Materie und Jakobus, Sohn des Alphäus: Unterschied zwischen den Seiten

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Als '''Materie''' (von [[Latein|lat.]] ''materia'' = Stoff; etymologisch verwandt mit [[Latein|lat.]] ''mater'' = Mutter bzw. ''matrix'' = Gebärmutter; {{ELSalt|ὕλη}}, ''[[hylē]]'') wird ''allgemein'' alles '''Stoffliche''' bezeichnet, das uns in der sinnlich-physischen Welt umgibt und insgesamt die '''stoffliche Welt''' aufbaut, im [[Wikipedia:Physik|physikalisch]] weitesten Sinn alles, was [[Wikipedia:Ruhemasse|Ruhemasse]] besitzt. Aus geistiger Sicht gibt es aber auch [[#Höhere Materieformen|höhere Materieformen]].
[[Datei:El Greco - St. James the Less - Google Art Project.jpg|mini|Jakobus der Jüngere, Gemälde von [[Wikipedia:El Greco|El Greco]] (zwischen 1608 und 1614)]]


== Die sinnlich-physische Materie ==
'''Jakobus, Sohn des Alphäus''', kurz '''Jakobus Alphäus''', oder '''Jakobus der Jüngere''' ([[lat.]] ''Jacobus minor''; † um [[Wikipedia:62|62]] in [[Jerusalem]]) ist der an zweiter Stelle genannte der beiden [[Apostel]] mit dem Namen Jakobus, so genannt zur Unterscheidung von [[Jakobus der Ältere|Jakobus dem Älteren]], dem Erstgenannten. In vielen Konfessionen wird er als [[Wikipedia:Heiliger|Heiliger]] verehrt.


Die [[notwendig]]en, [[Phänomen|phänomenologisch]] fassbaren, gemeinsamen charakteristischen Eigenschaften der sinnlich-physischen Materie sind neben ihre [[Wikipedia:Masse (Physik)|Masse]], wodurch alle Materie der [[Schwere]] unterliegt, ihre [[Raum|räumliche]] Ausdehnung und mithin ihr endliches [[Wikipedia:Volumen|Volumen]], ihre innere [[Struktur]] und ihr innerer Gehalt an [[Wärme|Wärmeenergie]]. So aufgefasst ist die Materie [[ding]]haft, [[Gegenstand|gegenständlich]]; [[Licht]] etwa ist in diesem Sinn ''keine'' Materie. Aus physikalischer Sicht ist im wesentlichen alle physische Materie aus [[Chemisches Element|chemischen Elementen]] und diese wiederum aus [[Atom]]en aufgebaut, die sich weiter zu komplexeren [[Molekül]]en verbinden können und der Materie ihre ''spezifische stoffliche Identität'' verleihen. Die räumliche Ausdehnung der Materie ist gemäß der [[Wikipedia:Quantenmechanik|Quantenmechanik]] eine Folge des für alle [[Wikipedia:Fermion|Fermion]]en gültigen [[Wikipedia:Pauli-Prinzip|Pauli-Prinzip]]s. Zu beachten ist dabei aber, dass die angegebenen phänomenologischen Eigenschaften der Materie keineswegs unmittelbar auf Atome und Moleküle übertragen werden können. Atome und Moleküle sind keine ''Dinge'' im herkömmlichen Sinn. Vielmehr muss man hier von einer ''objektiven Gedankenwelt'' sprechen, die allerdings, so wie die Materie heute geworden ist, der [[Untersinnliche Welt|untersinnlichen Welt]], also dem [[ahrimanisch]]en Weltbereich angehört.
== Bibel ==
Jakobus wird nur in den Apostellisten ({{B|Mt|10|3}}, {{B|Mk|3|18}}, {{B|Lk|6|15}} und {{B|Apg|1|13}}) im [[Neues Testament|Neuen Testament]] erwähnt.<ref>[[Wikipedia:Eckhard J. Schnabel|Eckhard J. Schnabel]]: ''Urchristliche Mission'', TVG, 2002, S. 263</ref> Dort wird er „Jakobus, Sohn des Alphäus“ genannt – im Gegensatz zu einem anderen Apostel gleichen Namens, der als „Jakobus, Sohn des Zebedäus“ bezeichnet wird. In der kirchlichen Tradition haben sich die Bezeichnungen „Jakobus der Jüngere“ und „Jakobus der Ältere“ durchgesetzt.


== Höhere Materieformen ==
Sein Grab soll sich in der [[Wikipedia:Santi XII Apostoli|Basilika der hll. zwölf Apostel]] in Rom befinden.


Die anthroposophische Geisteswissenschaft muss darüberhinaus übersinnliche Materieformen anerkennen, aus denen gleichsam erst durch Verdichtung die sinnliche-physische Materie entsteht. Diese übersinnlichen Materieformen sind eigenständige, sich selbst tragende [[Substanz]]en im philosophischen Sinn. Sie haben allerdings ganz andere Eigenschaften auf als die sinnlich-physische Materie; namentlich Masse und räumliche Ausdehnung kommen hier nicht in Betracht. Man darf in diesem Sinn von feinstofflicher [[Äthermaterie]], [[Astralmaterie]] und mit eingeschränkter Gültigkeit sogar von [[Geiststofflichkeit]] sprechen. In je höhere geistige Bereiche man hinaufsteigt, desto plastisch bildsamer erscheint die entsprechende Materie. In den höchsten Bereichen des [[Niederes Devachan|niederen Devachan]] findet sich schließlich der geistige Urstoff, aus dem letztlich alles geformt wird. Dieser Urstoff wird auch als [[Akashastoff]] oder [[Feuerluft]] ([[Hebräische Sprache|hebr.]] רוח, [[Ruach]] = ''Rauch''; zugleich der hebr. Name für die [[Verstandesseele]]) bezeichnet.
== Namenskontroverse ==
In der Kirchengeschichte wurde Jakobus, der Sohn des [[Alphäus]], auch mit [[Jakobus der Kleine|Jakobus dem Kleinen]] und [[Jakobus der Gerechte|Jakobus dem Gerechten]], dem Bruder Jesu, gleichgesetzt. Jakobus der Kleine wird in der Bibel nur einmal erwähnt (Mt 27,56) und zwar als Sohn einer Jüngerin Jesu namens Maria und Bruder eines Joses. In der kirchlichen Tradition wurde diese Maria mit der [[Maria Kleophae]] aus dem [[Johannesevangelium]] {{B|Joh|19|25}} gleichgesetzt und teilweise zu einer Halbschwester der [[Maria (Mutter Jesu)|Mutter Jesu]] gemacht, aber auch Kleophas zu einem Bruder des hl. [[Josef von Nazaret|Josef]]. Die Gleichsetzung mit Jakobus, dem Bruder Jesu, kommt daher, dass die Tradition die in der Bibel erwähnten „Brüder“ Jesu – Jakobus, Simeon, Judas und Joses – als seine Verwandten ansieht. Diese Tendenz, alle biblischen Figuren gleichen Namens zu einer Person zu machen, führte im Extremfall dazu, dass man die drei anderen Brüder Jesu mit den Aposteln [[Simon Zelotes]] und [[Judas Thaddäus]] sowie mit [[Barnabas (Apostel)|Josef Barnabas]] aus der [[Apostelgeschichte]] gleichsetzte und als einen fünften Bruder den Apostel [[Matthäus (Evangelist)|Matthäus]] beifügte, da dieser möglicherweise mit dem im [[Matthäusevangelium]] erwähnten Zöllner Levi, dem Sohn des Alphäus, identisch ist.


Die [[Alchemist]]en sehen in der sogenannten [[Jungfernerde]], der [[materia benedicta]], den Urstoff, aus dem die irdische Stoffeswelt geschaffen ist. Mit dieser [[prima materia]] muss das [[Opus Magnum]] zur Bereitung des [[Stein der Weisen|Steins der Weisen]], und damit zugleich die Vergeistigung der materiellen Welt, beginnen.
Die Gleichsetzung von Jakobus Alphäus mit Jakobus, dem Kleinen, und Jakobus, dem Herrenbruder, wurde im sechzehnten Jahrhundert auf dem [[Wikipedia:Konzil von Trient|Konzil von Trient]] für die katholische Kirche verbindlich gemacht, ist aber schwer begründbar und teils auch innerhalb der katholischen Exegeten umstritten.<ref>Heinrich Schlier: ''Der Brief an die Galater'', Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, 1989, S. 61</ref>


=== Negative Materie ===
== Verehrung ==
Da Jakobus der Überlieferung zufolge mit einer Keule erschlagen wurde, gehört die Keule seit dem 12. Jahrhundert zu seinen [[Wikipedia:Ikonographisches Heiligenattribut|ikonographischen Attributen]], in der Spätgotik dann auch die [[Wikipedia:Tuchwalker|Walkerstange]].


Die [[physisch]]e Materie ist durch [[Druckkräfte]] bestimmt, der [[Äther]] hingegen durch [[Saugkräfte]], die die physische Materie aus dem [[Raum]] herausschaffen; es entsteht dadurch eine ''qualitativ'' negative Materie - und dieser Prozess endet letztlich bei [[Akasha]].
Der hl. Jakobus der Jüngere ist [[Wikipedia:Schutzpatron|Schutzpatron]] von [[Wikipedia:Uruguay|Uruguay]].


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== Gedenktag ==
"Wir wissen, daß jeder Körper aus einem mehr festen
* Römisch-Katholisch: [[Wikipedia:3. Mai|3. Mai]] ([[Wikipedia:Fest (Liturgie)|Fest]] im [[Wikipedia:Allgemeiner Römischer Kalender|römischen Generalkalender]], gleichgesetzt mit [[Jakobus der Gerechte|Jakobus dem Gerechten]], gemeinsam mit dem Apostel [[Philippus (Apostel)|Philippus]])
in einen mehr immateriellen Zustand übergehen kann: vom festen
* [[Wikipedia:Altkatholische Kirche|Alt-Katholisch]]: [[Wikipedia:1. Mai|1. Mai]] (gemeinsam mit dem Apostel [[Philippus (Apostel)|Philippus]])
zum flüssigen und zum gasförmigen Zustand, Die Verfeinerung
* Orthodox:
des materiellen Zustandes kann einen Grad erreichen, der, wenn
** [[Wikipedia:9. Oktober|9. Oktober]] für Jakobus, den Sohn des Alphäus
man ihn überschreitet, bei einer negativen Materie endet; man nennt
** [[Wikipedia:23. Oktober|23. Oktober]] für [[Jakobus der Gerechte|Jakobus den Gerechten]]<ref>[http://www.heiligenlexikon.de/BiographienJ/Jakobus_der_Juengere.htm Jakobus d. J. im ökumenischen Heiligenlexikon]</ref>
ihn Akasha. In ihr drücken sich alle Ereignisse in einer endgültigen
* Evangelisch (gemeinsam mit dem Apostel Philippus):
Weise ab,- und man kann sie alle wiederfinden, selbst diejenigen aus
** [[Wikipedia:Evangelische Kirche in Deutschland|Evangelische Kirche in Deutschland]]: [[Wikipedia:3. Mai|3. Mai]] (Gedenktag laut Evangelischem Gottesdienstbuch)
der tiefsten Vergangenheit." {{Lit|{{G|094|83}}}}
** [[Wikipedia:Evangelisch-Lutherische Kirche in Amerika|ELCA]] und [[Wikipedia:Lutheran Church – Missouri Synod|Lutherische Kirche – Missouri-Synode]]:
</div>
*** [[Wikipedia:1. Mai|1. Mai]] für Jakobus, den Sohn des Alphäus
*** [[Wikipedia:23. Oktober|23. Oktober]] für Jakobus den Gerechten
* [[Wikipedia:Anglikanische Gemeinschaft|Anglikanisch]]: [[Wikipedia:1. Mai|1. Mai]]


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== Literatur ==
"Da muß man schon wissen, daß der Äther die von dem
* {{BBKL|archiveurl=https://web.archive.org/web/20070624205202/http://www.bautz.de/bbkl/j/jakobus_s_d_a.shtml |band=14|spalten=1109-1111|autor=Dietfried Gewalt|artikel=Jakobus, Sohn des Alphäus}}
Druck entgegengesetzte Eigenschaft hat. Er saugt nämlich, der Äther
ist der Saugende. Er will durch seine eigene Wesenheit immer die
räumliche Materie aus dem Raume heraus vernichten. Das ist das
Wesentliche des Äthers. Wo die physische Materie drückt, da saugt
der Äther. Die physische Materie erfüllt den Raum; der Äther schafft
die Materie aus dem Raume heraus. Er ist nämlich die negative Materie,
aber qualitativ negativ, nicht quantitativ negativ.
 
Das ist in bezug auf den menschlichen Ätherleib ebenso. Wir leben
zwischen physischem Leib und Ätherleib so, daß wir uns fortwährend
vernichten und wieder herstellen. Der Äther vernichtet fortwährend
unsere Materie, der physische Leib stellt sie wieder her. Das widerspricht
allerdings - das will ich nur in Parenthese erwähnen - dem
heute so beliebten Gesetz von der Erhaltung der Kraft. Aber die Tatsache
ist, daß dieses Gesetz von der Erhaltung der Kraft der inneren
Wesenheit des Menschen, der Wahrheit widerspricht. Es gilt nur für
die unorganische Welt im strengen Sinne des Wortes. Für die organische
gilt es nur so weit, als diese von Unorganischem ausgefüllt
ist; für die Eisenteilchen im Blutserum gilt dieses Gesetz, aber nicht
für das ganze Menschenwesen. Da findet ein fortwährendes Oszillieren
statt zwischen den aufsaugenden und uns vernichtenden Kräften
des Äthers und der Wiederherstellung des physischen Leibes." {{Lit|{{G|306|103}}}}
</div>
 
In [[kosmisch]]en Dimensionen ist das bei der [[Sonne]] der Fall:
 
<div style="margin-left:20px">
"Jede irdische Materie hat einen bestimmten Intensitätsgrad ihres
Wirkens, ob man den auf diese oder jene Weise mißt, auf Dichtigkeit
oder dergleichen, darauf kommt es nicht an. Sie hat eine gewisse Intensität
des Wirkens. Diese kann auch zu Null werden, das heißt, wir
können dem scheinbar leeren Raum gegenüberstehen. Aber damit hat
es nicht seinen Schluß, ebensowenig wie es einen Schluß hat — nun,
schauen wir einmal auf das Folgende; denken Sie sich, Sie sagen: Ich
habe einen Sohn. Der Kerl ist eigentlich ein leichtsinniges Tuch. Ich
habe ihm ja ein kleines Vermögen übergeben, aber nun hat er angefangen,
es auszugeben. Mehr als bis Null kann er nicht heruntergehen.
Er kann einmal nichts mehr haben, damit tröste ich mich, er kommt
eben einmal bei Null an. — Ja, aber nachher kann ich eigentlich eine
Enttäuschung erleben: Der Kerl fängt an, Schulden zu machen. Dann
bleibt er nicht bei Null stehen, dann wird die Geschichte noch schlimmer
als Null. Und das kann eine sehr reale Bedeutung haben. Denn als
Vater werde ich eigentlich weniger haben, wenn der Kerl Schulden
macht, als wenn er bei Null stehen bleibt.
 
Sehen Sie, dieselbe Betrachtungsweise liegt zugrunde gegenüber den
Sonnenverhältnissen. Man geht nicht einmal zur Null, sondern nur
bis zur größtmöglichen Verdünnung; man spricht von dünnem, glühendem
Gas. Aber man müßte erst bis Null gehen und dann darüber
hinaus. Denn das, was man in der Sonne finden würde, wäre überhaupt
nicht vergleichbar mit unserem Materiellen, wäre auch nicht
vergleichbar mit unserem leeren Raum, der der Null entspricht, sondern
es geht darüber hinaus. Es ist in einem Zustand negativer materieller
Intensität. Da, wo die Sonne ist, würde man ein Loch finden,
in den leeren Raum hineingehend. Es ist weniger als leerer Raum da.
So daß alle Wirkungen, die auf der Sonne zu beobachten sind, als Saugwirkungen
betrachtet werden müssen, nicht als Druckwirkungen oder
dergleichen. Die Sonnenkorona darf also nicht so betrachtet werden,
wie heute der Physiker sie betrachtet, sondern sie muß so betrachtet
werden, daß man das Bewußtsein hat, es geschieht nicht dasjenige,
als was es sich darstellt, etwa Druckwirkungen mit dem Index nach
außen, sondern es liegen Saugwirkungen von dem Loch im Raum, von
der Negation der Materie vor." {{Lit|{{G|321|21f}}}}
</div>
 
=== Wassererde - die astrale Materie der 4. Schicht des Erdinneren ===
 
Die [[Wassererde]] ist jene astrale Materie, die die vierte Schicht des [[Erdinneres|Erdinneren]] bildet und der Ursprung aller [[irdisch]]en Materie ist:
 
<div style="margin-left:20px">
"Die vierte Schicht ist nun so beschaffen, daß alle diejenigen Dinge,
die in den drei übergeordneten Schichten vorhanden sind und immerhin
mehr oder weniger etwas von unseren gewöhnlichen Stoffen haben,
keine Stofflichkeit mehr aufweisen, wie sie auf der Erde angetroffen
werden kann. In dieser Schicht sind also die Substanzen so, daß
sie für keinen äußeren Sinn wahrnehmbar werden. Sie sind in einem
astralischen Zustand. Alles, was in den drei obersten Schichten der
Erde existiert und doch noch in einer gewissen Weise mit dem auf der
Erdoberfläche Befindlichen verwandt ist, das ist hier im astralischen
Zustande vorhanden. Wir können in dem Sinne, wie es in der Bibel
heißt, sagen: «Der Geist Gottes schwebte über den Wassern.» Nennen
wir diese Schicht die Wassererde, wie sie auch im Okkultismus
bezeichnet wird. Diese Wassererde ist zu gleicher Zeit der Ursprung,
der Urquell alles auf der Erde befindlichen Stofflichen, alles äußerlichen
Stofflichen, gleichgültig ob dieses im Mineral, in der Pflanze,
im Tier oder im Menschen enthalten ist. Dieses Stoffliche, das jedes
irdische Wesen in sich trägt, ist, bis ins Astralische verflüchtigt, in
dieser Wassererde vorhanden. Sie müssen sich vorstellen, daß von
allen unseren physischen Kräften auch astralische Urkräfte vorhanden
sind, daß diese astralischen Urkräfte sich ins Physische verdichten
und daß diese Urkräfte in der vierten Schicht, in der Wassererde,
enthalten sind." {{Lit|{{G|096|34}}}}
</div>
 
== Materie und Zeit ==
 
Die Annahme einer ewigen, unzerstörbaren Materie, wie sie etwa von [[Wikipedia:Isaac Newton|Isaac Newton]] postuliert wurde, beruht auf einem verfehlten [[Zeit]]begriff.
 
<div style="margin-left:20px">
"Aber nur einer
ganz verfehlten Auffassung des Zeitbegriffes verdankt der
Begriff der Materie seine Entstehung. Man glaubt die Welt
zum wesenlosen Schein zu verflüchtigen, wenn man der
veränderlichen Summe der Geschehnisse nicht ein in der Zeit
Beharrendes, ein Unveränderliches untergelegt dächte, das
bleibt, während seine Bestimmungen wechseln. Aber die
Zeit ist ja nicht ein Gefäß, in dem die Veränderungen sich
abspielen; sie ist nicht vor den Dingen und außerhalb derselben
da. Die Zeit ist der sinnenfällige Ausdruck für den
Umstand, daß die Tatsachen ihrem Inhalte nach voneinander
in einer Folge abhängig sind. Nehmen wir an, wir
hätten es mit dem wahrzunehmenden Tatsachenkomplex a1
b1 c1 d1 e1 zu tun. Von diesem hängt mit innerer Notwendigkeit
der andere Komplex a2 b2 c2 d2 e2 ab; ich sehe den
Inhalt dieses letzteren ein, wenn ich ihn ideell aus dem
ersteren hervorgehen lasse. Nun nehmen wir an, beide
Komplexe treten in die Erscheinung. Denn was wir früher
besprochen haben, ist das ganz unzeitliche und unräumliche
Wesen dieser Komplexe. Wenn a2 b2 c2 d2 e2 in der
Erscheinung auftreten soll, dann muß a1 b1 c1 d1 e1 ebenfalls
Erscheinung sein, und zwar so, daß nun a2 b2 c2 d2 e2
auch in seiner Abhängigkeit davon erscheint. D. h. die Erscheinung
a1 b1 c1 d1 e1 muß da sein, der Erscheinung a2 b2
c2 d2 e2 Platz machen, worauf diese letztere auftritt. Hier
sehen wir, daß die Zeit erst da auftritt, wo das Wesen einer
Sache in die Erscheinung tritt. Die Zeit gehört der Erscheinungswelt
an. Sie hat mit dem Wesen selbst noch nichts zu
tun. Dieses Wesen ist nur ideell zu erfassen. Nur wer diesen
Rückgang von der Erscheinung zum Wesen in seinen Gedankengängen
nicht vollziehen kann, der hypostasiert die
Zeit als ein den Tatsachen Vorhergehendes. Dann braucht
er aber ein Dasein, welches die Veränderungen überdauert.
Als solches faßt er die unzerstörbare Materie auf. Damit
hat er sich ein Ding geschaffen, dem die Zeit nichts anhaben
soll, ein in allem Wechsel Beharrendes. Eigentlich aber
hat er nur sein Unvermögen gezeigt, von der zeitlichen Erscheinung
der Tatsachen zu ihrem Wesen vorzudringen, das
mit der Zeit nichts zu tun hat. Kann ich denn von dem
Wesen einer Tatsache sagen: es entsteht oder vergeht? Ich
kann nur sagen, daß ihr Inhalt einen andern bedingt, und
daß dann diese Bedingung als Zeitenfolge erscheint. Das
Wesen einer Sache kann nicht zerstört werden; denn es ist
außer aller Zeit und bedingt selbst die letztere. Damit haben
wir zugleich eine Beleuchtung auf zwei Begriffe geworfen,
für die noch wenig Verständnis zu finden ist, auf
[[Wesen]] und [[Erscheinung]]. Wer die Sache in unserer Weise
richtig auffaßt, der kann nach einem Beweis von der Unzerstörbarkeit
des Wesens einer Sache nicht suchen, weil
die Zerstörung den Zeitbegriff in sich schließt, der mit dem
Wesen nichts zu tun hat.
 
Nach diesen Ausführungen können wir sagen: ''Das sinnenfällige Weltbild ist die Summe sich metamorphosierender Wahrnehmungsinhalte ohne eine zugrunde liegende Materie.''" {{Lit|{{G|001|272ff}}}}
</div>
 
== Materie als zerbrochene geistige Form ==
 
Nach gegenwärtiger naturwissenschaftlicher Anschauung ist alle Materie aus [[Atom]]en aufgebaut. Diese sind aber nicht als winzig kleine Dinge aufzufassen, sondern eher als strukturbildende [[Kräfte]]. Der Physiker [[Wikipedia:Hans-Peter Dürr|Hans-Peter Dürr]], ein langjähriger enger Mitarbeiter von [[Wikipedia:Werner Heisenberg|Werner Heisenberg]], einem der Pioniere der modernen [[Wikipedia:Quantenmechanik|Quantenmechanik]], formuliert es so:
 
<div style="margin-left:20px">
"Es gibt keine Dinge, es gibt nur Form und Gestaltveränderung: Die Materie ist nicht aus Materie zusammengesetzt, sondern aus reinen Gestaltwesen und Potentialitäten. Das ist wie beim Geist." {{lit|Dürr 1998}}
</div>
 
Der Ursprung dieser potentiellen Gestaltwesen, die äußerlich als Materie erscheinen, liegt vornehmlich im [[Klangäther]]. Die [[Sphärenharmonie]], die sich im Klangäther zum Ausdruck bringt, hat wiederum ihren Ursprung im [[Devachan]]. In der Materie, insofern sie ''äußerlich'' [[sinnlich]] in der [[Physische Welt|physischen Welt]] wahrgenommen wird, ist die Sphärenharmonie, die durch den Klangäther vermittel wird, verstummt.
 
<div style="margin-left:20px">
"In der Welt sind eine Anzahl von Substanzen, die verbindbar und trennbar sind. Was wir Chemismus nennen, ist hineinprojiziert in die [[physische Welt]] aus der Welt des [[Devachan]], der [[Sphärenharmonie]]. Die chemische Verwandtschaft zweier Stoffe
in der physischen Welt ist eine Abschattung aus der Welt der Sphärenharmonie. Die Zahlenverhältnisse der Chemie sind wirklich die Ausdrücke für die Zahlenverhältnisse der Sphärenharmonie. Diese ist stumm geworden durch die Verdichtung der Materie." {{Lit|{{G|130|102}}}}
</div>
 
Für unser ''inneres'' [[seelisch]]es Erleben drückt sich im Klangäther das [[Denken]] aus; aus ihm schöpfen wir unsere Gedankenformen, namentlich die mathematischen Gedankenbildungen, durch die wir dann wiederum die Zahlenverhältnisse der chemischen und kernphysikalischen Stoffumwandlungen zu verstehen versuchen.
 
Im geisteswissenschaftlichen Sinn ist alle Materie als zebrochene, zerstörte geistige [[Form]] aufzufassen; sie ist gleichsam der Trümmerhaufen des Geistes - oder wie es Hans-Peter Dürr auf etwas andere Weise ausdrückt:
 
<div style="margin-left:20px">
"Im Grunde gibt es nur Geist, aber er verkalkt, und wir nehmen nur den Kalk wahr, als Materie." {{lit|Dürr 1998}}
</div>
 
<div style="margin-left:20px">
"Die moderne Physik kommt nun zu der überraschenden Erkenntnis: Materie ist nicht aus Materie aufgebaut! Wenn wir die Materie immer weiter auseinandernehmen, in der Hoffnung die kleinste, gestaltlose, reine Materie zu finden, bleibt am Ende nichts mehr übrig, was uns an Materie erinnert. Am Schluss ist kein Stoff mehr, nur noch Form, Gestalt, Symmetrie, Beziehung.
Was bedeutet das? Wir haben eine Umkehrung: Das Primäre ist Beziehung, der Stoff das Sekundäre. Materie ist ein Phänomen, das erst bei einer gewissen vergröberten Betrachtung erscheint. Stoff ist geronnene Form. Vielleicht könnten wir auch sagen: Am Grunde bleibt nur etwas, was mehr dem Geistigen ähnelt – ganzheitlich, offen, lebendig: Potenzialität, die Kann-Möglichkeit einer Realisierung. Materie ist die Schlacke dieses Geistigen – zerlegbar, abgrenzbar, determiniert: Realität. In der Potenzialität gibt es keine ein-eindeutigen Ursache-Wirkungs-Beziehungen. Die Zukunft ist wesentlich offen. Es lassen sich für das, was „verschlackt“, was real passiert, nur noch Wahrscheinlichkeiten angeben. Es gibt keine Teilchen, die unzerstörbar sind, die mit sich selbst identisch bleiben, sondern wir haben ein “feuriges Brodeln“, ein ständiges Entstehen und Vergehen. In jedem Augenblick wird die Welt neu geschaffen, aber im Angesicht, im „Erwartungsfeld“, der ständig abtretenden Welt." {{Lit|Dürr 2003}}
</div>
 
Wie die Materie aus der [[übersinnlich]]en, nicht [[Raum|räumlichen]] [[geist]]igen Form hervorbricht, hat [[Rudolf Steiner]] so beschrieben:


<div style="margin-left:20px">
== Weblinks ==
"Sehen Sie, wenn nämlich ein Prozeß im Weltenall fortgeschritten ist bis zur Form, die noch ganz im Geistig-Seelischen ist, die noch keine Raumesform ist, wenn der Prozeß fortgeschritten ist bis zu dieser übersinnlichen Form, dann ist der nächste Schritt nur noch möglich dadurch, daß die Form als solche zerbricht. Und das ist nämlich das, was sich dem okkulten Anblick darbietet: Wenn gewisse Formen, die unter dem Einfluß der Geister der Form geschaffen sind, sich bis zu einem gewissen Zustand entwickelt haben, dann zerbrechen die Formen. Und wenn Sie nun ins Auge fassen zerbrochene Formen, etwas, was also dadurch entsteht, daß Formen, die noch übersinnlich sind, zerbrechen, dann haben Sie den Übergang von dem Übersinnlichen in das Sinnliche des Raumes. Und das, was zerbrochene Form ist, das ist Materie. Materie, wo sie im Weltenall auftritt, ist für den Okkultisten nichts anderes als zerbrochene, zerschellte, zerborstene Form. Wenn Sie sich vorstellen könnten, diese Kreide wäre als solche unsichtbar und sie hätte diese eigentümliche parallelepipedische Form, und als solche wäre sie unsichtbar, und jetzt nehmen Sie einen Hammer und schlagen rasch das Stück Kreide an, daß es zerstiebt, daß es in lauter kleine Stücke zerbirst, dann haben Sie die Form zerbrochen. Nehmen Sie an, in diesem Augenblicke, in dem Sie die Form zerbrechen, würde das Unsichtbare sichtbar werden, dann haben Sie ein Bild für die Entstehung der Materie. Materie ist solcher Geist, der sich entwickelt hat bis zur Form und dann zerborsten, zerbrochen, in sich zusammengefallen ist.
{{Commonscat|Saint James the Less|Jakobus, Sohn des Alphäus}}


Materie ist ein Trümmerhaufen des Geistes. Es ist außerordentlich wichtig, daß man gerade diese Definition ins Auge faßt, daß Materie ein Trümmerhaufen des Geistes ist. Materie ist also in Wirklichkeit Geist, aber zerbrochener Geist.
== Einzelnachweise ==
<references />


[[Bild:Zerbrochene Form GA 134.gif|thumb|Materie als zerborchene geistige Form]]
{{Navigationsleiste Jünger Jesu und Apostel}}
Wenn Sie jetzt weiter nachdenken, so werden Sie sich sagen: Ja, aber es treten uns doch räumliche Formen entgegen wie die schönen Kristallformen; an den Kristallen treten uns doch räumlich sehr schöne Formen entgegen — und du sagst, alles das, was stofflich ist, sei ein Trümmerhaufen des Geistes, sei zerborstener Geist! — Denken Sie sich zunächst einmal, damit Sie eine gewisse Vorstellung haben, einen herabfallenden Wasserstrahl (a). Nehmen Sie aber an, er wäre unsichtbar, Sie würden ihn nicht sehen. Und Sie geben ihm hier (b) eine Widerlage. Dadurch, daß dieser Wasserstrahl hier (b) auffällt, wird er in dieser Weise in Tropfen zerbersten (c). Nun nehmen Sie an, der Wasserstrahl, der herunterfällt, wäre unsichtbar, das aber, was zerborsten ist, würde sichtbar. Dann hätten Sie hier einen zertrümmerten Wasserstrahl, hätten wiederum ein Bild der Materie. Aber jetzt müßten Sie sich wegdenken die Widerlage da unten, denn so etwas gibt es nicht, das würde schon voraussetzen, daß Materie da wäre. Sie müssen sich vorstellen: Ohne daß eine solche Widerlage da ist, ist die Materie, indem sie sich geistig zur Form gliedert, übersinnlich, ist die Materie in Bewegung, denn die Bewegung geht der Form voraus. Es gibt nirgends etwas anderes als das, was durchdrungen ist von den Taten der Geister der Bewegung. An einem bestimmten Punkt kommt die Bewegung bei der Form an, erlahmt in sich selber und zerbirst in sich selber. Die Hauptsache ist, daß wir es so auffassen, daß das, was zunächst geistig-seelisch ist, hinstrahlt, aber nur eine gewisse Schwungkraft hat, an das Ende der Schwungkraft kommt und nun in sich selber zurückprallt und dabei zerbirst. So daß, wenn wir irgendwo Materie auftreten sehen, wir sagen können: Dieser Materie liegt zugrunde ein Übersinnliches, das an die Grenze seines Wirkens gekommen ist und an dieser Grenze zerbirst. Aber bevor es zerbirst, da hat es innerlich geistig noch die Formen. Nun wirkt in den einzelnen auseinanderfallenden Trümmern, wenn es zerborsten ist, nach das, was als geistige Form vorhanden war. Wo das stark nachwirkt, da setzen sich nach dem Zerbersten noch die Linien der geistigen Formen fort, und da drückt sich, nachdem das Stück zerborsten auseinanderprallt, in den Linien, die sie dann beschreiben, noch eine Nachwirkung der geistigen Linien aus. Dadurch entstehen Kristalle. Kristalle sind Nachbildungen geistiger Formen, die gleichsam noch durch die eigene Schwungkraft die ursprüngliche Richtung im entgegengesetzten Sinn beibehalten." {{Lit|{{G|134|72ff}}}}
</div>
 
== Materie als kondensiertes [[Licht]] ==
 
[[Licht]] selbst ist ''keine'' Materie, aber alle [[irdisch]]e Materie ist kondensiertes Licht, so wie alles [[Seelisch]]e im Erdensasein letztlich verdünnte [[Liebe]] ist.
 
<div style="margin-left:20px">
"In dem Satze: Materie ist gewobenes
Licht, Seelisches ist in irgendeiner Weise verdünnte Liebe -, liegen die
Schlüssel für unzählige Geheimnisse des Erdendaseins. Die gelten aber
nur für das Erdendasein und für kein anderes Gebiet des Weltendaseins." {{Lit|{{G|120|202}}}}
</div>
 
<div style="margin-left:20px">
"Es gibt wirklich einen für hellseherische Forschung
erreichbaren Auflösungszustand aller Materie, wo sich alle Materie
in einem dabei Gleichen zeigt; nur ist das, was da auftritt, nicht
mehr Materie, sondern etwas, was jenseits aller spezialisierten Materien
liegt, die uns umgeben. Und jede einzelne Materie stellt sich dann dar
als ein aus dieser Grundmaterie - es ist ja keine Materie mehr - Kondensiertes,
Verdichtetes, ob Sie Gold, Silber oder was immer für eine
Materie haben. Es gibt ein Grundwesen unseres materiellen Erdenseins,
von dem alles Materielle nur durch Verdichtung zustande gekommen
ist. Und auf die Frage: Was ist das für eine Grundmaterie unseres
Erdendaseins?- antwortet die Geisteswissenschaft: Jede Materie auf der
Erde ist kondensiertes Licht! Es gibt nichts im materiellen Dasein, was
etwas anderes wäre als in irgendeiner Form verdichtetes Licht. Daher
sehen Sie, daß es für denjenigen, der die Tatsachen kennt, nicht eine
Theorie zu begründen gibt wie etwa die Schwingungshypothese des
19. Jahrhunderts, in welcher man versuchte, Licht darzustellen mit
Mitteln, die selber gröber sind als das Licht. Licht ist nicht auf etwas
anderes in unserem materiellen Dasein zurückzuführen. Wo Sie hingreifen
und eine Materie anfühlen, da haben Sie überall kondensiertes,
zusammengepreßtes Licht. Materie ist ihrem Wesen nach Licht." {{Lit|{{G|120|192}}}}
</div>
 
== Siehe auch ==
 
* {{Eisler|Materie}}
* {{Kirchner|Materie}}
 
== Literatur ==
#Interview mit Hans-Peter Dürr in DER STANDARD, 12. November 1998, ''Materie ist Kruste des Geistes'' 
#Hans-Peter Dürr: ''Versöhnung von Wissenschaft und Religion'', Vortrag vom 30. Mai 2003, Französische Friedrichstadtkirche (Gendarmenmarkt), Berlin
#Rudolf Steiner: ''Einleitungen zu Goethes Naturwissenschaftlichen Schriften'', [[GA 1]] (1987), ISBN 3-7274-0011-0; '''Tb 649''', ISBN 978-3-7274-6490-4 {{Schriften|001}}
#Rudolf Steiner: ''Kosmogonie'', [[GA 94]] (2001), ISBN 3-7274-0940-1 {{Vorträge|094}}
#Rudolf Steiner: ''Ursprungsimpulse der Geisteswissenschaft'', [[GA 96]] (1989), ISBN 3-7274-0961-4 {{Vorträge|096}}
#Rudolf Steiner: ''Die Offenbarungen des Karma'', [[GA 120]] (1992), ISBN 3-7274-1200-3 {{Vorträge|120}}
#Rudolf Steiner: ''Das esoterische Christentum und die geistige Führung der Menschheit'', [[GA 130]] (1995)
#Rudolf Steiner: ''Die Welt der Sinne und die Welt des Geistes'', [[GA 134]] (1990)
#Rudolf Steiner: ''Die pädagogische Praxis vom Gesichtspunkte geisteswissenschaftlicher Menschenerkenntnis. Die Erziehung des Kindes und jüngeren Menschen.'', [[GA 306]] (1989), ISBN 3-7274-3060-5 {{Vorträge|306}}


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Version vom 23. November 2021, 16:18 Uhr

Jakobus der Jüngere, Gemälde von El Greco (zwischen 1608 und 1614)

Jakobus, Sohn des Alphäus, kurz Jakobus Alphäus, oder Jakobus der Jüngere (lat. Jacobus minor; † um 62 in Jerusalem) ist der an zweiter Stelle genannte der beiden Apostel mit dem Namen Jakobus, so genannt zur Unterscheidung von Jakobus dem Älteren, dem Erstgenannten. In vielen Konfessionen wird er als Heiliger verehrt.

Bibel

Jakobus wird nur in den Apostellisten (Mt 10,3 EU, Mk 3,18 EU, Lk 6,15 EU und Apg 1,13 EU) im Neuen Testament erwähnt.[1] Dort wird er „Jakobus, Sohn des Alphäus“ genannt – im Gegensatz zu einem anderen Apostel gleichen Namens, der als „Jakobus, Sohn des Zebedäus“ bezeichnet wird. In der kirchlichen Tradition haben sich die Bezeichnungen „Jakobus der Jüngere“ und „Jakobus der Ältere“ durchgesetzt.

Sein Grab soll sich in der Basilika der hll. zwölf Apostel in Rom befinden.

Namenskontroverse

In der Kirchengeschichte wurde Jakobus, der Sohn des Alphäus, auch mit Jakobus dem Kleinen und Jakobus dem Gerechten, dem Bruder Jesu, gleichgesetzt. Jakobus der Kleine wird in der Bibel nur einmal erwähnt (Mt 27,56) und zwar als Sohn einer Jüngerin Jesu namens Maria und Bruder eines Joses. In der kirchlichen Tradition wurde diese Maria mit der Maria Kleophae aus dem Johannesevangelium Joh 19,25 EU gleichgesetzt und teilweise zu einer Halbschwester der Mutter Jesu gemacht, aber auch Kleophas zu einem Bruder des hl. Josef. Die Gleichsetzung mit Jakobus, dem Bruder Jesu, kommt daher, dass die Tradition die in der Bibel erwähnten „Brüder“ Jesu – Jakobus, Simeon, Judas und Joses – als seine Verwandten ansieht. Diese Tendenz, alle biblischen Figuren gleichen Namens zu einer Person zu machen, führte im Extremfall dazu, dass man die drei anderen Brüder Jesu mit den Aposteln Simon Zelotes und Judas Thaddäus sowie mit Josef Barnabas aus der Apostelgeschichte gleichsetzte und als einen fünften Bruder den Apostel Matthäus beifügte, da dieser möglicherweise mit dem im Matthäusevangelium erwähnten Zöllner Levi, dem Sohn des Alphäus, identisch ist.

Die Gleichsetzung von Jakobus Alphäus mit Jakobus, dem Kleinen, und Jakobus, dem Herrenbruder, wurde im sechzehnten Jahrhundert auf dem Konzil von Trient für die katholische Kirche verbindlich gemacht, ist aber schwer begründbar und teils auch innerhalb der katholischen Exegeten umstritten.[2]

Verehrung

Da Jakobus der Überlieferung zufolge mit einer Keule erschlagen wurde, gehört die Keule seit dem 12. Jahrhundert zu seinen ikonographischen Attributen, in der Spätgotik dann auch die Walkerstange.

Der hl. Jakobus der Jüngere ist Schutzpatron von Uruguay.

Gedenktag

Literatur

Weblinks

Commons: Jakobus, Sohn des Alphäus - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Einzelnachweise

  1. Eckhard J. Schnabel: Urchristliche Mission, TVG, 2002, S. 263
  2. Heinrich Schlier: Der Brief an die Galater, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, 1989, S. 61
  3. Jakobus d. J. im ökumenischen Heiligenlexikon


Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Jakobus, Sohn des Alphäus aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.