. Noch weiter zurückgehend, kommen wir zu einer Zeit, in der auch die Edelsteine geronnen sind. Damals war auch die Kohle noch durchsichtig und bildete den Diamanten. Die zu dieser frühen Zeit herrschenden physikalischen Verhältnisse ermöglichten das. Zu anderer Zeit entstand der Karneol, wieder zu anderer der Topas.

Nun müssen Sie festhalten, daß die Seele des Menschen auch damals schon vorhanden war, doch hatte sie noch keinen physischen Leib. Die Erde befand sich einstmals in einem Zustand, in dem es vollständig unmöglich gewesen wäre, daß ein physischer Leib sie bewohnte. Der Mensch hatte da nur den Ätherleib. In diesem Ätherleib entstand zu einer bestimmten Zeit die Anlage zu den Augen. Das physische Auge ist erst später durch den Ätherleib herausgebildet worden. Alle andern Organe sind zuerst aus dem Ätherleib heraus gegliedert und gebildet worden. Jedesmal, wenn ein solches Ätherorgan sich bildete, war die Veranlassung die Begierde. Der Astralleib hatte die Begierde, etwas wahrzunehmen, zu sehen, da wirkte er auf den Ätherleib und formte aus diesem heraus das Ätherauge; später erst wurde das physische Auge herausgegliedert. Das ätherische Gegenbild entstand im Mineralreich, und dieses begierdelose Gegenbild ist der Chrysolith. So ist tatsächlich ein intimer Zusammenhang zwischen dem menschlichen Sehen und dem Chrysolith. Daher verwendet der Okkultist zu besonderen Zwecken Steine. Er empfindet eine Sympathie zwischen dem Sehen und dem Chrysolith und weiß, wie auf gewisse Augenkrankheiten damit zu wirken ist.

Früher als die Gesichtsanlage entstand die Anlage zum Hören. Da wurde im keuschen Steinreich das Hören als Onyx vorgebildet. Nun hängt der Sinn des Gehörs am nächsten mit der reinsten Materie zusammen. Wo Tonwellen den Raum durchfluten, da ist der feinste Klangäther, auch Zahlenäther oder chemischer Äther genannt. Es gibt noch den Wärme-, Licht- und Lebensäther. Der feine Klangäther war die Veranlassung zum Gehör und zur Bildung der Anlage zum Onyx. Ich erinnere Sie hierbei an den Alten mit der Lampe in Goethes «Märchen von der grünen Schlange». Seine Lampe verwandelte alles Holz in Silber, tote Tiere in Edelsteine, den Mops, den toten Hund, in Onyx.

Mit dem Tastsinn entstand der Karneol, mit dem Geschmackssinn der Topas, mit dem Geruchssinn der Jaspis, mit der Ausbildung des Verstandes der Beryll und mit der Entstehung des bildlichen Vorstellungsvermögens der Karfunkel. Wie eine schöne Legende berichtet, verlor Luzifer, als er aus den himmlischen Bereichen herabgestürzt wurde, einen Stein aus seinem Diadem - das war der Karfunkel. In der Tat entstand dieser Edelstein zur selben Zeit, als das menschliche Vorstellungsvermögen, zunächst bildhaft, zu erwachen begann.

Mit dem Sonnengeflecht, das mit den unwillkürlichen, unbewußten Bewegungen im menschlichen Leibe zusammenhängt, entstand der Smaragd. Zur Zeit der ältesten Bildung, als der erste Ansatz zum menschlichen physischen Leib entstand, bildete sich die Anlage zum Diamanten.“ (Lit.:GA 97, S. 295ff)

Anmerkungen

  1. Heinrich Quiring: Die Edelsteine im Amtsschild des jüdischen Hohepriesters und die Herkunft ihrer Namen. In: Sudhoffs Archiv 38, 1954, S. 193–213.

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Das christliche Mysterium, GA 97 (1998), ISBN 3-7274-0970-3 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  2. Rudolf Steiner: Natur- und Geistwesen – ihr Wirken in unserer sichtbaren Welt, GA 98 (1996), ISBN 3-7274-0980-0 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks

Commons: Gemstones - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema