Nirvana und Personale Medizin: Unterschied zwischen den Seiten

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Auf dem '''Nirvanaplan''', im ([[Sanskrit|skrt.]], n., निर्वाण, nirvāṇa; ''Erlöschen'' oder wörtlich „Ver-wehen“, von nis, nir = ''aus'', vā = ''wehen'') bzw. '''Nibbana''' ([[Wikipedia:Pali|Pali]], nibbāna), liegt die Quelle allen aktiven [[Sein]]s. Hier entsprint die [[Schöpfung aus dem Nichts]]. Der Nirvanaplan, der noch über der [[Welt der Vorsehung]], dem [[Buddhiplan]], liegt, ist erfüllt von höchster Tätigkeit. Hier haben zugleich alle Taten, die der [[Mensch]] auf dem [[Physischer Plan|physischen Plan]] vollbringt, ihr geistiges Gegenbild und schreiben sich so in die [[Akasha-Chronik]] ein. Aus dem Nirvanaplan stammt auch der [[geist]]ige [[Wesen]]skern des [[Mensch]]en und wo er aus der vollen [[Freiheit]] seines [[Ich]]s tätig wird, handelt er aus dem Nirvana. Solche Taten haben weder karmische Ursachen, noch schaffen sie neues [[Karma]].  
Die '''personale Medizin''' ist ein modernes [[ganzheit]]liches [[medizin]]isch-[[Psychosomatik|psychosomatisches]] Konzept, das gleichermaßen die [[Person]] des [[Patient]]en wie auch des [[Arzt]]es und ihr wechselseitiges Verhältnis zueinander in den Mittelpunkt stellt. Den theoretischen Hintergrund der praktischen Anwendungen bilden [[Philosophie|philosophische]], [[Anthropologie|anthropologische]] und [[Tiefenpsychologie|tiefenpsychologische]] Erwägungen und eine [[Heilkunde]] auf [[naturwissenschaft]]licher Basis. Darüber hinaus spielt auch die [[Kultur]]analyse und -kritik eine wesentliche Rolle. Nach ihrem Selbstverständnis ist die personale Medizin durch ihre [[Methode|methodisch]]-[[wissenschaft]]liche Vorgehensweise ''„zuallererst [[Schulmedizin|Schul]]- und in keinerlei Hinsicht [[Paramedizin|Para]]- oder [[Alternativmedizin]].“''<ref>[[Gerhard Danzer]]: ''Personale Medizin'', S. 7</ref> Nicht zu verwechseln ist die personale Medizin mit der [[Personalisierte Medizin|personalisierten Medizin]], die vor allem auf einer auf die individuelle [[Physiologie|physiologische]] [[Konstitution]] abgestimmten [[Pharmakotherapie]] beruht.


Im [[Buddhismus]] bezeichnet Nirvana jenen Zustand, in dem der [[Mensch]] durch die [[Erleuchtung]] ([[Bodhi]]) den Wahn des äußeren [[Dasein]]s und seiner eigenen [[Selbstheit]] überwunden hat und dadurch aus dem [[Rad der Wiedergeburten]] ([[Samsara]]) endgültig heraustritt und sich künftig nicht mehr auf [[Erde (Planet)|Erden]] [[Inkarnation|inkarnieren]] muss. Alles irdische [[Karma]] ist dann endgültig ausgelöscht.
== Entwicklung und HIntergrund der personalen Medizin ==


Als der [[Buddha]] in das Nirvana einging, hatte er damit einen Zustand erreicht, der der [[Verklärung]] [[Christi]] entspricht.
[[1989]] führte Burghard Klapp die integrierte [[Psychosomatik]] an der [[w:Charité|Charité]] in [[Berlin]] ein. Darauf abbauend wurde ab [[1990]] gemeinsam mit Klapp das Konzept der personalen Medizin führend von dem deutschen [[Arzt]] und [[Psychologe]]n Prof. Dr. [[Gerhard Danzer]] (* 1956) entwickelt, der als Chefarzt an der Klinik für [[Psychosomatik]] an den [[w:Ruppiner Kliniken|Ruppiner Kliniken]] in [[w:Neuruppin|Neuruppin]] tätig ist und eine Praxis für Integrierte [[Psychosomatik]] und [[Psychotherapie]] an den Ruppiner Kliniken leitet.<ref>[http://www.ruppiner-kliniken.de/ambulanzen/psychosomatik/medizinisches-versorgungs-zentrum-alte-schwimmhalle.html Ruppiner Kliniken, MVZ II „Alte Schwimmhalle“]. Eingesehen am 9. April 2014.</ref>


Nirvana zu erleben bedeutet, dass das [[Bewusstsein]] bis zum Nirvanaplan hinauf reicht. Nirvana wird erfahren als absoulte [[Leerheit]] ([[Sanskrit|skrt.]] [[Shunyata]]), als Negation jeglichen [[sinnlich]]en ''und'' [[übersinnlich]]en [[Sein]]s. Alles [[Schöpfung|Geschaffene]] ist überwunden und das [[Bewusstsein]] erwacht, nun von jeglichem [[Objekt]]- und [[Subjekt]]bezug gereinigt, im Zustand seiner eigentlichen [[Soheit]] ([[Sanskrit|skrt.]] [[Tathata]]) inmitten der schöpferischen Quelle des [[Geist]]es. Der so verstandene [[Begriff]] der Leerheit, als die das Nirvana erlebt wird, weist auf die wahre [[Wirklichkeit]] des [[Geist]]es, wie sie auch aus [[Anthroposophie|anthroposophischer]] Sicht aufgefasst wird. Der Geist kann nicht als ein in irgendeiner Form definierbares, d.h. abgrenzbares [[Sein]] beschrieben werden, hier gibt es nicht ''klein'' und ''groß'', kein ''oben'' und ''unten'' usw., sondern er verwirklicht sich im beständigen [[Schaffen aus dem Nichts|Schaffen und Selbsterschaffen aus dem Nichts]].  
{{Zitat|Personale Medizin ist Heilkunde von Personen für Personen. Sie umfasst
Ärzte ebenso wie Patienten, die im Medizinalsystem Handelnden ebenso
wie die von ihnen Behandelten. Eine solche Form der Medizin bezieht
die Aus- und Weiterbildung von Ärzten und Pflegenden mit ein und
verändert Ätiologie-Modelle und diagnostisch-therapeutische Gepflogenheiten.
Auch die ökonomischen Dimensionen werden von einer
Personalisierung der Medizin berührt...|[[Gerhard Danzer]]|''Personale Medizin'', S. 7}}


Aus dem Nirvana, in dem die Quelle der [[Schöpfung aus dem Nichts]] liegt, stammt der geistige [[Wesen]]skern des [[Mensch]]en und wo er aus der vollen [[Freiheit]] seines [[Ich]]s tätig wird, handelt er aus dem Nirvana. Solche Taten haben weder karmische Ursachen, noch schaffen sie neues Karma.
Die philosophischen Ansätze der personalen Medizin gründen sich vor allem auf die [[Existenzphilosophie]], [[Lebensphilosophie]] und [[Phänomenologie]]. Weiters sollen die in der [[Medizin]] implizit vorausgesetzten [[Anthropologie|anthropologischen]] Annahmen ins Bewusstsein gehoben werden. Aus [[Tiefenpsychologie|tiefenpsychologischer]] Sicht soll auch das [[Unbewusst]]e berücksichtig werden, insbesondere auch, was die wechselseitige Beziehung zwischen [[Arzt]] und [[Patient]] betrifft.


[[Kategorie:Buddhismus]]
== Methodik ==
 
=== Biperspektivische Simultandiagnostik ===
 
Die personale Medizin stützt sich auf die '''biperspektivische Simultandiagnostik''', die den [[Mensch]]en [[ganzheit]]lich betrachtet und sowohl [[Erklärung|erklärend]] seine [[somatisch]]-[[Biologie|biologischen]] als auch [[Verstehen|verstehend]] seine [[Seele|seelisch]]-[[geist]]igen Aspekte zu erfassen sucht. [[Viktor von Weizsäcker]] (1886-1957), der als Begründer der [[Psychosomatik]] gilt, hat das mit der [[Metapher]] einer Drehtür veranschaulicht, die gleichsam den somatisch-biologischen mit dem davon getrennten seelisch-geistigen „Raum“ verbindet. Im Idealfall bewegen sich [[Arzt]] und [[Patient]] gemeinsam in beiden Räumen.
 
== Literatur ==
 
* [[Gerhard Danzer]]: ''Personale Medizin'', Verlag Hans Huber, Hogrefe AG, Bern 2013, ISBN 978-3456851969, eBook {{ASIN|B00UI0Q1HS}}
* [[Gerhard Danzer]], Josef Rattner: ''Der Mensch zwischen Gesundheit und Krankheit'', Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 2012, ISBN 978-3-534-25044-8
* [[Gerhard Danzer]]: ''Psychosomatik – Gesundheit für Körper und Geist'', Primus, 1998, ISBN 978-3-89678-070-6
* [[Gerhard Danzer]], Josef Rattner: ''Medizinische Anthropologie'', Fischer Taschenbuch, 1997, ISBN 978-3-596-13303-1
 
== Weblinks ==
 
* [https://flexikon.doccheck.com/de/Personale_Medizin Personale Medizin] - Artikel im Medizinlexikon auf [https://flexikon.doccheck.com flexikon.doccheck.com]
* [https://www.gerhard-danzer.de/ Gerhard Danzer] - Homepage
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
[[Kategorie:Medizin]]
[[Kategorie:Psychosomatik]]

Version vom 9. April 2020, 22:16 Uhr

Die personale Medizin ist ein modernes ganzheitliches medizinisch-psychosomatisches Konzept, das gleichermaßen die Person des Patienten wie auch des Arztes und ihr wechselseitiges Verhältnis zueinander in den Mittelpunkt stellt. Den theoretischen Hintergrund der praktischen Anwendungen bilden philosophische, anthropologische und tiefenpsychologische Erwägungen und eine Heilkunde auf naturwissenschaftlicher Basis. Darüber hinaus spielt auch die Kulturanalyse und -kritik eine wesentliche Rolle. Nach ihrem Selbstverständnis ist die personale Medizin durch ihre methodisch-wissenschaftliche Vorgehensweise „zuallererst Schul- und in keinerlei Hinsicht Para- oder Alternativmedizin.“[1] Nicht zu verwechseln ist die personale Medizin mit der personalisierten Medizin, die vor allem auf einer auf die individuelle physiologische Konstitution abgestimmten Pharmakotherapie beruht.

Entwicklung und HIntergrund der personalen Medizin

1989 führte Burghard Klapp die integrierte Psychosomatik an der Charité in Berlin ein. Darauf abbauend wurde ab 1990 gemeinsam mit Klapp das Konzept der personalen Medizin führend von dem deutschen Arzt und Psychologen Prof. Dr. Gerhard Danzer (* 1956) entwickelt, der als Chefarzt an der Klinik für Psychosomatik an den Ruppiner Kliniken in Neuruppin tätig ist und eine Praxis für Integrierte Psychosomatik und Psychotherapie an den Ruppiner Kliniken leitet.[2]

„Personale Medizin ist Heilkunde von Personen für Personen. Sie umfasst Ärzte ebenso wie Patienten, die im Medizinalsystem Handelnden ebenso wie die von ihnen Behandelten. Eine solche Form der Medizin bezieht die Aus- und Weiterbildung von Ärzten und Pflegenden mit ein und verändert Ätiologie-Modelle und diagnostisch-therapeutische Gepflogenheiten. Auch die ökonomischen Dimensionen werden von einer Personalisierung der Medizin berührt...“

Gerhard Danzer: Personale Medizin, S. 7

Die philosophischen Ansätze der personalen Medizin gründen sich vor allem auf die Existenzphilosophie, Lebensphilosophie und Phänomenologie. Weiters sollen die in der Medizin implizit vorausgesetzten anthropologischen Annahmen ins Bewusstsein gehoben werden. Aus tiefenpsychologischer Sicht soll auch das Unbewusste berücksichtig werden, insbesondere auch, was die wechselseitige Beziehung zwischen Arzt und Patient betrifft.

Methodik

Biperspektivische Simultandiagnostik

Die personale Medizin stützt sich auf die biperspektivische Simultandiagnostik, die den Menschen ganzheitlich betrachtet und sowohl erklärend seine somatisch-biologischen als auch verstehend seine seelisch-geistigen Aspekte zu erfassen sucht. Viktor von Weizsäcker (1886-1957), der als Begründer der Psychosomatik gilt, hat das mit der Metapher einer Drehtür veranschaulicht, die gleichsam den somatisch-biologischen mit dem davon getrennten seelisch-geistigen „Raum“ verbindet. Im Idealfall bewegen sich Arzt und Patient gemeinsam in beiden Räumen.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gerhard Danzer: Personale Medizin, S. 7
  2. Ruppiner Kliniken, MVZ II „Alte Schwimmhalle“. Eingesehen am 9. April 2014.