Samael (Erzengel) und Soziale Dreigliederung: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Samael''' ({{HeS|סמאל}}, auch ''Semiel'', ''Semael'', ''Sammane'' und ''Sammuel''; [[Wikipedia:Etymologie|etymologisch]] meist abgeleitet von {{HeS|סמי|sami}} „blind“) ist einer der sieben führenden [[Erzengel]], die die Herrscher der 7 [[Planetensphären]] sind. Seine [[Erzengel-Regentschaften|Erzengel-Regentschaft]] währte laut Steiner von [[Wikipedia:1190|1190]] - [[Wikipedia:1510|1510]] n. Chr. Er ist der Beherrscher der [[Marssphäre]] und wird vielfach auch mit deren kriegerischen Aspekten in Zusammenhang gebracht. In [[Gnosis|gnostisch]]en und [[Kabbala|kabbalistischen]] Schriften wird der „blinde Gott“ oft als [[dämon]]ische Wesenheit, als Fürst der Dunkelheit oder sogar als [[Satan]] selbst angesehen. ''Samael''ist in der [[Gnosis]] auch einer der drei Namen [[Jaldabaoth]]s, des als [[Das Böse|böse]] angesehenen löwenköpfigen Schöpfers der materiellen Welt, und hängt wohl auch mit dem in der ersten Hälfte der [[Erdentwicklung]] erfolgtem [[Marsdurchgang]] zusammen. Nach [[Agrippa von Nettesheim]] ist dieser [[Dämon]] einer der «vier Fürsten des bösen Geistes, in den Elementen verderblich»<ref>Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim: ''Die magischen Werke'', Fourier Verlag, Wiesbaden 1985, S 198</ref>; die anderen sind [[Mehazael]], [[Azael]] und [[Azazel]].
Die '''Dreigliederung des sozialen Organismus''' – oder die ''Soziale Dreigliederung'' – ist ein [[wikipedia:Leitbild|Leitbild]] für die gesellschaftliche Entwicklung, das in den Jahren 1917–1920 von Rudolf Steiner entwickelt wurde.


== Überlieferung==
Die soziale Dreigliederung beschreibt die Grundstruktur einer [[Gesellschaft]], in der die Koordination der gesamtgesellschaftlichen Lebensprozesse nicht zentral durch den [[Staat]] oder eine [[wikipedia:Machtelite|Führungselite]] erfolgt, sondern in der drei selbst verwaltete und relativ autonome Subsysteme sich gegenseitig die Waage halten.


Der Name erscheint erstmals im sechsten Kapitel des [[Äthiopisches Henochbuch|äthiopischen Henochbuchs]] in der Liste der gegen Gott rebellierenden Engel. Die griechischen Versionen des in Hebräisch nicht überlieferten Textes enthalten auch die Namensformen ''Sammane'' ({{ELSalt|Σαμμανή}}) und ''Semiel'' (Σεμιέλ). Der Kirchenvater [[Irenäus von Lyon|Irenäus]] benutzt in seiner Beschreibung der [[Ophiten]] durchgängig die Namensform Semiel, [[Wikipedia:Theodoret|Theodoret]] verwendet hier die Namensform Sammane. Nach Irenäus gaben die Ophiten der von ihnen verehrten Schlange den Doppelnamen [[Michael (Erzengel)|Michael]] und Semiel. Der byzantinische [[Wikipedia:Syncellus|Syncellus]] [[Wikipedia:Georgios Synkellos|Georgios Synkellos]] behält die Namensform Samiel bei, die in verschiedenen jüdischen und nicht-jüdischen Etymologien auf das hebräische Wort {{He|סמי}} (sami, ''blind'') zurückgeführt und bis ins Mittelalter tradiert wird.  
Der '''soziale Organismus''', der den zentral verwalteten Einheitsstaat ablöst, soll nach dem Muster des [[Dreigliederung des menschlichen Organismus|dreigliedrigen menschlichen Organismus]] aus dem lebendigen Zusammenwirken von drei selbstständigen Gliedern entstehen, nämlich dem [[Wirtschaft]]s-, dem [[Recht]]s- und dem [[Geistesleben]]. Das Wirtschaftsleben ist dabei vergleichbar dem [[Nerven-Sinnessystem]], das Rechtsleben dem [[Rhythmisches System|Rhythmischen System]] und das Geistesleben
dem [[Stoffwechselsystem]] {{GZ||197|82f}}.


Neben den Namensformen Samiel und Samael findet sich der Name ''Sammuel'' in der [[Griechische Baruch-Apokalypse|Griechischen Baruch-Apokalypse]]<ref>[[Griechische Baruch-Apokalypse]] 4,9</ref>. Der Engel Sammuel pflanzt den Wein, der [[Adam und Eva|Adam]] zum [[Sündenfall]] führt und wird dafür zum [[Satan]]. In Kapitel 9 des Urtextes nimmt er die Form einer Schlange an, um Adam zu verführen, eine Version, die in der späteren Tradierung im [[Wikipedia:Talmud|Talmud]] weggelassen wird.
* Das [[Wirtschaft]]slebens entfaltet sich auf der Grundlage des nutzbaren Bodens im Kreislauf der Warenherstellung (Produktion), des Vertriebs (Handel) und des Verbrauchs (Konsum). Es soll nach dem Prinzip der [[Brüderlichkeit]] durch [[Assoziationen]] geregelt werden.


In der  [[Himmelfahrt des Jesaja]], die sowohl jüdische als auch frühchristliche Elemente enthält, werden die Namen [[Belial]] und Samael synonym für Satan gebraucht und im [[Sibyllinisches Orakel|Sibyllinischen Orakel]] wird Samael unter den Engeln des letzten Gerichts genannt.<ref>[[Sibyllinisches Orakel]] 2, 215.</ref> Von der jüdischen Tradition ausgehend wird er in verschiedenen [[Gnosis|gnostischen]] Werken als ''blinder Gott'' angesehen, der mit [[Jaldabaoth]] identisch und Anführer der Mächte des Bösen ist. So heißt es etwa in der der [[Sethianer|sethianischen Gnosis]] zugerechneten Schrift «[[Das Wesen der Archonten]]»:
* Das [[Rechtsleben]] umfasst das eigentlich Politische und das Verwaltungsrecht und regelt das Verhältnis von [[Mensch]] zu Mensch nach dem Prinzip der [[Gleichheit]] in für alle gleich geltenden Gesetzen.


{{LZ|Ihr Oberster aber ist blind. Wegen seiner Kraft und seiner Unwissenheit und seiner Überheblichkeit sagte er in seiner Kraft: ,,Ich bin Gott; es gibt keinen außer mir.`` Als er das gesagt hatte, sündigte er gegen das All. Und diese Rede gelangte hinauf zur Unvergänglichkeit. Siehe, eine Stimme kam aber heraus aus der Unvergänglichkeit, und sie sprach: ,,Du irrst dich, Samael!``, das heißt: ,der Gott der Blinden`.
*Das auf [[Freiheit]] gegründete [[Geistesleben]] wird nicht staatlich reglementiert und umfasst das gesamte Bildungswesen, Kunst, Religion, technische Erfindungen aber auch die Rechtsprechung im Privat- und Strafrecht.  


Seine Gedanken waren blind. Er warf seine Kraft, das ist das Lästerwort, das er gesagt hatte, heraus. Sie folgte ihm hinab bis ins Chaos und zur Tiefe, zu seiner Mutter, auf Veranlassung der Pistis Sophia. Und sie, Pistis Sophia, setzte seine Kinder ein, einen jeden entsprechend seiner Kraft, nach dem Vorbild der Äonen, das sich oben befindet; denn aus dem Verborgenen fanden sie das Offenbare.|Das Wesen der Archonten|''Über die Archonten'' [http://www.gerd-albrecht.de/Die%20Gnostischen%20Schriften/Das%20Wesen%20der%20Archonten.htm]}}
== Begriff des dreigliedrigen sozialen Organismus und das Verhältnis seiner Glieder ==
Hierbei soll ein jedes dieser drei sozialen Glieder
<div style="margin-left: 20px;">
„...in sich zentralisiert sein; und durch ihr lebendiges Nebeneinander- und Zusammenwirken kann erst die Einheit des sozialen Gesamtorganismus entstehen.“ {{Lit|{{G|023|071}}}}
</div>
Dies bedeutet nicht, der Wirklichkeit eine ausgedachte [[wikipedia:Utopie|Utopie]] überzustülpen, sondern heißt Wesenserkenntnis ohnehin schon vorhandener Wirkungsweisen nach dem Gesetz von Polarität und Steigerung, das [[Goethe]] als maßgeblich für die Morphologie <ref>Vgl. Michael Heinen-Anders: ''Aus anthroposophischen Zusammenhängen'', Norderstedt 2010, S. 71 - 72</ref> erkannte:
<div style="margin-left: 20px;">
„...wir machen...auf eine höhere Maxime des Organismus aufmerksam, die wir folgendermaßen aussprechen. Jedes Lebendige ist kein Einzelnes, sondern eine Mehrheit,....Je unvollkommender das Geschöpf ist, desto mehr sind diese Teile einander gleich oder ähnlich und desto mehr gleichen sie dem Ganzen. Je vollkommener das Geschöpf wird, desto unähnlicher werden die Teile einander....Die Subordination der Teile deutet auf ein vollkommenes Geschöpf.“<ref>Johann Wolfgang von Goethe: Schriften zur Naturwissenschaft, Stuttgart 1977, S. 48 f.</ref>
</div>
Steiner bezieht diese Vorstellung unmittelbar auf den sozialen Organismus, indem er sagt:
<div style="margin-left: 20px;">
„Die Auseinanderspaltung ist eigentlich immer da; es handelt sich nur darum, dass man findet wie die drei Glieder zusammen gebracht werden können, so dass sie nun tatsächlich im sozialen Organismus mit einer solchen inneren Vernunft wirken, wie, sagen wir, das Nerven-Sinnes-System, das Herz-Lungen-System und das Stoffwechselsystem im menschlichen Organismus wirken“ {{Lit|{{G|340|154}}}}
</div>
 
Die anzustrebende funktionale Gliederung der Gesellschaft soll ja ausdrücklich nicht als Utopie verstanden werden, sondern beruht auf einer durch Empirie errungenen Erkenntnis von den notwendigen Lebensbedingungen dieser drei gesellschaftlichen Bereiche. Im nationalen Einheitsstaat seien diese drei Systeme in einer sich gegenseitig behindernden Weise miteinander verflochten. Erst in ihrer durchgreifenden funktionalen Trennung, ohne dass ein Gebiet in das andere in unberechtigter Weise eingreife und dadurch zu sozialen Komplikationen führe, könnten sie ihre eigenen Kräfte voll entfalten. Der Nationalstaat, der sich in einer nicht mehr zeitgemäßen Weise aus einem Volkszusammenhang herleite, sei damit überwunden. An seine Stelle trete eine Rechtsgemeinschaft. {{Lit|{{G|332a|151f.}}}}
 
Mit diesem ordnungspolitischen Konzept skizzierte Steiner eine Sozialordnung, von der er annahm,
<div style="margin-left: 20px;">
"dass in ihr Freiheit und Solidarität gleichermaßen zu verwirklichen sind und der Prozess fortschreitender Emanzipation nicht nur nicht behindert, sondern sogar positiv unterstützt wird."<ref>Luttermann, J.:''Dreigliederung des sozialen Organismus: Grundlinien der Rechts- und Soziallehre Rudolf Steiners'', Frankfurt/M.:Lang, 1990 (Europäische Hochschulschriften: Reihe 31, Politikwissenschaft; Bd. 162) Zugl.: Göttingen, Univ., Diss., 1989, Vorwort I</ref>
</div>
Den Begriff des sozialen Organismus will Steiner nicht als Analogieschema zu natürlichen Organismen verstanden wissen. Diesen, in den Sozialwissenschaften seiner Zeit nicht ungebräuchlichen Begriff verwendet er, weil er ihm am geeignetsten erscheint, den in fortwährender dynamischer Veränderung befindlichen Prozessen der sozialen Sphäre gerecht zu werden. Um diese komplexen Vorgänge realistisch zu erfassen, bedarf es nach Steiners Ansicht eines Übergangs von einer statisch-abstrakten zu einer lebendig-beweglichen, will heißen einer `organischen` Betrachtungsweise. {{Lit|{{G|332a|007}} {{G|332a|155}}}}


Mit Verweis auf seine Blindheit ist Samael in kirchennahen Schriften wie [[Wikipedia:Pseudepigraphie|pseudepigraphen]] Apostelerzählungen als Name für Satan enthalten. Als Anführer der Teufel ist er im [[Testament Salomos]] erwähnt und der blinde Dämon ''Simjael'' aus der mandäischen [[Sidra Rabba]]<ref>[[Wikipedia:Mark Lidzbarski|Mark Lidzbarski]] (Übers.): ''Ginza. Der Schatz oder Das große Buch der Mandäer''. Göttingen: Vandenhoek & Ruprecht/Leipzig: J.C. Hinrichs'sche Buchhandlung 1925. 200.</ref> ist als eine Variation zu verstehen.
Die Dreigliedrigkeit des sozialen Organismus gewinnt jedoch durch den Vergleich mit dem [[Dreigliederung des menschlichen Organismus|dreigliedrigen menschlichen Organismus]] in einem bestimmten Aspekt an Deutlichkeit, wobei es da nicht auf das organismische ankommt, sondern auf das Verhältnis der Glieder zu einander:
<div style="margin-left: 20px;">
"Die freien, individuellen Menschen, die sich in eine soziale
Zwangsstruktur hineinstellen und ihre freie Geistigkeit steril machen,
lassen ebenso die soziale Struktur absterben, wie ein Mensch absterben
muß, dem Sie keine Nahrungsmittel geben. Das, was die
menschlichen Köpfe in die Welt hereinbringen, das sind die Nahrungsmittel
für den sozialen Organismus.
So daß man sagen kann: Das Produktive aus Nerven- und Sinnessphäre
ist die Nahrung für den sozialen Organismus. - Das, was beim
Menschen das rhythmische System ist, dem entspricht allerdings im
sozialen Organismus alles dasjenige, was eigentlich dem Staate übertragen
werden soll, wie ich schon gestern sagte: alles, was sich auf
Regulierung, auf die äußere Gesetzlichkeit, also staatliche Gesetzmäßigkeit
bezieht. Und was ist nun im Staat das Produktive? Dasjenige,
was aus der Naturgrundlage im weiteren Sinne herauskommt,
das Wirtschaftsleben. Das ist gewissermaßen der Kopf des Staates.
Das Wirtschaftsleben, die Naturgrundlage, alles das, was produziert
wird, das ist gewissermaßen der Kopf. Es ist umgekehrt wie beim
individuellen Menschen. So daß wir ebensogut sagen können: Wie der
Mensch produktiv ist durch seine Nerven und Sinne, so ist der soziale
Organismus durch seine Naturgrundlage produktiv. Und wie der
Mensch seinen Stoffwechsel von der Natur erhält, so erhält der soziale
Organismus seine Nahrung aus dem Menschenkopf heraus.
Den sozialen Organismus verstehen Sie im Verhältnis zum Menschen
nur richtig, wenn Sie den Menschen auf den Kopf stellen. Hier
im Menschenkopf ist eigentlich der Grund und Boden des Menschen.
Der Mensch wächst von oben nach unten, der staatliche Organismus
wächst von unten nach oben. Er hat seinen Kopf, wenn man ihn
schon mit dem Menschen vergleichen will, unten und steht auf dem
Kopf und hat seine Beine oben. Seine Nahrung bekommt er aus dem
einzelnen individuellen Menschen. So muß man innerlich das, was
sozialer Organismus ist, verstehen. Analogiespiel macht nichts aus;
aber der Hinblick auf die wahre Wirklichkeit, auf die echte Realität,
das ist es, worauf es ankommt." {{Lit|{{G|188|175f.}}}}
</div>


In der Tradition des [[Wikipedia:Rabbinisches Judentum|rabbinischen Judentums]] erscheint Samael erstmals bei [[Wikipedia:Jose ben Chalafta|Jose ben Chalafta]] während des [[Wikipedia:Auszug aus Ägypten|Auszugs aus Ägypten]] zugleich in den Rollen als Ankläger und Verteidiger.<ref>Exodus Rabba 18, 5.</ref> Als Ankläger erscheint er bei [[Hanina ben Hama]], der ihn erstmalig als [[Schutzengel]] [[Esau]]s identifiziert, der mit dessen Bruder [[Jakob (Patriarch)|Jakob]] ringt.<ref>Exodus Rabba 21, 7.</ref> Im [[Wikipedia:Midrasch|Midrasch]] [[Wikipedia:Jelammedenu|Jelammedenu]]  erscheint er in positiver Funktion als derjenige, der beim Auszug aus Ägypten das Rote Meer teilt und die Räder der ägyptischen Wagen zurückhält.<ref>Midrash Jalammedenu: ''Exodus'' 14, 25.</ref>
== Die drei Glieder, Hauptbereiche oder Subsysteme der Gesellschaft bzw. des sozialen Organismus ==
Nach Rudolf Steiner gibt es drei '''und nur drei''' wesentlich verschiedene Hauptbereiche des sozialen Organismus:
* das '''Geistesleben''', das Bildung und Kultur umfasst, sowie die Zusammenarbeit der Menschen (verstanden als ''Kreativitätsfaktor'', etwa die Kultur der Entscheidungsprozesse oder das Betriebsklima betreffend). Als ''Produktionsfaktor'' wäre die Arbeit dem Wirtschaftsleben zuzuordnen.
* das '''Rechtsleben''', das Gesetze, Regeln und Vereinbarungen der Gesellschaft umfasst.
* das '''Wirtschaftsleben''', das die Produktion, den Handel und Konsum von Waren und Dienstleistungen umfasst.


Als Todesengel erscheint Samael erstmals im [[Targum Jonathan]].<ref>[[Targum Jonathan]]: ''Genesis'' 3, 6.</ref> In dieser Funktion erscheint er regelmäßig in späteren [[Aggada]], besonders in Erzählungen über den Tod [[Mose]]. Im [[Deuteronomium Rabbah]]<ref>Deuteronomium Rabbah 11</ref> wird er explizit als böse bezeichnet, mehrmals wiederholt im [[Heikhalot Rabbati]].<ref>Heikhalot Rabbati, Kapitel 5.</ref> Im [[Hebräisches Henochbuch|Hebräischen Henochbuch]] ist er der Herr der Verführer, der größer ist als alle himmlischen Königreiche,<ref>Hebräisches Henochbuch 14, 2.</ref> wird dabei jedoch von Satan unterschieden. Zudem erscheint er als Schutzengel über Rom.<ref>Hebräisches Henochbuch 6, 26.</ref>
Sie werden als autonom und gleichrangig, aber unterschiedlich in ihrem Wesen beschrieben. Jedem Hauptbereich ist ein Ideal der [[Wikipedia:Französische Revolution|Französischen Revolution]] als leitendes Prinzip zugeordnet: Die [[Freiheit]] ist dem Geistesleben zugeordnet,
die [[Gleichheit]] dem Rechtsleben, und die [[Brüderlichkeit]] dem Wirtschaftsleben.


Im Zusammenhang mit der Rebellion der Engel gegen Gott ist Samael der Anführer der rebellierenden Engel. Vor seinem Sturz hat er zwölf Flügel und steht in der Engelhierarchie noch über den [[Seraph]]im.<ref>[[Wikipedia:Pirqe de Rabbi Eliezer|Pirqe de Rabbi Eliezer]] 13–14.</ref> Er trägt die Verantwortung über alle Staaten, hat über Israel jedoch nur am [[Wikipedia:Jom Kippur|Versöhnungstag]] Macht. Er hatte die Kontrolle über die Schlange im Paradies und er verbarg sich im [[Wikipedia:Goldenes Kalb|Goldenen Kalb]].<ref>Pirqe de Rabbi Eliezer 45-46.</ref> Im [[Wikipedia:Midrasch Abkir|Midrasch Abkir]] ist er gemeinsam mit [[Michael (Erzengel)|Michael]] an der Geburt Esaus und Jakobs beteiligt und ebenfalls bei der [[Wikipedia:Opferung Isaaks|Opferung Isaaks]].<ref>Genesis Rabba 56, 4.</ref> Der Kampf zwischen ihm und Michael wird bis ans Ende der Tage anhalten, wo er in Ketten gelegt an Israel ausgeliefert werden wird.<ref>Genesis Rabba 166.</ref>
=== Geistesleben ===


In den [[Dämonologie|dämonologischen]] Schriften der spanischen [[Kabbala|Kabbalisten]] Isaak und Jakob ben Jakob ha-Kohen aus dem 13. Jahrhundert wird er ''Sar Suma'', der blinde Engel, genannt. In der dämonologischen Literatur erscheint er häufig als der Engel, der den Tod in die Welt brachte. In ihr wird er erstmals als Gatte der [[Lilith]] bezeichnet, mit der er das Reich der Unreinheit regiert.<ref>Madda'ei ha-Jahadut 2, 251-262.</ref> Änlich auch in einer jüdischen Sage, nach der Samael (hier ''Semael'' genannt) und Lilith gemeinsam beim [[Bruch der Gefäße]] ({{HeS|שבירת הכלים}}, [[Schvirat ha-Kelim]]) geschaffen wurden:
Die Freiheit im Geistesleben soll den Menschen die Ausbildung und Ausübung ihrer individuellen Fähigkeiten und eine kulturelle Vielfalt und Weiterentwicklung ermöglichen.
Diese Freiheit könne sich nur in einer Struktur der Autonomie entfalten, in der das geistige und kulturelle Leben sowohl von den Interessen des Staates als auch von denen der Wirtschaft unabhängig bleibe. Die geringe Durchschlagskraft des intellektuellen und künstlerischen Bereiches für die gesellschaftliche Entwicklung leitet Steiner von dieser Abhängigkeit ab:
<div style="margin-left: 20px;">
„Man muss darauf hinschauen, was das Geistesleben in der Abhängigkeit von der Staatsgewalt und der mit ihr verbundenen kapitalistischen Gewalt geworden ist. {{Lit|{{G|333|014}}}}
</div>
Kultur und Wissenschaft können ihr Potential nur entfalten und die nötigen innovativen Impulse geben, wenn ihre Triebkräfte nicht von den Verwertungsinteressen der Wirtschaft oder den wechselnden Machtinteressen der Politik gespeist werden. Die Richtlinien und Ziele für Erziehung und Bildung können zur größtmöglichen Entfaltung der individuellen Fähigkeiten nur aus den Erkenntnissen ihres eigenen Bereiches gewonnen werden. Diese Autonomie soll nicht nur die Lehrenden, Erziehenden und Kulturschaffenden in ihrer spezifischen Tätigkeit betreffen, sondern auch die Verwaltung dieses Gebietes umfassen, welche somit von den hierin Arbeitenden möglichst selbst durchgeführt wird.  
<div style="margin-left: 20px;">
„Dem Geistesleben kann nur seine Kraft werden, wenn es von dem Staatsleben wieder losgelöst wird, wenn es ganz auf sich selbst gestellt wird. Was im Geistesleben lebt, insbesondere das Schulwesen, muss seiner Selbstverwaltung übergeben werden, von der obersten Spitze der Verwaltung des Geisteslebens bis zum Lehrer der untersten Schulstufe.“ {{Lit|{{G|333|014}}}}
</div>


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<div style="margin-left: 20px;">
"Nachdem das erste Licht der Schöpfung verhüllt worden war, ward die [[Kelippa]], das Urböse, erschaffen. Und von der Kelippa kam ein Doppelwesen, das ihr glich (dies war Semael, der böse Geist, und Lilith, sein Weib). Und wie die Lilith da war, stieg sie auf und erreichte die Sphäre des kleinen Gesichtes ({{HeS|זעיר אנפין}}, [[Zeir Anpin]] oder [[Mikroprosopon]]). Und es überkam sie ein Verlangen, sich mit dem Gesicht zu vereinigen, und wollte nicht davon lassen. Der Herr aber trennte sie davon uns stieß sie nach unten.
"Es wird also angestrebt, daß das Geistesleben nicht mehr abhängt vom
Staatsleben und nicht mehr abhängt vom Wirtschaftsleben, sondern
gerade frei und unabhängig sein kann, gerade so sein kann, wie es die
Katholische Kirche niemals war, die sich immer mit dem Staat und Wirtschaftsleben zusammen konfundiert hat."  {{Lit|{{G|196|122}}}}
</div>
 
=== Rechtsleben ===


Und es geschah, nachdem Adam erschaffen worden war - und der Herr schuf ihn, auf dass er der Lilith Vergehen wiedergutmachte in der Welt -, da sah Lilith einmal Eva ihren Mann Adam in Liebe umarmen, und sie sah, dass Adam von himmlischer Schönheit war, und sein Bild war vollendet. Da flog sie wieder nach oben und wollte sich abermals mit dem kleinen Gesicht zusammentun. Aber die zwei Himmelswächter ließen sie nicht hinein, und der Herr schrie sie an und warf sie in die Tiefe des Meeres; dort blieb sie auch wohnen.
Die Gleichheit im Rechtsleben soll die Rechte und Möglichkeiten jedes Einzelnen sichern.
Der Staat soll nach den Vorstellungen der sozialen Dreigliederung als zentrale Machtinstanz zurücktreten und einen Teil seiner Aufgaben an die Gesellschaft abgeben. Das heißt jedoch nicht, dass diese autonomen Aufgabengebiete im rechtsfreien Raum stattfinden können. Sie stehen auf dem Boden der rechtsstaatlichen Verfassung. Die auf demokratischem Wege entstandene Rechtsordnung durchdringt alle Bereiche des Wirtschafts- und Geisteslebens und gibt den darin sich betätigenden Menschen die Sicherheit vor Willkür und Machtmissbrauch.<ref>Nach Behrens, ''Der Mensch – Bildner des sozialen Organismus'', Hamburg 1958, S. 85ff.</ref>


Und es geschah, nachdem Adam und Eva Sünde getan, da zog der Herr Lilith wieder aus des Meeres Tiefe hervor und gab ihr die Gewalt über das Leben der Kinder, und es sollten an ihnen die Sünden ihrer Väter heimgesucht werden.
=== Wirtschaftsleben ===


Seit jener Zeit schweift Lilith in der Welt umher; sie versucht immer, den Toren des unteren Edens nahe zu kommen, aber da erblickt sie sogleich die zwei Cherubim, welche das Tor bewachen; sie setzt sich dem flammenden Schwert gegenüber, aber in dem Augenblick, da das Schwert sich wendet, flieht sie davon, kehrt in die Welt zurück und schweift dort wieder umher. Findet sie dann Kinder, die gestraft werden sollen, so fängt sie mit ihnen ein Spiel an und tötet sie; ihre Macht währt aber nur in der Zeit des abnehmenden Mondes, wo sein Licht sich vermindert." {{Lit|Die Sagen der Juden I, S 325f}} [http://www.odysseetheater.com/jump.php?url=http://www.odysseetheater.com/ftp/bibliothek/Sagen/Die_Sagen_der_Juden_1.pdf#page=325&view=Fit]
Brüderlichkeit im Wirtschaftsleben soll durch [[Assoziationen]] von Verbrauchern, Händlern und Produzenten in einem freien Markt gerechte Preise, sowie eine gerechte Güterverteilung ermöglichen. Aufgabe des Rechtslebens wäre es, den dazu erforderlichen gesetzlichen Rahmen zu schaffen, der Privateigentum an Produktionsmitteln und Kapital nicht enteignet oder verstaatlicht, sondern in Treuhandeigentum transformiert. Ein auf diese Weise neutralisiertes Kapital kann weder verkauft, noch vererbt, sondern nur in einer Art Schenkung an neue Eigentümer übertragen werden. Daher basiert der Kapitalbegriff der Sozialen Dreigliederung
auf der durchzuführenden [[Kapitalneutralisierung]].
<div style="margin-left: 20px;">
„Das Eigentum hört auf, dasjenige zu sein, was es bis jetzt gewesen ist. Und es wird nicht zurückgeführt zu einer überwundenen Form, wie sie das Gemeineigentum darstellen würde, sondern es wird fortgeführt zu etwas völlig Neuem.{{Lit|{{G|023|100}}}}
</div>
</div>
Dadurch wäre es kapitalistischem Missbrauch durch gewinnmaximierenden Weiterverkauf oder Börsenspekulation entzogen. Andererseits wäre die Freiheit am Gemeinwohl orientierter Unternehmer und die Sozialbindung des Eigentums gesichert.


Das Paar Samael und Lilith wird mehrmals auch im [[Zohar]] als Anführer der „[[Qlipot|anderen Seite]]“, dem Bösen, erwähnt. Die Schlange ist das Zeichen Liliths und Samael reitet auf ihr und verkehrt mit ihr. Samael schielt, ist dunkel<ref>Zohar Hadasch 31, 4.</ref> und hat Hörner,<ref>Zohar Hadasch 101, 3.</ref> möglicherweise wegen des Einflusses christlicher Satan-Vorstellungen. Im [[Tikkune Zohar]] werden verschiedene Dämonenklassen aufgeführt, die alle Samael genannt werden.<ref>Tikkunei Zohar 101, 3.</ref>
Neben der Umwandlung des alten Eigentumsbegriffs hinsichtlich der Produktionsmittel, tritt die Grundüberzeugung, dass Arbeit nicht bezahlbar ist, mithin nicht gekauft werden kann. Der Warencharakter der menschlichen Arbeit ist nach Ansicht Steiners eine Restform der Sklaverei, deren vollständige Überwindung erst mit der Abschaffung des Lohnprinzips gegeben ist. Statt Arbeitslohn gibt es einen vertraglich vereinbarten Anteil am Gewinn. Innerhalb eines Betriebes entfallen durch die Neutralisierung des Kapitals die klassischen Rollen des Arbeitgebers und Arbeitnehmers. Steiner schlug als eine neue Möglichkeit der Benennung die Begriffe Arbeitleister und Arbeitleiter vor. Diese stehen in einem Vertragsverhältnis:
<div style="margin-left: 20px;">
„Und dieses Verhältnis wird sich beziehen nicht auf einen Tausch von Ware (beziehungsweise Geld) für Arbeitskraft, sondern auf die Festsetzung des Anteiles, den eine jede der beiden Personen hat, welche die Ware gemeinsam zustande bringen.“  {{Lit|{{G|023|079}}}}
</div>
In verschiedenen Interpretationen und Weiterentwicklungen der sozialen Dreigliederung variieren die Beschreibungen und Abgrenzungen der drei gesellschaftlichen Subsysteme ebenso wie konkrete Vorschläge zur Umsetzung und zur Organisation der Selbstverwaltung dieser drei Bereiche. Zentral ist jedoch die Zuordnung der drei Ideale Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit zu den drei Sphären der Gesellschaft Geistesleben, Rechtsleben und Wirtschaftsleben.


Samael werden verschiedene Rollen in Erzählungen über die Auseinandersetzung mit [[Asmodäus]] zugeschrieben, die teilweise widersprüchlich sind, auch wird er als Schutzengel von [[Ismael]] genannt. Die abweichenden Zuschreibungen in der Dämonologie sind darauf zurückzuführen, dass zu dieser Zeit verschiedene Dämonenhierarchien entworfen wurden.<ref>Tarbiz, Band 4. 1932/33. S. 72.</ref>
== Bezug zur Dreigliederung des menschlichen Organismus ==


[[Eliphas Levi]] bezeichnete Samael als Engel des Mars<ref>[[Wikipedia:Horst E. Miers|Horst E. Miers]]: ''Lexikon des Geheimwissens.'' Goldmann Verlag, München 1993, ISBN 3-442-12179-5. S. 548</ref>. Beschwörungen von Samael kommen häufig in der magischen Literatur und der angewandten, magisch orientierten Kabbala vor.
{{GZ|Wenn man so äußerlich Analogien bilden würde, dann würde man
sagen: Wir haben die Dreigliederung des sozialen Organismus und die
Dreigliederung des menschlichen Organismus. Der Kopf ist das geistige
Organ, also muß man es vergleichen mit dem geistigen Leben des dreigliedrigen
Organismus; das rhythmische System, das bringt Einklang
zwischen den verschiedenen Funktionen als Herztätigkeit, als Atmungstätigkeit
- also Rechtsteil des sozialen Organismus; den Stoffwechsel,
das Gröbste, Materiellste, dasjenige, worauf der Mystiker mit einer
gewissen Verachtung herabsieht, trotzdem auch er erklärt, daß er essen
und trinken muß, den vergleicht man mit dem wirtschaftlichen Leben.


== Wirkung auf den Esoteriker ==
Das ist aber nicht so! Ich habe öfter darauf aufmerksam gemacht
bei andern Gelegenheiten, daß die Dinge eben in Wirklichkeit anders
liegen, als man nach bloßen Analogien glaubt, daß man zum Beispiel
nicht sagen kann, die Sommerzeit lasse sich mit dem Wachzustand der
Erde vergleichen und die Winterzeit mit dem Schlaf zustand. Die Wahrheit
ist eine andere. Im Sommer schläft die Erde, im Winter wacht sie.
Das habe ich ja in seinen Einzelheiten ausgeführt.


Die Wirkungen Samaels zeigen sich im [[Wärmeäther]].
Aber so ist es auch, wenn man auf die Wirklichkeit und nicht auf
Analogien geht, bei dem Vergleichen des sozialen Organismus mit dem
menschlichen Organismus. Da muß man vergleichen just das Wirtschaftsleben
im sozialen Organismus mit der menschlichen Kopftätigkeit;
dasjenige, was Rechtsleben ist, das muß man allerdings - weil es
das Mittlere ist, so haben sich die Leute auch nicht geirrt bei der Analogie
- mit der rhythmischen Tätigkeit vergleichen. Aber das Geistesleben,
das muß man vergleichen mit dem Stoffwechsel. Also das Wirtschaftsleben
ist zu vergleichen mit den geistigen Organen, das geistige
Leben im sozialen Organismus mit den Stoffwechselorganen. Da hilft
nichts. Das Wirtschaftsleben ist der Kopf des sozialen Organismus, und
das geistige Leben ist Magen, Leber und Milz für den sozialen Organismus,
nicht für den einzelnen individuellen Menschen.|197|82f}}
 
== Die Beziehung des sozialen Organismus zum vorgeburtlichen, inkarnierten, und nachtodlichen Menschen ==
"Es liegen also große Prinzipien auch in dieser Beziehung in der Dreigliederung
des sozialen Organismus. Wir gliedern in drei Glieder aus
dem Grunde, weil wir die verschiedensten Gebiete, die mit dem Übersinnlichen
etwas zu tun haben, von demjenigen abtrennen müssen, was
nur mit dem Sinnlichen zwischen der Geburt und dem Tode etwas zu
tun hat. (...) Damit weise ich Sie hin auf dasjenige, was für die Bekräftigung der
Dreigliederungsidee nur aus der Initiationswissenschaft heraus gewonnen
werden kann."  {{Lit|{{G|196|128}}}}
 
==== Vorgeburtliches Leben und Geistesleben auf der Erde ====
"Nun erinnern Sie sich an etwas, was ich Ihnen hier schon auseinandergesetzt
habe, was ich aber noch einmal für diejenigen, die das nicht gehört
haben, wiederholen will. Der Mensch, indem er hier auf der Erde
lebt zwischen Geburt und Tod, ist ja nicht bloß dieses Wesen, das hier
zwischen Geburt und Tod lebt, sondern er trägt in sich die Nachklänge
desjenigen, was er durchlebt hat erstens in früheren Inkarnationen, aber
namentlich desjenigen, was er durchlebt hat zwischen dem letzten Tode
und der Geburt, die seinem jetzigen Leben vorangegangen ist. In dieser
Zeit zwischen dem Tode und einer neuen Geburt haben wir in der
geistigen Welt Erlebnisse durchgemacht, und diese Erlebnisse klingen
nach in dem gegenwärtigen Leben. Und wie klingen sie nach im öffentlichen
sozialen Leben ? - So, daß alles, was die Menschen hineinbringen
in das öffentliche Leben durch ihre Talente, durch ihre besonderen Begabungen,
was also überhaupt das öffentliche Geistesleben ist, ja gar
nicht von der Erde ist, sondern alles Nachklang ist aus dem vorirdischen
Leben. (...)Und was hier auf der
Erde an Kunst, Wissenschaft, an religiösen Impulsen bei den Menschen
entwickelt wird, das heißt, was entwickelt wird als irdisches Geistesleben,
das: ist alles Nachklang des überirdischen Geisteslebens, wie es die
Menschen durch die Pforte der Geburt hier hereinbringen. (...) Wir haben also in
diesem sozialen Leben hinsichtlich der Kräfte ein Element drinnenstecken,
das uns einfach heruntergeschickt wird aus den geistigen Welten. {{Lit|{{G|196|126f.}}}}
 
==== Wirtschaftsleben auf der Erde und nachtodliches Leben ====
"Dasjenige aber, was im Wirtschaftsleben gewirkt wird durch
Brüderlichkeit oder Unbrüderlichkeit, was die Menschen füreinander
tun, wirtschaften, das hat, so sonderbar es klingt, nicht nur eine Bedeutung
für dieses Leben zwischen Geburt und Tod, sondern gerade
eine große Bedeutung für das Leben nach dem Tode. (...)
Dasjenige,was sich hier abspielt als wirtschaftliches Leben, das ist die Ursache, wie
Menschen leben werden zwischen dem Tod und einer neuen Geburt.
Wenn zum Beispiel eine wirtschaftliche Ordnung bloß auf Egoismus
aufgebaut ist, so bedeutet das, daß die Menschen im hohen Grade Einsiedler
werden zwischen dem Tod und einer neuen Geburt, daß sie die
größten Schwierigkeiten haben, andere Menschenwesen zu finden, kurz,
es hat eine riesige Bedeutung für das Leben zwischen dem Tod und der
nächsten Geburt, wie der Mensch sich hier wirtschaftlich verhält." {{Lit|{{G|196|127}}}}
 
==== Das Rechtsleben als rein irdisches Leben ====
"Es bleibt daher einzig und allein als rein irdisch das Rechts- oder
Staatsleben. Das hat weder eine Bedeutung für vorgeburtliches Leben
noch für das nachtodliche Leben, das hat nur eine Bedeutung für das,
was hier auf der Erde geschieht. Trennen wir reinlich ab dieses rechtsstaatliche
Leben von den beiden andern Gebieten, so trennen wir das
Irdische ab von allem Überirdischen, das hier auf die Erde hereinspielt." {{Lit|{{G|196|128}}}}
 
== Aufsteigende und absteigende Kräfte ==


<div style="margin-left:20px">
<div style="margin-left:20px">
"Wenn der Esoteriker seine Übungen fleißig und richtig
"Der soziale Organismus stirbt zwar nicht,
macht, und es geschieht ihm, daß er zum Beispiel mitten in der
dadurch unterscheidet er sich zum Beispiel von dem
Nacht aufwacht mit einem Gefühl wie von Fieberhitze, so kann
menschlichen Organismus, aber er wandelt sich, und
er diesem eine seelische Kälte entgegensetzen; und da fühlt er
aufsteigende und absteigende Kräfte sind ihm naturgemäß.
klar, daß er nicht allein ist, daß er durch sein esoterisches Streben
Nur der begreift den sozialen Organismus, der
in sich einen Doppelgänger geweckt hat. Was will der? Und
weiß: wenn man die besten Absichten verwirklicht und
wer ist das? Die guten Götter haben gewisse luziferische Wesenheiten
irgend etwas auf irgendeinem Gebiet des sozialen Lebens
sozusagen angestellt, um die Eigenschaften des Menschen
herstellt, was aus den Verhältnissen heraus gewonnen ist,
aus ihrer Welt hinauszuweisen, die nicht hinein gehören. Und
wird es nach einiger Zeit dadurch, daß Menschen mit ihren
eine solche Wesenheit ist Samael, der dann in Wirkung tritt,
Individualitäten drinnen arbeiten, Absterbekräfte,
wenn der Esoteriker noch nicht die gewisse Unaufrichtigkeit
Niedergangskräfte zeigen. Was für das Jahr zwanzig eines
überwunden hat, an der wir ja alle kranken und die uns oft so
Jahrhunderts das Richtige ist, das hat sich bis zum
tief im Unterbewußtsein liegt, daß wir bei geringerer Aufmerksamkeit
Jahre vierzig desselben Jahrhunderts so verwandelt, daß
keine Ahnung davon haben. Ein Beispiel: Jemand kann
es bereits seine Niedergangskräfte in sich enthält." {{Lit|{{G|083|284}}}}
sich vornehmen, er will zu einer theosophischen Versammlung
in eine Stadt fahren, weil eine solche Versammlung lehrreich
und gut für ihn ist. In Wirklichkeit hat er aber ganz andere
Zwecke in jener Stadt, will irgendwelche Menschen zum Beispiel
dort treffen, gesteht sich aber selber diesen wahren Grund nicht
ein. Das ist vielleicht ein krasses Beispiel, aber es ist eines für
viele. - Da muß Samael in Tätigkeit treten. Und ihn merken wir
durch Fieberhitze, die uns nachts befällt, solange wir mit diesem
Fehler behaftet sind." {{Lit|{{G|266b|262}}}}
</div>
</div>
== Globalisierung ==
[[Datei:GA340 Tafel1.jpg|thumb|80px|Tafel 1]]
Im Zeitalter der Weltwirtschaft, die sich mit der [[Wikipedia:Wirtschaftsliberalismus|wirtschaftlichen Liberalisierung]] und der [[Wikipedia:Industrielle Revolution|industriellen Revolution]] seit der Mitte des [[Wikipedia:19. Jahrhundert|19. Jahrhundert]]s immer stärker herausgebildet hat, kann der soziale Organismus realistisch nur als globales Gebilde aufgefasst werden:


<div style="margin-left:20px">
<div style="margin-left:20px">
"Die Übungen, die uns gegeben sind, sind immer als von den
"Aber all die Nationalökonomien, von Adam
Meistern ausgehend zu betrachten. Der Esoteriker soll auf sich
Smith angefangen bis herauf zu den neuesten, rechnen eigentlich mit
selber und seine Gefühle achtgeben, besonders das ins Auge fassen,
kleinen Gebieten als sozialen Organismen. Sie beachten da nicht einmal,
was seine Selbsterkenntnis betrifft. Die allermeisten - und wir
daß, wenn man schon eine bloße Analogie wählt, diese stimmen
gehören wohl auch dazu - geben sich großen Täuschungen hin,
muß. Die Menschen beachten gar nicht, daß sie stimmen muß. Haben
was sie selber angeht. Besonders haben wir auf den Egoismus zu
Sie schon einen wirklichen ausgewachsenen Organismus
achten. Oft reden wir uns selber vor, etwas selbstlos zu tun, oder
gesehen, der so ist: Hier ist zum Beispiel ein
auch, wir empfinden gegen jemand Neid und Haß, der uns noch
Mensch, hier ist der zweite Mensch, hier ist der dritte
nicht zum Bewußtsein gekommen ist. Wir meinen dann, ihm als
Mensch und so weiter. Es wären niedliche Menschenorganismen,
Esoteriker die «Wahrheit» sagen zu müssen und dies oder jenes
die in solcher Weise aneinanderkleben
nicht von ihm leiden zu dürfen. Sobald derartige Gefühle in uns
würden; das gibt es doch bei ausgewachsenen Organismen
auftreten, soll man sich vorstellen, daß man sich schweren Täuschungen
nicht. Das ist aber doch bei den Staaten der
hingibt, deren tiefere Ursache immer dem Egoismus
Fall. Organismen brauchen die Leere um sich herum
entspringt. Derartige Gefühle äußern sich stets mit einem Wärmegefühl,
bis zu dem anderen Organismus. Das, womit Sie die
das den ätherischen Leib - und zwar jenen Teil, den wir
einzelnen Staaten vergleichen können, sind höchstens
den Wärmeäther nennen - durchzieht und durch das Blut bis auf
die Zellen des Organismus, und Sie können nur
den physischen Leib einwirkt. Derartige Gefühle wirken immer
die ganze Erde als Wirtschaftskörper mit einem Organismus vergleichen.
schädigend auf den Menschen und die Weltentwicklung ein.
Das müßte beachtet werden. Das ist mit Händen zu greifen,
Die Hierarchien, welche die karmischen Zusammenhänge zu
seit wir Weltwirtschaft haben, daß wir die einzelnen Staaten nur mit
leiten beauftragt sind, wirken dann in der Weise, daß sie besondere
Zellen vergleichen können. Die ganze Erde, als Wirtschaftsorganismus
Wesenheiten anstellen, die in uns bestimmte aufbauende
gedacht, ist der soziale Organismus." {{Lit|{{G|340|22}}}}
Wirkungen zerstören und somit auch auf die Seele und indirekt
</div>
auf den Leib zerstörend wirken. Das sind die zu diesem Zwecke
 
beauftragten luziferischen Wesenheiten, die dann auf uns wirken.
 
- Bei richtiger Selbsterkenntnis, beim Einsehen unserer eigenen
== Geschichte ==
Schlechtigkeit, durchzieht uns anstelle des obenerwähnten
Rudolf Steiner entwickelte bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts erste Grundgedanken zur [[Soziale Frage|sozialen Frage]]. 1898 formulierte er – als Antwort auf eine Schrift des Philosophen [[Ludwig Stein]] – in zwei Aufsätzen sein „[[soziologisches Grundgesetz]]“:
Wärmegefühls, woran wir uns befriedigen, ein kaltes Eisesgefühl.
<div style="margin-left: 20px;">
Alles, was durch unsere Affekte und so weiter in uns zur
„Die Menschheit strebt im Anfange der Kulturzustände nach Entstehung sozialer Verbände; dem Interesse dieser Verbände wird zunächst das Interesse des Individuums geopfert; die weitere Entwicklung führt zur Befreiung des Individuums von dem Interesse der Verbände und zur freien Entfaltung der Bedürfnisse und Kräfte des Einzelnen.“<ref>[http://www.dreigliederung.de/soziologischesgrundgesetz Online-Quelle mit den beiden Aufsätzen]</ref>
Befriedigung gelangt, äußert sich im Gegensatz zu diesem Kältegefühl,
</div>
das bei wahrer Selbsterkenntnis eintritt, in dem geschilderten
 
Wärmegefühl.
1905 veröffentlichte er in der theosophischen Zeitschrift ''[[Lucifer-Gnosis]]'' sein „[[soziales Hauptgesetz]]“:
<div style="margin-left: 20px;">
„Das Heil einer Gesamtheit von zusammenarbeitenden Menschen ist umso größer, je weniger der einzelne die Erträgnisse seiner Leistungen für sich beansprucht, das heißt, je mehr er von diesen Erträgnissen an seine Mitarbeiter abgibt, und je mehr seine eigenen Bedürfnisse nicht aus seinen Leistungen, sondern aus den Leistungen der anderen befriedigt werden.“<ref>[http://www.dreigliederung.de/sozialeshauptgesetz Quelle mit zahlreichen ergänzenden Texten]</ref>
</div>
 
1917 richtete er auf Vermittlung und in Zusammenarbeit mit [[Ludwig Polzer-Hoditz]] und [[Otto Graf von Lerchenfeld]] Memoranden an die österreichische und deutsche Regierung zu einem Friedensangebot der [[wikipedia:Mittelmächte|Mittelmächte]], welches im Geiste der sozialen Dreigliederung eine wirksame Alternative zu dem verhängnisvollen [[14-Punkte-Programm]] zur Selbstbestimmung der Nationen des amerikanischen Präsidenten [[Woodrow Wilson]] hätte bilden können. Der ehemalige Kabinettschef des österreichischen Kaisers Karl, Arthur Polzer-Hoditz machte diesen im November 1917 mit der Idee der Dreigliederung bekannt. Er wurde aufgefordert das ganze System der Dreigliederung in einer Denkschrift niederzulegen. Im Februar 1918 übergab er diese dem Kaiser und informierte noch am selben Tag den damaligen Ministerpräsidenten Seidel umfassend über den Inhalt der Ausarbeitung. Eine Reaktion blieb jedoch aus. <ref>Siehe: Renate Riemeck, ''Mitteleuropa. Bilanz eines Jahrhunderts'', Fischer Taschenbuch, Frankfurt am Main 1983, S. 145</ref>
 
Der wesentliche Grund für die negative Bewertung der Wilsonschen Thesen ist das dort postulierte [[Selbstbestimmungsrecht der Völker]]. In diesem sah Steiner eine illusionäre Idee, die im Gegensatz zu ihrer vordergründigen Plausibilität eine Epoche des Nationalismus und Rassismus einleiten würde. Dieser, in einer immer mehr von vielfältigen kulturellen und ethnischen Zugehörigkeiten geprägten gesellschaftlichen Wirklichkeit, zerstörerischen Idee stellte er das „Selbstbestimmungsrecht des Individuums“ entgegen.<ref>Siehe dazu: Jens Heisterkamp (Hrsg.), ''Die Jahrhundertillusion. Wilsons Selbstbestimmungsrecht der Völker, Steiners Kritik und die Frage der nationalen Minderheiten heute'', Frankfurt am Main 2002</ref>
 
Nach dem Ersten Weltkrieg versuchte er mit dem Unternehmer [[Emil Molt]] einige Jahre lang im Rahmen des Bundes für Dreigliederung Mitstreiter zu finden, um diese Idee in Deutschland zu verwirklichen, konkret zunächst 1919 in Württemberg.
 
Im Zuge dieser Bemühungen kam es zur Begründung der ersten [[Waldorfschule]]. Die Dreigliederung sollte in der Unsicherheit nach dem Ersten Weltkrieg den Strömungen des [[Nationalismus]] und des [[Kommunismus]] entgegenwirken und den [[Kapitalismus]] eindämmen.
1921 gab es in Oberschlesien einen weiteren Versuch, öffentlich für die Konzeption der sozialen Dreigliederung zu wirken, um mit der Etablierung eines freien Geisteslebens die nationalen Gegensätze zu überwinden und das Auseinanderbrechen des Landes zu verhindern (Oberschlesische Aktion des Bundes für Dreigliederung). Auch dieser Aktion war kein Erfolg beschieden, aber es dürfte ihr mit zu verdanken sein, dass das Land nicht in einem Bürgerkrieg versank.
 
Als Steiner sah, dass er in der damaligen Nachkriegssituation in Mitteleuropa die Soziale Dreigliederung nicht realisieren konnte, beendete er seine diesbezüglichen Aktivitäten und beschränkte sich darauf, die Ideen der Dreigliederung in Vorträgen und Seminaren weiter zu entwickeln. Nachdrücklich wies er darauf hin, dass die Zukunft eine dreigliedrige Entwicklung des sozialen Organismus in Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit in jedem Falle bringen werde, entweder durch Einsicht künftiger Generationen bewerkstelligt oder durch unvorstellbare Katastrophen erzwungen.
 
Die Erinnerung an dieses Leitbild blieb weitgehend nur in anthroposophischen Kreisen lebendig und führte auch dort nach Rudolf Steiners Tod bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts ein eher randständiges Dasein.
 
Im Zuge der 68er-Bewegung gab es eine bedeutsame Renaissance der Dreigliederungsbewegung, getragen von einer kleinen Minderheit der damals „Bewegten“, die jedoch, trotz größter Bemühungen um Öffentlichkeit, in der herrschenden Medienöffentlichkeit kaum zu Wort gekommen oder wahrgenommen wurde.
 
[[Folkert Wilken]] und [[Hans-Georg Schweppenhäuser]] entwickelten in dieser Zeit sehr grundlegende Ansätze, etwa, wie die [[Kapitalneutralisierung]] oder wie die Zähmung des [[Geldwesen]]s zu bewerkstelligen sei.
 
In verschiedenen außerparlamentarischen Gesprächskreisen, Gruppierungen und Einrichtungen Westdeutschlands, der Schweiz, Österreichs, der Niederlande und Skandinaviens wurde die ideelle Übereinstimmung des sozialen und emanzipatorischen Gedankenguts von Denkern wie dem jungen [[Karl Marx|Marx]], [[Voltaire]], [[Rosa Luxemburg]] mit den Idealen der sozialen Dreigliederung gewürdigt, diskutiert und herausgestellt. Begeisterung für den Prager Frühling, für die von [[Eugen Löbl]] formulierte Forderung, ''„den Sozialismus mit dem großen Programm der Freiheit [zu] verbinden“'', gab diesen Gruppierungen enormen Auftrieb. [[Rudi Dutschke]] wusste um diese Zusammenhänge. Sein Wille zur Zusammenarbeit konnte durch das Attentat und seinen späteren frühen Tod leider nicht realisiert werden.
 
[[Wilfried Heidt]] vom Republikanischen Club Lörrach und [[Peter Schilinski]] vom Republikanischen Club Sylt ergriffen 1969 mit ihren Mitarbeitern die Initiative zur Begründung eines Internationalen Kulturzentrums als Begegnungsstätte aller Menschen, die an der Zielsetzung eines „dritten Weges“ zwischen westlichem Kapitalismus und östlichem Staatssozialismus (und dazu zählten sich auch die „Dreigliederer“) interessiert sind. Als dann mit Beginn der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts diese Begegnungsstätte als [[Internationales Kulturzentrum Achberg]] im Geiste „aktiver Toleranz“ ihre Arbeit aufnehmen konnte, fand dort – neben vielen anderen bedeutsamen Begegnungen etwa mit Emigranten des Prager Frühlings oder der russischen Opposition – auch innerhalb der „Dreigliederer“ ein wichtiger und beflügelnder Brückenschlag der Generationen statt. Noch lebende Zeitzeugen und Mitstreiter der ersten Dreigliederungsbewegung nach dem Ersten Weltkrieg schlossen sich mit jungen Menschen, die diese Ideale weiterführen wollten, zusammen. Im Rahmen entsprechender Arbeitstagungen des Internationalen Kulturzentrums [[Achberg]] erfuhren die Zielvorstellungen eines freien Geisteslebens sowie der Gleichheit im Rechtsleben eine aktuelle Konkretisierung in der Forderung nach gesichertem, freien und gleichberechtigtem Zugang meinungsbildender Initiativen zu den Massenmedien, als Voraussetzung der Einführung von Elementen [[Direkte Demokratie|direkter Demokratie]] mit Volksinitiativen und Volksabstimmungen zur Ergänzung der parlamentarischen Demokratie. Des Weiteren spielte, angesichts einer unkontrollierten internationalen Kapitalmacht, die Frage eines neu geordneten, unabhängigen, jedoch demokratisch legitimierten und am Gemeinwohl orientierten Geldwesens eine wachsende Rolle.
 
Ausgangspunkt hierfür bildeten vor allem die Ideen [[Wilhelm Schmundt]]s (1898–1992). Wilfried Heidt, damals Leiter des Achberger Instituts für Sozialforschung, förderte federführend und moderierend während der 70er Jahre die geistige Zusammenarbeit einer Kerngruppe von Menschen mit Wilhelm Schmundt, dem Künstler [[Joseph Beuys]] und vielen Mitarbeitern und Gästen des Internationalen Kulturzentrums. Die damals vertiefend erarbeiteten Urbilder eines zeitgemäßen Geldbegriffs bildeten das detaillierte geistige Fundament jener späteren prägnanten Kurzformel: ''Kunst = Kreativität = Kapital'', mit der Joseph Beuys, der Wilhelm Schmundt seinen „großen Lehrer“ genannt hatte, auf die Kernpunkte einer alternativen Geldordnung aufmerksam machen wollte.
 
Seitdem hatte Joseph Beuys wesentlich dazu beigetragen, dass Positionen der sozialen Dreigliederung immer wieder auch in die Öffentlichkeit getragen wurden. Er hatte den Grundgedanken der Dreigliederung im Rahmen eines erweiterten Kunstbegriffs in seine Idee der [[Soziale Plastik|Sozialen Plastik]] integriert. Nach Beuys können ''„alle Fragen der Menschen (...) nur Fragen der Gestaltung sein“''. Dieser neue Kunstbegriff bezieht sich ''„auf alles Gestalten in der Welt. Und nicht nur auf künstlerisches Gestalten, sondern auch auf soziales Gestalten, [...] oder auf andere Gestaltungsfragen und Erziehungsfragen“''.<ref>Gespräch zwischen J. Beuys, B. Blume und H. G. Prager vom 15. November 1975, veröffentlicht in der Rheinischen Bienenzeitung, Heft 12/1975</ref>
 
Im April 1989 veröffentlichte [[Rolf Henrich]] in der Bundesrepublik sein in der DDR geschriebenes Buch ''Der vormundschaftliche Staat – Vom Versagen des real existierenden Sozialismus''. Es wurde zu einem der wichtigen Texte der Bürgerbewegung. Hierin analysierte er die Wirklichkeit der gesellschaftlichen Situation und konstatierte den ''„kulturellen Niedergang der sozialistischen Gesellschaft“''.<ref>Henrich, ''Der vormundschaftliche Staat'', Reinbek 1989, S. 316.</ref> Henrich stellte die Dreigliederung und seine Vision eines neu gestalteten blockfreien, anationalen Mitteleuropa vor:''„Allerdings böte, was die inneren Verhältnisse betrifft, die Dreigliederung des sozialen Organismus und die Selbstverwaltung seiner Glieder wohl die besten Möglichkeiten, um die ‚verhärtete Haut‘ endlich abzulegen, damit sich die bisher durch den Staat in der Mitte und im Osten Europas nach innen zurückgeworfenen Kräfte in einen freien menschlichen Austausch einbringen könnten.“''<ref>AaO, S. 303.</ref>
 
Heutzutage gibt es eine Vielzahl kleiner und großer Initiativen, die die Ideen der sozialen Dreigliederung propagieren und teilweise auch umzusetzen versuchen. 2003 erhielten mit [[Nicanor Perlas]], Vertreter der philippinischen Zivilgesellschaft und [[Ibrahim Abouleish]], Begründer der [[Sekem]]-Farm in Ägypten, zwei Menschen bzw. Organisationen den [[wikipedia:Right Livelihood Award|Alternativen Nobelpreis]], die das Leitbild der sozialen Dreigliederung teilen und propagieren. In Deutschland arbeitet etwa die [[GLS Gemeinschaftsbank|GLS Bank Bochum]] auf Grundlage der sozialen Dreigliederung.
 
== Abgrenzung von anderen sozial- und gesellschaftstheoretischen Konzepten ==
Die Grundidee der Dreigliederung scheint intuitiv leicht nachvollziehbar, Wirtschaft und Politik zeigen sich heute jedem als eigenständige Bereiche des sozialen Lebens (obwohl miteinander verquickt), für die jeweils unterschiedliche Regeln des Handelns gelten. Der Kulturbereich ist schwieriger zu fassen, ergibt sich aber irgendwie als das andere des sozialen Lebens, das nicht (oder nicht nur) ökonomisch oder rechtlich/politisch geprägt ist. Traditionell werden [[Kunst]], [[Wissenschaft]] und [[Religion]] dem Kulturbereich zugeordnet.
 
Schon [[Max Weber]] ermittelte unterschiedliche "Sphären" des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens, die den Menschen jeweils ganz unterschiedliche Sinnhorizonte für Situationsbewertung und angemessenes soziales Handeln vorgeben. [[Talcott Parsons]] unterschied vier Subsysteme der Gesellschaft Wirtschaft, Politik, Kultur und Gemeinwesen, die jeweils unverzichtbare Funktionen für die Gesamtgesellschaft wahrnehmen. [[wikipedia:Daniel Bell (Soziologe)|Daniel Bell]] differenziert zwischen einem ökonomisch-technologischen, politischen und kulturellen Bereich. Für [[Niklas Luhmann]] sind das Rechtsystem und das Politiksystem unterschiedliche eigenständige Bereiche, für das Kulturgebiet beobachtet er eine ganze Reihe selbstständiger "[[Autopoiesis|autopoietischer]]" Systeme, wie etwa das Erziehungssystem oder die Massenmedien.
 
Damit ist die Aufgabe gestellt, das "Eigentliche" der Dreigliederungsidee Rudolf Steiners schärfer herauszuarbeiten.
 
<div style="margin-left: 20px;">
"Ich halte den Luhmann für den Philosophen des Unwesentlichen, denn er macht ja alles Wesentliche zu einem Surrogat. Zu einem Vorgestellten. ... Oder ich könnte auch sagen, Luhmann ist für mich jemand des „Dran vorbei“, ja? Ein Organismus ist etwas total anderes, als ein System. Aber alle Leute lieben heute das System. Das System tut. Na, das eignet sich wunderbar. Alle Moleküle versammeln sich im System und das System beschließt, ja? Das System beschließt also jetzt machen wir den aufrechten Menschen oder wir machen die Qualle oder so. Na, Unsinn ist das!" ([[Konrad Schily]] 2010 in einem Interview<ref>zitiert nach http://www.dreigliederung.de/essays/2010-08-001.html: Thomas Brunner, Ralf Gleide und Clara Steinkellner im Gespräch mit Dr. Konrad Schily, Witten, 17.8.2010. Eine gekürzte Fassung ist in Die Drei, Ausgabe 2011/1 erschienen.</ref><ref>Vergleiche auch zum Thema des Interviews den Artikel in der taz: Die Bildung kennt ihre Grenzen nicht, 17.02.2004, von Dirk Baecker (Dirk Baecker ist Luhmannianer) [http://www.taz.de/1/archiv/archiv/?dig=2004/02/17/a0218]).</ref>)
</div>


Diese luziferischen Wesenheiten, die dadurch an den Schüler
Neben den unterschiedlichen Einteilungen und der Verwirrung, was denn jeweils unter Sphären, Bereichen, Organismen, Strukturen oder Systemen, ihrer Autonomie und ihrem Zusammenwirken präzise zu verstehen ist, herrscht auch Uneinigkeit, inwieweit die soziale Dreigliederung bereits verwirklicht ist, oder wo schon in der gesellschaftlichen Entwicklung ein bemerkenswerter Fortschritt im Sinne dieser Idee festzustellen ist. Ein ehemaliger Bezirkspräsident Baden-Württembergs konnte sogar zu der Ansicht kommen: "Wir haben die Dreigliederung bereits!", und meinte damit die realexistierende [[wikipedia:soziale Marktwirtschaft|soziale Marktwirtschaft]] der Bundesrepublik Ende der 80er Jahre.<ref>Interview in Info3 (?)</ref>
zerstörerisch herantreten, offenbaren sich dem Hellseher als bestimmte
 
Scharen, deren Anführer Samael ist. Diese Wesenheiten,
[[Diether Lauenstein]] hält die frühen systemtheoretischen Auffassungen Luhmanns (die sich allerdings von seiner späteren Systemtheorie (seit "[[wikipedia:Soziale Systeme (1984)|Soziale Systeme" (1984)]] in wesentlichen Punkten unterscheiden)) für mit der Dreigliederungsidee identisch, jedenfalls das gleiche meinend, und sieht "erfolgversprechende Entwicklungen":
die nichts Menschenähnliches haben, sind für das Geistesauge
 
immer wahrnehmbar. Haben wir beim Aufwachen das Gefühl
<div style="margin-left: 20px;">
des Ekels, wie es häufig der Fall ist besonders beim esoterischen
"Wir haben uns zu besinnen, ob wir nur Erzeuger und Verbraucher zu sein wünschen, oder ob wir auch andere unabdingbare Ziele haben. Wenn solches der Fall ist, dann müssen wir auch diesen Zielen kräftige allgemeine Formen verleihen. Den Hinweis auf eine neue erfolgversprechende Entwicklung geben heute Luhmanns vier Kommunikationsmittel der Gesellschaft - Liebe, Geld, Macht und Wahrheit -, die jedes, außer der Liebe, eine eigene ihr angemessene und ziemlich selbständige Organisation bilden können. Vor einem halben Jahrhundert regt Steiner '''dasselbe''' an als '[[Dreigliederung des sozialen Organismus]]'" (Lauenstein: in 'Das Ich und die Gesellschaft', S. 329, (Hervorh. nicht i. Orig.))
Schüler, so ist ein solches Empfinden fast immer auf den Egoismus
zurückzuführen, der oft unerkannt tief in den unterbewußten
Seelentiefen sitzt." {{Lit|{{G|266b|129f}}}}
</div>
</div>


== Anmerkungen ==
Abgesehen davon, dass die Gleichsetzung Lauensteins von Steiners Dreigliederungsidee und Luhmanns Systemtheorie ein Missverständnis zu sein scheint (das an anderer Stelle näher zu untersuchen ist<ref>Für ein tieferes Verständnis des Eigentlichen der Dreigliederungsidee scheint die Kontrastierung mit der frühen Systemtheorie Luhmanns, mit der Systemtheorie Talcott Parsons, der Kritik an ihr, und mit der damaligen [[Habermas]]-Luhmann-Debatte (1971) lohnender als mit der späteren Systemtheorie Luhmanns. Ein deutscher Soziologe, der gegen Luhmann an Parsons Konzept festhält und es weiter ausgearbeitet hat, ist [[wikipedia:Richard Münch|Richard Münch]]. Vgl. dazu auch den Artikel über [[Niklas Luhmann]] in diesem Anthrowiki.</ref>) , findet sich in den Zitaten von Konrad Schily und Diether Lauenstein auch eine Gemeinsamkeit. Schily betont, ein Organismus sei etwas total anderes als ein System. Zudem sagt er, daß ein System keine Fähigkeit zur (Selbst-)gestaltung habe. Lauenstein spricht von "kräftigen allgemeinen Formen", die wir unseren Zielen verleihen müssen. Damit scheint angedeutet, dass man den sozialen Organismus im Sinne der Dreigliederung als ein Gestaltungsprodukt anzusehen hat, das im Gegensatz zu verfestigten sozialen Strukturen und verselbständigten Systemen (Max Weber spricht vom "stählernen Gehäuse der Hörigkeit"), seine Gestaltbarkeit nicht verliert, und einer jeden (sachgerechten) Umgestaltung, die Ausdruck des Wollens einer sozialen Gemeinschaft ist, sich nicht widersetzt. <ref>Es gibt dazu eine Anmerkung von Steiner, daß soziale Institutionen, also auch eine Waldorfschule, die Tendenz haben, in ihren Formen zu erstarren, unlebendig zu werden. Das Ergebnis davon ist dann die Organisation von der Art, wie sie Schily kritisiert. Um es nicht zu solcher System- bzw. Organisationsbildung, Verknöcherung kommen zu lassen, gilt es fortwährend dagegen anzukämpfen<Quelle> ... Es wäre dann insofern auch auch ganz falsch, die Waldorfschule mit so einer Organisation zu identifizieren. Die Organisation könnte so allenfalls etwas sein, auf das sich die Waldorfschule stützt, wie auf ein Skelett gewissermaßen. </ref>


<references/>
== Verschiedene Ebenen zur Umsetzung der Sozialen Dreigliederung ==
 
Entsprechend den Dimensionen sozialen Handelns gibt es unterschiedliche Ebenen zur Umsetzung der Idee von der Dreigliederung des sozialen Organismus. Es sind dies die folgenden:
 
<poem>
- [[mikrosozial]]e Ebene
 
- [[mesosozial]]e Ebene
 
- [[makrosozial]]e Ebene
</poem>
 
[[Mikrosozial]] ist das Verhältnis von Mensch zu Mensch, etwa in einer Leih- und Schenkgemeinschaft.
Eine Einzelne Einrichtung zu schaffen, etwa eine [[Waldorfschule]] ist demnach [[mesosozial]], größere Arbeitszusammenhänge zu schaffen, auch etwa eine (teilautonome) Lebens- und Arbeitsgemeinschaft ist demnach ebenfalls [[mesosozial]], die Gesamtidee der [[Soziale Dreigliederung|Sozialen Dreigliederung]] zu realisieren ist schließlich [[makrosozial]] angesiedelt.<ref>Dieter Brüll: Der Anthroposophische Sozialimpuls, Vlg. für Anthroposophie, Dornach 2012, S. 9 - 10</ref>
 
== Wachsender Organismus vs. künstliche Organisiertheit ==
"Ebensowenig kann man davon sprechen, daß man organisieren soll,
damit die Dreigliederung herauskäme. Was ein Organismus ist, das
organisiert man eben nicht; das wächst. Es ist ja gerade das Wesen des Organismus, daß man ihn nicht zu organisieren hat, daß er sich selbst organisiert. Was man organisieren kann, ist kein Organismus." {{G|339|28}}
 
Es "bekommt dasjenige, was wirtschaftliche Organisation ist, zuerst eine gewisse Verwaltung im rechtlichen Sinn, indem die Städte immer mehr und mehr auftauchen und die Städte nun
dieses wirtschaftliche Leben zunächst organisieren, während es früher gewachsen ist, als die Dorfgemeinden tonangebend waren." {{G|339|29}}
 
"Aber geradeso wie in einem Organismus jede Einzelheit notwendig
so geformt ist, wie sie eben geformt ist, so ist in der Welt, in der wir leben und an der wir mitgestalten, alles so zu formen, wie es im Sinne des Ganzen an seinem Orte geformt werden muß." {{G|339|30}}
 
"Dann ist man so weit, daß man nun auseinandersetzen
kann, wie das geistige Leben wiederum Realität gewinnen
muß, weil es ja zur Ideologie wirklich geworden ist. Wenn
man vom Geiste nur Ideen hat, nicht den Zusammenhang mit dem
wirklichen geistigen Sein und Wesen, dann ist es eben eine Ideologie.
So bekommt man von da aus die Brücke zu dem Gebiet, auf dem man
eine Vorstellung hervorrufen kann von der Realität des geistigen Lebens.
Und dann wird es einem möglich, darauf hinzuweisen, wie das
geistige Leben eben eine in sich geschlossene Realität, nicht ein Produkt
des wirtschaftlichen Lebens, nicht eine bloße Ideologie ist, sondern
ein in sich selbst gegründetes Reales ist. (...) Wenn das geistige Leben nur eine Ideologie ist, so strömen eben
diese Ideen herauf aus dem wirtschaftlichen Leben. Da muß man sie
organisieren, da muß man ihnen eine künstliche Wirksamkeit und Organisation
verschaffen. Das hat ja auch der Staat getan. In dem Zeitalter,
wo das geistige Leben in Ideologie verdunstete, hat der Staat es
in die Hand genommen, um der Sache wenigstens die Realität, die man
nicht in der geistigen Welt selber erlebt hat, zu geben." {{G|339|60}}f.
 
"Das Geistesleben aber ist, wenn man ihm gegenübersteht
als einem Elemente, das auf sich selbst gebaut ist, ein sehr strenges
Element, ein Element, demgegenüber man fortwährend seine Freiheit
bewahren muß, das deshalb nicht anders als auch in der Freiheit organisiert
werden darf. Lassen Sie einmal eine Generation ihr Geistesleben
freier entfalten und dann dieses Geistesleben organisieren, wie sie
es will: es ist die reinste Sklaverei für die nächstfolgende Generation.
Das Geistesleben muß wirklich, nicht etwa bloß der Theorie nach, sondern
dem Leben nach, frei sein. Die Menschen, die darinnenstehen,
müssen die Freiheit erleben. Das Geistesleben wird zur großen Tyrannei,
wenn es überhaupt auf der Erde sich ausbreitet, denn ohne daß
eine Organisation eintritt, kann es sich nicht ausbreiten, und wenn eine
Organisation eintritt, wird sogleich die Organisation zur Tyrannin.
Daher muß fortwährend in Freiheit, in lebendiger Freiheit gekämpft
werden gegen die Tyrannis, zu der das Geistesleben selber neigt." {{G|339|72}}
 
== Die Zukunft des sozialen Organismus ==
 
"Lange Zeit hat gepocht an das Tor der wichtigsten menschlichen Erwägungen und Entschlüsse die soziale Frage. Jetzt ist sie eingedrungen in das Haus der Menschheit. Sie kann nicht wieder hinausgeworfen werden, denn sie ist in gewisser Beziehung der Menschheitsentwicklung gegenüber eine Zauberin. Sie wirkt nicht nur auf das Äußere des Menschheitsgefüges, sie wirkt so, dass die Menschen vor der Notwendigkeit stehen, entweder umzudenken oder zu dem schon vorhandenen Unglück ein immer vermehrteres Unglück zu fügen." (Lit.: [[GA 328]], Vortrag vom 12.02.1919).
In gewisser Weise kann gesagt werden, von der Selbst-Befähigung der Menschheit die [[Soziale Dreigliederung]] als die "[[Christus|Christus-gemäße]] Gestalt" (Rudolf Steiner) des sozialen Organismus einmal zu erkennen und zum zweiten, wenigstens modellhaft in irgendeinem Erdengebiet aufzubauen, hängen in gewisser Weise auch künftige, die Menschheit zum lebensbewahrenden Fortschritt befähigende Erfindungen ab, die das künftige Leben auf diesem Planeten Erde
angesichts der fortschreitenden Zerfallskräfte durch die menschliche Nutzung der [[Atomkraft]] und weitere technische Machinationen erst weiter ermöglichen werden.<ref>Vgl. Peter Tradowsky: Das Mysterium von Golgatha, Radioaktivität und Atomkraft, Vlg. für Anthroposophie, Dornach 2011, S. 49 ff und Peter Tradowsky: Die Dreigliederung als die "Christus gemäße Gestalt" des sozialen Organismus und die Widersachermächte, Freie Vereinigung für Anthroposophie - MORGENSTERN, Berlin 2007, S. 8 ff</ref>
 
Damit ist ausgesprochen, dass die [[Soziale Dreigliederung]] im Sinne [[Rudolf Steiner]]s nicht eine bloße Theorie, sondern eine pure Entwicklungsnotwendigkeit ist.


== Literatur ==
== Literatur ==
* Joseph Dan: ''Samael, Lilith, And the Concept of Evil in Early Kabbalah''. In: ''AJS Review'' 5, 1980. S. 17-41. [http://www.scribd.com/doc/9919409/Samael-Lilith-And-the-Concept-of-Evil-in-Early-Kabbalah Online]
=== Werke Rudolf Steiners zur Sozialen Frage und zur Sozialen Dreigliederung ===
* [[Gershom Scholem]]: ''Samael''. In: [[Wikipedia:Encyclopaedia Judaica|Encyclopaedia Judaica]] Band 17. S. 714-715. [http://www.jewishvirtuallibrary.org/jsource/judaica/ejud_0002_0017_0_17378.html Online in der Jewish Virtual Library]
* [[GA 23| Die Kernpunkte der sozialen Frage in den Lebensnotwendigkeiten der Gegenwart und Zukunft (GA 23)]]
* [[Wikipedia:Hermann Leberecht Strack|Hermann Leberecht Strack]] und [[Wikipedia:Paul Billerbeck|Paul Billerbeck]]: ''Kommentar zum Neuen Testament aus Talmud und Midrasch''. München 1922. S 136–149.  
* [[GA 24| Aufsätze über die Dreigliederung des sozialen Organismus und zur Zeitlage (GA 24)]]
* Rudolf Steiner: ''Aus den Inhalten der esoterischen Stunden, Band II: 1910 – 1912'', [[GA 266/2|GA 266b]] (1996), ISBN 3-7274-2662-4 {{Schule|266b}}
* [[GA 76| Sozialwissenschaft und soziale Praxis, 5. Vortrag u. folgendes (GA 76, 1921, S. 167-240) ]]
* [[GA 83| Westliche und östliche Weltgegensätzlichkeit, (GA 83) (1981) ]]
* [[GA 185a|Entwicklungsgeschichtliche Unterlagen zur Bildung eines sozialen Urteils (GA 185a)]]
* [[GA 186| Die soziale Grundforderung unserer Zeit in geänderter Zeitlage (GA 186)]]
* [[GA 188| Menschenwissenschaft und Sozialwissenschaft (GA 188)]]
* [[GA 189| Die soziale Frage als Bewußtseinsfrage (GA 189)]]
* [[GA 190| Vergangenheits- und Zukunftsimpulse im sozialen Geschehen (GA 190)]]
* [[GA 191|Soziales Verständnis aus geisteswissenschaftlicher Erkenntnis (GA 191)]]
* [[GA 192|Geisteswissenschaftliche Behandlung sozialer und pädagogischer Fragen (GA 192)]]
* [[GA 193|Der innere Aspekt des sozialen Rätsels (GA 193)]]
* [[GA 196|Geistige und soziale Wandlungen in der Menschheitsentwickelung (GA 196)]]
* [[GA 197|Gegensätze in der Menschheitsentwickelung (GA 197)]]
* [[GA 198|Heilfaktoren für den sozialen Organismus (GA 198)]]
* [[GA 199|Geisteswissenschaft als Erkenntnis der Grundimpulse sozialer Gestaltung (GA 199)]]
* [[GA 328|Die soziale Frage (GA 328)]]
* [[GA 329|Die Befreiung des Menschenwesens als Grundlage für eine soziale Neugestaltung (GA 329)]]
* [[GA 330|Neugestaltung des sozialen Organismus (GA 330)]]
* [[GA 331|Betriebsräte und Sozialisierung (GA 331)]]
* [[GA 331a|Arbeiterräte im Sinne der Dreigliederung des sozialen Organismus (GA 331a)]]
* [[GA 331b|Kulturräte und Sozialisierung. Räteorganisation im Sinne der Dreigliederung des sozialen Organismus (GA 331b)]]
* [[GA 332a|Soziale Zukunft (GA 332a)]]
* [[GA 333|Gedankenfreiheit und soziale Kräfte. Die sozialen Forderungen der Gegenwart und ihre praktische Verwirklichung (GA 333)]]
* [[GA 334|Vom Einheitsstaat zum dreigliedrigen sozialen Organismus (GA 334)]]
* [[GA 335|Die Krisis der Gegenwart und der Weg zu gesundem Denken (GA 335)]]
* [[GA 337a|Soziale Ideen – Soziale Wirklichkeit – Soziale Praxis. Band I: Frage- und Studienabende des Bundes für Dreigliederung des sozialen
Organismus in Stuttgart (GA 337a)]]
* [[GA 337b|Soziale Ideen – Soziale Wirklichkeit – Soziale Praxis. Band II: Diskussionsabende des Schweizer Bundes für Dreigliederung des
sozialen Organismus (GA 337b)]]
* [[GA 338|Wie wirkt man für den Impuls der Dreigliederung des sozialen Organismus? (GA 338)]]
* [[GA 339|Anthroposophie, soziale Dreigliederung und Redekunst (GA 339)]]
* [[GA 340|Nationalökonomischer Kurs (GA 340)]]
* [[GA 341|Nationalökonomisches Seminar (GA 341)]]
* [[GA 36|Die Falsche und die wahre Dreigliederung des Sozialen Organismus (GA 36, S. 40-43)]]
*Rudolf Steiner; Spitta, Dietrich (Hrsg.): ''Soziale Frage und Anthroposophie'', (Themen aus dem Gesamtwerk Nr. 13), Verlag Freies Geistesleben, TB, 1985, ISBN 3772500838 (Neuauflage 2011 ISBN 3772521134)
 
=== Relevantes aus den Beiträgen zur Rudolf Steiner Gesamtausgabe ===
* [[Beiträge]] zur Rudolf Steiner Gesamtausgabe Nr. 11, 1963, [http://fvn-archiv.net/PDF/Beitraege/BE-011-1963.pdf S. 16f. (Rudolf Steiner: Welchen Sinn hat die Arbeit des modernen Proletariers?, Konzept für einen öffentlichen Vortrag, gehalten am 8. März 1919) pdf]
*[[Beiträge]] zur Rudolf Steiner Gesamtausgabe Nr. 13, 1965, [http://fvn-archiv.net/PDF/Beitraege/BE-013-1965.pdf S. 16-28, (Rudolf Steiner: Notizbucheintragung 1918, u.a.) pdf]
*[[Beiträge]] zur Rudolf Steiner Gesamtausgabe Nr. 15, 1966, [http://fvn-archiv.net/PDF/Beitraege/BE-015-1966.pdf S. 1-14, 20-23, (Rudolf Steiner: Aufzeichnung zur sozialen Frage 1919, u.a.) pdf]
*[[Beiträge]] zur Rudolf Steiner Gesamtausgabe Nr. 21, 1968, [http://fvn-archiv.net/PDF/Beitraege/BE-021-1968.pdf S. 13-16, (Rudolf Steiner: Notizen) pdf]
*[[Beiträge]] zur Rudolf Steiner Gesamtausgabe Nr. 23, 1968, [http://fvn-archiv.net/PDF/Beitraege/BE-023-1968.pdf S. 23f., (Rudolf Steiner: Notizen) pdf]
*[[Beiträge]] zur Rudolf Steiner Gesamtausgabe Nr. 24/25, 1969, [http://fvn-archiv.net/PDF/Beitraege/BE-024.025-1969.pdf (50 Jahre "Die Kernpunkte der sozialen Frage" 1919 - 1969) pdf]
*[[Beiträge]] zur Rudolf Steiner Gesamtausgabe Nr. 27/28, 1969, [http://fvn-archiv.net/PDF/Beitraege/BE-027.028-1969.pdf (1919 - das Jahr der Dreigliederungsbewegung und der Gründung der Waldorfschule) pdf]
*[[Beiträge]] zur Rudolf Steiner Gesamtausgabe Nr. 39, 1972, [http://fvn-archiv.net/PDF/Beitraege/BE-039-1972.pdf (West-Ost-Kongress und soziale Dreigliederung) pdf]
*[[Beiträge]] zur Rudolf Steiner Gesamtausgabe Nr. 41, 1973, [http://fvn-archiv.net/PDF/Beitraege/BE-041-1973.pdf S. 1-12 (Notizen zu GA 192) pdf]
*[[Beiträge]] zur Rudolf Steiner Gesamtausgabe Nr. 60/61, 1978, [http://fvn-archiv.net/PDF/Beitraege/BE-061.062-1978.pdf S. 48-54 pdf]
*[[Beiträge]] zur Rudolf Steiner Gesamtausgabe Nr. 88, 1985, [http://fvn-archiv.net/PDF/Beitraege/BE-088-1985.pdf (Die soziale Frage - Vor 66 Jahren: Dreigliederungszeit) pdf]
*[[Beiträge]] zur Rudolf Steiner Gesamtausgabe Nr. 93/94, 1986, [http://fvn-archiv.net/PDF/Beitraege/BE-093.094-1986.pdf S. 4-41, (Polnisch oder deutsch? Oberschlesien, ein Schulbeispiel für die Notwendigkeit der Dreigliederung) pdf]
*[[Beiträge]] zur Rudolf Steiner Gesamtausgabe Nr. 103, 1989, [http://fvn-archiv.net/PDF/Beitraege/BE-103-1989.pdf (Alle Macht den Räten? Rudolf Steiner und die Betriebsrätebewegung 1919 Vorträge - Berichte - Dokumente) pdf]
*[[Beiträge]] zur Rudolf Steiner Gesamtausgabe Nr. 106, 1991, [http://fvn-archiv.net/PDF/Beitraege/BE-106-1991.pdf S. 43-62, (Aus der Geschichte der Dreigliederungsbewegung - Dreigliederung in der Diskussion - Juli 1919) pdf]
 
=== Weitere Literatur ===
 
==== Einführungen, Grundlagen, Allgemeines ====
*Bos, Lex: Was ist Dreigliederung...?, 2.Aufl., Verlag am Goetheanum, 1992
*Brüll, Dieter (*1922): Der anthroposophische Sozialimpuls, Einführung in anthroposophische Themen Bd. 2, Novalis Verlag, 1984 (Neuauflage: Vlg. für Anthroposophie, 2012)
*Hardorp, Benediktus: Anthroposophie und Dreigliederung, Verlag Freies Geistesleben, 1986 Was meint sozialer Organismus?
*Kloss, Heinz: Selbstverwaltung und die Dreigliederung des sozialen Organismus, Bd.3, Vittorio Klostermann, 1983
*König, Karl: ''Mensch unter Menschen werden: Über die soziale Dreigliederung (Karl König Werkausgabe Abt. 5)'', Ein Aufsatz aus dem Jahr 1944 und acht Vorträge zu Ostern und Michaeli 1964 in Föhrenbühl und Brachenreuthe, hrsg. v. Richard Steel, ISBN 978-3-7725-2405-9
*Leber, Stefan (*1937):  Selbstverwirklichung, Mündigkeit, Sozialität, Fischer Tb Verlag, 1982
*Leber, Stefan (*1937): Das Soziale Hauptgesetz, Band 1, Verlag Freies Geistesleben, 1986 (Reihe Sozialwissenschaftliches Forum, Herausgeber Stefan Leber)
*Leinhas, Emil (1878-1967): Zur Dreigliederung des sozialen Organismus, Bürger-Verlag Alfons Bürger, 1946
*Lindenau, Christof: Soziale Dreigliederung: Der Weg zu einer lernenden Gesellschaft, Verlag Freies Geistesleben, 1983
*Luttermann, J.:''Dreigliederung des sozialen Organismus: Grundlinien der Rechts- und Soziallehre Rudolf Steiners'', Frankfurt/M.;Bern;New York; Paris: Lang, 1990 (Europäische Hochschulschriften: Reihe 31, Politikwissenschaft; Bd. 162) Zugl.: Göttingen, Univ., Diss.: 1989.
*Strawe, Christoph: Soziale Dreigliederung, Verlag am Goetheanum, 1989
*Schilinski, Peter: Kommentare zu den "Kernpunkten der sozialen Frage", Jedermann Verlag
*Schmundt, Wilhelm (1898-1992): Erkenntnisübungen zur Dreigliederung des sozialen Organismus, Achberger Verlag, 1982/2003(2)
*Schmundt, Wilhelm: Der soziale Organismus in seiner Freiheitsgestalt, FIU-Verlag, 1993
 
 
==== Geistesleben ====
*Leber, Stefan (*1937): Die Sozialgestalt der Waldorfschule, Verlag Freies Geistesleben, 2. Aufl. 1978
*Schily, Konrad: Der staatlich bewirtschaftete Geist, Wege aus der Bildungskrise, ECON Verlag, 1993,
*Wilken, Folkert (1890-1981): Das Kapital und die Zukunft, Novalis Verlag 1981
*Wilken, Folkert: Das Kapital – sein Wesen, seine Geschichte und sein Wirken, Novalis Vlg. 1976
 
==== Rechtsleben ====
*Boos, Roman (Hrsg.): Landwirtschaft und Industrie - Neuordnung des Bodenrechtes als soziale Forderung der Gegenwart, Forschungsring für biologisch-dynamische Wirtschaftsweise, 1957
*Denzlinger, Karl-Heinz (*1930): Auf der Suche nach dem Rechtsstaat Mitteleuropas, Verlag am Goetheanum, 1990
*Frei, Dieter W. (*1933): Menschengemässe Politik, Verlag am Goetheanum, 1988
*Leber, Stefan u.a.: ''Der Staat. Aufgaben und Grenzen. Beiträge zur Überwindung struktureller Vormundschaft im Rechtsleben'', Reihe Sozialwissenschaftliches Forum, Bd. 4, herausgegeben von der Sozialwissenschaftlichen Forschungsgesellschaft Stuttgart e.V. durch Stefan Leber, Verlag Freies Geistesleben, 1992, ISBN 377250924X
*Leber, Stefan: ''Eigentum: Die Frage nach der Sozialbindung des Eigentums an Boden und Unternehmen'', Sozialwissenschaftliches Forum, Band 5, Verlag Freies Geistesleben, 2000
*Röschert, Günter: Die Trinität als politisches Problem, Zu den geistigen Grundlagen von Recht und Staat, Verlag Freies Geistesleben, 1989
*Schmundt, Wilhelm: Zeitgemäße Wirtschaftsgesetze. Über die Rechtsgrundlagen einer nachkapitalistischen, freien Unternehmensordnung >Entwurf einer Einführung<, Achberger Vlg., Achberg 1975
*Schweppenhäuser, Hans Georg: Das Eigentum an den Produktionsmitteln, Berlin 1963
*Schweppenhäuser, Hans Georg: Macht des Eigentums. Auf dem Weg in eine neue soziale Zukunft, Radius Verlag, Stuttgart 1970
*Vogel, Diether (1905-1969): Selbstbestimmung und soziale Gerechtigkeit, Novalis Verlag 1990
*Wilken, Folkert: Die Befreiung der Arbeit, Vlg. Die Kommenden 1965
 
==== Wirtschaftsleben ====
*Attali, Jacques: ''Brüderlichkeit, Eine notwendige Utopie im Zeitalter der Globalisierung'', Verlag Freies Geistesleben, 2003 (deutsche Übersetzung aus dem Französischen)
*Canal, Georg F. von: ''Geisteswissenschaft und Ökonomie'', Novalis Verlag AG, 1992
*Caspar, Alexander: ''Wirtschaften in der Zukunft'', Klett und Balmer & Co. Verlag, Zug (CH), 1996
*Häusler, Friedrich: ''Geld und Geist'', Philosophisch-Anthroposophischer Verlag, 1963
*Gengenbach, Heinz / Limbacher, Max (Hrsg.): ''Kooperation oder Konkurs? Die Landwirtschaft braucht neue Sozialformen'', Verlag Freies Geistesleben, 1989
*[[Wilfried Heidt|Heidt]], Wilfried (Hrsg.): ''Abschied vom Wachstumswahn'', Achberger Verlag, 1980
*[[Michael Heinen-Anders|Heinen-Anders, Michael]]: ''Kapitalneutralisierung als Dreigliederungsaufgabe'', BOD, Norderstedt 2013
*[[Udo Herrmannstorfer|Herrmannstorfer]], Udo: ''Schein-Marktwirtschaft'', Verlag Freies Geisteslebeben, 3. erw. Aufl. 1997
*Kannenberg-Rentschler, Manfred: ''Die Dreigliederung des Geldes'', Verlag am Goetheanum, 1988
*Latrille, Wolfgang (*1905): Assoziative Wirtschaft - ein Weg zur sozialen Neugestaltung, Verlag Freies Geistesleben, 1985
*[[Stefan Leber|Leber, Stefan]]: ''Die wirtschaftlichen Assoziationen'', Band 2, Verlag Freies Geistesleben, 1987
*Leber, Stefan: ''Wesen und Funktion des Geldes'', Band 3, Verlag Freies Geistesleben, 1989
*Lietaer, Bernhard A.: ''Das Geld der Zukunft, Über die zerstörerische Wirkung unseres Geldsystems und Alternativen hierzu'', 1. Aufl., Riemann Verlag, Juni 2002
*[[Hans-Georg Schweppenhäuser|Schweppenhäuser]], Hans Georg: ''Das kranke Geld. Vorschläge für eine soziale Geldordnung von morgen'', Fischer Taschenbuch Verlag, 1982
*ders.:''Das soziale Rätsel: Fallstudien'' Heft 1 - 3, Philosophisch-Anthroposophischer Verlag, 1985, Institut für soziale Gegenwartsfragen e.V., Freiburg, 1980; (Heft 1: Der Assoziationsgedanke als Grundlage einer zukünftigen Wirtschaftsordnung - Eigentumsrecht und Wirtschaft in ihrem Zusammenhang - Der Nachholbedarf der Jurisprudenz; Heft 2: Idee und Praxis des Assoziationsprinzips (Demeter-Assoziation) - Der Assoziationsgedanke und das Verlagswesen; Heft 3: Die Assoziation im Dialog - Das Wesen der wirtschaftlichen Assoziationen - Rudolf-Steiner-Texte (zusammengestellt von Fritz Götte))
*Suhr, Dieter: ''Alterndes Geld'', Novalis Verlag AG,1988
*[[Witzenmann]], Herbert: ''Sozialorganik, Ideen zu einer Neugestaltung der Wirtschaft'', Gideon Spicker Verlag 1998
*Witzenmann, Herbert (1905 - 1988): ''Der Gerechte Preis, Eine Grundfrage des sozialen Lebens'', Gideon Spicker Verlag 1993
*Witzenmann, Herbert: ''Geldordnung, Als Bewusstseinsfrage'', Gideon Spicker Verlag 1995


{{GA}}
==== Historisches, Chronik ====
*Kühn, Hans (1889-1977): Dreigliederungs-Zeit, Philosophisch-Anthroposophischer Verlag, 1978
*Kühne, Walter (1885-1970): Die Stuttgarter Verhältnisse, Novalis Verlag, 1989
*Lindenberg, Christoph: ''Der geschichtliche Ort der Dreigliederungsinitiativen Rudolf Steiners. Eine historische Untersuchung der Jahre 1916 - 1921'', in: Die Drei Nr. 9, Jg.55, 1985, S. 641- 672
*Schmelzer, Albert (*1950): Die Dreigliederungsbewegung 1919, Ed. Hardenberg im Verlag Freies Geistesleben, 1991
*Schmelzer, Albert: ''Rudolf Steiners Initiative für eine mündige Gesellschaft. Die Dreigliederungsbewegung des Jahres 1919. Ausgangspunkt der Waldorfschulgründung'', in: Erziehungskunst, Jg. 53, Nr. 8/9, 1989, S. 634-653, PDF:[http://www.erziehungskunst.de/fileadmin/archiv_alt/1980-1989/1989_08_09_Jg_53.pdf#2]
*Schöffler, Heinz Herbert: Das Wirken Rudolf Steiners 1917 - 1925, Verlag am Goetheanum, 1987, Band IV (von vier Bildbänden zu Rudolf Steiners Lebensgang)
*Wilken, Folkert: Selbstgestaltung der Wirtschaft, Novalis Verlag 1949
 
*Strawe, Christoph: ''Die Dreigliederungsbewegung 1917 - 1922 und ihre aktuelle Bedeutung'', zuerst veröffentlicht im Rundbrief Dreigliederung des sozialen Organismus, Heft 3/1998. Für die [http://www.sozialimpulse.de/fileadmin/sozialimpulse/pdf/Dreigliederungsbewegung.pdf Internetveröffentlichung] wurde er durchgesehen und geringfügig redigiert.
 
*Strawe, Christoph: Entstehungsbedingungen und Wirkungsgeschichte des Arbeitsansatzes der Dreigliederung des sozialen Organismus. In: Rahel Uhlenhoff (Hrsg.): Anthroposophie in Geschichte und Gegenwart. Berliner Wissenschaftsverlag 2011, S. 649 - 705
 
==== Biographisches ====
*Hemleben, Johannes: Rudolf Steiner, Rowohlt, 1977
*Hoe, Susanna: The man who gave his company away. A Biography of Ernest Bader, Founder of the Scott Bader Commonwealth, William Heinemann Ltd., 1978
*Lindenberg, Christoph: Rudolf Steiner. Eine Biographie, Stuttgart, 1997
*Molt, Emil (1876-1936): Entwurf meiner Lebensbeschreibung, Verlag Freies Geistesleben, 1972
*Rappmann (Hrsg.), Rainer: Denker, Künstler, Revolutionäre - Beuys, Dutschke, Schilinski, Schmundt: Vier Leben für Freiheit,Demokratie und Sozialismus, Wangen, 1996, FIU-Verlag, ISBN 3-928780-13-1
 
==== Spezielles ====
*Harlan / Rappmann / Schata: Soziale Plastik - Materialien zu Joseph Beuys, Achberg 1984, beziehbar u.a. via FIU-Verlag
*Janitzki, Axel / Burkart, Walter (Hrsg.): Alternativen zu Mietwohnung und Eigenheim - gemeinsam finanzieren, selbst verwalten, Verlag Freies Geistesleben, 1992
*[[Karl König|König]], Karl: Der Impuls der Dorfgemeinschaft, Verlag Freies Geistesleben, 1994
*Brüll, Ramon; Rappmann, Rainer: ''Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit?: Der Impuls der Dreigliederung und die Gründung des Internationalen Kulturzentrums Achberg. Erinnerungen, Reflexionen, Ausblicke'', Info3-Verlag, 2016, ISBN 3957790352
 
==== Sonstiges, keine Einordnung ====
*Barkhoff, Wilhelm-Ernst: Wir können lieben, wen wir wollen, Praxis Anthroposophie, Verlag Freies Geistesleben, 1995
*Bos, Lex: ''Leitbilder für Sozialkünstler'', Zwanzig Vorträge über Sozialpädagogik aus anthroposophischer Sicht, Verlag am Goetheanum, 1996
*Buchleitner, Karl: Wer macht die Realität? Das Schicksal der Dreigliederungsidee, Novalis Verlag, 1989 ''(Aufsätze aus der Zeitschrift 'Die Kommenden', Mißverstandenes Soziales Hauptgesetz, Gescheiterte Dreigliederung, Gesundheitspolitik, Medizin, Europäische Union u.a.)''
*Giese, Reinhard (Hrsg.): Sozial handeln - aus der Erkenntnis des sozial Ganzen. Soziale Dreigliederung heute, Verlag Reinhard Giese, 1980
*Hardorp, Benediktus: Vortrag in der Universität Witten/Herdecke am 23. April 1989 Anthroposophie und die sozialen Herausforderungen, Verlag am Goetheanum, 1994
*[[Michael Heinen-Anders|Heinen-Anders]], Michael: Aus anthroposophischen Zusammenhängen, BOD, Norderstedt 2010
*Heinen-Anders, Michael: Aus anthroposophischen Zusammenhängen Band II, BOD, Norderstedt 2012
*Heinen-Anders, Michael: Dem Teufel auf der Spur..., BOD, Norderstedt 2013
*[[Karl Heyer|Heyer]], Karl (1988-1964): Wer ist der deutsche Volksgeist? 2. Aufl., Perseus Verlag Basel, 1990
*Initiative EuroVision (Hrsg.): ''Die Dreigliederung des sozialen Organismus als Aufgabe Europas im 21. Jahrhundert. Einladung zur Mitwirkung an einem aktuellen Projekt. Mit einem 'offenen Brief' an die anthroposophische Bewegung'', Edition Medianum, 2000, ISBN 3881030190, ''([[Wilfried Heidt]], Achberg)''
*Lievegoed, Bernhard C.J.(1905-1992): Dem einundzwanzigsten Jahrhundert entgegen, 5. Aufl., Info-Drei Verlag, 1991
*Normann Waage, Peter: Mensch, Markt, Macht, Rudolf Steiners Sozialimpuls im Spannungsfeld der Globalisierung, Rudolf Steiner Verlag, 2003
*Rappmann (Hrsg.), Rainer: Die Kunst des sozialen Bauens - Beiträge zu Wilhelm Schmundt, Wangen 1993, FIU-Verlag, ISBN 3-928780-05-0
*Schmundt, Wilhelm: Zwei Grundprobleme des 20. Jahrhunderts, Freie Volkshochschule Argental, Wangen 1988
 
=== Zeitschriften ===
==== Historisch ====
*''Dreigliederung des sozialen Organismus'', erschienen von 1919 bis 1922, wöchentlich, diente der Verbreitung der Idee der Dreigliederung
*''Mitteilungsblatt des Bundes für Dreigliederung des sozialen Organismus'', 1991 - 1920 (9 Nummern) (daneben gab es interne Rundschreiben des Bundes für Dreigliederung)
*''Soziale Zukunft'', 1919 - 1921, Organ des Schweizer Bundes für soziale Dreigliederung
*''Phänomene und Symptome der geistigen, politischen und wirtschaftlichen Weltlage'', Monatszeitschrift von 1926 - 1927 ''(Hauptsächlich [[Roman Boos]])''
*''The Threefold Commonwealth'', 1920 - 1922, London
*''Drieledige Indeeling van het Sociale Organisme'', 1920 - 1921, Utrecht
''(ausführliche Angaben zu diesen und weiteren Zeitschriften und denen nach 1945 finden sich in 'Die anthroposophischen Zeitschriften von 1903 bis 1985', siehe [[:Kategorie:Anthroposophische Zeitschrift]])''
 
== Einzelnachweise ==
<references/>


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commons|Samael}}
* [http://www.dreigliederung.de Institut für soziale Dreigliederung]
* [http://www.jewishencyclopedia.com/view.jsp?artid=106&letter=S&search=samael Samael in der Jewish Encyclopedia]
* [http://www.sozialimpulse.de Institut für soziale Gegenwartsfragen]
* [http://www.judentum.net/kultur/namenwechsel.htm Darstellung der Ambivalenz Samuels durch Prof. Dr. Eli E. Lasch]
* [http://www.globenet3.org Global Network for Social Threefolding] (englisch)
* [http://www.zeno.org/Meyers-1905/A/Samma%C3%ABl Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 17. Leipzig 1909, S. 524.]
* [http://www.fiu-verlag.com FIU-Verlag] Texte von und zu Joseph Beuys
* [http://www.sozialimpuls.info Sozialimpulse] anthroposophischer Sozialimpuls
* [http://www.forum-dreigliederung.de/alsodrei/m1.html Menschen und soziale Dreigliederung]


[[Kategorie:Geistige Wesen]] [[Kategorie:Hierarchien]] [[Kategorie:Erzengel|104]] [[Kategorie:Samael|!]]
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Version vom 30. Dezember 2015, 23:13 Uhr

Die Dreigliederung des sozialen Organismus – oder die Soziale Dreigliederung – ist ein Leitbild für die gesellschaftliche Entwicklung, das in den Jahren 1917–1920 von Rudolf Steiner entwickelt wurde.

Die soziale Dreigliederung beschreibt die Grundstruktur einer Gesellschaft, in der die Koordination der gesamtgesellschaftlichen Lebensprozesse nicht zentral durch den Staat oder eine Führungselite erfolgt, sondern in der drei selbst verwaltete und relativ autonome Subsysteme sich gegenseitig die Waage halten.

Der soziale Organismus, der den zentral verwalteten Einheitsstaat ablöst, soll nach dem Muster des dreigliedrigen menschlichen Organismus aus dem lebendigen Zusammenwirken von drei selbstständigen Gliedern entstehen, nämlich dem Wirtschafts-, dem Rechts- und dem Geistesleben. Das Wirtschaftsleben ist dabei vergleichbar dem Nerven-Sinnessystem, das Rechtsleben dem Rhythmischen System und das Geistesleben dem Stoffwechselsystem (Lit.:GA 197, S. 82f).

  • Das Wirtschaftslebens entfaltet sich auf der Grundlage des nutzbaren Bodens im Kreislauf der Warenherstellung (Produktion), des Vertriebs (Handel) und des Verbrauchs (Konsum). Es soll nach dem Prinzip der Brüderlichkeit durch Assoziationen geregelt werden.
  • Das Rechtsleben umfasst das eigentlich Politische und das Verwaltungsrecht und regelt das Verhältnis von Mensch zu Mensch nach dem Prinzip der Gleichheit in für alle gleich geltenden Gesetzen.
  • Das auf Freiheit gegründete Geistesleben wird nicht staatlich reglementiert und umfasst das gesamte Bildungswesen, Kunst, Religion, technische Erfindungen aber auch die Rechtsprechung im Privat- und Strafrecht.

Begriff des dreigliedrigen sozialen Organismus und das Verhältnis seiner Glieder

Hierbei soll ein jedes dieser drei sozialen Glieder

„...in sich zentralisiert sein; und durch ihr lebendiges Nebeneinander- und Zusammenwirken kann erst die Einheit des sozialen Gesamtorganismus entstehen.“ (Lit.: GA 023, S. 071)

Dies bedeutet nicht, der Wirklichkeit eine ausgedachte Utopie überzustülpen, sondern heißt Wesenserkenntnis ohnehin schon vorhandener Wirkungsweisen nach dem Gesetz von Polarität und Steigerung, das Goethe als maßgeblich für die Morphologie [1] erkannte:

„...wir machen...auf eine höhere Maxime des Organismus aufmerksam, die wir folgendermaßen aussprechen. Jedes Lebendige ist kein Einzelnes, sondern eine Mehrheit,....Je unvollkommender das Geschöpf ist, desto mehr sind diese Teile einander gleich oder ähnlich und desto mehr gleichen sie dem Ganzen. Je vollkommener das Geschöpf wird, desto unähnlicher werden die Teile einander....Die Subordination der Teile deutet auf ein vollkommenes Geschöpf.“[2]

Steiner bezieht diese Vorstellung unmittelbar auf den sozialen Organismus, indem er sagt:

„Die Auseinanderspaltung ist eigentlich immer da; es handelt sich nur darum, dass man findet wie die drei Glieder zusammen gebracht werden können, so dass sie nun tatsächlich im sozialen Organismus mit einer solchen inneren Vernunft wirken, wie, sagen wir, das Nerven-Sinnes-System, das Herz-Lungen-System und das Stoffwechselsystem im menschlichen Organismus wirken“ (Lit.: GA 340, S. 154)

Die anzustrebende funktionale Gliederung der Gesellschaft soll ja ausdrücklich nicht als Utopie verstanden werden, sondern beruht auf einer durch Empirie errungenen Erkenntnis von den notwendigen Lebensbedingungen dieser drei gesellschaftlichen Bereiche. Im nationalen Einheitsstaat seien diese drei Systeme in einer sich gegenseitig behindernden Weise miteinander verflochten. Erst in ihrer durchgreifenden funktionalen Trennung, ohne dass ein Gebiet in das andere in unberechtigter Weise eingreife und dadurch zu sozialen Komplikationen führe, könnten sie ihre eigenen Kräfte voll entfalten. Der Nationalstaat, der sich in einer nicht mehr zeitgemäßen Weise aus einem Volkszusammenhang herleite, sei damit überwunden. An seine Stelle trete eine Rechtsgemeinschaft. (Lit.: GA 332a, S. 151f.)

Mit diesem ordnungspolitischen Konzept skizzierte Steiner eine Sozialordnung, von der er annahm,

"dass in ihr Freiheit und Solidarität gleichermaßen zu verwirklichen sind und der Prozess fortschreitender Emanzipation nicht nur nicht behindert, sondern sogar positiv unterstützt wird."[3]

Den Begriff des sozialen Organismus will Steiner nicht als Analogieschema zu natürlichen Organismen verstanden wissen. Diesen, in den Sozialwissenschaften seiner Zeit nicht ungebräuchlichen Begriff verwendet er, weil er ihm am geeignetsten erscheint, den in fortwährender dynamischer Veränderung befindlichen Prozessen der sozialen Sphäre gerecht zu werden. Um diese komplexen Vorgänge realistisch zu erfassen, bedarf es nach Steiners Ansicht eines Übergangs von einer statisch-abstrakten zu einer lebendig-beweglichen, will heißen einer `organischen` Betrachtungsweise. (Lit.: GA 332a, S. 007 GA 332a, S. 155)

Die Dreigliedrigkeit des sozialen Organismus gewinnt jedoch durch den Vergleich mit dem dreigliedrigen menschlichen Organismus in einem bestimmten Aspekt an Deutlichkeit, wobei es da nicht auf das organismische ankommt, sondern auf das Verhältnis der Glieder zu einander:

"Die freien, individuellen Menschen, die sich in eine soziale Zwangsstruktur hineinstellen und ihre freie Geistigkeit steril machen, lassen ebenso die soziale Struktur absterben, wie ein Mensch absterben muß, dem Sie keine Nahrungsmittel geben. Das, was die menschlichen Köpfe in die Welt hereinbringen, das sind die Nahrungsmittel für den sozialen Organismus. So daß man sagen kann: Das Produktive aus Nerven- und Sinnessphäre ist die Nahrung für den sozialen Organismus. - Das, was beim Menschen das rhythmische System ist, dem entspricht allerdings im sozialen Organismus alles dasjenige, was eigentlich dem Staate übertragen werden soll, wie ich schon gestern sagte: alles, was sich auf Regulierung, auf die äußere Gesetzlichkeit, also staatliche Gesetzmäßigkeit bezieht. Und was ist nun im Staat das Produktive? Dasjenige, was aus der Naturgrundlage im weiteren Sinne herauskommt, das Wirtschaftsleben. Das ist gewissermaßen der Kopf des Staates. Das Wirtschaftsleben, die Naturgrundlage, alles das, was produziert wird, das ist gewissermaßen der Kopf. Es ist umgekehrt wie beim individuellen Menschen. So daß wir ebensogut sagen können: Wie der Mensch produktiv ist durch seine Nerven und Sinne, so ist der soziale Organismus durch seine Naturgrundlage produktiv. Und wie der Mensch seinen Stoffwechsel von der Natur erhält, so erhält der soziale Organismus seine Nahrung aus dem Menschenkopf heraus. Den sozialen Organismus verstehen Sie im Verhältnis zum Menschen nur richtig, wenn Sie den Menschen auf den Kopf stellen. Hier im Menschenkopf ist eigentlich der Grund und Boden des Menschen. Der Mensch wächst von oben nach unten, der staatliche Organismus wächst von unten nach oben. Er hat seinen Kopf, wenn man ihn schon mit dem Menschen vergleichen will, unten und steht auf dem Kopf und hat seine Beine oben. Seine Nahrung bekommt er aus dem einzelnen individuellen Menschen. So muß man innerlich das, was sozialer Organismus ist, verstehen. Analogiespiel macht nichts aus; aber der Hinblick auf die wahre Wirklichkeit, auf die echte Realität, das ist es, worauf es ankommt." (Lit.: GA 188, S. 175f.)

Die drei Glieder, Hauptbereiche oder Subsysteme der Gesellschaft bzw. des sozialen Organismus

Nach Rudolf Steiner gibt es drei und nur drei wesentlich verschiedene Hauptbereiche des sozialen Organismus:

  • das Geistesleben, das Bildung und Kultur umfasst, sowie die Zusammenarbeit der Menschen (verstanden als Kreativitätsfaktor, etwa die Kultur der Entscheidungsprozesse oder das Betriebsklima betreffend). Als Produktionsfaktor wäre die Arbeit dem Wirtschaftsleben zuzuordnen.
  • das Rechtsleben, das Gesetze, Regeln und Vereinbarungen der Gesellschaft umfasst.
  • das Wirtschaftsleben, das die Produktion, den Handel und Konsum von Waren und Dienstleistungen umfasst.

Sie werden als autonom und gleichrangig, aber unterschiedlich in ihrem Wesen beschrieben. Jedem Hauptbereich ist ein Ideal der Französischen Revolution als leitendes Prinzip zugeordnet: Die Freiheit ist dem Geistesleben zugeordnet, die Gleichheit dem Rechtsleben, und die Brüderlichkeit dem Wirtschaftsleben.

Geistesleben

Die Freiheit im Geistesleben soll den Menschen die Ausbildung und Ausübung ihrer individuellen Fähigkeiten und eine kulturelle Vielfalt und Weiterentwicklung ermöglichen. Diese Freiheit könne sich nur in einer Struktur der Autonomie entfalten, in der das geistige und kulturelle Leben sowohl von den Interessen des Staates als auch von denen der Wirtschaft unabhängig bleibe. Die geringe Durchschlagskraft des intellektuellen und künstlerischen Bereiches für die gesellschaftliche Entwicklung leitet Steiner von dieser Abhängigkeit ab:

„Man muss darauf hinschauen, was das Geistesleben in der Abhängigkeit von der Staatsgewalt und der mit ihr verbundenen kapitalistischen Gewalt geworden ist. (Lit.: GA 333, S. 014)

Kultur und Wissenschaft können ihr Potential nur entfalten und die nötigen innovativen Impulse geben, wenn ihre Triebkräfte nicht von den Verwertungsinteressen der Wirtschaft oder den wechselnden Machtinteressen der Politik gespeist werden. Die Richtlinien und Ziele für Erziehung und Bildung können zur größtmöglichen Entfaltung der individuellen Fähigkeiten nur aus den Erkenntnissen ihres eigenen Bereiches gewonnen werden. Diese Autonomie soll nicht nur die Lehrenden, Erziehenden und Kulturschaffenden in ihrer spezifischen Tätigkeit betreffen, sondern auch die Verwaltung dieses Gebietes umfassen, welche somit von den hierin Arbeitenden möglichst selbst durchgeführt wird.

„Dem Geistesleben kann nur seine Kraft werden, wenn es von dem Staatsleben wieder losgelöst wird, wenn es ganz auf sich selbst gestellt wird. Was im Geistesleben lebt, insbesondere das Schulwesen, muss seiner Selbstverwaltung übergeben werden, von der obersten Spitze der Verwaltung des Geisteslebens bis zum Lehrer der untersten Schulstufe.“ (Lit.: GA 333, S. 014)

"Es wird also angestrebt, daß das Geistesleben nicht mehr abhängt vom Staatsleben und nicht mehr abhängt vom Wirtschaftsleben, sondern gerade frei und unabhängig sein kann, gerade so sein kann, wie es die Katholische Kirche niemals war, die sich immer mit dem Staat und Wirtschaftsleben zusammen konfundiert hat." (Lit.: GA 196, S. 122)

Rechtsleben

Die Gleichheit im Rechtsleben soll die Rechte und Möglichkeiten jedes Einzelnen sichern. Der Staat soll nach den Vorstellungen der sozialen Dreigliederung als zentrale Machtinstanz zurücktreten und einen Teil seiner Aufgaben an die Gesellschaft abgeben. Das heißt jedoch nicht, dass diese autonomen Aufgabengebiete im rechtsfreien Raum stattfinden können. Sie stehen auf dem Boden der rechtsstaatlichen Verfassung. Die auf demokratischem Wege entstandene Rechtsordnung durchdringt alle Bereiche des Wirtschafts- und Geisteslebens und gibt den darin sich betätigenden Menschen die Sicherheit vor Willkür und Machtmissbrauch.[4]

Wirtschaftsleben

Brüderlichkeit im Wirtschaftsleben soll durch Assoziationen von Verbrauchern, Händlern und Produzenten in einem freien Markt gerechte Preise, sowie eine gerechte Güterverteilung ermöglichen. Aufgabe des Rechtslebens wäre es, den dazu erforderlichen gesetzlichen Rahmen zu schaffen, der Privateigentum an Produktionsmitteln und Kapital nicht enteignet oder verstaatlicht, sondern in Treuhandeigentum transformiert. Ein auf diese Weise neutralisiertes Kapital kann weder verkauft, noch vererbt, sondern nur in einer Art Schenkung an neue Eigentümer übertragen werden. Daher basiert der Kapitalbegriff der Sozialen Dreigliederung auf der durchzuführenden Kapitalneutralisierung.

„Das Eigentum hört auf, dasjenige zu sein, was es bis jetzt gewesen ist. Und es wird nicht zurückgeführt zu einer überwundenen Form, wie sie das Gemeineigentum darstellen würde, sondern es wird fortgeführt zu etwas völlig Neuem.“ (Lit.: GA 023, S. 100)

Dadurch wäre es kapitalistischem Missbrauch durch gewinnmaximierenden Weiterverkauf oder Börsenspekulation entzogen. Andererseits wäre die Freiheit am Gemeinwohl orientierter Unternehmer und die Sozialbindung des Eigentums gesichert.

Neben der Umwandlung des alten Eigentumsbegriffs hinsichtlich der Produktionsmittel, tritt die Grundüberzeugung, dass Arbeit nicht bezahlbar ist, mithin nicht gekauft werden kann. Der Warencharakter der menschlichen Arbeit ist nach Ansicht Steiners eine Restform der Sklaverei, deren vollständige Überwindung erst mit der Abschaffung des Lohnprinzips gegeben ist. Statt Arbeitslohn gibt es einen vertraglich vereinbarten Anteil am Gewinn. Innerhalb eines Betriebes entfallen durch die Neutralisierung des Kapitals die klassischen Rollen des Arbeitgebers und Arbeitnehmers. Steiner schlug als eine neue Möglichkeit der Benennung die Begriffe Arbeitleister und Arbeitleiter vor. Diese stehen in einem Vertragsverhältnis:

„Und dieses Verhältnis wird sich beziehen nicht auf einen Tausch von Ware (beziehungsweise Geld) für Arbeitskraft, sondern auf die Festsetzung des Anteiles, den eine jede der beiden Personen hat, welche die Ware gemeinsam zustande bringen.“ (Lit.: GA 023, S. 079)

In verschiedenen Interpretationen und Weiterentwicklungen der sozialen Dreigliederung variieren die Beschreibungen und Abgrenzungen der drei gesellschaftlichen Subsysteme ebenso wie konkrete Vorschläge zur Umsetzung und zur Organisation der Selbstverwaltung dieser drei Bereiche. Zentral ist jedoch die Zuordnung der drei Ideale Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit zu den drei Sphären der Gesellschaft Geistesleben, Rechtsleben und Wirtschaftsleben.

Bezug zur Dreigliederung des menschlichen Organismus

„Wenn man so äußerlich Analogien bilden würde, dann würde man sagen: Wir haben die Dreigliederung des sozialen Organismus und die Dreigliederung des menschlichen Organismus. Der Kopf ist das geistige Organ, also muß man es vergleichen mit dem geistigen Leben des dreigliedrigen Organismus; das rhythmische System, das bringt Einklang zwischen den verschiedenen Funktionen als Herztätigkeit, als Atmungstätigkeit - also Rechtsteil des sozialen Organismus; den Stoffwechsel, das Gröbste, Materiellste, dasjenige, worauf der Mystiker mit einer gewissen Verachtung herabsieht, trotzdem auch er erklärt, daß er essen und trinken muß, den vergleicht man mit dem wirtschaftlichen Leben.

Das ist aber nicht so! Ich habe öfter darauf aufmerksam gemacht bei andern Gelegenheiten, daß die Dinge eben in Wirklichkeit anders liegen, als man nach bloßen Analogien glaubt, daß man zum Beispiel nicht sagen kann, die Sommerzeit lasse sich mit dem Wachzustand der Erde vergleichen und die Winterzeit mit dem Schlaf zustand. Die Wahrheit ist eine andere. Im Sommer schläft die Erde, im Winter wacht sie. Das habe ich ja in seinen Einzelheiten ausgeführt.

Aber so ist es auch, wenn man auf die Wirklichkeit und nicht auf Analogien geht, bei dem Vergleichen des sozialen Organismus mit dem menschlichen Organismus. Da muß man vergleichen just das Wirtschaftsleben im sozialen Organismus mit der menschlichen Kopftätigkeit; dasjenige, was Rechtsleben ist, das muß man allerdings - weil es das Mittlere ist, so haben sich die Leute auch nicht geirrt bei der Analogie - mit der rhythmischen Tätigkeit vergleichen. Aber das Geistesleben, das muß man vergleichen mit dem Stoffwechsel. Also das Wirtschaftsleben ist zu vergleichen mit den geistigen Organen, das geistige Leben im sozialen Organismus mit den Stoffwechselorganen. Da hilft nichts. Das Wirtschaftsleben ist der Kopf des sozialen Organismus, und das geistige Leben ist Magen, Leber und Milz für den sozialen Organismus, nicht für den einzelnen individuellen Menschen.“ (Lit.:GA 197, S. 82f)

Die Beziehung des sozialen Organismus zum vorgeburtlichen, inkarnierten, und nachtodlichen Menschen

"Es liegen also große Prinzipien auch in dieser Beziehung in der Dreigliederung des sozialen Organismus. Wir gliedern in drei Glieder aus dem Grunde, weil wir die verschiedensten Gebiete, die mit dem Übersinnlichen etwas zu tun haben, von demjenigen abtrennen müssen, was nur mit dem Sinnlichen zwischen der Geburt und dem Tode etwas zu tun hat. (...) Damit weise ich Sie hin auf dasjenige, was für die Bekräftigung der Dreigliederungsidee nur aus der Initiationswissenschaft heraus gewonnen werden kann." (Lit.: GA 196, S. 128)

Vorgeburtliches Leben und Geistesleben auf der Erde

"Nun erinnern Sie sich an etwas, was ich Ihnen hier schon auseinandergesetzt habe, was ich aber noch einmal für diejenigen, die das nicht gehört haben, wiederholen will. Der Mensch, indem er hier auf der Erde lebt zwischen Geburt und Tod, ist ja nicht bloß dieses Wesen, das hier zwischen Geburt und Tod lebt, sondern er trägt in sich die Nachklänge desjenigen, was er durchlebt hat erstens in früheren Inkarnationen, aber namentlich desjenigen, was er durchlebt hat zwischen dem letzten Tode und der Geburt, die seinem jetzigen Leben vorangegangen ist. In dieser Zeit zwischen dem Tode und einer neuen Geburt haben wir in der geistigen Welt Erlebnisse durchgemacht, und diese Erlebnisse klingen nach in dem gegenwärtigen Leben. Und wie klingen sie nach im öffentlichen sozialen Leben ? - So, daß alles, was die Menschen hineinbringen in das öffentliche Leben durch ihre Talente, durch ihre besonderen Begabungen, was also überhaupt das öffentliche Geistesleben ist, ja gar nicht von der Erde ist, sondern alles Nachklang ist aus dem vorirdischen Leben. (...)Und was hier auf der Erde an Kunst, Wissenschaft, an religiösen Impulsen bei den Menschen entwickelt wird, das heißt, was entwickelt wird als irdisches Geistesleben, das: ist alles Nachklang des überirdischen Geisteslebens, wie es die Menschen durch die Pforte der Geburt hier hereinbringen. (...) Wir haben also in diesem sozialen Leben hinsichtlich der Kräfte ein Element drinnenstecken, das uns einfach heruntergeschickt wird aus den geistigen Welten. (Lit.: GA 196, S. 126f.)

Wirtschaftsleben auf der Erde und nachtodliches Leben

"Dasjenige aber, was im Wirtschaftsleben gewirkt wird durch Brüderlichkeit oder Unbrüderlichkeit, was die Menschen füreinander tun, wirtschaften, das hat, so sonderbar es klingt, nicht nur eine Bedeutung für dieses Leben zwischen Geburt und Tod, sondern gerade eine große Bedeutung für das Leben nach dem Tode. (...) Dasjenige,was sich hier abspielt als wirtschaftliches Leben, das ist die Ursache, wie Menschen leben werden zwischen dem Tod und einer neuen Geburt. Wenn zum Beispiel eine wirtschaftliche Ordnung bloß auf Egoismus aufgebaut ist, so bedeutet das, daß die Menschen im hohen Grade Einsiedler werden zwischen dem Tod und einer neuen Geburt, daß sie die größten Schwierigkeiten haben, andere Menschenwesen zu finden, kurz, es hat eine riesige Bedeutung für das Leben zwischen dem Tod und der nächsten Geburt, wie der Mensch sich hier wirtschaftlich verhält." (Lit.: GA 196, S. 127)

Das Rechtsleben als rein irdisches Leben

"Es bleibt daher einzig und allein als rein irdisch das Rechts- oder Staatsleben. Das hat weder eine Bedeutung für vorgeburtliches Leben noch für das nachtodliche Leben, das hat nur eine Bedeutung für das, was hier auf der Erde geschieht. Trennen wir reinlich ab dieses rechtsstaatliche Leben von den beiden andern Gebieten, so trennen wir das Irdische ab von allem Überirdischen, das hier auf die Erde hereinspielt." (Lit.: GA 196, S. 128)

Aufsteigende und absteigende Kräfte

"Der soziale Organismus stirbt zwar nicht, dadurch unterscheidet er sich zum Beispiel von dem menschlichen Organismus, aber er wandelt sich, und aufsteigende und absteigende Kräfte sind ihm naturgemäß. Nur der begreift den sozialen Organismus, der weiß: wenn man die besten Absichten verwirklicht und irgend etwas auf irgendeinem Gebiet des sozialen Lebens herstellt, was aus den Verhältnissen heraus gewonnen ist, wird es nach einiger Zeit dadurch, daß Menschen mit ihren Individualitäten drinnen arbeiten, Absterbekräfte, Niedergangskräfte zeigen. Was für das Jahr zwanzig eines Jahrhunderts das Richtige ist, das hat sich bis zum Jahre vierzig desselben Jahrhunderts so verwandelt, daß es bereits seine Niedergangskräfte in sich enthält." (Lit.: GA 083, S. 284)

Globalisierung

Tafel 1

Im Zeitalter der Weltwirtschaft, die sich mit der wirtschaftlichen Liberalisierung und der industriellen Revolution seit der Mitte des 19. Jahrhunderts immer stärker herausgebildet hat, kann der soziale Organismus realistisch nur als globales Gebilde aufgefasst werden:

"Aber all die Nationalökonomien, von Adam Smith angefangen bis herauf zu den neuesten, rechnen eigentlich mit kleinen Gebieten als sozialen Organismen. Sie beachten da nicht einmal, daß, wenn man schon eine bloße Analogie wählt, diese stimmen muß. Die Menschen beachten gar nicht, daß sie stimmen muß. Haben Sie schon einen wirklichen ausgewachsenen Organismus gesehen, der so ist: Hier ist zum Beispiel ein Mensch, hier ist der zweite Mensch, hier ist der dritte Mensch und so weiter. Es wären niedliche Menschenorganismen, die in solcher Weise aneinanderkleben würden; das gibt es doch bei ausgewachsenen Organismen nicht. Das ist aber doch bei den Staaten der Fall. Organismen brauchen die Leere um sich herum bis zu dem anderen Organismus. Das, womit Sie die einzelnen Staaten vergleichen können, sind höchstens die Zellen des Organismus, und Sie können nur die ganze Erde als Wirtschaftskörper mit einem Organismus vergleichen. Das müßte beachtet werden. Das ist mit Händen zu greifen, seit wir Weltwirtschaft haben, daß wir die einzelnen Staaten nur mit Zellen vergleichen können. Die ganze Erde, als Wirtschaftsorganismus gedacht, ist der soziale Organismus." (Lit.: GA 340, S. 22)


Geschichte

Rudolf Steiner entwickelte bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts erste Grundgedanken zur sozialen Frage. 1898 formulierte er – als Antwort auf eine Schrift des Philosophen Ludwig Stein – in zwei Aufsätzen sein „soziologisches Grundgesetz“:

„Die Menschheit strebt im Anfange der Kulturzustände nach Entstehung sozialer Verbände; dem Interesse dieser Verbände wird zunächst das Interesse des Individuums geopfert; die weitere Entwicklung führt zur Befreiung des Individuums von dem Interesse der Verbände und zur freien Entfaltung der Bedürfnisse und Kräfte des Einzelnen.“[5]

1905 veröffentlichte er in der theosophischen Zeitschrift Lucifer-Gnosis sein „soziales Hauptgesetz“:

„Das Heil einer Gesamtheit von zusammenarbeitenden Menschen ist umso größer, je weniger der einzelne die Erträgnisse seiner Leistungen für sich beansprucht, das heißt, je mehr er von diesen Erträgnissen an seine Mitarbeiter abgibt, und je mehr seine eigenen Bedürfnisse nicht aus seinen Leistungen, sondern aus den Leistungen der anderen befriedigt werden.“[6]

1917 richtete er auf Vermittlung und in Zusammenarbeit mit Ludwig Polzer-Hoditz und Otto Graf von Lerchenfeld Memoranden an die österreichische und deutsche Regierung zu einem Friedensangebot der Mittelmächte, welches im Geiste der sozialen Dreigliederung eine wirksame Alternative zu dem verhängnisvollen 14-Punkte-Programm zur Selbstbestimmung der Nationen des amerikanischen Präsidenten Woodrow Wilson hätte bilden können. Der ehemalige Kabinettschef des österreichischen Kaisers Karl, Arthur Polzer-Hoditz machte diesen im November 1917 mit der Idee der Dreigliederung bekannt. Er wurde aufgefordert das ganze System der Dreigliederung in einer Denkschrift niederzulegen. Im Februar 1918 übergab er diese dem Kaiser und informierte noch am selben Tag den damaligen Ministerpräsidenten Seidel umfassend über den Inhalt der Ausarbeitung. Eine Reaktion blieb jedoch aus. [7]

Der wesentliche Grund für die negative Bewertung der Wilsonschen Thesen ist das dort postulierte Selbstbestimmungsrecht der Völker. In diesem sah Steiner eine illusionäre Idee, die im Gegensatz zu ihrer vordergründigen Plausibilität eine Epoche des Nationalismus und Rassismus einleiten würde. Dieser, in einer immer mehr von vielfältigen kulturellen und ethnischen Zugehörigkeiten geprägten gesellschaftlichen Wirklichkeit, zerstörerischen Idee stellte er das „Selbstbestimmungsrecht des Individuums“ entgegen.[8]

Nach dem Ersten Weltkrieg versuchte er mit dem Unternehmer Emil Molt einige Jahre lang im Rahmen des Bundes für Dreigliederung Mitstreiter zu finden, um diese Idee in Deutschland zu verwirklichen, konkret zunächst 1919 in Württemberg.

Im Zuge dieser Bemühungen kam es zur Begründung der ersten Waldorfschule. Die Dreigliederung sollte in der Unsicherheit nach dem Ersten Weltkrieg den Strömungen des Nationalismus und des Kommunismus entgegenwirken und den Kapitalismus eindämmen.

1921 gab es in Oberschlesien einen weiteren Versuch, öffentlich für die Konzeption der sozialen Dreigliederung zu wirken, um mit der Etablierung eines freien Geisteslebens die nationalen Gegensätze zu überwinden und das Auseinanderbrechen des Landes zu verhindern (Oberschlesische Aktion des Bundes für Dreigliederung). Auch dieser Aktion war kein Erfolg beschieden, aber es dürfte ihr mit zu verdanken sein, dass das Land nicht in einem Bürgerkrieg versank.

Als Steiner sah, dass er in der damaligen Nachkriegssituation in Mitteleuropa die Soziale Dreigliederung nicht realisieren konnte, beendete er seine diesbezüglichen Aktivitäten und beschränkte sich darauf, die Ideen der Dreigliederung in Vorträgen und Seminaren weiter zu entwickeln. Nachdrücklich wies er darauf hin, dass die Zukunft eine dreigliedrige Entwicklung des sozialen Organismus in Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit in jedem Falle bringen werde, entweder durch Einsicht künftiger Generationen bewerkstelligt oder durch unvorstellbare Katastrophen erzwungen.

Die Erinnerung an dieses Leitbild blieb weitgehend nur in anthroposophischen Kreisen lebendig und führte auch dort nach Rudolf Steiners Tod bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts ein eher randständiges Dasein.

Im Zuge der 68er-Bewegung gab es eine bedeutsame Renaissance der Dreigliederungsbewegung, getragen von einer kleinen Minderheit der damals „Bewegten“, die jedoch, trotz größter Bemühungen um Öffentlichkeit, in der herrschenden Medienöffentlichkeit kaum zu Wort gekommen oder wahrgenommen wurde.

Folkert Wilken und Hans-Georg Schweppenhäuser entwickelten in dieser Zeit sehr grundlegende Ansätze, etwa, wie die Kapitalneutralisierung oder wie die Zähmung des Geldwesens zu bewerkstelligen sei.

In verschiedenen außerparlamentarischen Gesprächskreisen, Gruppierungen und Einrichtungen Westdeutschlands, der Schweiz, Österreichs, der Niederlande und Skandinaviens wurde die ideelle Übereinstimmung des sozialen und emanzipatorischen Gedankenguts von Denkern wie dem jungen Marx, Voltaire, Rosa Luxemburg mit den Idealen der sozialen Dreigliederung gewürdigt, diskutiert und herausgestellt. Begeisterung für den Prager Frühling, für die von Eugen Löbl formulierte Forderung, „den Sozialismus mit dem großen Programm der Freiheit [zu] verbinden“, gab diesen Gruppierungen enormen Auftrieb. Rudi Dutschke wusste um diese Zusammenhänge. Sein Wille zur Zusammenarbeit konnte durch das Attentat und seinen späteren frühen Tod leider nicht realisiert werden.

Wilfried Heidt vom Republikanischen Club Lörrach und Peter Schilinski vom Republikanischen Club Sylt ergriffen 1969 mit ihren Mitarbeitern die Initiative zur Begründung eines Internationalen Kulturzentrums als Begegnungsstätte aller Menschen, die an der Zielsetzung eines „dritten Weges“ zwischen westlichem Kapitalismus und östlichem Staatssozialismus (und dazu zählten sich auch die „Dreigliederer“) interessiert sind. Als dann mit Beginn der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts diese Begegnungsstätte als Internationales Kulturzentrum Achberg im Geiste „aktiver Toleranz“ ihre Arbeit aufnehmen konnte, fand dort – neben vielen anderen bedeutsamen Begegnungen etwa mit Emigranten des Prager Frühlings oder der russischen Opposition – auch innerhalb der „Dreigliederer“ ein wichtiger und beflügelnder Brückenschlag der Generationen statt. Noch lebende Zeitzeugen und Mitstreiter der ersten Dreigliederungsbewegung nach dem Ersten Weltkrieg schlossen sich mit jungen Menschen, die diese Ideale weiterführen wollten, zusammen. Im Rahmen entsprechender Arbeitstagungen des Internationalen Kulturzentrums Achberg erfuhren die Zielvorstellungen eines freien Geisteslebens sowie der Gleichheit im Rechtsleben eine aktuelle Konkretisierung in der Forderung nach gesichertem, freien und gleichberechtigtem Zugang meinungsbildender Initiativen zu den Massenmedien, als Voraussetzung der Einführung von Elementen direkter Demokratie mit Volksinitiativen und Volksabstimmungen zur Ergänzung der parlamentarischen Demokratie. Des Weiteren spielte, angesichts einer unkontrollierten internationalen Kapitalmacht, die Frage eines neu geordneten, unabhängigen, jedoch demokratisch legitimierten und am Gemeinwohl orientierten Geldwesens eine wachsende Rolle.

Ausgangspunkt hierfür bildeten vor allem die Ideen Wilhelm Schmundts (1898–1992). Wilfried Heidt, damals Leiter des Achberger Instituts für Sozialforschung, förderte federführend und moderierend während der 70er Jahre die geistige Zusammenarbeit einer Kerngruppe von Menschen mit Wilhelm Schmundt, dem Künstler Joseph Beuys und vielen Mitarbeitern und Gästen des Internationalen Kulturzentrums. Die damals vertiefend erarbeiteten Urbilder eines zeitgemäßen Geldbegriffs bildeten das detaillierte geistige Fundament jener späteren prägnanten Kurzformel: Kunst = Kreativität = Kapital, mit der Joseph Beuys, der Wilhelm Schmundt seinen „großen Lehrer“ genannt hatte, auf die Kernpunkte einer alternativen Geldordnung aufmerksam machen wollte.

Seitdem hatte Joseph Beuys wesentlich dazu beigetragen, dass Positionen der sozialen Dreigliederung immer wieder auch in die Öffentlichkeit getragen wurden. Er hatte den Grundgedanken der Dreigliederung im Rahmen eines erweiterten Kunstbegriffs in seine Idee der Sozialen Plastik integriert. Nach Beuys können „alle Fragen der Menschen (...) nur Fragen der Gestaltung sein“. Dieser neue Kunstbegriff bezieht sich „auf alles Gestalten in der Welt. Und nicht nur auf künstlerisches Gestalten, sondern auch auf soziales Gestalten, [...] oder auf andere Gestaltungsfragen und Erziehungsfragen“.[9]

Im April 1989 veröffentlichte Rolf Henrich in der Bundesrepublik sein in der DDR geschriebenes Buch Der vormundschaftliche Staat – Vom Versagen des real existierenden Sozialismus. Es wurde zu einem der wichtigen Texte der Bürgerbewegung. Hierin analysierte er die Wirklichkeit der gesellschaftlichen Situation und konstatierte den „kulturellen Niedergang der sozialistischen Gesellschaft“.[10] Henrich stellte die Dreigliederung und seine Vision eines neu gestalteten blockfreien, anationalen Mitteleuropa vor:„Allerdings böte, was die inneren Verhältnisse betrifft, die Dreigliederung des sozialen Organismus und die Selbstverwaltung seiner Glieder wohl die besten Möglichkeiten, um die ‚verhärtete Haut‘ endlich abzulegen, damit sich die bisher durch den Staat in der Mitte und im Osten Europas nach innen zurückgeworfenen Kräfte in einen freien menschlichen Austausch einbringen könnten.“[11]

Heutzutage gibt es eine Vielzahl kleiner und großer Initiativen, die die Ideen der sozialen Dreigliederung propagieren und teilweise auch umzusetzen versuchen. 2003 erhielten mit Nicanor Perlas, Vertreter der philippinischen Zivilgesellschaft und Ibrahim Abouleish, Begründer der Sekem-Farm in Ägypten, zwei Menschen bzw. Organisationen den Alternativen Nobelpreis, die das Leitbild der sozialen Dreigliederung teilen und propagieren. In Deutschland arbeitet etwa die GLS Bank Bochum auf Grundlage der sozialen Dreigliederung.

Abgrenzung von anderen sozial- und gesellschaftstheoretischen Konzepten

Die Grundidee der Dreigliederung scheint intuitiv leicht nachvollziehbar, Wirtschaft und Politik zeigen sich heute jedem als eigenständige Bereiche des sozialen Lebens (obwohl miteinander verquickt), für die jeweils unterschiedliche Regeln des Handelns gelten. Der Kulturbereich ist schwieriger zu fassen, ergibt sich aber irgendwie als das andere des sozialen Lebens, das nicht (oder nicht nur) ökonomisch oder rechtlich/politisch geprägt ist. Traditionell werden Kunst, Wissenschaft und Religion dem Kulturbereich zugeordnet.

Schon Max Weber ermittelte unterschiedliche "Sphären" des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens, die den Menschen jeweils ganz unterschiedliche Sinnhorizonte für Situationsbewertung und angemessenes soziales Handeln vorgeben. Talcott Parsons unterschied vier Subsysteme der Gesellschaft Wirtschaft, Politik, Kultur und Gemeinwesen, die jeweils unverzichtbare Funktionen für die Gesamtgesellschaft wahrnehmen. Daniel Bell differenziert zwischen einem ökonomisch-technologischen, politischen und kulturellen Bereich. Für Niklas Luhmann sind das Rechtsystem und das Politiksystem unterschiedliche eigenständige Bereiche, für das Kulturgebiet beobachtet er eine ganze Reihe selbstständiger "autopoietischer" Systeme, wie etwa das Erziehungssystem oder die Massenmedien.

Damit ist die Aufgabe gestellt, das "Eigentliche" der Dreigliederungsidee Rudolf Steiners schärfer herauszuarbeiten.

"Ich halte den Luhmann für den Philosophen des Unwesentlichen, denn er macht ja alles Wesentliche zu einem Surrogat. Zu einem Vorgestellten. ... Oder ich könnte auch sagen, Luhmann ist für mich jemand des „Dran vorbei“, ja? Ein Organismus ist etwas total anderes, als ein System. Aber alle Leute lieben heute das System. Das System tut. Na, das eignet sich wunderbar. Alle Moleküle versammeln sich im System und das System beschließt, ja? Das System beschließt also jetzt machen wir den aufrechten Menschen oder wir machen die Qualle oder so. Na, Unsinn ist das!" (Konrad Schily 2010 in einem Interview[12][13])

Neben den unterschiedlichen Einteilungen und der Verwirrung, was denn jeweils unter Sphären, Bereichen, Organismen, Strukturen oder Systemen, ihrer Autonomie und ihrem Zusammenwirken präzise zu verstehen ist, herrscht auch Uneinigkeit, inwieweit die soziale Dreigliederung bereits verwirklicht ist, oder wo schon in der gesellschaftlichen Entwicklung ein bemerkenswerter Fortschritt im Sinne dieser Idee festzustellen ist. Ein ehemaliger Bezirkspräsident Baden-Württembergs konnte sogar zu der Ansicht kommen: "Wir haben die Dreigliederung bereits!", und meinte damit die realexistierende soziale Marktwirtschaft der Bundesrepublik Ende der 80er Jahre.[14]

Diether Lauenstein hält die frühen systemtheoretischen Auffassungen Luhmanns (die sich allerdings von seiner späteren Systemtheorie (seit "Soziale Systeme" (1984) in wesentlichen Punkten unterscheiden)) für mit der Dreigliederungsidee identisch, jedenfalls das gleiche meinend, und sieht "erfolgversprechende Entwicklungen":

"Wir haben uns zu besinnen, ob wir nur Erzeuger und Verbraucher zu sein wünschen, oder ob wir auch andere unabdingbare Ziele haben. Wenn solches der Fall ist, dann müssen wir auch diesen Zielen kräftige allgemeine Formen verleihen. Den Hinweis auf eine neue erfolgversprechende Entwicklung geben heute Luhmanns vier Kommunikationsmittel der Gesellschaft - Liebe, Geld, Macht und Wahrheit -, die jedes, außer der Liebe, eine eigene ihr angemessene und ziemlich selbständige Organisation bilden können. Vor einem halben Jahrhundert regt Steiner dasselbe an als 'Dreigliederung des sozialen Organismus'" (Lauenstein: in 'Das Ich und die Gesellschaft', S. 329, (Hervorh. nicht i. Orig.))

Abgesehen davon, dass die Gleichsetzung Lauensteins von Steiners Dreigliederungsidee und Luhmanns Systemtheorie ein Missverständnis zu sein scheint (das an anderer Stelle näher zu untersuchen ist[15]) , findet sich in den Zitaten von Konrad Schily und Diether Lauenstein auch eine Gemeinsamkeit. Schily betont, ein Organismus sei etwas total anderes als ein System. Zudem sagt er, daß ein System keine Fähigkeit zur (Selbst-)gestaltung habe. Lauenstein spricht von "kräftigen allgemeinen Formen", die wir unseren Zielen verleihen müssen. Damit scheint angedeutet, dass man den sozialen Organismus im Sinne der Dreigliederung als ein Gestaltungsprodukt anzusehen hat, das im Gegensatz zu verfestigten sozialen Strukturen und verselbständigten Systemen (Max Weber spricht vom "stählernen Gehäuse der Hörigkeit"), seine Gestaltbarkeit nicht verliert, und einer jeden (sachgerechten) Umgestaltung, die Ausdruck des Wollens einer sozialen Gemeinschaft ist, sich nicht widersetzt. [16]

Verschiedene Ebenen zur Umsetzung der Sozialen Dreigliederung

Entsprechend den Dimensionen sozialen Handelns gibt es unterschiedliche Ebenen zur Umsetzung der Idee von der Dreigliederung des sozialen Organismus. Es sind dies die folgenden:

- mikrosoziale Ebene

- mesosoziale Ebene

- makrosoziale Ebene

Mikrosozial ist das Verhältnis von Mensch zu Mensch, etwa in einer Leih- und Schenkgemeinschaft. Eine Einzelne Einrichtung zu schaffen, etwa eine Waldorfschule ist demnach mesosozial, größere Arbeitszusammenhänge zu schaffen, auch etwa eine (teilautonome) Lebens- und Arbeitsgemeinschaft ist demnach ebenfalls mesosozial, die Gesamtidee der Sozialen Dreigliederung zu realisieren ist schließlich makrosozial angesiedelt.[17]

Wachsender Organismus vs. künstliche Organisiertheit

"Ebensowenig kann man davon sprechen, daß man organisieren soll, damit die Dreigliederung herauskäme. Was ein Organismus ist, das organisiert man eben nicht; das wächst. Es ist ja gerade das Wesen des Organismus, daß man ihn nicht zu organisieren hat, daß er sich selbst organisiert. Was man organisieren kann, ist kein Organismus." GA 339, S. 28

Es "bekommt dasjenige, was wirtschaftliche Organisation ist, zuerst eine gewisse Verwaltung im rechtlichen Sinn, indem die Städte immer mehr und mehr auftauchen und die Städte nun dieses wirtschaftliche Leben zunächst organisieren, während es früher gewachsen ist, als die Dorfgemeinden tonangebend waren." GA 339, S. 29

"Aber geradeso wie in einem Organismus jede Einzelheit notwendig so geformt ist, wie sie eben geformt ist, so ist in der Welt, in der wir leben und an der wir mitgestalten, alles so zu formen, wie es im Sinne des Ganzen an seinem Orte geformt werden muß." GA 339, S. 30

"Dann ist man so weit, daß man nun auseinandersetzen kann, wie das geistige Leben wiederum Realität gewinnen muß, weil es ja zur Ideologie wirklich geworden ist. Wenn man vom Geiste nur Ideen hat, nicht den Zusammenhang mit dem wirklichen geistigen Sein und Wesen, dann ist es eben eine Ideologie. So bekommt man von da aus die Brücke zu dem Gebiet, auf dem man eine Vorstellung hervorrufen kann von der Realität des geistigen Lebens. Und dann wird es einem möglich, darauf hinzuweisen, wie das geistige Leben eben eine in sich geschlossene Realität, nicht ein Produkt des wirtschaftlichen Lebens, nicht eine bloße Ideologie ist, sondern ein in sich selbst gegründetes Reales ist. (...) Wenn das geistige Leben nur eine Ideologie ist, so strömen eben diese Ideen herauf aus dem wirtschaftlichen Leben. Da muß man sie organisieren, da muß man ihnen eine künstliche Wirksamkeit und Organisation verschaffen. Das hat ja auch der Staat getan. In dem Zeitalter, wo das geistige Leben in Ideologie verdunstete, hat der Staat es in die Hand genommen, um der Sache wenigstens die Realität, die man nicht in der geistigen Welt selber erlebt hat, zu geben." GA 339, S. 60f.

"Das Geistesleben aber ist, wenn man ihm gegenübersteht als einem Elemente, das auf sich selbst gebaut ist, ein sehr strenges Element, ein Element, demgegenüber man fortwährend seine Freiheit bewahren muß, das deshalb nicht anders als auch in der Freiheit organisiert werden darf. Lassen Sie einmal eine Generation ihr Geistesleben freier entfalten und dann dieses Geistesleben organisieren, wie sie es will: es ist die reinste Sklaverei für die nächstfolgende Generation. Das Geistesleben muß wirklich, nicht etwa bloß der Theorie nach, sondern dem Leben nach, frei sein. Die Menschen, die darinnenstehen, müssen die Freiheit erleben. Das Geistesleben wird zur großen Tyrannei, wenn es überhaupt auf der Erde sich ausbreitet, denn ohne daß eine Organisation eintritt, kann es sich nicht ausbreiten, und wenn eine Organisation eintritt, wird sogleich die Organisation zur Tyrannin. Daher muß fortwährend in Freiheit, in lebendiger Freiheit gekämpft werden gegen die Tyrannis, zu der das Geistesleben selber neigt." GA 339, S. 72

Die Zukunft des sozialen Organismus

"Lange Zeit hat gepocht an das Tor der wichtigsten menschlichen Erwägungen und Entschlüsse die soziale Frage. Jetzt ist sie eingedrungen in das Haus der Menschheit. Sie kann nicht wieder hinausgeworfen werden, denn sie ist in gewisser Beziehung der Menschheitsentwicklung gegenüber eine Zauberin. Sie wirkt nicht nur auf das Äußere des Menschheitsgefüges, sie wirkt so, dass die Menschen vor der Notwendigkeit stehen, entweder umzudenken oder zu dem schon vorhandenen Unglück ein immer vermehrteres Unglück zu fügen." (Lit.: GA 328, Vortrag vom 12.02.1919). In gewisser Weise kann gesagt werden, von der Selbst-Befähigung der Menschheit die Soziale Dreigliederung als die "Christus-gemäße Gestalt" (Rudolf Steiner) des sozialen Organismus einmal zu erkennen und zum zweiten, wenigstens modellhaft in irgendeinem Erdengebiet aufzubauen, hängen in gewisser Weise auch künftige, die Menschheit zum lebensbewahrenden Fortschritt befähigende Erfindungen ab, die das künftige Leben auf diesem Planeten Erde angesichts der fortschreitenden Zerfallskräfte durch die menschliche Nutzung der Atomkraft und weitere technische Machinationen erst weiter ermöglichen werden.[18]

Damit ist ausgesprochen, dass die Soziale Dreigliederung im Sinne Rudolf Steiners nicht eine bloße Theorie, sondern eine pure Entwicklungsnotwendigkeit ist.

Literatur

Werke Rudolf Steiners zur Sozialen Frage und zur Sozialen Dreigliederung

Relevantes aus den Beiträgen zur Rudolf Steiner Gesamtausgabe

Weitere Literatur

Einführungen, Grundlagen, Allgemeines

  • Bos, Lex: Was ist Dreigliederung...?, 2.Aufl., Verlag am Goetheanum, 1992
  • Brüll, Dieter (*1922): Der anthroposophische Sozialimpuls, Einführung in anthroposophische Themen Bd. 2, Novalis Verlag, 1984 (Neuauflage: Vlg. für Anthroposophie, 2012)
  • Hardorp, Benediktus: Anthroposophie und Dreigliederung, Verlag Freies Geistesleben, 1986 Was meint sozialer Organismus?
  • Kloss, Heinz: Selbstverwaltung und die Dreigliederung des sozialen Organismus, Bd.3, Vittorio Klostermann, 1983
  • König, Karl: Mensch unter Menschen werden: Über die soziale Dreigliederung (Karl König Werkausgabe Abt. 5), Ein Aufsatz aus dem Jahr 1944 und acht Vorträge zu Ostern und Michaeli 1964 in Föhrenbühl und Brachenreuthe, hrsg. v. Richard Steel, ISBN 978-3-7725-2405-9
  • Leber, Stefan (*1937): Selbstverwirklichung, Mündigkeit, Sozialität, Fischer Tb Verlag, 1982
  • Leber, Stefan (*1937): Das Soziale Hauptgesetz, Band 1, Verlag Freies Geistesleben, 1986 (Reihe Sozialwissenschaftliches Forum, Herausgeber Stefan Leber)
  • Leinhas, Emil (1878-1967): Zur Dreigliederung des sozialen Organismus, Bürger-Verlag Alfons Bürger, 1946
  • Lindenau, Christof: Soziale Dreigliederung: Der Weg zu einer lernenden Gesellschaft, Verlag Freies Geistesleben, 1983
  • Luttermann, J.:Dreigliederung des sozialen Organismus: Grundlinien der Rechts- und Soziallehre Rudolf Steiners, Frankfurt/M.;Bern;New York; Paris: Lang, 1990 (Europäische Hochschulschriften: Reihe 31, Politikwissenschaft; Bd. 162) Zugl.: Göttingen, Univ., Diss.: 1989.
  • Strawe, Christoph: Soziale Dreigliederung, Verlag am Goetheanum, 1989
  • Schilinski, Peter: Kommentare zu den "Kernpunkten der sozialen Frage", Jedermann Verlag
  • Schmundt, Wilhelm (1898-1992): Erkenntnisübungen zur Dreigliederung des sozialen Organismus, Achberger Verlag, 1982/2003(2)
  • Schmundt, Wilhelm: Der soziale Organismus in seiner Freiheitsgestalt, FIU-Verlag, 1993


Geistesleben

  • Leber, Stefan (*1937): Die Sozialgestalt der Waldorfschule, Verlag Freies Geistesleben, 2. Aufl. 1978
  • Schily, Konrad: Der staatlich bewirtschaftete Geist, Wege aus der Bildungskrise, ECON Verlag, 1993,
  • Wilken, Folkert (1890-1981): Das Kapital und die Zukunft, Novalis Verlag 1981
  • Wilken, Folkert: Das Kapital – sein Wesen, seine Geschichte und sein Wirken, Novalis Vlg. 1976

Rechtsleben

  • Boos, Roman (Hrsg.): Landwirtschaft und Industrie - Neuordnung des Bodenrechtes als soziale Forderung der Gegenwart, Forschungsring für biologisch-dynamische Wirtschaftsweise, 1957
  • Denzlinger, Karl-Heinz (*1930): Auf der Suche nach dem Rechtsstaat Mitteleuropas, Verlag am Goetheanum, 1990
  • Frei, Dieter W. (*1933): Menschengemässe Politik, Verlag am Goetheanum, 1988
  • Leber, Stefan u.a.: Der Staat. Aufgaben und Grenzen. Beiträge zur Überwindung struktureller Vormundschaft im Rechtsleben, Reihe Sozialwissenschaftliches Forum, Bd. 4, herausgegeben von der Sozialwissenschaftlichen Forschungsgesellschaft Stuttgart e.V. durch Stefan Leber, Verlag Freies Geistesleben, 1992, ISBN 377250924X
  • Leber, Stefan: Eigentum: Die Frage nach der Sozialbindung des Eigentums an Boden und Unternehmen, Sozialwissenschaftliches Forum, Band 5, Verlag Freies Geistesleben, 2000
  • Röschert, Günter: Die Trinität als politisches Problem, Zu den geistigen Grundlagen von Recht und Staat, Verlag Freies Geistesleben, 1989
  • Schmundt, Wilhelm: Zeitgemäße Wirtschaftsgesetze. Über die Rechtsgrundlagen einer nachkapitalistischen, freien Unternehmensordnung >Entwurf einer Einführung<, Achberger Vlg., Achberg 1975
  • Schweppenhäuser, Hans Georg: Das Eigentum an den Produktionsmitteln, Berlin 1963
  • Schweppenhäuser, Hans Georg: Macht des Eigentums. Auf dem Weg in eine neue soziale Zukunft, Radius Verlag, Stuttgart 1970
  • Vogel, Diether (1905-1969): Selbstbestimmung und soziale Gerechtigkeit, Novalis Verlag 1990
  • Wilken, Folkert: Die Befreiung der Arbeit, Vlg. Die Kommenden 1965

Wirtschaftsleben

  • Attali, Jacques: Brüderlichkeit, Eine notwendige Utopie im Zeitalter der Globalisierung, Verlag Freies Geistesleben, 2003 (deutsche Übersetzung aus dem Französischen)
  • Canal, Georg F. von: Geisteswissenschaft und Ökonomie, Novalis Verlag AG, 1992
  • Caspar, Alexander: Wirtschaften in der Zukunft, Klett und Balmer & Co. Verlag, Zug (CH), 1996
  • Häusler, Friedrich: Geld und Geist, Philosophisch-Anthroposophischer Verlag, 1963
  • Gengenbach, Heinz / Limbacher, Max (Hrsg.): Kooperation oder Konkurs? Die Landwirtschaft braucht neue Sozialformen, Verlag Freies Geistesleben, 1989
  • Heidt, Wilfried (Hrsg.): Abschied vom Wachstumswahn, Achberger Verlag, 1980
  • Heinen-Anders, Michael: Kapitalneutralisierung als Dreigliederungsaufgabe, BOD, Norderstedt 2013
  • Herrmannstorfer, Udo: Schein-Marktwirtschaft, Verlag Freies Geisteslebeben, 3. erw. Aufl. 1997
  • Kannenberg-Rentschler, Manfred: Die Dreigliederung des Geldes, Verlag am Goetheanum, 1988
  • Latrille, Wolfgang (*1905): Assoziative Wirtschaft - ein Weg zur sozialen Neugestaltung, Verlag Freies Geistesleben, 1985
  • Leber, Stefan: Die wirtschaftlichen Assoziationen, Band 2, Verlag Freies Geistesleben, 1987
  • Leber, Stefan: Wesen und Funktion des Geldes, Band 3, Verlag Freies Geistesleben, 1989
  • Lietaer, Bernhard A.: Das Geld der Zukunft, Über die zerstörerische Wirkung unseres Geldsystems und Alternativen hierzu, 1. Aufl., Riemann Verlag, Juni 2002
  • Schweppenhäuser, Hans Georg: Das kranke Geld. Vorschläge für eine soziale Geldordnung von morgen, Fischer Taschenbuch Verlag, 1982
  • ders.:Das soziale Rätsel: Fallstudien Heft 1 - 3, Philosophisch-Anthroposophischer Verlag, 1985, Institut für soziale Gegenwartsfragen e.V., Freiburg, 1980; (Heft 1: Der Assoziationsgedanke als Grundlage einer zukünftigen Wirtschaftsordnung - Eigentumsrecht und Wirtschaft in ihrem Zusammenhang - Der Nachholbedarf der Jurisprudenz; Heft 2: Idee und Praxis des Assoziationsprinzips (Demeter-Assoziation) - Der Assoziationsgedanke und das Verlagswesen; Heft 3: Die Assoziation im Dialog - Das Wesen der wirtschaftlichen Assoziationen - Rudolf-Steiner-Texte (zusammengestellt von Fritz Götte))
  • Suhr, Dieter: Alterndes Geld, Novalis Verlag AG,1988
  • Witzenmann, Herbert: Sozialorganik, Ideen zu einer Neugestaltung der Wirtschaft, Gideon Spicker Verlag 1998
  • Witzenmann, Herbert (1905 - 1988): Der Gerechte Preis, Eine Grundfrage des sozialen Lebens, Gideon Spicker Verlag 1993
  • Witzenmann, Herbert: Geldordnung, Als Bewusstseinsfrage, Gideon Spicker Verlag 1995

Historisches, Chronik

  • Kühn, Hans (1889-1977): Dreigliederungs-Zeit, Philosophisch-Anthroposophischer Verlag, 1978
  • Kühne, Walter (1885-1970): Die Stuttgarter Verhältnisse, Novalis Verlag, 1989
  • Lindenberg, Christoph: Der geschichtliche Ort der Dreigliederungsinitiativen Rudolf Steiners. Eine historische Untersuchung der Jahre 1916 - 1921, in: Die Drei Nr. 9, Jg.55, 1985, S. 641- 672
  • Schmelzer, Albert (*1950): Die Dreigliederungsbewegung 1919, Ed. Hardenberg im Verlag Freies Geistesleben, 1991
  • Schmelzer, Albert: Rudolf Steiners Initiative für eine mündige Gesellschaft. Die Dreigliederungsbewegung des Jahres 1919. Ausgangspunkt der Waldorfschulgründung, in: Erziehungskunst, Jg. 53, Nr. 8/9, 1989, S. 634-653, PDF:[2]
  • Schöffler, Heinz Herbert: Das Wirken Rudolf Steiners 1917 - 1925, Verlag am Goetheanum, 1987, Band IV (von vier Bildbänden zu Rudolf Steiners Lebensgang)
  • Wilken, Folkert: Selbstgestaltung der Wirtschaft, Novalis Verlag 1949
  • Strawe, Christoph: Die Dreigliederungsbewegung 1917 - 1922 und ihre aktuelle Bedeutung, zuerst veröffentlicht im Rundbrief Dreigliederung des sozialen Organismus, Heft 3/1998. Für die Internetveröffentlichung wurde er durchgesehen und geringfügig redigiert.
  • Strawe, Christoph: Entstehungsbedingungen und Wirkungsgeschichte des Arbeitsansatzes der Dreigliederung des sozialen Organismus. In: Rahel Uhlenhoff (Hrsg.): Anthroposophie in Geschichte und Gegenwart. Berliner Wissenschaftsverlag 2011, S. 649 - 705

Biographisches

  • Hemleben, Johannes: Rudolf Steiner, Rowohlt, 1977
  • Hoe, Susanna: The man who gave his company away. A Biography of Ernest Bader, Founder of the Scott Bader Commonwealth, William Heinemann Ltd., 1978
  • Lindenberg, Christoph: Rudolf Steiner. Eine Biographie, Stuttgart, 1997
  • Molt, Emil (1876-1936): Entwurf meiner Lebensbeschreibung, Verlag Freies Geistesleben, 1972
  • Rappmann (Hrsg.), Rainer: Denker, Künstler, Revolutionäre - Beuys, Dutschke, Schilinski, Schmundt: Vier Leben für Freiheit,Demokratie und Sozialismus, Wangen, 1996, FIU-Verlag, ISBN 3-928780-13-1

Spezielles

  • Harlan / Rappmann / Schata: Soziale Plastik - Materialien zu Joseph Beuys, Achberg 1984, beziehbar u.a. via FIU-Verlag
  • Janitzki, Axel / Burkart, Walter (Hrsg.): Alternativen zu Mietwohnung und Eigenheim - gemeinsam finanzieren, selbst verwalten, Verlag Freies Geistesleben, 1992
  • König, Karl: Der Impuls der Dorfgemeinschaft, Verlag Freies Geistesleben, 1994
  • Brüll, Ramon; Rappmann, Rainer: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit?: Der Impuls der Dreigliederung und die Gründung des Internationalen Kulturzentrums Achberg. Erinnerungen, Reflexionen, Ausblicke, Info3-Verlag, 2016, ISBN 3957790352

Sonstiges, keine Einordnung

  • Barkhoff, Wilhelm-Ernst: Wir können lieben, wen wir wollen, Praxis Anthroposophie, Verlag Freies Geistesleben, 1995
  • Bos, Lex: Leitbilder für Sozialkünstler, Zwanzig Vorträge über Sozialpädagogik aus anthroposophischer Sicht, Verlag am Goetheanum, 1996
  • Buchleitner, Karl: Wer macht die Realität? Das Schicksal der Dreigliederungsidee, Novalis Verlag, 1989 (Aufsätze aus der Zeitschrift 'Die Kommenden', Mißverstandenes Soziales Hauptgesetz, Gescheiterte Dreigliederung, Gesundheitspolitik, Medizin, Europäische Union u.a.)
  • Giese, Reinhard (Hrsg.): Sozial handeln - aus der Erkenntnis des sozial Ganzen. Soziale Dreigliederung heute, Verlag Reinhard Giese, 1980
  • Hardorp, Benediktus: Vortrag in der Universität Witten/Herdecke am 23. April 1989 Anthroposophie und die sozialen Herausforderungen, Verlag am Goetheanum, 1994
  • Heinen-Anders, Michael: Aus anthroposophischen Zusammenhängen, BOD, Norderstedt 2010
  • Heinen-Anders, Michael: Aus anthroposophischen Zusammenhängen Band II, BOD, Norderstedt 2012
  • Heinen-Anders, Michael: Dem Teufel auf der Spur..., BOD, Norderstedt 2013
  • Heyer, Karl (1988-1964): Wer ist der deutsche Volksgeist? 2. Aufl., Perseus Verlag Basel, 1990
  • Initiative EuroVision (Hrsg.): Die Dreigliederung des sozialen Organismus als Aufgabe Europas im 21. Jahrhundert. Einladung zur Mitwirkung an einem aktuellen Projekt. Mit einem 'offenen Brief' an die anthroposophische Bewegung, Edition Medianum, 2000, ISBN 3881030190, (Wilfried Heidt, Achberg)
  • Lievegoed, Bernhard C.J.(1905-1992): Dem einundzwanzigsten Jahrhundert entgegen, 5. Aufl., Info-Drei Verlag, 1991
  • Normann Waage, Peter: Mensch, Markt, Macht, Rudolf Steiners Sozialimpuls im Spannungsfeld der Globalisierung, Rudolf Steiner Verlag, 2003
  • Rappmann (Hrsg.), Rainer: Die Kunst des sozialen Bauens - Beiträge zu Wilhelm Schmundt, Wangen 1993, FIU-Verlag, ISBN 3-928780-05-0
  • Schmundt, Wilhelm: Zwei Grundprobleme des 20. Jahrhunderts, Freie Volkshochschule Argental, Wangen 1988

Zeitschriften

Historisch

  • Dreigliederung des sozialen Organismus, erschienen von 1919 bis 1922, wöchentlich, diente der Verbreitung der Idee der Dreigliederung
  • Mitteilungsblatt des Bundes für Dreigliederung des sozialen Organismus, 1991 - 1920 (9 Nummern) (daneben gab es interne Rundschreiben des Bundes für Dreigliederung)
  • Soziale Zukunft, 1919 - 1921, Organ des Schweizer Bundes für soziale Dreigliederung
  • Phänomene und Symptome der geistigen, politischen und wirtschaftlichen Weltlage, Monatszeitschrift von 1926 - 1927 (Hauptsächlich Roman Boos)
  • The Threefold Commonwealth, 1920 - 1922, London
  • Drieledige Indeeling van het Sociale Organisme, 1920 - 1921, Utrecht

(ausführliche Angaben zu diesen und weiteren Zeitschriften und denen nach 1945 finden sich in 'Die anthroposophischen Zeitschriften von 1903 bis 1985', siehe Kategorie:Anthroposophische Zeitschrift)

Einzelnachweise

  1. Vgl. Michael Heinen-Anders: Aus anthroposophischen Zusammenhängen, Norderstedt 2010, S. 71 - 72
  2. Johann Wolfgang von Goethe: Schriften zur Naturwissenschaft, Stuttgart 1977, S. 48 f.
  3. Luttermann, J.:Dreigliederung des sozialen Organismus: Grundlinien der Rechts- und Soziallehre Rudolf Steiners, Frankfurt/M.:Lang, 1990 (Europäische Hochschulschriften: Reihe 31, Politikwissenschaft; Bd. 162) Zugl.: Göttingen, Univ., Diss., 1989, Vorwort I
  4. Nach Behrens, Der Mensch – Bildner des sozialen Organismus, Hamburg 1958, S. 85ff.
  5. Online-Quelle mit den beiden Aufsätzen
  6. Quelle mit zahlreichen ergänzenden Texten
  7. Siehe: Renate Riemeck, Mitteleuropa. Bilanz eines Jahrhunderts, Fischer Taschenbuch, Frankfurt am Main 1983, S. 145
  8. Siehe dazu: Jens Heisterkamp (Hrsg.), Die Jahrhundertillusion. Wilsons Selbstbestimmungsrecht der Völker, Steiners Kritik und die Frage der nationalen Minderheiten heute, Frankfurt am Main 2002
  9. Gespräch zwischen J. Beuys, B. Blume und H. G. Prager vom 15. November 1975, veröffentlicht in der Rheinischen Bienenzeitung, Heft 12/1975
  10. Henrich, Der vormundschaftliche Staat, Reinbek 1989, S. 316.
  11. AaO, S. 303.
  12. zitiert nach http://www.dreigliederung.de/essays/2010-08-001.html: Thomas Brunner, Ralf Gleide und Clara Steinkellner im Gespräch mit Dr. Konrad Schily, Witten, 17.8.2010. Eine gekürzte Fassung ist in Die Drei, Ausgabe 2011/1 erschienen.
  13. Vergleiche auch zum Thema des Interviews den Artikel in der taz: Die Bildung kennt ihre Grenzen nicht, 17.02.2004, von Dirk Baecker (Dirk Baecker ist Luhmannianer) [1]).
  14. Interview in Info3 (?)
  15. Für ein tieferes Verständnis des Eigentlichen der Dreigliederungsidee scheint die Kontrastierung mit der frühen Systemtheorie Luhmanns, mit der Systemtheorie Talcott Parsons, der Kritik an ihr, und mit der damaligen Habermas-Luhmann-Debatte (1971) lohnender als mit der späteren Systemtheorie Luhmanns. Ein deutscher Soziologe, der gegen Luhmann an Parsons Konzept festhält und es weiter ausgearbeitet hat, ist Richard Münch. Vgl. dazu auch den Artikel über Niklas Luhmann in diesem Anthrowiki.
  16. Es gibt dazu eine Anmerkung von Steiner, daß soziale Institutionen, also auch eine Waldorfschule, die Tendenz haben, in ihren Formen zu erstarren, unlebendig zu werden. Das Ergebnis davon ist dann die Organisation von der Art, wie sie Schily kritisiert. Um es nicht zu solcher System- bzw. Organisationsbildung, Verknöcherung kommen zu lassen, gilt es fortwährend dagegen anzukämpfen<Quelle> ... Es wäre dann insofern auch auch ganz falsch, die Waldorfschule mit so einer Organisation zu identifizieren. Die Organisation könnte so allenfalls etwas sein, auf das sich die Waldorfschule stützt, wie auf ein Skelett gewissermaßen.
  17. Dieter Brüll: Der Anthroposophische Sozialimpuls, Vlg. für Anthroposophie, Dornach 2012, S. 9 - 10
  18. Vgl. Peter Tradowsky: Das Mysterium von Golgatha, Radioaktivität und Atomkraft, Vlg. für Anthroposophie, Dornach 2011, S. 49 ff und Peter Tradowsky: Die Dreigliederung als die "Christus gemäße Gestalt" des sozialen Organismus und die Widersachermächte, Freie Vereinigung für Anthroposophie - MORGENSTERN, Berlin 2007, S. 8 ff

Weblinks


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