Unterwelt

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Künstlerische Darstellung der Unterwelt

Die Unterwelt ist eine Bezeichnung für einen im Weltbild unten gelegenen Teil der Welt. Mythologien aller Kulturen besitzen diesen gemeinsamen Teil, der außerhalb der Welt der Sterblichen liegt. Hier werden die Toten oder ihre Seelen vermutet, weshalb auch häufig vom Reich der Toten gesprochen wird. Je nach Kultur besitzt die Unterwelt verschiedene Aspekte, meist gibt es jedoch einen Herrscher aus einem Göttergeschlecht, der ihr vorsteht.

Aus anthroposophischer Sicht ist die Unterwelt im wesentlichen identisch mit den negativen Aspekten der sog. achten Sphäre.

Die Unterwelt ist der finstere, dunkle Wohnort der Todes- und Unterweltsgottheiten. Hierher gelangen die Verstorbenen, meist von Seelenführer oder Fergen geleitet, über das Grenzwasser. Im Westen, jenseits des Ozeans, wo die Sonne untergeht, wird der Eingang zur Unterwelt vermutet. Bewacht durch dämonische Wesen ist der Eintritt nur den Toten erlaubt und für Lebende verboten.

In manchen Kulturen ist die Unterwelt ein zwar öder und finsterer, dennoch moralisch unbewerteter Aufenthaltsort, in anderen Kulturen wiederum eine grauen- und quallvoll ausgestaltete Hölle und Wohnsitz des Bösen.

Nach der Theorie der hohlen Erde ist die Unterwelt keine metaphysische Spekulation, sondern schlicht das Erdinnere. Diese ist von einer intelligenten Rasse und allerlei Tieren bevölkert und wird von einer Zentralsonne beleuchtet.


Mythologisches

Griechische Mythologie

Aus der griechischen Mythologie stammt die älteste Beschreibung der Unterwelt. Ihr Herrscher ist der Gott Hades (römisch: Pluto), sie heißt selber auch der Hades. Mit Hilfe des Fährmannes Charon kann der Fluss Styx, der Ober- und Unterwelt voneinander trennt, überquert werden. Ein Ungeheuer, der Hund Kerberos, bewacht den Eingang und sorgt dafür, dass kein Lebender den Hades betritt. Unterhalb des Hades befindet sich der Tartaros, die tiefste Region, die von unheimlichen Gestalten bewohnt wird. Diejenigen, die Verfehlungen gegen die Götter begangen haben, sollen hier ewige Qualen erleiden. Der Bereich ist von einer ehernen Mauer und dem flammenden Fluss Pyriphlegeton umgeben und dient Zeus als Gefängnis für Missetäter und Gottesfrevler (z.B. Tantalos, Sisyphos).

Nordische Mythologie

Der Begriff Niflheim oder Helheim beschreibt die Unterwelt in der nordischen Mythologie. Hier herrscht die Göttin Hel. Ihr Reich ist von einem Fluss umgeben, über den eine goldene Brücke führt. Die Heljungfrau Modgudur bewacht die Brücke und befragt die Ankömmlinge nach Namen und Geschlecht, nach anderen der Helhund Garm. Erst nach dieser Prüfung und die Überwindung des eisernen Zauns erreicht die verstorbene Seele das Reich Helheim. Helheim ist dabei kein Ort der Strafe, sondern ein Aufenthaltsort der Toten, die an Krankheit oder Altersschwäche (den "Strohtod") gestorben sind.

Totengötter in den Kulturen

Siehe auch: Jenseits


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