Öffentliche Meinung und Geschwister Jesu: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''öffentliche Meinung''' umfasst die Gesamtheit aller in einer [[Gesellschaft]] vorherrschenden, meist [[Wertung|wertenden]] [[Urteil]]e bzw. [[Vorurteil]]e zu verschiedensten Themen und grenzt sich dadurch von der [[individuell]]en [[Meinung]] einzelner [[Person]]en ab, die damit im Einklang oder Widerspruch stehen kann. Sie hat sich in ihrer heutigen, seit der Erfindung des [[Buchdruck]]s vor allem durch die vielfältigen [[Technische Medien|Medien]] omnipräsenten Form erst in der [[Neuzeit]], d.h. mit dem aufsteigenden [[Bewusstseinsseelenzeitalter]] herausgebildet.
Die '''Geschwister Jesu''' werden im [[Neues Testament|Neuen Testament]] mehrfach erwähnt. Namentlich genannt werden seine Brüder ''[[Jakobus der Gerechte|Jakobus]]'', ''Joses'' (oder ''Josef''), ''Judas'' und ''Simon'' und eine nicht näher bestimmte Zahl von Schwestern (vgl. {{BB|Mk|6|3}} und {{BB|Mt|13|55-56}}). Aus [[Anthroposophie|anthroposophischer]] Sicht handelt es sich dabei um leibliche Geschwister des [[Salomonischer Jesus|salomonischen Jesus]].  


Die öffentliche Meinung steht nach [[Rudolf Steiner]] unter der Herrschaft zurückgebliebener [[luzifer]]ischer [[Wesenheiten]], die durch das [[Mysterium von Golgatha]] noch nicht die [[Fähigkeit]] erkangt haben, in freier Weise Lenker und Leiter der [[Mensch]]en zu werden. In das [[Leben zwischen Tod und neuer Geburt]] kann die öffentliche Meinung nicht mitgenommen werden - man muss sie im [[Kamaloka]] abstreifen, was aber oftmals sehr schwierig ist. Ein Gegengewicht dazu wurde die von [[Christian Rosenkreutz]] angeregte [[Mission des Buddha auf dem Mars]] geschaffen, die sich im Jahre [[1604]] erfüllte. Ab diesem Zeitpunkt konnten auch die [[Rosenkreuzer]] erstmals durch die Schriften des [[Johann Valentin Andreae]] an die Öffentlichkeit treten.
[[Rudolf Steiner]] berichtet, dass zur Zeitenwende nicht nur ein, sondern [[zwei Jesusknaben]] geboren wurden. Der [[Salomonischer Jesus|salomonische Jesus]], dessen Geburtsgeschichte im [[Matthäus-Evangelium]] überliefert ist, stammte aus der königlichen Linie des Hauses [[David]]s, der [[Nathanischer Jesus|nathanische Jesus]] des [[Lukas-Evangelium]]s hingegen aus der priesterlichen Linie. In den Leibeshüllen des salomonischen Jesus hatte sich das [[Ich]] des großen [[Urpersische Kultur|urpersischen]] [[Einweihung|Eingeweihten]] [[Zarathustra]] wiederverkörpert, während es sich bei dem nathanischen Jesus laut Rudolf Steiner um jenen unschuldig gebliebenen Teil der [[Adam]]-Seele handelte, der nach dem [[Sündenfall]] in der [[Geistige Welt|geistigen Welt]] zurückbehalten worden war und sich erstmals zur Zeitenwende in einem irdischen [[Leib]] verkörperte. Deshalb verfügte er auch nicht über ein regelrecht ausgebildetes [[individuell]]es [[mensch]]liches [[Ich]], denn dieses bildet sich erst nach und nach im Zug wiederholter Erdenleben aus. Der nathanische Jesus wurde von der ganz jungen Mutter [[Maria (Mutter Jesu)|Maria]] geboren und blieb ein Einzelkind, während der salomonische Jesus noch die im [[Neues Testament|Neuen Testament]] genannten Geschwister hatte. Die Eltern des nathanischen Jesus wohnten in Nazareth und begaben sich nur zur Schätzung nach Bethlehem, wo Jesus geboren wurde, und zogen nach der Darstellung im Tempel wieder heim. Der salomonische Jesusknabe, dessen Eltern ebenfalls Maria und Josef hießen und in Bethlehem lebten, wurde einige Monate vor dem nathanischen geboren und musste vor dem Bethlehemitischen Kindermord durch die Flucht nach Ägypten gerettet werden.  


{{GZ|Nicht alle Geister, welche an der Führung des Menschen beteiligt
Nach der Rückkehr aus Ägypten siedelten sich die Eltern des salomonischen Jesus in Nazareth in der Nachbarschaft der Familie des nathanischen Jesusknaben an und die beiden Familien lebten in engem Kontakt miteinander. Dann, mit dem 12. Lebensjahr ging das Ich des Zarathustra, also des salomonischen Jesus, in den Leib des nathanischen Jesus über. Da der nathanische Jesusknabe über kein ausgebildetes menschliches Ich verfügte, das im Leib verkörpert war, musste daher auch kein Ich herausgehen, als die [[Individualität]] des Zarathustra im 12. Lebensjahr des Jesus in diesen Körper hinübertrat {{Lit|vgl. {{G|15|74}}}}. Bald darauf starb die junge Mutter des nathanischen Jesus und auch der von seinem Ich verlassene salomonische Jesus. Erst von diesem Zeitpunkt an kann man zurecht von dem ''einen'' [[Jesus von Nazareth]] sprechen.
waren, haben wirklich durch das Mysterium von Golgatha die Fähigkeit
erlangt, in freier Weise Lenker und Leiter der Menschen zu werden.
Es sind von diesen Wesenheiten der höheren Hierarchien welche
zurückgeblieben, haben luziferischen Charakter angenommen. Und zu
dem, was einzelne von ihnen ausleben, gehört zum Beispiel das, was
wir heute öffentliche Meinung nennen. Öffentliche Meinung wird
nicht bloß von Menschen gemacht, sondern auch von einer gewissen
Art auf der untersten Stufe stehender luziferischer Geister, zurückgebliebener
Engel, Erzengel. Diese beginnen erst ihre luziferische
Laufbahn, sind noch nicht sehr hoch gestiegen in der Rangordnung
der luziferischen Geister; aber luziferische Geister sind es. Man kann
mit Seherblick verfolgen, wie gewisse Geister der höheren Hierarchien
die Entwickelung nach dem Mysterium von Golgatha nicht mitmachen,
wie sie sich verhärten in der alten Art der Führung und daher
nicht unmittelbar an die Menschen herankommen können. Die, welche
die Entwickelung mitgemacht haben, können in einer regulären Weise
an den Menschen herankommen; die sie nicht mitgemacht haben,
können nicht heran, und sie wirken in einer verschwommenen, durcheinanderflutenden
Gedankenmacht der öffentlichen Meinung. Man
versteht auch die Funktion der öffentlichen Meinung nur, wenn man
weiß, daß sie in dieser Art in die Menschheit hineinkommt.


So also haben wir unmittelbar unter uns die Erscheinung, daß sich
[[Josef von Nazaret|Joseph]], der Vater des nathanischen Jesus, heiratete die mittlerweile ebenfalls verwitwete Mutter des salomonischen Jesus, wodurch das Ich des Zarathustra, das nun im Leib des nathanischen Jesus wohnte, wieder in den Kreis seiner ursprünglichen Familie zurückgeführt wurde. [[Lukas (Evangelist)|Lukas]] deutet darauf hin, wenn er bei den Schilderungen rund um die [[Jordan-Taufe]] sagt, dass er für den Sohn des Joseph gehalten wurde – nicht aber, dass er es sei.
Wesenheiten aus einer regulären Entwickelung herausbegeben und
luziferischen Charakter annehmen. Es ist wichtig, daß man das weiß.
Denn jene luziferischen Wesenheiten, welche wir schon kennengelernt
haben, und die größere Macht haben, sie haben ja auch «im kleinen»
begonnen. Das ganze Heer der luziferischen Wesenheiten hat im
kleinen begonnen. Allerdings gab es auf dem alten Mond keine öffentliche
Meinung, aber etwas, was sich damit vergleichen läßt, gab es
auch, eine Art Führung der Menschen. Und wenn wir dieses Heer der
luziferischen Geister ins Auge fassen - was wir sonst als luziferische
Geister angeführt haben, sind mächtige, bedeutende Wesenheiten,
zum Beispiel die, welche Geister der Form sind und an den Menschen
so heranschwirren, daß sie sein Wachstum aufhalten - , wenn wir aber
von den anderen jetzt sprechen, von dem Heer der luziferischen Geister,
so sind das gleichsam erst die Rekruten; aber es beginnt da etwas
mit der Karriere der luziferischen Geister, was erst später ganz andere
Dimensionen annehmen wird, weil die Geister, die da eingreifen,
immer mächtiger und mächtiger werden. Die öffentliche Meinung,
welche da an den Menschen herantritt und die gelenkt und geleitet
wird von gewissen luziferischen Wesenheiten niederster Natur, die
muß, weil sie sozusagen der Mensch aufnimmt zwischen Geburt und
Tod, auch ihr Gegengewicht haben in dem Leben zwischen Tod und
neuer Geburt. Das heißt: der Mensch muß, weil er in dem Leben zwischen
Geburt und Tod in eine solche Strömung eingefangen wird, wie
sie jetzt charakterisiert worden ist, ein entsprechendes Gegengewicht
erleben zwischen Tod und neuer Geburt. Denn würde er das nicht erleben,
so würde sich das Folgende zutragen.


Diejenigen Geister, welche da zurückgeblieben sind und die öffentliche
Der Jesus von Nazareth, der aus dieser doppelten Abstammungslinie hervorgegangen ist, ist zunächst ''nicht'' mit [[Christus]] identisch. Der Geist des Christus zog erst um das 30. Lebensjahr mit der [[Jordan-Taufe]] in den Jesus ein.
Meinung machen, haben gar keine Bedeutung, gar keine Gewalt
mehr für das Leben, das der Mensch durchmacht zwischen Tod und
neuer Geburt. Sie haben sich dieser Macht, dort zu wirken, vollständig
begeben, weil sie schon hier auf dem physischen Plan wirken, auf geistige
Art wirken, und zwar auf eine Art, wie es nur als öffentliche Meinung
möglich ist. Von der öffentlichen Meinung kann der Mensch
nichts mitnehmen in die geistige Welt. Alles, was er davon mitnehmen
wollte, würde sich höchst deplaciert ausnehmen, wenn wir es anwenden
würden nach dem Tode. Es muß schon gesagt werden, trotzdem
es manchem sehr sonderbar erscheinen wird: alle die öffentlichen Urteile,
alles, was den Menschen in bezug auf sein Urteil verhältnismäßig
sehr früh einlangt, macht ihm sein Leben im Kamaloka schwierig,
wenn er an diesen Dingen hängt und sie ihm lieb geworden sind. Und
besonders solche Menschen, welche innerhalb der öffentlichen Meinung
glauben, daß man sein eigenes Urteil hat - denn das hat man da
nie -, machen sich höchstens ihr Kamaloka schwierig. Aber nach dem
Kamaloka hat die öffentliche Meinung gar keine Bedeutung mehr.
Und für die Zustände nach dem Tode hat es wahrhaftig nicht den geringsten
Wert, ob selbst solche Nuancen der öffentlichen Meinung die
Menschen haben wie liberal oder konservativ, radikal oder reaktionär.
Das ist etwas, was für die Gliederung der verschiedenen Gruppierung
der Menschen keine Bedeutung hat, und was auch nur auf der Erde
begründet wird, um die Menschen von dem Fortschritt abzuhalten,
den sie machen sollen zur Erhellung des Bewußtseins, das nach dem
Tode wirkt. Diese Wesenheiten, die hinter der öffentlichen Meinung
stehen, wollten zurückbleiben hinter dem Fortschritt, der durch das
Mysterium von Golgatha geschehen ist. Für die Erdentwickelung aber
wird das Mysterium von Golgatha eine immer größere und größere
Bedeutung gewinnen. Und wir müssen uns durchaus klar sein, daß die
Zukunft der Erdentwickelung nicht etwa so geschehen kann, daß man
diese Dinge - öffentliche Meinung und dergleichen -, die eine Notwendigkeit
in der Entwickelung darstellen, verbessern kann. Besser
können die Menschen in ihrem Innern werden. Daher muß die Entwickelung
immer mehr und mehr in das Innere eingreifen; so daß der
Mensch in der Zukunft viel mehr einer öffentlichen Meinung gegenüberstehen
wird, aber sein Inneres wird stärker geworden sein. Das
kann nur durch die Geisteswissenschaft geschehen. Aber daß der
Mensch immer mehr und mehr denjenigen Geistern gewachsen sein
kann, die als Rekruten der luziferischen Wesen sich jetzt geltend
machen und deren Geltendmachen sich jetzt ausdrückt in der öffentlichen
Meinung, das wird nur dadurch möglich sein, daß der Mensch
auch zwischen Tod und neuer Geburt etwas durchmacht, was wieder
sein Inneres stärker macht, was dasjenige in ihm stärker macht, das unabhängig
ist vom Erdenleben. Während er sich gerade durch die
öffentliche Meinung vom Erdenleben abhängiger und abhängiger
macht, muß er zwischen dem Tode und der neuen Geburt etwas aufnehmen,
was ihn im nächsten Erdenleben immer freier und freier von
der öffentlichen Meinung macht.
 
Damit hängt zusammen, daß gerade in der Zeit, als die öffentliche
Meinung heraufkommt und eine Bedeutung gewinnt, begründet wird -
was hier in unseren Vorträgen in der Weihnachtszeit dargestellt worden
ist - das Buddha-Reich auf dem Mars, so daß der Mensch zwischen
Tod und neuer Geburt durchgeht durch das Buddha-Reich auf dem
Mars. [[Christian Rosenkreutz]] hatte dem [[Buddha]] die Mission gegeben,
in besonderer Weise auf dem Mars zu wirken. Und das, was hier auf
der Erde nicht taugen würde: das Fliehen-Wollen, das Loskommen-
Wollen von den irdischen Verhältnissen, das muß der Mensch durchmachen
zwischen Tod und neuer Geburt, während er die Mars-Sphäre
durchläuft. Da wird unter anderm das errungen, daß er die Hülle der
nur für die Erde taugenden öffentlichen Meinung wieder abstreift.
Denn noch viel drückendere Dinge werden in der Zukunft kommen,
und noch viel notwendiger wird es sein, das durchzumachen, was der
Mensch als Schüler des Buddha auf dem Mars durchmachen kann. Hier
auf der Erde können die Menschen nur Schüler des Buddha sein,
wenn sie nicht mitwollen mit dem fortgeschrittenen Teil der Erdbevölkerung.
Aber zwischen Tod und neuer Geburt entfaltet der
Buddha das, was aus seiner Lehre geworden ist, was er hier geltend
gemacht hat - daß der Mensch frei werden soll von den Verkörperungen
-, als eine Lehre, die nicht dem Leben auf der Erde dient,
welches von Verkörperung zu Verkörperung fortgehen soll. Was er
damals gab, war mit der Anlage versehen für den Menschen im entkörperten
Zustand. Die fortgeschrittene Buddha-Lehre ist die richtige
für die Zeit zwischen Tod und neuer Geburt. Und wie Buddha erschienen
ist im astralischen Leibe des Lukas-Jesusknaben, so wiederum
führt der Christus selber die Menschen zwischen Tod und neuer
Geburt, indem er sie durch die Mars-Sphäre geleitet, damit sie die fortgeschrittene
Buddha-Lehre aufnehmen können. So daß die Menschen
in der Sphäre des Mars frei werden können von dem, was sie - untauglich
für ihren weiteren Fortschritt auf der Erde - durch das Uniformierende
der öffentlichen Meinung aufnehmen. Und wenn der
Mars tatsächlich in früheren Zeiten bezeichnet wurde als der Planet
der kriegerischen Tugenden, so hat allerdings der Buddha nach und
nach die Aufgabe, diese kriegerischen Tugenden so im Menschen zu
verwandeln, daß sie freien, unabhängigen Sinn in der heute notwendig
gewordenen Art begründen. Während der Mensch heute sein Freiheitsgefühl
hinzugeben geneigt ist an das, was als öffentliche Meinung
die Menschen immer mehr fesseln will, wird er gerade auf dem Mars
zwischen Tod und neuer Geburt das Streben haben, sich diesen Fesseln
zu entwinden und sie nicht wieder in das Leben der Erde hereinzubringen,
wenn er wieder zur neuen Verkörperung kommt.|141|128f}}


== Literatur ==
== Literatur ==


#Rudolf Steiner: ''Das Leben zwischen dem Tode und der neuen Geburt im Verhältnis zu den kosmischen Tatsachen'', [[GA 141]] (1997), ISBN 3-7274-1410-3 {{Vorträge|141}}
#Rudolf Steiner: ''Die geistige Führung des Menschen und der Menschheit'', [[GA 15]] (1987), ISBN 3-7274-0150-8; '''Tb 614''', ISBN 978-3-7274-6140-8 {{Schriften|015}}
#Rudolf Steiner: ''Das Lukas-Evangelium'', [[GA 114]] (2001)
#Rudolf Steiner: ''Das Matthäus-Evangelium'', [[GA 123]] (1988), ISBN 3-7274-1230-5 {{Vorträge|123}}
#Rudolf Steiner: ''Aus der Akasha-Forschung. Das Fünfte Evangelium'', [[GA 148]] (1992)


{{GA}}
{{GA}}


[[Kategorie:Soziales Leben]] [[Kategorie:Rosenkreuzer]]
[[Kategorie:Evangelium]] [[Kategorie:Jesus]] [[Kategorie:Christologie]]

Version vom 29. Januar 2018, 15:40 Uhr

Die Geschwister Jesu werden im Neuen Testament mehrfach erwähnt. Namentlich genannt werden seine Brüder Jakobus, Joses (oder Josef), Judas und Simon und eine nicht näher bestimmte Zahl von Schwestern (vgl. 6,3 EU und 13,55-56 EU). Aus anthroposophischer Sicht handelt es sich dabei um leibliche Geschwister des salomonischen Jesus.

Rudolf Steiner berichtet, dass zur Zeitenwende nicht nur ein, sondern zwei Jesusknaben geboren wurden. Der salomonische Jesus, dessen Geburtsgeschichte im Matthäus-Evangelium überliefert ist, stammte aus der königlichen Linie des Hauses Davids, der nathanische Jesus des Lukas-Evangeliums hingegen aus der priesterlichen Linie. In den Leibeshüllen des salomonischen Jesus hatte sich das Ich des großen urpersischen Eingeweihten Zarathustra wiederverkörpert, während es sich bei dem nathanischen Jesus laut Rudolf Steiner um jenen unschuldig gebliebenen Teil der Adam-Seele handelte, der nach dem Sündenfall in der geistigen Welt zurückbehalten worden war und sich erstmals zur Zeitenwende in einem irdischen Leib verkörperte. Deshalb verfügte er auch nicht über ein regelrecht ausgebildetes individuelles menschliches Ich, denn dieses bildet sich erst nach und nach im Zug wiederholter Erdenleben aus. Der nathanische Jesus wurde von der ganz jungen Mutter Maria geboren und blieb ein Einzelkind, während der salomonische Jesus noch die im Neuen Testament genannten Geschwister hatte. Die Eltern des nathanischen Jesus wohnten in Nazareth und begaben sich nur zur Schätzung nach Bethlehem, wo Jesus geboren wurde, und zogen nach der Darstellung im Tempel wieder heim. Der salomonische Jesusknabe, dessen Eltern ebenfalls Maria und Josef hießen und in Bethlehem lebten, wurde einige Monate vor dem nathanischen geboren und musste vor dem Bethlehemitischen Kindermord durch die Flucht nach Ägypten gerettet werden.

Nach der Rückkehr aus Ägypten siedelten sich die Eltern des salomonischen Jesus in Nazareth in der Nachbarschaft der Familie des nathanischen Jesusknaben an und die beiden Familien lebten in engem Kontakt miteinander. Dann, mit dem 12. Lebensjahr ging das Ich des Zarathustra, also des salomonischen Jesus, in den Leib des nathanischen Jesus über. Da der nathanische Jesusknabe über kein ausgebildetes menschliches Ich verfügte, das im Leib verkörpert war, musste daher auch kein Ich herausgehen, als die Individualität des Zarathustra im 12. Lebensjahr des Jesus in diesen Körper hinübertrat (Lit.: vgl. GA 15, S. 74). Bald darauf starb die junge Mutter des nathanischen Jesus und auch der von seinem Ich verlassene salomonische Jesus. Erst von diesem Zeitpunkt an kann man zurecht von dem einen Jesus von Nazareth sprechen.

Joseph, der Vater des nathanischen Jesus, heiratete die mittlerweile ebenfalls verwitwete Mutter des salomonischen Jesus, wodurch das Ich des Zarathustra, das nun im Leib des nathanischen Jesus wohnte, wieder in den Kreis seiner ursprünglichen Familie zurückgeführt wurde. Lukas deutet darauf hin, wenn er bei den Schilderungen rund um die Jordan-Taufe sagt, dass er für den Sohn des Joseph gehalten wurde – nicht aber, dass er es sei.

Der Jesus von Nazareth, der aus dieser doppelten Abstammungslinie hervorgegangen ist, ist zunächst nicht mit Christus identisch. Der Geist des Christus zog erst um das 30. Lebensjahr mit der Jordan-Taufe in den Jesus ein.

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Die geistige Führung des Menschen und der Menschheit, GA 15 (1987), ISBN 3-7274-0150-8; Tb 614, ISBN 978-3-7274-6140-8 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  2. Rudolf Steiner: Das Lukas-Evangelium, GA 114 (2001)
  3. Rudolf Steiner: Das Matthäus-Evangelium, GA 123 (1988), ISBN 3-7274-1230-5 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  4. Rudolf Steiner: Aus der Akasha-Forschung. Das Fünfte Evangelium, GA 148 (1992)
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
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