Pragmatismus und Forellenquintett: Unterschied zwischen den Seiten

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Der Ausdruck '''Pragmatismus''' (von [[Altgriechische Sprache|griech.]]  {{Polytonisch|πρᾶγμα }} ''pragma'' „Handlung“, „Sache“) bezeichnet umgangssprachlich ein [[Sozialverhalten|Verhalten]] oder [[Handeln|Handlungen]], die sich nach bekannten, zugrundeliegenden Gegebenheiten richten. Pragmatisches Handeln ist nicht an unveränderliche Prinzipien gebunden.
[[Datei:Schuberthaus in Steyr.jpg|mini|hochkant|Schuberthaus am [[Stadtplatz (Steyr)|Steyrer Stadtplatz]] Nr. 16]]


In der [[Philosophie]] wird damit eine Denkrichtung bezeichnet, die von [[Charles S. Peirce]] und [[William James]] begründet und im Anschluss vornehmlich von [[John Dewey]] und [[George Herbert Mead]] fortgeführt wurde. Dem Pragmatismus zufolge sind es die praktischen Konsequenzen und Wirkungen einer [[Lebenswelt|lebensweltlichen]] Handlung, welche bestimmen, was die [[Bedeutung (Sprachphilosophie)|Bedeutung]] oder die [[Wahrheit]] von [[Begriff (Philosophie)|Begriffen]], [[Aussage]]n und [[Meinung]]en ausmacht. Die menschliche Praxis wird als ein Fundament auch der [[theoretische Philosophie|theoretischen Philosophie]] (also insb. der [[Erkenntnistheorie]] und [[Ontologie]]) verstanden, da vorausgesetzt wird, dass auch das theoretische Wissen dem praktischen Umgang mit den Dingen entspringt und auf diese angewiesen bleibt.
Das [[Klavierquintett]] opus post. 114 – [[Deutsch-Verzeichnis|D 667]] in [[A-Dur]] von [[Franz Schubert]] ist unter dem Namen '''Forellenquintett''' bekannt. Es ist Schuberts einziges Klavierquintett und verlangt die aus heutiger Sicht unübliche Besetzung [[Pianoforte]], [[Violine]], [[Bratsche|Viola]], [[Violoncello]] und [[Kontrabass]], für die jedoch von Anfang des 19.&nbsp;Jahrhunderts bis kurz vor dem Ersten Weltkrieg eine ganze Reihe von Werken geschrieben wurden.<ref>Wolfgang Sawodny: ''Das Klavierquintett mit Kontrabaß'', in: Walter Salmen (Hg): ''Kontrabass und Baßfunktion'', 1986, S. 123 - dort auch eine Liste des Repertoires</ref>


Zahlreiche Grundbegriffe der systematischen Philosophie wurden dieser [[Pragmatische Maxime|pragmatischen Maxime]] gemäß neu interpretiert, darunter der Begriff der Wahrheit; das Forschungsprogramm des Pragmatismus wurde auf verschiedene Problemzusammenhänge und praktische Kontexte angewendet, darunter auf den der Religion. Nachdem der Pragmatismus in den ersten Jahrzehnten des 20.&nbsp;Jahrhunderts weniger einflussreich war, verstehen sich seit den 1970er-Jahren einige Philosophen dezidiert in der Tradition des klassischen amerikanischen Pragmatismus, darunter [[Richard Rorty]], [[Hilary Putnam]] und [[Robert Brandom]].
== Entstehung und Erstausgabe ==
Schubert begann die Komposition des heiteren Stücks vermutlich im Jahre 1819 während seines ersten Aufenthaltes in [[Steyr]], [[Österreich]] und vollendete es in [[Wien]]. Als einzige handschriftliche Quelle blieb eine Abschrift in Stimmen von Schuberts Freund Albert Stadler. Aus ihrem Titelblatt geht hervor, dass das Quintett auf Anregung und Wunsch des Steyrer Musikmäzens und Cellisten Silvester Paumgartner entstand und ihm auch gewidmet ist.


Eingeführt wurde der Begriff „Pragmatismus“ im Jahr 1898 in einer Vorlesung durch [[William James]], der dabei jedoch ausdrücklich [[Charles S. Peirce|Charles Sanders Peirce]] als den Begründer dieser Philosophie anführte und dazu auf dessen Veröffentlichungen aus dem Jahr 1878 verwies. Da die Lehre des Pragmatismus jedoch von mehreren anderen Autoren auf deren je eigene Weise ausgeführt wurde, was mit der ursprünglichen Auffassung nicht übereinstimmte<!--dieser Teilsatz ist elyptisch-->, nannte Peirce später seine eigene Lehre [[Pragmatizismus]]. Peirce wollte damit auf die Bedeutung des Prinzips von Wissenschaft als geschlossenem System und die daraus folgende Rolle der Terminologie hinweisen. Er wandte sich ausdrücklich gegen die „lockeren Schreiber“, die seine Begriffe außerhalb seines theoretischen Konzepts verwendeten.
Im Jahr nach Schuberts Tod, 1829, veröffentlichte der Wiener Musikverleger Josef Czerny, der das eigenschriftliche Manuskript aus Schuberts Nachlass gekauft hatte, dieses Quintett ebenfalls in Stimmen als op. post. 114. Das Autograph ist bis heute verschollen, doch war es mit ziemlicher Sicherheit Vorlage für Abschrift und Erstausgabe. Vergleicht man Stadlers Stimmen mit denjenigen der Wiener Erstausgabe, so ist aus vielen Details zu erkennen, dass das Autograph in Partitur notiert gewesen sein muss.


{{GZ|Es ist das Ergebnis dieser Meinung: Naturwissenschaft
Den Beinamen erhielt das Quintett, weil Schubert dem [[Variation (Musik)|Variation]]<nowiki />ensatz sein Lied ''[[Die Forelle]]'' als Thema zugrunde legte (nach dem Gedicht von [[Christian Friedrich Daniel Schubart]]).
sagt nichts aus über des Menschen höchste ErkenntnishofTnungen;
aber sie gibt das Gefühl, daß sie das Forschen
auf einen sicheren Boden stellt; also lasse man alles andere,
was nicht in ihrem Bereich liegt, auf sich beruhen
oder Gegenstand des Glaubens sein.


Deutlich ausgeprägt zeigt sich die Wirkung dieses aus
== Zur Struktur siehe auch ==
der naturwissenschaftlichen Vorstellungsart kommenden
*{{WikipediaDE|Forellenquintett#Struktur}}
Druckes an der Gedankenströmung, die unter dem Namen
des «Pragmatismus» an der Wende des neunzehnten und
zwanzigsten Jahrhunderts alles menschliche Wahrheitsstreben
auf einen sicheren Boden stellen will. Der Name
«Pragmatismus» stammt aus einem 1878 in der amerikanischen
Zeitschrift «Populär Science» von ''Charles Peirce''
veröffentlichten Aufsatz. Die wirkungsvollsten Träger
dieser Vorstellungsart sind ''William James'' (1842—1910)
in Amerika und ''F. C. Schiller'' in England. (Der letztere
gebraucht den Namen «Humanismus»: vgl. «Humanism»
1903, «Studies in Humanism» 1907.) Man kann den Pragmatismus
Unglauben an die Kraft des Gedankens nennen.
Er spricht dem Denken, das in sich bleiben wollte, die
Fähigkeit ab, etwas zu erzeugen, das sich als Wahrheit,
als durch sich berechtigte Erkenntnis ausweisen kann. Der
Mensch steht den Vorgängen der Welt gegenüber und
muß handeln. Dabei dient ihm das Denken als Helfer. Es
faßt die Tatsachen der äußeren Welt in Ideen zusammen,
kombiniert sie. Und diejenigen Ideen sind die besten,
welche dem Menschen zu rechtem Handeln so verhelfen,
daß er seine Ziele im Einklänge mit den Welterscheinungen
finden kann. Und solche beste Ideen anerkennt der
Mensch als seine Wahrheit. Der Wille ist Herrscher im
Verhältnis des Menschen zur Welt, nicht das Denken. In
seinem Buche «Der Wille zum Glauben» (1899 ins Deutsche
übersetzt) spricht sich James so aus: «Der Wille bestimmt
das Leben, das ist sein Urrecht; also wird er auch
ein Recht haben, auf die Gedanken einen Einfluß zu üben.
Nicht zwar auf die Feststellung der Tatsachen im einzelnen:
hier soll sich der Verstand allein nach den Tatsachen
selbst richten; wohl aber auf die Auffassung und Deutung
der Wirklichkeit im ganzen. Reichte die wissenschaftliche
Erkenntnis bis an das Ende der Dinge, dann möchten wir
allein auf Wissenschaft leben. Da sie uns nur die Ränder
des dunklen Kontinents, den wir das Universum nennen,
ein wenig erleuchtet, und da wir uns doch auf unsere
Gefahr irgendwelche Gedanken von dem Universum, dem
wir mit unserem Leben angehören, bilden müssen, so werden
wir recht tun, wenn wir uns solche Gedanken bilden, als
sie unserem ganzen Wesen entsprechen, Gedanken, die uns
möglich machen, zu wirken, zu hoffen, zu leben.» Der Gedanke
hat nach dieser Anschauung kein Eigenleben, das sich
in sich vertiefen und, etwa im Sinne Hegels, zum Quell des
Daseins dringen könne; er leuchtet im menschlichen Ich
nur auf, um dem Ich zu folgen, wenn es wollend und lebend
in die Welt eingreift. Der Pragmatismus entkleidet
den Gedanken der Macht, welche er seit dem Heraufkommen
der griechischen "Weltanschauung gehabt hat. Die Erkenntnis
ist dadurch zu einem Erzeugnis des menschlichen
Wollens gemacht; sie kann im Grunde nicht mehr das Element
sein, in welches der Mensch untertaucht, um sich
selbst in seinem wahren Wesen zu finden. Das selbstbewußte
Ich taucht nicht denkend in sich unter; es verliert
sich in die dunklen Untergründe des Willens, in denen der
Gedanke nichts beleuchtet als die Ziele des Lebens, die als
solche aber nicht aus dem Gedanken entspringen. - Die
Macht der äußeren Tatsachen über den Menschen ist überstark
geworden; das Bewußtsein, im Eigenleben des Denkens
ein Licht zu finden, das letzte Daseinsfragen beleuchtet,
ist auf den Nullpunkt herabgesunken. Im Pragmatismus
ist die Leistung der neueren Weltanschauungsentwickelung
am meisten von dem entfernt, was der Geist
dieser Entwickelung fordert: mit dem selbstbewußten Ich
denkend in Weltentiefen sich zu finden, in denen sich dieses
Ich so mit dem Quellpunkt des Daseins verbunden fühlt
wie das griechische Forschen durch den wahrgenommenen
Gedanken. Daß dieser Geist ein solches fordert, offenbart
sich aber besonders durch den Pragmatismus. Erstellt «den
Menschen» in den Blickpunkt seines Weltbildes. Am Menschen
soll sich zeigen, wie Wirklichkeit im Dasein waltet.
So richtet sich die Hauptfrage nach dem Elemente, in dem
das selbstbewußte Ich ruht. Aber die Kraft des Gedankens
reicht nicht aus, Licht in dieses Element zu tragen. Der
Gedanke bleibt in den oberen Schichten der Seele zurück,
wenn das Ich den Weg in seine Tiefen gehen will.|18|552ff}}


==Literatur==
== Siehe auch ==
* [[Rudolf Steiner]]: ''Die Rätsel der Philosophie in ihrer Geschichte als Umriß dargestellt'', [[GA 18]] (1985), ISBN 3-7274-0180-X {{Schriften|018}}
*{{WikipediaDE|Forellenquintett}}


{{GA}}
== Literatur ==
* Stephen Hefling: ''Nineteenth-Century Chamber Music.'' Routledge, 1998, S. 61–68.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [https://vimeo.com/8233955 3. Satz], [https://vimeo.com/8233740 4. Satz] und [https://vimeo.com/8233315 5. Satz] vom Kammermusik-Wettbewerb 2009 in Zagreb
* [https://www.youtube.com/watch?time_continue=1168&v=g3k81__bwrM Schubert:Forellenquintett] YouTube


* [[Joachim Stiller]]: [http://joachimstiller.de/philosophie13.html Projekt Pragmatismus] Website
== Einzelnachweise ==
<references />


{{wikipedia}}
{{Normdaten|TYP=w|GND=300141475|LCCN=n/81/138458|VIAF=181446712}}


[[Kategorie:Weltanschauung]]
[[Kategorie:Werk von Franz Schubert]]
[[Kategorie:Philosophie nach Richtung]]
 
[[Kategorie:Philosophische Richtung]]
{{Wikipedia}}
[[Kategorie:Philosophie des 19. Jahrhunderts]]
[[Kategorie:Philosophie des 20. Jahrhunderts]]
[[Kategorie:Pragmatismus|!]]

Version vom 13. Juli 2019, 23:58 Uhr

Schuberthaus am Steyrer Stadtplatz Nr. 16

Das Klavierquintett opus post. 114 – D 667 in A-Dur von Franz Schubert ist unter dem Namen Forellenquintett bekannt. Es ist Schuberts einziges Klavierquintett und verlangt die aus heutiger Sicht unübliche Besetzung Pianoforte, Violine, Viola, Violoncello und Kontrabass, für die jedoch von Anfang des 19. Jahrhunderts bis kurz vor dem Ersten Weltkrieg eine ganze Reihe von Werken geschrieben wurden.[1]

Entstehung und Erstausgabe

Schubert begann die Komposition des heiteren Stücks vermutlich im Jahre 1819 während seines ersten Aufenthaltes in Steyr, Österreich und vollendete es in Wien. Als einzige handschriftliche Quelle blieb eine Abschrift in Stimmen von Schuberts Freund Albert Stadler. Aus ihrem Titelblatt geht hervor, dass das Quintett auf Anregung und Wunsch des Steyrer Musikmäzens und Cellisten Silvester Paumgartner entstand und ihm auch gewidmet ist.

Im Jahr nach Schuberts Tod, 1829, veröffentlichte der Wiener Musikverleger Josef Czerny, der das eigenschriftliche Manuskript aus Schuberts Nachlass gekauft hatte, dieses Quintett ebenfalls in Stimmen als op. post. 114. Das Autograph ist bis heute verschollen, doch war es mit ziemlicher Sicherheit Vorlage für Abschrift und Erstausgabe. Vergleicht man Stadlers Stimmen mit denjenigen der Wiener Erstausgabe, so ist aus vielen Details zu erkennen, dass das Autograph in Partitur notiert gewesen sein muss.

Den Beinamen erhielt das Quintett, weil Schubert dem Variationensatz sein Lied Die Forelle als Thema zugrunde legte (nach dem Gedicht von Christian Friedrich Daniel Schubart).

Zur Struktur siehe auch

Siehe auch

Literatur

  • Stephen Hefling: Nineteenth-Century Chamber Music. Routledge, 1998, S. 61–68.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Sawodny: Das Klavierquintett mit Kontrabaß, in: Walter Salmen (Hg): Kontrabass und Baßfunktion, 1986, S. 123 - dort auch eine Liste des Repertoires


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