Aufgeklärter Absolutismus und Französische Revolution: Unterschied zwischen den Seiten

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Unter '''aufgeklärtem Absolutismus''' wird landläufig eine im 18. Jahrhundert außerhalb des französischen Herrschaftsgebiets entstandene Form einer Fürstenherrschaft („[[Absolutismus]]“) verstanden. Impulse der [[Aufklärung]] wurden europaweit von Herrschern aufgenommen, im [[Wikipedia:Russisches Kaiserreich|Russischen Kaiserreich]] ebenso wie in [[Wikipedia:Heiliges Römisches Reich|deutschen Territorien]] insbesondere in den Großmächten [[Wikipedia:Preußen|Preußen]] und der [[Wikipedia:Haus Österreich|österreichischen]] [[Wikipedia:Habsburgermonachie|Habsburgermonarchie]]. Zumindest teilweise versuchte der [[Wikipedia:Hoher Adel|Hohe Adel]] aufklärerische Reformen umzusetzen.


== Begrifflichkeit ==
Die '''Französische Revolution''' von 1789 bis 1799 mit ihrem im Volksmund verkürzten Motto ''Liberté, égalité, fraternité (Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit)'' gehört zu den folgenreichsten Ereignissen der [[Wikpedia:Neuzeit|neuzeitlichen]] [[Wikipedia:Geschichte Europas|europäischen Geschichte]]. Die Abschaffung des feudal-[[Absolutismus|absolutistischen]] [[Wikipedia:Ständegesellschaft|Ständestaats]] sowie die [[Wikipedia:Propaganda|Propagierung]] und Umsetzung grundlegender Werte und Ideen der [[Aufklärung]] als Ziele der Französischen Revolution – das betrifft insbesondere die [[Menschenrechte]] – waren mitursächlich für tiefgreifende macht- und gesellschaftspolitische Veränderungen in ganz Europa und haben das moderne Demokratieverständnis entscheidend beeinflusst. Die heutige [[Frankreich|Französische Republik]] als liberal-demokratischer [[Wikipedia:Verfassungsstaat|Verfassungsstaat]] westlicher Prägung stützt ihr Selbstverständnis unmittelbar auf die Errungenschaften der Französischen Revolution.
In die wissenschaftliche Terminologie wurde der Begriff des aufgeklärten Absolutismus von [[Wikipedia:Wilhelm Roscher|Wilhelm Roscher]] eingeführt, der in seinen ''Umrissen zur Naturlehre der drei Staatsformen'' von 1847 erstmals zwischen einem frühen ''konfessionellen Absolutismus'' zur Zeit [[Wikipedia:Philipp II. (Spanien)|Philipps II.]] (1527–1598), einem ''höfischen Absolutismus'' [[Wikipedia:Ludwig XIV.|Ludwigs XIV.]] und einem ''aufgeklärten Absolutismus'' [[Wikipedia:Friedrich II. (Preußen)|Friedrichs II.]] unterschied.<ref>Angela Borgstedt: ''Das Zeitalter der Aufklärung'', WBG, Darmstadt 2004, S.&nbsp;21</ref>


Als eine nicht wörtliche französische Entsprechung wird der Begriff ''despotisme éclairé'' verwendet. Dieser findet sich erstmals in den Briefen von [[Wikipedia:Denis Diderot|Denis Diderot]] und wurde unter den [[Physiokratie|Physiokraten]] weiter verbreitet.<ref>Jacques Proust: ''Diderot et l’Encyclopédie.'' Éditions Albin Michel, Paris 1995 ISBN 2-226-07892-4, S.&nbsp;443</ref>
Die revolutionäre Umgestaltung und die Entwicklung der französischen Gesellschaft zur Nation war ein Prozess, bei dem [[Wikipedia:Zeittafel zur Französischen Revolution|drei Phasen]] unterscheidbar sind:
* Die erste Phase (1789–1791) stand im Zeichen des Kampfes für [[Wikipedia:Bürger|bürgerliche]] Freiheitsrechte und für die Schaffung einer [[Wikipedia:Konstitutionelle Monarchie|konstitutionellen Monarchie]].
* Die zweite Phase (1792–1794) führte angesichts der inneren wie äußeren [[Wikipedia:Konterrevolution|gegenrevolutionären]] Bedrohung zur Errichtung einer [[Republik]] mit radikaldemokratischen Zügen und zur Ausbildung einer Revolutionsregierung, die mit Mitteln des [[Wikipedia:Terrorherrschaft|Terrors]] und der [[Wikipedia:Guillotine|Guillotine]] alle „Feinde der Revolution“ verfolgte.
* In der dritten Phase, der [[Wikipedia:Direktorium (Frankreich)|Direktorialzeit]] von 1795 bis 1799, behauptete eine von [[Wikipedia:Bourgeoisie|besitzbürgerlichen]] Interessen bestimmte politische Führung die Macht nur mühsam gegen Volksinitiativen für soziale [[Wikipedia:Gleichheit|Gleichheit]] einerseits und gegen monarchistische [[Wikipedia:Restauration (Geschichte)|Restauration]]sbestrebungen andererseits.


Der Begriff des Absolutismus ist in der historischen Forschung umstritten. Während viele Historiker, teilweise mangels Alternativen, am Terminus Absolutismus festhalten, beziehen sich zahlreiche Kritiker am Absolutismus als [[Wikipedia:Ära|Epochenbegriff]] unter anderem auf dessen Herrschaftsbezogenheit, die gesellschaftliche, soziale und kulturelle Entwicklungen nur unzureichend erklären kann. Auch die Tatsache, dass eine absolutistische Herrschaft nirgendwo in Reinform verwirklicht wurde, wird als Gegenargument angeführt. Einige Standardwerke sprechen nun vom Zeitalter des „Barock und der Aufklärung“,<ref>Heinz Duchhardt: Barock und Aufklärung (= Oldenbourg Grundriss der Geschichte, Bd. 11), 4., neu bearbeitete und erweiterte Auflage, München 2007, ISBN 978-3-486-49744-1; dagegen Angela Borgstedt: ''Das Zeitalter der Aufklärung'', WBG, Darmstadt 2004</ref>
Ausschlaggebender Ordnungs- und Machtfaktor wurde in dieser Lage zunehmend das in den [[Wikipedia:Koalitionskriege|Revolutionskriegen]] entstandene Bürgerheer, dem [[Wikipedia:Napoleon Bonaparte|Napoleon Bonaparte]] seinen Aufstieg und den Rückhalt bei der Verwirklichung seiner sich über Frankreich hinaus erstreckenden politischen Ambitionen verdankte.


Meist wird der Absolutismus, vor allem außerhalb des aktuellen wissenschaftlichen Diskurses, nach wie vor als eine monarchische Herrschaftsform des 17.&nbsp;bis 19.&nbsp;Jahrhunderts begriffen, in der Fürsten ihre Stellung von Gott ableiteten (Gottesgnadentum) und versuchten, „losgelöst“ von den Gesetzen und den Ständen (Geistlichkeit, Adel und Bürger) zu regieren. Die absolutistischen Fürsten fühlten sich nur Gott und ihrem Gewissen verantwortlich. Auch heute noch findet der Begriff Verwendung, auch wenn immer wieder die in ihm angelegte Widersprüchlichkeit zwischen aufgeklärtem Denken und absolutistischer Herrschaft betont wird.  
== Ein wirkungsgeschichtliches Hauptereignis der europäischen Geschichte ==
[[Datei:République Française - Liberté Égalité Fraternité.jpg|miniatur|Motto der Französischen Revolution: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit]]
Als ein Gründungsereignis, das so tief wie kaum ein anderes die Geschichte der Moderne geprägt habe, wird die Französische Revolution in einer neueren Überblicksdarstellung bezeichnet.<ref>Thamer, S. 7.</ref> Nicht nur im Bewusstsein der Franzosen hat diese Revolution eine enorme Bedeutung. Mit der [[Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte]] vom 26. August 1789 wurden auf dem europäischen Kontinent jene Prinzipien bekräftigt und gegen absolutistische Monarchien in Stellung gebracht, die in der [[Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten|Unabhängigkeitserklärung der nordamerikanischen Kolonisten]] angelegt waren und die heutzutage von den [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] weltweit propagiert und eingefordert werden.


Wie die Bezeichnung „Absolutismus“ strittig ist, so auch diejenige des „aufgeklärten Absolutismus“.
Für Staaten mit schriftlich fixierter [[Verfassung]] und entsprechenden Bürgerrechtsgarantien hat die dreiphasige Revolution gleich mehrere Modelle hervorgebracht, die jeweils abweichende Akzente hinsichtlich Freiheit, Gleichheit und Vermögensdifferenzierung (etwa beim [[Wikipedia:Wahlrecht|Wahlrecht]]) aufwiesen. Zeitgenossen des Revolutionsgeschehens meinten schon bald nach dem 14. Juli 1789 ([[Wikipedia:Sturm auf die Bastille|Sturm auf die Bastille]]): „Wir haben in drei Tagen den Raum von drei Jahrhunderten durchquert.“<ref>Zit. n. Thamer, S. 9.</ref>


Der aufklärerische Einfluss bezieht sich im Wesentlichen auf Vorstellungen der [[Frühaufklärung]] und die darin bedeutende [[Naturrecht|naturrechtliche]] Staatslehre. Darin wurde der Regent nicht mehr als von Gott eingesetzter Herrscher und über jedem [[Gesetz]] stehender Souverän verstanden ([[Gottesgnadentum]]), sondern als oberster Repräsentant einer [[Vernunft|vernünftigen]] Staatsordnung, dessen Verpflichtung es ist, dem [[Allgemeinwohl]] zu dienen. Diese Vorstellung basierte auf einem unkündbaren [[Gesellschaftsvertrag]], der den souveränen Herrscher in der Ausübung seiner Macht legitimierte und begrenzte. So bezeichnete sich beispielsweise Friedrich II. von Preußen (König 1740–1786) als der „erste Diener seines Staates“. Aufgeklärte Herrscher strebten (zumindest vorgeblich) an, die [[Judikative]] aus der Hand zu legen, überwachten aber das Geschehen und revidierten verschiedene Urteile der Gerichte.
Als Erfahrungs- und Forschungsobjekt für die Wechselwirkungen von Innen- und Außenpolitik wie von Krieg und Bürgerkrieg, als ein Beispiel für Gefährdungen und Labilität einer demokratischen Ordnung wie für die Eigendynamik revolutionärer Prozesse bleibt die Französische Revolution auch künftig ein ergiebiges Studienfeld.
 
== Wichtige Vertreter ==
Als wichtigste Vertreter des aufgeklärten Absolutismus gelten Friedrich II. von Preußen, [[Joseph II.]] von Österreich ([[HRR]] Kaiser 1765–1790) und, bedingt durch den Einfluss Josephs und seiner Minister, seine Mutter [[Maria Theresia]] (Erzherzogin 1740–1780) sowie [[Anna Amalia von Braunschweig-Wolfenbüttel]]. Auch die russische Zarin [[Katharina II. (Russland)|Katharina die Große]] (1729–1796) verstand sich als aufgeklärte Herrscherin und bot dissidenten französischen Aufklärern wie einigen Enzyklopädisten, so etwa [[Voltaire]]<ref>mit dem er sich jedoch zeitweise überwarf und eines seiner Bücher verbrennen ließ</ref> Zuflucht und Veröffentlichungsmöglichkeiten, verschärfte aber gleichzeitig die [[Leibeigenschaft]] und gab dem Adel weitere Privilegien.
 
Aufgrund der humanitären Verpflichtung führten Herrscher des aufgeklärten Absolutismus verschiedene Reformen durch. Dies geschah unter anderem durch das „[[Allgemeines Landrecht für die Preußischen Staaten|Allgemeine Landrecht]]“ in Preußen und durch das „[[Allgemeines bürgerliches Gesetzbuch|Allgemeine bürgerliche Gesetzbuch]]“ (ABGB) in Österreich. Diese Reformen leiteten den Beginn zur [[Rechtsstaatlichkeit]] sowie die Abkehr von der Willkür ein und betrafen unter anderem Folgendes:
 
* Gesetze sollten tendenziell für alle gleich und verbindlich gelten
* Abkehr vom Grundsatz: „[[Cuius regio, eius religio]]“, wonach der Landesherr bestimmt, welcher [[Konfession]] seine Untertanen angehören müssen; Folge: Mehr [[Toleranz]] gegenüber Angehörigen anderer Konfessionen, zum Teil auch Religionen (erste Ansätze einer [[Judenemanzipation]])
* teilweise Gewährung [[Meinungsfreiheit|freier Meinungsäußerung]] und Aufhebung der Zensur; Folge: Entstehen von Ansätzen einer kritischen [[Öffentlichkeit]]
* Ansätze zur Abschaffung der [[Folter]] und entwürdigender Strafen sowie eine Humanisierung des Strafvollzugs
* Aufweichen der Leibeigenschaft
* Ende der [[Wikipedia:Hexenprozesse|Hexenprozesse]]
* weiterer Ausbau des [[Wikipedia:Bematentum|Beamtentum]]s
* Einführung bzw. Bestätigung der [[Wikipedia:Schulpflicht|Schulpflicht]] (Preußen 1717/1763, Österreich 1774).
 
Die aufgeklärten Herrscher ließen jedoch keine politische Mitbestimmung ihrer [[Wikipedia:Untertan|Untertan]]en in dem Sinne zu, dass diese etwas politisch gegen den Willen des Monarchen hätten erzwingen können. Auch waren die Reformen in den meisten Fällen sehr begrenzt oder nicht erfolgreich. Generell zeigt sich in ihrer Umsetzung immer wieder die schon im Begriff des aufgeklärten Absolutismus angelegte Widersprüchlichkeit.
 
=== Friedrich II. ===
Friedrich II. von Preußen galt damals als „Prototyp“ des aufgeklärten Monarchen.<ref>Borgstedt 2004, S.&nbsp;18</ref> Der preußische König hatte ein relativ klar ausgeformtes aufklärerisches Selbstbild, welches sich vor allem in den sog. „Rheinsberger Jahren“ zwischen seiner Hochzeit und seiner Thronbesteigung ausprägte. In dieser Zeit wird ein Einfluss insbesondere durch [[Wikipedia:Christian Wolff (Philosoph)|Christian Wolff]], [[Wikipedia:Samuel von Pufendorf|Samuel von Pufendorf]] und [[Wikipedia:Christian Thomasius|Christian Thomasius]] sowie den kontinuierlichen Kontakt mit Voltaire gesehen.<ref>Reinalter, Helmut (Hrsg.): ''Lexikon zum Aufgeklärten Absolutismus in Europa. Herrscher – Denker – Sachbegriffe.'' Böhlau, Wien 2005 S.&nbsp;76</ref> Seine Haltung drückte sich unter anderem in seiner toleranten Religionspolitik aus.
 
In seiner Regierungszeit von 1740 bis 1786 initiierte Friedrich II. eine ganze Reihe von Reformen, die von aufklärerischem Denken zumindest beeinflusst waren. In diesem Zusammenhang sind die Reformen des Justizwesens hervorzuheben. Noch im Jahr des Amtsantritts wurde die Folter weitgehend abgeschafft und Einschränkungen bei der Anwendung der Todesstrafe vorgenommen. In der Rechtsprechung wurde eine Proportionalität von Verbrechen und Strafen angestrebt und der Strafvollzug sollte humanisiert werden. Erste Reformen betrafen eine Neuordnung der Prozessordnung, die die Verschleppung von Verfahren verhindern sollte. Auch manifestierten sich die Reformbemühungen im Justizwesen im nach dem Tod Friedrichs veröffentlichten Allgemeinen Landrecht für die Preußischen Staaten. Im Bildungsbereich wurde die allgemeine Schulpflicht eingeführt, die sich allerdings nach Friedrichs Vorstellungen vor allem auf den Adel bezog. Die übrigen Untertanen sollten zwar Lesen und Schreiben lernen, aber „nicht zu viel wissen“.<ref>Günter Birtsch: ''Friedrich der Große und die Aufklärung''1987, In: Oswald Hauser (Hrsg.): ''Friedrich der Große in seiner Zeit'' Böhlau, Köln, S.&nbsp;31-46, S.&nbsp;42</ref>
 
Wenig Fortschritt fand sich hingegen in der Agrarpolitik, wo der König zwar die [[Wikipedia:Erbuntertänigkeit|Erbuntertänigkeit]] als „widerwärtige Einrichtung“ bezeichnete, sie aber dennoch nicht aufhob. Auch die Außenpolitik Friedrichs mit seiner Großmachtpolitik, die sich unter anderem in den drei [[Wikipedia:Schlesische Kriege|Schlesischen Kriegen]] (siehe auch [[Wikipedia:Siebenjähriger Krieg|Siebenjähriger Krieg]]) manifestierte, widersprach aufgeklärten Idealen weitgehend.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Absolutismus}}
* {{WikipediaDE|Französische Revolution}}
* {{WikipediaDE|Aufgeklärter Absolutismus}}
* {{WikipediaDE|Zeittafel zur Französischen Revolution}}
* {{WikipediaDE|Liste während der Französischen Revolution hingerichteter Personen}}
* {{WikipediaDE|Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit}}


== Literatur ==
== Literatur ==
* {{Literatur | Autor=Heinz Duchhardt | Titel=Barock und Aufklärung: Das Zeitalter des Absolutismus | Verlag=Wissenschaftsverlag | Ort=Oldenbourg | Jahr=2007 | ISBN=978-3-486-49744-1 }}
* Hannah Arendt: ''Über die Revolution'' („On Revolution“), Piper, München 2000, ISBN 3-492-21746-X.
* {{Literatur | Autor=Helmut Reinalter | Titel=Lexikon zum Aufgeklärten Absolutismus in Europa: Herrscher – Denker – Sachbegriffe | Verlag=Uni-Taschenbücher (UTB) | Ort= | Jahr=2006 | ISBN=3-8252-8316-X }}
* Peter R. Campbell (Hrsg.): ''The origins of the French revolution'', Palgrave Macmillan, Basingstoke 2006, ISBN 0-333-94971-4.
* {{Literatur | Autor=Helmut Neuhaus | Titel=Deutsche Geschichte in Quellen und Darstellung, Band 5: Zeitalter des Absolutismus 1648-1789 | Verlag=Reclam | Ort= | Jahr=1997 | ISBN=978-3150170052 }}
* Thomas Carlyle: ''Die Französische Revolution'', Neue illustrierte Ausgabe. 3 Bde. Hrsg. von Theodor Rehtwisch. Verlag von Georg Wigand, Leipzig o. J.
* {{Literatur | Autor= Jochen Schlobach | Titel=Französische Aufklärung und deutsche Fürsten, in: Zeitschrift für historische Forschung 17 (1990), 3, S.&nbsp;327-349.}}
* Roger Chartier: ''Die kulturellen Ursprünge der Französischen Revolution''. Campus-Verlag, Frankfurt/M. 1995, ISBN 3-593-35358-X.
* François Furet / Mona Ozouf: ''Kritisches Wörterbuch der Französischen Revolution''. 2 Bände, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1996. (Französische Originalausgabe: ''Dictionnaire critique de la Révolution française'', Paris 1988.)
* François Furet / Denis Richet: ''Die Französische Revolution''. Lizenzausgabe im Beck-Verlag, München 1981. (Französische Originalausgabe: ''La Révolution''. Zwei Bände, Paris 1965 und 1966.)
* A. Goodwin: ''Die Französische Revolution. 1789–1795''. Fischer, Frankfurt am Main 1964.
* Karl Griewank: ''Die Französische Revolution''. 8. Auflage, Böhlau, Köln 1984, ISBN 3-412-07684-8.
* Daniel Guérin: ''Klassenkampf in Frankreich 1793–1795'' («Bourgeois et bras nus»). Suhrkamp, Frankfurt am Main 1979, ISBN 3-518-07528-4.
* Axel Kuhn: ''Die Französische Revolution''. Reclam, Ditzingen 1999, ISBN 3-15-017017-6.
* Georges Lefèbvre: ''1789. Das Jahr der Revolution''. dtv, München 1989, ISBN 3-423-04491-8.
* Peter McPhee: ''Liberty or Death. The French Revolution.'' Yale University Press, New Haven 2016, ISBN 978-0300189933.
* Jules Michelet: ''Geschichte der französischen Revolution''. Eichborn, Frankfurt am Main 1989, ISBN 3-8218-5019-1. (10 Teile in 5 Bänden)
* Rolf Reichardt: ''Das Blut der Freiheit. Französische Revolution und demokratische Kultur''. Fischer, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-596-60135-5.
* Rolf Reichardt/ Hubertus Kohle: ''Visualizing the Revolution: Politics and Pictorial Arts in Late Eighteenth-Century France'', London 2008 [http://de.scribd.com/doc/26229941/Visualizing-the-French-Revolution]
* Rolf Reichardt: [http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0159-2010101173 ''Die Französische Revolution als europäisches Medienereignis''], in: Europäische Geschichte Online, hrsg. vom Institut für Europäische Geschichte (Mainz), 2010 Zugriff am: 13. Juni 2012.
* Shirley E. Roessler: ''Out of the Shadows. Women and Politics in the French Revolution, 1789–95''. Lang, New York 1998, ISBN 0-8204-4012-4.
* Simon Schama: ''Citizens: A Chronicle of the French Revolution''. Vintage Books, New York 1990.
* Eberhard Schmitt: ''Einführung in die Geschichte der Französischen Revolution'', Beck 1980
* Ernst Schulin: ''Die Französische Revolution.'' 4. Auflage, Beck, München 2004, ISBN 3-406-51262-3.
* Albert Soboul: ''Die Große Französische Revolution''. 2. Auflage, Frankfurt am Main 1977 (Französische Originalausgabe: Précis de l’histoire de la révolution française, Paris 1965 und 1966).
* Albert Soboul: ''Kurze Geschichte der Französischen Revolution''. Wagenbach, Berlin 1996, ISBN 3-8031-2365-8.
* Anne Germaine de Staël: ''Considérations sur la révolution française''. Tallandier, Paris 1988, ISBN 2-235-01482-8 (Repr. d. Ausg. Paris 1881) [http://archive.org/details/considrations02sta ''Considérations sur la Révolution française'']
* [Hans-Ulrich Thamer, Michael Welply: ''Die Französische Revolution. Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit''. Gerstenberg, Hildesheim 2007, ISBN 978-3-8067-4868-0 (Kinderbuch).
* Hans-Ulrich Thamer: ''Die Französische Revolution.'' 4. durchgesehene Auflage, Beck, München 2013, ISBN 978-3-406-50847-9.
* Ernst Wangermann, Johanna Borek, Michel Cullin, Karl Duffek, Edith Rosenstrauch, Birgit Wagner, Michael Weinzierl (Hrsg.): ''Die schwierige Geburt der Freiheit [Das Wiener Symposion zur Französischen Revolution]''. Im Auftrag des Vereins zur Erforschung der Französischen Revolution, Sonderzahl, Wien 1991, ISBN 3-85449-031-3.
* Johannes Willms: ''Tugend und Terror. Geschichte der Französischen Revolution.'' Beck, München 2014, ISBN 3-406-66936-0.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.wmelchior.com/archive/own/geschichte/skripts/magister_aufabsolut.pdf Wolfgang Melchior, 1996: ''Skript Aufgeklärter Absolutismus.'', online] (PDF; 131,15&nbsp;kB)
{{Commonscat|French Revolution|Französische Revolution}}
{{Wiktionary}}
{{Wikisource}}
{{Wikiquote}}
* [http://www.gasl.org/refbib/Carlyle__Revolution.pdf Thomas Carlyle: ''Die französische Revolution''] (PDF; 20,36 MB)
* http://www.republique.de/ – Fundgrube
* [http://geschichtsverein-koengen.de/FranzRevolution.htm Französische Revolution bei geschichtsverein-koengen.de] – bis zum Thermidoraufstand (Juli 1794)
* http://www.glasnost.de/hist/fr/ – mit Quellenteil
* http://www.historicum.net/themen/franzoesische-revolution/zeitleiste/
* [http://www.historicum.net/themen/franzoesische-revolution/einfuehrung/ historicum.net] – Schwerpunkt: Entstehungsgeschichte
* [http://www.thermidor.de/ thermidor.de] Hintergründe und Verlauf
* [http://acumen.lib.ua.edu/c/u0002_0000006 French Revolutionary Pamphlets], ca. 320 Digitalisate, University of Alabama
* [http://www2.uni-wuppertal.de/FBA/nachkriegsliteratur/Parfuem/PDFE/DemografieParis.pdf Die Demographische Entwicklung im Frankreich des 18. Jahrhunderts online] (PDF; 5&nbsp;kB)


== Einzelnachweise ==
== Anmerkungen ==
<references />
<references />


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{{Wikipedia}}

Version vom 14. September 2017, 03:22 Uhr

Die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte in einer Darstellung von Jean-Jacques Le Barbier

Die Französische Revolution von 1789 bis 1799 mit ihrem im Volksmund verkürzten Motto Liberté, égalité, fraternité (Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit) gehört zu den folgenreichsten Ereignissen der neuzeitlichen europäischen Geschichte. Die Abschaffung des feudal-absolutistischen Ständestaats sowie die Propagierung und Umsetzung grundlegender Werte und Ideen der Aufklärung als Ziele der Französischen Revolution – das betrifft insbesondere die Menschenrechte – waren mitursächlich für tiefgreifende macht- und gesellschaftspolitische Veränderungen in ganz Europa und haben das moderne Demokratieverständnis entscheidend beeinflusst. Die heutige Französische Republik als liberal-demokratischer Verfassungsstaat westlicher Prägung stützt ihr Selbstverständnis unmittelbar auf die Errungenschaften der Französischen Revolution.

Die revolutionäre Umgestaltung und die Entwicklung der französischen Gesellschaft zur Nation war ein Prozess, bei dem drei Phasen unterscheidbar sind:

Ausschlaggebender Ordnungs- und Machtfaktor wurde in dieser Lage zunehmend das in den Revolutionskriegen entstandene Bürgerheer, dem Napoleon Bonaparte seinen Aufstieg und den Rückhalt bei der Verwirklichung seiner sich über Frankreich hinaus erstreckenden politischen Ambitionen verdankte.

Ein wirkungsgeschichtliches Hauptereignis der europäischen Geschichte

Motto der Französischen Revolution: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit

Als ein Gründungsereignis, das so tief wie kaum ein anderes die Geschichte der Moderne geprägt habe, wird die Französische Revolution in einer neueren Überblicksdarstellung bezeichnet.[1] Nicht nur im Bewusstsein der Franzosen hat diese Revolution eine enorme Bedeutung. Mit der Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte vom 26. August 1789 wurden auf dem europäischen Kontinent jene Prinzipien bekräftigt und gegen absolutistische Monarchien in Stellung gebracht, die in der Unabhängigkeitserklärung der nordamerikanischen Kolonisten angelegt waren und die heutzutage von den Vereinten Nationen weltweit propagiert und eingefordert werden.

Für Staaten mit schriftlich fixierter Verfassung und entsprechenden Bürgerrechtsgarantien hat die dreiphasige Revolution gleich mehrere Modelle hervorgebracht, die jeweils abweichende Akzente hinsichtlich Freiheit, Gleichheit und Vermögensdifferenzierung (etwa beim Wahlrecht) aufwiesen. Zeitgenossen des Revolutionsgeschehens meinten schon bald nach dem 14. Juli 1789 (Sturm auf die Bastille): „Wir haben in drei Tagen den Raum von drei Jahrhunderten durchquert.“[2]

Als Erfahrungs- und Forschungsobjekt für die Wechselwirkungen von Innen- und Außenpolitik wie von Krieg und Bürgerkrieg, als ein Beispiel für Gefährdungen und Labilität einer demokratischen Ordnung wie für die Eigendynamik revolutionärer Prozesse bleibt die Französische Revolution auch künftig ein ergiebiges Studienfeld.

Siehe auch

Literatur

  • Hannah Arendt: Über die Revolution („On Revolution“), Piper, München 2000, ISBN 3-492-21746-X.
  • Peter R. Campbell (Hrsg.): The origins of the French revolution, Palgrave Macmillan, Basingstoke 2006, ISBN 0-333-94971-4.
  • Thomas Carlyle: Die Französische Revolution, Neue illustrierte Ausgabe. 3 Bde. Hrsg. von Theodor Rehtwisch. Verlag von Georg Wigand, Leipzig o. J.
  • Roger Chartier: Die kulturellen Ursprünge der Französischen Revolution. Campus-Verlag, Frankfurt/M. 1995, ISBN 3-593-35358-X.
  • François Furet / Mona Ozouf: Kritisches Wörterbuch der Französischen Revolution. 2 Bände, Suhrkamp, Frankfurt am Main 1996. (Französische Originalausgabe: Dictionnaire critique de la Révolution française, Paris 1988.)
  • François Furet / Denis Richet: Die Französische Revolution. Lizenzausgabe im Beck-Verlag, München 1981. (Französische Originalausgabe: La Révolution. Zwei Bände, Paris 1965 und 1966.)
  • A. Goodwin: Die Französische Revolution. 1789–1795. Fischer, Frankfurt am Main 1964.
  • Karl Griewank: Die Französische Revolution. 8. Auflage, Böhlau, Köln 1984, ISBN 3-412-07684-8.
  • Daniel Guérin: Klassenkampf in Frankreich 1793–1795 («Bourgeois et bras nus»). Suhrkamp, Frankfurt am Main 1979, ISBN 3-518-07528-4.
  • Axel Kuhn: Die Französische Revolution. Reclam, Ditzingen 1999, ISBN 3-15-017017-6.
  • Georges Lefèbvre: 1789. Das Jahr der Revolution. dtv, München 1989, ISBN 3-423-04491-8.
  • Peter McPhee: Liberty or Death. The French Revolution. Yale University Press, New Haven 2016, ISBN 978-0300189933.
  • Jules Michelet: Geschichte der französischen Revolution. Eichborn, Frankfurt am Main 1989, ISBN 3-8218-5019-1. (10 Teile in 5 Bänden)
  • Rolf Reichardt: Das Blut der Freiheit. Französische Revolution und demokratische Kultur. Fischer, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-596-60135-5.
  • Rolf Reichardt/ Hubertus Kohle: Visualizing the Revolution: Politics and Pictorial Arts in Late Eighteenth-Century France, London 2008 [1]
  • Rolf Reichardt: Die Französische Revolution als europäisches Medienereignis, in: Europäische Geschichte Online, hrsg. vom Institut für Europäische Geschichte (Mainz), 2010 Zugriff am: 13. Juni 2012.
  • Shirley E. Roessler: Out of the Shadows. Women and Politics in the French Revolution, 1789–95. Lang, New York 1998, ISBN 0-8204-4012-4.
  • Simon Schama: Citizens: A Chronicle of the French Revolution. Vintage Books, New York 1990.
  • Eberhard Schmitt: Einführung in die Geschichte der Französischen Revolution, Beck 1980
  • Ernst Schulin: Die Französische Revolution. 4. Auflage, Beck, München 2004, ISBN 3-406-51262-3.
  • Albert Soboul: Die Große Französische Revolution. 2. Auflage, Frankfurt am Main 1977 (Französische Originalausgabe: Précis de l’histoire de la révolution française, Paris 1965 und 1966).
  • Albert Soboul: Kurze Geschichte der Französischen Revolution. Wagenbach, Berlin 1996, ISBN 3-8031-2365-8.
  • Anne Germaine de Staël: Considérations sur la révolution française. Tallandier, Paris 1988, ISBN 2-235-01482-8 (Repr. d. Ausg. Paris 1881) Considérations sur la Révolution française
  • [Hans-Ulrich Thamer, Michael Welply: Die Französische Revolution. Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit. Gerstenberg, Hildesheim 2007, ISBN 978-3-8067-4868-0 (Kinderbuch).
  • Hans-Ulrich Thamer: Die Französische Revolution. 4. durchgesehene Auflage, Beck, München 2013, ISBN 978-3-406-50847-9.
  • Ernst Wangermann, Johanna Borek, Michel Cullin, Karl Duffek, Edith Rosenstrauch, Birgit Wagner, Michael Weinzierl (Hrsg.): Die schwierige Geburt der Freiheit [Das Wiener Symposion zur Französischen Revolution]. Im Auftrag des Vereins zur Erforschung der Französischen Revolution, Sonderzahl, Wien 1991, ISBN 3-85449-031-3.
  • Johannes Willms: Tugend und Terror. Geschichte der Französischen Revolution. Beck, München 2014, ISBN 3-406-66936-0.

Weblinks

Commons: Französische Revolution - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema
 Wiktionary: Französische Revolution – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Wikisource: Französische Revolution – Quellen und Volltexte

Anmerkungen

  1. Thamer, S. 7.
  2. Zit. n. Thamer, S. 9.


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