Paradies und Rabe: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:Giovanni di Paolo 004.jpg|thumb|300px|Giovanni di Paolo, Vertreibung aus dem Paradies, 15. Jh.]]
[[Bild:Rabe.jpg|thumb|200px|Rabe]]
Das Wort '''Paradies''' geht auf die [[Wikipedia:avestische Sprache|avestische]] Bezeichnung für ein umgrenztes oder ''eingehegtes Gebiet'', einen herrschaftlichen Park, einen Tier-, Lust- oder Zaubergarten, zurück und wird in der [[Wikipedia:Hebräische Sprache|hebräischen]] Überlieferung des [[Wikipedia:Tanach|Tanach]] als [[Garten Eden]] ([[Wikipedia:Sumerisch|Sumerisch]] Guan [[Wikipedia:Eden (Sumer)|Eden]] ''Rand der himmlischen Steppe'', {{HeS|גן עדן}} ''Gan Eden'') bezeichnet. Allerdings war damit kein irdischer Garten gemeint, denn im Paradieseszustand lebte der [[Mensch]] noch als [[Wärme]]-[[Luft]]-Mensch im Umkreis der Erde. Erst durch die Folgen des [[Sündenfall]]s wurde er in das [[Wasser|flüssige]] und in das neu gebildete [[Erde (Element)|feste Erdenelement]] herab versetzt.
'''Raben''' ([[Latein|lat.]] ''Corax'') und '''Krähen''' bilden gemeinsam die 42 [[Wikipedia:Art (Biologie)|Arten]] umfassende [[Wikipedia:Gattung (Biologie)|Gattung]] ''Corvus'' aus der [[Wikipedia:Familie (Biologie)|Familie]] der [[Wikipedia:Rabenvögel|Rabenvögel]] (''Corvidae''), wobei die größeren Vertreter als ''Raben'', die kleineren als ''Krähen'' bezeichnet werden.  


== Die Bildung des physisch-ätherischen Menschen ==
== Außergewöhnliche Intelligenz ==
[[Datei:Folio 25v - The Garden of Eden.jpg|300px|miniatur|hochkant|Der Garten Eden im [[Wikipedia:Très Riches Heures|Stundenbuch des Herzogs von Berry]]]]
Bekannt ist die hohe [[Intelligenz]] von Raben, Krähen und [[Wikipedia:Dohle|Dohle]]n, obwohl ihr Gehirn sehr klein ist. Es funktioniert aber sehr effizient, obwohl von völlig anderer Struktur als das des Menschen. Nach einer neueren, von ''Louis Lefebvre'' ausgearbeiteten Studie sind sie die intelligentesten aller Vögel<ref>Paul Rincon: [http://news.bbc.co.uk/1/hi/sci/tech/4286965.stm ''Crows and jays top bird IQ scale''] BBC News, 22. Februar 2005</ref>. Ein Rabe hat z.B. das Vermögen, eine scherzhafte Attacke von Menschen als solche zu erkennen, und kann den Spaß mitmachen. Von Tauben ist das nicht bekannt.
Der ''Garten Eden'' wird in der [[Wikipedia:Genesis|Genesis]] in der ''zweiten [[Schöpfung]]sgeschichte'', nachdem das [[Sechstagewerk]] schon vollendet war, im Zusammenhang mit der Erschaffung [[Adam]]s geschildert. Während sich das Sechstagewerk noch ganz in der [[Astralwelt]] abspielt, verlagert sich nun die Entwicklung in die [[Ätherwelt]].


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== Mithras-Einweihung ==
5 Und alle die Sträucher auf dem Felde waren noch nicht auf Erden, und all das Kraut auf dem Felde war noch nicht gewachsen; denn Gott der HERR hatte noch nicht regnen lassen auf Erden, und kein Mensch war da, der das Land bebaute; 6 aber ein Nebel stieg auf von der Erde und feuchtete alles Land. 7 Da machte Gott der HERR den Menschen aus Erde vom Acker und blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase. Und so ward der Mensch ein lebendiges Wesen. 8 Und Gott der HERR pflanzte einen Garten in Eden gegen Osten hin und setzte den Menschen hinein, den er gemacht hatte. 9 Und Gott der HERR ließ aufwachsen aus der Erde allerlei Bäume, verlockend anzusehen und gut zu essen, und den Baum des Lebens mitten im Garten und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. 10 Und es ging aus von Eden ein Strom, den Garten zu bewässern, und teilte sich von da in vier Hauptarme.11 Der erste heißt Pischon, der fließt um das ganze Land Hawila und dort findet man Gold; 12 und das Gold des Landes ist kostbar. Auch findet man da Bedolachharz und den Edelstein Schoham. 13 Der zweite Strom heißt Gihon, der fließt um das ganze Land Kusch. 14 Der dritte Strom heißt Tigris, der fließt östlich von Assyrien. Der vierte Strom ist der Euphrat. 15 Und Gott der HERR nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte. 16 Und Gott der HERR gebot dem Menschen und sprach: Du darfst essen von allen Bäumen im Garten, 17 aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tage, da du von ihm isst, musst du des Todes sterben. 18 Und Gott der HERR sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei.1 19 Und Gott der HERR machte aus Erde alle die Tiere auf dem Felde und alle die Vögel unter dem Himmel und brachte sie zu dem Menschen, dass er sähe, wie er sie nennte; denn wie der Mensch jedes Tier nennen würde, so sollte es heißen. 20 Und der Mensch gab einem jeden Vieh und Vogel unter dem Himmel und Tier auf dem Felde seinen Namen; aber für den Menschen ward keine Gehilfin gefunden, die um ihn wäre. 21 Da ließ Gott der HERR einen tiefen Schlaf fallen auf den Menschen, und er schlief ein. Und er nahm eine seiner Rippen und schloss die Stelle mit Fleisch. 22 Und Gott der HERR baute eine Frau aus der Rippe, die er von dem Menschen nahm, und brachte sie zu ihm. 23 Da sprach der Mensch: Das ist doch Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch; man wird sie Männin nennen, weil sie vom Manne genommen ist.2 24 Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und sie werden sein "ein" Fleisch. 25 Und sie waren beide nackt, der Mensch und seine Frau, und schämten sich nicht. {{Bibel|Gen|2|5-25|LUT}}
Als '''Rabe''' wurde in der [[Mithras-Einweihung]] der [[Eingeweihte]] des ersten Grades bezeichnet. Dieser Einweihungsstufe ist die [[Merkursphäre]] zugeordnet. Der Eingeweihte des ersten Grades ist ein Bote zwischen der [[Physische Welt|physischen]] und der [[Astralwelt|astralischen Welt]]. Das Sinnbild des Raben ist immer wieder in diesem Sinn gebraucht worden. Im [[Wikipedia:Altes Testament|Alten Testament]] wird der [[Prophet]] [[Elias]] von den Raben versorgt. Die beiden Raben [[Hugin und Munin]] (''[[Denken]]'' und ''[[Erinnerung]]'') sind die Boten [[Wotan]]s, die täglich über das Erdenrund fliegen und ihm berichten, was sie wahrgenommen haben. Auch der [[Wikipedia:Kyffhäuser|Kyffhäuser]]berg, in dem [[Wikipedia:Barbarossa|Barbarossa]] schläft, wird von Raben umkreist, die ihm Nachricht geben sollen, wenn die Stunde des Erwachens für ihn gekommen ist. Auch [[Mephistopheles]] in [[Goethe]]s [[Faust-Dichtung]] sendet zwei Raben als Boten aus. Das '''Rabengekrächze''' ist hier zugleich ein Klangbild für die niederen [[begierde]]nhaften [[Astralkräfte]], die von Mephisto angesprochen werden. Den beiden kriegerischen Raben setzt Goethe als Friedenssymbol die [[Taube]] entgegen, die für die reinen, geläuterten Astralkräfte steht.
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=== Der [[Baum des Lebens]] und der [[Baum der Erkenntnis]] ===  
[[Bild:Michelangelo_Suendenfall.jpg|thumb|350px|[[Wikipedia:Michelangelo|Michelangelo]]: Sündenfall und Vertreibung aus dem Paradies (Deckenfresko in der [[Wikipedia:Sixtinische Kapelle|Sixtinischen Kapelle]])]]
Der [[Baum des Lebens]] und der [[Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen]] stehen für das Höhere, das sich mit dem [[Mensch]]en verbinden muss, um seinen [[Ätherleib]] und seinen [[Physischer Leib|physischen Leib]] zu bilden. Der Baum der Erkenntnis ist in der Sprache der [[Elohim]], die diese bereits auf der [[Alte Sonne|alten Sonne]] entwickelt haben, der [[Physischer Leib|physische Leib]] des [[Mensch]]en. Mit dem [[Baum des Lebens]] ist der [[Ätherleib]] gemeint {{Lit|{{G|253|60ff}}}}.
 
=== Die [[vier Paradiesesströme]] ===
[[Datei:Hildesheim Dom Taufe 01.jpg|thumb|200px|upright|Die Bronzetaufe im Hildesheimer Dom, getragen von den 4 personifizierten Paradiesesströmen, die Wasser aus ihren Krügen ausgießen. Nach ihrer Haartracht, Kleidung, Haltung und nach ihrem Lebensalter sind sie deutlich voneinander zu unterscheiden.]]
Die [[vier Paradiesesströme]], genannt '''Pischon''' ({{HeS|פִּישׁ֑וֹן}}), '''Gihon''' ({{HeS|גִּיח֑וֹן}}), '''Hiddekel''' ({{HeS|}}, meist als [[Wikipedia:Tigris|Tigris]] übersetzt) und '''Perat''' (auch Ph<sup>e</sup>rat, {{HeS|פְרָֽת}}, [[Wikipedia:Euphrat|Euphrat]]), sind ein [[Sinnbild]] für die vier [[astral]]en Grundformen der [[Materie]], für die [[vier Elemente]], aus denen der [[Leib]] des Menschen gebildet wird, der dann mit dem [[Sündenfall]] ganz auf den [[Physische Welt|physischen Plan]] herabsteigt. Eine Zusammenstellung der vier personifizierten Paradiesesflüsse mit den vier Elementen findet sich beispielsweise auf dem [[Wikipedia:Spätromanki|spätromanischen]] (13. Jh.) [[Wikipedia:bronze|bronze]]nen [[Wikipedia:Bronzetaufe (Hildesheimer Dom)|Taufbecken]] des [[Wikipedia:Hildesheimer Dom|Hildesheimer Dom]]s, das besonders reich an Darstellungen ist, die mit der [[Zahl]] [[vier]] zusammenhängen. So finden sich hier auch die vier Jahreszeiten, die vier großen Propheten, die vier Evangelisten und auch die vier [[Kardinaltugenden]]<ref>Paul Gerhard Ficker: ''Der Mitralis des Sicardus'', Dogma, Bremen 2012, S 41 [http://books.google.at/books?id=bHVb0TiIOV4C&pg=PT47]</ref>.


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"Eine erste Stufe, die durchzumachen hatten diejenigen, die zu diesen
"Und Gott der Herr machte den Menschen aus einem
Mysterien zugezogen waren, bezeichnete man gewöhnlich mit einem
Erdenkloß, und er blies ihm ein den lebendigen Odem in
Ausdruck, der aus dem Vogelgeschlecht entnommen war: die «Raben»
seine Nase. Und also ward der Mensch eine lebendige
sagte man zum Beispiel. Ein Rabe war ein, sagen wir, im ersten Grade
Seele. (Genesis 2, 3-7)
Eingeweihter. Dasjenige, was man in ihm durch die besonderen Mysterienkulte,
durch stark wirkende Symbole und namentlich durch künstlerisch-
dramatische Veranstaltungen erreichte, bestand darin, daß der
Betreffende nun wissen lernte nicht nur, was man durch seine Augen
sieht in der Umgebung, oder was man von den gegenwärtigen Menschen
erfährt, sondern was die Toten denken. Er bekam gewissermaßen
eine Art Erinnerungsvermögen an die Toten und die Fähigkeit, dieses
Erinnerungsvermögen auszubilden. Ein solcher Rabe hatte eine Pflicht.
Es wurde ihm streng zur Pflicht gemacht, nicht zu schlafen, indem er in
der Gegenwart lebte, sondern die Gegenwart mit offenen, klaren
Augen zu betrachten, sich bekanntzumachen mit den menschlichen
Bedürfnissen, sich bekanntzumachen mit den Naturerscheinungen.
Jemand, der das Dasein verschläft, der keinen Sinn hat für das, was im
Menschen und in der Natur lebt, den betrachtete man als nicht geeignet,
in die Mysterien aufgenommen zu werden. Denn nur eine richtige
Beobachtung im Leben draußen machte ihn geeignet zu der Aufgabe,
die er in den Mysterien zu erfüllen hatte. Die Aufgabe bestand darin,
daß er so viel als möglich versuchte, in die verschiedenen Lebenslagen
der äußeren Welt hineinzukommen, um recht, recht viel zu erleben,
recht viel mitzuleiden und sich mitzufreuen mit den Ereignissen, mit
den Vorgängen der Gegenwart. Einen Stumpfling gegenüber den Ereignissen
der Gegenwart konnte man nicht brauchen. Denn das, was er
innerhalb des Mysteriums zunächst zu leisten hatte, bestand darin, daß
er die Erfahrungen, die er draußen machte, in den Mysterien reproduzierte,
in den Mysterien vorbrachte. Dadurch, daß er also diese Erfahrungen
in den Mysterien vorbrachte, wurden sie zu Mitteilungen für
die Verstorbenen, für diejenigen, deren Rat man suchte. Sie könnten
nun fragen: Wäre dazu nicht ein höher Graduierter noch geeigneter?
Nein, gerade die Erstgraduierten waren dazu besonders geeignet, aus
dem Grunde, weil die Erstgraduierten doch alle Empfindungen, alle
Sympathien und Antipathien hatten, mit denen sich so recht hineinleben
läßt in die äußere Welt, während die höher Graduierten sie mehr
oder weniger abgestreift hatten. Daher waren sie besonders geeignet,
diese Erstgraduierten, das Leben der Gegenwart so zu erleben, wie es
eben ein gewöhnlicher Mensch erlebt, und es hineinzutragen in die Mysterien.
Das war also ihre besondere Aufgabe, daß die Raben die Vermittelung
zwischen der Außenwelt und den längst Verstorbenen übernahmen.
Das hat sich ja in der Sage forterhalten. Sagen beruhen ja in
der Regel, wie öfter auseinandergesetzt, auf tiefen Grundlagen. Und
wenn die Sage behauptet, daß Friedrich Barbarossa, der längst Verstorbene,
in seinem Berge von Raben unterrichtet wird, oder daß Karl der
Große im Salzburger Untersberg unterrichtet wird von Raben, um ihm
zu übermitteln dasjenige, was draußen vorgeht, so sind das Nachklänge
an die alten Mysterien, gerade an die Mithras-Mysterien." {{Lit|{{G|175|343f}}}}
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Jetzt war der Mensch da.
== Siehe auch ==
 
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Und Gott der Herr pflanzte einen Garten in Eden gegen
Morgen, und setzte den Menschen drein, den er gemacht
hatte.
Und Gott der Herr ließ aufwachsen aus der Erde allerlei
Bäume, lustig anzusehen, und gut zu essen, und den Baum
des Lebens mitten im Garten und der Baum der Erkenntnis
des Guten und Bösen. (Genesis 2, 8-9)
</div>


Da wird geschildert der Übergang von den ätherischen Rassen zu
* {{WikipediaDE|Raben und Krähen}}
den physischen Rassen. Diese werden zusammengefügt von den
vier Seiten, von Ost, West, Süd, Nord, und von den vier Elementen,
die den Fähigkeiten der Geist-Seele entsprechen. Der Baum
des Lebens und der Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen ist
das Sinnbild für das Höhere, das sich mit dem Menschen verbunden
hat.


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== Literatur ==
Und es ging aus von Eden ein Strom, zu wässern den Garten,
#Rudolf Steiner: ''Bausteine zu einer Erkenntnis des Mysteriums von Golgatha'', [[GA 175]] (1996), ISBN 3-7274-1750-1 {{Vorträge|175}}
und teilte sich von dannen in vier Hauptwasser.
Das erste heißt Pison, das fließet um das ganze Land Hevila;
und daselbst findet man Gold.
Und das Gold des Landes ist köstlich; und da findet man
Bedellion und den Edelstein [[Onyx]]. (Genesis 2, 10-12)
</div>


Die anderen Wasser heißen Gehon, Hiddekel und Euphrat. Die
{{GA}}
vier Gewässer sind die Symbole für die vier Astralformen der
Materie, die zusammenfließen. Das Wasser bedeutet immer das
Astrale in der esoterischen Sprache. In der esoterischen Sprache ist
Gold das Symbol des Geistigen; der Onyx ist das Symbol der
Materie, die am tiefsten heruntergeht. Der Onyx ist das Symbol
dafür, wie sich das Lebendige verwandeln muß, bevor es in das
höhere Prinzip aufgenommen werden kann. Das Lebendige, das
Prana, muß durchgehen durch einen Läuterungszustand; diesen
bezeichnet man als den Onyx-Zustand. Auch in Goethes «Märchen» findet man die Verwandlung des Mopses in einen Onyx." {{Lit|{{G|088|221f}}}}
</div>
 
Das [[Bedellion]] (auch [[Guggul]]) wird meist als gelblich durchscheinendes Harz mit gummiartiger Struktur aufgefasst ([[Bedolachharz]]) und in der [[Wikipedia:Bibel|Bibel]] später auch zur Beschreibung des [[Manna]] benutzt {{Bibel|Num|11|7}}, das nach [[Rudolf Steiner]] [[Manas]] ([[Geistselbst]]) symbolisiert. In vielen [[jüdisch]]en Schriften wird es aber auch als [[Wikipedia:Erz|Erz]] interpretiert. Selbst als Perle oder gar Kristall von möglicherweise leuchtend rötlicher [[Farbe]] wird es gelegentlich beschrieben, wobei allerdings erstarrte Harze manchmal durchaus perlenförmig erscheinen können, wie es etwa von dem englischen Botaniker [[Wikipedia:John Parkinson|John Parkinson]] bereits im [[Wikipedia:16. Jahrhundert|16. Jahrhundert]]s für [[Bdellion]] aus Baktrien beschrieben wurde.
 
=== Eva wird aus der Rippe des Adam erschaffen ===
[[Datei:Garten eden cranach.jpg|miniatur|hochkant|200px|Sündenfall des Menschen, [[Wikipedia:Lucas Cranach der Ältere|Lucas Cranach d. Ä.]] (1530)]]
Das [[Knochensystem]] ist ein vollkommenes [[physisch]]es Bild der [[Ich-Organisation]] und verleiht uns unsere [[mensch]]liche [[Gestalt]] und macht uns dadurch zu Erdenmenschen; darum wird [[Eva]] aus der [[Rippe]] ({{HeS|צְלָעֹ|zela}}, ''Rippe, Seite, Rand'') des [[Adam]] erschaffen. Der Mensch hat [[12]] Rippenpaare, die oberen sieben Rippen sind ''sternale'' ([[Latein|latinisierte]] Form von [[Wikipedia:Altgriechische Sprache|altgr.]] ''στέρνον'' „Brust, Herz, Gemüt“), die achte bis zehnte asternale und die unteren beiden enden frei in der Muskulatur. In diesem Aufbau spiegel sich die [[Kosmos|kosmischen]] Verhältnisse wider: Die 12 Rippenpaare entsprechen den 12 [[Bild]]ern des [[Tierkreis]]es; die [[7]] sternalen Rippenpaare den [[sieben Planeten]].
 
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"Unsere Tiere, die sich in ihrer Entwicklung auf der Erde befinden,
und auch der Mensch, bilden sich auf der Erde ein Knochensystem
aus. Die Tiere aber, die auf dem Monde ihre Entwicklung
schon zu Ende erreicht haben, die hatten dort kein Knochensystem,
sie haben sich auf der Erde ein Außenskelett gebildet: eine
Kruste oder eine Schale wie zum Beispiel Käfer, Tracheen und so
weiter. Diese kamen vom Monde in die Erdenentwicklung hinein.
Alle Wesen, die wirklich mit der Erdenentwicklung gehen, bilden
ein Innenskelett. Daher wird Eva als aus der Rippe geschaffen
dargestellt." {{Lit|{{G|089|152}}}}
</div>
 
== Der Garten Eden in der islamischen Tradition ==
 
Auch im [[Islam]] wird das Paradies als wunderbarer Garten, [[Dschanna]] ({{arS|جنّة}} ''Ǧanna'' = Wunder), geschildert, der hier nach der 56. [[Wikipedia:Sure|Sure]] (al-Wāqiaʿ, الواقعة = ''das unvermeidliche Ereignis'') des [[Wikipedia:Koran|Koran]] aber ein Ort der [[sinnlich]]en Freuden, also eine [[luziferisch]]e Welt ist. Das Paradies ist durch die Scheidewand ''Barjakh'' von der [[Hölle]] [[Dschahannam]] geschieden. Dieser wunderbare Garten ist von Bächen durchzogen, in denen Wasser, Milch und Honig fließen. Er ist mit den kostbarsten Teppichen und Sesseln ausgestattet und schöne [[Jungfrau]]en, die [[Wikipedia:Huri|Huri]]s<ref>Die Bedeutung der "Huris" ist umstritten. Der Autor C. Luxenberg hält sie für ein Synonym für "Weintrauben", vgl. Christoph Luxenberg: ''Die syro-aramäische Lesart des Koran'', ein Beitrag zur Entschlüsselung der Koransprache. Das Arabische Buch, Verlag Hans Schiler Berlin 2004, ISBN 3-89930-028-9.</ref>, und junge Knaben servieren die erlesenstene Früchte und Geflügel:
 
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Und ihr sollt in drei Gattungen (gegliedert) werden (7) : (In) die zur Rechten - was (wißt ihr) von denen die zur Rechten sein werden? (8) Und (in) die zur Linken - was (wißt ihr) von denen, die zur Linken sein werden? (9) Und (in) die Vordersten - (sie) werden die Vordersten sein. (10) Das sind die, die Allah nahe sein werden (11) in den Gärten der Wonne. (12) (Dies sind) eine große Schar der Früheren (13) und einige wenige der Späteren. (14) Auf Polstern, die mit Gold durchwoben sind, (15) lehnen (sie) auf diesen einander gegenüber. (16) Bedient werden sie von Jünglingen, die nicht altern, (17) mit Bechern und Krügen aus einer fließenden Quelle. (18) Keinen Kopfschmerz werden sie davon bekommen, noch wird ihnen das Bewußtsein schwinden. (19) Und Früchte, die sie sich wünschen, (20) und Fleisch vom Geflügel, das sie begehren, (21) und Huris, (22) wohlbehüteten Perlen gleich, (23) (werden sie erhalten) als Belohnung für das, was sie zu tun pflegten. (24) Sie werden dort weder leeres Gerede noch Anschuldigung der Sünde hören, (25) "nur das Wort: ""Frieden, Frieden!"" (26) "Und die zur Rechten - was (wißt ihr) von denen, die zur Rechten sein werden? (27) (Sie werden) unter dornlosen Lotusbäumen (sein) (28) und gebüschelten Bananen (29) und endlosem Schatten, (30) bei fließendem Wasser (31) und vielen Früchten, (32) die weder zu Ende gehen, noch für verboten erklärt werden, (33) und auf erhöhten Ruhekissen. (34) Wir haben sie (die Huris) in herrlicher Schöpfung gestaltet (35) und sie zu Jungfrauen gemacht, (36) zu liebevollen Altersgenossinnen (37) derer zur Rechten. (38) {{Koran|56|7|38}}
</div>
 
== Siehe auch ==
 
* [[Paradieses-Imagination]]


== Anmerkungen ==
== Anmerkungen ==
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<references/>
<references/>


== Literatur ==
[[Kategorie:Schulungsweg]] [[Kategorie:Mithras-Einweihung]] [[Kategorie:Vögel]][[Kategorie:Tier]]
#Rudolf Steiner: ''Über die astrale Welt und das Devachan'', [[GA 88]] (1999), ISBN 3-7274-0880-4
[[Kategorie:Ornithologie]]
#Rudolf Steiner: ''Bewußtsein – Leben – Form '', [[GA 89]] (2001), ISBN 3-7274-0890-1 {{Vorträge|089}}
#Rudolf Steiner: ''Probleme des Zusammenlebens in der Anthroposophischen Gesellschaft. Zur Dornacher Krise vom Jahre 1915'', [[GA 253]] (1989), ISBN 3-7274-2530-X {{Geschichte|253}} {{Vorträge1|142}}
 
{{GA}}
 
[[Kategorie:Menschheitsentwicklung]]

Version vom 28. August 2017, 15:18 Uhr

Rabe

Raben (lat. Corax) und Krähen bilden gemeinsam die 42 Arten umfassende Gattung Corvus aus der Familie der Rabenvögel (Corvidae), wobei die größeren Vertreter als Raben, die kleineren als Krähen bezeichnet werden.

Außergewöhnliche Intelligenz

Bekannt ist die hohe Intelligenz von Raben, Krähen und Dohlen, obwohl ihr Gehirn sehr klein ist. Es funktioniert aber sehr effizient, obwohl von völlig anderer Struktur als das des Menschen. Nach einer neueren, von Louis Lefebvre ausgearbeiteten Studie sind sie die intelligentesten aller Vögel[1]. Ein Rabe hat z.B. das Vermögen, eine scherzhafte Attacke von Menschen als solche zu erkennen, und kann den Spaß mitmachen. Von Tauben ist das nicht bekannt.

Mithras-Einweihung

Als Rabe wurde in der Mithras-Einweihung der Eingeweihte des ersten Grades bezeichnet. Dieser Einweihungsstufe ist die Merkursphäre zugeordnet. Der Eingeweihte des ersten Grades ist ein Bote zwischen der physischen und der astralischen Welt. Das Sinnbild des Raben ist immer wieder in diesem Sinn gebraucht worden. Im Alten Testament wird der Prophet Elias von den Raben versorgt. Die beiden Raben Hugin und Munin (Denken und Erinnerung) sind die Boten Wotans, die täglich über das Erdenrund fliegen und ihm berichten, was sie wahrgenommen haben. Auch der Kyffhäuserberg, in dem Barbarossa schläft, wird von Raben umkreist, die ihm Nachricht geben sollen, wenn die Stunde des Erwachens für ihn gekommen ist. Auch Mephistopheles in Goethes Faust-Dichtung sendet zwei Raben als Boten aus. Das Rabengekrächze ist hier zugleich ein Klangbild für die niederen begierdenhaften Astralkräfte, die von Mephisto angesprochen werden. Den beiden kriegerischen Raben setzt Goethe als Friedenssymbol die Taube entgegen, die für die reinen, geläuterten Astralkräfte steht.

"Eine erste Stufe, die durchzumachen hatten diejenigen, die zu diesen Mysterien zugezogen waren, bezeichnete man gewöhnlich mit einem Ausdruck, der aus dem Vogelgeschlecht entnommen war: die «Raben» sagte man zum Beispiel. Ein Rabe war ein, sagen wir, im ersten Grade Eingeweihter. Dasjenige, was man in ihm durch die besonderen Mysterienkulte, durch stark wirkende Symbole und namentlich durch künstlerisch- dramatische Veranstaltungen erreichte, bestand darin, daß der Betreffende nun wissen lernte nicht nur, was man durch seine Augen sieht in der Umgebung, oder was man von den gegenwärtigen Menschen erfährt, sondern was die Toten denken. Er bekam gewissermaßen eine Art Erinnerungsvermögen an die Toten und die Fähigkeit, dieses Erinnerungsvermögen auszubilden. Ein solcher Rabe hatte eine Pflicht. Es wurde ihm streng zur Pflicht gemacht, nicht zu schlafen, indem er in der Gegenwart lebte, sondern die Gegenwart mit offenen, klaren Augen zu betrachten, sich bekanntzumachen mit den menschlichen Bedürfnissen, sich bekanntzumachen mit den Naturerscheinungen. Jemand, der das Dasein verschläft, der keinen Sinn hat für das, was im Menschen und in der Natur lebt, den betrachtete man als nicht geeignet, in die Mysterien aufgenommen zu werden. Denn nur eine richtige Beobachtung im Leben draußen machte ihn geeignet zu der Aufgabe, die er in den Mysterien zu erfüllen hatte. Die Aufgabe bestand darin, daß er so viel als möglich versuchte, in die verschiedenen Lebenslagen der äußeren Welt hineinzukommen, um recht, recht viel zu erleben, recht viel mitzuleiden und sich mitzufreuen mit den Ereignissen, mit den Vorgängen der Gegenwart. Einen Stumpfling gegenüber den Ereignissen der Gegenwart konnte man nicht brauchen. Denn das, was er innerhalb des Mysteriums zunächst zu leisten hatte, bestand darin, daß er die Erfahrungen, die er draußen machte, in den Mysterien reproduzierte, in den Mysterien vorbrachte. Dadurch, daß er also diese Erfahrungen in den Mysterien vorbrachte, wurden sie zu Mitteilungen für die Verstorbenen, für diejenigen, deren Rat man suchte. Sie könnten nun fragen: Wäre dazu nicht ein höher Graduierter noch geeigneter? Nein, gerade die Erstgraduierten waren dazu besonders geeignet, aus dem Grunde, weil die Erstgraduierten doch alle Empfindungen, alle Sympathien und Antipathien hatten, mit denen sich so recht hineinleben läßt in die äußere Welt, während die höher Graduierten sie mehr oder weniger abgestreift hatten. Daher waren sie besonders geeignet, diese Erstgraduierten, das Leben der Gegenwart so zu erleben, wie es eben ein gewöhnlicher Mensch erlebt, und es hineinzutragen in die Mysterien. Das war also ihre besondere Aufgabe, daß die Raben die Vermittelung zwischen der Außenwelt und den längst Verstorbenen übernahmen. Das hat sich ja in der Sage forterhalten. Sagen beruhen ja in der Regel, wie öfter auseinandergesetzt, auf tiefen Grundlagen. Und wenn die Sage behauptet, daß Friedrich Barbarossa, der längst Verstorbene, in seinem Berge von Raben unterrichtet wird, oder daß Karl der Große im Salzburger Untersberg unterrichtet wird von Raben, um ihm zu übermitteln dasjenige, was draußen vorgeht, so sind das Nachklänge an die alten Mysterien, gerade an die Mithras-Mysterien." (Lit.: GA 175, S. 343f)

Siehe auch

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Bausteine zu einer Erkenntnis des Mysteriums von Golgatha, GA 175 (1996), ISBN 3-7274-1750-1 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Anmerkungen

  1. Paul Rincon: Crows and jays top bird IQ scale BBC News, 22. Februar 2005