Motorprotein und Feuerwehrknoten: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Motorproteine''' sind hochgradig [[allosterisch]]e [[Protein]]e, die durch [[Hydrolyse]] von [[ATP]] chemische Energie in mechanische Energie umwandeln und so den [[Zelle (Biologie)|Zellen]] für Transport- und [[Bewegung]]prozesse dienen. Sie bestehen aus einer Kopf- oder Motordomäne, welche die ATP-Bindungsstelle und die für die Bewegung zuständigen Strukturen enthält, und einer sehr variablen Schwanzdomäne, die sich mit der zu bewegenden Last verbindet.
'''Feuerwehrknoten''' sind [[Knoten (Knüpfen)|Knoten]], die im Feuerwehrdienst benötigt werden.


== Cytoskelett-Motorproteine ==
Bei der [[Feuerwehr]] dienen die Knoten dazu, Gegenstände festzubinden oder gegen Umfallen und Wegrutschen zu sichern. Sie können auch zum Anschlagen von Lasten oder Werkzeugen verwendet werden. Es sollen durch die Knoten sichere Verbindungen hergestellt werden, die anschließend einfach zu lösen sind.


Im [[Cytoskelett]] der Zellen gibt zwei Gruppen von Motorproteinen.  
Einige Knoten werden auch zur [[Menschenrettung]], beim Selbstretten oder bei der [[Absturzsicherung (Mensch)|Absturzsicherung]] eingesetzt. Für einige Knoten werden verschiedene Namen verwendet (z. B. entspricht der [[Palstek]] dem ''Feuerwehrrettungsknoten''). Aus der Vielzahl von Knoten werden hier die gebräuchlichsten aufgeführt.


=== Aktin-Motorproteine ===
== In Deutschland eingesetzte Feuerwehrknoten ==
[[Datei:Sarcomere.svg|mini|300px|Molekularer Mechanismus der Muskelkontraktion]]
Für Deutschland werden in der [[Feuerwehr-Dienstvorschrift]] 1<ref NAME=FwDV1>[http://www.bbk.bund.de/SharedDocs/Downloads/BBK/DE/FIS/DownloadsRechtundVorschriften/Volltext_Fw_Dv/FwDV%201_Stand_Erl_Maerz07.pdf?__blob=publicationFile Feuerwehr-Dienstvorschrift 1] Grundtätigkeiten - Lösch- und Hilfeleistungseinsatz (mit redaktionellen Ergänzungen bis 03/2007), Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, 2007</ref> die Knoten beschrieben, die in Einsatz und Übung verwendet werden sollen. In Sondereinheiten (z.&nbsp;B. [[Höhenrettungsgruppe]]n) können zusätzliche Knoten verwendet werden, die keinen Eingang in die Feuerwehr-Dienstvorschriften gefunden haben.


'''Myosin''' (von {{ELSalt|μῦς}} ''mys'' „Muskel“) bildet eine ganze Familie von Motorproteinen, die zusammen mit den [[Aktinfilamente]]n des Cytoskeletts tätig sind. Die in allen [[Muskelfaser]]n vorkommenden Myosine der Klasse II werden als ''konventionelle Myosine'' bezeichnet und dienen der [[Muskelkontraktion]]. Alle anderen Klassen werden als ''unkonventionelle Myosine'' eingestuft. Myosin V etwa ist bei der Zellteilung für die Weitergabe des peripheren [[Endoplasmatisches Retikulum|endoplasmatischen Retikulums]] an die Tochterzellen verantwortlich.  
Der früher in Deutschland weit verbreitete [[Kreuzknoten]] ist in der neuen FwDV 1 (September 2006) nicht mehr aufgeführt und ab diesem Zeitpunkt nicht mehr anzuwenden. Zum Verbinden von Leinen im Feuerwehrdienst sind nunmehr der Schotenstich und der Achterknoten vorgesehen.


Das langgestreckte Myosin II besteht aus [[Dimer]]en, die aus zwei identischen ''schweren Ketten'' (Heavy Chain) und vier paarweise identischen ''leichten Ketten'' (Light Chain) gebildet werden. Die schweren Ketten haben N-terminale Kopfdomänen und lange Schwanzdomänen, die im Dimer zu einer Doppelwendel aus zwei α-Helices zusammengewickelt sind. Die viel kleineren leichten Ketten werden nahe der Kopfdomänen angebunden.
=== Kritik ===
 
Grundsätzlich sollten alle Knoten, die der Sicherung und dem Transport von Personen und schweren Lasten dienen, eine hohe Sicherheit gegen unbeabsichtigte Lösung oder Schwächung des Materials aufweisen. Die Kritik, dass dies ist bei den aufgeführten Knoten nicht immer der Fall sein soll, wurde spätestens durch die Neufassung der FwDV 1 (Ausgabe September 2006)<ref Name=FwDV1 /> nachfolgend Rechnung getragen:
Die langen Doppelwendeln des Myosin-Schwanzes lagern sich mit anderen Myosinmolekülen zu Bündeln zusammen. So entsteht ein bipolares dickes Filament mit mehreren hundert Köpfen, die an den beiden Enden in entgegengesetzte Richtungen zeigen. Die Myosin-Filamente können dadurch gut an den Aktin-Filamenten vorbeigleiten und so den [[Muskel]] verkürzen. Die dazu nötige Energie wird durch die Hydrolyse von ATP gewonnen, das an die Myosinköpfe gebunden ist<ref>vgl. Bruce Alberts, S. 1034ff.</ref>.
* Die Verwendung eines Gerätesets Absturzsicherung ist einem Einsatz der Feuerwehrleine vorzuziehen.
 
* Der unzureichende Kreuzknoten<ref>Das Ashley-Buch der Knoten, Sonderausgabe 2005, S. 28, Knoten 74f</ref> wurde durch den Achterknoten ersetzt.
=== Mikrotubuli-Motorproteine ===
 
'''Kinesin''' bildet ebenfalls meist Dimere, die aus zwei schweren und zwei leichten Proteinketten bestehen. Die beiden Kopfdomänen des Dimers binden sich dabei alternierend an die [[Tubuline|β-Tubuline]], die am Aufbau der [[Mikrotubuli]] beteiligt sind und wandern an diesen unter Verbrauch der von ATP gelieferten Energie entlang. Die Schwanzdomaäne bindet sich an die zu tranportierende Last. Meist handelt es sich dabei um [[Vesikel]] oder [[Organell]]e. Die Bewegungsrichtung weist dabei meist vom Zellkern zur Zellmembran.
 
'''Dynein''' bildet in der Regel auch Dimere, die aus zwei schweren Proteinketten und weiteren Bestandteilen bestehen. Im Gegensatz zu den Kinesinen bewegen sie sich aber meist von der Zellmembran zum Zellkern.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Kategorie:Feuerwehrknoten}}
* {{WikipediaDE|Feuerwehrknoten}}
* {{WikipediaDE|Liste von Knoten}}


* {{WikipediaDE|Motorprotein}}
== Literatur ==
* {{WikipediaDE|Myosin}}
* Clifford Ashley: ''Das Ashley-Buch der Knoten. Über 3800 Knoten. Wie sie aussehen. Wozu sie gebraucht werden. Wie sie gemacht werden.'' Edition Maritim, Hamburg 2005, ISBN 3-89225-527-X (Sonderausgabe).
* {{WikipediaDE|Kinesin}}
* Geoffrey Budworth: ''Knoten für die Praxis - Eine systematische Anleitung'', Verlag Delius Klasing, Bielefeld 2002, ISBN 3-7688-1348-7
* {{WikipediaDE|Dynein}}


== Literatur ==
== Weblinks ==
* Bruce Alberts et al.: ''Molekularbiologie der Zelle'', 6. Auflage, Wiley-VCH, Weinheim 2017, ISBN 978-3527340729, eBook ISBN 978-3527698455
* [http://kfv-dachau.de/index.php?page=772 Knoten als Video]
* Neil A. Campbell, Jane B. Reece, Lisa A. Urry, Michael L. Cain, Steven A. Wasserman, Peter V. Minorsky, Robert B. Jackson: ''Campbell Biologie'', 10. Auflage, Pearson Studium 2015, ISBN 978-3-8632-6725-4, eBook {{ASIN|B0181U7ANU}}


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />


<references />
[[Kategorie:Feuerwehrknoten|!]]


[[Kategorie:Zellbiologie]] [[Kategorie:Protein]]
{{Wikipedia}}

Aktuelle Version vom 13. September 2019, 19:54 Uhr

Feuerwehrknoten sind Knoten, die im Feuerwehrdienst benötigt werden.

Bei der Feuerwehr dienen die Knoten dazu, Gegenstände festzubinden oder gegen Umfallen und Wegrutschen zu sichern. Sie können auch zum Anschlagen von Lasten oder Werkzeugen verwendet werden. Es sollen durch die Knoten sichere Verbindungen hergestellt werden, die anschließend einfach zu lösen sind.

Einige Knoten werden auch zur Menschenrettung, beim Selbstretten oder bei der Absturzsicherung eingesetzt. Für einige Knoten werden verschiedene Namen verwendet (z. B. entspricht der Palstek dem Feuerwehrrettungsknoten). Aus der Vielzahl von Knoten werden hier die gebräuchlichsten aufgeführt.

In Deutschland eingesetzte Feuerwehrknoten

Für Deutschland werden in der Feuerwehr-Dienstvorschrift 1[1] die Knoten beschrieben, die in Einsatz und Übung verwendet werden sollen. In Sondereinheiten (z. B. Höhenrettungsgruppen) können zusätzliche Knoten verwendet werden, die keinen Eingang in die Feuerwehr-Dienstvorschriften gefunden haben.

Der früher in Deutschland weit verbreitete Kreuzknoten ist in der neuen FwDV 1 (September 2006) nicht mehr aufgeführt und ab diesem Zeitpunkt nicht mehr anzuwenden. Zum Verbinden von Leinen im Feuerwehrdienst sind nunmehr der Schotenstich und der Achterknoten vorgesehen.

Kritik

Grundsätzlich sollten alle Knoten, die der Sicherung und dem Transport von Personen und schweren Lasten dienen, eine hohe Sicherheit gegen unbeabsichtigte Lösung oder Schwächung des Materials aufweisen. Die Kritik, dass dies ist bei den aufgeführten Knoten nicht immer der Fall sein soll, wurde spätestens durch die Neufassung der FwDV 1 (Ausgabe September 2006)[1] nachfolgend Rechnung getragen:

  • Die Verwendung eines Gerätesets Absturzsicherung ist einem Einsatz der Feuerwehrleine vorzuziehen.
  • Der unzureichende Kreuzknoten[2] wurde durch den Achterknoten ersetzt.

Siehe auch

Literatur

  • Clifford Ashley: Das Ashley-Buch der Knoten. Über 3800 Knoten. Wie sie aussehen. Wozu sie gebraucht werden. Wie sie gemacht werden. Edition Maritim, Hamburg 2005, ISBN 3-89225-527-X (Sonderausgabe).
  • Geoffrey Budworth: Knoten für die Praxis - Eine systematische Anleitung, Verlag Delius Klasing, Bielefeld 2002, ISBN 3-7688-1348-7

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Feuerwehr-Dienstvorschrift 1 Grundtätigkeiten - Lösch- und Hilfeleistungseinsatz (mit redaktionellen Ergänzungen bis 03/2007), Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, 2007
  2. Das Ashley-Buch der Knoten, Sonderausgabe 2005, S. 28, Knoten 74f


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