Buch der Jubiläen und Dionysius von Paris: Unterschied zwischen den Seiten

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Das '''Buch der Jubiläen''', Jubiläenbuch, ([[Hebräische Sprache|hebr.]] ספר היובלים), manchmal auch ''Kleine Genesis'' (''Leptogenesis'') genannt, ist eine religiöse Schrift des [[Judentum|jüdisch]]-[[Christentum|christlichen]] Kulturkreises. Es bietet eine Nacherzählung der [[Wikipedia:1. Buch Mose|Genesis]] und von Teilen des [[Wikipedia:2. Buch Mose|Exodus]], die durch Einschübe und die Verarbeitung [[Wikipedia:Biblische Exegese|exegetischer]] Traditionen ergänzt wird. Die Juden rechnen das Werk heute zu den [[Wikipedia:Midrasch|Midrasch]]im, die meisten christlichen Denominationen indes zu den [[Apokryphen]] des [[Wikipedia:Altes Testament|Alten Testaments]].
[[Datei:Ellmeney Dyonisius crop.jpg|thumb|St. Dyonisus, Gemälde in der Bergkapelle Ellmeney, Leutkirch im Allgäu]]
[[File:1465 Le Moiturier Hl. Dionysius anagoria.JPG|thumb|Saint Denis de Paris, um 1460]]
'''Dionysius von Paris''' ([[Wikipedia:Französische Sprache|franz.]]: {{lang|fr|''Denis'' oder ''Denys''}}) war Missionar in [[Wikipedia:Gallien|Gallien]], erster [[Wikipedia:Liste der Erzbischöfe von Paris|Bischof von Paris]] und christlicher [[Wikipedia:Märtyrer|Märtyrer]]. Er ist ein [[Wikipedia:Nationalheiliger|Nationalheiliger]] Frankreichs und Schutzpatron verschiedener Städte und Gemeinden (unter anderem [[Wikipedia:Paris|Paris]] und [[Wikipedia:Krefeld|Krefeld]]).


==Inhalt==
== Leben ==
Das Buch der Jubiläen erzählt die gesamte Geschichte der Welt zwischen ihrer [[Wikipedia:Schöpfung #Der biblische Schöpfungsbericht|Erschaffung]] und der Übergabe der [[Zehn Gebote|Gesetzestafeln]] am [[Wikipedia:Sinai (Berg)|Sinai]] neu, schmückt sie mit in der [[Wikipedia:Tora|Tora]] selbst nicht enthaltenen Details aus und versucht, jedes Ereignis minutiös nach „Jubiläen“, Jahren, Wochen und Tag zu datieren – gemäß einer Einteilung, die [[Mose]]s unmittelbar am Berge Sinai geoffenbart worden sein soll und in der die Zahl „7“ eine große Rolle spielt. Die Verführung [[Adam und Eva|Evas]] durch die Schlange etwa soll „nach Ablauf der sieben Jahre (…) und zwar im 2. Monat, am 17. Tage“ stattgefunden haben. [[Adam und Eva|Adam]] starb „am Ende des 19. Jubiläums, in der 7. [[Wikipedia:Jahrwoche|Jahrwoche]], in ihrem 6. Jahre“. Auch enthält das Werk zahlreiche Speise- und Reinheitsvorschriften.
Dionysius wurde im 3. Jahrhundert – vermutlich um das Jahr 250 von [[Wikipedia:Papst|Papst]] [[Wikipedia:Fabianus|Fabianus]] mit sechs anderen Bischöfen von Rom aus nach Gallien geschickt, um dort die Worte des Christentums zu verkünden. Gemäß [[Wikipedia:Gregor von Tours|Gregor von Tours]] war Dionysius um 250 Bischof von Paris. Der römische Gouverneur ordnete die Verhaftung und Enthauptung von Dionysius und seinen Begleitern Rustikus und Eleutherius an. Die Legende berichtet, Dionysius habe auf dem Richtplatz am [[Wikipedia:Montmartre|Montmartre]] sein abgeschlagenes Haupt aufgenommen, habe es in einer nahegelegenen Quelle gewaschen und sei mit dem Kopf in den Händen sechs Kilometer Richtung Norden gegangen, bis zu der Stelle, wo er begraben werden wollte.


Großen Raum nehmen auch die [[Engel]] ein. Erwähnt werden vier Klassen: „Engel des Angesichts“, „Engel der Heiligung“, „Engel der Natur“ und „Schutzengel“. Berichtet wird u. a. die Erschaffung der Engel am ersten Schöpfungstag, aber auch die sündhafte Verbindung abtrünniger Engel mit Menschentöchtern, aus der das später bei der [[Sintflut]] vernichtete Riesengeschlecht der [[Nephilim]] hervorging. (In der äthiopischen Fassung wird allerdings gesagt, dass in diesem Fall mit „Engeln“ die Nachkommen [[Seth]]s und mit „Menschen“ die Nachkommen [[Kain]]s gemeint sind.)
An diesem Platz baute der fränkische König [[Wikipedia:Dagobert I.|Dagobert I.]] 626 die nach dem Heiligen benannte Abtei mit der [[Wikipedia:Basilika Saint-Denis|Basilika Saint-Denis]], welche den französischen Königen als Grablege diente.


Nach Auffassung des Autors der Jubiläen war [[Hebräische Sprache|Hebräisch]] die Sprache, die ursprünglich von aller Kreatur, Menschen wie Tieren, und auch im Himmel gesprochen worden sein soll. Nach der Zerstörung des [[Turmbau zu Babel|Turmes zu Babel]] sei sie aber in Vergessenheit geraten, ehe sie [[Abraham]] wieder von den Engeln gelehrt worden sei. [[Henoch|Enoch]] sei der erste Mensch gewesen, den sie in der Kunst der Schrift unterwiesen hätten, worauf er alle Geheimnisse der [[Astronomie]], der [[Wikipedia:Zeitmessung|Zeitmessung]] und der [[Wikipedia:Geschichte|Weltgeschichte]] niedergeschrieben habe.
== Verehrung ==
Dionysius ist Heiliger der [[Wikipedia:katholische Kirche|katholischen]] und der [[Wikipedia:Anglikanische Gemeinschaft|anglikanischen]] Kirche.
Der Kult des Dionysius ist in Frankreich, Spanien und Deutschland verbreitet.


==Manuskripte==
Die ältesten Nachrichten über sein Leben stammen von [[Wikipedia:Gregor von Tours|Gregor von Tours]]. Populär wurde die Dionysius-Vita [[Wikipedia:Hilduin von Saint-Denis|Hilduins von Saint-Denis]], der auch die für das gesamte Mittelalter geltende Gleichsetzung mit [[Dionysius Areopagita]] und [[Pseudo-Dionysius Areopagita]] vollzog.
Vollständig überliefert ist das Jubiläenbuch nur in [[Wikipedia:Äthiopische Sprache|äthiopischen]] Texten aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Ferner gibt es bruchstückhafte, auf ein Werk des [[Wikipedia:Epiphanius|Epiphanius]] zurückgehende griechische Texte sowie einige lateinische Fragmente, deren textkritischer Wert gewöhnlich hoch eingeschätzt wird. Ein zusätzliches [[Wikipedia:Syrische Sprache|syrisches]] Fragment im [[Wikipedia:Britisches Museum|Britischen Museum]] mit dem Titel ''Namen der Patriarchengattinen gemäß dem Hebräischen Buch der Jubiläen'' legt nahe, dass auch eine syrische Fassung existiert haben muss.  


Hebräische Fragmente wurden unter den [[Wikipedia:Schriftrollen vom Toten Meer|Schriftrollen vom Toten Meer]] gefunden.
Sein Gedenktag ist der [[Wikipedia:9. Oktober|9. Oktober]] (Zu diesem Tag gibt es die [[Wikipedia:Bauernregel|Bauernregel]] ''Regnet’s an St. Dionys, regnet’s den ganzen Winter gewiss''.). Ein zweiter Gedenktag wird am [[Wikipedia:4. Dezember|4. Dezember]] gefeiert, dem Tag der Überbringung der Gebeine nach Paris.


==Entstehungsgeschichte==
Schon vor dem 15. Jahrhundert wurde Dionysius gegen Kopfschmerzen angerufen, aber auch gegen [[Wikipedia:Tollwut|Tollwut]], Gewissensunruhe und Seelenleiden. Seit 1450 gehört er zu den 14 [[Wikipedia:Nothelfer|Nothelfer]]n. Er ist [[Wikipedia:Schutzpatron|Patron]] der französischen Könige und Schutzheiliger der Stadt [[Wikipedia:Paris|Paris]].
Die Entstehungszeit des Jubiläenbuches ist nicht sicher anzugeben. Während besonders in der älteren Forschung eine Datierung in die Zeit des Hasmonäers Johannes Hyrkanos I. (135-104 v. Chr.) gelegentlich vertreten wurde, ist heute eine Mehrheit von Forschern der Ansicht, das Buch sei in vorhasmonäischer Zeit entstanden. Entsprechende Datierungen fallen ins frühe 2. oder sogar ins 3. Jahrhundert v. Chr. Die wichtigsten Argumente für eine Datierung in die Hasmonäerzeit sind vermeintliche Aussagen innerhalb des Buches, die auf Ereignisse um den Makkabäeraufstand Bezug nehmen (etwa Kap. 15 zur Verweigerung der Beschneidung durch hellenisierende Kreise in Jerusalem, oder die Behandlung Esaus als Reflex der Eroberung Idumäas unter Hyrkanos I.). Solche Deutungen sind aber unsicher. Für die Frühdatierung wird der Status des Jubiläenbuches in den [[Wikipedia:Qumran|Qumran]]schriften angeführt. Es wird dort (d.h. im 2. und 1. Jahrhundert v. Chr.) als autoritative Schrift zitiert, was eine deutlich frühere Entstehung wahrscheinlich macht. Zudem wird aufgrund inhaltlicher Übereinstimmungen besonders mit der Tempelrolle (die wiederum als einer der ältesten Qumrantexte gilt) eine inhaltliche Entwicklung angenommen, an deren relativem Beginn das Jubiläenbuch steht. Das älteste Manuskript des hebräischen Originals stammt aus Qumran und wird paläographisch auf 125-100 v. Chr. datiert. Damit sind einige Spätdatierungen fragwürdig geworden, da das Jubiläenbuch wohl nicht in Qumran entstanden ist und also schon einige Zeit vorher in Umlauf gewesen sein muss. Da in Qumran nur Fragmente gefunden wurden, bleibt allerdings die Möglichkeit bestehen, dass bestimmte Kapitel des Jubiläenbuches sekundär sind.


Über den Verfasser ist nichts bekannt; ältere Thesen zu pharisäischer Autorschaft sind heute überholt. Gewöhnlich wird heute eine Randgruppe des Judentums als Entstehungskontext angenommen, die gelegentlich auch als „proto-qumranisch“ oder „proto-essenisch“ bezeichnet wird.
Nach Dionysius sind die Stadt [[Wikipedia:Saint-Denis (Seine-Saint-Denis)|Saint-Denis]] und das [[Wikipedia:Département|Département]] [[Wikipedia:Seine-Saint-Denis|Seine-Saint-Denis]] benannt. Auch [[Wikipedia:Saint-Denis (Réunion)|Saint-Denis]] auf der Insel [[Wikipedia:Réunion|Réunion]] führt seinen Namen. Der [[Wikipedia:Clos Saint-Denis|Clos Saint-Denis]] ist eine [[Wikipedia:Grand Cru|Grand Cru]]-Weinlage in der Gemeinde [[Wikipedia:Morey-Saint-Denis|Morey-Saint-Denis]] im [[Wikipedia:Burgund|Burgund]].


== Wirkungsgeschichte ==
Er befindet sich auch im [[Wikipedia:Wappen der Stadt Krefeld|Wappen der Stadt Krefeld]].
Unter den Schriftrollen von Qumran ist das Jubiläenbuch in zahlreichen Handschriften belegt, hatte demnach hohe Bedeutung für die hinter den Texten stehende Gruppierung. In den [[Wikipedia:Hebräische Bibel|jüdischen Kanon]] wurde das Jubiläenbuch gleichwohl nicht aufgenommen. Ähnliches gilt für das Christentum. Zwar stand das Buch auch bei den Kirchenvätern in hohem Ansehen, dennoch wurde es kein Teil des Kanons der Reichskirche. Dass das Buch überhaupt die Zeiten überdauert hat, ist daher allein den [[Wikipedia:Orientalisch-Orthodoxe Kirche|Orientalisch-Orthodoxen Kirchen]], dabei vor allem der äthiopischen Kirche, sowie den [[Wikipedia:Schriftrollen vom Toten Meer|Schriftrollen vom Toten Meer]] zu verdanken. Beeinflusst durch den Gebrauch in Äthiopien gelangte das Buch in neuerer Zeit auch in Teilen der jamaikanischen [[Wikipedia:Rastafari|Rastafari]]-Bewegung zu einigem Ansehen.
 
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Dionysius von Paris}}


== Literatur ==
== Literatur ==
* [[Wikipedia:Klaus Berger (Theologe)|Klaus Berger]]: ''Das Buch der Jubiläen.'' In: [[Wikipedia:Werner Georg Kümmel|Werner Georg Kümmel]]; Hermann Lichtenberger (Hg.): ''Jüdische Schriften aus hellenistisch-römischer Zeit. Bd. 2: Unterweisung in erzählender Form.'' Gütersloh 1973-1999, 273-575.
* Hiltgart L. Keller: ''Reclams Lexikon der Heiligen und der Biblischen Gestalten.'' Reclam, Stuttgart 1979. ISBN 3-15-010154-9
* Paul Rießler: ''Altjüdische Schriften außerhalb der Bibel.'' Augsburg 1928. (Übersetzung des Jubiläenbuchs S. 539-666.)
* Luc Campana: ''Die 14 Heiligen Nothelfer. Herkunft und Verehrung – Konkurrenz zur Medizin – Leben und Legenden – Reichweite und Bildnisse.'' Lauerz: Theresia-Verlag, 2009. ISBN 978-3-03767-035-4.
 
* {{BBKL|archiveurl=https://web.archive.org/web/20070613125944/http://www.bautz.de/bbkl/d/dionysius_v_p.shtml |band=1|spalten=1325-1326|autor=Friedrich Wilhelm Bautz|artikel=Dionysius von Paris}}
* Harold Attridge u.a. (Hrsg.): ''Qumran Cave 4 VIII. Parabiblical Texts 1. [[Wikipedia:Discoveries in the Judaean Desert|Discoveries in the Judaean Desert]] XIII.'' Oxford 1994.
 
* [[Wikipedia:James C. VanderKam|James C. VanderKam]]: ''The Jubilees Fragments from Qumran Cave 4.'' In: Julio Trebolle Barrera; Luis Vegas Montaner(Hg.): ''The Madrid Qumran Congress. Proceedings of the International Congress on the Dead Sea Scrolls, Madrid 18-21 March 1991.'' Leiden, New York, Köln, Madrid 1992 (Studies on the Texts of the Desert of Judah, 11), S. 635–648.
 
* Cana Werman: ''Jubilees in the Hellenistic Context.'' In: Lynn LiDonnici; Andrea Lieber (Hg.): ''Heavenly Tablets. Interpretation, Identity and Tradition in Ancient Judaism.'' Leiden, Boston 2007 (Supplements to the Journal for the Study of Judaism, 119), S. 133–158.
 
* Eyal Regev: ''Jubilees, Qumran, and the Essenes.'' In: Gabriele Boccaccini; Giovanni Ibba (Hg.): ''Enoch and the Mosaic Torah: The Evidence of Jubilees.'' Grand Rapids 2009, 426-440.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
*[http://apokryphen.diebibel4you.de/jubel.html Das Buch der Jubiläen] - in deutscher Übersetzung
{{commonscat|Denis de Paris|Dionysius von Paris}}
*[http://www.jewishencyclopedia.com/view.jsp?artid=582&letter=J ''Jewish Encyclopedia'' entry]
* {{Hl-Lex|b|Dionysius_von_Paris.html}}
*[http://www.newadvent.org/cathen/08535a.htm The ''Catholic Encyclopedia'' view]
* [http://www.vierzehnheiligen.de/de/gnadenaltar/heiliger-dionysius.php Franziskanerkloster Vierzehnheiligen über Dionysius]
*[http://www.ntcanon.org/lists.shtml Development of the Canon]
*[http://www.bibelwissenschaft.de/wibilex/das-bibellexikon/details/quelle/WIBI/zeichen/j/referenz/22860///cache/61cab5fd62/ Entsprechender Fachartikel in: Michaela Bauks / Klaus Koenen (Hgg.), Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet (WiBiLex), 2007ff.]
 


[[Kategorie:Apokryphen]]
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[[Kategorie:Geboren im 3. Jahrhundert]]
[[Kategorie:Gestorben im 3. oder 4. Jahrhundert]]
[[Kategorie:Mann]]


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{{Wikipedia}}

Version vom 7. Juli 2022, 19:37 Uhr

St. Dyonisus, Gemälde in der Bergkapelle Ellmeney, Leutkirch im Allgäu
Saint Denis de Paris, um 1460

Dionysius von Paris (franz.: Denis oder Denys) war Missionar in Gallien, erster Bischof von Paris und christlicher Märtyrer. Er ist ein Nationalheiliger Frankreichs und Schutzpatron verschiedener Städte und Gemeinden (unter anderem Paris und Krefeld).

Leben

Dionysius wurde im 3. Jahrhundert – vermutlich um das Jahr 250 von Papst Fabianus – mit sechs anderen Bischöfen von Rom aus nach Gallien geschickt, um dort die Worte des Christentums zu verkünden. Gemäß Gregor von Tours war Dionysius um 250 Bischof von Paris. Der römische Gouverneur ordnete die Verhaftung und Enthauptung von Dionysius und seinen Begleitern Rustikus und Eleutherius an. Die Legende berichtet, Dionysius habe auf dem Richtplatz am Montmartre sein abgeschlagenes Haupt aufgenommen, habe es in einer nahegelegenen Quelle gewaschen und sei mit dem Kopf in den Händen sechs Kilometer Richtung Norden gegangen, bis zu der Stelle, wo er begraben werden wollte.

An diesem Platz baute der fränkische König Dagobert I. 626 die nach dem Heiligen benannte Abtei mit der Basilika Saint-Denis, welche den französischen Königen als Grablege diente.

Verehrung

Dionysius ist Heiliger der katholischen und der anglikanischen Kirche. Der Kult des Dionysius ist in Frankreich, Spanien und Deutschland verbreitet.

Die ältesten Nachrichten über sein Leben stammen von Gregor von Tours. Populär wurde die Dionysius-Vita Hilduins von Saint-Denis, der auch die für das gesamte Mittelalter geltende Gleichsetzung mit Dionysius Areopagita und Pseudo-Dionysius Areopagita vollzog.

Sein Gedenktag ist der 9. Oktober (Zu diesem Tag gibt es die Bauernregel Regnet’s an St. Dionys, regnet’s den ganzen Winter gewiss.). Ein zweiter Gedenktag wird am 4. Dezember gefeiert, dem Tag der Überbringung der Gebeine nach Paris.

Schon vor dem 15. Jahrhundert wurde Dionysius gegen Kopfschmerzen angerufen, aber auch gegen Tollwut, Gewissensunruhe und Seelenleiden. Seit 1450 gehört er zu den 14 Nothelfern. Er ist Patron der französischen Könige und Schutzheiliger der Stadt Paris.

Nach Dionysius sind die Stadt Saint-Denis und das Département Seine-Saint-Denis benannt. Auch Saint-Denis auf der Insel Réunion führt seinen Namen. Der Clos Saint-Denis ist eine Grand Cru-Weinlage in der Gemeinde Morey-Saint-Denis im Burgund.

Er befindet sich auch im Wappen der Stadt Krefeld.

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Commons: Dionysius von Paris - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema


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