Kalki und Pontius Pilatus: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Kalki1790s.jpg|thumb|200px|Kalki, die zehnte und letzte Inkarnation [[Vishnu]]s, Kupferstich (um 1790)]]
[[Datei:Munkacsy - christ before pilate.jpg|miniatur|350px|''Christus vor Pilatus'', Gemälde von [[Wikipedia:Mihály von Munkácsy|Mihály von Munkácsy]], 1881]]
'''Kalki''' ([[Sanskrit]], m., कल्कि, Kalki - in der Literatur auch als कल्किन्, '''Kalkin''' oder '''Kalaki''' überliefert) gilt als '''zehnter Avatar''' und letzte [[Inkarnation]] [[Vishnu]]s. Er ist ein zukünftiger [[Avatar]], der gemäß dem Bhagavad Purana<ref>Bhagavad Purana, Canto 1, Kapitel 3 und Canto 12, Kapitel 12</ref>, Agni Purana<ref> Agni Purana, Kapitel 16 und Bhasa Bharata, Kapitel 190</ref>, Visnu Purana<ref>Visnu Purana Canto 4</ref> und Padama Purana<ref>Padma Purana, Canto 6, Kapitel 71</ref> am Ende des gegenwärtigen ''Kali-Yugas''  als Sohn Vishnuyasas erscheint, um die korrupten Herrscher und ''Mlecchas'' (Barbaren) zu töten und den  [[Dharma]] (Gesetz und Tugend) wieder herzustellen. Darauf soll das nächste Zeitalter, das ''Krita-Yuga'', beginnen. Nach einer südindischen, volkstümlichen Überlieferung wird Vishnu in der Gestalt des weißen Pferdes Kalki, nach der literarischen Tradition der [[Brahmanen]] aber als Reiter mit dem Namen Kalki auf dem weißen Pferd '''Devadatta''' erscheinen<ref>Harry Eilenstein: ''Die Entwicklung der indogermanischen Religionen'', Books on Demand 2014, ISBN 978-3738687064 [https://books.google.at/books?id=7ucEvdUobLoC&pg=PA213 google]</ref>.
'''Pontius Pilatus''' war von 26 bis 36 n. Chr. [[Wikipedia:Statthalter|Statthalter]] ([[Wikipedia:Präfekt (Römisches Reich)|Präfekt]]) des römischen Kaisers [[Wikipedia:Tiberius|Tiberius]] in [[Wikipedia:Judäa|Judäa]] und ist vor allem durch die Schilderungen im [[Neues Testament|Neuen Testament]] bekannt. Tatsächlich liegt dem Namen des Pontius Pilatus eine tiefere Bedeutung zugrunde. In der leicht abgewandelten Form [[Póntos Pyletós]] ([[Griechische Sprache|griech.]] wörtlich ''zusammengezogenes Meer'') ist er eine esoterische Bezeichnung für die zusammengezogene feste sinnliche [[Materie]], in der sich der [[Mensch]] und auch der [[Christus]] auf [[Erde (Planet)|Erden]] [[Inkarnation|inkarnieren]] und die damit verbundenen [[Leid]]en auf sich nehmen muss. In diesem Sinn ist auch seine Erwähnung im [[Apostolisches Glaubensbekenntnis|Apostolischen Glaubensbekenntnis]] (''"gelitten unter Pontius Pilatus"'') aus [[okkult]]er Sicht zu verstehen, das in Wahrheit eine Schilderung der christlichen [[Initiation]] enthält.


Einige indische Autoren wie [[Sri Aurobindo]] sehen in den zehn [[Vishnu#Die 10 Avataras|Avataras]] ein Symbol für die Stufen der Entwicklung des menschlichen Bewusstseins, d.h. von der tierischen Stufe bis zum erwachten Geist in seiner höchsten Vollendung. Kalki repräsentiert für sie die zukünftige Bewusstseinsstufe. Der [[Theosoph]] [[Benjamin Creme]] sieht in Kalki das hinduistische Pendant zum buddhistischen [[Maitreya]], dem zukünftigen [[Buddha]], dem [[Imam Mahdi]] des Islam und dem [[Die Wiederkehr des Christus im Ätherischen|wiederkehrenden Christus]].
Im Neuen Testament tritt ''Pontius Pilatus'' als philosophisch gebildeter Römer auf, was er durch seine Frage: "Was ist [[Wahrheit]]?" erkennen läßt.


Das Motiv findet sich in ähnlicher Form auch in der [[Apokalypse des Johannes]]:
"Nehmen wir einmal an, die alte hebräische Lehre hätte nicht eine
 
Regeneration erfahren durch das Christentum, es hatte ja dasjenige
{{GZ|Da ist ein Pferd mit erhobenem Vorderfuß. Auf diesem Pferd ist
herauskommen müssen, was für Paulus eine unbedingte Überzeugung
eine Göttergestalt mit einem Bogen. Sie gibt ein gewisses Zeichen,
vor dem Ereignis von Damaskus war. Paulus hat etwa so gedacht: Es
dann tritt das Pferd mit dem Vorderfuß einer Schlange auf den Kopf.
gibt eine althergebrachte Lehre. Ursprünglich war sie vorhanden als
Das ist das Pferd Kalki. Dadurch wird dargestellt, dass alles dasjenige,
eine göttlich-geistige Offenbarung, die an die Menschen geistig herangekommen war in Urzeiten, so wie ich es eben heute charakterisiert
was noch niederer Natur ist, abfällt, dass eine Zukunft kommen
habe. Dann ist sie durch das Schrifttum aufbewahrt worden. Unter
wird, wo der Göttersohn - das ist derjenige, der auf dem Pferde
den hebräischen Menschen gab es Schriftgelehrte, die aus der Schrift
sitzt -, kommen wird und als König, mit der Krone geschmückt,
wußten, was da noch aufbewahrt worden war von der alten Götterweisheit her. Aus diesen Schriftgelehrten heraus entstand das Urteil,
die Offenbarung dessen bringen wird, was in dem Buche mit den
das den Christus Jesus zum Tode verurteilt hat. Solch ein Mensch wie
sieben Siegeln versteckt ist. Das ist ein Mysterium, das Sie überall
Paulus, als er noch Saulus war, sieht also hinauf zu der Urgötterweisheit. Aus der strömt herunter bis zu den Schriftgelehrten seiner Zeit
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dasjenige, was diese Götterweisheit dem Menschen geworden ist. Indem hervorragende Menschen sich hingegeben haben dem Schrifttum,
 
konnte diese Götterweisheit nur dazu führen, daß gerechte Urteile
Nur ganz äußerlich konnte ich es andeuten. Das ist aber heute
gesprochen wurden. Ein Unschuldiger, der zum Kreuzestod verurteilt
noch etwas, was als Mysterium nur erlebt und geschaut werden
wird: unmöglich, unmöglich! wenn sich alles so vollzog, wie es sich
kann von einem Apokalyptiker, das aber in derselben Weise in der
vollzogen hat bei der Verurteilung des Christus Jesus. Nur der römische Landpfleger Pontius Pilatus, der war schon instinktiv hineinverstrickt in eine ganz andere Weltanschauung, der konnte das inhaltsvolle Wort aussprechen: Was ist Wahrheit? - Für Paulus, als er noch
Zukunft in uns erschlossen werden wird, wie ja auch Johannes uns
Saulus war, war keine Möglichkeit, auch nur daran zu denken, daß
die Entsiegelung der alten Welt erschlossen und aufgeschrieben hat.
das, was nach gerechtem Urteile sich vollzogen hat, nicht hätte Wahrheit sein sollen."
Dann werden wir begreifen, dass es hindeutet auf die Zeit, wo die
(Lit.: [[GA 211]], S. 117f).
Ältesten, die Väter, die Offenbarung dessen empfangen, was diesem
Mysterium zugrunde liegt und bei seiner Entsiegelung erscheint.|90a|368}}
 
Im sechsten Kapitel der Apokalypse, als bei der Öffnung des ersten Siegels der erste der vier [[Apokalyptische Reiter|apokalyptischen Reiter]] erscheint, wird dieses Bild so geschildert:
 
{{Zitat|1 Und ich sah, dass das Lamm das erste der sieben Siegel auftat, und ich hörte eines der vier Wesen sagen wie mit einer Donnerstimme: Komm!
2 Und ich sah, und siehe, ein weißes Pferd. Und der darauf saß, hatte einen Bogen, und ihm wurde eine Krone gegeben, und er zog aus sieghaft und um zu siegen.|Offenbarung des Johannes|{{BB|Off|6|1-2|LUT}}}}


== Literatur ==
== Literatur ==


*Rudolf Steiner: ''Selbsterkenntnis und Gotteserkenntnis I'', [[GA 90a]] (2017), ISBN 978-3-7274-0900-4 {{Vorträge|90a}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Das Sonnenmysterium und das Mysterium von Tod und Auferstehung'', ([[GA 211]]), Dornach 1986
 
{{GA}}
 
== Einzelnachweise ==
<references/>
 
== Weblinks ==
* {{Commonscat|Kalki|{{PAGENAME}}}}


* [http://www.salagram.net/kalki.html Kalki im Vishnu Purana 4.2 (englisch)]
== Siehe auch ==


[[Kategorie:Hinduismus]]
* {{WikipediaDE|Pontius_Pilatus|Pontius Pilatus}}


{{Wikipedia}}
[[Kategorie:Mann]] [[Kategorie:Römer|Q]] [[Kategorie:Christologie]]

Version vom 4. Februar 2020, 13:55 Uhr

Christus vor Pilatus, Gemälde von Mihály von Munkácsy, 1881

Pontius Pilatus war von 26 bis 36 n. Chr. Statthalter (Präfekt) des römischen Kaisers Tiberius in Judäa und ist vor allem durch die Schilderungen im Neuen Testament bekannt. Tatsächlich liegt dem Namen des Pontius Pilatus eine tiefere Bedeutung zugrunde. In der leicht abgewandelten Form Póntos Pyletós (griech. wörtlich zusammengezogenes Meer) ist er eine esoterische Bezeichnung für die zusammengezogene feste sinnliche Materie, in der sich der Mensch und auch der Christus auf Erden inkarnieren und die damit verbundenen Leiden auf sich nehmen muss. In diesem Sinn ist auch seine Erwähnung im Apostolischen Glaubensbekenntnis ("gelitten unter Pontius Pilatus") aus okkulter Sicht zu verstehen, das in Wahrheit eine Schilderung der christlichen Initiation enthält.

Im Neuen Testament tritt Pontius Pilatus als philosophisch gebildeter Römer auf, was er durch seine Frage: "Was ist Wahrheit?" erkennen läßt.

"Nehmen wir einmal an, die alte hebräische Lehre hätte nicht eine Regeneration erfahren durch das Christentum, es hatte ja dasjenige herauskommen müssen, was für Paulus eine unbedingte Überzeugung vor dem Ereignis von Damaskus war. Paulus hat etwa so gedacht: Es gibt eine althergebrachte Lehre. Ursprünglich war sie vorhanden als eine göttlich-geistige Offenbarung, die an die Menschen geistig herangekommen war in Urzeiten, so wie ich es eben heute charakterisiert habe. Dann ist sie durch das Schrifttum aufbewahrt worden. Unter den hebräischen Menschen gab es Schriftgelehrte, die aus der Schrift wußten, was da noch aufbewahrt worden war von der alten Götterweisheit her. Aus diesen Schriftgelehrten heraus entstand das Urteil, das den Christus Jesus zum Tode verurteilt hat. Solch ein Mensch wie Paulus, als er noch Saulus war, sieht also hinauf zu der Urgötterweisheit. Aus der strömt herunter bis zu den Schriftgelehrten seiner Zeit dasjenige, was diese Götterweisheit dem Menschen geworden ist. Indem hervorragende Menschen sich hingegeben haben dem Schrifttum, konnte diese Götterweisheit nur dazu führen, daß gerechte Urteile gesprochen wurden. Ein Unschuldiger, der zum Kreuzestod verurteilt wird: unmöglich, unmöglich! wenn sich alles so vollzog, wie es sich vollzogen hat bei der Verurteilung des Christus Jesus. Nur der römische Landpfleger Pontius Pilatus, der war schon instinktiv hineinverstrickt in eine ganz andere Weltanschauung, der konnte das inhaltsvolle Wort aussprechen: Was ist Wahrheit? - Für Paulus, als er noch Saulus war, war keine Möglichkeit, auch nur daran zu denken, daß das, was nach gerechtem Urteile sich vollzogen hat, nicht hätte Wahrheit sein sollen." (Lit.: GA 211, S. 117f).

Literatur

  • Rudolf Steiner: Das Sonnenmysterium und das Mysterium von Tod und Auferstehung, (GA 211), Dornach 1986

Siehe auch