Rheginusbrief

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Der Rheginusbrief ist auch als Abhandlung über die Auferstehung bekannt. Er ist überliefert in den Nag-Hammadi-Schriften, einer Sammlung gnostischer Texte. Dort ist es die vierte Schrift des auch als Jung-Kodex bekannten ersten Kodex (NHC I,4). Die Handschrift stammt aus der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts, das Werk selbst stammt vermutlich aus dem frühen 2. Jahrhundert.

Inhalt und Einordnung

Der relativ kurze Brief eines ungenannten Lehrers an seinen Schüler beschäftigt sich mit der Auferstehung des Gläubigen. Verhandelt wird, welcher Art diese ist bzw. sein kann, ob als Unsterblichkeit der Seele, als Auferstehung des Fleisches oder als Wiedergeburt. Diskutiert wird auch, wann die Auferstehung sich vollzieht, ob im Augenblick des Todes, bei Christi Wiederkehr, oder gar noch im Leben, und ob sie gewiss ist bzw. ob sie im philosophischen Sinn "beweisbar" ist:

Was also ist die Auferstehung? Sie ist das fortwährende Sichtbarwerden derer, die auferstanden sind. Wenn du dich nämlich erinnerst, im Evangelium zu lesen: "Elia erschien und Mose mit ihm", so glaube nicht, daß die Auferstehung eine Illusion sei. Sie ist keine Illusion, sondern sie ist Wahrheit. Vielmehr ist es passend zu sagen, dass die Welt eine Illusion ist – eher als die Auferstehung, die zustande gekommen ist durch unseren Herrn, den Erlöser, Jesus, den Christus. (Bl. 48, Übers. M. Janßen)

Der Autor folgt einerseits Vorstellungen neutestamentlicher Briefe (Eph, Kol) und entwickelt diese weiter, andererseits bedient er sich der Begriffe und Konzepte der Gnosis, insbesondere des Valentinianismus.

Ausgaben

Originaltexte und Übersetzung wurden in der Reihe

Nag Hammadi Studies (NHS) in Bd. XII und Bd. XIII

publiziert.

Eine englische Übersetzung erschien in

Robinson, The Nag Hammadi Library in English, San Francisco 1990, S. 52-54

Eine deutsche Übersetzung erschien in

Gerd Lüdemann, Martina Janßen, Die Bibel der Häretiker, Stuttgart 1997, S. 42-46

Weblinks


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