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'''Arius''' (Areios) [{{IPA|aˈriːʊs}}] (* um 260; † [[Wikipedia:336|336]] in [[Wikipedia:Konstantinopel|Konstantinopel]]) war ein [[Christentum|christlicher]] [[Wikipedia:Presbyter|Presbyter]] aus [[Wikipedia:Alexandria|Alexandria]]. Nach ihm ist die Lehre des [[Arianismus]] benannt.
#WEITERLEITUNG [[777]]
 
== Leben und Lehre ==
[[Datei:Nikea-arius.png|miniatur|Konzil von Nicäa, mit Arius dargestellt unter den Füßen Kaisers Konstantin und der Bischöfe]]
Nach [[Wikipedia:Epiphanius von Salamis|Epiphanius von Salamis]] stammte Arius aus ''Libyia'', womit wohl die alte [[Wikipedia:Römisches Reich|römische]] Provinz [[Wikipedia:Cyrenaica|Cyrenaica]] gemeint war. Arius’ Familie war bereits christlich und auch recht wohlhabend. Arius, der im [[Platonismus]] bewandert war, studierte wahrscheinlich bei [[Wikipedia:Lukian von Antiochia|Lukian von Antiochia]], der als Priester in [[Wikipedia:Antiochia am Orontes|Antiochia am Orontes]] tätig war.
 
Zu Beginn von Kaiser [[Wikipedia:Diokletian|Diokletian]]s [[Wikipedia:Christenverfolgung|Christenverfolgung]] lebte Arius bereits in Alexandria, wo er von [[Wikipedia:Petros I.|Petros von Alexandria]] zum [[Wikipedia:Diakon|Diakon]] und später von Bischof Achillas zum [[Wikipedia:Presbyter|Presbyter]] geweiht wurde.
 
Arius vertrat, ausgehend von seiner religions-philosophischen Bildung, die folgenden Lehren bezüglich der [[Christologie]]:
* dass der [[Logos]] und der Vater nicht gleichen Wesens seien ([[Wesensgleichheit]])
* dass der Sohn ein Geschöpf des Vaters sei
* dass es eine Zeit gegeben hat, als der Sohn nicht existierte; er habe einen Anfang gehabt (Bestreitung der anfangslosen Gleichewigkeit von Vater und Sohn).
 
Arius vertrat die Lehre, dass es nur einen wahren Gott gebe und dass [[Jesus Christus]] ein (besonders ausgezeichnetes) Geschöpf sei. Das Wesen des Vaters sei ihm unerkennbar, kurz: Gott-Vater und Jesus waren nicht gleichen Wesens.
 
{{GZ|Die arianischen Christen nahmen an, daß der Gott in jeder
Menschenbrust wohne. Daher glaubten die Goten an
eine Vergöttlichung des Menschen, wie Christus, der ihnen
vorangegangen sei, sie den Menschen gezeigt hatte. Diese
Anschauung war verknüpft mit einer tiefen Bildung des
Gemütes. Die Goten waren von größter Duldsamkeit gegen
jede andere religiöse Anschauung. Zwischen zwei
christlichen Religionen, die voneinander so verschieden
waren, war keine Verständigung möglich. War die absolute
Toleranz eine Eigenschaft dieser Goten, fiel es ihnen nicht
ein, einem anderen einen Glauben aufzuzwingen, so tritt
uns hierin schon der Unterschied entgegen von der Art und
Weise, wie zum Beispiel bei Karl dem Großen und Chlodwig,
den Anhängern des athanasischen Glaubensbekenntnisses,
das Christentum zu politischen Zwecken ausgebeutet
wurde.
 
Die Arianer sahen in Christus einen Menschen, hochentwickelt
über alle anderen Menschen zwar, aber Mensch
unter Menschen. Ihr Christus gehörte zu den Menschen
und wohnte in des Menschen Brust. Der Christus der athanasischen
Christen ist Gott selbst, der hoch über den
Menschen thronte.
 
Athanasius hat gesiegt, dadurch ist die Kulturentwickelung
wesentlich beeinflußt worden.|51|111}}
 
Etwa 318 kam es zu einem Streit zwischen dem Bischof [[Wikipedia:Alexander von Alexandria|Alexander von Alexandria]] (313–328) und Arius, wobei Arius Alexander des [[Wikipedia:Sabellianismus|Sabellianismus]] beschuldigte. Von einem Konzil, das Alexander daraufhin einberief, wurde Arius verurteilt und verbannt. Arius hatte jedoch zahlreiche Anhänger, und der Streit verbreitete sich von Alexandria über den gesamten Osten, während Arius bei [[Wikipedia:Eusebius von Nikomedia|Eusebius von Nikomedia]] Zuflucht fand.
 
Da Kaiser [[Wikipedia:Konstantin der Große|Konstantin]] ein politisches Interesse an einem einheitlichen Christentum hatte, berief er für 325 das [[Erstes Konzil von Nicäa|erste Konzil von Nicäa]] ein. Seit seinem Sieg über [[Wikipedia:Maxentius|Maxentius]] 312 tolerierte und privilegierte er das Christentum.<ref>Zu Konstantins Religionspolitik siehe nun zusammenfassend [[Wikipedia:Klaus Martin Girardet|Klaus Martin Girardet]]: ''Der Kaiser und sein Gott. Das Christentum im Denken und in der Religionspolitik Konstantins des Großen''. Berlin/New York 2010. Zum Konflikt mit Arius ebd., S.&nbsp;144ff.</ref> Die Lehre des Arius wurde auf dem Konzil schließlich als [[Häresie|häretisch]] verurteilt. Dem Schlusswort Konstantins folgend legten sie fest, dass Vater und Sohn ''gleichen Wesens'' seien ''(homoousios)''.
 
Arius selbst wurde verbannt, aber bereits 328 wurde die Verbannung durch den Einfluss des Bischofs Eusebius von Nikomedia wieder aufgehoben – im selben Jahr, in dem [[Wikipedia:Athanasius der Große|Athanasius]] Bischof von Alexandria wurde. Besonders im Osten wurde das ''[[Bekenntnis von Nicäa|Nicaenum]]'' eher negativ aufgenommen. Die Lehren des Arius wurden abgemildert, und bald schon gewannen die „Arianer“ im Osten die Oberhand. Allerdings ist der Terminus „Arianer“ sehr unscharf, da darunter in der Folgezeit auch Personen erfasst wurden, die mit den Lehren des Arius kaum etwas zu tun hatten.
 
335 sollte Arius auf kaiserlichen Befehl voll rehabilitiert werden. Er erklärte sich einverstanden, das Ergebnis von Nicäa zu unterschreiben, das er damals abgelehnt hatte. Bevor er jedoch in Konstantinopel die [[Kommunion]] erhalten konnte, starb er sehr plötzlich. Andere Quellen gehen davon aus, dass er von seinen Gegnern vergiftet wurde. Nach dem Bericht des [[Wikipedia:Sokrates Scholastikos|Sokrates Scholastikos]]<ref>Sokrates: ''Kirchengeschichte'', 1,38</ref> habe der [[Wikipedia:Metropolit|Metropolit]] [[Wikipedia:Alexander von Konstantinopel|Alexander von Konstantinopel]] (314–337), durch den kaiserlichen Befehl in einen Gewissenskonflikt gebracht, gebetet, dass entweder er oder Arius aus der Welt entfernt würden, bevor Arius zur Kommunion zugelassen würde.
 
Die Auseinandersetzungen brachen mit dem Tod des Arius jedoch nicht ab. Der so genannte [[Arianischer Streit|arianische Streit]] sollte vielmehr die [[Wikipedia:Reichskirche|Reichskirche]] noch das gesamte 4.&nbsp;Jahrhundert beschäftigen. In der Folgezeit kam es auch zu einer Zersplitterung der „Arianer“: Die ''Homöusianer'', die mit Arius praktisch kaum noch etwas zu tun hatten, sowie die ''Homöer'', die von den Kaisern [[Wikipedia:Constantius II.|Constantius II.]] und [[Wikipedia:Valens|Valens]] favorisiert wurden, und die in der Forschung bisweilen als „radikale Arianer“ bezeichneten  ''Anhomöer'', siehe [[Wikipedia:Aëtios von Antiochia|Aëtios]].
 
== Literatur ==
 
* {{Literatur|Autor=Guido Bee|Herausgeber=Jean-Marie Mayeur, Luce Pietri, Andre Vauchez|Sammelwerk=Die Geschichte des Christentums|Titel=Altertum. Das Entstehen der einen Christenheit (250–430)|Seiten=271ff.|Verlag=[[Herder]]|Ort=Freiburg in Breisgau|Jahr=2005|ISBN=978-3-451-29100-5|Originaltitel=Histoire du christianisme des origines à nos jours|Übersetzer=Thomas Böhm|Band=Band 2|Kommentar=Sonderausgabe in 6 Bänden}}
* {{Literatur|Autor=[[Wikipedia:Thomas Böhm (Theologe)|Thomas Böhm]]|Titel=Die Christologie des Arius. Dogmengeschichtliche Überlegungen unter besonderer Berücksichtigung der Hellenisierungsfrage|Ort=St. Ottilien|Verlag=EOS|Jahr=1991|Sammelwerk=Studien zur Theologie und Geschichte, Münchener Universitätsschriften, Katholisch-Theologische Fakultät|Band=Band 7|Kommentar=Zugleich Dissertation, Universität München, 1991|ISBN=3-88096-907-8}}
* Rudolf Steiner: ''Über Philosophie, Geschichte und Literatur'', [[GA 51]] (1983), ISBN 3-7274-0510-4 {{Vorträge|051}}
 
{{GA}}
 
== Weblinks ==
 
{{Commonscat}}
* {{DNB-Portal|118645781}}
* [http://www.theologie-systematisch.de/christologie/4nizaea.htm Aktuelle Literatur zu Arius]
 
== Anmerkungen ==
<references />
 
{{Normdaten|TYP=p|GND=118645781|LCCN=n/82/45062|VIAF=12404999}}
 
{{DEFAULTSORT:Arius}}
[[Kategorie:Arianismus]]
[[Kategorie:Geboren im 3. Jahrhundert]]
[[Kategorie:Gestorben 336]]
[[Kategorie:Mann]]
 
{{Personendaten
|NAME=Arius
|ALTERNATIVNAMEN=Areios
|KURZBESCHREIBUNG=Theologe, Begründer des Arianismus
|GEBURTSDATUM=um 260
|GEBURTSORT=
|STERBEDATUM=336
|STERBEORT=[[Konstantinopel]]
}}
 
{{Wikipedia}}

Version vom 26. Januar 2014, 10:30 Uhr

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