Benutzer Diskussion:Odyssee und Homosexualität: Unterschied zwischen den Seiten

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== Frohes neues Jahr ==
'''Homosexualität''' wird von [[Rudolf Steiner]] selten erwähnt. In der [[Rudolf Steiner Gesamtausgabe]] finden sich nur folgende Äußerungen:


Euch allen ein frohes neues Jahr 2022... [[Benutzer:Joachim Stiller|Joachim Stiller]] ([[Benutzer Diskussion:Joachim Stiller|Diskussion]]) 05:34, 1. Jan. 2022 (UTC)
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"Es ist doch in dieser Beziehung richtig, was Moriz Benedikt, der
Kriminalpsychologe und sonst übrigens ausgezeichnete Arzt, einmal
gesagt hat mit Bezug auf alle Redereien über jugendliche Perversitäten,
auch mit Bezug auf Homosexualität, überhaupt in bezug auf alles
dasjenige, was geredet wird und so geredet wird, als ob es wiederum
beobachtet werden soll - über alles das hat Moriz Benedikt, es ist ein
Jahrzehnt her, gesagt: Vor 30 Jahren haben wir jungen Ärzte über dieses
Kapitel nicht so viel gewußt wie heute die jungen Pensionatmädels." {{Lit|{{G|302a|86}}}}
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== Kritik ==
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"Ich mache Sie da zum Beispiel aufmerksam, wie gemein, widerlich
gemein die moderne Zeit so etwas auffaßt wie das Verhältnis des
[[Sokrates]] zu seinen Schülern. Man redet da von einer Art Homosexualität,
während das auf eine Seite der Seelenkräfte hinweist, wo
nicht nur durch das Wort, sondern durch das Beisammensein des
Sokrates mit seinen Schülern etwas bewirkt wurde. Die Anwesenheit
des Menschen bedeutete ihnen etwas. Es ist eine ekelhafte Verleumdung
der Dinge, wenn heute auf diese Sachen im Griechentum die
Begriffe der Homosexualität angewendet werden." {{Lit|{{G|342|140}}}}
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Wolfgang, ich habe es schon öfters gesaagt, aber ich kann es auf den Tod nich leiden, wenn Du immer wieder nur in der Peripherie im Trüben fischst.. Monsegür ist nicht maßgeblich.. Das war reien Nazipropaganda, die auch von Johannes Stein vertreten wurde... Begründet wurde es oft mit den Mysteriendramen, die einen ähnlichen Zirkus auszuspinnen scheinen, aber das ist ein gewaltiger Irrtum, wie wir heute wissen... Die Mysteriendramen sind nicht vertikal, sondern horizontal und es sind insgesamt 7 Dramen.. Das eigentliche Gralsgeschehen fand in Spanien in den Pyrenäen statt und zwar auf dem Berg Montsalvetsch, bzw, in der Klosterburg, die da am Fuße des Steilfelsens in der Schlucht ind en Felsen gehauen ist... Daher sieht man sie auch erst, wann man praktisch unmittelbar davorstehet... Vielleicht sollte Man Steiner gelegentlich auch dne Unkensteiner nennen... Bedenke bitte, das war noch  vor 33.. Steiner hatte keine andere Wahl... [[Benutzer:Joachim Stiller|Joachim Stiller]] ([[Benutzer Diskussion:Joachim Stiller|Diskussion]]) 18:57, 31. Dez. 2021 (UTC)
Der Autor [[Harald Högler]] äußert sich in seinem Werk "An den europäischen Menschen" über die Homosexualität aus seiner, anthroposophischen Sicht:
"Etwas wo sich vorangegangenes ungesundes Seelenleben ebenfalls bis in die physische Leiblichkeit hinein ausgewirkt hat, ist die Homosexualität. Sie ist ein Ergebnis des ungerechtfertigten Eindringens ins Geistige, des lediglich Naschens an der geistigen Welt, wie Rudolf Steiner es ausdrückt. Doch die Ursache der jetzigen Veranlagung liegt im vorangegangenen Erdenleben. Dass heute das Sakrament der Ehe nicht mehr vom Sakrileg unterschieden werden soll, das ist bald für alle Lebensbereiche symptomatisch und zeigt die Notwendigkeit der Geisterkenntnis für Europa." (Harald Högler, An den europäischen Menschen, S. 32)
 
"Das wird die Autoren des Buchs »Sexualkunde in der Waldorfpädagogik« nicht beruhigen, denn dort gilt Pornographie ohnehin als Teufelswerk. Sexuelle Vielfalt sucht man hier vergebens, lediglich Homosexualität findet sich als »brennende Frage aus der Praxis« und kann laut Michaela Glöckler ihre Ursache u.a. in gewaltvollen sexuellen Erlebnissen der vergangenen Inkarnationen haben. Statt Gender-Mainstreaming, das nach Rollenbildern und Stereotypen fragen würde, lässt sich lernen, dass die Frau sich für das tiefe, intellektuelle Nachdenken weniger eignet als der Mann und ein leistungsorientiertes Bildungssystem männlich ist." (Valentin Hacken)
 
Anders hingegen ist die Selbsteinschätzung homosexueller Anthroposophen. In einem Artikel in der "TAZ - die tageszeitung" vom 28.09.2002 heißt es denn auch:
"Eine Phase der Politisierung der Homosexualität hat die Lehre Steiners nie erlebt. Sie nahm nicht Teil am Kampf gegen den Paragrafen 175, der die gleichgeschlechtliche Liebe jahrzehntelang unter Strafe gestellt hat, sie entdeckte nie die Chancen, die sich aus der Auflösung konventioneller Beziehungsmuster ergeben. Die befreiende Vielfalt von Lebensformen war ihr ein Gräuel oder wurde milde mit dem Mantel des Schweigens zugedeckt.
1987 schrieb Christoph Kranich: "Wer in die anthroposophische Welt erst als Erwachsener hineinkommt und vorher seine gleichgeschlechtliche Orientierung entdeckt hat, empfindet meist die Stimmung, die ihm entgegengebracht wird, als einen Rückschritt in die 50er-Jahre: Tabu, Vorurteil, Wegschauen oder gar Ablehnung und ,Heilungs'- Versuche."
Dieser Befund gilt im Wesentlichen auch heute noch. Kranich ist Gründer von "Bi…sophie", einer bundesweiten Arbeitsgruppe, die sich mit Anthroposophie und Homosexualität auseinander setzt. Während in den Anfangsjahren in diesem Kreis nur Männer Mitglied waren, änderten sich ab 1991 die Verhältnisse. Die neue Arbeitsgruppe Bi-/Homosexualität & Anthroposophie steht auch Frauen offen.
Im Jahr 2000 brachte die Gruppe als "Krönung langjähriger Arbeit", so eine Selbsteinschätzung, das Buch "Liebe Leben" heraus. Laut Kranich wurde es öffentlich kaum wahrgenommen und ist damit recht einflusslos geblieben. Trotzdem ist das Buch für die anthroposophische Gemeinschaft ein Schritt nach vorne, mindestens in der Theorie, die jetzt praktische Folgen haben muss."
 
== Literatur ==
 
#Rudolf Steiner: ''Erziehung und Unterricht aus Menschenerkenntnis'', [[GA 302a]] (1993), ISBN 3-7274-3025-7 {{Vorträge|302a}}
#Rudolf Steiner: ''Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, I'', [[GA 342]] (1993), ISBN 3-7274-3420-1 {{Vorträge|342}}
#Flensburger Hefte Nr. 68: ''Liebe leben - Homosexualität und die Vielfalt der Lebensformen in Zeiten der Individualisierung'', Flensburger Hefte Vlg., Flensburg 2000
#Harald Högler: ''An den europäischen Menschen'', Pro Business Vlg., Berlin 2009
 
== Weblinks ==
 
* [http://www.taz.de/1/archiv/archiv-start/?dig=2002/09/28/a0166 TAZ-Artikel vom 28.09.2002 "Schwule Anthroposophen" von Richard Roman]
* [http://www.erziehungskunst.de/fileadmin/archiv_alt/1998/p003ez0698-682-693-Gloeckler.pdf Interview mit Michaela Glöckler zu Schule und Homosexualität]
* [http://www.erziehungskunst.de/artikel/zeichen-der-zeit/die-sexualkunde-gehoert-entruempelt-eine-polemik/ Valentin Hacken: Die Sexualkunde gehört entrümpelt. Eine Polemik]
 
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[[Kategorie:Sexualität]]

Version vom 3. Februar 2015, 18:58 Uhr

Homosexualität wird von Rudolf Steiner selten erwähnt. In der Rudolf Steiner Gesamtausgabe finden sich nur folgende Äußerungen:

"Es ist doch in dieser Beziehung richtig, was Moriz Benedikt, der Kriminalpsychologe und sonst übrigens ausgezeichnete Arzt, einmal gesagt hat mit Bezug auf alle Redereien über jugendliche Perversitäten, auch mit Bezug auf Homosexualität, überhaupt in bezug auf alles dasjenige, was geredet wird und so geredet wird, als ob es wiederum beobachtet werden soll - über alles das hat Moriz Benedikt, es ist ein Jahrzehnt her, gesagt: Vor 30 Jahren haben wir jungen Ärzte über dieses Kapitel nicht so viel gewußt wie heute die jungen Pensionatmädels." (Lit.: GA 302a, S. 86)

"Ich mache Sie da zum Beispiel aufmerksam, wie gemein, widerlich gemein die moderne Zeit so etwas auffaßt wie das Verhältnis des Sokrates zu seinen Schülern. Man redet da von einer Art Homosexualität, während das auf eine Seite der Seelenkräfte hinweist, wo nicht nur durch das Wort, sondern durch das Beisammensein des Sokrates mit seinen Schülern etwas bewirkt wurde. Die Anwesenheit des Menschen bedeutete ihnen etwas. Es ist eine ekelhafte Verleumdung der Dinge, wenn heute auf diese Sachen im Griechentum die Begriffe der Homosexualität angewendet werden." (Lit.: GA 342, S. 140)

Der Autor Harald Högler äußert sich in seinem Werk "An den europäischen Menschen" über die Homosexualität aus seiner, anthroposophischen Sicht: "Etwas wo sich vorangegangenes ungesundes Seelenleben ebenfalls bis in die physische Leiblichkeit hinein ausgewirkt hat, ist die Homosexualität. Sie ist ein Ergebnis des ungerechtfertigten Eindringens ins Geistige, des lediglich Naschens an der geistigen Welt, wie Rudolf Steiner es ausdrückt. Doch die Ursache der jetzigen Veranlagung liegt im vorangegangenen Erdenleben. Dass heute das Sakrament der Ehe nicht mehr vom Sakrileg unterschieden werden soll, das ist bald für alle Lebensbereiche symptomatisch und zeigt die Notwendigkeit der Geisterkenntnis für Europa." (Harald Högler, An den europäischen Menschen, S. 32)

"Das wird die Autoren des Buchs »Sexualkunde in der Waldorfpädagogik« nicht beruhigen, denn dort gilt Pornographie ohnehin als Teufelswerk. Sexuelle Vielfalt sucht man hier vergebens, lediglich Homosexualität findet sich als »brennende Frage aus der Praxis« und kann laut Michaela Glöckler ihre Ursache u.a. in gewaltvollen sexuellen Erlebnissen der vergangenen Inkarnationen haben. Statt Gender-Mainstreaming, das nach Rollenbildern und Stereotypen fragen würde, lässt sich lernen, dass die Frau sich für das tiefe, intellektuelle Nachdenken weniger eignet als der Mann und ein leistungsorientiertes Bildungssystem männlich ist." (Valentin Hacken)

Anders hingegen ist die Selbsteinschätzung homosexueller Anthroposophen. In einem Artikel in der "TAZ - die tageszeitung" vom 28.09.2002 heißt es denn auch: "Eine Phase der Politisierung der Homosexualität hat die Lehre Steiners nie erlebt. Sie nahm nicht Teil am Kampf gegen den Paragrafen 175, der die gleichgeschlechtliche Liebe jahrzehntelang unter Strafe gestellt hat, sie entdeckte nie die Chancen, die sich aus der Auflösung konventioneller Beziehungsmuster ergeben. Die befreiende Vielfalt von Lebensformen war ihr ein Gräuel oder wurde milde mit dem Mantel des Schweigens zugedeckt. 1987 schrieb Christoph Kranich: "Wer in die anthroposophische Welt erst als Erwachsener hineinkommt und vorher seine gleichgeschlechtliche Orientierung entdeckt hat, empfindet meist die Stimmung, die ihm entgegengebracht wird, als einen Rückschritt in die 50er-Jahre: Tabu, Vorurteil, Wegschauen oder gar Ablehnung und ,Heilungs'- Versuche." Dieser Befund gilt im Wesentlichen auch heute noch. Kranich ist Gründer von "Bi…sophie", einer bundesweiten Arbeitsgruppe, die sich mit Anthroposophie und Homosexualität auseinander setzt. Während in den Anfangsjahren in diesem Kreis nur Männer Mitglied waren, änderten sich ab 1991 die Verhältnisse. Die neue Arbeitsgruppe Bi-/Homosexualität & Anthroposophie steht auch Frauen offen. Im Jahr 2000 brachte die Gruppe als "Krönung langjähriger Arbeit", so eine Selbsteinschätzung, das Buch "Liebe Leben" heraus. Laut Kranich wurde es öffentlich kaum wahrgenommen und ist damit recht einflusslos geblieben. Trotzdem ist das Buch für die anthroposophische Gemeinschaft ein Schritt nach vorne, mindestens in der Theorie, die jetzt praktische Folgen haben muss."

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Erziehung und Unterricht aus Menschenerkenntnis, GA 302a (1993), ISBN 3-7274-3025-7 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  2. Rudolf Steiner: Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, I, GA 342 (1993), ISBN 3-7274-3420-1 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  3. Flensburger Hefte Nr. 68: Liebe leben - Homosexualität und die Vielfalt der Lebensformen in Zeiten der Individualisierung, Flensburger Hefte Vlg., Flensburg 2000
  4. Harald Högler: An den europäischen Menschen, Pro Business Vlg., Berlin 2009

Weblinks

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
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Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.