Menschheitsgeschichte und Wissenschaftsgeschichte: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Menschheitsgeschichte''' umfasst die Zeitspanne von den frühesten Überrestfunden der [[Gattung (Biologie)|Gattung]] ''[[Homo]]'' in [[Afrika]] bis in die Gegenwart. Die Entwicklung menschlicher Gesellschaftsformen hat sich nicht einheitlich vollzogen, sondern in mannigfaltigen zeitlichen, räumlichen und kulturspezifischen Abstufungen.
'''Wissenschaftsgeschichte''' ist ein verhältnismäßig junges Forschungsgebiet, das die Entstehung und [[Entwicklung]] der [[Wissenschaft]]en mit den Mitteln der [[Geschichte|Geschichtswissenschaft]] nachzuzeichnen und zu interpretieren versucht.  


Als für die Menschheitsgeschichte insgesamt wegweisende Stationen hervorzuheben sind die fortgeschrittene [[Feuer#Prähistorische Feuernutzung|Beherrschung des Feuers]], der zunehmende Übergang vom [[Jäger und Sammler|Jagen und Sammeln]] zur [[Sesshaftigkeit]] mit Ausbildung städtischer Zentren und [[Hochkultur (Geschichtswissenschaft)|Hochkulturen]], die [[Neuzeit|neuzeitlichen]] Entdeckungen und Umwälzungen vor allem in Verbindung mit der [[Industrielle Revolution|industriellen Revolution]] und dem [[Kolonialismus]] sowie die Erfahrung der [[Weltkrieg]]e und die beschleunigte [[Globalisierung]] im Gegenwartshorizont.
Ein Pionier der Wissenschaftsgeschichte war [[Wikipedia:Karl Sudhoff|Karl Sudhoff]], der 1906 das ''Institut für Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften'' als weltweit erstes medizinhistorisches Institut begründete. 1912 gründete [[Wikipedia:George Sarton|George Sarton]] die seitdem vierteljährlich von der [[Wikipedia:University of Chicago|University of Chicago]] herausgegebene wissenschaftshistorische Zeitschrift [[Wikipedia:Isis (Zeitschrift, 1912)|Isis]], die zugleich das offizielle Journal der [[Wikipedia:History of Science Society|History of Science Society]] ist.  


Die multipolare und vielfältige vernetzte heutige Welt – in die der Begriff ''[[Weltgesellschaft]]'' Einzug gehalten hat – begünstigt eine Abkehr von herkömmlichen Darstellungsweisen der Menschheitsgeschichte aus [[Eurozentrismus|eurozentrischer]] Perspektive.
Erst 1943 wurde von [[Wikipedia:Willy Hartner|Willy Hartner]] an der [[Wikipedia:Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main|Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main]] das erste Institut für ''Geschichte der Naturwissenschaften'' aufgebaut; weitere Institute wurden in [[Wikipedia:Deutschland|Deutschland]] ab den [[Wikipedia:1960er|1960er Jahren]] eingerichtet. Einen völlig neuen Blickwinkel auf die historische Entwicklung der [[Naturwissenschaft]]en eröffnet 1962 [[Wikipedia:Thomas S. Kuhn|Thomas S. Kuhn]] mit seinem bahnbrechenden Werk betreffen die ''[[Wikipedia:The Structure of Scientific Revolutions|Struktur wissenschaftlicher Revolutionen]]''. Seit 1978 gib die ''Gesellschaft für Wissenschaftsgeschichte'' regelmäßig ''Berichte zur Wissenschaftsgeschichte'' heraus. Eine wesentlichen Impuls für die wissenschaftsgeschichtliche Forschung gab die Gründung des [[Wikipedia:Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte|Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte]] im Jahr 1994.


== Siehe auch ==
[[Kategorie:Wissenschaft]]
* {{WikipediaDE|Menschheitsgeschichte}}
 
[[Kategorie:Geschichtswissenschaft nach Fachgebiet]]
[[Kategorie:Geschichtswissenschaftliches Fachgebiet]]
[[Kategorie:Geschichte]]
[[Kategorie:Menschheit]]
 
{{Wikipedia}}

Version vom 1. Mai 2014, 12:14 Uhr

Wissenschaftsgeschichte ist ein verhältnismäßig junges Forschungsgebiet, das die Entstehung und Entwicklung der Wissenschaften mit den Mitteln der Geschichtswissenschaft nachzuzeichnen und zu interpretieren versucht.

Ein Pionier der Wissenschaftsgeschichte war Karl Sudhoff, der 1906 das Institut für Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften als weltweit erstes medizinhistorisches Institut begründete. 1912 gründete George Sarton die seitdem vierteljährlich von der University of Chicago herausgegebene wissenschaftshistorische Zeitschrift Isis, die zugleich das offizielle Journal der History of Science Society ist.

Erst 1943 wurde von Willy Hartner an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main das erste Institut für Geschichte der Naturwissenschaften aufgebaut; weitere Institute wurden in Deutschland ab den 1960er Jahren eingerichtet. Einen völlig neuen Blickwinkel auf die historische Entwicklung der Naturwissenschaften eröffnet 1962 Thomas S. Kuhn mit seinem bahnbrechenden Werk betreffen die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen. Seit 1978 gib die Gesellschaft für Wissenschaftsgeschichte regelmäßig Berichte zur Wissenschaftsgeschichte heraus. Eine wesentlichen Impuls für die wissenschaftsgeschichtliche Forschung gab die Gründung des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte im Jahr 1994.