Reductio

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Die reductio (lat. reducere, zurückführen) ist in der Alchemie ein wichtiger Arbeitsschritt im Großen Werk zur Bereitung des Steins der Weisen und darf keineswegs mit der Reduktion im modernen chemischen Sinn gleichgesetzt werden, wenngleich dabei auch chemische Reduktionsprozesse ablaufen mögen. Viel wichtiger aus alchemistischer Sicht ist aber, dass durch die reductio der Geist, der im Zuge der Läuterung des Stoffes von der Materie abgesondert wurde, wieder in diese zurückgeführt wird.

Die reductio wird ausgeführt, nachdem der Ausgangsstoff zuvor durch die Stufen der nigredo (Schwärzung) und albedo (Weißung) geführt wurde und nun als gereinigte, aber geistbefreite Substanz vorliegt. Um den Geist der Materie wieder zuzuführen, wird sie mit philosophischer Milch (lacta philosophica) so lange genährt, bis eine Gelbfärbung, die citrinitas, eintritt. Misslingt das Werk, so bildet sich die cauda pavonis, der sogenannte Pfauenschwanz, der in vielen Farben schillert. In späteren mittelalterlichen Schriften wird allerdings die citrinitas kaum mehr erwähnt und auch der vielfarbige Pfauenschweif wird, sofern er sich nur als vorübergehende Erscheinung bildet, nicht von allen Autoren negativ beurteilt, sondern als Zeichen dafür genommen, dass der Prozess auf dem rechten Weg ist.

Ist die reductio gelungen, so kann die Substanz anschließend zur Rötung (rubedo), der letzten großen Hauptstufe des Opus Magnum, geführt werden.