Keplersche Gesetze

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Grafische Veranschaulichung der drei Keplerschen Gesetze:
1. Zwei ellipsenförmige Umlaufbahnen, Brennpunkte ƒ1 und ƒ2 für Planet 1, ƒ1 und ƒ3 für Planet 2. Die Sonne (sun) in ƒ1.
2. Die beiden grauen Sektoren A1 und A2, die in derselben Zeit überstrichen werden, haben dieselbe Fläche.
3. Große Halbachsen a1 und a2. Die Gesamtumlaufzeiten der Planeten 1 und 2 verhalten sich wie a13/2 : a23/2.

Die drei Keplerschen Gesetze beschreiben mathematisch die Gesetzmäßigkeiten, nach denen sich die Planeten um die Sonne bewegen. Sie wurden in den Jahren von 1609 bis 1618 von Johannes Kepler (1571-1630) entdeckt und erforscht. Kepler selbst bezeichnete sie allerdings niemals als „Gesetze“, vielmehr waren sie ihm Ausdruck der Weltharmonie, nach der Gott die Welt erschaffen hatte.

Kepler fand die Gesetzmäßigkeiten rein empirisch aus den beobachteten Daten der Planetenbewegungen ohne, wie später Isaak Newton, theoretische Erwägungen über die physikalischen Ursachen der Bewegungen zugrundezulegen. Später formulierte Newton gerade auf Grundlage der Keplerschen Gesetze sein Gravitationsgesetz. Die Basis für Keplers Erwägungen bildeten die Rudolfinischen Tafeln, die auf Tycho Brahes Beobachtungen und seinen eigenen als dessen Assistent beruhten. Insbesondere aus den Daten der Marsbahn war ihm bald klar, dass die Bewegungen offenbar von der idealen Kreisbahn abwichen, von der auch noch Kopernikus ausgegangen war. Als nächste Möglichkeit boten sich elliptische Bahnen an. Die ersten beiden Gesetze konnte Kepler realtiv rasch formulieren und veröffentlichte sie 1609 in seiner Astronomia Nova („Neue Astronomie“). Die Suche nach dem dritten Gesetz erwies sich als weitaus schwieriger. Erst als er musikalische Harmonien im Sinne einer umfassenden Sphärenharmonie einbezog, eröffnete sich ihm der richtige Weg. Mitte 1618 konnte er auch das dritte Gesetz mathematisch formulieren und veröffentlichte es im folgenden Jahr in seiner Harmonice mundi („Weltharmonie“).

Die drei Keplerschen Gesetze lauten:

1. Keplersches Gesetz (Ellipsensatz)
Planeten bewegen sich auf elliptischen Bahnen, in deren einem gemeinsamen Brennpunkt die Sonne steht.
2. Keplersches Gesetz (Flächensatz)
Ein von der Sonne zum Planeten gezogener Fahrstrahl überstreicht in gleichen Zeiten gleich große Flächen.
3. Keplersches Gesetz
Die Quadrate der Umlaufzeiten zweier Planeten verhalten sich zueinander wie die Kuben der großen Halbachse der Ellipse.

Nach Rudolf Steiner waren die Keplerschen Gesetze die Frucht einer früheren Inkarnation Keplers in der ägyptischen Zeit, in der er als Astrologe tätig gewesen war.

„Kepler hatte in seiner ägyptischen Inkarnation den Blick hinaufgelenkt zum Sternenhimmel; und was diese Individualität dort sah, das prägte sie aus in den großen spirituellen Wahrheiten der ägyptischen Astrologie. Bei ihrer Wiederverkörperung in dem Zeitalter, dem der Beruf des Materialismus zufiel, prägte dieselbe Individualität diese Tatsachen - unserem Zeitalter entsprechend - in den drei materialistisch gefärbten Keplerschen Gesetzen aus.“ (Lit.:GA 120, S. 167)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Die Offenbarungen des Karma, GA 120 (1992), ISBN 3-7274-1200-3 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
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Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.