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[[Datei:Quarzporphyr.jpg|mini|Rhyolith: Ein Vulkanit mit porphyrischem Gefüge. Einsprenglinge aus mehrheitlich rosafarbenem [[Feldspat]] und dunkel erscheinendem [[Quarz]] liegen in einer feinkörnigen rötlichen Grundmasse aus den gleichen Mineralen vor.]]
'''Isāf und Nāʾila''' ({{arS|إساف ونائلة}}) waren zwei [[Steinkult|Steinidole]], die im vorislamischen [[Mekka]] verehrt wurden. Nach der arabischen Überlieferung handelt es sich ursprünglich um einen Mann und eine Frau, die in der [[Kaaba]] Unzucht miteinander getrieben hatten und deshalb versteinert worden waren.  
Ein '''Vulkanit''' (auch '''vulkanisches Gestein, Ergussgestein, Eruptivgestein, Effusivgestein''' oder '''Extrusivgestein''') ist ein [[Gestein]], das infolge [[Wikipedia:Vulkanismus|vulkanischer Aktivität]] durch rasche Abkühlung einer Gesteinsschmelze an der Erdoberfläche entsteht. Vulkanite liegen als [[Lava]]strom oder als [[Wikipedia:Proklast|Pyroklast]]en bzw. [[Wikipedia:Pyroklastisches Sediment|Pyroklastische Sedimente]] vor. Sie bilden gemeinsam mit den [[Plutonit]]en (Tiefengesteinen), die aus langsam in tieferen Bereichen der [[Erdkruste]] abkühlender Schmelze ([[Magma]]) entstehen, die Gruppe der [[Magmatisches Gestein|magmatischen Gesteine]] (Magmatite). Gelegentlich werden Gesteine, die im Übergangsbereich von Vulkaniten und Plutoniten erstarrt sind, als [[Wikipedia:Subvulkanit|Subvulkanit]]e bezeichnet.


== Gefüge ==
[[Ibn al-Kalbī]] überliefert die Legende in seinem Götzenbuch, wie folgt: „Sie kamen als Pilger nach Mekka und fanden eine einsame Stelle im Tempel und wurden von den Leuten nicht beachtet. Da trieb er Unzucht mit ihr im heiligen Hause, worauf sie in zwei Steine verwandelt wurden.“<ref>Vgl. Ibn al-Kalbī: ''Kitāb al-aṣnām''. Übersetzung mit Einleitung u. Kommentar von Rosa Klinke-Rosenberger. Leipzig 1941. S. 34.</ref>
[[Datei:Pāhoehoe and Aa flows at Hawaii.jpg|mini|In-situ-Entstehung eines Vulkanits: Ein basaltischer Lavastrom auf Hawaii.]]
[[Datei:Augustine Volcano Jan 12 2006.jpg|mini|Auswurf von Tephra am Mount St. Augustine.]]
Eruptivgesteine sind im Gegensatz zu den Tiefengesteinen oft sehr feinkörnig oder sogar glasig erstarrt, was zu einer gleichmäßigeren Färbung führt. Grund dafür ist die schnelle Abkühlung, aufgrund der zu wenig Zeit zum Wachstum großer Kristalle bleibt. Werden jedoch in der [[Wikipedia:Magmaherd|Magmakammer]] gebildete [[Kristall]]e mitgeführt und bei der Erstarrung der Schmelze als ''Einsprenglinge'' in der feinen ''Grundmasse'' eingeschlossen, spricht man von einem Gestein mit [[Wikipedia:Porphyrisches Gefüge|porphyrischem Gefüge]], welches für viele Vulkanite charakteristisch ist. Als Lavastrom erstarrte Eruptivgesteine können viele durch [[Wikipedia:Vulkanisches Gas|vulkanische Gase]] gebildete Blasenhohlräume enthalten. Während des Ausfließens des Lavastroms kann es durch Einregelung von tafeligen oder stängeligen Kristallen parallel zur Fließrichtung zur Ausbildung einer so genannten Fließtextur bzw. eines ''trachytischen Gefüges'' kommen.
Auf [[Wikipedia:Pyroklastisches Sediment|pyroklastischem]] Wege verteilte Vulkanite ([[Wikipedia:Tephra|Tephra]], etwa Tuff, [[Bimsstein]]) lagern sich oft schichtweise ab und bilden so einen Übergang zu den [[Wikipedia:Sedimente und Sedimentgesteine|Sedimenten und Sedimentgesteinen]].


== Zusammensetzung ==
Nach der Überlieferung des mekkanisches Lokalhistorikers [[al-Azraqī]] († 837) trug sich die Episode zu der Zeit zu, als der arabische Stamm der Dschurhum über Mekka herrschte. Die beiden Steine seien dann aus der Kaaba entfernt und auf den Hügeln [[as-Safa und al-Marwa]] aufgestellt worden, damit sich die Menschen davon mahnen ließen. Im Laufe der Zeit seien sie dann als Götzen verehrt worden. Einige Gelehrte, so al-Azraqī, machten ʿAmr ibn Luhayy, den Stammvater des arabischen Stammes Chuzāʿa, der den Götzendienst in Mekka einführte, für die Verehrung von Isāf und Nāʾila verantwortlich. Er habe die Menschen zu ihrer Verehrung aufgerufen und das damit begründet, dass bereits ihre Vorfahren dies getan hätten. Der [[Quraisch]]it [[Qusaiy ibn Kilāb]] habe dann die beiden Steine zu dem Ort [[Zamzam]] bei der Kaaba verbracht, damit dort bei ihnen geopfert würde.<ref>Vgl. al-Azraqī: ''Achbār Makka''. Ed. Wüstenfeld 49f. Online verfügbar: http://archive.org/stream/diechronikender00wsgoog#page/n514/mode/2up</ref>
Der Mineralbestand vulkanischer Gesteine ist sehr vielfältig und spiegelt eine Reihe von Prozessen der Magmenentstehung und der Abkühlungsgeschichte des Magmas ([[Wikipedia:Fraktionierte Kristallisation (Petrologie)|fraktionierte Kristallisation]]) wider. Häufig auftretende [[Mineral]]e sind z.&nbsp;B. [[Quarz]], [[Feldspat]], [[Wikipedia:Foide|Foide]], [[Wikipedia:Pyroxengruppe|Pyroxene]], [[Wikipedia:Olivingruppe|Olivin]], [[Wikipedia:Amphibolgruppe|Amphibole]], [[Wikipedia:Magnetit|Magnetit]] und andere [[Wikipedia:Oxide|Oxide]].


Oft enthalten Vulkanite auch Einschlüsse von Nebengestein ([[Wikipedia:Yenolith|Xenolith]]e), das in die Magmenkammer gestürzt ist oder während des Magmenaufstieges von den [[Wikipedia:Schlot (Geologie)|Schlotwänden]] mitgerissen wurde. Ein typisches Beispiel sind hier etwa die in den Basalttuffen der Eifel zu findenden Olivinbomben. Analog zu den [[Plutonit|Plutoniten]] lässt sich anhand der [[Wikipedia:Magmatische Differentiation|Magmendifferentiation]] eine grobe Reihenfolge vulkanischer Gesteine nach ihrer Differentiation (wenig nach hoch) angeben:
[[Abū Sufyān ibn Harb]], das Oberhaupt des Clans ʿAbd Schams, brachte noch kurz vor der Einnahme Mekkas durch die Muslime bei diesen Idolen Haaropfer dar, schlachtete Tiere für sie und gelobte, bis zu seinem Tode ihnen zu dienen.<ref>Vgl. Rubin 106</ref> Nach der muslimischen Einnahme der Stadt im Januar 630 wurden die beiden Steinidole dann zerstört.<ref>Vgl. al-Azraqī: ''Achbār Makka''. Ed. F. Wüstenfeld S. 50. Online verfügbar: http://archive.org/stream/diechronikender00wsgoog#page/n514/mode/2up</ref>
 
::[[Wikipedia:Pikrit|Pikrit]] oder [[Wikipedia:Basanit|Basanit]] → [[Basalt]] → [[Wikipedia:Andesit|Andesit]] → [[Wikipedia:Trachyt|Trachyt]] → [[Wikipedia:Dazit|Dazit]] → [[Wikipedia:Thyolith|Rhyolith]] → [[Wikipedia:Alkalifeldstpatrhyolith|Alkalifeldspatrhyolith]]


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
 
* {{WikipediaDE|Isāf und Nāʾila}}
* [[Gesteine]]
* {{WikipediaDE|Gesteine}}
* {{WikipediaDE|Kategorie:Gestein}}
* {{WikipediaDE|Liste der Gesteine}}
* {{WikipediaDE|Liste der Gesteine nach Genese}}
* {{WikipediaDE|Kategorie:Vulkanisches Gestein}}
* {{WikipediaDE|Vulkanit}}


== Literatur ==
== Literatur ==
* Martin Okrusch, Siegfried Matthes: ''Mineralogie. Einführung in die spezielle Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde.'' 7., vollständig überarbeitete und aktualisierte Auflage. Springer, Berlin u.&nbsp;a. 2005, ISBN 3-540-23812-3.
* Toufic Fahd: ''Le Panthéon de l’Arabie centrale à la veille de l’hégire''. Paris 1968, S. 103–107.  
* Roger W. Le Maitre (Hrsg.): ''Igneous Rocks. A Classification and Glossary of Terms.'' 2nd edition, reprinted, 1st paperback edition. Cambridge University Press, Cambridge u.&nbsp;a. 2004, ISBN 0-521-61948-3.
* Toufiq Fahd: ''Art. Isāf wa-Nāʾila''. In: ''The Encyclopaedia of Islam. New Edition''. Bd. IV, S. 91f.
* John D. Winter: ''An introduction to igneous and metamorphic petrology.'' Prentice Hall, Upper Saddle River NJ 2001, ISBN 0-13-240342-0.
* Uri Rubin: ''The Ka'ba: aspects of its ritual functions and position in Pre-Isamic and early Islamic times''. In: ''Jerusalem Studies in Arabic and Islam''. 8 (1986) 97–131.


== Weblinks ==
== Einzelnachweise ==
{{Commonscat|Volcanic rocks}}
<references />
{{Wiktionary}}


[[Kategorie:Ergussgestein|!]]
{{SORTIERUNG:Isaf und Naila}}
[[Kategorie:Altarabische Gottheit]]


{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Aktuelle Version vom 29. September 2020, 19:00 Uhr

Isāf und Nāʾila (arab. إساف ونائلة) waren zwei Steinidole, die im vorislamischen Mekka verehrt wurden. Nach der arabischen Überlieferung handelt es sich ursprünglich um einen Mann und eine Frau, die in der Kaaba Unzucht miteinander getrieben hatten und deshalb versteinert worden waren.

Ibn al-Kalbī überliefert die Legende in seinem Götzenbuch, wie folgt: „Sie kamen als Pilger nach Mekka und fanden eine einsame Stelle im Tempel und wurden von den Leuten nicht beachtet. Da trieb er Unzucht mit ihr im heiligen Hause, worauf sie in zwei Steine verwandelt wurden.“[1]

Nach der Überlieferung des mekkanisches Lokalhistorikers al-Azraqī († 837) trug sich die Episode zu der Zeit zu, als der arabische Stamm der Dschurhum über Mekka herrschte. Die beiden Steine seien dann aus der Kaaba entfernt und auf den Hügeln as-Safa und al-Marwa aufgestellt worden, damit sich die Menschen davon mahnen ließen. Im Laufe der Zeit seien sie dann als Götzen verehrt worden. Einige Gelehrte, so al-Azraqī, machten ʿAmr ibn Luhayy, den Stammvater des arabischen Stammes Chuzāʿa, der den Götzendienst in Mekka einführte, für die Verehrung von Isāf und Nāʾila verantwortlich. Er habe die Menschen zu ihrer Verehrung aufgerufen und das damit begründet, dass bereits ihre Vorfahren dies getan hätten. Der Quraischit Qusaiy ibn Kilāb habe dann die beiden Steine zu dem Ort Zamzam bei der Kaaba verbracht, damit dort bei ihnen geopfert würde.[2]

Abū Sufyān ibn Harb, das Oberhaupt des Clans ʿAbd Schams, brachte noch kurz vor der Einnahme Mekkas durch die Muslime bei diesen Idolen Haaropfer dar, schlachtete Tiere für sie und gelobte, bis zu seinem Tode ihnen zu dienen.[3] Nach der muslimischen Einnahme der Stadt im Januar 630 wurden die beiden Steinidole dann zerstört.[4]

Siehe auch

Literatur

  • Toufic Fahd: Le Panthéon de l’Arabie centrale à la veille de l’hégire. Paris 1968, S. 103–107.
  • Toufiq Fahd: Art. Isāf wa-Nāʾila. In: The Encyclopaedia of Islam. New Edition. Bd. IV, S. 91f.
  • Uri Rubin: The Ka'ba: aspects of its ritual functions and position in Pre-Isamic and early Islamic times. In: Jerusalem Studies in Arabic and Islam. 8 (1986) 97–131.

Einzelnachweise

  1. Vgl. Ibn al-Kalbī: Kitāb al-aṣnām. Übersetzung mit Einleitung u. Kommentar von Rosa Klinke-Rosenberger. Leipzig 1941. S. 34.
  2. Vgl. al-Azraqī: Achbār Makka. Ed. Wüstenfeld 49f. Online verfügbar: http://archive.org/stream/diechronikender00wsgoog#page/n514/mode/2up
  3. Vgl. Rubin 106
  4. Vgl. al-Azraqī: Achbār Makka. Ed. F. Wüstenfeld S. 50. Online verfügbar: http://archive.org/stream/diechronikender00wsgoog#page/n514/mode/2up


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