Philo und Lilien: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Philo''' steht für:
[[File:LiliumAuratumVVirginaleBluete2Rework.jpg|mini|''Lilium auratum virginale'']]
* ''Philo'', latinisierter Name mehrerer antiker Persönlichkeiten, siehe [[Philon]]
[[Datei:LiliumBulbiferumCroceumBologna.jpg|miniatur|Geöffnete Blüte der [[Wikipedia:Feuer-Lilie|Feuer-Lilie]] (''Lilium bulbiferum'') mit sechs [[Wikipedia:Pergionblatt|Perigonblättern]] in zwei Kreisen.]]
* [[Lucius Veturius Philo]] († 210 v. Chr.), römischer Konsul 220 v. Chr.
* [[Mark Philo]] (1984–2006), englischer Fußballspieler
* [[Phoebe Philo]] (* 1973), britische Modedesignerin
* [[Philo-Verlag]], deutscher Buchverlag
* [[Philo-Lexikon. Handbuch des jüdischen Wissens]] von 1934


;Orte in den Vereinigten Staaten:
'''Lilien''' ([[Lat.]] ''Lilium'') sind eine aus etwa 110 verschiedenen [[Wikipedia:Art (Biologie)|Arten]] bestehende [[Wikipedia:Gattung (Biologie)|Gattung]] aus der [[Wikipedia:Familie (Biologie)|Familie]] der [[Wikipedia:Liliengewächse|Liliengewächse]] (''Liliaceae''). Lilien sind ausdauernde, aufrecht wachsende [[Wikipedia:Zwiebel (Pflanzenteil)|Zwiebel]]pflanzen mit meist sehr auffälligen [[Wikipedia:Blüte|Blüte]]n.
* [[Philo (Illinois)]], im Champaign County
 
* [[Philo (Kalifornien)]], im Mendocino County
Lilien sind ein häufig gebrauchtes [[Symbol]] für Reinheit und Keuschheit. In der [[Alchemie]] steht die Lilie für den [[Mercurius]] - darauf deutet auch [[Goethe]] im ''Osterspaziergang'' von [[Faust I]] hin:
* [[Philo (Ohio)]], im Muskingum County
 
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| <poem>Da ward ein Roter Leu, ein kühner Freier,
Im lauen Bad der Lilie vermählt
Und beide dann mit offnem Flammenfeuer
Aus einem Brautgemach ins andere gequält.
Erschien darauf mit bunten Farben
Die Junge Königin im Glas,
Hier war die Arzenei, die Patienten starben,
Und niemand fragte, wer genas!
                          {{Lit|Goethe, S 38 [http://www.zeno.org/Literatur/M/Goethe,+Johann+Wolfgang/Dramen/Faust.+Eine+Trag%C3%B6die/Faust.+Der+Trag%C3%B6die+erster+Teil/Vor+dem+Tor]}}
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[[Rudolf Steiner]] erläutert dazu:
 
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"Es ist dies ein technischer Ausdruck der Alchimie: Lilie
bedeutet Merkur. Im Sinne der theosophischen Weltanschauung
ist Merkur das Sinnbild der Weisheit, welcher der
Mensch zustrebt, und Lilie jener Bewußtseinszustand, in
dem der Mensch sich befindet, wenn er das Höchste
erreicht, sich selbst gefunden hat. Die Vermählung des
Männlichen mit dem Weiblichen in der menschlichen Seele
ist hier dargestellt. «Im lauen Bad» heißt im Sinne der Alchimie
«freigeworden vom Feuer der Begierden». Wir sprechen
in der Theosophie von Ahamkara, dem menschlichen Ich-
Streben, was das Höchste umfassen will. Dieses zunächst in
Selbstheit strebende menschliche Prinzip wird in der Alchimie
als Leu dargestellt, der frei geworden von der Selbstheit,
von Begierden und Leidenschaften, sich mit der Lilie vereinen
darf. Wenn man auch nicht mehr viel wußte im Mittelalter
von der wahren Alchimie, so hatte man doch die Bezeichnungen
konserviert. Alle höheren Wahrheiten stehen im
Ätherglanz vor uns, wenn wir, freigeworden von stürmischen
Begierden, von dem Leu der Begierden, die abgekühlt
sind im lauen Bad, uns ihnen nahen. Dann kann der Menschengeist
die Lilie finden, das Ewig-Weibliche, das uns hinanzieht;
er kann die Vereinigung haben mit diesen Wahrheiten
der geistigen Welten. Das ist ein Weg, den die Seelen immer
gegangen sind, in vollster Klarheit. Mystiker ist derjenige,
der Klarheit, Höhe, Reine der Anschauungen anstrebt." {{Lit|{{G|053|334|335}}}}
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== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* [[Filo]]


{{Begriffsklärung}}
* {{WikipediaDE|Lilien}}
 
== Literatur ==
 
* ''Goethes Werke''. Hamburger Ausgabe in 14 Bänden. Band 3, Hamburg 1948 ff [http://www.zeno.org/Literatur/M/Goethe,+Johann+Wolfgang/Dramen/Faust.+Eine+Trag%C3%B6die/Faust.+Der+Trag%C3%B6die+erster+Teil/Vor+dem+Tor]
* Rudolf Steiner: ''Ursprung und Ziel des Menschen'', [[GA 53]] (1981), ISBN 3-7274-0532-5 {{Vorträge|053}}


[[Kategorie:Präfix:Phil- oder Philo-|*]]
[[Kategorie:Pflanze]] [[Kategorie:Symbol]] [[Kategorie:Alchemie]]
[[Kategorie:PhiloWiki]]

Version vom 12. April 2015, 01:28 Uhr

Lilium auratum virginale
Geöffnete Blüte der Feuer-Lilie (Lilium bulbiferum) mit sechs Perigonblättern in zwei Kreisen.

Lilien (Lat. Lilium) sind eine aus etwa 110 verschiedenen Arten bestehende Gattung aus der Familie der Liliengewächse (Liliaceae). Lilien sind ausdauernde, aufrecht wachsende Zwiebelpflanzen mit meist sehr auffälligen Blüten.

Lilien sind ein häufig gebrauchtes Symbol für Reinheit und Keuschheit. In der Alchemie steht die Lilie für den Mercurius - darauf deutet auch Goethe im Osterspaziergang von Faust I hin:

Da ward ein Roter Leu, ein kühner Freier,
Im lauen Bad der Lilie vermählt
Und beide dann mit offnem Flammenfeuer
Aus einem Brautgemach ins andere gequält.
Erschien darauf mit bunten Farben
Die Junge Königin im Glas,
Hier war die Arzenei, die Patienten starben,
Und niemand fragte, wer genas!
                           (Lit.: Goethe, S 38 [1])

Rudolf Steiner erläutert dazu:

"Es ist dies ein technischer Ausdruck der Alchimie: Lilie bedeutet Merkur. Im Sinne der theosophischen Weltanschauung ist Merkur das Sinnbild der Weisheit, welcher der Mensch zustrebt, und Lilie jener Bewußtseinszustand, in dem der Mensch sich befindet, wenn er das Höchste erreicht, sich selbst gefunden hat. Die Vermählung des Männlichen mit dem Weiblichen in der menschlichen Seele ist hier dargestellt. «Im lauen Bad» heißt im Sinne der Alchimie «freigeworden vom Feuer der Begierden». Wir sprechen in der Theosophie von Ahamkara, dem menschlichen Ich- Streben, was das Höchste umfassen will. Dieses zunächst in Selbstheit strebende menschliche Prinzip wird in der Alchimie als Leu dargestellt, der frei geworden von der Selbstheit, von Begierden und Leidenschaften, sich mit der Lilie vereinen darf. Wenn man auch nicht mehr viel wußte im Mittelalter von der wahren Alchimie, so hatte man doch die Bezeichnungen konserviert. Alle höheren Wahrheiten stehen im Ätherglanz vor uns, wenn wir, freigeworden von stürmischen Begierden, von dem Leu der Begierden, die abgekühlt sind im lauen Bad, uns ihnen nahen. Dann kann der Menschengeist die Lilie finden, das Ewig-Weibliche, das uns hinanzieht; er kann die Vereinigung haben mit diesen Wahrheiten der geistigen Welten. Das ist ein Weg, den die Seelen immer gegangen sind, in vollster Klarheit. Mystiker ist derjenige, der Klarheit, Höhe, Reine der Anschauungen anstrebt." (Lit.: GA 053, S. 334)

Siehe auch

Literatur