Kategorie:Fruchtbarkeitsgottheit und Welt (Kabbala): Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Welt''' ([[Wikipedia:Mittelhochdeutsch|mhd.]] ''werlt'', [[Wikipedia:Althochdeutsch|ahd.]] ''weralt'', eigentlich "Menschenalter", von [[Wikipedia:Althochdeutsch|ahd.]] ''wer'' = "Mann, Mensch" und ''alt'' = "gewachsen, aufgewachsen"; {{HeS|עולם|Olam}}) ''„ist alles, was der Fall ist.“''<ref>[[Ludwig Wittgenstein]]: ''Tractatus logico-philosophicus'', 1</ref> Im engeren Sinn ist damit das [[Diesseits]] ({{arS|d=[[Dunya|ad-dunyā]]|الدنيا|b=näher, tiefer}}) gemeint, die [[sinnlich]]-[[physisch]]e Welt - im Gegensatz zum [[Jenseits]]. Als Insgesamt dessen was [[Sein|ist]], umfasst die Welt aber aus [[geisteswissenschaft]]licher Sicht nicht nur die [[sinnlich]] [[Wahrnehmung|wahrnehmbare]] [[physische Welt]], sondern darüber hinaus noch weitere [[übersinnlich]]e [[Weltebenen]], wie z.B. die [[Äther|ätherische Welt]], die [[Astralwelt]] und die eigentliche [[geistige Welt]].
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== Die Kabbalistischen Welten ==
 
'''Vier Welten''' ({{HeS|עולמות|[[Olam]]ot}}) oder [[Weltebenen]] bilden nach den Lehren der [[jüdisch]]en [[Kabbala]] die Stufen, durch die sich aus dem grenzenlosen Schöpfungsurgrund [[Ain Soph]] ({{HeS|אין סוף|nicht endlich}}) die [[Schöpfung]] bis zur [[Physische Welt|physischen Welt]] verdichtet. Die Schöpfung beginnt nach dem Kabbalisten [[Isaak Luria]] in der ersten Phase durch eine Selbstbeschränkung des göttlichen unendlichen Seins ''Ain Soph'', durch das ''[[Zimzum]]'' ({{HeS|צמצום|ṣimṣūm}}, wörtlich ''Zusammenziehung'' oder ''Rückzug''). Diese Selbstbeschränkung führt zu einem Urraum, in dem sich der durch die Struktur der [[Sefirot]] bestimmte [[Adam Kadmon]] als Urgestalt allen Seins noch vor dem eigentlichen [[Schöpfung]]sgeschehen bildet. Manchmal wird auch Adam Kadmon, aus dem die vier Welten hervortreten, selbst als oberste Weltebene hinzugerechnet, wonach es dann entsprechend '''Fünf Welten''' gibt, denen die fünf Arten der [[Seele]] - die höheren [[seelisch]]en und [[geist]]igen [[Wesensglieder]] - entsprechen. Den vier Welten werden auch die vier Buchstaben des Gottesnamens, des [[Tetragrammaton]]s [[JHVH]], von oben beginnend, zugeordnet. Adam Kadmon entspricht das „Häkchen des Jod“.<ref>Gerold Necker: ''Einführung in die lurianische Kabbla'', Verlag der Weltreligionen im Insel Verlag, Frankfurt am Main Leipzig 2008 ISBN 978-3458710080, S 137</ref> Das [[Ain Soph]], dem diese fünf Welten entstammen, entspräche dem in drei Stufen gegliederten [[Nirvana]]plan<ref>[[Nirvana]] - [[Parinirvana]] - [[Mahaparinirvana]]</ref>, dem das [[Ich]], der schöpferische [[Nitzotz|Göttliche Funke]] des Menschen, enstammt.
 
* '''[[Ain Soph]]''' ({{HeS|אין סוף|nicht endlich}}), das unbegrenzte göttliche Urlicht - [[Nirvana]]plan.
* '''[[Adam Kadmon]]''' ({{HeS|אָדָם קַדְמוֹן}}), der [[Urmensch]], das kosmische [[Urbild]] des [[Mensch]]en  - Häkchen des [[Jod (Hebräisch)|Jod]].
* '''[[Atziluth]]''' ({{HeS|אֲצִילוּת}} = Vornehmheit, Erhabenheit, Güte, Feuer; auch ''Olam Atzilut'', {{HeS|עולם אצילות}},  die ''Welt der Erhabenheit'') - [[Jod (Hebräisch)|Jod]].
* '''[[Briah]]''' ({{HeS|עולם בריאה}}, ''Olam Briyah'', die ''Welt der Schöpfung'') - [[He (Hebräisch)|He]].
* '''[[Jetzira]]''' ({{HeS|עולם יצירה}}, ''Olam Yetsirah'', die ''Welt der Formgebung'') - [[Waw (Hebräisch)|Waw]].
* '''[[Assiah]]''' ({{HeS|עולם עשיה}}, ''Olam Asiyah'',  die ''Welt der Tat'') - [[He (Hebräisch)|He]].
 
== Literatur ==
* [[Heinrich Elijah Benedikt]]: ''Die Kabbala als Jüdisch-christlicher Einweihungsweg'', 2 Bände in einem, Bauer-Verlag, Freiburg im Breisgau 2002, ISBN 3-7626-0756-7
** ''Die Kabbala als jüdisch-christlicher Einweihungsweg. Farbe, Zahl, Ton und Wort als Tore zu Seele und Geist'', 12. Auflage, Ansata-Verlag 2004, ISBN 3762602794 (Band 1)
** ''Die Kabbala als jüdisch-christlicher Einweihungsweg. Der Lebensbaum - Spiegel des Kosmos und des Menschen'', 9. Auflage, Ansata-Verlag 2004, ISBN 3762602808 (Band 2)
 
== Einzelnachweise ==
<references/>
 
[[Kategorie:Welt|S]] [[Kategorie:Kabbalistische Welt]]

Version vom 4. Februar 2021, 10:51 Uhr

Die Welt (mhd. werlt, ahd. weralt, eigentlich "Menschenalter", von ahd. wer = "Mann, Mensch" und alt = "gewachsen, aufgewachsen"; hebr. עולם Olam) „ist alles, was der Fall ist.“[1] Im engeren Sinn ist damit das Diesseits (arab. الدنيا, DMG ad-dunyā ‚näher, tiefer‘) gemeint, die sinnlich-physische Welt - im Gegensatz zum Jenseits. Als Insgesamt dessen was ist, umfasst die Welt aber aus geisteswissenschaftlicher Sicht nicht nur die sinnlich wahrnehmbare physische Welt, sondern darüber hinaus noch weitere übersinnliche Weltebenen, wie z.B. die ätherische Welt, die Astralwelt und die eigentliche geistige Welt.

Die Kabbalistischen Welten

Vier Welten (hebr. עולמות Olamot) oder Weltebenen bilden nach den Lehren der jüdischen Kabbala die Stufen, durch die sich aus dem grenzenlosen Schöpfungsurgrund Ain Soph (hebr. אין סוף nicht endlich) die Schöpfung bis zur physischen Welt verdichtet. Die Schöpfung beginnt nach dem Kabbalisten Isaak Luria in der ersten Phase durch eine Selbstbeschränkung des göttlichen unendlichen Seins Ain Soph, durch das Zimzum (hebr. צמצום ṣimṣūm, wörtlich Zusammenziehung oder Rückzug). Diese Selbstbeschränkung führt zu einem Urraum, in dem sich der durch die Struktur der Sefirot bestimmte Adam Kadmon als Urgestalt allen Seins noch vor dem eigentlichen Schöpfungsgeschehen bildet. Manchmal wird auch Adam Kadmon, aus dem die vier Welten hervortreten, selbst als oberste Weltebene hinzugerechnet, wonach es dann entsprechend Fünf Welten gibt, denen die fünf Arten der Seele - die höheren seelischen und geistigen Wesensglieder - entsprechen. Den vier Welten werden auch die vier Buchstaben des Gottesnamens, des Tetragrammatons JHVH, von oben beginnend, zugeordnet. Adam Kadmon entspricht das „Häkchen des Jod“.[2] Das Ain Soph, dem diese fünf Welten entstammen, entspräche dem in drei Stufen gegliederten Nirvanaplan[3], dem das Ich, der schöpferische Göttliche Funke des Menschen, enstammt.

Literatur

  • Heinrich Elijah Benedikt: Die Kabbala als Jüdisch-christlicher Einweihungsweg, 2 Bände in einem, Bauer-Verlag, Freiburg im Breisgau 2002, ISBN 3-7626-0756-7
    • Die Kabbala als jüdisch-christlicher Einweihungsweg. Farbe, Zahl, Ton und Wort als Tore zu Seele und Geist, 12. Auflage, Ansata-Verlag 2004, ISBN 3762602794 (Band 1)
    • Die Kabbala als jüdisch-christlicher Einweihungsweg. Der Lebensbaum - Spiegel des Kosmos und des Menschen, 9. Auflage, Ansata-Verlag 2004, ISBN 3762602808 (Band 2)

Einzelnachweise

  1. Ludwig Wittgenstein: Tractatus logico-philosophicus, 1
  2. Gerold Necker: Einführung in die lurianische Kabbla, Verlag der Weltreligionen im Insel Verlag, Frankfurt am Main Leipzig 2008 ISBN 978-3458710080, S 137
  3. Nirvana - Parinirvana - Mahaparinirvana

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