Naturgeschichte und Werner Beierwaltes: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Naturgeschichte''' oder '''Naturkunde''' ist eine heute kaum mehr verwendete zusammenfassende Bezeichnung für verschiedene [[Wissenschaft]]en, überwiegend [[Naturwissenschaft]]en, die sich dem Studium der [[Natur]] widmen. Bis weit ins [[Wikipedia:19. Jahrhundert|19. Jahrhundert]] verstand man darunter, im Gegensatz zur mehr ''erklärenden'' [[Naturphilosphie]], hauptsächlich eine „''Beschreibung der Natur oder Naturreiche ... nach äußeren Merkmalen''“ bzw. ''eine Geschichte der Natur, des Welt- und Erdganzen oder einzelner Teile desselben nach den Veränderungen in Raum und Zeit''“<ref>Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: ''Deutsches Wörterbuch''. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „[http://woerterbuchnetz.de/DWB?lemma=Naturgeschichte Naturgeschichte]“</ref>.
'''Werner Beierwaltes''' (* [[8. Mai]] [[1931]] in Klingenberg am Main) ist ein [[Deutschland|deutscher]] [[Wikipedia:Philosophiegeschichte|Professor für Philosophie]] im Ruhestand. Seine thematischen Schwerpunkte liegen bei den Autoren des [[Neuplatonismus]] und des [[Deutscher Idealismus|Deutschen Idealismus]].
 
== Leben ==
Geboren in Klingenberg am Main, besuchte Beierwaltes ab 1941 die ''Oberrealschule für Jungen'' und ab 1947 das [[Humanistisches Gymnasium|Humanistische Gymnasium]] in [[Miltenberg]] bis zum [[Abitur]] im Sommer 1950. Zu seinem Abiturjahrgang gehören u.&nbsp;a. Bischof [[Anton Schlembach]], [[Rudolf Hasenstab]], [[Lothar Katzenberger]], der Verleger [[Klaus Hattemer]] und der Unternehmer [[Bernhard Oswald]]. Musik, griechische Literatur und Philosophie wurden für ihn bereits als Schüler bestimmende Lebenselemente: [[Berthold Bührer]], Kantor und Organist an der ehemaligen Abteikirche zu [[Amorbach]], brachte ihm auf der [[Stumm (Orgelbauerfamilie)|Stumm-Orgel]] neben [[Dietrich Buxtehude]] und [[Johann Pachelbel]] vor allem [[Johann Sebastian Bach]]s Orgelmusik nahe; eindringliche Impulse seiner Lehrer [[Franz Wamser]] und [[Karl Pfändtner]] erreichten, dass [[Philosophie]] und [[Klassische Philologie]] zum Zentrum seines Studiums wurden, das er im Wintersemester 1950 an der [[Ludwig-Maximilians-Universität]] [[München]] bei [[Romano Guardini]], [[Alois Dempf]], [[Henry Deku]] und [[Friedrich Klingner]] begann und 1957 mit der Promotion zum Dr. phil. abschloss.
 
Nach einem zweijährigen [[Lehramtsreferendariat|Referendariat für das Lehramt an Höheren Schulen]] am Münchner [[Maximiliansgymnasium München|Max-Gymnasium]] und am [[Hans-Carossa-Gymnasium Landshut]] folgte Beierwaltes dem Angebot [[Rudolf Berlinger]]s für eine Assistentenstelle an der [[Julius-Maximilians-Universität]] [[Würzburg]]. Nach seiner [[Habilitation]] über [[Proklos]] 1963 erarbeitete er neben seiner Tätigkeit als [[Privatdozent]] einen ausführlichen Kommentar zu [[Plotin]]s ''[[Enneaden|Enneade]] III 7'', der philologische Methodik und philosophische Interpretation zu einer präzisen Analyse neuplatonischer Denkstrukturen verbindet. 1969 folgte Beierwaltes einem Ruf an die [[Westfälische Wilhelms-Universität]] [[Münster]], 1974 an die [[Albert-Ludwigs-Universität]] [[Freiburg im Breisgau|Freiburg]] und 1982 an die [[Ludwig-Maximilians-Universität]] [[München]], wo er bis zu seiner [[Emeritierung]] 1996 [[Lehrstuhl|Ordinarius]] für Philosophie war.
 
Die Schwerpunkte seiner Forschungsgebiete sind Ontologie und Metaphysik und ihre Geschichte. Besonders mit dem Platonismus ([[Platon]], [[Plotin]], [[Proklos]]) und dessen Wirkungsgeschichte im [[Mittelalter]], [[Deutscher Idealismus|Deutschen Idealismus]] (Schelling, Hegel) und in der Gegenwart hat er sich befasst. Beierwaltes ist korrespondierendes Mitglied der [[Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste|Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste]] <ref>http://www.awk.nrw.de/akademie/klassen/geisteswissenschaften/korrespondierende-mitglieder.html</ref> (seit 1974), ordentliches Mitglied der [[Bayerische Akademie der Wissenschaften|Bayerischen Akademie der Wissenschaften]] (seit 1986), Mitglied der [[Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt]] (seit 1996), Vorsitzender der Cusanus-Commission der [[Heidelberger Akademie der Wissenschaften]] und Mitglied der [[Royal Irish Academy]] (Dublin).
 
== Werke ==
* ''Proklos. Grundzüge seiner Metaphysik'', Frankfurt 1965, 3. Auflage 2014, ISBN 978-3-465-04205-1
* ''Plotin. Über Ewigkeit und Zeit (Enneade III 7)'', übersetzt, eingeleitet und kommentiert von Werner Beierwaltes, Frankfurt 1967, 5., ergänzte Auflage 2010, ISBN 978-3-465-04105-4
* ''Platonismus und Idealismus'', Frankfurt 1972, 2., durchges. und erw. Auflage 2004, ISBN 978-3-465-03359-2
* ''Identität und Differenz'', Frankfurt 1980, ISBN 978-3-465-01346-4
* ''Denken des Einen. Studien zur neuplatonischen Philosophie und ihrer Wirkungsgeschichte'', Frankfurt 1985, 2. Auflage 2016, ISBN 978-3-465-03956-3
* ''Selbsterkenntnis und Erfahrung der Einheit. Plotins Enneade V 3. Text, Übersetzung, Interpretation, Erläuterung'', Frankfurt 1991, ISBN 978-3-465-02519-1
* ''Eriugena. Grundzüge seines Denkens'', Frankfurt 1994, ISBN 978-3-465-02653-2
* ''Heideggers Rückgang zu den Griechen'', München 1995, ISBN 3-7696-1578-6
* ''Der verborgene Gott. Cusanus und Dionysius'', Trier 1997, ISBN 3-7902-1473-6
* ''Platonismus im Christentum'', Frankfurt 1998, 3., erw. Auflage 2014, ISBN 978-3-465-03812-2
* ''Das wahre Selbst. Studien zu Plotins Begriff des Geistes und des Einen'', Frankfurt 2001, ISBN 978-3-465-03122-2
* ''Procliana. Spätantikes Denken und seine Spuren'', Frankfurt 2007, ISBN 978-3-465-03513-8
* ''Fussnoten zu Plato,'' Frankfurt 2011, ISBN 978-3-465-03713-2
* ''Catena Aurea. Plotin Augustinus Eriugena Thomas Cusanus'', Frankfurt 2017, ISBN 978-3-465-04338-6
 
== Herausgeber ==
* [[Friedrich Wilhelm Joseph Schelling]]: Texte zur Philosophie der Kunst. Ausgewählt und eingeleitet von Werner Beierwaltes, Stuttgart: Reclam, 1982.
 
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Werner Beierwaltes}}
 
== Literatur ==
* Bernhard Oswald (Hrsg.): ''Lebenswege. Miltenberger Abiturienten 1950'', Miltenberg 2007, ISBN 978-3-00-020445-6


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Wiktionary|Naturgeschichte}}
* {{DNB-Portal|119393190}}
{{Commonscat|Natural history|Naturgeschichte}}
* [http://www.beierwaltes-werner.de www.beierwaltes-werner.de - Schriftenverzeichnis und Homepage]
{{Wikiquote|Naturforscher}}


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


[[Kategorie:Naturwissenschaften]]
{{Normdaten|TYP=p|GND=119393190|LCCN=n/82/56683|VIAF=109253204}}
[[Kategorie:Wissenschaft]]
 
[[Kategorie:Naturreiche]]
{{SORTIERUNG:Beierwaltes, Werner}}
[[Kategorie:Natur]]
[[Kategorie:Philosoph (20. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Philosoph (21. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Philosophiegeschichtler]]
[[Kategorie:Hochschullehrer]]
[[Kategorie:Sachbuchautor]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Geboren 1931]]
[[Kategorie:Mann]]
 
{{Wikipedia}}

Version vom 6. November 2018, 03:07 Uhr

Werner Beierwaltes (* 8. Mai 1931 in Klingenberg am Main) ist ein deutscher Professor für Philosophie im Ruhestand. Seine thematischen Schwerpunkte liegen bei den Autoren des Neuplatonismus und des Deutschen Idealismus.

Leben

Geboren in Klingenberg am Main, besuchte Beierwaltes ab 1941 die Oberrealschule für Jungen und ab 1947 das Humanistische Gymnasium in Miltenberg bis zum Abitur im Sommer 1950. Zu seinem Abiturjahrgang gehören u. a. Bischof Anton Schlembach, Rudolf Hasenstab, Lothar Katzenberger, der Verleger Klaus Hattemer und der Unternehmer Bernhard Oswald. Musik, griechische Literatur und Philosophie wurden für ihn bereits als Schüler bestimmende Lebenselemente: Berthold Bührer, Kantor und Organist an der ehemaligen Abteikirche zu Amorbach, brachte ihm auf der Stumm-Orgel neben Dietrich Buxtehude und Johann Pachelbel vor allem Johann Sebastian Bachs Orgelmusik nahe; eindringliche Impulse seiner Lehrer Franz Wamser und Karl Pfändtner erreichten, dass Philosophie und Klassische Philologie zum Zentrum seines Studiums wurden, das er im Wintersemester 1950 an der Ludwig-Maximilians-Universität München bei Romano Guardini, Alois Dempf, Henry Deku und Friedrich Klingner begann und 1957 mit der Promotion zum Dr. phil. abschloss.

Nach einem zweijährigen Referendariat für das Lehramt an Höheren Schulen am Münchner Max-Gymnasium und am Hans-Carossa-Gymnasium Landshut folgte Beierwaltes dem Angebot Rudolf Berlingers für eine Assistentenstelle an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Nach seiner Habilitation über Proklos 1963 erarbeitete er neben seiner Tätigkeit als Privatdozent einen ausführlichen Kommentar zu Plotins Enneade III 7, der philologische Methodik und philosophische Interpretation zu einer präzisen Analyse neuplatonischer Denkstrukturen verbindet. 1969 folgte Beierwaltes einem Ruf an die Westfälische Wilhelms-Universität Münster, 1974 an die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und 1982 an die Ludwig-Maximilians-Universität München, wo er bis zu seiner Emeritierung 1996 Ordinarius für Philosophie war.

Die Schwerpunkte seiner Forschungsgebiete sind Ontologie und Metaphysik und ihre Geschichte. Besonders mit dem Platonismus (Platon, Plotin, Proklos) und dessen Wirkungsgeschichte im Mittelalter, Deutschen Idealismus (Schelling, Hegel) und in der Gegenwart hat er sich befasst. Beierwaltes ist korrespondierendes Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste [1] (seit 1974), ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (seit 1986), Mitglied der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt (seit 1996), Vorsitzender der Cusanus-Commission der Heidelberger Akademie der Wissenschaften und Mitglied der Royal Irish Academy (Dublin).

Werke

Herausgeber

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise


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