Chemische Bindung und Personale Medizin: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''chemische Bindung''' verbindet [[Atom]]e oder [[Ion]]en zu [[Chemische Verbindung|chemischen Verbindungen]], die [[Energie|energetisch]] stabiler sind als die getrennten Bestandteile. Sie auf der [[Wechselwirkung]] der [[Elektron]]en aus der äußersten [[Elektronenschale]] der an der Bindung beteiligten Atome.
Die '''personale Medizin''' ist ein modernes [[ganzheit]]liches [[medizin]]isch-[[Psychosomatik|psychosomatisches]] Konzept, das gleichermaßen die [[Person]] des [[Patient]]en wie auch des [[Arzt]]es und ihr wechselseitiges Verhältnis zueinander in den Mittelpunkt stellt. Den theoretischen Hintergrund der praktischen Anwendungen bilden [[Philosophie|philosophische]], [[Anthropologie|anthropologische]] und [[Tiefenpsychologie|tiefenpsychologische]] Erwägungen und eine [[Heilkunde]] auf [[naturwissenschaft]]licher Basis. Darüber hinaus spielt auch die [[Kultur]]analyse und -kritik eine wesentliche Rolle. Nach ihrem Selbstverständnis ist die personale Medizin durch ihre [[Methode|methodisch]]-[[wissenschaft]]liche Vorgehensweise ''„zuallererst [[Schulmedizin|Schul]]- und in keinerlei Hinsicht [[Paramedizin|Para]]- oder [[Alternativmedizin]].“''<ref>[[Gerhard Danzer]]: ''Personale Medizin'', S. 7</ref> Nicht zu verwechseln ist die personale Medizin mit der [[Personalisierte Medizin|personalisierten Medizin]], die vor allem auf einer auf die individuelle [[Physiologie|physiologische]] [[Konstitution]] abgestimmten [[Pharmakotherapie]] beruht.


== Grundlagen ==
== Entwicklung und HIntergrund der personalen Medizin ==


Atome bestehen nach heutiger [[naturwissenschaft]]licher Sicht aus einem elektrisch positiv geladenen [[Atomkern]] und einer Hülle aus negativ geladenen [[Elektron]]en. Als Teilchen mit halbzahligen [[Spin]] sind sie nach den Gesetzen der [[Quantentheorie]] sogenannte [[Fermionen]], die dem [[Pauli-Prinzip]] unterliegen, nach dem die Elektronen der Hülle nicht in allen Quantenzahlen übereinstimmen dürfen. Sie können sich daher nicht im untersten, energieärmsten Niveau zusammendrängen, sondern müssen sich auch auf höhere, ausgedehntere und energiereichere [[Elektronenschale]]n bzw. [[Atomorbital]]e verteilen. Sie bedingen dadurch die relativ große räumliche Ausdehnung der Elektronenhülle, die den Atomkern um das 20.000- bis 150.000-fache übertrifft. Die Elektronen der äußersten Schale, der sogenannten [[Valenzschale]], bestimmen die [[Chemie|chemische Eigenschaften]] eines Atoms und seine Stellung im [[Periodensystem der chemischen Elemente]].  
[[1989]] führte Burghard Klapp die integrierte [[Psychosomatik]] an der [[w:Charité|Charité]] in [[Berlin]] ein. Darauf abbauend wurde ab [[1990]] gemeinsam mit Klapp das Konzept der personalen Medizin führend von dem deutschen [[Arzt]] und [[Psychologe]]n Prof. Dr. [[Gerhard Danzer]] (* 1956) entwickelt, der als Chefarzt an der Klinik für [[Psychosomatik]] an den [[w:Ruppiner Kliniken|Ruppiner Kliniken]] in [[w:Neuruppin|Neuruppin]] tätig ist und eine Praxis für Integrierte [[Psychosomatik]] und [[Psychotherapie]] an den Ruppiner Kliniken leitet.<ref>[http://www.ruppiner-kliniken.de/ambulanzen/psychosomatik/medizinisches-versorgungs-zentrum-alte-schwimmhalle.html Ruppiner Kliniken, MVZ II „Alte Schwimmhalle“]. Eingesehen am 9. April 2014.</ref>


Die Valenzschale erreicht ihren energetisch stabilsten Zustand, wenn sie mit der maximal möglichen Zahl von Elektronen vollständig aufgefüllt ist. Das ist aber nur bei den [[Edelgase]]n der Fall, die entsprechend reaktionsträge sind, da sie ihren stabilsten Zustand bereits erreicht haben. Atome mit unvollständig aufgefüllter Valenzschale können sich dadurch stabilisieren, dass sie solange von ihren Bindungspartnern Elektronen aufnehmen oder an diese abgeben, bis sie eine vollkommen abgeschlossene Außenschale erreicht haben. Die so aneinander gebunden Atome erreichen damit gemeinsam ihren stabilsten, energieärmsten Zustand.  
{{Zitat|Personale Medizin ist Heilkunde von Personen für Personen. Sie umfasst
Ärzte ebenso wie Patienten, die im Medizinalsystem Handelnden ebenso
wie die von ihnen Behandelten. Eine solche Form der Medizin bezieht
die Aus- und Weiterbildung von Ärzten und Pflegenden mit ein und
verändert Ätiologie-Modelle und diagnostisch-therapeutische Gepflogenheiten.
Auch die ökonomischen Dimensionen werden von einer
Personalisierung der Medizin berührt...|[[Gerhard Danzer]]|''Personale Medizin'', S. 7}}


Um eine chemische Bindung wieder zu spalten, muss eine entsprechende '''Bindungsenergie''' aufgewendet werden, die man meist in [[Joule]] pro [[Mol]] angibt. Die '''Bindungslänge''' ergibt sich aus dem von [[Atomkern]] zu Atomkern gemessene Abstand der aneinander gebundenen Atome. Bei [[kristall]]inen [[Feststoff]]en kann sie experimentell durch [[Kristallstrukturanalyse]] ermittel werden und liegt bei kovalenten Bindungen je nach den beteiligten Atomsorten typischerweise zwischen etwa 75 und 250 [[Pikometer|pm]] (1&nbsp;pm = 10<sup>−12</sup>&nbsp;m). Auf diesem Weg lassen sich auch die '''Bindungswinkel''' zwischen den einzelnen Bindungen eines [[Molekül]]s ermitteln. Bindungslängen und Bindungswinkel bestimmen die [[Molekülgeometrie]], die sich durch entsprechende [[Strukturformel]]n veranschaulichen lässt.
Die philosophischen Ansätze der personalen Medizin gründen sich vor allem auf die [[Existenzphilosophie]], [[Lebensphilosophie]] und [[Phänomenologie]]. Weiters sollen die in der [[Medizin]] implizit vorausgesetzten [[Anthropologie|anthropologischen]] Annahmen ins Bewusstsein gehoben werden. Aus [[Tiefenpsychologie|tiefenpsychologischer]] Sicht soll auch das [[Unbewusst]]e berücksichtig werden, insbesondere auch, was die wechselseitige Beziehung zwischen [[Arzt]] und [[Patient]] betrifft.


=== Elektronegativität ===
== Methodik ==


Eine relatives Maß für die Fähigkeit von Atomen, Elektronen zur Auffüllung ihrer Valenzschale an sich zu ziehen, bietet das 1932 von [[w:Linus Pauling|Linus Pauling]] (1901-1994) eingeführte Konzept der '''Elektronegativität''' (kurz: '''EN'''; Formelzeichen <math>\chi</math>). Atome mit nahezu vollständig gesättigter Valenzschale, wie etwa die [[Halogene]], nehmen sehr leicht Elektronen auf und haben eine entsprechend hohe Elektronegativität. Atome mit nur wenigen Außenelektronen, wie etwa die [[Alkalimetalle]], geben diese leicht an ihre Bindungspartner ab und haben daher eine geringe Elektronegativität.
=== Biperspektivische Simultandiagnostik ===


== Bindungsarten ==
Die personale Medizin stützt sich auf die '''biperspektivische Simultandiagnostik''', die den [[Mensch]]en [[ganzheit]]lich betrachtet und sowohl [[Erklärung|erklärend]] seine [[somatisch]]-[[Biologie|biologischen]] als auch [[Verstehen|verstehend]] seine [[Seele|seelisch]]-[[geist]]igen Aspekte zu erfassen sucht. [[Viktor von Weizsäcker]] (1886-1957), der als Begründer der [[Psychosomatik]] gilt, hat das mit der [[Metapher]] einer Drehtür veranschaulicht, die gleichsam den somatisch-biologischen mit dem davon getrennten seelisch-geistigen „Raum“ verbindet. Im Idealfall bewegen sich [[Arzt]] und [[Patient]] gemeinsam in beiden Räumen.
[[Datei:Salze Natriumchloridgitter Kugeln.svg|mini|Das kubische Kristallgitter von Natriumchlorid; die positiven Natriumionen sind grün, die negativen Chloridionen blau dargestellt.]]


Auf rein [[physisch]]er Ebene entsprechen die drei Grundtypen der chemischen Bindung den [[Tria Principia]] des [[Paracelsus]]<ref>Gutmann/Hengge, S. 3</ref>:
== Literatur ==
 
* [[Sal]] entspricht der salzartigen [[#Ionische Bindung|ionischen Bindung]],
* [[Mercurius]] der [[#Metallische Bindung|metallischen Bindung]],
* [[Sulphur]] der [[#Kovalente Bindung|kovalenten Bindung]]
 
=== Ionische Bindung ===
 
Die '''ionische Bindung''' (auch: '''Ionenbindung''') entsteht zwischen [[Chemische Elemente|chemischen Elementen]], deren Atome sich stark in ihrer [[#Elektronegativität|Elektronegativität]] unterscheiden. Das Atom mit der geringeren Elektronegativität gibt dadurch sehr leicht seine Außenelektronen an das elektronegativere Atom ab und wird dadurch wegen der nun überwiegenden Kernladung zu einem ein- oder mehrfach positiv geladenen [[Kation]]. Im Gegenzug erhält das elektronegativere Atom eine negative Überschussladung und wird dadurch in gleichem Maß zu einem negativ geladenen [[Anion]]. Die gegensätzlich geladenen [[Ion]]en werden durch die [[Elektrostatik|elektrostatische Anziehung]] fest aneinander gebunden und fügen sich in ein regelmäßig geordnetes [[Kristallgitter]] ein. Dadurch entstehen [[Salze|salzartige]], meist schwer schmelzbare [[Feststoffe]], die die Grundlage der [[Mineralwelt]] bilden. Ein typisches Beispiel ist das aus [[Natrium]] und [[Chlor]] gebildete [[Natriumchlorid]] (NaCl), das als [[Kochsalz]] wohlbekannt ist.
 
=== Kovalente Bindung ===
 
Die '''kovalente Bindung''' (auch '''Atombindung''' oder '''Elektronenpaarbindung'''), wie sie vor allem für [[organische Verbindung]]en typisch ist, entsteht zwischen Atomen mit gleicher oder vergleichbarer Elektronegativität. Eine Ionenbindung kann in diesem Fall nicht entstehen, statt dessen teilen die beteiligten Atome ein oder mehrere bindende Elektronenpaare und bilden ein gemeinsames bindendes '''Molekülorbital''' aus. Die Atome werden dadurch zu einem [[Molekül]] verbunden. So verwandelt sich etwa der hochreaktive atomare [[Wasserstoff]] (H), der z.B. durch die Reaktion unedeler [[Metalle]] mit [[Säuren]] entsteht, praktisch augenblicklich in das wesentlich stabilere Wasserstoffmolekül (H<sub>2</sub>) um. Auch [[Stickstoff]] (N) und [[Sauerstoff]] (O) kommen in der [[Luft]] niemals in atomarer, sondern stets nur in molekularer Form vor, d.h. als N<sub>2</sub> bzw. O<sub>2</sub>.
 
Unterscheiden sich die Elektronegativitäten der Bindungspartner voneinander, entsteht eine '''polare Atombindung''', bei der sich die miteinander verbunden Atome zwar nicht zu [[Ion]]en verwandeln, aber doch positive und negative Partialladungen tragen.
 
=== Metallische Bindung ===
[[Datei:Nuvola di elettroni.svg|mini|Ein Metallgitter aus positiv geladenen Atomrümpfen, die von frei beweglichen Elektronen umgeben sind.]]
 
[[Metalle]] haben nur relativ wenige Außenelektronen und geben diese auch ohne Reaktionspartner leicht ab. Dadurch entstehen leicht bewegliche freie Elektronen, die den Metallen ihre hohe [[Elektrische Leitfähigkeit|elektrische]] und [[Wärmeleitung|thermische Leitfähigkeit]] verleiht.
 
== Siehe auch ==


* {{WikipediaDE|Chemische Bindung}}
* [[Gerhard Danzer]]: ''Personale Medizin'', Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern 2013, ISBN 978-3456851969, eBook {{ASIN|B00UI0Q1HS}}
* {{WikipediaDE|Ionische Bindung}}
* [[Gerhard Danzer]], Josef Rattner: ''Der Mensch zwischen Gesundheit und Krankheit'', Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 2012, ISBN 978-3-534-25044-8
* {{WikipediaDE|Kovalente Bindung}}
* [[Gerhard Danzer]]: ''Psychosomatik – Gesundheit für Körper und Geist'', Primus, 1998, ISBN 978-3-89678-070-6
* {{WikipediaDE|Metallische Bindung}}
* [[Gerhard Danzer]], Josef Rattner: ''Medizinische Anthropologie'', Fischer Taschenbuch, 1997, ISBN 978-3-596-13303-1
* {{WikipediaDE|Van-der-Waals-Kräfte}}
* {{WikipediaDE|Wasserstoffbrückenbindung}}


== Literatur ==
== Weblinks ==


* [[Viktor Gutmann]], Edwin Hengge: ''Allgemeine und anorganische Chemie'', 5. Auflage, Verlag Chemie, Weinheim 1990, ISBN 978-3527281596
* [https://flexikon.doccheck.com/de/Personale_Medizin Personale Medizin] - Artikel im Medizinlexikon auf [https://flexikon.doccheck.com flexikon.doccheck.com]
* A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: ''Lehrbuch der Anorganischen Chemie'', 102. Auflage, de Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-11-017770-1
* [https://www.gerhard-danzer.de/ Gerhard Danzer] - Homepage
* K. P. C. Vollhardt, Neil E. Schore, Holger Butenschön (Hrsg.): ''Organische Chemie'', 5. Auflage, Wiley-VCH 2011, ISBN 978-3527327546


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


[[Kategorie:Chemie]]
[[Kategorie:Medizin]]
[[Kategorie:Psychosomatik]]

Version vom 9. April 2020, 21:16 Uhr

Die personale Medizin ist ein modernes ganzheitliches medizinisch-psychosomatisches Konzept, das gleichermaßen die Person des Patienten wie auch des Arztes und ihr wechselseitiges Verhältnis zueinander in den Mittelpunkt stellt. Den theoretischen Hintergrund der praktischen Anwendungen bilden philosophische, anthropologische und tiefenpsychologische Erwägungen und eine Heilkunde auf naturwissenschaftlicher Basis. Darüber hinaus spielt auch die Kulturanalyse und -kritik eine wesentliche Rolle. Nach ihrem Selbstverständnis ist die personale Medizin durch ihre methodisch-wissenschaftliche Vorgehensweise „zuallererst Schul- und in keinerlei Hinsicht Para- oder Alternativmedizin.“[1] Nicht zu verwechseln ist die personale Medizin mit der personalisierten Medizin, die vor allem auf einer auf die individuelle physiologische Konstitution abgestimmten Pharmakotherapie beruht.

Entwicklung und HIntergrund der personalen Medizin

1989 führte Burghard Klapp die integrierte Psychosomatik an der Charité in Berlin ein. Darauf abbauend wurde ab 1990 gemeinsam mit Klapp das Konzept der personalen Medizin führend von dem deutschen Arzt und Psychologen Prof. Dr. Gerhard Danzer (* 1956) entwickelt, der als Chefarzt an der Klinik für Psychosomatik an den Ruppiner Kliniken in Neuruppin tätig ist und eine Praxis für Integrierte Psychosomatik und Psychotherapie an den Ruppiner Kliniken leitet.[2]

„Personale Medizin ist Heilkunde von Personen für Personen. Sie umfasst Ärzte ebenso wie Patienten, die im Medizinalsystem Handelnden ebenso wie die von ihnen Behandelten. Eine solche Form der Medizin bezieht die Aus- und Weiterbildung von Ärzten und Pflegenden mit ein und verändert Ätiologie-Modelle und diagnostisch-therapeutische Gepflogenheiten. Auch die ökonomischen Dimensionen werden von einer Personalisierung der Medizin berührt...“

Gerhard Danzer: Personale Medizin, S. 7

Die philosophischen Ansätze der personalen Medizin gründen sich vor allem auf die Existenzphilosophie, Lebensphilosophie und Phänomenologie. Weiters sollen die in der Medizin implizit vorausgesetzten anthropologischen Annahmen ins Bewusstsein gehoben werden. Aus tiefenpsychologischer Sicht soll auch das Unbewusste berücksichtig werden, insbesondere auch, was die wechselseitige Beziehung zwischen Arzt und Patient betrifft.

Methodik

Biperspektivische Simultandiagnostik

Die personale Medizin stützt sich auf die biperspektivische Simultandiagnostik, die den Menschen ganzheitlich betrachtet und sowohl erklärend seine somatisch-biologischen als auch verstehend seine seelisch-geistigen Aspekte zu erfassen sucht. Viktor von Weizsäcker (1886-1957), der als Begründer der Psychosomatik gilt, hat das mit der Metapher einer Drehtür veranschaulicht, die gleichsam den somatisch-biologischen mit dem davon getrennten seelisch-geistigen „Raum“ verbindet. Im Idealfall bewegen sich Arzt und Patient gemeinsam in beiden Räumen.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gerhard Danzer: Personale Medizin, S. 7
  2. Ruppiner Kliniken, MVZ II „Alte Schwimmhalle“. Eingesehen am 9. April 2014.