Auferstehung und Atmung: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:Auferstehung_Hosio_Lukas.jpg|thumb|350px|Die Auferstehung Christi (''hê anastasis''), Mosaik rechts neben dem Durchgang vom westlichen Vorraum zum großen Kirchenraum in der großen Kirche des Klosters Hosios Lukas, 11. Jahrhundert.<br>Christus erscheint in dieser Darstellung zuerst im Totenreich, erwartet von alttestamentarischen Königen, vermutlich ''David'' und ''Salomon'', überwindet den Tod, zersprengte die Pforte zum Totenreich unter seinen Füßen und ergreift den Arm des knienden ''alten Adam'', hinter dem ''Eva'' in Gebetshaltung zu sehen ist.]]
{{Textbox|<poem>Im Atemholen sind zweierlei Gnaden:
Die '''Auferstehung''' ([[Wikipedia:Griechische Sprache|griech.]] αναστασις, anastasis; [[Wikipedia:Latein|lat.]] resurrectio; {{EnS|resurrection}}) '''des Leibes''' bzw. die '''Auferstehung der Toten''' ([[lat.]] resurrectio mortuorum) bedeutet die Wiedervereinigung des zuvor durch den [[Tod]] vom [[Leib]] getrennten unsterblichen [[Geist]]es bzw. des unsterblichen Teiles der [[Seele]] mit dem nunmehr wiederhergestellten, aber ''nicht mehr verweslichen'' Leib. Durch die Auferstehung ist die Unvergänglichkeit bzw. Wiedererrichtung der Leibesgestalt und damit der leiblichen, seelischen und geistigen Integrität des [[Mensch]]en garantiert.
Die Luft einzuziehn, sich ihrer entladen;
Jenes bedrängt, dieses erfrischt;
So wunderbar ist das Leben gemischt.
Du danke Gott, wenn er dich preßt,
Und dank ihm, wenn er dich wieder entläßt.</poem>|Johann Wolfgang von Goethe<ref>[[Johann Wolfgang von Goethe]]: ''Gedichte. West-östlicher Divan'', 1814 - 1819. Buch des Sängers</ref>}}


== Grundlegendes ==
Die '''Atmung''' ([[lat.]] ''Respiratio''), mit dem [[Rhythmisches System|rhythmischen]] Wechsel von '''Einatmung''' und '''Ausatmung''', ist der erste der sieben grundlegenden [[Lebensprozesse]], die [[Rudolf Steiner]] unterschieden hat und steht nach seinen Angaben unter dem [[kosmisch]]en Einfluss der [[Saturnsphäre]] {{Lit|{{G|170|113ff}}}}.


Der Gedanke der Auferstehung ist insbesonders im [[Zoroastrismus]] und in den großen [[Monotheismus|monotheistischen]] [[Abrahamitische Religionen|abrahamitischen Religionen]] ([[Judentum]], [[Christentum]], [[Islam]]) zu finden. So heißt es etwa bei [[Jesaja]]:
== Physiologische Grundlagen ==


{{Zitat|19 Deine Toten werden leben, die Leichen stehen wieder auf; wer in der Erde liegt, wird erwachen und jubeln. Denn der Tau, den du sendest, ist ein Tau des Lichts; die Erde gibt die Toten heraus.|[[Wikipedia:Jesaja|Jesaja]]|{{BB|Jes|26|19}}}}
Beim Einatmen wird [[Sauerstoff]] aus der [[Luft]] über die [[Lungen]] oder bei der [[Wikipedia:Kiemenatmung|Kiemenatmung]] durch die [[w:Kieme|Kieme]]n aus dem [[Wasser]] aufgenommen und beim [[Mensch]]en und den [[Wirbeltiere]]n an den roten Blutfarbstoff, das [[Hämoglobin]], gebunden und mit dem [[Blut]] zu allen [[Zelle (Biologie)|Zellen]] des [[Organismus]] befördert. Durch die [[Biochemie|biochemischen]] Prozesse der '''Zellatmung''' wird der Sauerstoff zu [[Wasser]] [[Reduktion (Chemie)|reduziert]] und zugleich körpereigene [[Kohlenstoff]]verbindungen zu [[Kohlendioxid]] (CO<sub>2</sub>) [[Oxidation|oxidiert]] und ausgeatmet. Die dabei gewonnene [[Energie]] wird in Form von [[ATP]] ([[Adenosintriphosphat]]) gespeichert, das aus [[ADP]] ([[Adenosindiphosphat]]) und [[Phosphat]]resten (P<sub>i</sub>) gebildet wird. Die Energieausbeute der Atmung ist dabei wesentlich größer als bei der [[anaerob]]en [[Gärung]]. Während beispielsweise bei der [[Alkoholische Gärung|alkoholischen Gärung]] pro [[Traubenzucker]]-Molekül (auch: [[Glucose]], C<sub>6</sub>H<sub>12</sub>O<sub>6</sub>) nur zwei Moleküle ATP erzeugt werden, sind es bei der Zellatmung 30 oder im Idealfall sogar 32 Moleküle ATP.


und in der letzten Offenbarung an [[Wikipedia:Daniel (Prophet)|Daniel]]:
:<math>\mathrm{C_6H_{12}O_6 + 6 O_2 + 32\ ADP + 32\ P_i \longrightarrow 6\ H_2O + 6\ CO_2 + 32\ ATP}</math>


{{Zitat|1 In jener Zeit tritt Michael auf, der große Engelfürst, der für die Söhne deines Volkes eintritt. Dann kommt eine Zeit der Not, wie noch keine da war, seit es Völker gibt, bis zu jener Zeit. Doch dein Volk wird in jener Zeit gerettet, jeder, der im Buch verzeichnet ist.
Die Zellatmung beruht dabei auf drei [[Biochemie|biochemischen]] Teilprozessen, nämlich der [[w:Glycolyse|Glycolyse]], dem [[w:Citratzyklus|Citratzyklus]] und der [[w:Endoxidation|Endoxidation]] in der [[w:Atmungskette|Atmungskette]].
2 Von denen, die im Land des Staubes schlafen, werden viele erwachen, die einen zum ewigen Leben, die anderen zur Schmach, zu ewigem Abscheu.
3 Die Verständigen werden strahlen, wie der Himmel strahlt; und die Männer, die viele zum rechten Tun geführt haben, werden immer und ewig wie die Sterne leuchten [...] 13 Du aber geh nun dem Ende zu! Du wirst ruhen und am Ende der Tage wirst du auferstehen, um dein Erbteil zu empfangen.|[[Wikipedia:Buch Daniel|Buch Daniel]]|{{BB|Dan|12|1-13}}}}


Eine sehr ausführliche Schilderung gibt [[Ezechiel (Prophet)|Ezechiel]]:
=== Hyperventilation und Hypoventilation ===


{{Zitat|1 Des HERRN Hand kam über mich und er führte mich hinaus im Geist des HERRN und stellte mich mitten auf ein weites Feld; das lag voller Totengebeine.
Bei einer meist [[psychisch]] durch [[Angst]], [[Panik]] oder sonstige [[Erregung]] bedingten '''Hyperventilation''' kommt es zu einer gesteigerten Belüftung der Lungen, wodurch die Kohlendioxid-Konzentration im [[Blut]] abnimmt und der [[pH-Wert]] ansteigt ([[w:Respiratorische Alkalose|Respiratorische Alkalose]]). Das Gegenteil davon ist die potentiell lebensbedrohliche '''Hypoventilation''', bei der die Kohlendioxid-Konzentration ansteigt, was zu einer [[w:Respiratorische Azidose|respiratorischen Azidose]] führt.
2 Und er führte mich überall hindurch. Und siehe, es lagen sehr viele Gebeine über das Feld hin, und siehe, sie waren ganz verdorrt.
3 Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, meinst du wohl, dass diese Gebeine wieder lebendig werden? Und ich sprach: HERR, mein Gott, du weißt es.
4 Und er sprach zu mir: Weissage über diese Gebeine und sprich zu ihnen: Ihr verdorrten Gebeine, höret des HERRN Wort!
5 So spricht Gott der HERR zu diesen Gebeinen: Siehe, ich will Odem in euch bringen, dass ihr wieder lebendig werdet.
6 Ich will euch Sehnen geben und lasse Fleisch über euch wachsen und überziehe euch mit Haut und will euch Odem geben, dass ihr wieder lebendig werdet; und ihr sollt erfahren, dass ich der HERR bin.
7 Und ich weissagte, wie mir befohlen war. Und siehe, da rauschte es, als ich weissagte, und siehe, es regte sich und die Gebeine rückten zusammen, Gebein zu Gebein.
8 Und ich sah, und siehe, es wuchsen Sehnen und Fleisch darauf und sie wurden mit Haut überzogen; es war aber noch kein Odem in ihnen.
9 Und er sprach zu mir: Weissage zum Odem; weissage, du Menschenkind, und sprich zum Odem: So spricht Gott der HERR: Odem, komm herzu von den vier Winden und blase diese Getöteten an, dass sie wieder lebendig werden!
10 Und ich weissagte, wie er mir befohlen hatte. Da kam der Odem in sie und sie wurden wieder lebendig und stellten sich auf ihre Füße, ein überaus großes Heer.
11 Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, diese Gebeine sind das ganze Haus Israel. Siehe, jetzt sprechen sie: Unsere Gebeine sind verdorrt und unsere Hoffnung ist verloren und es ist aus mit uns.
12 Darum weissage und sprich zu ihnen: So spricht Gott der HERR: Siehe, ich will eure Gräber auftun und hole euch, mein Volk, aus euren Gräbern herauf und bringe euch ins Land Israels.
13 Und ihr sollt erfahren, dass ich der HERR bin, wenn ich eure Gräber öffne und euch, mein Volk, aus euren Gräbern heraufhole.
14 Und ich will meinen Odem in euch geben, dass ihr wieder leben sollt, und will euch in euer Land setzen, und ihr sollt erfahren, dass ich der HERR bin. Ich rede es und tue es auch, spricht der HERR.|Hesekiel|{{BB|Hes|37|1-14|LUT}}}}
Die [[jüdisch]]en [[Sadduzäer]] allerdings, die die Auferstehung beharrlich leugneten, wollten die Verkündigungen des [[Christus]] über die leibliche Auferstehung mit ihrer spitzfindigen [[Sadduzäerfrage]], die in den [[Wikipedia:Synoptische Evangelien|synoptischen Evangelien]] überliefert ist, widerlegen.


{{Zitat|18 Da traten die Sadduzäer zu ihm, die lehren, es gebe keine Auferstehung; die fragten ihn und sprachen:
== Geistiger Hintergrund ==
19 Meister, Mose hat uns vorgeschrieben {{Bibel|5 Mos|25|5-6|LUT}}: »Wenn jemand stirbt und hinterlässt eine Frau, aber keine Kinder, so soll sein Bruder sie zur Frau nehmen und seinem Bruder Nachkommen erwecken.«
20 Nun waren sieben Brüder. Der erste nahm eine Frau; der starb und hinterließ keine Kinder.
21 Und der zweite nahm sie und starb und hinterließ auch keine Kinder. Und der dritte ebenso.
22 Und alle sieben hinterließen keine Kinder. Zuletzt nach allen starb die Frau auch.
23 Nun in der Auferstehung, wenn sie auferstehen: wessen Frau wird sie sein unter ihnen? Denn alle sieben haben sie zur Frau gehabt.
24 Da sprach Jesus zu ihnen: Ist's nicht so? Ihr irrt, weil ihr weder die Schrift kennt noch die Kraft Gottes.
25 Wenn sie von den Toten auferstehen werden, so werden sie weder heiraten noch sich heiraten lassen, sondern sie sind wie die Engel im Himmel.
26 Aber von den Toten, dass sie auferstehen, habt ihr nicht gelesen im Buch des Mose, bei dem Dornbusch, wie Gott zu ihm sagte und sprach {{Bibel|2 Mos|3|6|LUT}}: »Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs«?
27 Gott ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden. Ihr irrt sehr.|[[Markusevangelium]]|{{BB|Mk|12|18-27|LUT}}}}


Nach den Worten des [[Paulus]] ist die '''leibliche Auferstehung des [[Jesus Christus]]''', die die Voraussetzung für die spätere Auferstehung der Toten ist, wie sie etwa in der [[Offenbarung des Johannes]] {{Bibel|Offb|20|1-15|LUT}} geschildert wird, das zentrale Ereignis des [[Christentum]]s:
Die Atmung ist jener [[Lebensprozess]], durch den wir am stärksten mit der Umgebung in Wechselwirkung treten. Er steht dadurch auch in enger Beziehung zur [[Sinne]]stätigkeit, die uns ebenfalls, aber auf andere Weise, mit der Umwelt verbindet.


<div style="margin-left:20px">
{{GZ|Da haben wir zunächst etwas, was in einer gewissen Weise in allem Lebendigen sein muß: die Atmung. Jenes Verhältnis zur Außenwelt, das die Atmung ist, muß gewissermaßen in jedem Lebendigen sein. Ich kann mich jetzt nicht im einzelnen darauf einlassen, wie es wiederum für die Tiere, Pflanzen und Menschen differenziert ist; aber in jedem Lebendigen ist in einer gewissen Weise die Atmung. Die Atmung des Menschen wird immer wieder erneuert durch etwas, was er von der Außenwelt aufnimmt; das kommt allen Sinnesbezirken zugute. Es kann nicht der Geruchssinn walten, der Sehsinn walten, der Tonsinn walten, wenn nicht das, was das Leben von der Atmung hat, allen Sinnen zugute kommt. Ich müßte also zu jedem Sinn «Atmung» dazuschreiben. Nicht wahr, es wird geatmet; aber was durch die Atmung als Lebensprozeß geleistet wird, das kommt allen Sinnen zugute."|170|113f}}
„13 Gibt es keine Auferstehung der Toten, so ist auch Christus nicht auferstanden.
14 Ist aber Christus nicht auferstanden, so ist unsre Predigt vergeblich, so ist auch euer Glaube vergeblich. “ {{Bibel|1 Kor|15|13-14|LUT}}
</div>


Es gibt in der [[christlich]]en [[Theologie]] allerdings keine allgemein akzeptierte, konkrete [[Vorstellung]] davon, wie der Zustand der Auferstehung beschaffen ist, was aber im [[Glaube|gläubigen]] [[Vertrauen]] auf [[Gott]] auch nicht nötig, sondern wohl eher vermessen sei, wie etwa [[Wikipedia:Benedikt XVI.|Joseph Kardinal Ratzinger (Benedikt XVI.)]] in seiner «[[Eschatologie]]» nachdrücklich betont:
Von den Lebensprozessen zu unterscheiden sind die [[sieben Lebensstufen]], von denen Rudolf Steiner spricht. Hier offenbart sich ein anderer kosmischer Zusammenhang. Das [[Atmungsleben]], die dritte Stufe der 7 Lebensstufen, aus der sich auch die [[Sprache]] bildet, wird hier mit den [[Mars]]kräften in Verbindung gebracht:


{{Zitat|Es gibt keine Vorstellbarkeit der neuen
{{GZ|Der dritte Planet ist dann der Mars. Er schwächt das wuchtende
Welt. Es gibt auch keinerlei irgendwie konkretisierbaren und in die
Leben zur Atmung ab. Auch bei ihm kann natürlich das der Fall sein,
Vorstellung reichenden Aussagen über die Art des Materiebezugs der
daß die Sonne ihn zudeckt. Dann kann das Atmungsleben eine besondere
Menschen in der neuen Welt und über den »Auferstehungsleib«. Aber
Anregung erfahren. Da der Mars aber sehr rasch, etwa in zwei
es gibt die Gewißheit, daß die Dynamik des Kosmos auf ein Ziel zuführt,
Jahren herumkreist, so ist das so, daß das fast jeder Mensch erfährt,
auf eine Situation, in der Materie und Geist einander neu und
und daher jeder Mensch in seinem Atmungsleben, in seinem Bild-Erleben
endgültig zugeeignet sein werden. Diese Gewißheit bleibt der konkrete
gewisse Anregungen bekommt. Sie sind ja nicht immer allerersten
Inhalt des Bekenntnisses zur Auferstehung des Fleisches auch heute,
Ranges, aber die Menschen werden dann Dichter oder so was dergleichen,
gerade heute.|Joseph Kardinal Ratzinger|''Eschatologie - Tod und ewiges Leben'', S. 156}}
oder Komponisten, die Anregungen in ihrem Atmungsleben empfangen...
Also den Mars betrachteten die alten instinktiven Weisen als Anreger für das Atmungsleben.|208|94}}


== Unsterblichkeit, Wiedergeburt und Auferstehung ==
== Die Regulierung der Atmung auf dem geistigen [[Schulungsweg]] ==


Auferstehung ist mehr als die bloße [[Unsterblichkeit der Seele]], ist aber auch mehr als die [[Reinkarnation|Wiedergeburt in wiederholten Erdenleben]]. Unsterblichkeit bedeutet das bewusste Fortbestehen des geistigen Wesenskerns des Menschen, des [[Ich]], im rein geistigen [[Leben nach dem Tod]]. Wiedergeburt im Sinne der [[Reinkarnation]] bedeutet das wiederholte Wiedererscheinen dieses geistigen Wesenskernes in einem sterblichen irdischen Leib. Auch die [[Totenerweckung]], bei der der [[Tote]] innerhalb einer Frist von etwa drei Tagen nach dem [[Tod]] wieder in seinen ''sterblichen'' Leib zurückgeführt wird, ist nicht mit der Auferstehung gleichzusetzen.  
{{GZ|Unser physischer Leib ist aus dem Makrokosmos herausgeboren.
Die äußere Welt hat ihn gebildet; aus unserem physischen
Leib heraus muß unser Ich den geistigen Leib gebären.
Atma heißt unser geistiger Leib. Atma bedeutet Atem. Durch das
geregelte Atmen in der Meditation bauen wir unsern geistigen
Leib auf. Tatsächlich atmen wir mit jedem Atemzug unser Ich
aus oder ein.


Auferstehung bedeutet die Wiedergeburt des ''ganzen'' [[Mensch]]en im [[Geistige Welt|Geistigen]]. Was aber ist der ''ganze'' Mensch? Der ganze Mensch umfasst das Ich ''und'' die drei niederen [[Wesensglieder]], nämlich [[Astralleib]], [[Ätherleib]] und [[physischer Leib]], die das Ich umhüllen. Das Ich ist zwar unser geistiger [[Wesen]]skern, aber noch nicht der ganze Mensch – und die Wesensglieder alleine natürlich noch weniger.
[[Datei:GA_266a_159.gif|center|600px|Atmung und Atma (Zeichnung aus GA 266/1, S. 159)]]


Im Erdenleben schafft uns der [[Stofflicher Leib|stoffliche Leib]] eine feste Begrenzung und bietet uns einen Innenraum, der nur uns gehört und der dadurch unsere Identität wahrt und verhindert, dass wir uns in unserer Umwelt verlieren. Dieses Grenzerlebnis ist entscheidend für die Entwicklung unseres [[Ichbewusstsein]]s. Das Grenzerlebnis, das wir im physischen Leben haben, muss ins Geistige übertragen werden, wenn wir unser volles Selbstbewusstsein nicht verlieren wollen.  
Diese Zeichnung<ref>Zeichnung und Schrift von Rudolf Steiner.</ref> hilft uns veranschaulichen, was tatsächlich
geschieht. Innerhalb unseres von den Göttern aufgebauten äußeren
Leibes formen wir den geistigen Leib. Das Ich strömt in ihn
hinein mit jeder Einatmung, und wieder heraus beim Ausatmen.
Indem wir das Atmen regeln und an den verschiedenen Stellen
unseres Körpers konzentrieren, versorgen wir unsern geistigen
Leib mit den Kräften, die zu seinem Aufbau nötig sind. Mit der
Stelle im Vorderkopf, hinter und etwas über der Nasenwurzel,
steht das Ich selbst in direkter Verbindung; mit dem Kehlkopf
das Denken, mit den Händen das Fühlen, mit den Füßen und
überhaupt dem untern Körpergerüst das Wollen. Durchströmen
wir mit Hilfe des geregelten Atmens unsern Körper mit diesen
Kräften, so bauen wir an unserm geistigen Leib.|266a|159}}


[[Datei:Romano Guardini um 1920.JPG|mini|[[Wikipedia:Romano Guardini|Romano Guardini]] (1885-1968)]]
{{GZ|Beim Einatmen tritt die Luft in dieses Organ ein bis in die
[[Wikipedia:Romano Guardini|Romano Guardini]], im [[Wikipedia:20. Jahrhundert|20. Jahrhundert]] wohl einer der bedeutendsten Vertreter der [[Wikipedia:katholisch|katholisch]]en [[Weltanschauung]], hatte darum auch erwogen, ob nicht der Leib nach dem [[Tod]] „in der Seele“ sei, nämlich als unverlierbare Frucht des Erdenlebens, und dadurch die Kontinuität des ''ganzen'' Menschseins über den Tod hinaus gleichsam provisorisch gewährleistet und die volle leibliche Auferstehung am Ende der Zeiten vorbereitet würde.  
feinsten Verzweigungen hinein. Dieses Organ ist die Lunge. In
der Luft lebt der Geist des Menschen. Wenn er einatmet, atmet
er seinen Geist ein, und wenn er ausatmet, atmet er seinen Geist
aus. Immer mehr entwickelt sich der Geist des Menschen. So ist
also abwechselnd der Geist des Menschen in ihm oder draußen
in der Welt. Durch Ein- und Ausatmen wird das Wachstum des
Geistesmenschen gefördert.


{{LZ|Seele und Leib sind keine rein abtrennbaren Größen.
Es kommt sehr darauf an, was der Mensch seinem Geiste beim
Der Leib wird beständig von der Geistseele her aufgebaut;
Ausatmen mitgibt [an Gedanken]. Durch diese wird sein Geist
ja das, was »Leib« heißt, enthält an jeder Stelle
aufgebaut. Durch jeden Gedanken, den er dem Atem mitgibt, den
und in jedem Akt seines Bestandes die Seele mit.
er ausströmt, baut er seinen Geist auf. Nicht immer hatte der
Wenn man sie ganz wegnehmen könnte, würde kein
Mensch ein Organ, um die Luft einzuatmen. Gehen wir zurück
Leib, sondern ein bloßes biologisches Gebilde, vielleicht
auf den früheren Planeten, den Mond, so lebten dort Wesen, die
sogar nur eine gewisse Menge sich zersetzender
nicht Luft, sondern Feuer einatmeten. Und so, wie der Mensch
chemischer Verbindungen übrigbleiben. Die Seele
jetzt Sauerstoff einatmet und Kohlensäure ausatmet, so atmeten
wiederum lebt nicht auf eigene Rechnung, sondern
dort die Wesen Feuer ein und strömten Kälte aus.
wirkt sich im Leibe und durch ihn aus, so sehr, daß
man zweifeln darf, ob es im menschlichen Dasein
überhaupt einen »rein geistigen« Akt gibt und nicht
vielmehr alle geist-leiblich, das heißt eben menschlich
sind. Man sagt, die Seele sei »im Leibe«, und meint
damit, sie sei das Prinzip seines Lebens, der Inhalt
seiner Erscheinung, der geschichtliche Sinn seines
Stehens und Sichregens - ebensogut könnte man aber
auch sagen, der Leib sei »in der Seele«, und damit
meinen, diese enthalte ihn als Mittel ihres Wirkens, als
Offenbarung ihrer Verborgenheit, als Ort, Situation
und Stoff ihres geschichtlichen Daseins, Gestalt,
Handlung. Gestalt und Schicksal des Leibes sind der
Lebendigkeit der Seele eingegeben. Wenn sich also
beim Tode die Seele vom Körper trennt, dann streift sie
den Leibesbereich nicht einfach von sich weg und aus
sich hinaus. Sie wird kein Engel, sondern bleibt Menschenseele.
Als solche trägt sie den Leib in sich. Daß sie
die Voraussetzung seines Lebens war und ihrerseits
sich in seinem Leben ausgewirkt hat, bleibt in ihr.|Guardini, S. 76f}}


Ohne seine wesenhaften Hüllen hat das Ich auch keine Entwicklungsmöglichkeiten, denn das Ich wächst und reift nur dadurch, dass es an der Vergeistigung seiner Hüllen arbeitet und sie zu [[Geistselbst]], [[Lebensgeist]] und [[Geistesmensch]] verwandelt. Es verwirklicht sich, indem es seine Hüllen wirksam durchdringt. Die Integrität der Wesenshüllen des Menschen muss gewahrt werden, wenn sich das Ich voll entfalten soll – darum dreht sich letztlich die ganze Erdenentwicklung. Nur durch die Auferstehung wird gewährleistet, dass der Mensch auch später, wenn er nicht mehr zu einem irdischen Dasein heruntersteigen wird, auch im rein geistigen Dasein seine Entwicklung fortsetzen kann. Nur so wird das menschliche Ich den Untergang der Erdenwelt, der notwendig einmal geschehen muss, überdauern können.
Es wird auch eine Zeit kommen, wo die Menschen nicht mehr
 
Luft einatmen und ausatmen. Gerade so, wie der Mensch sich
=== Individualität und Persönlichkeit ===
auf der Erde selbst seine Wärme bereitet durch sein Wärmeorgan,
 
das Herz mit dem Blutkreislauf, so wird er später innerlich
<div style="margin-left:20px">
selbst ein Luftorgan haben, welches den Organismus ebenso
"Wenn wir in die alten Zeiten zurückgehen, finden
mit dem versorgt, was wir jetzt aus der Luft aufnehmen, wie das
wir, daß die Menschen in den früheren Jahrhunderten immer
Wärmeorgan uns jetzt versorgt mit Wärme, die früher auf dem
weniger auf die Individualität gaben, dafür wurde die
Monde von den Wesen aus der Umwelt aufgesogen und eingeatmet
Persönlichkeit immer mächtiger und mächtiger. Man verwechselt
wurde. Die verbrauchte Luft werden in Zukunft die Menschen
heute leicht die Begriffe von Individualität und
selbst verarbeiten können in ihrem Innern. Wenn das erreicht
Persönlichkeit. Die Individualität ist das Ewige, das sich
ist, dann werden sie die Luft nicht mehr aus der Umgebung
von Erdenleben zu Erdenleben hindurchzieht. Persönlichkeit
aufnehmen, sie werden dann nicht mehr in der Luft leben.
ist dasjenige, was der Mensch in einem Erdenleben zu
Auf einer späteren Stufe, auf dem Jupiter, werden die. Menschen
seiner Ausbildung bringt. Wenn wir die Individualität studieren
im Lichte leben und Licht einatmen, wie sie jetzt Luft einatmen
wollen, so müssen wir auf den Grund der menschlichen
und wie sie auf dem Monde Wärme eingeatmet haben.|266a|162}}
Seele sehen, wollen wir die Persönlichkeit studieren,
so müssen wir sehen, wie sich der Wesenskern auslebt. Der
Wesenskern wird in das Volk, in den Beruf hineingeboren.
Das alles bestimmt die innere Wesenheit, das verpersönlicht
sie. Bei einem Menschen, der noch auf untergeordneter Stufe
der Entwickelung ist, wird man wenig von der Arbeit an
seinem Inneren bemerken können. Die Ausdrucksweise, die
Art der Gesten und so weiter ist eben so, wie er sie von
seinem Volke hat. Diejenigen sind aber die fortgeschrittenen
Menschen, die sich die Ausdrucksweise und Gesten aus ihrem
Inneren heraus geben. Je mehr das Innere des Menschen an
seinem Äußeren arbeiten kann, desto höher entwickelt das
den Menschen.


Man könnte nun sagen, so kommt also die Individualität
{{GZ|Es gibt im Alltagsbewußtsein bei allen Menschen Zustände,
in der Persönlichkeit zum Ausdruck. Derjenige, der seine
die an den Mondzustand erinnern, und andere, in denen der Jupiterzustand
eigenen Gesten, seine eigene Physiognomie, selbst in seinem
hineinragt. Wenn uns die Schamröte ins Gesicht tritt,
Handeln und in bezug auf die Umgebung einen eigenartigen
dann wiederholen wir ein Stück Mondzustand. Wieso dies? Auf
Charakter hat, hat eine ausgesprochene Persönlichkeit. Geht
dem Mond besaßen wir noch kein Blut. Wir wissen aber, daß
das nun beim Tode alles verloren für später? Nein, das geht
das Blut der Ausdruck unseres Ich ist. Auf dem alten Monde
es nicht. Das Christentum weiß ganz genau, daß das nicht
nun befanden sich alle Kräfte, die heute in unserem Blute wirken,
der Fall ist. Was man unter der Auferstehung des Fleisches
außerhalb unser. Es war noch kein Ich-Gefühl in uns. Wenn
oder der Persönlichkeit versteht, ist nichts anderes als die
wir aus Scham erröten, so möchten wir am liebsten sagen: O wäre
Erhaltung des Persönlichen in alle folgenden Inkarnationen
ich nicht, versänke ich in die Erde. - Damit drängen wir das Blut
hinein. Was der Mensch als Persönlichkeit errungen hat,
nach außen, gleichsam unser Ich abwälzend.
bleibt ihm, weil es einverleibt ist der Individualität und
diese es fortträgt in die folgenden Inkarnationen. Haben
wir aus unserem Leib etwas gemacht, was einen eigenartigen
Charakter hat, so steht dieser Leib, diese Kraft, die da gearbeitet
hat, wieder auf. So viel wir an uns selbst gearbeitet
haben, so viel wir aus uns selbst gemacht haben, ist unverloren
an uns." {{Lit|{{G|54|399f|401}}}}
</div>


== Die Schattenwelt des Totenreichs ==
Ein anderer Zustand, der auf den Jupiter hinweist, ist derjenige,
[[Bild:Sterbender_Achilles_Achilleion_Korfu.jpg|thumb|left|Statute des sterbenden [[Wikipedia:Achilles|Achilles]] im Achilleion auf [[Wikipedia:Korfu|Korfu]]]]
der eintritt, wenn wir Schreck, Angst empfinden, indem wir
In der [[Griechisch-Lateinische Kultur|antiken griechischen Kultur]] hatte man die Schrecknisse des [[Tod]]es erstmals ganz tief innerlich erfahren. Im Griechentum hatte sich die Menschheit ganz intensiv in die Schönheiten der sinnlichen Welt eingelebt und der Tod erschien als schmerzlichster Verlust dieser wunderschönen äußeren Erdenwelt, als ein hinübergehen in das düstere Reich der Schatten. Der in der [[Unterwelt]] weilende [[Wikipedia:Achilles|Achilles]] spricht es in [[Wikipedia:Homer|Homer]]s [[Wikipedia:Odyssee|Odyssee]] deutlich aus:
erbleichen. Was tritt da ein? Unser Blut drängen wir nach dem
Herzen, um unser Ich zu verstärken. Wir tun dies instinktiv, um
uns stark zu machen, eine Gefahr von uns abzuwenden. Auf dem
Jupiter wird das Herz ein willkürlicher Muskel werden - nach
Belieben können wir unser Ich verstärken. Denn in der Tat werden
uns auf dem Jupiter Begebenheiten und Wesenheiten entgegentreten,
bei denen wir es durchaus notwendig haben, unser
Ichbewußtsein zu verstärken. Wir müssen aber einen Zustand zu
erreichen suchen, wo wir in genau derselben Weise wie beim
Angstgefühl unser Ich schützen, ohne eine Angstempfindung zu
haben.


<table align="center"><tr><td>
Wenn wir tief einatmen und den Atem anhalten, so rekapitulieren
Lieber möcht' ich als Knecht einem anderen dienen im Taglohn,<br>
wir ein Stück Mondzustand. Wenn wir dagegen den Atem
Einem dürftigen Mann, der selber keinen Besitz hat,<br>
draußen lassen, so haben wir darin ein Stück Jupiterzustand. Damit
Als hier Herrscher sein aller abgeschiedenen Seelen.
hängt es zusammen, ob der Geheimschüler Übungen bekommt,
<p align="right"><small>{{Lit|Odyssee, 11. Gesang, Vers 489 - 491}}</small></p>
in denen er den Atem anhalten muß, weil er in gewisser
</td></tr></table>
Weise den Mondzustand durchmachen muß, oder ob er Übungen
erhält, in denen er den Atem draußen lassen muß, weil er so
den Jupiterzustand erreichen kann. Ein jeder ist da individuell
zu behandeln.|266a|302f}}


Die ganze sinnliche griechische Kultur stellte zunächst überall das in voller Jugendkraft blühende Leben dar, den Jüngling, die Jungfrau, aber niemals den alternden Greis. Erst in späteren Zeiten trat dann das Bild des Todes auch immer mehr hervor, aber man hatte vor diesen Bildern auch immer große Furcht. In früheren Kulturen war zwar auch schon der Tod als entscheidender Einschnitt des Lebens erfahren worden, aber man hatte noch ein deutliches Erleben davon, dass man mit dem Tod in eine lichtvolle geistige Welt hinübertrat. So lichtvoll konnte der Grieche das nicht mehr sehen; er konnte die nachtodliche Welt zunächst nur mehr ganz schattenhaft und bald gar nicht mehr erleben. Der Tod wurde ihm dadurch zur furchtbarsten Lebenstragik, die ihm all das nahm, was ihm das Leben lebenswert machte. Das war etwas, was ihn zutiefst innerlich erschütterte. Darum fiel auch gerade das christliche Bild der Auferstehung des Leibes, der auch der Mensch teilhaftig werden sollte, gerade im griechischen Kulturraum auf so fruchtbaren Boden. Ein bloß seelisch-geistiges Fortbestehen nach dem Tod in einem schattenhaften [[Jenseits]] erschien den Menschen damals – und auch heute noch vielen, sofern sie überhaupt noch an die [[Unsterblichkeit]] der menschlichen [[Seele]] glauben – unerträglich. Aber handelt es sich bei dem ''Glauben an die Auferstehung'' nicht um ein bloßes Wunschdenken, das allem modernen Naturverständnis spottet?
== Einatmung und Ausatmung ==


== Vom todesähnlichen Einweihungsschlaf in den vorchristlichen Mysterien zur Tatsache der Auferstehung ==
=== Weisheit (Sophia) und Glaube (Pistis) ===


Weitreichende Angaben zum Verständnis der Auferstehung des Christus und den damit verbundenen objektiven Folgen für die Menschheit hat [[Rudolf Steiner]] vor allem in dem im Oktober 1911 in [[Wikipedia:Karlsruhe|Karlsruhe]] gehaltenen [[Vortragszyklus]] "[[Von Jesus zu Christus]]" ([[Zyklus 19]]) gegeben. Tod und Auferstehung des Gottes, wie sie auch in vorchristlichen Zeiten in den imaginativen Schilderungen vieler Mythen und Kulte vorkommen, etwa im [[Adonis]]-Kult oder im [[Mithras-Kult]], wurden in  bildhaft kultischer Form auch im [[Einweihung]]sweg vieler Mysterienstätten durchlebt, wo der Einzuweihende durch einen drei Tage währenden todesähnlichen Zustand hindurchging, wie es etwa auch in den [[Ägyptische Mysterien|ägyptischen Mysterien]] der Fall war. Was in den Mysterienstätten bildhaft erfahren werden konnte, wurde durch den Tod und die Auferstehung des [[Christus]] zur einmaligen historischen ''Tatsache'' auf dem [[Physischer Plan|physischen Plan]]. Dass es sich hierbei um eine ''Tatsache'' und nicht nur um ein seelisch-bildhaftes Erleben handelt, legen auch schon die detailreichen Schilderungen der Evangelien nahe. Dabei wird zugleich deutlich, dass Auferstehung nicht einfach die Wiederauferweckung des sterblichen fleischlichen [[Leib]]es bedeutet. Denn merkwürdig muss es jedenfalls erscheinen, dass der Auferstandene seinen Getreuen, wie deutlich geschildert wird, in physischer Gestalt erscheint, dass sie ihn, mit dem sie ständig beisammen waren, aber dennoch zunächst nicht erkennen. Auch [[Maria Magdalena]], die als erste dem Auferstandenen begegnet, hält ihn zunächst für den Gärtner und erkennt ihn erst, als der [[Christus]] sie anspricht. Nicht mit sinnlichen Augen sehen Maria und die Jünger den Auferstandenen, sondern sie erleben den auferstandenen physischen Leib des Christus Jesus als zunächst noch unverstandene [[Imagination]], deren Bedeutung sich erst durch die Stimme der [[Inspiration]], die von dem Christus selbst ausgeht, enthüllt.  
Mit dem Einatmen wird das [[Bewusstsein]] wacher und nimmt einen mehr gedankenartigen Charakter an, der bis hin zur [[Weisheit]] gesteigert werden kann; das Ausatmen ist [[wille]]nsbetonter und hängt mit den [[Glaube]]nskräften zusammen.


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"Was als die größten Tatsachen in den Evangelien geschildert ist, sind im Grunde genommen Einweihungstatsachen, Vorgänge, welche sich zunächst im Innern des Tempelgeheimnisses der Mysterien abgespielt haben, wenn dieser oder jener Mensch, der dafür würdig erachtet worden war, durch die Hierophanten eingeweiht wurde. Da hat ein solcher Mensch, nachdem er lange Zeit hindurch dazu vorbereitet worden war, eine Art Tod und eine Art Auferstehung durchgemacht; und auch gewisse Lebensverhältnisse mußte er durchmachen, welche uns in den Evangelien wiedererscheinen — zum Beispiel als die Versuchungsgeschichte, als die Geschichte auf dem Ölberg und dergleichen. Weil sich das so verhält, erscheinen auch die Beschreibungen der alten Eingeweihten, die nicht Biographien im gewöhnlichen Sinne des Wortes sein wollen, so ähnlich den Evangeliengeschichten von dem Christus Jesus...
„In alten Zeiten also, da nahm der
 
Mensch wahr, wie sich das Eingeatmete, das für ihn ein Berauschen
Aber wenn wir auch zugeben müssen, daß wir auf diese Art für wichtige Vorgänge, die uns in den Evangelien dargestellt werden, die Vorbilder zu suchen haben in den Einweihungszeremonien der alten Mysterien, so sehen wir doch auf der anderen Seite handgreiflich, daß die großen Lehren des Christus-Jesus-Lebens überall durchtränkt sind in den Evangelien mit Einzelangaben, die nun nicht eine bloße Wiederholung der Einweihungszeremonien sein wollen, sondern die uns recht sehr darauf hinweisen, daß unmittelbar Tatsächliches geschildert wird. Oder müssen wir nicht sagen, daß es in einer merkwürdigen Weise einen tatsächlichen Eindruck macht, wenn uns im Johannes-Evangelium folgendes geschildert wird {{Bibel|Joh|20|1-17|LUT}}:
war, ins Haupt fortsetzte und sich dort verband mit den Sinneseindrücken.
 
Das war später nicht mehr der Fall Später verliert der
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Mensch das, was in seinem Brustorganismus vorgeht, aus seinem Bewußtsein.
«Am ersten "Wochentage aber kommt Maria, die von Magdala, morgens frühe, da es noch dunkel war, zu dem Grabe, und sieht den Stein vom Grabe weggenommen. Da läuft sie und geht zu Simon Petrus und zu dem anderen Jünger, welchen Jesus lieb hatte, und sagt zu ihnen: Sie haben den Herrn aus dem Grabe genommen, und wir wissen nicht, wo sie ihn hingelegt haben. Da ging Petrus hinaus und der andere Jünger, und gingen zum Grabe. Es liefen aber die beiden miteinander und der andere Jünger lief voraus, schneller als Petrus, und kam zuerst an das Grab, und beugte sich vor und sieht die Leintücher da liegen, hinein ging er jedoch nicht. Da kommt Simon Petrus hinter ihm drein, und er trat in das Grab hinein und sieht die Leintücher liegen, und das Schweißtuch, das auf seinem Kopf gelegen war, nicht bei den Leintüchern liegen, sondern für sich zusammengewickelt an einem besonderen Ort. Hierauf ging denn auch der andere Jünger hinein, der zuerst zum Grab gekommen war, und sah es und glaubte. Denn noch hatten sie die Schrift nicht verstanden, daß er von den Toten auferstehen müsse. Da gingen die Jünger wieder heim. Maria aber stand außen am Grabe weinend. Indem sie so weinte, beugte sie sich vor in das Grab, und schaut zwei Engel in weißen Gewändern da sitzend, einen zu Häupten und einen zu Füßen, wo der Leichnam Jesu gelegen war. Dieselben sagen zu ihr: Weib, was weinst du? Sagt sie zu ihnen: weil sie meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wo sie ihn hingelegt haben. Als sie dies gesagt hatte, kehrte sie sich um und schaut Jesus dastehend, und erkannte ihn nicht. Sagt Jesus zu ihr: Weib, was weinst du? Wen suchst du? Sie, in der Meinung, es sei der Gartenhüter, sagt zu ihm: Herr, wenn du ihn fortgetragen, sage mir, wo du ihn hingelegt, so werde ich ihn holen. Sagt Jesus zu ihr: Maria! Da wendet sie sich und sagt zu ihm hebräisch: Rabbuni! das heißt: Meister. Sagt Jesus zu ihr: Rühre mich nicht an; denn noch bin ich nicht aufgestiegen zu dem Vater!»
Er nimmt nicht mehr dieses Heraufströmen des Atmens
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wahr, weil die Sinneseindrücke stärker werden. Sie löschen aus, was
 
im Atem heraufkommt. Wenn Sie heute sehen oder hören, dann ist in
Da haben wir eine Situation so mit Einzelheiten geschildert, daß wir kaum etwas vermissen, wenn wir uns in unserer Imagination ein Bild machen wollen, so, wenn zum Beispiel gesagt wird, daß der eine Jünger schneller läuft als der andere, daß das Schweißtuch, das den Kopf bedeckt hatte, fortgelegt ist an eine andere Stelle und so weiter. In allen Einzelheiten sehen wir etwas geschildert, was keinen Sinn hätte, wenn es sich nicht auf Tatsachen beziehen würde. Auf eins wurde auch schon bei anderer Gelegenheit aufmerksam gemacht, daß uns erzählt wird: Maria erkannte den Christus Jesus nicht. Und es wurde darauf aufmerksam gemacht, wie es möglich wäre, daß man jemanden, den man vorher gekannt hat, nach drei Tagen nicht in derselben Gestalt wiedererkennen würde? Daß der Christus also in einer veränderten Gestalt der Maria erschienen ist, das muß auch berücksichtigt werden; denn sonst hätten diese Worte auch keinen Sinn.
dem Vorgang des Sehens und auch in dem Vorgang des Hörens der
 
Atmungsvorgang drinnen. Beim alten Menschen lebte das Atmen stark
Zweierlei können wir daher sagen: Die Auferstehung müssen wir tatsächlich auffassen als das Historischwerden der Auferweckung in den heiligen Mysterien zu allen Zeiten — nur mit dem Unterschiede, daß wir sagen müssen: Der, welcher die einzelnen Mysterienschüler auferweckt hat, war in den Mysterien der Hierophant; in den Evangelien wird aber darauf hingewiesen, wie der, der den Christus auferweckt hat, die Wesenheit ist, die wir mit dem Vater bezeichnen, daß der Vater selber den Christus auferweckt hat. Wir werden damit auch darauf hingewiesen, daß das, was sich sonst in einem kleineren Maßstabe in den Tiefen der Mysterien zugetragen hat, von den göttlichen Geistern hingestellt worden ist für die Menschheit einmal auf Golgatha, und daß die Wesenheit, die als der Vater bezeichnet wird, selber als Hierophant aufgetreten ist zur Erweckung des Christus Jesus. So haben wir also ins höchste gesteigert, was sonst im kleineren in den Mysterien aufgetreten ist. Das ist das eine. Das andere ist, daß mit den Dingen, die auf die Mysterien zurückführen, verwoben sind Beschreibungen von solchen Einzelheiten, daß wir uns die Situationen auch heute noch an den Evangelien bis in die Einzelheiten — wie wir an dem angeführten Bilde gesehen haben — rekonstruieren können." {{Lit|{{G|131|135ff}}}}
im Hören und Sehen, bei dem heutigen Menschen lebt das Sehen und
</div>
Hören so stark, daß der Atem ganz abgedämpft wird. So daß wir sagen
können, jetzt lebt nicht mehr das, was da berauschend, den Kopf durchströmend,
von dem Alten im Atmungsprozeß in seinem Innern wahrgenommen
worden ist, so daß er sagte: Ah, die Nymphen! Ah, die
Gnomen! Nymphen, die wurlen im Kopfe so, Gnomen, die hämmern
im Kopfe so, Undinen, die wellen im Kopfe so! - Heute wird dieses
Hämmern, Wellen, Wurlen übertönt von dem, was vom Sehen, vom
Hören herkommt und was heute den Kopf erfüllt.


== Die Engelerscheinungen am Grab und die ersten Begegnungen mit dem Auferstandenen ==
Es gab also einstmals eine Zeit, in der der Mensch stärker wahrnahm
dieses Heraufströmen des Atmens in sein Haupt. Das ging über in die
Zeit, in der der Mensch noch durcheinander wahrnahm, in der er noch
etwas von den Nachwirkungen des gnomigen Hämmerns, des undinenhaften
Wellens, des nymphenhaften Wurlens, indem er noch etwas
wahrnahm von dem Zusammenhang dieser Nachwirkungen mit den
Ton-, Licht- und Farben Wahrnehmungen. Dann aber verlor sich alles
das, was er vom Atmungsprozeß noch wahrnahm. Und von denjenigen
Menschen, die noch eine Spur von Bewußtsein hatten, daß einmal das
Atmen das Geistig-Seelische der Welt in den Menschen hereinführte,
wurde das, was da nun blieb, was sich festsetzte aus der Sinneswahrnehmung
im Zusammenhang mit dem Atmen, «Sophia» genannt. Aber
das Atmen nahm man nicht mehr wahr. Also der geistige Atmensinhalt
wurde abgetötet, besser gesagt, abgelähmt durch die Sinneswahrnehmung.


In allen Evangelienberichten sind es zuerst die Frauen, die die ersten Zeichen der sich vollziehenden Auferstehung wahrnehmen. Die empfindsamere weibliche Seele öffnet sich leichter der sich entfaltenden Schau. Es kommt aber nicht unmittelbar zur Schau des Auferstandenen, sondern er enthüllt sich erst nach und nach aus der Mitte der ihn umschwebenden höheren [[Hierarchien]], den Himmlischen Heerscharen des Christus, indem diese Hülle für den geistigen Blick immer durchsichtiger wird. Stufenweise nacheinander enthüllen die Evangelien das Geschehen, wobei jedes einzelne einen besonderen Aspekt hervorhebt, und erst in der Gesamtheit aller vier Evangelien wird das ganze Bild deutlich, wie es [[Emil Bock]] sehr ausführlich in seinen Evangelienbetrachtungen geschildert hat {{Lit|Bock, S. 411ff}}.
Dieses wurde insbesondere von den Griechen empfunden. Die Griechen
hatten gar nicht die Idee von einer solchen Wissenschaft, wie wir
heute. Wenn man den Griechen erzählt hätte von einer Wissenschaft,
wie sie heute an unseren Hochschulen gelehrt wird, es wäre ihnen das
so vorgekommen, wie wenn ihnen jemand mit kleinen Stecknadeln
das Gehirn fortwährend durchstochen hätte. Sie hätten gar nicht begriffen,
daß das einem Menschen eine Befriedigung geben kann. Wenn
sie solche Wissenschaft, wie wir sie heute haben, hätten aufnehmen sollen,
dann hätten sie gesagt: Das macht das Gehirn wund, das verwundet
das Gehirn, das sticht. - Denn sie wollten noch etwas wahrnehmen
von jenem wohligen Ausbreiten des berauschenden Atems, in den sich,
hineinströmend, das Gehörte, das Gesehene ergießt. Es war also bei
den Griechen ein Wahrnehmen eines inneren Lebens im Haupte vorhanden,
solch eines inneren Lebens, wie ich es Ihnen jetzt schildere.
Und dieses innere Leben, das nannten sie Sophia. Und diejenigen, die
es liebten, diese Sophia in sich zu entwickeln, die eine besondere Neigung
hatten, sich hinzugeben an diese Sophia, die nannten sich Philosophen.
Das Wort Philosophie deutet durchaus auf ein inneres Erleben.
Jene greulich pedantische Aufnahme von Philosophie, wobei man
Philosophie eben «ochst» - wie man es im Studentenleben nennt - , jenes
Sich-bekannt-Machen mit dieser Wissenschaft, das kannte man in
Griechenland nicht. Aber das innere Erlebnis des «Ich liebe Sophia»,
das ist es, was sich in dem Worte Philosophie zum Ausdrucke bringt.


Am Grab des [[Christus]] erscheinen den Frauen folgende Gestalten:
Aber ebenso, wie im Haupte von den Sinneswahrnehmungen aufgenommen
wird der in den Leib einlaufende Atmungsprozeß, so wird
von dem übrigen Leib das aufgenommen, was ausströmt als ausgeatmete
Luft. Im Gliedmaßen-Stoffwechsel-Organismus strömen ebenso,
wie sonst die Sinneswahrnehmungen durch das Gehörte, wie das
Gesehene in das Berauschende der eingeatmeten Luft in das Haupt
hineinströmt, die körperlichen Gefühle, die Erlebnisse mit der ausgeatmeten
Luft zusammen. Das Ernüchternde der ausgeatmeten Luft,
das Auslöschende für die Wahrnehmung, das floß zusammen mit den
körperlichen Gefühlen, die im Gehen, im Arbeiten erregt wurden. Das
Tätigsein, das Tun war mit dem Ausatmen verknüpft. Und indem
der Mensch sich betätigte, indem er etwas tat, fühlte er gewissermaßen,
wie von ihm fortging das Geistig-Seelische. So daß er fühlte, wenn
er irgend etwas tat, irgend etwas arbeitete, wie wenn er das Geistig-
Seelische einströmen ließe in die Dinge hinein. Ich nehme auf das
Geistig-Seelische: es berauscht mein Haupt, es verbindet sich mit dem
Gesehenen, mit dem Gehörten. Ich tue etwas, ich atme aus. Das Geistig-
Seelische geht fort. Es geht hinein in das, was ich hämmere, es geht
hinein in das, was ich ergreife, es geht hinein in alles das, was ich arbeite.
Ich entlasse das Geistig-Seelische aus mir. Ich übertrage es, indem
ich zum Beispiel die Milch sprudele, indem ich irgend etwas
äußerlich mache, ich lasse einströmen das Geistig-Seelische in die
Dinge. - Das war das Gefühl, das war die Empfindung. So war es also
in den alten Zeiten.


<table align="center" width="600px"><tr>
Aber dieses Wahrnehmen des Ausatmungsprozesses, dieses Wahrnehmen
<td>
der Ernüchterung hörte eben auf, und es war nur noch eine Spur
Matthäus<br>
vorhanden in der Griechenzeit. In der Griechenzeit fühlten die Menschen
Markus<br>
noch etwas, wie wenn sie, indem sie sich betätigten, noch etwas
Lukas<br>
Geistiges den Dingen übergaben. Aber dann wurde doch alles das, was
Johannes
da im Atmungsprozeß war, abgelähmt von dem Körpergefühl, von
</td><td>
dem Gefühl der Anstrengung, der Ermüdung im Arbeiten. Ebenso wie
[[Gewalten]] ([[Exusiai]], [[Geister der Form]])<br>
der Einatmungsprozeß nach dem Haupte abgelähmt wurde, so wurde
[[Urbeginne]] ([[Archai]])<br>     
der Ausatmungsprozeß nach dem übrigen Organismus abgelähmt. Dieser
[[Erzengel]] ([[Archangeloi]])<br>
geistige Ausatmungsprozeß war abgelähmt durch das Körpergefühl,
[[Engel]] ([[Angeloi]])       
also durch das Gefühl der Anstrengung, des Erhitztwerdens und
</td><td>
so weiter, durch das, was im Menschen lebte, so daß er seine eigene
Der Engel des Herrn<br>
Stärke fühlte, die er anwendete, indem er sich betätigte, indem er etwas
Der Jüngling mit dem weißen Gewand<br>
tat. Er fühlte in sich jetzt nicht den Ausatmungsprozeß als Ermüdung,
Zwei Männer mit glänzenden Kleidern<br>
er fühlte in sich eine Kraftwirkung, er fühlte den Körper durchdrungen
Zwei Engel in weißen Gewändern
mit Energie, mit Kraft.
</td></tr></table>


Die Wesenheiten der [[3. Hierarchie]], also [[Angeloi]], [[Archangeloi]] und [[Archai]] sind die unmittelbaren Vorläufer des [[Mensch]]en und daher mit ihm aufs engste verbunden. Sie haben ihre [[Menschheitsstufe]], d.h. ihr [[Ich-Bewusstsein]], auf den früheren  [[Weltentwicklungsstufen|planetarischen Verkörperungen]] unserer [[Erde (Planet)|Erde]] erreicht - die [[Urbeginne]] auf dem [[Alter Saturn|alten Saturn]], die [[Erzengel]] auf der [[Alte Sonne|alten Sonne]] und die [[Angeloi]] auf dem [[Alter Mond|alten Mond]]. Das [[Ich]], das auf Erden zum innersten Wesenskern des Menschen wird, ist eine Opfergabe der [[Geister der Form]] - der [[Elohim]] in der Sprache des Alten Testamentes.
Diese Kraft, die da im Innern des Menschen lebte, das war Pistis,
der Glaube, das Fühlen des Göttlichen, der göttlichen Kraft, die einen
arbeiten läßt: Pistis, der Glaube.


=== Matthäus-Evangelium ===
<center>
{|
|-
| Sophia || = der geistige Atmungsinhalt, abgelähmt durch die Sinneswahrnehmung
|-
| Pistis<br />(Glaube) || = der geistige Ausatmungsprozeß, abgelähmt durch das Körpergefühl
|}
</center>


Die Schilderung bleibt hier zunächst ganz draußen in der Natur. Die österlichen Frühlingsstürme haben ihren Höhepunkt erreicht, das Erdbeben, das von Karfreitag an die Erde erschüttert hat, kulminiert in letzten Stößen von elementarer Stärke. Der Felsen vor dem Grab wird weggerollt. Die Frauen bleiben außerhalb des Grabes:
So floß im Menschen zusammen die Weisheit und der Glaube. Die
 
Weisheit strömte nach dem Haupte, der Glaube lebte im ganzen Menschen.
<div style="margin-left:20px">
Es war die Weisheit nur eben der Ideeninhalt. Und es war der
1 Als aber der Sabbat vorüber war und der erste Tag der Woche anbrach, kamen Maria von Magdala und die andere Maria, um nach dem Grab zu sehen. 2 Und siehe, es geschah ein großes Erdbeben. Denn der '''Engel des Herrn''' kam vom Himmel herab, trat hinzu und wälzte den Stein weg und setzte sich darauf. 3 Seine Gestalt war wie der Blitz und sein Gewand weiß wie der Schnee. 4 Die Wachen aber erschraken aus Furcht vor ihm und wurden, als wären sie tot. 5 Aber der Engel sprach zu den Frauen: Fürchtet euch nicht! Ich weiß, daß ihr Jesus, den Gekreuzigten, sucht. 6 Er ist nicht hier; er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt her und seht die Stätte, wo er gelegen hat; 7 und geht eilends hin und sagt seinen Jüngern, daß er auferstanden ist von den Toten. Und siehe, er wird vor euch hingehen nach Galiläa; dort werdet ihr ihn sehen. Siehe, ich habe es euch gesagt. ([http://www.bibel-online.net/buch/40.matthaeus/28.html#28,1 Mt 28,1])
Glaube die Kraft dieses Ideeninhaltes. Beide gehörten zusammen. Daher
auch diese einzige gnostische Schrift, die erhalten ist aus dem Altertum,
die [[Pistis-Sophia]]-Schrift. So daß man in der Sophia eine Verdünnung
der Einatmung, in dem Glauben eine Verdichtung der Ausatmung
hatte.“ {{GZ||211|65ff}}
</div>
</div>


Der "Engel des Herrn" wirkt bis in die Naturkräfte herein. Er stammt aus der Hierarchie der [[Geister der Form]] ([[Exusiai]] oder [[Gewalten]]). Ähnlich finden wir in der [[Apokalypse des Johannes]] die Schilderung des [[Menschensohn]]es:
== Atmungsstörungen ==
 
<div style="margin-left:20px">
9 Ich, Johannes, euer Bruder und Mitgenosse an der Bedrängnis und am Reich und an der Geduld in Jesus, war auf der Insel, die Patmos heißt, um des Wortes Gottes willen und des Zeugnisses von Jesus. 10 Ich wurde vom Geist ergriffen am Tag des Herrn und hörte hinter mir eine große Stimme wie von einer Posaune, 11 die sprach: Was du siehst, das schreibe in ein Buch und sende es an die sieben Gemeinden: nach Ephesus und nach Smyrna und nach Pergamon und nach Thyatira und nach Sardes und nach Philadelphia und nach Laodizea. 12 Und ich wandte mich um, zu sehen nach der Stimme, die mit mir redete. Und als ich mich umwandte, sah ich sieben goldene Leuchter 13 und mitten unter den Leuchtern einen, der war einem Menschensohn gleich, angetan mit einem langen Gewand und gegürtet um die Brust mit einem goldenen Gürtel. 14 Sein Haupt aber und sein Haar war weiß wie weiße Wolle, wie der Schnee, und seine Augen wie eine Feuerflamme 15 und seine Füße wie Golderz, das im Ofen glüht, und seine Stimme wie großes Wasserrauschen; 16 und er hatte sieben Sterne in seiner rechten Hand, und aus seinem Munde ging ein scharfes, zweischneidiges Schwert, und sein Angesicht leuchtete, wie die Sonne scheint in ihrer Macht. 17 Und als ich ihn sah, fiel ich zu seinen Füßen wie tot; und er legte seine rechte Hand auf mich und sprach zu mir: Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte 18 und der Lebendige. Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle. 19 Schreibe, was du gesehen hast und was ist und was geschehen soll danach. 20 Das Geheimnis der sieben Sterne, die du gesehen hast in meiner rechten Hand, und der sieben goldenen Leuchter ist dies: Die sieben Sterne sind Engel der sieben Gemeinden, und die sieben Leuchter sind sieben Gemeinden. ([http://www.bibel-online.net/buch/66.offenbarung/1.html#1,9 Offb 1,9])
</div>


In diese Richtung weist auch die Schilderung des Mystikers und Naturforschers [[Wikipedia:Pierre Teilhard de Jardin|Pierre Teilhard de Jardin]], wie er sie in seinem Buch "Das Herz der Materie" {{Lit|Teilhard de Jardin, S 91ff}} gibt.  
Alle '''Atmungsstörungen''' beruhen laut [[Rudolf Steiner]] auf einer gestörten Ausatmung, wie er es in seinen [[Arbeitervorträge]]n am Beispiel des '''Schnarchens''' (med. '''Rhonchopathie''', aus {{ELSalt|ῥόγχος}} ''rhonchos'' „Schnarchen“ und ''-pathie'', gr. „leiden“) erläuterte:


=== Markus-Evangelium ===
{{GZ|Alle Atmungsstörungen geschehen beim
Ausatmen. Nun, worin besteht denn das Schnarchen zum Beispiel,
zuerst Röcheln, dann Schnarchen - worin besteht denn das? Sehen
Sie, schnarchen tun diejenigen Menschen, die nicht ordentlich ausatmen
können. Wenn der Mensch ordentlich ausatmet, wenn das sein


Auch hier beginnt die Szene am Grab, aber alles ist stiller. Das Erdbeben wird in den drei weiteren Evangelien nicht mehr erwähnt:
[[Datei:GA349 184.gif|center|400px|Zeichnung aus GA 349, S. 184]]


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Mund ist, dann geht die Luft herein, dann nach einiger Zeit geht sie
1 Und als der Sabbat vergangen war, kauften Maria von Magdala und Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome wohlriechende Öle, um hinzugehen und ihn zu salben. 2 Und sie kamen zum Grab am ersten Tag der Woche, sehr früh, als die Sonne aufging. 3 Und sie sprachen untereinander: Wer wälzt uns den Stein von des Grabes Tür? 4 Und sie sahen hin und wurden gewahr, daß der Stein weggewälzt war; denn er war sehr groß. 5 Und sie gingen hinein in das Grab und sahen einen '''Jüngling zur rechten Hand''' sitzen, der hatte ein langes weißes Gewand an, und sie entsetzten sich. 6 Er aber sprach zu ihnen: Entsetzt euch nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier. Siehe da die Stätte, wo sie ihn hinlegten. 7 Geht aber hin und sagt seinen Jüngern und Petrus, daß er vor euch hingehen wird nach Galiläa; dort werdet ihr ihn sehen, wie er euch gesagt hat. 8 Und sie gingen hinaus und flohen von dem Grab; denn Zittern und Entsetzen hatte sie ergriffen. Und sie sagten niemandem etwas; denn sie fürchteten sich.  
wieder heraus; da ist dann eingeschaltet in den Luftgang das Zäpfchen,
das Sie sehen, wenn Sie in den Mund hineinschauen. Und dann oben
ist so etwas, was auf- und niedersteigt, das Gaumensegel; das bewegt
sich. Zäpfchen und Gaumensegel, die bewegen sich fortwährend durch
Ein- und Ausatmen, wenn es normal, richtig geschieht. Wenn aber
das Einatmen geschieht, und dann das Ausatmen nicht richtig, wenn
es aufstößt, dann kommt das da hier, das Gaumensegel und das Zäpfchen,
ins Zittern, und daher entsteht das Röcheln und dann das
Schnarchen.|349|183f}}
<section begin=Kosmos />
=== Atmosphärische und kosmische Einflüsse ===


9 Als aber Jesus auferstanden war früh am ersten Tag der Woche, erschien er zuerst Maria von Magdala, von der er sieben böse Geister ausgetrieben hatte. 10 Und sie ging hin und verkündete es denen, die mit ihm gewesen waren und Leid trugen und weinten. 11 Und als diese hörten, daß er lebe und sei ihr erschienen, glaubten sie es nicht. 12 Danach offenbarte er sich in anderer Gestalt zweien von ihnen unterwegs, als sie über Land gingen.  13 Und die gingen auch hin und verkündeten es den andern. Aber auch denen glaubten sie nicht.  
Menschen, die zu einem unregelmäßigen [[Atemrhythmus]] neigen, sind dazu disponiert, die jahreszeitlichen [[Atmosphäre|atmosphärischen]] Erscheinungen und auch bestimmte [[Kosmos|kosmische]] [[Rhythmus|Rhythmen]] zu stark auf ihren [[Organismus]] wirken zu lassen. [[Krankheitserreger|Erreger]] von '''Atemwegserkrankungen''' können sich dann leichter entfalten. Dies kann zu [[Epidemie|epidemischen]] Erkrankungen führen, wie [[Rudolf Steiner]] am Beispiel der [[Grippe]] bzw. [[Influenza]] erläutert:


14 Zuletzt, als die Elf zu Tisch saßen, offenbarte er sich ihnen und schalt ihren Unglauben und ihres Herzens Härte, daß sie nicht geglaubt hatten denen, die ihn gesehen hatten als Auferstandenen. 15 Und er sprach zu ihnen: Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur. 16 Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden. 17 Die Zeichen aber, die folgen werden denen, die da glauben, sind diese: in meinem Namen werden sie böse Geister austreiben, in neuen Zungen reden, 18 Schlangen mit den Händen hochheben, und wenn sie etwas Tödliches trinken, wird's ihnen nicht schaden; auf Kranke werden sie die Hände legen, so wird's besser mit ihnen werden.  
{{GZ|Denn bei all denjenigen Menschen, die
zum Beispiel leicht zu einer Schädigung ihres Kopf-Brust-Rhythmus,
der das Gröbste im Atmungsrhythmus hat, neigen, ist eine
Disposition vorhanden, gewisse atmosphärische Erscheinungen, auch
gewisse außertellurische Erscheinungen, stark auf sich wirken zu
lassen. Andere, die von vornherein in gesunder Weise in bezug auf
ihr Atmungssystem eingerichtet sind, bei denen wird Widerstand
geleistet gegen solche Einflüsse. Denken Sie sich zum Beispiel
— ich will etwas herausgreifen: es ist immer natürlich wieder so,
daß andere Ursachen wiederum störend eingreifen können, aber
verstehen, worauf es ankommt, kann man doch, wenn man in dieser
Weise die Sache schildert —, denken Sie sich, man hätte es einmal
zu tun in einem Winter mit einer starken Beeinflussung der Sonnentätigkeit
— ich sage jetzt nicht der Lichtwirkung, sondern der
Sonnentätigkeit — durch die äußeren Planeten Mars, Jupiter, Saturn.
Eine solche Winterkonstellation wirkt anders, als wenn die Sonnentätigkeit
durch das Fernabstehen von Mars, Jupiter und Saturn
für sich allein zur Geltung kommt. Wenn ein solcher Winter da
ist — man kann es schon bemerken an den atmosphärischen Erscheinungen,
sie sind anders, als sie sonst sind —, dann wird ein
starker Einfluß bei dazu disponierten Personen geübt auf die rhythmische
Tätigkeit, die zwischen Brust und Kopf verläuft und die
ihren gröbsten Ausdruck in der Atmungstätigkeit findet. Man kann
sagen: Die Neigung, diesen Rhythmus regelmäßig zu machen, die
wird durch eine solche kosmische Konstellation wesentlich verstärkt
bei den Menschen, die zum Beispiel herausgeboren sind aus
gesunden Verhältnissen, die robust sind in bezug auf ihr Inneres.
Sie können dabei äußerlich sehr schmächtig sein. Bei denen ist ein
sehr stark geregelter Atmungsrhythmus da, und entsprechend ist der
Kopf-Brust-Rhythmus überhaupt dann stark geregelt. Ein solcher
innerlich gefestigter Rhythmus, der läßt sich nicht leicht bestimmen
von dem, was außen wirkt. Da müssen schon starke Insulte
kommen, wenn Sie ihn bestimmen wollen. Bei wem aber schon
dieser Rhythmus in einer gewissen Weise unregelmäßig verläuft,
auf den wirkt ein solcher Einfluß, wie ich ihn geschildert habe,
außerordentlich stark, denn der schon geschädigte Rhythmus hat
die Tendenz, sich noch weiter schädigen zu lassen, und alle diejenigen
Menschen, die dann auftreten mit solchen Dispositionen an
denjenigen Orten der Erde, auf die diese Konstellation des Himmels
besonders wirkt, sind zum Beispiel die Kandidaten für die
sogenannte Influenza und für die Grippe. Diese Dinge müssen
durchaus da sein, wenn der besondere Grund und Boden für so
etwas wie für Influenza und Grippe geschaffen werden soll.|312|338f}}<section end=Kosmos />


19 Nachdem der Herr Jesus mit ihnen geredet hatte, wurde er aufgehoben gen Himmel und setzte sich zur Rechten Gottes. 20 Sie aber zogen aus und predigten an allen Orten. Und der Herr wirkte mit ihnen und bekräftigte das Wort durch die mitfolgenden Zeichen. ([http://www.bibel-online.net/buch/41.markus/16.html#16,1 Mk 16,1])
==Literatur==
</div>


Der Jüngling wird schon einmal zuvor im Markus-Evangelium erwähnt, nämlich bei der Verhaftung des [[Christus]] in [[Gethsemane]]:
* [[Rudolf Steiner]]: ''Das Rätsel des Menschen. Die geistigen Hintergründe der menschlichen Geschichte.'', [[GA 170]] (1978), Siebenter Vortrag, Dornach, 12. August 1916
* [[Rudolf Steiner]]: ''Anthroposophie als Kosmosophie – Zweiter Teil'', [[GA 208]] (1992), ISBN 3-7274-2080-4 {{Vorträge|208}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Das Sonnenmysterium und das Mysterium von Tod und Auferstehung'', [[GA 211]] (1986), ISBN 3-7274-2110-X {{Vorträge|211}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Aus den Inhalten der esoterischen Stunden, Band I: 1904 – 1909'', [[GA 266/1]] (1995), ISBN 3-7274-2661-6 {{Schule|266}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Geisteswissenschaft und Medizin'', [[GA 312]] (1999), ISBN 3-7274-3120-2 {{Vorträge|312}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Geisteswissenschaftliche Gesichtspunkte zur Therapie'', [[GA 313]] (2001), ISBN 3-7274-3132-6 {{Vorträge|313}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Vom Leben des Menschen und der Erde. Über das Wesen des Christentums'', [[GA 349]] (1980), ISBN 3-7274-3490-2 {{Vorträge|349}}


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{{GA}}
43 Und alsbald, während er noch redete, kam herzu Judas, einer von den Zwölfen, und mit ihm eine Schar mit Schwertern und mit Stangen, von den Hohenpriestern und Schriftgelehrten und Ältesten. 44 Und der Verräter hatte ihnen ein Zeichen genannt und gesagt: Welchen ich küssen werde, der ist's; den ergreift und führt ihn sicher ab. 45 Und als er kam, trat er alsbald zu ihm und sprach: Rabbi! und küßte ihn. 46 Die aber legten Hand an ihn und ergriffen ihn. 47 Einer aber von denen, die dabeistanden, zog sein Schwert und schlug nach dem Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm ein Ohr ab. 48 Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Ihr seid ausgezogen wie gegen einen Räuber mit Schwertern und mit Stangen, mich zu fangen. 49 Ich bin täglich bei euch im Tempel gewesen und habe gelehrt, und ihr habt mich nicht ergriffen. Aber so muß die Schrift erfüllt werden. 50 Da verließen ihn alle und flohen. 51 Ein junger Mann aber folgte ihm nach, der war mit einem Leinengewand bekleidet auf der bloßen Haut; und sie griffen nach ihm. 52 Er aber ließ das Gewand fahren und floh nackt davon. ([http://www.bibel-online.net/buch/41.markus/14.html#14,43 Mk 14,43])
</div>
 
Die Terminologie des Evangeliums ist immer ganz exakt. Das Wort "Jüngling" deutet Erneuerung, Neubeginn an und verweist damit sehr deutlich auf eine Engelwesenheit aus der [[Hierarchie]] der [[Urbeginne]] oder [[Archai]] ([[Geister der Persönlichkeit]]).
 
=== Lukas-Evangelium ===
 
Im Lukas-Evangelium treten die Frauen in das dunkle Grab ein:
 
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1 Aber am ersten Tag der Woche sehr früh kamen sie zum Grab und trugen bei sich die wohlriechenden Öle, die sie bereitet hatten. 2 Sie fanden aber den Stein weggewälzt von dem Grab 3 und gingen hinein und fanden den Leib des Herrn Jesus nicht. 4 Und als sie darüber bekümmert waren, siehe, da traten zu ihnen '''zwei Männer mit glänzenden Kleidern'''. 5 Sie aber erschraken und neigten ihr Angesicht zur Erde. Da sprachen die zu ihnen: Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? 6 Er ist nicht hier, er ist auferstanden. Gedenkt daran, wie er euch gesagt hat, als er noch in Galiläa war: 7 Der Menschensohn muß überantwortet werden in die Hände der Sünder und gekreuzigt werden und am dritten Tage auferstehen. 8 Und sie gedachten an seine Worte. 9 Und sie gingen wieder weg vom Grab und verkündigten das alles den elf Jüngern und den andern allen. 10 Es waren aber Maria von Magdala und Johanna und Maria, des Jakobus Mutter, und die andern mit ihnen; die sagten das den Aposteln. 11 Und es erschienen ihnen diese Worte, als wär's Geschwätz, und sie glaubten ihnen nicht. 12 Petrus aber stand auf und lief zum Grab und bückte sich hinein und sah nur die Leinentücher und ging davon und wunderte sich über das, was geschehen war. ([http://www.bibel-online.net/buch/42.lukas/24.html#24,1 Lk 24,1])
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Diese zwei Männer mit glänzenden Kleidern werden später in der ebenfalls von Lukas niedergeschriebenen Apostelgeschichte in der [[Himmelfahrt]]sszene nochmals erwähnt:
 
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9 Und als er das gesagt hatte, wurde er zusehends aufgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf vor ihren Augen weg. 10 Und als sie ihm nachsahen, wie er gen Himmel fuhr, siehe, da standen bei ihnen ''zwei Männer in weißen Gewändern''. 11 Die sagten: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und seht zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg gen Himmel aufgenommen wurde, wird so wiederkommen, wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen. ([http://www.bibel-online.net/buch/44.apostel/1.html#1,1 Apg 1,1])
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Die zwei Männer mit glänzenden Kleidern sind Wesenheiten aus der [[Hierarchie]] der [[Erzengel]], die auch im Alten Testament immer konsequent als "Männer" bezeichnet werden, etwa wenn die drei Erzengel [[Raphael]], [[Gabriel]] und [[Michael]] dem [[Abraham]] im Hain Mamre begegnen.
 
Im Lukas-Evangelium finden wir dann geschildert, wie der Auferstandene den Emmaus-Jüngern begegnet. Sie erkennen den Auferstandenen erst, als er mit ihnen ins Haus tritt und gemeinsam mit ihnen das Brot bricht:
 
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13 Und siehe, zwei von ihnen gingen an demselben Tage in ein Dorf, das war von Jerusalem etwa zwei Wegstunden entfernt; dessen Name ist Emmaus. 14 Und sie redeten miteinander von allen diesen Geschichten. 15 Und es geschah, als sie so redeten und sich miteinander besprachen, da nahte sich Jesus selbst und ging mit ihnen. 16 Aber ihre Augen wurden gehalten, daß sie ihn nicht erkannten. 17 Er sprach aber zu ihnen: Was sind das für Dinge, die ihr miteinander verhandelt unterwegs? Da blieben sie traurig stehen. 18 Und der eine, mit Namen Kleopas, antwortete und sprach zu ihm: Bist du der einzige unter den Fremden in Jerusalem, der nicht weiß, was in diesen Tagen dort geschehen ist? 19 Und er sprach zu ihnen: Was denn? Sie aber sprachen zu ihm: Das mit Jesus von Nazareth, der ein Prophet war, mächtig in Taten und Worten vor Gott und allem Volk; 20 wie ihn unsre Hohenpriester und Oberen zur Todesstrafe überantwortet und gekreuzigt haben. 21 Wir aber hofften, er sei es, der Israel erlösen werde. Und über das alles ist heute der dritte Tag, daß dies geschehen ist. 22 Auch haben uns erschreckt einige Frauen aus unserer Mitte, die sind früh bei dem Grab gewesen, 23 haben seinen Leib nicht gefunden, kommen und sagen, sie haben eine Erscheinung von Engeln gesehen, die sagen, er lebe. 24 Und einige von uns gingen hin zum Grab und fanden's so, wie die Frauen sagten; aber ihn sahen sie nicht.
 
25 Und er sprach zu ihnen: O ihr Toren, zu trägen Herzens, all dem zu glauben, was die Propheten geredet haben! 26 Mußte nicht Christus dies erleiden und in seine Herrlichkeit eingehen? 27 Und er fing an bei Mose und allen Propheten und legte ihnen aus, was in der ganzen Schrift von ihm gesagt war. 28 Und sie kamen nahe an das Dorf, wo sie hingingen. Und er stellte sich, als wollte er weitergehen. 29 Und sie nötigten ihn und sprachen: Bleibe bei uns; denn es will Abend werden, und der Tag hat sich geneigt. Und er ging hinein, bei ihnen zu bleiben.
 
30 Und es geschah, als er mit ihnen zu Tisch saß, nahm er das Brot, dankte, brach's und gab's ihnen. 31 Da wurden ihre Augen geöffnet, und sie erkannten ihn. Und er verschwand vor ihnen. 32 Und sie sprachen untereinander: Brannte nicht unser Herz in uns, als er mit uns redete auf dem Wege und uns die Schrift öffnete? 33 Und sie standen auf zu derselben Stunde, kehrten zurück nach Jerusalem und fanden die Elf versammelt und die bei ihnen waren; 34 die sprachen: Der Herr ist wahrhaftig auferstanden und Simon erschienen. 35 Und sie erzählten ihnen, was auf dem Wege geschehen war und wie er von ihnen erkannt wurde, als er das Brot brach.
 
36 Als sie aber davon redeten, trat er selbst, Jesus, mitten unter sie und sprach zu ihnen: Friede sei mit euch! 37 Sie erschraken aber und fürchteten sich und meinten, sie sähen einen Geist. 38 Und er sprach zu ihnen: Was seid ihr so er-schrocken, und warum kommen solche Gedanken in euer Herz? 39 Seht meine Hände und meine Füße, ich bin's selber. Faßt mich an und seht; denn ein Geist hat nicht Fleisch und Knochen, wie ihr seht, daß ich sie habe. 40 Und als er das gesagt hatte, zeigte er ihnen die Hände und Füße. 41 Als sie aber noch nicht glaubten vor Freude und sich verwunderten, sprach er zu ihnen: Habt ihr hier etwas zu essen? 42 Und sie legten ihm ein Stück gebratenen Fisch vor. 43 Und er nahm's und aß vor ihnen. 44 Er sprach aber zu ihnen: Das sind meine Worte, die ich zu euch gesagt habe, als ich noch bei euch war: Es muß alles erfüllt werden, was von mir geschrieben steht im Gesetz des Mose, in den Propheten und in den Psalmen. 45 Da öffnete er ihnen das Verständnis, so daß sie die Schrift verstanden, 46 und sprach zu ihnen: So steht's geschrieben, daß Christus leiden wird und auferstehen von den Toten am dritten Tage; 47 und daß gepredigt wird in seinem Namen Buße zur Vergebung der Sünden unter allen Völkern. Fangt an in Jerusalem, 48 und seid dafür Zeugen. 49 Und siehe, ich will auf euch herabsenden, was mein Vater verheißen hat. Ihr aber sollt in der Stadt bleiben, bis ihr ausgerüstet werdet mit Kraft aus der Höhe. ([http://www.bibel-online.net/buch/42.lukas/24.html#24,13 Lk 24,13])
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=== Johannes-Evangelium ===
 
Hier finden wir die vielschichtigste Schilderung und hier steht zunächst [[Maria Magdalena]] im Mittelpunkt des Geschehens:
 
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1 Am ersten Tag der Woche kommt Maria von Magdala früh, als es noch finster war, zum Grab und sieht, daß der Stein vom Grab weg war. 2 Da läuft sie und kommt zu Simon Petrus und zu dem andern Jünger, den Jesus liebhatte, und spricht zu ihnen: Sie haben den Herrn weggenommen aus dem Grab, und wir wissen nicht, wo sie ihn hingelegt haben. 3 Da ging Petrus und der andere Jünger hinaus, und sie kamen zum Grab. 4 Es liefen aber die zwei miteinander, und der andere Jünger lief voraus, schneller als Petrus, und kam zuerst zum Grab, 5schaut hinein und sieht die Leinentücher liegen; er ging aber nicht hinein. 6 Da kam Simon Petrus ihm nach und ging in das Grab hinein und sieht die Leinentücher liegen, 7 aber das Schweißtuch, das Jesus um das Haupt gebunden war, nicht bei den Leinentüchern liegen, sondern daneben, zusammengewickelt an einem besonderen Ort. 8 Da ging auch der andere Jünger hinein, der zuerst zum Grab gekommen war, und sah und glaubte. 9 Denn sie verstanden die Schrift noch nicht, daß er von den Toten auferstehen müßte. 10 Da gingen die Jünger wieder heim.
 
11 Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Als sie nun weinte, schaute sie in das Grab 12 und sieht '''zwei Engel in weißen Gewändern''' sitzen, '''einen zu Häupten und den andern zu den Füßen''', wo sie den Leichnam Jesu hingelegt hatten. 13 Und die sprachen zu ihr: Frau, was weinst du? Sie spricht zu ihnen: Sie haben meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wo sie ihn hingelegt haben. 14 Und als sie das sagte, wandte sie sich um und sieht Jesus stehen und weiß nicht, daß es Jesus ist. 15 Spricht Jesus zu ihr: Frau, was weinst du? Wen suchst du? Sie meint, es sei der Gärtner, und spricht zu ihm: Herr, hast du ihn weggetragen, so sage mir, wo du ihn hingelegt hast; dann will ich ihn holen. 16 Spricht Jesus zu ihr: Maria! Da wandte sie sich um und spricht zu ihm auf hebräisch: Rabbuni!, das heißt: Meister! 17 spricht Jesus zu ihr: Rühre mich nicht an! Denn ich bin noch nicht aufgefahren zum Vater. Geh aber hin zu meinen Brüdern und sage ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott. 18 Maria von Magdala geht und verkündigt den Jüngern: Ich habe den Herrn gesehen, und das hat er zu mir gesagt. ([http://www.bibel-online.net/buch/43.johannes/20.html#20,1 Joh 20,1])
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Mit den zwei Engeln in weißen Gewändern, einen zu Häupten und den andern zu den Füßen, werden wir nun direkt an die [[Hierarchie]] der [[Angeloi]] herangeführt und gleich weiter zur menschlichen [[Gestalt]] des Auferstandenen. Noch hat sich der Prozess der Auferstehung aber nicht vollendet, noch ist der [[Christus]] nicht aufgefahren zum [[Vater]]. Erst durch die Durchdringung mit der Vaterkraft kann sich die Vergeistigung des physischen Leibes, durch die das höchste geistige [[Wesensglied]] des [[Mensch]]en, der [[Geistesmensch]] oder [[Atma]] ausgebildet wird, vollenden. So ist der Auferstandene zwar dem [[Imagination|imaginativen]] Blick der Maria Magdalena ''sichtbar'', aber noch ''nicht greifbar''. Am Abend des gleichen Tages erscheint der Auferstandene auf ähnliche Weise im Kreise der Jünger, aber erst acht Tage später, als der ungläubige [[Thomas (Apostel)|Thomas]] seine Hände in die Wundmale des Christus legen darf, hat sich der Auferstehungsleib des Christus bis zur tastbaren [[Imagination]] verdichtet:
 
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19 Am Abend aber dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger versammelt und die Türen verschlossen waren aus Furcht vor den Juden, kam Jesus und trat mitten unter sie und spricht zu ihnen: Friede sei mit euch! 20 Und als er das gesagt hatte, zeigte er ihnen die Hände und seine Seite. Da wurden die Jünger froh, daß sie den Herrn sahen. 21 Da sprach Jesus abermals zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. 22 Und als er das gesagt hatte, blies er sie an und spricht zu ihnen: Nehmt hin den heiligen Geist! 23 Welchen ihr die Sünden erlaßt, denen sind sie erlassen; und welchen ihr sie behaltet, denen sind sie behalten.
 
24 Thomas aber, der Zwilling genannt wird, einer der Zwölf, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. 25 Da sagten die andern Jünger zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er aber sprach zu ihnen: Wenn ich nicht in seinen Händen die Nägelmale sehe und meinen Finger in die Nägelmale lege und meine Hand in seine Seite lege, kann ich's nicht glauben. 26 Und nach acht Tagen waren seine Jünger abermals drinnen versammelt, und Thomas war bei ihnen. Kommt Jesus, als die Türen verschlossen waren, und tritt mitten unter sie und spricht: Friede sei mit euch! 27 Danach spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! 28 Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott! 29 Spricht Jesus zu ihm: Weil du mich gesehen hast, Thomas, darum glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben! ([http://www.bibel-online.net/buch/43.johannes/20.html#20,19 Joh 20,19])
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== Der erste und der zweite Adam ==
 
[[Paulus]] sprach vom ersten und vom zweiten [[Adam]] - und das zu Recht.
 
Der ursprüngliche [[Adam]], wie er im [[Sechstagewerk]] durch die [[Elohim]] als getreues [[Bild]] ihres gemeinsamen [[Wesen]]s geschaffen wurde, war der [[makrokosmisch]]e Mensch, der den ganzen [[Kosmos]] umspannte {{Lit|{{G|110|145f}}}}. Der Erdenmensch, den [[Jahve]] aus der "feuchten Ackererde" formte und dessen Erschaffung in der zweiten Schöpfungsgeschichte der [[Wikipedia:Bibel|Bibel]] geschildert wird {{Bibel|1 Mos|2|7|LUT}}, war auch nicht das [[körper]]liche Wesen, das wir heute als Mensch bezeichnen, sondern er umspannte die ganze [[Erdensphäre]], die damals noch die [[Mondensphäre]] mit umfasste, da sich der [[Mond]] zu dieser Zeit noch nicht von der [[Erde (Planet)|Erde]] getrennt hatte {{Lit|{{G|347|180f}}}}. Erst als Folge des [[Sündenfall]]s begann der Mensch als immer dichter werdendes [[körper]]liches Wesen auf die Erde herabzusteigen.
 
In der frühen [[Lemurische Zeit|lemurischen Zeit]], als sich der [[Mond]] noch nicht von der [[Erde (Planet)|Erde]] getrennt hatte, war die Erde – und damit auch der Menschenleib – durch die Mondenkräfte in eine immer stärkere Verhärtung gekommen, sodass es für die Menschenseelen immer schwieriger wurde, sich zu inkarnieren. Freilich waren diese damaligen verhärteten Menschenleiber noch ganz dünn und [[ätherisch]] im Vergleich zu unserem heutigen Leib, aber damals herrschten noch ganz andere Inkarnationsbedingungen als heute. Schließlich war es soweit gekommen, dass es im wesentlichen nur mehr ein einziges Hauptpaar gab, das die "widerspenstige Menschensubstanz" zu bezwingen vermochte, jenes Paar eben, das in der Bibel als [[Adam]] und [[Eva]] bezeichnet wird. Alle anderen Menschenseelen waren nach und nach auf die verschiedenen [[Planetensphären]] abgewandert und sie kamen erst nach und nach zurück, nachdem sich der Mond von der Erde abgetrennt hatte; dieser Vorgang dauerte bis weit in die [[atlantische Zeit]] hinein.
 
Das menschliche Hauptpaar war zwar stark genug, um die Menschensubstanz so zu bezwingen, dass es sich verkörpern konnte, aber es war nicht stark genug, um dem [[luziferisch]]en Einfluss Widerstand zu leisten. In die Zeit des Mondenaustritts fällt daher auch der [[Sündenfall]], die luziferische Versuchung, der der Mensch erlegen ist. Zugleich wurde [[Jahve]], einer der [[sieben]] [[Elohim]], der Schöpfergötter, zum Herrn der neu entstandenen Mondensphäre und griff von hier regelnd in die Abstammungsverhältnisse ein.
 
Als Folge des Sündenfalls wurde Adam ein Teil der Kräfte seines [[Ätherleib]]s entzogen; nachdem er vom [[Baum der Erkenntnis]] gegessen hatte, sollte er nicht auch noch vom [[Baum des Lebens]] kosten, wie es in der Genesis heißt. Der luziferische Einfluss erstreckte seine Wirkungen auch in den [[Astralleib]] dieses Hauptpaares Adam und Eva, so dass es unmöglich war, alle die Kräfte, die in Adam und Eva waren, auch herunterfließen zu lassen durch das [[Blut]] der Nachkommen. Den [[Physischer Leib|physischen Leib]] musste man durch alle die Geschlechter herunter sich fortpflanzen lassen, aber von dem [[Ätherleib]] behielt man in der Leitung der Menschheit etwas zurück und ebenso vom [[Astralleib]] und von der ursprünglichen [[Substanz]] aus der das menschliche [[Ich]] entsprungen ist.
 
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"Und wir müssen dabei in der lemurischen Zeit einen Zeitpunkt festsetzen, nach welchem
im heutigen Sinne erst richtig vom „Menschengeschlecht“ gesprochen werden kann. Was
vorher war, kann noch nicht so besprochen werden, dass man sagen könnte, es wären
schon jene Iche in den Erdenmenschen vorhanden gewesen, die sich dann immer weiter
und weiter inkarniert haben. Das war nicht der Fall. Vorher war das Ich des Menschen keineswegs
noch abgetrennt von der Substanz derjenigen Hierarchie, die zunächst zu diesem
Ich des Menschen die Veranlassung gegeben hat, von der Hierarchie der Geister der
Form. Wir können uns vorstellen - das zeigt die okkulte Forschung -, dass gleichsam ein
Teil der Substanz der Geister der Form eingegangen ist in die menschlichen Inkarnationen
zur menschlichen Ich-Bildung." {{Lit|{{G|131|178}}}}
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Ein Teil davon aber, ein Teil des ursprünglichen Adam, wurde zurückbehalten, dies wurde später die [[Seele]] des [[Nathanischer Jesus|nathanischen Jesusknaben]].
 
Der Teil der Kräfte des Ätherleibs, der dem Adam genommen worden war, ging folglich auch nicht auf seine Nachkommen über. Dieser Teil wurde, wie sich [[Rudolf Steiner]] ausdrückt, aufbewahrt in der großen Mutterloge der Menschheit. Der unschuldige Teil der Adamseele, gleichsam der unschuldigen himmlischen Schwesterseele des irdischen Adam, wurde später, viel später, dem nathanischen Jesusknaben als „provisorisches Ich“, wie Rudolf Steiner sagt, eingegliedert. Der von den luziferischen Mächten frei gebliebene Teil des Stammvaters der Menschheit, der alte Adam, wurde nun als neuer Adam in dem [[Nathanischer Jesus|nathanischen Jesuskindlein]] zur Zeitenwende wiedergeboren.
 
Bis zu seiner ersten irdischen Inkarnation als nathanischer Jesus lebte diese unschuldig gebliebene Schwesterseele des Adam als erzengelartige Wesenheit, wie Rudolf Steiner oft betont hat, in der geistigen Welt und wirkte im wesentlichen nur bis zum Ätherleib herab. Mit ihr verband sich der [[Christus]] schon in der fernen Vergangenheit mehrmals, um wichtige Aufgaben für die Menschheit zu erfüllen. Durch ein den Menschen weit überragendes Geistwesen, durch [[Luzifer]], wurde der Mensch in den [[Sündenfall]] getrieben, nur durch eine übermenschliche Tat konnten seine Folgen wieder ausgeglichen werden. Daher entschloss sich der Christus, seine Sonnenheimat zu verlassen und sich durch einen Menschen mit der Erde zu verbinden. Das musste aber schrittweise vorbereitet werden, indem der Einfluss der Widersacher auf den [[Physischer Leib|physischen Leib]], den [[Ätherleib]] und den [[Astralleib]] gemildert wurde. Durch drei [[Vorstufen zum Mysterium von Golgatha]], die der Christus vollbrachte, indem er die Wesenheit des späteren nathanischen Jesus durchdrang, wurde das spätere Erdenwirken des Christus und die Auferstehung von den Toten vorbereitet.
 
Die erzengelartige Wesenheit des späteren nathanischen Jesusknaben wurde erst zur Zeitenwende in einen Menschenleib geführt, der in der Blutsverwandtschaft seinen physischen Leib hinaufleitete bis zu dem alten Adam – und "der war Gottes", wie es im Geschlechtsregister des Lukas-Evangeliums ([http://www.bibel-online.net/buch/42.lukas/3.html#3,38 Lk 3,38]) heißt, d.h. er war der unmittelbaren und ungetrübten Schöpfung der [[Elohim]] entsprungen. Der nathanische Jesus hängt also nicht nur in einfacher, sondern in zweifacher Weise mit dem alten Adam zusammen. Einerseits dadurch, dass in ihm der von der luziferischen Versuchung unberührte, unschuldig gebliebene Teil des Adam verblieben war, und anderseits dadurch, dass sein physischer Leib in direkter Blutslinie vom Leib des alten Adam abstammte, jenes Leibes, in dem ein Mensch erstmals die feste physische Erde betreten hatte. Dieses auserwählte Leibesgefäß bot dem [[Christus]] die Möglichkeit, sich mit der [[Jordan-Taufe]] im 30. Lebensjahr des [[Jesus von Nazareth]] auf Erden zu inkarnieren. Nur dieser ganz besonders vorbereitete Leib, der Leib des zweiten Adam, konnte, erfüllt von der Christuskraft, der Auferstehung teilhaftig werden. Mehr noch, dieser Leib konnte zum fruchtbaren Samen werden, durch den nach und nach immer mehr Menschen die Auferstehung erleben können. 
 
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"Wer das Evangelium und die Paulus-Briefe auf sich wirken läßt, wird merken, welch tiefgehender Unterschied in bezug auf die  Auffassung der Auferstehung zwischen dem Grundton der Evangelien und der paulinischen Auffassung ist. Zwar parallelisiert Paulus seine Auferstehungsüberzeugung mit der der Evangelien; denn indem er sagt, Christus sei erstanden, weist er darauf hin, daß der Christus als ein Lebendiger, nachdem er gekreuzigt worden war, dem Kephas, den Zwölfen, dann fünfhundert Brüdern auf einmal und zuletzt ihm auch, als einer unzeitigen Geburt, erschienen ist aus dem Feuerschein des Geistigen. So ist er auch den Jüngern erschienen; darauf weist Paulus hin. Und die Erlebnisse mit dem Auferstandenen waren für Paulus keine anderen als für die Jünger, was er aber gleich daran anknüpft, was für ihn das Ereignis von Damaskus ist, das ist seine wunderbare und leicht zu begreifende Theorie von der Wesenheit des Christus. Denn was wird vom Ereignis von Damaskus an für ihn die Wesenheit des Christus? Sie wird für ihn der zweite Adam. Und Paulus unterscheidet sogleich den ersten Adam und den zweiten Adam: den Christus. Den ersten Adam nennt er den Stammvater der Menschen auf der Erde. Aber in welcher Weise? Wir brauchen nicht weit zu gehen, um uns die Antwort auf diese Frage zu verschaffen. Er nennt ihn den Stammvater der Menschen auf Erden, indem er in ihm den ersten Menschen sieht, von dem alle übrigen Menschen abstammen — das heißt für Paulus: derjenige, der den Menschen vererbt hat den Leib, den sie als einen physischen an sich tragen. So hatten alle Menschen von Adam ihren physischen Leib vererbt. Das ist der Leib, der uns zunächst in der äußeren Maja entgegentritt, und der sterblich ist; es ist der von Adam vererbte, verwesliche Leib, der dem Tode verfallende physische Leib des Menschen. Mit diesem Leib — wir können den Ausdruck, denn er ist nicht schlecht, geradezu gebrauchen — sind die Menschen «angezogen». Und den zweiten Adam, den Christus, betrachtet Paulus im Gegensatz dazu als innehabend den unverweslichen, den unsterblichen Leib. Und durch die christliche Entwickelung setzt Paulus voraus, daß die Menschen allmählich in die Lage kommen, an die Stelle des ersten Adam den zweiten Adam zu setzen, an die Stelle des verweslichen Leibes des ersten Adam den unverweslichen Leib des zweiten Adam, des Christus, anzuziehen. Nichts Geringeres also, als was alle alte Weltanschauung zu durchlöchern scheint, nichts Geringeres scheint Paulus von denen zu fordern, die sich echte Christen nennen. Wie der erste, verwesliche Leib abstammt von Adam, so muß von dem zweiten Adam, von Christus, stammen der unverwesliche Leib. So daß jeder Christ sich sagen müßte, weil ich von Adam abstamme, habe ich einen verweslichen Leib, wie ihn Adam hatte; und indem ich mich in das rechte Verhältnis zu dem Christus setze, bekomme ich von Christus — dem zweiten Adam — einen unverweslichen Leib. Diese Anschauung leuchtet für Paulus unmittelbar hervor aus dem Damaskus-Ereignis. Mit anderen Worten: was will Paulus sagen? Wir können es vielleicht mit einer einfachen schematischen Zeichnung ausdrücken.
[[Bild:Adam_Paulus_GA_131.gif|thumb|Die Abstammung des Menschen vom alten Adam]]
 
Wenn wir eine Anzahl von Menschen zu einer bestimmten Zeit haben (X), so wird Paulus alle stammbaumgemäß zurückführen zu dem ersten Adam, von dem sie alle abstammen, und der ihnen den verweslichen Leib gegeben hat. Ebenso muß nach der Vorstellung des Paulus ein anderes möglich sein. Wie die Menschen in bezug auf ihre Menschlichkeit sich sagen können: wir sind verwandt, weil wir von dem einen Urmenschen, von Adam, abstammen, so müssen sie sich auch im Sinne des Paulus sagen: wie wir ohne unser Zutun durch die Verhältnisse, die in der physischen Menschheitsfortpflanzung gegeben sind, diese Linien zu Adam hinaufführen können, so muß es möglich sein, daß wir in uns etwas entstehen lassen können, was uns ein anderes möglich macht. Wie die natürlichen Linien zu Adam hinaufführen, so muß es möglich sein, Linien zu ziehen, die uns — zwar nicht zu dem fleischlichen Adam hinaufführen mit dem verweslichen Leib, die uns aber ebenso hinführen zu dem Leib, der unverweslich ist, und den wir durch unsere Beziehung zu dem Christus ebenso in uns tragen können, nach Paulinischer Auffassung, wie wir den verweslichen Leib durch Adam in uns tragen.
[[Bild:Christus_Paulus_GA_131.gif|thumb|left|Die Vervielfältigung des Auferstehungsleibes des Christus]]
 
Nichts Unbequemeres gibt es für das moderne Bewußtsein, als diese Vorstellung. Denn ganz nüchtern besehen: was fordert das von uns? Es fordert etwas, was für das moderne Denken geradezu ungeheuerlich ist. Das moderne Denken hat lange darüber gestritten, ob alle Menschen von einem einzigen Urmenschen abstammen; aber das läßt es sich noch gefallen, daß alle Menschen von einem einzigen Menschen abstammen, der einmal auf der Erde da war für das physische Bewußtsein. Paulus aber fordert folgendes. Er sagt: Wenn du im rechten Sinne ein Christ werden willst, mußt du dir vorstellen, daß in dir etwas entstehen kann, was in dir leben kann, und von dem du sagen mußt, du kannst ebenso geistige Linien ziehen von diesem in dir Lebenden zu einem zweiten Adam, zu Christus, und zwar zu jenem Christus, der am dritten Tage sich aus dem Grabe erhoben hat, wie alle Menschen Linien hinziehen können zu dem physischen Leib des ersten Adam. — So verlangt Paulus von allen, die sich Christen nennen, daß sie in sich etwas entstehen lassen, was wirklich in ihnen ist, und was so, wie der verwesliche Leib zurückführt auf Adam, zu dem hinführt, was sich am dritten Tage erhoben hat aus dem Grabe, in das der Leib des Christus Jesus hineingelegt worden ist. Wer das nicht zugibt, kann kein Verhältnis zu Paulus gewinnen, kann nicht sagen: er verstehe Paulus. Stammt man ab in bezug auf seinen verweslichen Leib vom ersten Adam, so hat man die Möglichkeit, indem man die Wesenheit des Christus zu seinem eigenen Wesen macht, einen zweiten Stammvater zu haben. Das ist aber der, der sich am dritten Tage, nachdem der Leichnam des Christus Jesus in die Erde gelegt worden war, aus dem Grabe erhoben hat." {{Lit|{{G|131|142ff}}}}
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Durch das Ereignis der [[Himmelfahrt]] verband sich der Christus mit der ganzen [[Erdensphäre]], in der der ursprüngliche [[Adam]] noch vor dem [[Sündenfall]] gelebt hatte und wurde damit gleichsam zum neuen Adam.
 
== Der Auferstehungsleib ==
[[Bild:Gruenewald Isenheimer Altar Auferstehung Sonnengeburt.jpg|thumb|250px|[[Wikipedia:Isenheimer Altar|Isenheimer Altar]], rechter Flügel der aufgeklappten zweiten Schauseite: Christi Auferstehung von den Toten als Sonnengeburt, 1512 - 1516, Meister Mathis Nithart bzw. Gothart ([[Wikipedia:Matthias Grünewald|Matthias Grünewald]])]]
 
Etwa drei Tage nach dem [[Tod]] löst sich der [[Ätherleib]] des [[Mensch]]en bis auf einen kleinen Extrakt, der mitgenommen werden kann, in der allgemeinen [[Ätherwelt]] auf. Innerhalb dieser drei Tage ist u. U. noch eine [[Totenerweckung|Wiedererweckung des Toten]] möglich, danach nicht mehr. Der Mensch lebt dann für eine längere Zeit, die etwa einem Drittel des vorangegangenen Erdenlebens entspricht, im [[Kamaloka]], wo aus dem [[Astralleib]] all das ausgeschieden wird, was den Menschen noch [[begierde]]nhaft an die Erdenwelt kettet. Nur der verbleibende Rest kann in ein höheres Dasein mitgenommen werden. Der [[Physischer Leib|physische Leib]] aber, der dem Grab übergeben wird, löst sich durch Verbrennung schnell oder durch Verwesung allmählich in der Erdenwelt auf.
 
Wie also hat man sich die leibliche Auferstehung konkret vorzustellen? Versammeln sich dann auf wundersame Weise und gegen alle Naturgesetzlichkeit die längst in alle Winde zerstreuten Gebeine wieder, die einstmals dem Grab übergeben wurden, und umkleiden sie sich von neuem mit Fleisch? Wenn die Auferstehung kurz nach dem [[Tod]]e erfolgt, solange der Leichnam noch nicht der Verwesung anheim gefallen ist, mag das noch irgendwie glaubhaft erscheinen. Aber für die Mehrzahl der Menschen soll sich die Auferstehung ja erst in einer ferneren Zukunft, zur Zeit des [[Jüngstes Gericht|Jüngsten Gerichts]], verwirklichen. Und wie verhält es sich, wenn der Leichnam verbrannt wurde? Aber selbst wenn es dann doch irgendwie gelänge, den physischen Leib vollständig wieder zu errichten, wäre er dann nicht wieder bloß ein verweslicher Leib – oder aus welchem Wunderstoff sollte er gewoben sein, dass er nie mehr vernichtet werden könnte? Und in welcher [[Gestalt]] sollte dieser Leib wieder auferstehen – etwa in der, die er, vielleicht schon alt, krank und siech, im Moment des Todes hatte? Rätselfragen auf Rätselfragen häufen sich, wenn man versucht, sich eine konkrete Vorstellung vom Prozess der Auferstehung zu bilden. Oder ist alles doch nur als mythologisches Bild gemeint, dem keine reale Tatsache entspricht?
 
Dass es so nicht gemeint sein kann, machen schon die Worte des Paulus deutlich:
 
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35 Es könnte aber jemand fragen: Wie werden die Toten auferstehen, und mit was für einem Leib werden sie kommen? 36 Du Narr: Was du säst, wird nicht lebendig, awenn es nicht stirbt. 37 Und was du säst, ist ja nicht der Leib, der werden soll, sondern ein bloßes Korn, sei es von Weizen oder etwas anderem. 38 Gott aber gibt ihm einen Leib, wie er will, einem jeden Samen seinen eigenen Leib. 39 Vögel, ein anderes die Fische. 40 Und es gibt himmlische Körper und irdische Körper; aber eine andere Herrlichkeit haben die himmlischen und eine andere die irdischen. 41 Einen andern Glanz hat die Sonne, einen andern Glanz hat der Mond, einen andern Glanz haben die Sterne; denn ein Stern unterscheidet sich vom andern durch seinen Glanz. 42 So auch die Auferstehung der Toten. Es wird gesät verweslich und wird auferstehen unverweslich. 43 Es wird gesät in Niedrigkeit und wird auferstehen in bHerrlichkeit. Es wird gesät in Armseligkeit und wird auferstehen in Kraft. 44 Es wird gesät ein natürlicher Leib und wird auferstehen ein geistlicher Leib. Gibt es einen natürlichen Leib, so gibt es auch einen geistlichen Leib. 45 Wie geschrieben steht: Der erste Mensch, Adam, «wurde zu einem lebendigen Wesen» ([http://www.bibel-online.net/buch/01.1-mose/2.html#2,7 1. Mose 2,7]), und der letzte Adam zum Geist, der lebendig macht. 46 Aber der geistliche Leib ist nicht der erste, sondern der natürliche; danach der geistliche. 47 Der erste Mensch ist von der Erde und irdisch; der zweite Mensch ist vom Himmel. 48 Wie der irdische ist, so sind auch die irdischen; und wie der himmlische ist, so sind auch die himmlischen. 49 Und wie wir getragen haben das Bild des irdischen, so werden wir auch tragen das Bild des himmlischen.


50 Das sage ich aber, liebe Brüder, daß Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht ererben können; auch wird das Verwesliche nicht erben die Unverweslichkeit. 51 Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, awir werden aber alle verwandelt werden; 52 und das plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune. Denn bes wird die Posaune erschallen, und die Toten werden auferstehen unverweslich, und wir werden verwandelt werden. 53 Denn dies Verwesliche muß anziehen die Unverweslichkeit, und dies Sterbliche muß anziehen die Unsterblichkeit. 54 Wenn aber dies Verwesliche anziehen wird die Unverweslichkeit und dies Sterbliche anziehen wird die Unsterblichkeit, dann wird erfüllt werden das Wort, das geschrieben steht ([http://www.bibel-online.net/buch/23.jesaja/25.html#25,8 Jesaja 25,8]; [http://www.bibel-online.net/buch/28.hosea/13.html#13,14 Hosea 13,14]): «Der Tod ist verschlungen vom Sieg. 55 Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?» 56 Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, die Kraft aber der Sünde ist das Gesetz. 57 Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unsern Herrn Jesus Christus! [http://www.bibel-online.net/buch/46.1-korinther/15.html#15,35 1. Kor 15,35]
== Einzelnachweise ==
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<references/>
 
Wir werden uns der ''Tatsache der Auferstehung'' erkenntnismäßig nur nähern können, wenn wir verstehen lernen, wie der ''unverwesliche'' [[Physischer Leib|physische Leib]] beschaffen ist, der durch die Auferstehung vollkommen wieder hergestellt wird. Dass es sich dabei nicht einfach um den ''verweslichen'' [[stofflich]]en Leib handelt, in dem der [[Mensch]] bis zu seinem irdischen Tod gelebt hat, liegt auf der Hand; Paulus spricht deutlich vom ''unverweslichen'' Leib. Wie aber ist dieser beschaffen?
 
=== Das Phantom des physischen Leibes ===
 
Hier hat [[Rudolf Steiner]] entscheidende Hinweise zu einem tieferen Verständnis gegeben. Auferstehung bedeutet nach [[Geisteswissenschaft|geisteswissenschaftlicher]] Auffassung die vollständige Wiederherstellung des menschlichen [[Phantom]]s, der  [[geist]]igen [[Formgestalt]] des [[Physischer Leib|physischen Leibes]], allerdings nun in völlig [[Individuum|individualisierter]] Form.
 
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"Da handelt es sich darum, daß die Betrachtung des physischen Menschenleibes an sich zu den schwierigsten hellseherischen Problemen gehört, zu den aller schwierigsten! Denn nehmen wir an, wir lassen von der Außenwelt dasjenige Experiment mit dem Menschen vollziehen, das ähnlich ist dem Zerlegen des Wassers in Wasserstoff und Sauerstoff. Nun, im Tode wird ja dieses Experiment von der großen Welt vollzogen. Da sehen wir, wie der Mensch seinen physischen Leib ablegt. Legt er wirklich seinen physischen Leib ab? Die Frage scheint eigentlich lächerlich zu sein. Denn was scheint klarer zu sein, als daß der Mensch mit dem Tode seinen physischen Leib ablegt! Aber was der Mensch mit dem Tode ablegt — was ist denn das? Das ist etwas, von dem man zum mindesten sich sagen muß, daß es das Wichtigste, was der physische Leib im Leben hat, nicht mehr besitzt: nämlich die Form, die von dem Momente des Todes an zerstört zu werden beginnt an dem Abgelegten. Wir haben zerfallende Stoffe vor uns, und die Form ist nicht mehr eigentümlich. Was da abgelegt wird, sind im Grunde genommen die Stoffe und Elemente, die wir sonst auch in der Natur verfolgen; das ist nicht das, was sich naturgemäß eine menschliche Form geben würde. Zum physischen Menschenleib gehört aber diese Form ganz wesentlich. Für den gewöhnlichen hellseherischen Blick ist es zunächst tatsächlich so, als ob einfach der Mensch diese Stoffe ablege, die dann der Verwesung oder Verbrennung zugeführt werden, und sonst nichts von seinem physischen Leibe bliebe. Dann sieht das gewöhnliche Hellsehen nach dem Tode in jenen Zusammenhang hinein, der da besteht aus Ich, astralischem Leib und Ätherleib während der Zeit, während welcher der Mensch seinen Rückblick zum verflossenen Leben hat. Dann sieht der Hellseher durch das fortschreitende Experiment den Ätherleib sich abtrennen, sieht einen Extrakt dieses Ätherleibes mitgehen und das Übrige sich auflösen in dem allgemeinen Weltenäther in der einen oder anderen Weise. Und so scheint es in der Tat, als ob der Mensch den physischen Leib mit den physischen Stoffen und Kräften abgelegt hätte mit dem Tode und den Ätherleib nach ein paar Tagen. Und wenn der Hellseher den Menschen dann weiter verfolgt während der Kamaloka-Zeit, so sieht er, wie wieder von dem Astralleib ein Extrakt durch das weitere Leben zwischen Tod und neuer Geburt mitgenommen, und wie das andere des Astralleibes der allgemeinen Astralität übergeben wird.
 
Wir sehen also: Physischer Leib, Ätherleib und Astralleib werden abgelegt, und der physische Leib scheint erschöpft zu sein in dem, was wir vor uns haben in den Stoffen und Kräften, die der Verwesung oder Verbrennung oder auf eine andere Weise der Auflösung in die Elemente entgegengehen. Je mehr sich aber in unserer Zeit des Menschen Hellsichtigkeit entwickelt, desto mehr wird er sich über eines klar werden: daß das, was mit dem physischen Leibe abgelegt wird als die physischen Stoffe und Kräfte, doch nicht der ganze physische Leib ist, daß das gar nicht einmal die ganze Gestalt des physischen Leibes gäbe. Sondern zu diesen Stoffen und Kräften gehört noch etwas anderes, das wir nennen müssen, wenn wir sachgemäß sprechen, das «Phantom» des Menschen. Dieses Phantom ist die Formgestalt des Menschen, welche als ein Geistgewebe die physischen Stoffe und Kräfte verarbeitet, so daß sie in die Form hineinkommen, die uns als der Mensch auf dem physischen Plane entgegentritt. Wie der plastische Künstler keine Statue zustande bringt, wenn er Marmor oder irgend etwas anderes nimmt und wüst darauf losschlägt, daß einzelne Stücke abspringen, wie sie der Stoff eben abspringen läßt; sondern wie der plastische Künstler den Gedanken haben muß, den er dem Stoffe einprägt, so ist auch für den Menschenleib der Gedanke vorhanden; aber nicht so vorhanden, da das Material des Menschenleibes kein Marmor oder Gips ist, wie derjenige des Künstlers, sondern als der reale Gedanke in der Außenwelt: als Phantom. Was der plastische Künstler einprägt seinem Stoffe, das wird den Stoffen der Erde, die wir nach dem Tode dem Grabe oder dem Feuer übergeben sehen, eingeprägt als Phantom des physischen Leibes. Das Phantom gehört zum physischen Leibe dazu, es ist der übrige Teil des physischen Leibes, ist wichtiger als die äußeren Stoffe; denn die äußeren Stoffe sind im Grunde genommen nichts anderes als etwas, was hineingeladen wird in das Netz der menschlichen Form, wie man Äpfel auf einen Wagen lädt. Das Phantom ist etwas Wichtiges! Die Stoffe, die da zerfallen nach dem Tode, sind im wesentlichen das, was wir in der Natur draußen auch antreffen, nur daß es aufgefangen wird von der menschlichen Form.
 
Wenn Sie tiefer nachdenken: glauben Sie, daß alle die Arbeit, die getan worden ist von großen göttlichen Geistern durch die Saturn-, Sonnen- und Mondenzeit hindurch, nur das geschaffen hat, was mit dem Tode den Elementen der Erde übergeben wird? Nein! das ist es gar nicht, was da durch Saturn-, Sonnen- und Mondenzeit hindurch entwickelt worden ist. Das Phantom ist es, die Form des physischen Leibes! Das ist es also, worüber wir uns klar sein müssen, daß das Verständnis dieses physischen Leibes nicht so leicht ist. Vor allen Dingen darf das Verständnis des physischen Leibes nicht in der Welt der Illusion, nicht in der Welt der Maja gesucht werden. Wir wissen, daß den Grundstein, sozusagen den Keim zu diesem Phantom des physischen Leibes, die Throne während der Saturnzeit gelegt haben, daß dann weiter daran gearbeitet haben die Geister der Weisheit während der Sonnenzeit, die Geister der Bewegung während der Mondenzeit und die Geister der Form während der Erdenzeit. Und dadurch erst ist das, was der physische Leib ist, zum Phantom geworden. Daher nennen wir sie die Geister der Form, weil sie eigentlich in dem leben, was wir das Phantom des physischen Leibes nennen. So müssen wir schon, um den physischen Leib zu verstehen, zum Phantom desselben zurückgehen." {{Lit|{{G|131|149ff}}}}
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Der [[Physischer Leib|physische Leib]] des Menschen, so wie er heute auf Erden lebt, setzt sich also zusammen aus der Formgestalt, dem Phantom, und den Stoffen, die diese Form erfüllen. Die Formgestalt des Menschen war vor dem [[Sündenfall]] frei von irdischen Stoffen und nur [[übersinnlich]] sichtbar.
 
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"Unsichtbare, nicht räumliche Formen haben zunächst die Geister der Form dem Menschen beim Beginne seines Erdenwerdens gegeben." {{Lit|{{G|134|72}}}}
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=== Die Zerstörung des Phantoms und die Materialisierung des physischen Leibes durch den luziferischen Einfluss ===
 
Durch die [[luziferisch]]e Versuchung und den [[Sündenfall]], durch den der [[Mensch]] nun auch in den Einflussbereich [[Ahriman]]s kam, wurde das Phantom nach und nach zerstört. Dadurch lagerte sich irdische [[Materie]], die in gewissem Sinn nichts anderes ist als ''zerbrochene, zerstörte Form'', in die physische Formgestalt ein und machte so den physischen Leib [[sinnlich]] sichtbar.
 
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"Sehen Sie, wenn nämlich ein Prozeß im Weltenall fortgeschritten ist bis zur Form, die noch ganz im Geistig-Seelischen ist, die noch keine Raumesform ist, wenn der Prozeß fortgeschritten ist bis zu dieser übersinnlichen Form, dann ist der nächste Schritt nur noch möglich dadurch, daß die Form als solche zerbricht. Und das ist nämlich das, was sich dem okkulten Anblick darbietet: Wenn gewisse Formen, die unter dem Einfluß der Geister der Form geschaffen sind, sich bis zu einem gewissen Zustand entwickelt haben, dann zerbrechen die Formen. Und wenn Sie nun ins Auge fassen zerbrochene Formen, etwas, was also dadurch entsteht, daß Formen, die noch übersinnlich sind, zerbrechen, dann haben Sie den Übergang von dem Übersinnlichen in das Sinnliche des Raumes. Und das, was zerbrochene Form ist, das ist Materie. Materie, wo sie im Weltenall auftritt, ist für den Okkultisten nichts anderes als zerbrochene, zerschellte, zerborstene Form. Wenn Sie sich vorstellen könnten, diese Kreide wäre als solche unsichtbar und sie hätte diese eigentümliche parallelepipedische Form, und als solche wäre sie unsichtbar, und jetzt nehmen Sie einen Hammer und schlagen rasch das Stück Kreide an, daß es zerstiebt, daß es in lauter kleine Stücke zerbirst, dann haben Sie die Form zerbrochen. Nehmen Sie an, in diesem Augenblicke, in dem Sie die Form zerbrechen, würde das Unsichtbare sichtbar werden, dann haben Sie ein Bild für die Entstehung der Materie. Materie ist solcher Geist, der sich entwickelt hat bis zur Form und dann zerborsten, zerbrochen, in sich zusammengefallen ist.
 
Materie ist ein Trümmerhaufen des Geistes. Es ist außerordentlich wichtig, daß man gerade diese Definition ins Auge faßt, daß Materie ein Trümmerhaufen des Geistes ist. Materie ist also in Wirklichkeit Geist, aber zerbrochener Geist." {{Lit|{{G|134|72f}}}}
</div>
 
Wir müssen also streng unterscheiden zwischen [[Physischer Leib|physischem Leib]] und [[Stofflicher Leib|stofflichem Leib]]. Zur Zeit des [[Mysterium von Golgatha|Mysteriums von Golgatha]] hatte die Verstofflichung des physischen Leibes ihren Höhepunkt erreicht.
 
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"Wäre kein luziferischer Einfluß geschehen, dann hätte der Mensch im Beginne des Erdendaseins in voller Kraft dieses Phantom mit seinem physischen Leibe bekommen. Nun aber drangen in die menschliche Organisation, insofern sie besteht aus physischem Leib, Ätherleib und Astralleib, die luziferischen Einflüsse ein, und die Folge davon war die Zerstörung des Phantoms des physischen Leibes. Das ist es, wie wir sehen werden, was uns in der Bibel symbolisch mit dem Sündenfall ausgedrückt wird, und mit der Tatsache, wie es im Alten Testament gesagt wird, daß auf den Sündenfall der Tod folgte. Der Tod war eben die Zerstörung des Phantoms des physischen Leibes. Und die Folge davon war, daß der Mensch zerfallen sehen muß seinen physischen Leib, wenn er durch die Pforte des Todes schreitet." {{Lit|{{G|131|164}}}}
</div>
 
=== Die Wiederherstellung des Phantoms durch den Christus ===
 
Dadurch, dass der [[Christus]] mit seiner ganzen weltenschöpferischen Kraft für drei Jahre in dem Leib des [[Jesus von Nazareth]] gelebt hatte und durch den Tod auf [[Golgatha]] gegangen war, konnte aus dem Grab erstmals ein vollständiges, unzerstörtes [[Phantom]] als reine, immaterielle physische Formgestalt aus dem Grab auferstehen. Während dieser drei Jahre blieb das Phantom des Jesus Christus völlig unberührt von den festen materiellen Bestandteilen, die im [[Alchemie|alchemistischen]] Sinn als [[Asche]] bezeichnet werden. Es verband sich nur mit den sich lösenden, verflüchtigenden [[Salz]]bestandteilen. Darum löste sich der Leib auch nach dem Tod sehr rasch auf.
 
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"Durch die drei Jahre, von der Johannes-Taufe im Jordan an bis zum eigentlichen Mysterium von Golgatha, war die leibliche Ent-wickelung des physischen Leibes, des Ätherleibes und des Astralleibes eine ganz andere, als die leibliche Entwickelung bei andern Menschen. Dadurch, daß auf den nathanischen Jesus in früheren Inkarnationen luziferische und ahrimanische Kräfte nicht Einfluß genommen hatten, war die Möglichkeit gegeben, daß von der Johannes-Taufe im Jordan ab — da jetzt nicht eine menschliche Ich-Individualität in diesem Jesus von Nazareth war, sondern die Christus-Individualität — alles das nicht herausgebildet wurde, was sonst beim Menschen in seiner Leiblichkeit immer wirken muß. Wir haben gestern davon gesprochen, daß das, was wir das menschliche Phantom nennen, die eigentliche Urgestalt, die in sich auffaßt, einsaugt die materiellen Elemente und sie dann mit dem Tode abgibt — daß dieses Phantom degenerierte im Laufe der menschlichen Entwickelung bis zum Mysterium von Golgatha. Wir können diese Degenerierung in einer gewissen Weise so auffassen, daß eigentlich vom Anfange der menschlichen Entwickelung an dieses Phantom dazu bestimmt war, unberührt zu bleiben von den materiellen Teilen, die aus dem Mineral-, Pflanzen- oder Tierreich vom Menschen als Nahrungsmittel aufgenommen werden. Unberührt davon sollte das Phantom bleiben. Es war aber nicht unberührt geblieben. Denn durch den luziferischen Einfluß trat eine enge Verbindung ein zwischen dem Phantom und den Kräften, die der Mensch aufnimmt durch die irdische Entwickelung — besonders mit den Aschenbestandteilen. Das war also die Folge des luziferischen Einflusses, daß das Phantom, während es mit der weiteren Entwickelung der Menschheit mitgeht, eine starke Anziehung zu den Aschenbestandteilen entwickelte; und dadurch, anstatt mit dem Ätherleib des Menschen mitzugehen, ging es nun mit dem mit, was Zerfallprodukte sind. Das waren alles die Folgen der luziferischen Einflüsse. Und wo die luziferischen Einflüsse so hintan gehalten waren, wie dies beim nathanischen Jesus der Fall war, wo ja kein menschliches Ich da war, sondern wo die kosmische Christus-Wesenheit von der Johannes-Taufe an vorhanden war, da zeigte es sich, das sich keinerlei  Anziehungskräfte geltend machten zwischen  dem menschlichen Phantom und dem, was als materielle Teile aufgenommen wurde. Es blieb das Phantom durch alle drei Jahre unberührt von den materiellen Teilen. Man drückt das okkult so aus, daß man sagt: Eigentlich sollte das menschliche Phantom nach dem, wie es sich herübergebildet hatte durch die Saturn-, Sonnen- und Mondenzeit, keine Anziehungskräfte haben zu den Aschenbestandteilen, sondern es sollte nur mit den sich lösenden Salzbestandteilen eine Anziehung haben, so daß es den Weg der Verflüchtigung nimmt in dem Maße, als die Salzbestandteile sich auflösen. Im okkulten Sinne würde man sagen, daß es sich auflöst und übergeht — nicht in die Erde, sondern in die flüchtigen Bestandteile. Das war aber gerade das Eigentliche, daß mit der Johannes-Taufe im Jordan, der Versetzung der Christus-Individualität in den Leib des nathanischen Jesus, aller Zusammenhang des Phantoms mit den Aschenbestandteilen vernichtet, vertilgt worden war und der einzige Zusammenhang blieb mit den Salzbestandteilen. Das tritt uns auch da hervor, wo der Christus Jesus denjenigen, die er zunächst erwählt hatte, klarmachen will: Es soll durch die Art, wie ihr euch verbunden fühlt mit der Christus-Wesenheit, zur weiteren menschlichen Entwickelung die Möglichkeit herbeigeführt werden, daß der eine aus dem Grabe auferstandene Leib — der Geistleib — auf die Menschen übergehen kann. — Dies will der Christus sagen, als er die Worte gebraucht: «Ihr seid das Salz der Erde!» Alle diese Worte, an die wieder erinnern die Terminologie, die Kunstausdrücke der späteren Alchimisten, des späteren Okkultismus, alle diese Worte, die wir in den Evangelien finden, haben die denkbar tiefste Bedeutung. Und es war in der Tat diese Bedeutung gerade den mittelalterlichen und auch den nachmittelalterlichen wirklichen Alchimisten — nicht den Scharlatanen, von denen die Literatur erzählt — voll bekannt, und keiner sprach diese Zusammenhänge aus, ohne daß er im Herzen fühlte den Zusammenhang mit dem Christus.
 
So stellte sich denn heraus: Als der Christus Jesus gekreuzigt wurde, sein Leib an das Kreuz genagelt wurde — Sie merken, daß ich genau mit den Worten des Evangeliums hier spreche, aus dem einfachen Grunde, weil  die wirklichen okkulten Forschungen tatsächlich hier die Worte des Evangeliums absolut bestätigen —, als dieser Leib des Jesus von Nazareth ans Kreuz geschlagen wurde, da war in der Tat das Phantom völlig intakt, bestand als die geistleibliche, aber nur übersinnlich sichtbare Form und war in einem viel loseren Zusammenhange mit dem materiellen Inhalt aus den Erdenelementen als bei irgendeinem Menschen. Aus dem einfachen Grunde, weil bei jedem andern Menschen eine Verbindung des Phantoms mit den Elementen eingetreten ist, die diese Elemente zusammenhält. Bei dem Christus Jesus war es in der Tat ganz anders. Es war so, wie, ich möchte sagen, nach dem Gesetz des Beharrungsvermögens gewisse materielle Teile noch zusammenhalten in der Form, die man ihnen gegeben hat und dann nach einiger Zeit zerfallen, so daß kaum von ihnen etwas sichtbar ist. So war es mit den materiellen Teilen des Leibes des Christus Jesus. Als er vom Kreuze herabgenommen wurde, waren sozusagen die Teile noch zusammenhaltend, aber sie waren in keiner Verbindung mit dem Phantom, weil das Phantom von ihnen völlig frei war. Als der Leib dann mit gewissen Substanzen versetzt wurde, die dann wieder auf diesen Leib ganz anders wirkten als auf einen andern Leib, der einbalsamiert wird, da geschah es, daß sich die materiellen Stoffe nach dem Begräbnis rasch verflüchtigten, rasch in die Elemente übergingen. Daher fanden die Jünger, die nachschauten, die Tücher, mit denen er zugedeckt war, — das Phantom aber, woran die Entwickelung des Ich hängt, das war aus dem Grabe auferstanden. Daß Maria von Magdala, die das frühere, von den Elementen der Erde durchsetzte Phantom nur kannte, in dem von aller Erdenschwere befreiten Phantom, das sie jetzt hellseherisch sah, nicht wiedererkennen konnte dieselbe Gestalt, das ist nicht zu verwundern. Sie kam ihr anders vor. Insbesondere müssen wir uns darüber klar sein, daß nur durch die Kraft des Beisammenseins der Jünger mit dem Christus alle Jünger und alle Menschen, von denen uns das erzählt wird, den Auferstandenen sehen konnten; denn er erschien im Geistleib, in dem Leibe, von dem Paulus sagt, daß er sich wie das Samenkorn vermehrt und übergeht in alle Menschen. Daß aber auch Paulus selbst überzeugt ist davon, daß nicht der von den irdischen Elementen durchsetzte Leib den andern Jüngern erschienen ist, sondern daß dasselbe, was ihm erschienen war, auch den andern Jüngern erschienen war, das sagt er an der Stelle:
 
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«Ich habe es euch überliefert in erster Linie, wie ich es selbst überkommen habe: daß Christus gestorben ist um unserer Sünden willen, so daß die Schriften sich erfüllen mußten, und daß er begraben wurde, und daß er auferweckt wurde am dritten Tage, gemäß dem, was in den Schriften immerdar gestanden hat, und daß er erschienen ist dem Kephas [Simon Petrus], dann den Zwölf. Hernach erschien er mehr als fünfhundert Brüdern auf einmal, von welchen die meisten noch leben, etliche aber sind entschlafen. Hernach erschien er dem Jakobus, dann den sämtlichen Aposteln; zuletzt aber gleich allen als dem zu früh Geborenen erschien er auch mir.» ([http://www.bibel-online.net/buch/46.1-korinther/15.html#15,3 1. Korinther 15, 3—8])
</div>
 
Dem Paulus erschien der Christus durch das Ereignis von Damaskus. Und daß die Art, durch die er ihm erschien, gleichgestellt ist mit den Erscheinungen gegenüber den andern Jüngern, das bezeugt, daß der Christus dem Paulus in derselben Gestalt erschienen ist, wie den andern. Was aber war es, was Paulus überzeugte?
 
Paulus war in einem gewissen Sinne schon ein Eingeweihter vor dem Ereignis von Damaskus. Aber es war eine Einweihung, die zusammengesetzt war aus dem althebräischen und dem griechischen Prinzip. Ein Eingeweihter war er, der bis dahin nur wußte, daß die, welche sich mit der geistigen Welt durch die Initiation verbunden haben, in ihrem Ätherleib unabhängig geworden sind von dem physischen Leib und in einer gewissen Weise denen, die dazu fähig sind, erscheinen können in ihrer reinsten Gestalt des Ätherleibes. Würde Paulus nur die Erscheinung eines reinen, von dem physischen Leibe unabhängigen Ätherleibes gehabt haben, so würde er anders gesprochen haben. Er würde gesagt haben, er hätte geschaut einen, der eingeweiht worden war und unabhängig von dem physischen Leibe mit der Erdentwickelung weiterlebt. Das würde für ihn auch nichts besonders Überraschendes gehabt haben. Das konnte es also nicht sein, was er vor Damaskus erlebt hat. Was er erlebt hat, war das, wovon er wußte, man kann es erst erleben, wenn die Schriften erfüllt sind: daß einmal in der geistigen Atmosphäre der Erde ein vollständiges menschliches Phantom, ein aus dem Grabe erstandener menschlicher Leib als übersinnliche Gestalt da sein werde. Das aber hatte er gesehen! Das war es, was ihm vor Damaskus erschien und ihn überzeugte: Er war da! Er ist auferstanden! Denn es ist das da, was nur von ihm kommen kann: es ist das Phantom da, was gesehen werden kann von allen menschlichen Individualitäten, die einen Zusammenhang suchen mit dem Christus! — Das war es, was ihn überzeugen konnte, daß der Christus schon da war, daß er nicht erst kommen werde, daß er wirklich in einem physischen Leibe war, und daß dieser physische Leib die eigentliche Urform des physischen Leibes herausgerettet hat zum Heile aller Menschen."
</div>
 
Indem sich der Phantomleib des [[Jesus Christus]] in der Folge vervielfältigt, können seine Formkräfte von jedem Menschen aufgenommen werden, der sich mit dem Christus verbindet. Dann werden sich die Phantomleiber der Menschen während des Erdenlebens auch nicht mehr mit den festen Aschebestandteilen, sondern nur mit den löslichen Salzbestandteilen verbinden. Das ist der Sinn des Christus-Wortes, das er an seine Jünger richtet, die auf diesem Weg vorangehen sollen: «Ihr seid das Salz der Erde!» So werden die zerstörten Phantomleiber der Menschen allmählich geheilt und nach und nach der Auferstehung teilhaftig.
 
<div style="margin-left:20px">
"Am Ende der Erdenentwicklung wird die Kraft, die verloren gegangen ist durch den Sündenfall, die den Menschenleib auflöst, wiedergewonnen sein, wird durch die Kraft des Christus wieder zurückgegeben sein und die Menschenleiber werden dann wirklich in
ihrer physischen Gestalt erscheinen." {{Lit|{{G|175|228}}}}
</div>
 
Die [[Alchemist]]en deuten auf die Wiederherstellung der physischen Formgestalt des Menschen hin mit der Bereitung des [[Stein der Weisen|Steins der Weisen]].
 
=== Das [[Nikodemus-Evangelium]] ===
 
Das [[Apokryphen|apokryphe]] [[Nikodemus-Evangelium]], in dem sehr ausführlich die sog. [[Höllenfahrt Christi]] geschildert wird, berichtet, dass schon unmittelbar mit dem [[Christus]] auch andere auferstanden seien:
 
<div style="margin-left:20px">
Da sprach Joseph: Was wundert ihr euch denn über die Auferweckung Jesu?<br>
Nicht sie ist zum Verwundern, sondern vielmehr die Tatsache, daß er nicht allein erweckt wurde,<br>
sondern daß er noch viele andere Tote erweckt hat, die sich vielen in Jerusalem gezeigt haben.<br>
Und wenn ihr die anderen bis jetzt nicht kennt,<br>
Symeon, der Jesus in seine Arme nahm, und seine zwei Söhne, die Jesus hat auferstehen lassen,<br>
die sind euch doch inzwischen bekannt geworden. <br>
Wir haben sie ja vor kurzem beerdigt.<br>
Jetzt aber kann man ihre Gräber geöffnet und leer sehen, <br>
sie selbst aber sind lebendig und halten sich in Arimathia auf. <br>
Man entsandte also Leute, und diese fanden ihre Gräber geöffnet und leer. <br>
Darauf sprach Joseph: Wir wollen nach Arimathia gehen und sie dort ausfindig machen. <br>
(Nikodemus, XVII,1)
</div>
 
=== Auferstehung und Ätherleib ===
 
Der Auferstehungsleib kann auch als ein bis zur physischen Formgestalt verdichteter [[Ätherleib]] angesehen werden. Er trat hervor, nachdem der stoffliche Leib zu Staub zerfallen war.
 
<div style="margin-left:20px">
"Sie
dürfen sich nicht vorstellen, daß dieser Leib, in dem der Christus
wohnte, sagen wir anderthalb Jahre nach der Johannestaufe im Jordan,
so war wie ein anderer Leib, sondern so, daß eine gewöhnliche
Menschenseele ihn sofort hätte von sich fallen fühlen, weil er nur zusammengehalten
werden konnte von der mächtigen makrokosmischen
Christus-Wesenheit. Es war ein fortwährendes, langsames, durch drei
Jahre dauerndes Dahinsterben. Und an der Grenze des Auseinanderfallens
war dieser Leib angekommen, als das Mysterium von Golgatha
eintrat. Dann war nur noch notwendig, daß diejenigen Männer,
von denen uns erzählt wird, herankamen an diesen Leib mit ihren
sonderbaren Dingen, die Spezereien genannt werden, und eine chemische
Verbindung herstellten zwischen diesen eigentümlichen Stoffen und dem Leib des Jesus von Nazareth, in dem die makrokosmische
Christus-Wesenheit drei Jahre gewohnt hatte, und ihn dann
ins Grab senkten. Da brauchte es nur ein ganz Weniges, daß dieser
Leib zu Staub zerfiel im Grabe, und daß der Christus-Geist sich umkleidete
mit einem, man kann sagen, bis zur physischen Sichtbarkeit
sich verdichtenden Ätherleib. So daß der auferstandene Christus umhüllt
war mit einem bis zur physischen Sichtbarkeit verdichteten
Ätherleib. So ging er herum und erschien denen, denen er erscheinen
konnte. Er war nicht für alle sichtbar, weil es eigentlich nur ein verdichteter
Ätherleib war, den der Christus nach der Auferstehung trug.
Aber das, was ins Grab gelegt worden war, das zerfiel zu Staub. Und
nach den neuesten okkulten Forschungen stellte sich in der Tat das
ein, daß ein Erdbeben stattfand. Es war mir frappierend, nachdem ich
aus okkulten Forschungen heraus gefunden hatte, daß ein Erdbeben
stattgefunden hatte, im Matthäus-Evangelium dieses angedeutet zu
finden. Es spaltete sich die Erde, der Staub des Leichnams fiel hinein
und verband sich mit der ganzen Substanz der Erde. Durch das
Durcheinanderrütteln infolge des Erdbebens wurden die Tücher so
gerüttelt, wie man sie dort nach der Beschreibung des Johannes-
Evangeliums beschrieben findet. Es ist das im Johannes-Evangelium
wunderbar geschildert.
 
So haben wir okkult die Auferstehung zu begreifen und brauchen
gar nicht in Widerspruch zu kommen mit den Evangelien. Denn ich
habe schon oft darauf aufmerksam gemacht, daß Maria von Magdala
den Christus nicht erkannte, als er ihr begegnete. Wo würde sich denn
einer nicht getrauen, jemanden, den er vor ein paar Tagen noch gesehen
hat, wiederzuerkennen, besonders wenn dies eine solche wichtige
Persönlichkeit ist, wie es der Christus Jesus war? Wenn erzählt wird,
daß Maria von Magdala ihn nicht erkannte, so mußte er ihr in einer
anderen Gestalt entgegengetreten sein. Sie erkennt ihn erst, als sie sozusagen
ihn sprechen hört. Da wird sie aufmerksam.
 
Und alle Einzelheiten in den Evangelien sind uns okkult ganz begreiflich.
 
Aber es könnte jemand sagen: Thomas wurde von dem Auferstandenen,
der den Jüngern erschien, aufgefordert, mit seinen Händen in
die Wundmale zu greifen. Da müßte man voraussetzen, daß diese noch
dagewesen wären, daß Christus mit demselben Leib, der sich in Staub
aufgelöst hat, zu den Jüngern gekommen wäre. Nein! Denken Sie
sich, es hat jemand ein Wundmal: da zieht sich der Ätherleib besonders
zusammen, bekommt eine Art Narbe. Und in dem besonders
zusammengezogenen Ätherleib, dem entnommen sind die Bestandteile
zu dem neuen Ätherleib, mit dem sich die Christus-Wesenheit
umkleidete, da waren zur Sichtbarkeit gebracht diese Wundmale,
waren besonders dichte Stellen, so daß auch der Thomas fühlen
konnte, daß eine Realität da ist.
 
Gerade diese Stelle ist im okkultistischen Sinn eine wunderbare
Stelle. Dies widerspricht durchaus auch nicht dem, daß wir es mit
einem durch die Christus-Kraft bis zur Sichtbarkeit verdichteten Ätherleib
zu tun haben und daß dann auch die Emmaus-Szene eintreten
kann. Wir finden sie im Evangelium so geschildert, daß nicht eine gewöhnliche
Nahrungsaufnahme stattfindet, sondern eine Auflösung des
Genossenen unmittelbar durch den Ätherleib, durch die Kräfte des
Christus, ohne Mitwirkung des physischen Leibes." {{Lit|{{G|130|222f}}}}
</div>
 
Indem die [[Mensch]]en nach und nach auch der Auferstehung teilhaftig werden, wird auch ihr Ätherleib zunehmend in dieser Form konserviert.
 
<div Style="margin-left:20px">
"Das Geistige
ist um uns herum, wie es um die Menschen des Altertums noch
nicht geistig herum war. Der Ätherleib wird von der Seele abgetrennt
als eine Art zweiter Leichnam, aber er wird durch den Christus-
Impuls, der geblieben ist von dem Mysterium von Golgatha, in gewisser
Weise doch konserviert, löst sich nicht rein auf, wird konserviert. Und
wenn man - lassen Sie mich jetzt das Wort «Glaube» so brauchen, wie
ich es definiert habe im Anfang der Vorträge - , wenn man den Glauben
hat, Goethe ist als Ätherleib auferstanden, und sich dann an sein Studium
macht, dann werden in einem selbst seine Begriffe und Vorstellungen
lebendig, und man schildert ihn nicht so, wie er war, sondern
wie er heute ist. Dann hat man den Begriff der Auferstehung ins Leben
übertragen. Dann glaubt man an die Auferstehung... Wir
mögen denken, was wir wollen - für unser Fühlen und Wollen gilt das
nicht, was ich sage, aber für unser Denken und Vorstellen gilt es - , wir
mögen denken, was wir wollen: solange wir im physischen Leibe sind,
gibt es ein Hindernis dafür, daß die Vorstellungen sich in der richtigen
Weise ausleben können. Möge Goethe noch so groß gewesen sein, seine
Vorstellungen waren noch größer als er selber. Denn daß sie so groß
haben werden können, wie sie waren, und nicht größer, daran war sein
physischer Leib schuld. In dem Augenblick, wo sie sich vom physischen
Leibe trennen konnten - ich meine jetzt die Vorstellungen, die im
Ätherleibe in gewisser Weise weiterleben, nicht sein Fühlen und Wollen
- und wo sie aufgenommen werden können von jemand, der sie
in Liebe aufnimmt und weiterdenkt, da werden sie noch etwas anderes,
da gewinnen sie ein neues Leben... Und
wer in diesem Sinne sich an die Vergangenheit seelisch anlehnt, der
lernt in sich selber erleben das Fortleben der Vergangenheit. Und dann
ist es nur eine Frage der Zeit, daß der Augenblick eintritt, wo der Christus
da ist, wo der Christus bei Ihnen ist...
 
Wenn Sie einmal das Erlebnis haben: Sie haben
angeknüpft an irgendeinen Gedanken eines Menschen, der bereits
durch den Tod gegangen ist, dessen physischer Leib der Erde einverleibt
worden ist, und der Gedanke mit Ihnen weiterlebt, dann kommt
eines Tages das über Sie, daß Sie sich sagen: So wie der Gedanke lebt,
wie er in mir neuerdings lebendig ist, so ist er durch den Christus lebendig,
und hat niemals so lebendig werden können, bevor der Christus
auf der Erde war.
 
Es gibt eben einen Weg zu dem Mysterium von Golgatha, der innerlich
gegangen werden kann. Aber man muß vor allen Dingen von der
sogenannten objektiven Geschichte, die ja deshalb ganz subjektiv ist,
weil sie an der äußeren Oberfläche nur klebt, weil sie den Geist gerade
tilgt, man muß von der sogenannten objektiven Geschichte Abschied
nehmen. Denn sehen Sie, es sind viele Goethe-Biographien geschrieben
worden. Diese Goethe-Biographien, die geschrieben worden sind, die
gehen sehr häufig darauf aus, möglichst treu das Leben Goethes darzustellen.
Jedesmal, wenn man das tut, ertötet man etwas in sich; unbedingt:
man ertötet etwas in sich. Denn der Gedanke ist so, wie er dazumal
war bei Goethe, durch den Tod gegangen und lebt anders weiter.
So im Geiste das Christentum erfassen, darauf kommt es an." {{Lit|{{G|175|330ff}}}}
</div>
 
In eben dieser Weise dürfen auch die Gedanken [[Rudolf Steiner]]s, deren Schatten er durch sein Werk hinterlassen hat, nicht als totes überliefertes Gut aufgenommen und konserviert werden, sondern müssen als etwas sich beständig lebendig Weiterentwickelndes in unserer Seele leben. Die durch die Texte überlieferten und letztlich toten Gedanken können und sollen uns nur helfen, das Seelenorgan auszubilden, mit dem wir unmittelbar die ''gegenwärtigen'' lebendigen Gedanken erfassen. Nur auf diese Weise ist lebendige und für das Leben fruchtbare [[Anthroposophie]] in ''unserer'' Zeit möglich.
 
== Die Wirkung der Auferstehungskraft in der irdischen Natur ==
 
Ohne die unermüdliche Tätigkeit der [[Natur]]-[[Elementarwesen]] würde es die ganze irdische Natur nicht geben. Die Elementarwesen stehen mit den äußeren Naturreichen, den Reichen der [[Mineral]]ien, [[Pflanze]]n, [[Tier]]e und [[Mensch]]en in enger wechselseitiger Beziehung. Die Pflanze tötet das [[Licht]] nicht, das sie aufnimmt. Sie kann daher die sinnlichen Wirkungen des Lichts nicht erleben. Aber sie verwandelt den kosmischen [[Lichtäther]] in lebendig schaffende Elementarwesen, in [[Luftgeister]] ([[Sylphen]]). [[Tiere]] hingegen töten wie der Mensch den Lichtäther, aber nicht den [[Klangäther]] – und sie verwandeln ihn dadurch zu [[Wassergeister]]n ([[Undinen]]). Der Mensch verwandelt den [[Lebensäther]], den er nicht töten kann, zu [[Erdgeister]]n ([[Gnome]]), die er beständig von sich ausstrahlt. Die Gnome, die eng verbunden mit dem Erdelement sind, haben als oberstes [[Wesensglied]] einen [[Physischer Leib|physischen Leib]]. Darunter haben sie drei weitere Wesensglieder, die in das dritte, zweite und erste [[Elementarreich]] hinunterreichen. Durch die Wirkung dieser drei unteren Wesensglieder ist der physische Leib der Gnome für gewöhnlich nicht sinnlich sichtbar. Nur unter dem hohen Druck der Erdentiefen nehmen sie so etwas wie physische Materialität an. Wird dieser Druck gelöst, zerstiebt diese physische Materialität sehr schnell.
 
Die Beziehung des Menschen zu den Erdgeistern, die er hervorbringt, ist von grundlegender Bedeutung für das zentrale Motiv des Ostergeschehen, die Auferstehungsfrage. In diesem Erdgeist-Element ist all das enthalten, was wir an moralischen, intellektuellen und ästhetischen Qualitäten im Erdenleben erworben haben, aber auch alles das, was wir an objektiver Schuld und Sünde nach dem Tod in der Erdenwelt zurücklassen. Wenn wir auch in späteren Erdenleben durch das Schicksalsgeschehen alle subjektive Schuld aus unserer Seele tilgen, so bliebe diese objektive Schuld dennoch für immer in der Welt zurück, würde sie nicht der Christus auf sich nehmen. Das ist der Sinn der [[Sündenvergebung]] durch den [[Christus]], wenn es heißt, er habe die Sünden der Welt auf sich genommen. Er nimmt dadurch aber auch all das auf sich, was wir an Todeskräften diesen [[phantom]]artigen Wesen, die wir beständig ausstrahlen, einverweben.
 
Im Lauf der Entwicklung sind die phantomartigen Ausstrahlungen, mit denen wir das Erdgeist-Element erfüllen, immer dichter und todverwandter geworden. Diese Gestalten bilden aber die strukturelle Grundlage des [[Neuer Jupiter|künftigen Jupiter]], der nächsten Verkörperung unserer [[Erde (Planet)|Erde]]. Durch sie tragen wir die Früchte der wiederholten Erdenleben in das künftige Jupiter-Dasein hinüber. Ohne Hilfe des Christus könnte daraus nur ein toter Jupiter geboren werden. Vor allem könnte der Mensch auf dem Jupiter kein geeignetes leibliches Gefäß für seine weitere individuelle Entwicklung finden. Er könnte die verhärteten Leiber nur von außen als [[Gruppenseele]] dirigieren. Die Menschenseelen würden dann zwar sehr geistig sein, aber [[luziferisch]] geistig! Die Menschenseele würde ein Raub [[Luzifer]]s, während der Leib den [[ahrimanisch]]en Todesmächten verfällt. Damit dies nicht geschieht, sammelt der Christus all die phantomartigen Reste unserer irdischen Inkarnationen und durchströmt sie mit Leben – und dadurch wird die Auferstehung des Leibes ''und'' die Auferstehung der Erde in neuer Form möglich.
 
[[Ahriman]] stellt sich dieser Entwicklung entgegen. Er möchte den Menschen überhaupt nicht auf den neuen Jupiter hinübergehen lassen, sondern ihn für immer an das Erdendasein fesseln. Er möchte dazu die vom Menschen ausgestrahlten phantomartigen Elementarwesen mit menschlichen Seelen erfüllen, so dass diese schon jetzt keine regelrechten irdischen Inkarnationen mehr durchmachen könnten. Der Mensch würde dadurch von seiner künftigen Entwicklung völlig abgeschnitten und in das Reich Ahrimans übergehen. Aus eigener Kraft allein könnte der Mensch das nicht verhindern; nur die Christuskraft in uns kann diese ahrimanische Macht überwinden.
 
== Die kosmische Bedeutung der Auferstehungskraft ==
 
=== Die Verstofflichung der Erde und ihre Wiedervergeistigung ===
Die Wirkung der Auferstehungskraft reicht aber noch weit über das [[Erde (Planet)|Erdendasein]] und auch über das [[Neuer Jupiter|künftige Jupiterdasein]] hinaus. Sie hat kosmische Bedeutung.
 
Während der Erdenverkörperung verdichtete sich das Physische, das auf dem [[Alter Saturn|alten Saturn]] als bloße physische [[Wärme]] begonnen hatte, bis zum [[kristallin]]en festen [[mineral]]ischen Zustand. Wie beim [[Physischer Leib|physichen Leib]] des Menschen ist auch bei den [[Kristalle]]n, die das feste [[Erdelement]] bilden, zweierlei zu unterscheiden: die gestaltgebende Formkraft und die Stofferfüllung. Durch die Wirkung der [[Widersacher]] in der Natur ist die Verstofflichung der Erde immer weiter fortgeschritten. Die materieerfüllten Kristalle sind ein erstarrtes materielles Abbild der sich durch die 7 Stufen der [[Weltentwicklungsstufen|Weltentwicklung]] entfaltenden Schöpferkraft - daher unterscheidet man 7 phänomenologische Kristallsysteme. Hier ist der schöpferische Geist in der äußeren physischen Form erstorben. Nur dadurch ist aber auch die Möglichkeit gegeben, dass der [[Mensch]] sein freies [[Ich]] entwickeln kann.
 
Damit die Entwicklung der Erde weiterschreitet und sich als [[Neuer Jupiter|künftiger Jupiter]] verkörpern kann, muss dieser Verstofflichung aber entgegengewirkt werden, denn was ihr anheim fällt, droht endgültig in das Reich [[Ahriman]]s überzugehen. Die Wiedervergeistigung des Stofflichen kann nicht mehr unmittelbar durch die ursprünglichen Schöpferkräfte selbst geschehen, sondern nur mehr indirekt, indem diese Schöpferkraft durch das menschliche [[Ich]], und von da aus durch alle [[Wesensglieder]] bis in die physische Welt einfließt. Was der Mensch an geistigen Kräften durch sein Ich aufnimmt und bis in die geistige Formgestalt seines physischen Leibs hineinträgt, das wird mit dem [[Tod]]e, wenn der [[Leichnam]] abgelegt wird, der Erdensphäre einverwoben, und das wirkt der Verstofflichung der Erde entgegen und sichert die künftige Entwicklung. Das kann aber nur dadurch geschehen, dass sich der Mensch mit der Auferstehungskraft des [[Christus]] durchdringt. Damit wird der Keim dazu gelegt, dass die Erde einmal in den [[Sonne]]nrang, und später in den [[Tierkreis]]rang aufsteigen kann. Die Auferstehung hat damit nicht nur individuelle, sondern zugleich auch Weltbedeutung.
 
=== Auferstehungsleib und [[Neuer Jupiter|künftiger Jupiterzustand]] ===
 
<div style="margin-left:20px">
"Jede Menschenseele
lebt in aufeinanderfolgenden Inkarnationen. Nehmen wir
eine Inkarnation: bestimmte Reste bleiben da, wir haben sie geschildert.
Nehmen wir die nächste Inkarnation: bestimmte Reste bleiben
da, wir haben sie geschildert; weitere Inkarnationen: bestimmte Reste
bleiben da, und so weiter bis zum Ende der Erdenzeiten. Die einzelnen
Inkarnationen lassen ihre Reste zurück bis zum Ende der Erdenzeiten.
Sind diese Reste durchchristet, so drücken sie, pressen sie sich zusammen.
Dadurch aber, daß sich das Dünne zusammenpreßt, wird
es dicht — auch Geistiges wird dicht — und unsere sämtlichen Erden-
Inkarnationen, sie sind zu einem Geistesleib vereinigt. Der gehört
uns, den brauchen wir, indem wir zum Jupiter hinüber uns entwickeln,
denn er ist der Ausgangspunkt unserer Verkörperung auf dem Jupiter.
Wir werden dastehen mit unserer Seele am Ende der Erdenzeit — mag
sie mit ihrem Karma wie immer stehen —, wir werden dastehen vor
unseren vom Christus gesammelten Erdenresten und werden uns mit
ihnen zu vereinigen haben, um mit ihnen gemeinschaftlich zum Jupiter
hinüberzugehen.
 
Auferstehen werden wir im Leibe, in dem aus den einzelnen Inkarnationen
verdichteten Erdenleibe. Wahrhaftig, meine lieben Freunde,
mit tief bewegtem Herzen spreche ich es hier aus: ''Auferstehen werden wir im Leibe!''" {{Lit|{{G|155|205f}}}}
</div>
 
=== Aufsteigende und absteigende geistige Kräfte ===
 
[[Bild:Mystisches_lamm.gif|thumb|250px|Das Septagramm als Symbol des mystischen Lammes]]
 
Einerseits trägt der Mensch die Früchte seiner geistigen Entwicklung, die er seiner geistigen physischen Formgestalt eingeprägt hat, als durchchristete heilende Arznei mit dem Tode in die Erdensphäre hinein. Anderseits steigt sein Ich nach dem Tod in die geistigen kosmischen Sphären auf, so dass diesen die menschliche Schöpferkraft einverwoben wird. Das heißt aber nichts anderes, als dass damit der schöpferischen Tierkreiswelt menschliche Geisteskräfte zugeführt werden. Heute überwiegen bereits die vom Menschen derart aufsteigenden geistigen Kräfte gegenüber den aus der Tierkreisregion niedersteigenden. In der Mitte der [[Atlantis]] ([[Ursemiten]]) hielten sich aufsteigende und absteigende Kräfte noch die Waage ([[Waage (Sternbild)|Sternbild Waage]]). Jetzt können wir bereits von 7 aufsteigenden ([[Waage (Sternbild)|Waage]] bis [[Widder (Sternbild)|Widder)]] und 5 absteigenden Tierkreisregionen ([[Fische (Sternbild)|Fische]] bis [[Skorpion (Sternbild)|Skorpion]]) sprechen. Künftig werden auch diese Kräfte, die dem unteren Menschen unterhalb der Zwerchfellregion entsprechen, in aufsteigende Kräfte verwandelt werden müssen.
 
=== Das [[Lamm Gottes]] ===
 
Der Christus leitet unsere Entwicklung durch die ganzen 7 Stufen der [[Planetenkette]]. Seine Kräfte wirken aus der [[Tierkreis]]region des [[Widder (Sternbild)|Widders]], und daher wurde er als das [[Lamm Gottes]] bezeichnet. Wenn der Mensch sich soweit entwickelt hat, dass er alle heute noch absteigenden Kräfte bis zur untersten Region der [[Fische (Sternbild)|Fische]] durchchristet hat, dann wird er von da aus zu den Widderkräften durchbrechen und dann, am Ende der ganzen Planetenkette, wird sich im vollen Sinn das Wort des Paulus erfüllen: ''Nicht ich, sondern der Christus in mir!'' Der Mensch wird dann ein vollkommenes waches [[Bewusstsein]] für die gesamte geistige Form der physischen Welt erlangt haben – und damit hat sich die Auferstehung vollendet.
 
== Siehe auch ==
 
* [[Unsterblichkeit der Seele]]
* [[Leben zwischen Tod und neuer Geburt]]
* [[Zwischenzustand]]
* [[Aevum]]
* [[Reinkarnation]]
* [[Auferstehung im Tod]]
 
== Literatur ==
 
# [[Wikipedia:Romano Guardini|Romano Guardini]]: ''Die letzten Dinge: Die christliche Lehre vom Tode, der Läuterung nach dem Tode, Auferstehung, Gericht und Ewigkeit'', Topos Verlag 2008 (1. Aufl. 1952), ISBN 978-3836704618
# [[Wikipedia:Oscar Cullmann|Oscar Cullmann]]: ''Unsterblichkeit der Seele oder Auferstehung der Toten?'', Kreuz-Verlag 1962
# [[Wikipedia:Gisbert Greshake|Gisbert Greshake]]: ''Tod - und dann? Ende - Reinkarnation - Auferstehung; der Streit der Hoffnungen.'' Herder, Freiburg im Breisgau / Basel / Wien 1988, ISBN 3-451-08504-6
# Gisbert Greshake, [[Wikipedia:Gerhard Lohfink|Gerhard Lohfink]]: ''Naherwartung, Auferstehung, Unsterblichkeit: Untersuchungen zur christlichen Eschatologie.'' Herder, Freiburg im Breisgau / Basel / Wien 1975 ISBN 978-3451020711
# Gisbert Greshake, [[Wikipedia:Jacob Kremer|Jacob Kremer]]: ''Resurrectio mortuorum: zum theologischen Verständnis der leiblichen Auferstehung.'' WBG, Darmstadt 1986, ISBN 3-534-07037-2
# Benedikt XVI./Joseph Ratzinger: ''Eschatologie - Tod und ewiges Leben'', 2. Aufl., Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2012, ISBN 978-3791720708
#Emil Bock: ''Das Evangelium'', Urachhaus Verlag, Stuttgart 1984
#Homer: ''Ilias und Odyssee'', Deutsch von Johann Heinrich Voss, Rheingauer Verlagsgesellschaft, Eltville am Rhein, 1980, S 651
#[[Pierre Teilhard de Chardin]]: ''Das Herz der Materie'', Walter Verlag, Olten 1990
#Rudolf Steiner: ''Die Welträtsel und die Anthroposophie'', [[GA 54]] (1983), ISBN 3-7274-0540-6 {{Vorträge|054}}
#Rudolf Steiner: ''Das esoterische Christentum und die geistige Führung der Menschheit'', [[GA 130]] (1995), ISBN 3-7274-1300-X {{Vorträge|130}}
#Rudolf Steiner: ''Von Jesus zu Christus'', [[GA 131]] (1988) {{Vorträge|131}}
#Rudolf Steiner: ''Die Welt der Sinne und die Welt des Geistes'', [[GA 134]] (1990) {{Vorträge|134}}
#Rudolf Steiner: ''Christus und die menschliche Seele'', [[GA 155]] (1994), ISBN 3-7274-1550-9 {{Vorträge|155}}
#Rudolf Steiner: ''Bausteine zu einer Erkenntnis des Mysteriums von Golgatha'', [[GA 175]] (1996) {{Vorträge|175}}
 
{{GA}}


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Version vom 30. März 2020, 18:49 Uhr

Im Atemholen sind zweierlei Gnaden:
Die Luft einzuziehn, sich ihrer entladen;
Jenes bedrängt, dieses erfrischt;
So wunderbar ist das Leben gemischt.
Du danke Gott, wenn er dich preßt,
Und dank ihm, wenn er dich wieder entläßt.

Johann Wolfgang von Goethe[1]

Die Atmung (lat. Respiratio), mit dem rhythmischen Wechsel von Einatmung und Ausatmung, ist der erste der sieben grundlegenden Lebensprozesse, die Rudolf Steiner unterschieden hat und steht nach seinen Angaben unter dem kosmischen Einfluss der Saturnsphäre (Lit.: GA 170, S. 113ff).

Physiologische Grundlagen

Beim Einatmen wird Sauerstoff aus der Luft über die Lungen oder bei der Kiemenatmung durch die Kiemen aus dem Wasser aufgenommen und beim Menschen und den Wirbeltieren an den roten Blutfarbstoff, das Hämoglobin, gebunden und mit dem Blut zu allen Zellen des Organismus befördert. Durch die biochemischen Prozesse der Zellatmung wird der Sauerstoff zu Wasser reduziert und zugleich körpereigene Kohlenstoffverbindungen zu Kohlendioxid (CO2) oxidiert und ausgeatmet. Die dabei gewonnene Energie wird in Form von ATP (Adenosintriphosphat) gespeichert, das aus ADP (Adenosindiphosphat) und Phosphatresten (Pi) gebildet wird. Die Energieausbeute der Atmung ist dabei wesentlich größer als bei der anaeroben Gärung. Während beispielsweise bei der alkoholischen Gärung pro Traubenzucker-Molekül (auch: Glucose, C6H12O6) nur zwei Moleküle ATP erzeugt werden, sind es bei der Zellatmung 30 oder im Idealfall sogar 32 Moleküle ATP.

Die Zellatmung beruht dabei auf drei biochemischen Teilprozessen, nämlich der Glycolyse, dem Citratzyklus und der Endoxidation in der Atmungskette.

Hyperventilation und Hypoventilation

Bei einer meist psychisch durch Angst, Panik oder sonstige Erregung bedingten Hyperventilation kommt es zu einer gesteigerten Belüftung der Lungen, wodurch die Kohlendioxid-Konzentration im Blut abnimmt und der pH-Wert ansteigt (Respiratorische Alkalose). Das Gegenteil davon ist die potentiell lebensbedrohliche Hypoventilation, bei der die Kohlendioxid-Konzentration ansteigt, was zu einer respiratorischen Azidose führt.

Geistiger Hintergrund

Die Atmung ist jener Lebensprozess, durch den wir am stärksten mit der Umgebung in Wechselwirkung treten. Er steht dadurch auch in enger Beziehung zur Sinnestätigkeit, die uns ebenfalls, aber auf andere Weise, mit der Umwelt verbindet.

„Da haben wir zunächst etwas, was in einer gewissen Weise in allem Lebendigen sein muß: die Atmung. Jenes Verhältnis zur Außenwelt, das die Atmung ist, muß gewissermaßen in jedem Lebendigen sein. Ich kann mich jetzt nicht im einzelnen darauf einlassen, wie es wiederum für die Tiere, Pflanzen und Menschen differenziert ist; aber in jedem Lebendigen ist in einer gewissen Weise die Atmung. Die Atmung des Menschen wird immer wieder erneuert durch etwas, was er von der Außenwelt aufnimmt; das kommt allen Sinnesbezirken zugute. Es kann nicht der Geruchssinn walten, der Sehsinn walten, der Tonsinn walten, wenn nicht das, was das Leben von der Atmung hat, allen Sinnen zugute kommt. Ich müßte also zu jedem Sinn «Atmung» dazuschreiben. Nicht wahr, es wird geatmet; aber was durch die Atmung als Lebensprozeß geleistet wird, das kommt allen Sinnen zugute."“ (Lit.:GA 170, S. 113f)

Von den Lebensprozessen zu unterscheiden sind die sieben Lebensstufen, von denen Rudolf Steiner spricht. Hier offenbart sich ein anderer kosmischer Zusammenhang. Das Atmungsleben, die dritte Stufe der 7 Lebensstufen, aus der sich auch die Sprache bildet, wird hier mit den Marskräften in Verbindung gebracht:

„Der dritte Planet ist dann der Mars. Er schwächt das wuchtende Leben zur Atmung ab. Auch bei ihm kann natürlich das der Fall sein, daß die Sonne ihn zudeckt. Dann kann das Atmungsleben eine besondere Anregung erfahren. Da der Mars aber sehr rasch, etwa in zwei Jahren herumkreist, so ist das so, daß das fast jeder Mensch erfährt, und daher jeder Mensch in seinem Atmungsleben, in seinem Bild-Erleben gewisse Anregungen bekommt. Sie sind ja nicht immer allerersten Ranges, aber die Menschen werden dann Dichter oder so was dergleichen, oder Komponisten, die Anregungen in ihrem Atmungsleben empfangen... Also den Mars betrachteten die alten instinktiven Weisen als Anreger für das Atmungsleben.“ (Lit.:GA 208, S. 94)

Die Regulierung der Atmung auf dem geistigen Schulungsweg

„Unser physischer Leib ist aus dem Makrokosmos herausgeboren. Die äußere Welt hat ihn gebildet; aus unserem physischen Leib heraus muß unser Ich den geistigen Leib gebären. Atma heißt unser geistiger Leib. Atma bedeutet Atem. Durch das geregelte Atmen in der Meditation bauen wir unsern geistigen Leib auf. Tatsächlich atmen wir mit jedem Atemzug unser Ich aus oder ein.

Atmung und Atma (Zeichnung aus GA 266/1, S. 159)
Atmung und Atma (Zeichnung aus GA 266/1, S. 159)

Diese Zeichnung[2] hilft uns veranschaulichen, was tatsächlich geschieht. Innerhalb unseres von den Göttern aufgebauten äußeren Leibes formen wir den geistigen Leib. Das Ich strömt in ihn hinein mit jeder Einatmung, und wieder heraus beim Ausatmen. Indem wir das Atmen regeln und an den verschiedenen Stellen unseres Körpers konzentrieren, versorgen wir unsern geistigen Leib mit den Kräften, die zu seinem Aufbau nötig sind. Mit der Stelle im Vorderkopf, hinter und etwas über der Nasenwurzel, steht das Ich selbst in direkter Verbindung; mit dem Kehlkopf das Denken, mit den Händen das Fühlen, mit den Füßen und überhaupt dem untern Körpergerüst das Wollen. Durchströmen wir mit Hilfe des geregelten Atmens unsern Körper mit diesen Kräften, so bauen wir an unserm geistigen Leib.“ (Lit.:GA 266a, S. 159)

„Beim Einatmen tritt die Luft in dieses Organ ein bis in die feinsten Verzweigungen hinein. Dieses Organ ist die Lunge. In der Luft lebt der Geist des Menschen. Wenn er einatmet, atmet er seinen Geist ein, und wenn er ausatmet, atmet er seinen Geist aus. Immer mehr entwickelt sich der Geist des Menschen. So ist also abwechselnd der Geist des Menschen in ihm oder draußen in der Welt. Durch Ein- und Ausatmen wird das Wachstum des Geistesmenschen gefördert.

Es kommt sehr darauf an, was der Mensch seinem Geiste beim Ausatmen mitgibt [an Gedanken]. Durch diese wird sein Geist aufgebaut. Durch jeden Gedanken, den er dem Atem mitgibt, den er ausströmt, baut er seinen Geist auf. Nicht immer hatte der Mensch ein Organ, um die Luft einzuatmen. Gehen wir zurück auf den früheren Planeten, den Mond, so lebten dort Wesen, die nicht Luft, sondern Feuer einatmeten. Und so, wie der Mensch jetzt Sauerstoff einatmet und Kohlensäure ausatmet, so atmeten dort die Wesen Feuer ein und strömten Kälte aus.

Es wird auch eine Zeit kommen, wo die Menschen nicht mehr Luft einatmen und ausatmen. Gerade so, wie der Mensch sich auf der Erde selbst seine Wärme bereitet durch sein Wärmeorgan, das Herz mit dem Blutkreislauf, so wird er später innerlich selbst ein Luftorgan haben, welches den Organismus ebenso mit dem versorgt, was wir jetzt aus der Luft aufnehmen, wie das Wärmeorgan uns jetzt versorgt mit Wärme, die früher auf dem Monde von den Wesen aus der Umwelt aufgesogen und eingeatmet wurde. Die verbrauchte Luft werden in Zukunft die Menschen selbst verarbeiten können in ihrem Innern. Wenn das erreicht ist, dann werden sie die Luft nicht mehr aus der Umgebung aufnehmen, sie werden dann nicht mehr in der Luft leben. Auf einer späteren Stufe, auf dem Jupiter, werden die. Menschen im Lichte leben und Licht einatmen, wie sie jetzt Luft einatmen und wie sie auf dem Monde Wärme eingeatmet haben.“ (Lit.:GA 266a, S. 162)

„Es gibt im Alltagsbewußtsein bei allen Menschen Zustände, die an den Mondzustand erinnern, und andere, in denen der Jupiterzustand hineinragt. Wenn uns die Schamröte ins Gesicht tritt, dann wiederholen wir ein Stück Mondzustand. Wieso dies? Auf dem Mond besaßen wir noch kein Blut. Wir wissen aber, daß das Blut der Ausdruck unseres Ich ist. Auf dem alten Monde nun befanden sich alle Kräfte, die heute in unserem Blute wirken, außerhalb unser. Es war noch kein Ich-Gefühl in uns. Wenn wir aus Scham erröten, so möchten wir am liebsten sagen: O wäre ich nicht, versänke ich in die Erde. - Damit drängen wir das Blut nach außen, gleichsam unser Ich abwälzend.

Ein anderer Zustand, der auf den Jupiter hinweist, ist derjenige, der eintritt, wenn wir Schreck, Angst empfinden, indem wir erbleichen. Was tritt da ein? Unser Blut drängen wir nach dem Herzen, um unser Ich zu verstärken. Wir tun dies instinktiv, um uns stark zu machen, eine Gefahr von uns abzuwenden. Auf dem Jupiter wird das Herz ein willkürlicher Muskel werden - nach Belieben können wir unser Ich verstärken. Denn in der Tat werden uns auf dem Jupiter Begebenheiten und Wesenheiten entgegentreten, bei denen wir es durchaus notwendig haben, unser Ichbewußtsein zu verstärken. Wir müssen aber einen Zustand zu erreichen suchen, wo wir in genau derselben Weise wie beim Angstgefühl unser Ich schützen, ohne eine Angstempfindung zu haben.

Wenn wir tief einatmen und den Atem anhalten, so rekapitulieren wir ein Stück Mondzustand. Wenn wir dagegen den Atem draußen lassen, so haben wir darin ein Stück Jupiterzustand. Damit hängt es zusammen, ob der Geheimschüler Übungen bekommt, in denen er den Atem anhalten muß, weil er in gewisser Weise den Mondzustand durchmachen muß, oder ob er Übungen erhält, in denen er den Atem draußen lassen muß, weil er so den Jupiterzustand erreichen kann. Ein jeder ist da individuell zu behandeln.“ (Lit.:GA 266a, S. 302f)

Einatmung und Ausatmung

Weisheit (Sophia) und Glaube (Pistis)

Mit dem Einatmen wird das Bewusstsein wacher und nimmt einen mehr gedankenartigen Charakter an, der bis hin zur Weisheit gesteigert werden kann; das Ausatmen ist willensbetonter und hängt mit den Glaubenskräften zusammen.

„In alten Zeiten also, da nahm der Mensch wahr, wie sich das Eingeatmete, das für ihn ein Berauschen war, ins Haupt fortsetzte und sich dort verband mit den Sinneseindrücken. Das war später nicht mehr der Fall Später verliert der Mensch das, was in seinem Brustorganismus vorgeht, aus seinem Bewußtsein. Er nimmt nicht mehr dieses Heraufströmen des Atmens wahr, weil die Sinneseindrücke stärker werden. Sie löschen aus, was im Atem heraufkommt. Wenn Sie heute sehen oder hören, dann ist in dem Vorgang des Sehens und auch in dem Vorgang des Hörens der Atmungsvorgang drinnen. Beim alten Menschen lebte das Atmen stark im Hören und Sehen, bei dem heutigen Menschen lebt das Sehen und Hören so stark, daß der Atem ganz abgedämpft wird. So daß wir sagen können, jetzt lebt nicht mehr das, was da berauschend, den Kopf durchströmend, von dem Alten im Atmungsprozeß in seinem Innern wahrgenommen worden ist, so daß er sagte: Ah, die Nymphen! Ah, die Gnomen! Nymphen, die wurlen im Kopfe so, Gnomen, die hämmern im Kopfe so, Undinen, die wellen im Kopfe so! - Heute wird dieses Hämmern, Wellen, Wurlen übertönt von dem, was vom Sehen, vom Hören herkommt und was heute den Kopf erfüllt.

Es gab also einstmals eine Zeit, in der der Mensch stärker wahrnahm dieses Heraufströmen des Atmens in sein Haupt. Das ging über in die Zeit, in der der Mensch noch durcheinander wahrnahm, in der er noch etwas von den Nachwirkungen des gnomigen Hämmerns, des undinenhaften Wellens, des nymphenhaften Wurlens, indem er noch etwas wahrnahm von dem Zusammenhang dieser Nachwirkungen mit den Ton-, Licht- und Farben Wahrnehmungen. Dann aber verlor sich alles das, was er vom Atmungsprozeß noch wahrnahm. Und von denjenigen Menschen, die noch eine Spur von Bewußtsein hatten, daß einmal das Atmen das Geistig-Seelische der Welt in den Menschen hereinführte, wurde das, was da nun blieb, was sich festsetzte aus der Sinneswahrnehmung im Zusammenhang mit dem Atmen, «Sophia» genannt. Aber das Atmen nahm man nicht mehr wahr. Also der geistige Atmensinhalt wurde abgetötet, besser gesagt, abgelähmt durch die Sinneswahrnehmung.

Dieses wurde insbesondere von den Griechen empfunden. Die Griechen hatten gar nicht die Idee von einer solchen Wissenschaft, wie wir heute. Wenn man den Griechen erzählt hätte von einer Wissenschaft, wie sie heute an unseren Hochschulen gelehrt wird, es wäre ihnen das so vorgekommen, wie wenn ihnen jemand mit kleinen Stecknadeln das Gehirn fortwährend durchstochen hätte. Sie hätten gar nicht begriffen, daß das einem Menschen eine Befriedigung geben kann. Wenn sie solche Wissenschaft, wie wir sie heute haben, hätten aufnehmen sollen, dann hätten sie gesagt: Das macht das Gehirn wund, das verwundet das Gehirn, das sticht. - Denn sie wollten noch etwas wahrnehmen von jenem wohligen Ausbreiten des berauschenden Atems, in den sich, hineinströmend, das Gehörte, das Gesehene ergießt. Es war also bei den Griechen ein Wahrnehmen eines inneren Lebens im Haupte vorhanden, solch eines inneren Lebens, wie ich es Ihnen jetzt schildere. Und dieses innere Leben, das nannten sie Sophia. Und diejenigen, die es liebten, diese Sophia in sich zu entwickeln, die eine besondere Neigung hatten, sich hinzugeben an diese Sophia, die nannten sich Philosophen. Das Wort Philosophie deutet durchaus auf ein inneres Erleben. Jene greulich pedantische Aufnahme von Philosophie, wobei man Philosophie eben «ochst» - wie man es im Studentenleben nennt - , jenes Sich-bekannt-Machen mit dieser Wissenschaft, das kannte man in Griechenland nicht. Aber das innere Erlebnis des «Ich liebe Sophia», das ist es, was sich in dem Worte Philosophie zum Ausdrucke bringt.

Aber ebenso, wie im Haupte von den Sinneswahrnehmungen aufgenommen wird der in den Leib einlaufende Atmungsprozeß, so wird von dem übrigen Leib das aufgenommen, was ausströmt als ausgeatmete Luft. Im Gliedmaßen-Stoffwechsel-Organismus strömen ebenso, wie sonst die Sinneswahrnehmungen durch das Gehörte, wie das Gesehene in das Berauschende der eingeatmeten Luft in das Haupt hineinströmt, die körperlichen Gefühle, die Erlebnisse mit der ausgeatmeten Luft zusammen. Das Ernüchternde der ausgeatmeten Luft, das Auslöschende für die Wahrnehmung, das floß zusammen mit den körperlichen Gefühlen, die im Gehen, im Arbeiten erregt wurden. Das Tätigsein, das Tun war mit dem Ausatmen verknüpft. Und indem der Mensch sich betätigte, indem er etwas tat, fühlte er gewissermaßen, wie von ihm fortging das Geistig-Seelische. So daß er fühlte, wenn er irgend etwas tat, irgend etwas arbeitete, wie wenn er das Geistig- Seelische einströmen ließe in die Dinge hinein. Ich nehme auf das Geistig-Seelische: es berauscht mein Haupt, es verbindet sich mit dem Gesehenen, mit dem Gehörten. Ich tue etwas, ich atme aus. Das Geistig- Seelische geht fort. Es geht hinein in das, was ich hämmere, es geht hinein in das, was ich ergreife, es geht hinein in alles das, was ich arbeite. Ich entlasse das Geistig-Seelische aus mir. Ich übertrage es, indem ich zum Beispiel die Milch sprudele, indem ich irgend etwas äußerlich mache, ich lasse einströmen das Geistig-Seelische in die Dinge. - Das war das Gefühl, das war die Empfindung. So war es also in den alten Zeiten.

Aber dieses Wahrnehmen des Ausatmungsprozesses, dieses Wahrnehmen der Ernüchterung hörte eben auf, und es war nur noch eine Spur vorhanden in der Griechenzeit. In der Griechenzeit fühlten die Menschen noch etwas, wie wenn sie, indem sie sich betätigten, noch etwas Geistiges den Dingen übergaben. Aber dann wurde doch alles das, was da im Atmungsprozeß war, abgelähmt von dem Körpergefühl, von dem Gefühl der Anstrengung, der Ermüdung im Arbeiten. Ebenso wie der Einatmungsprozeß nach dem Haupte abgelähmt wurde, so wurde der Ausatmungsprozeß nach dem übrigen Organismus abgelähmt. Dieser geistige Ausatmungsprozeß war abgelähmt durch das Körpergefühl, also durch das Gefühl der Anstrengung, des Erhitztwerdens und so weiter, durch das, was im Menschen lebte, so daß er seine eigene Stärke fühlte, die er anwendete, indem er sich betätigte, indem er etwas tat. Er fühlte in sich jetzt nicht den Ausatmungsprozeß als Ermüdung, er fühlte in sich eine Kraftwirkung, er fühlte den Körper durchdrungen mit Energie, mit Kraft.

Diese Kraft, die da im Innern des Menschen lebte, das war Pistis, der Glaube, das Fühlen des Göttlichen, der göttlichen Kraft, die einen arbeiten läßt: Pistis, der Glaube.

Sophia = der geistige Atmungsinhalt, abgelähmt durch die Sinneswahrnehmung
Pistis
(Glaube)
= der geistige Ausatmungsprozeß, abgelähmt durch das Körpergefühl

So floß im Menschen zusammen die Weisheit und der Glaube. Die Weisheit strömte nach dem Haupte, der Glaube lebte im ganzen Menschen. Es war die Weisheit nur eben der Ideeninhalt. Und es war der Glaube die Kraft dieses Ideeninhaltes. Beide gehörten zusammen. Daher auch diese einzige gnostische Schrift, die erhalten ist aus dem Altertum, die Pistis-Sophia-Schrift. So daß man in der Sophia eine Verdünnung der Einatmung, in dem Glauben eine Verdichtung der Ausatmung hatte.“ (Lit.:GA 211, S. 65ff)

Atmungsstörungen

Alle Atmungsstörungen beruhen laut Rudolf Steiner auf einer gestörten Ausatmung, wie er es in seinen Arbeitervorträgen am Beispiel des Schnarchens (med. Rhonchopathie, aus griech. ῥόγχος rhonchos „Schnarchen“ und -pathie, gr. „leiden“) erläuterte:

„Alle Atmungsstörungen geschehen beim Ausatmen. Nun, worin besteht denn das Schnarchen zum Beispiel, zuerst Röcheln, dann Schnarchen - worin besteht denn das? Sehen Sie, schnarchen tun diejenigen Menschen, die nicht ordentlich ausatmen können. Wenn der Mensch ordentlich ausatmet, wenn das sein

Zeichnung aus GA 349, S. 184
Zeichnung aus GA 349, S. 184

Mund ist, dann geht die Luft herein, dann nach einiger Zeit geht sie wieder heraus; da ist dann eingeschaltet in den Luftgang das Zäpfchen, das Sie sehen, wenn Sie in den Mund hineinschauen. Und dann oben ist so etwas, was auf- und niedersteigt, das Gaumensegel; das bewegt sich. Zäpfchen und Gaumensegel, die bewegen sich fortwährend durch Ein- und Ausatmen, wenn es normal, richtig geschieht. Wenn aber das Einatmen geschieht, und dann das Ausatmen nicht richtig, wenn es aufstößt, dann kommt das da hier, das Gaumensegel und das Zäpfchen, ins Zittern, und daher entsteht das Röcheln und dann das Schnarchen.“ (Lit.:GA 349, S. 183f)

Atmosphärische und kosmische Einflüsse

Menschen, die zu einem unregelmäßigen Atemrhythmus neigen, sind dazu disponiert, die jahreszeitlichen atmosphärischen Erscheinungen und auch bestimmte kosmische Rhythmen zu stark auf ihren Organismus wirken zu lassen. Erreger von Atemwegserkrankungen können sich dann leichter entfalten. Dies kann zu epidemischen Erkrankungen führen, wie Rudolf Steiner am Beispiel der Grippe bzw. Influenza erläutert:

„Denn bei all denjenigen Menschen, die zum Beispiel leicht zu einer Schädigung ihres Kopf-Brust-Rhythmus, der das Gröbste im Atmungsrhythmus hat, neigen, ist eine Disposition vorhanden, gewisse atmosphärische Erscheinungen, auch gewisse außertellurische Erscheinungen, stark auf sich wirken zu lassen. Andere, die von vornherein in gesunder Weise in bezug auf ihr Atmungssystem eingerichtet sind, bei denen wird Widerstand geleistet gegen solche Einflüsse. Denken Sie sich zum Beispiel — ich will etwas herausgreifen: es ist immer natürlich wieder so, daß andere Ursachen wiederum störend eingreifen können, aber verstehen, worauf es ankommt, kann man doch, wenn man in dieser Weise die Sache schildert —, denken Sie sich, man hätte es einmal zu tun in einem Winter mit einer starken Beeinflussung der Sonnentätigkeit — ich sage jetzt nicht der Lichtwirkung, sondern der Sonnentätigkeit — durch die äußeren Planeten Mars, Jupiter, Saturn. Eine solche Winterkonstellation wirkt anders, als wenn die Sonnentätigkeit durch das Fernabstehen von Mars, Jupiter und Saturn für sich allein zur Geltung kommt. Wenn ein solcher Winter da ist — man kann es schon bemerken an den atmosphärischen Erscheinungen, sie sind anders, als sie sonst sind —, dann wird ein starker Einfluß bei dazu disponierten Personen geübt auf die rhythmische Tätigkeit, die zwischen Brust und Kopf verläuft und die ihren gröbsten Ausdruck in der Atmungstätigkeit findet. Man kann sagen: Die Neigung, diesen Rhythmus regelmäßig zu machen, die wird durch eine solche kosmische Konstellation wesentlich verstärkt bei den Menschen, die zum Beispiel herausgeboren sind aus gesunden Verhältnissen, die robust sind in bezug auf ihr Inneres. Sie können dabei äußerlich sehr schmächtig sein. Bei denen ist ein sehr stark geregelter Atmungsrhythmus da, und entsprechend ist der Kopf-Brust-Rhythmus überhaupt dann stark geregelt. Ein solcher innerlich gefestigter Rhythmus, der läßt sich nicht leicht bestimmen von dem, was außen wirkt. Da müssen schon starke Insulte kommen, wenn Sie ihn bestimmen wollen. Bei wem aber schon dieser Rhythmus in einer gewissen Weise unregelmäßig verläuft, auf den wirkt ein solcher Einfluß, wie ich ihn geschildert habe, außerordentlich stark, denn der schon geschädigte Rhythmus hat die Tendenz, sich noch weiter schädigen zu lassen, und alle diejenigen Menschen, die dann auftreten mit solchen Dispositionen an denjenigen Orten der Erde, auf die diese Konstellation des Himmels besonders wirkt, sind zum Beispiel die Kandidaten für die sogenannte Influenza und für die Grippe. Diese Dinge müssen durchaus da sein, wenn der besondere Grund und Boden für so etwas wie für Influenza und Grippe geschaffen werden soll.“ (Lit.:GA 312, S. 338f)

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Einzelnachweise

  1. Johann Wolfgang von Goethe: Gedichte. West-östlicher Divan, 1814 - 1819. Buch des Sängers
  2. Zeichnung und Schrift von Rudolf Steiner.