Orthopädie und Künstliche Intelligenz: Unterschied zwischen den Seiten

Aus AnthroWiki
(Unterschied zwischen Seiten)
imported>Joachim Stiller
 
imported>Odyssee
 
Zeile 1: Zeile 1:
Die '''Orthopädie''' ({{grcS|ὀρϑός|de=aufrecht, gerade, richtig}} und {{grcS|παιδεία|de=Kindererziehung}}) befasst sich mit Fehlbildungen und Erkrankungen des [[Stütz- und Bewegungsapparat]]es.
{{Textbox|<poem>Und so ein Hirn, das trefflich denken soll,
Wird künftig auch ein Denker machen.
                      <small>[[Goethe]], [[Faust II]], Laboratorium</small></poem>}}
[[Datei:Turing statue Surrey.jpg|mini|Statue von [[Alan Turing]] (1912-1954) an der [[Wikipedia:University of Surrey|University of Surrey]]]]
[[Datei:Thomas Hobbes (portrait).jpg|mini|Thomas Hobbes (1588-1679)]]
[[Datei:John McCarthy Stanford.jpg|mini|[[Wikipedia:John McCarthy|John McCarthy]] (1927-2011)]]
[[Datei:Marvin Minsky at OLPCb.jpg|mini|[[Marvin Minsky]] (1927-2016)]]
[[Datei:Raymond Kurzweil Fantastic Voyage.jpg|miniatur|[[Wikipedia:Raymond Kurzweil|Raymond „Ray“ Kurzweil]] (2006)]]
[[Datei:Samuel Butler by Charles Gogin.jpg|mini|Samuel Butler (1835-1902)]]
 
'''Künstliche Intelligenz''' (kurz '''KI'''), auch '''Artifizielle Intelligenz''' ({{EnS|'''''artificial intelligence'''''}}; kurz '''AI''') genannt, ist ein Teilgebiet der [[Informatik]], das auf die [[Maschine|maschinelle]] [[Automat]]isierung der [[Intelligenz]] mittels [[Computer]] abzielt. Namentlich im Bereich der [[Kognition|kognitiven Intelligenz]] (z.B. [[Wikipedia:Spracherkennung|Sprach]]- und [[Wikipedia:Texterkennung|Texterkennung]], [[Wikipedia:Objekterkennung|Objekterkennung]], [[Wikipedia:autonomes Fahren|autonomes Fahren]]) wurden in den letzten Jahren große Fortschritte erzielt.  


== Geschichte ==
== Geschichte ==
[[Datei:Andry tree.png|mini|140px|Andrys Bäumchen]]
Vereinzelt sind Behandlungen von deformierten Gelenken bereits bei den [[Hippokratiker]]n belegt. Der Begriff ''Orthopädie'' wurde jedoch erst im Jahr 1741 mit dem weite Verbreitung gefundenen Werk ''Orthopaedia'' von [[Nicolas Andry de Boisregard|Nicolas Andry]], einem Pariser Kinderarzt, geprägt.<ref>Nicolas Andry: ''Orthopädie, oder die Kunst, Bey den Kindern die Ungestaltheit des Leibes zu verhüten und zu verbessern.'', Deutschsprachige Reproduktion der Erstausgabe von 1744, bearbeitet und hrsg. von [[Dieter Wessinghage]]. Schattauer, Stuttgart und New York 1987 (= ''Reprints Medizinhistorischer Schriften'', 1).</ref> Er verglich den „Orthopäden“ mit dem Gärtner, der ein krummes Bäumchen an einen kräftigen Pfahl anschlingt. Seither ist diese [[Allegorie]] das Standessignum aller orthopädischen Fachgesellschaften.


Die moderne Orthopädie fand um 1816 ihren Anfang mit [[Johann Georg Heine]] in [[Würzburg]] und wurde erst in 1970er Jahren zum heutigen regulären Universitätsfach.<ref>Doris Schwarzmann-Schafhauser: ''Orthopädie.'' In: [[Werner E. Gerabek]], Bernhard D. Haage, [[Gundolf Keil]], Wolfgang Wegner (Hrsg.): ''Enzyklopädie Medizingeschichte.'' Walter de Gruyter, Berlin und New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 1078 f.</ref> Zu den Pionieren der Orthopädie in Frankreich gehört der Anatom und Physiologe Sauveur Henri Victor Bouvier (1799–1877), der unter anderem orthopädischen Behandlungen von Findelkindern vornahm und 1840 ein orthoäpdisches Institut eröffnete.<ref>Barbara I. Tshisuaka: ''Bouvier.'' In: [[Werner E. Gerabek]], Bernhard D. Haage, [[Gundolf Keil]], Wolfgang Wegner (Hrsg.): ''Enzyklopädie Medizingeschichte.'' Walter de Gruyter, Berlin und New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 201 f.</ref>
Schon [[Thomas Hobbes]] (1588-1679) vertrat eine frühe Version des [[Computationalismus]], wonach der [[Rationalismus|rationale]] [[Verstand]] des [[Mensch]]en auf [[Berechnung]]svorgängen beruhe:


2005 wurde das Fachgebiet Orthopädie mit dem chirurgischen Teilgebiet/Schwerpunkt [[Unfallchirurgie]] zusammengelegt. Die Ausbildung zum ''Facharzt für Orthopädie'' ist in der [[Ärztliche Weiterbildung|Weiterbildungsordnung]] der [[Bundesärztekammer]] nicht mehr vorgesehen.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.bundesaerztekammer.de/downloads/MWBO_07122011.pdf | wayback=20120121164333 | text=Bundesärztekammer, Weiterbildungsordnung vom 25. Juni 2010}}</ref>
{{Zitat|Unter rationeller Erkenntnis vielmehr verstehe ich Berechnung.
Berechnen heißt entweder die Summe von zusammengefügten
Dingen finden oder den Rest erkennen, wenn eins vom andern
abgezogen wird. Also ist rationelle Erkenntnis dasselbe wie
Addieren und Subtrahieren; wenn jemand Multiplizieren, und
Dividieren hinzufügen will, so habe ich nichts dagegen, da
Multiplikation dasselbe ist wie Addition gleicher Posten, Division
dasselbe wie eine bestimmte Subtraktion gleicher Posten. Aber
rationelle Erkenntnis geht jedenfalls auf zwei Geistesoperationen
zurück: Addition und Subtraktion.|Thomas Hobbes|''Grundzüge der Philosophie'', 1. Teil: ''Lehre vom Körper'', S. 14}}


== Tätigkeitsfelder ==
Dass sich die menschliche Intelligenz möglicherweise [[automat]]isieren bzw. [[Mechanizismus|mechanisch]] nachbilden ließe, hatte bereits [[Julien Offray de La Mettrie]] (1709-1751) in seinem [[Wikipedia:1748|1748]] zunächst anonym veröffentlichten Hauptwerk ''L'Homme Machine'' erwogen.  
Die „klassische“ Orthopädie entwickelte sich aus der (konservativen) Behandlung von [[Tuberkulose]]kranken und [[Kriegsversehrte]]n. Pioniere waren [[Konrad Biesalski]], [[Gustav Drehmann]] und [[Kurt Lindemann]]. Die [[Operation (Medizin)|operative]] Orthopädie wurde vor allem von [[Chirurgie|Chirurgen]] vorangetrieben. „Schnittstellen“ von Orthopädie und Unfallchirurgie sind [[Handchirurgie]], [[Osteotomie]]n und [[Endoprothese]]n. [[Luxation]]en, [[Bänderriss]]e, [[Sehnenriss]]e, [[Achillessehnenruptur]]en und [[Patellarsehnenruptur]]en sind alltägliche Aufgaben beider Fächer.


=== Degenerative Erkrankungen ===
Die Bezeichnung „künstliche Intelligenz“ wurde erstmals 1955 von dem [[Logik]]er und [[Informatik]]er [[Wikipedia:John McCarthy|John McCarthy]] (1927-2011) in seinem Förderantrag<ref>“A Proposal for the Dartmouth Summer Research Project on Artificial Intelligence” [http://www-formal.stanford.edu/jmc/history/dartmouth/dartmouth.html (McCarthy et al.:Förderantrag, August 1955, S. 1)]</ref> für das von ihm organisierte und am 13. Juli 1956 am [[Wikipedia:Dartmouth College|Dartmouth College]] in [[Wikipedia:Hanover (New Hampshire)|Hanover]] begonnene sechswöchige ''Dartmouth Summer Research Project on Artificial Intelligence'' verwendet. An dieser Konferenz nahmen unter anderen auch [[Marvin Minsky]], [[Wikipedia:Nathaniel Rochester|Nathan Rochester]] und [[Wikipedia:Claude Elwood Shannon|Claude Shannon]] teil. Die [[Wikipedia:Dartmouth Conference|Dartmouth Conference]] gilt seither als Gründungsveranstaltung der Forschung auf dem Gebiet der KI.
[[Degeneration]] betrifft [[Gelenk]]e und [[Weichteile]] und hat große [[volkswirtschaft]]liche Bedeutung. Was „Verschleiß“ eigentlich ist und wen er weshalb befällt, weiß niemand. Deshalb in den meisten Fällen als [[idiopathisch]] etikettiert, dürften die Verschleißerkrankungen auch [[Genetik|genetisch]] mitbestimmt sein. Fassbare Gründe sind [[Trauma (Medizin)|Trauma]] und [[Dysplasie]]. So sind die [[Hüftdysplasie]], Fehlstellungen der Beine und gelenknahe Knochenbrüche präarthrotische Deformitäten.


Ob man [[Arthrose]]n mit Endoprothesen behandelt, sollte vor allem vom Leidensdruck des Patienten abhängen. Bei [[Gonarthrose]]n, [[Omarthrose]]n und [[Koxarthrose]]n hilft die konservative Therapie oft Zeit zu gewinnen – und dem Patienten das vorzeitige Risiko von schwerwiegenden [[Komplikation]]en zu ersparen. [[Korrekturosteotomie]]n sollten immer erwogen werden, vor allem bei der [[Coxa valga]] und dem [[Genu varum]].
Basierend auf den Arbeiten von [[Alan Turing]] (1912-1954), unter anderem dem Aufsatz ''Computing machinery and intelligence'', formulierten [[wikipedia:Allen Newell|Allen Newell]] (1927–1992) und [[wikipedia:Herbert A. Simon|Herbert A. Simon]] (1916–2001) von der [[wikipedia:Carnegie Mellon University|Carnegie Mellon University]] in [[wikipedia:Rittburgh|Pittsburgh]] die ''„Physical Symbol System Hypothesis“'', der zufolge [[Denken]] Informationsverarbeitung ist, und Informationsverarbeitung ein Rechenvorgang, eine Manipulation von Symbolen. Auf das [[Gehirn]] als solches komme es beim Denken nicht an: ''„Intelligence is mind implemented by any patternable kind of matter.“''


[[Meniskusriss]]e und [[Impingement-Syndrom]]e (an der Schulter) sind seit langem eine Domäne der [[Arthroskopie]].
Diese Auffassung, dass Intelligenz unabhängig von der Trägersubstanz ist, wird von den Vertretern der ''starken KI''-These geteilt. Für [[Marvin Minsky]] (1927-2016) vom [[wikipedia:Massachusetts Institute of Technology|Massachusetts Institute of Technology]] (MIT), einem der Pioniere der KI, ist ''„das Ziel der KI die Überwindung des Todes“''. Der Roboterspezialist [[Hans Moravec]] (* 1948) von der [[Wikipedia:Carnegie Mellon University|Carnegie Mellon University]] beschreibt in seinem Buch ''Mind Children'' (Kinder des Geistes) das Szenario der [[Evolution]] des postbiologischen [[Leben]]s: Ein Roboter überträgt das im menschlichen Gehirn gespeicherte Wissen in einen Computer, sodass die [[Biomasse]] des Gehirns überflüssig wird und ein posthumanes Zeitalter beginnt, in dem das gespeicherte Wissen beliebig lange zugreifbar bleibt. Mit der detailierten Erinnerung an alles, was Menschen jemals gedacht haben, würden sich unsere „Geisteskinder“ mit ihrer überragenden Intelligenz dann größeren Herausforderungen in den Weiten des Universums stellen:


=== Fehlbildungen ===
{{Zitat|Was uns erwartet, ist nicht Vergessen, sondern eine Zukunft, die von unserem gegenwärtigen Aussichtspunkt am besten mit den Worten "postbiologisch" oder sogar "übernatürlich" beschrieben wird. Es ist eine Welt, in der die Menschheit von der Flut der kulturellen Veränderung hinweggefegt wurde, usurpiert von ihrer eigenen künstliche Nachkommenschaft. Die letzten Konsequenzen sind jedoch unbekannt, obwohl viele Zwischenschritte nicht nur vorhersehbar sind, sondern bereits stattgefunden haben. Heute sind unsere Maschinen noch einfache Erzeugnisse, welche die elterliche Fürsorge und schwebende Aufmerksamkeit eines Neugeborenen erfordern, kaum würdig des Wortes "intelligent". Aber im nächsten Jahrhundert werden sie zu Entitäten heranreifen, die so komplex sind wie wir selbst und schließlich zu etwas, das alles transzendiert, was wir wissen - auf die wir stolz sein können, wenn sie sich selbst als unsere Nachkommen bezeichnen.
[[Fehlbildung]]en bedeuten Mangelverwaltung. Der sogenannte [[Contergan-Skandal]] wurde zur traurigen Herausforderung der Orthopädie. Die Handfehlbildungen gaben operative Impulse.<ref>Walter Blauth, Frank Schneider-Sickert: ''Handfehlbildungen. Atlas ihrer operativen Behandlung''. Springer, 1976, ISBN 978-3-540-07780-0.</ref> Milden Formen [[Proximaler Femurdefekt|proximaler Femurdefekte]] (Coxa vara) lässt sich manchmal mit Valgisierungsosteotomien, im Erwachsenenalter mit Endoprothesen beikommen. Die [[Osteogenesis imperfecta]] kann langstreckige (Femur-) Stabilisierungen mit homologer [[Substantia compacta]] nötig machen. Nicht ganz selten ist die [[Fibulare Hemimelie]], die eine jahrzehntelange Betreuung verlangt.<ref>P. Hippe, W. Blauth, N. Borisch: [http://link.springer.com/article/10.1007/BF02511250#page-1 ''Die Resektion des sogenannten Fibulastrangs bei angeborenem Fehlen der Fibula''.] 1992</ref><ref>[http://www.springermedizin.de/die-behandlung-der-fibularen-hemimelie/128706.html ''Die Behandlung der fibularen Hemimelie''.] Springer</ref>


=== Fußchirurgie ===
Von der schleppenden Geschwindigkeit der biologischen Evolution entfesselt, werden die Kinder unseres Geistes frei sein, sich zu entwickeln, um sich immensen und fundamentalen Herausforderungen im größeren Universum zu stellen. Wir Menschen werden für eine Zeit von ihren Arbeiten profitieren, aber früher oder später, wie natürliche Kinder, werden sie ihr eigenes Glück suchen, während wir, ihre alten Eltern, still verblassen. Sehr wenig muss bei diesem Fackellauf verloren gehen - es wird in der Fähigkeit unseres künstlichen Nachwuchses liegen und ihm zum Vorteil gereichen, sich an fast alles über uns zu erinnern, vielleicht sogar in allen Details an die Arbeit des menschlichen Geistes.|Hans Moravec|''Mind Children. The Future of Robot and Human Intelligence.''|ref=<ref>„What awaits is not oblivion but rather a future which, from our
Wenn Veranlagung oder schwindende Muskelkräfte die [[Biomechanik]] des [[Fuß]]es beeinträchtigen, entwickeln sich die häufigen Vorfußdeformitäten. So ist die operative Korrektur von [[Hallux valgus]], [[Hallux rigidus]] und [[Hammerzehe]]n zum Spezialgebiet von Chirurgen und Orthopäden geworden. In Frage kommen Osteotomien, [[Arthroplastik]]en, [[Arthrodese]]n und (am Großzehengrundgelenk) Endoprothesen. Luxierte Kleinzehen können auch bei [[Rheumatoide Arthritis|Rheumatikern]] in Reih und Glied gebracht werden (Stainsby).<ref>[http://www.aek-mv.de/upload/file/aerzte/Aerzteblatt/2009/heft_08_2009.pdf Ärzteblatt M-V] (PDF)</ref><ref>[http://dbknb.de/dbk/or2/nachrichten/neue-praesidentin-der-gesellschaft-fuer-fusschirurgie Angela Simon, Malchin]</ref>
present vantage point, is best described by the words "postbiological"
or even "supernatural." It is a world in which the human race has
been swept away by the tide of cultural change, usurped by its own
artificial progeny. The ultimate consequences are unknown, though
many intermediate steps are not only predictable but have alread
been taken. Today, our machines are still simple creations, requiring
the parental care and hovering attention of any newborn, hardly
worthy of the word "intelligent." But within the next century they
will mature into entities as complex as ourselves, and eventually into
something transcending everything we know - in whom we can take
pride when they refer to themselves as our descendants.<br />


{{Siehe auch|Podologie}}
Unleashed from the plodding pace of biological evolution, the
children of our minds will be free to grow to confront immense and
fundamental challenges in the larger universe. We humans will benefit
for a time from their labors, but sooner or later, like natural children,
they will seek their own fortunes while we, their aged parents, silently
fade away. Very little need be lost in this passing of the torch - it will
be in our artificial offspring's power, and to their benefit, to remember
almost everything about us, even, perhaps, the detailed working of
individual human minds.“
<br />Hans Moravec: ''Mind Children. The Future of Robot and Human Intelligence'', p. 1</ref>}}


=== Infektionen ===
Der KI-Pionier [[Wikipedia:Raymond Kurzweil|Raymond Kurzweil]] (* 1948), seit 2012 Leiter der technischen Entwicklung bei [[Wikipedia:Google|Google]], erwartet, dass 2029 ein Computer erstmals den sog. [[Turing-Test]] bestehen und damit die künstliche Intelligenz menschliches Niveau erreichen und bald danach auch weit übertreffen werde. Über die Möglichkeit einer deratigen '''Superintelligenz''' und einer damit verbundenen „Intelligenzexplosion“ hatte erstmals schon 1965 der britische Mathematiker und Kryptologe [[Wikipedia:Irving John Good|Irving John Good]] (1916-2009), der unter der Leitung von Alan Turing an der Entschlüsselung des Funkverkehrs der deutschen Kriegsmarine mitgearbeitet hatte, spekuliert: 
Infektionen können in den Gelenken als [[Arthritis#Bakterielle Arthritis|bakterielle Arthritis]], im Knochen als [[Osteomyelitis]] oder in den Weichteilen z.&nbsp;B. als [[Abszeß]] auftreten. Neben bakteriellen Infekten sind solche durch [[Virusinfektion|Viren]] oder [[Pilzinfektion|Pilze]] in der Orthopädie sehr selten. Die Infekte können auf direktem Weg durch einen Unfall, etwa eine offene [[Knochenbruch|Fraktur]], auftreten, durch Keimübertragung über die Blutbahn („hämatogen“) oder „[[iatrogen]]“ als [[Komplikation]] nach chirurgischen Eingriffen oder ärztlichen Maßnahmen, wozu auch Gelenkpunktionen gehören können.


=== Kinderorthopädie ===
{{Zitat|Eine ultraintelligente Maschine sei definiert als eine Maschine, die die intellektuellen Fähigkeiten jedes Menschen, und sei er noch so intelligent, bei weitem übertreffen kann. Da der Bau eben solcher Maschinen eine dieser intellektuellen Fähigkeiten ist, kann eine ultraintelligente Maschine noch bessere Maschinen bauen; zweifellos würde es dann zu einer explosionsartigen Entwicklung der Intelligenz kommen, und die menschliche Intelligenz würde weit dahinter zurückbleiben. Die erste ultraintelligente Maschine ist also die letzte Erfindung, die der Mensch zu machen hat, vorausgesetzt, dass die Maschine fügsam genug ist, uns zu sagen, wie man sie unter Kontrolle hält.|[[Wikipedia:Irving John Good|Irving John Good]]|''Speculations Concerning the First Ultraintelligent Machine''|ref=<ref>„Let an ultraintelligent machine be defined as a machine that can far surpass all the intellectual activities of any man however clever. Since the design of machines is one of these intellectual activities, an ultraintelligent machine could design even better machines; there would then unquestionably be an „intelligence explosion“, and the intelligence of man would be left far behind. Thus the first ultraintelligent machine is the ''last'' invention that
Trotz rückläufiger [[Geburtenziffer]] und verbesserter [[Kindervorsorgeuntersuchung]]en hat die [[Kinderorthopädie]] nicht an Bedeutung verloren. [[Aseptische Knochennekrose]]n, [[Morbus Perthes]], [[Patellaluxation]], angeborene [[Pseudarthrose]]n,
man need ever make, provided that the machine is docile enough to tell us how to keep it under control.“<br />Irving John Good: ''Speculations Concerning the First Ultraintelligent Machine'' [https://exhibits.stanford.edu/feigenbaum/catalog/gz727rg3869 online]</ref>}}
[[Jugendliche Hüftkopflösung|Epiphysenlösung des Femurkopfs]], [[Hüftdysplasie]], [[angeborene Hüftluxation]] und [[Klumpfuß]] sind schwierige Krankheitsbilder. [[Operation (Medizin)|Operationen]] und [[Hilfsmittel (Rehabilitation)|Hilfsmittel]] müssen etappenweise und langfristig geplant werden.


Bei [[Muskeldystrophie]]n, [[Zerebralparese]]n und [[Lähmung]]en ist oft die Zusammenarbeit mit [[Pädiatrie|Pädiatern]], [[Psychologe]]n und [[Intensivmedizin]]ern und anderen Fachgruppen notwendig.
Heftig diskutiert wird die Frage, ob Maschinen mit künstlicher Intelligenz künftig auch [[Bewusstsein]] entwickeln können. Auf diese Möglichkeit hatte schon [[Wikipedia:Samuel Butler (Schriftsteller)|Samuel Butler]] (1835-1902) in seinem 1872 erschienenen utopischen Roman [[Wikipedia:Erewhon|Erewhon]] (ein Anagramm des englischen Wortes ''nowhere'' „nirgendwo“) hingewiesen:


=== Rehabilitation ===
{{Zitat|Dass Maschinen heute nur sehr wenig Bewusstsein haben, bietet keine
{{Hauptartikel|Medizinische Rehabilitation|Physiotherapie}}
Sicherheit gegen die Entwicklung eines mechanischen Bewusstseins.
Durch die [[Diagnosebezogene Fallgruppen|diagnosebezogenen Fallgruppen]] haben Rehakliniken an wirtschaftlicher Bedeutung gewonnen, denn die pauschalierten Endoprothesenpatienten bleiben aus Gründen der Erlösoptimierung nur noch wenige Tage in der Akutklinik. Die [[untere Grenzverweildauer]] wird jedoch in aller Regel erreicht.
Eine Molluske besitzt kaum Bewusstsein. Man bedenke die
außerordentlichen Fortschritte, die die Maschinen in den letzten
Jahrhunderten gemacht haben, und vergleiche dies mit dem langsamen
Fortschritt im Tier- und Pflanzenreich! Im Vergleich mit der
Vergangenheit entsprechen die komplexeren Maschinen gewissermaßen
nicht so sehr den Schöpfungen von gestern, als denen von vor fünf
Minuten. Nehmen Sie um des Arguments willen an, dass bewusstes Sein
seit 20 Millionen Jahren existiert: Dann schauen Sie sich die großen
Fortschritte an, die die Maschinen in den letzten tausend Jahren gemacht
haben! Wird die Erde nicht noch weitere 20 Millionen Jahre existieren?
Und wenn es so ist, was kann dann alles aus den Maschinen werden?|Samuel Butler|''Erewhon''|ref=<ref>„There is no security ... against the ultimate development of mechanical consciousness, in the fact of machines possessing little consciousness now. A mollusc has not much consciousness. Reflect upon the extraordinary advance which machines have made during the last few hundred years, and note how slowly the animal and vegetable kingdoms are advancing. The more highly organised machines are creatures not so much of yesterday, as of the last five minutes, so to speak, in comparison
with past time. Assume for the sake of argument that conscious beings have existed for some twenty million years: see what strides machines have made in the last thousand! May not the world last twenty million years longer? If so, what will they not in the end become?“<br />Samuel Butler: ''[http://en.wikisource.org/wiki/Erewhon/Chapter_23 Erewhon; Or, over the Range'', Chapter 23: The Book of the Machines], 1872 </ref>}}


Ein außerordentlich komplexes Rehabilitationsgebiet sind die [[Querschnittlähmung]]en. In Deutschland ereignen sich jährlich zwischen 1.200 und 1.500 neue Fälle.<ref>[http://www.der-querschnitt.de/archive/1820 Kliniken zur Behandlung von Querschnittlähmungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz]</ref> Maßgebliche Querschnittszentren sind die [[Berufsgenossenschaftliche Kliniken Bergmannstrost Halle|Berufsgenossenschaftlichen Kliniken Bergmannstrost Halle]], das [[Berufsgenossenschaftliches Unfallkrankenhaus Hamburg|Berufsgenossenschaftliche Unfallkrankenhaus Hamburg]], das [[SRH Klinikum Karlsbad-Langensteinbach]] und die [[Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Murnau]].<ref>[http://www.bergmannstrost.de/index.asp?MenuID=117 Bergmannstrost Halle]</ref><ref>[http://www.buk-hamburg.de/21-0-Querschnittgelaehmten-Zentrum.html BUK Hamburg]</ref> [[Hans Jürgen Gerner]], [[Jürgen Harms]] und [[Gerhard Exner (Chirurg)|Gerhard Exner]] sind Schrittmacher der Paraplegiologie.
Durch die weitere Entwicklung der [[Medizin]] und des maschinellen „Denkens“ wird etwa ab dem Jahr [[2200]] namentlich von [[Amerika]] eine [[Unterdrückung des Denkens]] ausgehen. Ein entsprechendes Gegengewicht gegen diese Tendenzen kann - und wird - nur durch die [[Geisteswissenschaft]] gefunden werden können.


=== Rheumatologie ===
{{GZ|Es wird gar nicht lange dauern, wenn man das Jahr
{{Hauptartikel|Rheuma|Rheumatoide Arthritis|Rheumatologie}}
2000 geschrieben haben wird, da wird nicht ein direktes, aber eine
Die (nichteitrige) [[Arthritis]] ist eine Domäne der operativen Orthopädie und orthopädischen Handchirurgie. Der [[Verstümmelung|mutilierenden]] [[Polyarthritis]] kann mit [[Synovialektomie]]n, [[Arthrodese]]n, [[Arthroplastik]]en und [[Radiosynoviorthese]]n begegnet werden; früher oder später werden aber Endoprothesen nötig. Möglich sind sie auch am [[Metacarpophalangealgelenk]] (und am [[Daumensattelgelenk]]). In allen Fällen muss mit spezialisierten [[Internist]]en und [[Ergotherapie|Ergotherapeuten]] einvernehmlich zusammengearbeitet werden. In Deutschland gibt es nur wenige operative Rheumakliniken.
Art von Verbot für alles Denken von Amerika ausgehen, ein Gesetz,
welches den Zweck haben wird, alles individuelle Denken zu unterdrücken.
Auf der einen Seite ist ein Anfang dazu gegeben in dem,
was heute die rein materialistische Medizin macht, wo ja auch nicht
mehr die Seele wirken darf, wo nur auf Grundlage des äußeren
Experiments der Mensch wie eine Maschine behandelt wird...


=== Sozialmedizin ===
Man muß eben wissen,
Erhebliche Bedeutung hat die Orthopädie in der [[Sozialmedizin]]. Die meisten Rentenansprüche wegen [[Verminderte Erwerbsfähigkeit|verminderter Erwerbsfähigkeit]] werden mit sog. Bandscheibenproblemen und Gelenkverschleiß begründet. Entsprechend wichtig sind orthopädische Gutachten für [[Sozialgericht]]e, [[Versorgungsamt|Versorgungsämter]] und [[Rententräger]].<ref>Rüdiger Döhler: ''Aufgaben und soziale Aspekte der Orthopädie''. In: ''Zentralblatt für Sozialversicherung, Sozialhilfe und Versorgung'', 39, 1985, S. 366–368.</ref>
daß in allem Materiellen Geistiges ist und daß durch die Erkenntnis
des Geistes auch nur allein das Materielle geheilt werden kann.
Aber das soll ausgeschaltet werden, das Geistige, von der ganzen
Welt. Das ist einer der Anfänge.


=== Sportmedizin ===
Einer der anderen Anfänge: Wir haben ja heute schon Maschinen
{{Hauptartikel|Sportmedizin|Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin|Klaus Steinbrück}}
zum Addieren, Subtrahieren: nicht wahr, das ist sehr bequem, da
Sportmedizin gehört in den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]] zur ''Orthopedic Surgery''. In Deutschland wird sie eher von [[Innere Medizin|Innerer Medizin]] und [[Physiologie]] getragen ([[Blutkreislauf]], [[Endokrinologie]]).
braucht man nicht mehr zu rechnen. Und so wird man es auch
machen mit allem. Das wird nicht lange dauern, ein paar Jahrhunderte
— dann ist alles fertig; dann braucht man nicht mehr zu
denken, nicht mehr zu überlegen, sondern man schiebt. Zum Beispiel
da steht: «330 Ballen Baumwolle Liverpool», so überlegt man
heute sich da noch etwas, nicht wahr? Aber dann schiebt man bloß,
und die Geschichte ist ausgemacht. Und damit nicht gestört wird das
feste Gefüge des sozialen Zusammenhangs der Zukunft, werden
Gesetze erlassen werden, auf denen nicht direkt stehen wird: Das
Denken ist verboten, aber die die Wirkung haben werden, daß alles
individuelle Denken ausgeschaltet wird. Das ist der andere Pol, dem
wir entgegen arbeiten. Dagegen ist das Leben heute immerhin nicht
gar so unangenehm. Denn wenn man nicht über eine gewisse Grenze
hinausgeht, so darf man ja heute noch denken, nicht wahr? Allerdings
eine gewisse Grenze überschreiten darf man ja nicht, aber
immerhin, innerhalb gewisser Grenzen darf man noch denken. Aber
das, was ich geschildert habe, das steckt in der Entwickelung des
Westens, und das wird kommen durch die Entwickelung des Westens.


=== Systemische Skeletterkrankungen ===
Also in diese ganze Entwickelung muß sich auch die geisteswissenschaftliche
[[Osteoporose]] und [[Osteomalazie]] fallen in das Gebiet der [[Osteologie]]. Die [[Rachitis]] spielt (in Deutschland) keine große Rolle mehr. Während einzelne [[Metastase]]n manchmal [[Resektion|reseziert]] werden können, ist der generalisierte Befall eine Sache der [[Palliativmedizin]].
Entwickelung hineinstellen. Das muß sie klar und
objektiv durchschauen. Sie muß sich klar sein, daß das, was heute
wie ein Paradoxon erscheint, geschehen wird: ungefähr im Jahre
2200 und einigen Jahren wird eine Unterdrückung des Denkens in
größtem Maßstabe auf der Welt losgehen, in weitestem Umfange.
Und in diese Perspektive hinein muß gearbeitet werden durch Geisteswissenschaft.
Es muß soviel gefunden werden — und es wird gefunden
werden , daß ein entsprechendes Gegengewicht gegen diese
Tendenzen da sein kann in der Weltenentwickelung.|167|97ff}}


=== Technische Orthopädie ===
Hinter dieser Entwicklung stehen ganz deutlich [[ahriman]]ische Mächte. [[Ahriman]] will die ganze [[Erde (Planet)|Erde]] in einen von [[Maschine]]n erfüllten Planeten verwandel, in eine Art von ''neuem Saturn'', und von hier aus eine neue Entwicklungsreihe beginnen. Heute ist die Zeit gekommen, wo wir uns mit diesen Kräften bewusst auseinandersetzen ''müssen'', um sie letztlich überwinden zu können.
{{Hauptartikel|Johann Georg Heine|Orthopädietechnik-Mechaniker|Behindertenhilfe}}
[[Kriegsversehrte]], [[Behinderte]] und [[Amputation|Amputierte]] brauchen [[Prothese]]n.<ref>[http://books.google.de/books?id=SJIGfP8U-o4C&pg=PA243&dq=Orthop%C3%A4die&hl=de&sa=X&ei=jyzeU8uIDcr-4QTkk4DoAQ&ved=0CFUQ6AEwBQ#v=onepage&q=Orthop%C3%A4die&f=false Technische Orthopädie (2007)]</ref> [[Otto Bock]] ist der weltweit größte und bei weitem bedeutendste Konzern für Orthopädietechnik. [[Orthese]]n stabilisieren instabile Gelenke. Das [[Chêneau-Korsett]] und das Milwaukee-Korsett haben nach wie vor große Bedeutung in der Behandlung von [[Skoliose]]n. Bei der [[Scheuermann-Krankheit]] lassen sich manche [[Kyphose]]n mit Stützkorsetts am [[Sternum]] abfangen.


Der [[Orthopädieschuhtechniker]] fertigt [[Einlage (Orthopädie)|Einlagen]], Schuhzurichtungen und orthopädisches Schuhwerk.
{{GZ|Das sind die ahrimanischen Wesenheiten. Diese ahrimanischen Wesenheiten,
die wollen alle Vergangenheit auslöschen und wollen dem
Menschen nur das als ein Ergebnis lassen, was also unmittelbar er auf
der Erde errungen hat...


Einen [[Lehrstuhl]] für Technische Orthopädie gab es bis zum Februar 2015 nur noch im [[Universitätsklinikum Münster]]. Seit dem 1. März 2015 ist die Sektion in die Klinik für Allgemeine Orthopädie und Tumororthopädie integriert. Das [[Universitätsklinikum Heidelberg]] hat eine Abteilung.<ref>[http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/Technische-Orthopaedie.110090.0.html Orthopädische Universitätsklinik Heidelberg]</ref>
Mit der Erde soll eine neue Evolution
beginnen, die soll ein neuer Saturn sein, dann die Sonne kommen und so
weiter. Das ist das Ideal dieser anderen Wesenheiten. Sie stürmen ins
Unbewußte des Menschen herein, in das Willensleben, das Stoffwechsel-
Gliedmaßenleben, da stürmen sie herein. Sie sind dasjenige Geschlecht
unter den geistigen Wesenheiten, die dem Menschen beibringen wollen
ein besonderes Interesse für alles Mineralisch-Materielle, die dem Menschen
beibringen wollen ein Interesse für alles dasjenige, was zum Beispiel
Äußerlich-Maschinelles, Mechanisches ist. Sie möchten am liebsten
alles dasjenige, was die Erde sich vom alten Monde her mitgebracht
hat, zerstören, möchten, daß die Tierwelt verschwinde, daß die physische
Menschenwelt verschwinde, die Pflanzenwelt verschwinde, daß
vom Mineralreich nur die physischen Gesetze bleiben, aber namentlich,
daß die Menschen von der Erde weggenommen würden; und einen
neuen Saturn aus Maschinen möchten sie bilden, eine neue Welt aus
lauter Maschinen. So soll die Welt dann weitergehen. Das ist eigentlich
ihr Ideal. Auf äußerem wissenschaftlichem Gebiete haben sie das Ideal,
alles zur Materie zu machen, zu mechanisieren.|203|261}}


=== Tumorchirurgie ===
== Siehe auch ==
Primäre bösartige [[Knochentumor]]en sind selten und bei Erwachsenen in der Regel der [[Resektion]] zugänglich. Hingegen stellen [[Osteosarkom]] und [[Ewingsarkom]] im Kindesalter die Eltern und die behandelnden Ärzte vor schwere Entscheidungen, da im Einzelfall auch ausgedehnte Amputationen notwendig werden können. In solchen Fällen ist es meist erforderlich, das individuelle Therapiekonzept in interdisziplinärer Zusammenarbeit von Orthopäden, Pathologen, Pädiatern und Orthopädietechnikern abzustimmen. Die Behandlung dieser eher seltenen kindlichen Malignome bleibt daher in der Regel spezialisierten Zentren vorbehalten.


{{Siehe auch|Umkehrplastik}}
* {{WikipediaDE|Künstliche Intelligenz}}


=== Wirbelsäule ===
== Literatur ==
Auch an der Wirbelsäule bestehen in der Orthopädie konservative und operative Therapietechniken.


Bei Kindern und Jugendlichen können [[Skoliose]]n mit einem [[Cobb-Winkel]] von mehr als 40° operativ korrigiert werden.<ref>[http://www.skoliose.de/bh/skoliose%20operativ.htm skoliose.de]</ref> [[Nestor (Wissenschaft)|Nestoren]] der Skoliosechirurgie waren [[Paul Randall Harrington]], ''Yves Cotrel'', ''Jean Dubousset'' und ''Michael McMaster''.<ref>[[:fr:Yves Cotrel|Yves Cotrel (frz. WP)]]</ref><ref>[http://link.springer.com/article/10.1007/s12240-009-0021-3#page-1 Jean Dubousset (Springer)]</ref><ref>[http://www.nhslothian.scot.nhs.uk/Services/A-Z/ScottishNationalSpineDeformityService/TheTeam/Pages/Former-Staff-and-History.aspx Michael McMaster (Scottish National Spine Deformity Service)]</ref><ref>[https://www.rcsed.ac.uk/RCSEDBackIssues/journal/vol47_2/4720004.html M. J. McMaster: ''Congenital deformities of the spine'' (James IV Lecture, 2001)]</ref> [[Klaus Zielke]] verschrieb sich am französischen Krankenhaus Emile Roux der [[Thorax|transthorakalen]] Skoliosekorrektur und baute dann die für die Skoliose-Chirurgie bekannte Klinik der [[Wicker-Gruppe]] in Bad Wildungen auf.<ref>[http://www.werner-wicker-klinik.de/Abteilungen/Skoliosezentrum_Wirbelsaeulenchirurgie.html Werner-Wicker-Klinik]</ref>
* [[Thomas Hobbes]]: ''Elemente der Philosophie. Erste Abteilung: Der Körper.'' Übers. u. hrsg. v. Karl Schuhmann. Meiner, Hamburg 1997, ISBN 978-3-7873-1459-1.
* [[Wikipedia:Ray Kurzweil|Ray Kurzweil]]: ''KI - Das Zeitalter der künstlichen Intelligenz'', Carl Hanser Verlag 1993, ISBN 978-3446173750
* [[Wikipedia:John Searle|John Searle]]: ''Die Wiederentdeckung des Geistes'', Artemis & Winkler, München 1993, ISBN 978-3760819440
* [[Wikipedia:Marvin Minsky|Marvin Minsky]]: ''The Society of Mind: Mentopolis'', Klett-Cotta 1994, ISBN 978-3608931174
* [[Wikipedia:Roger Penrose|Roger Penrose]]: ''Shadows of the Mind: A Search for the Missing Science of Consciousness'', Vintage Books, London 1995, ISBN 978-0099582113
* [[Wikipedia:Hans Moravec|Hans Moravec]]: ''Mind Children: The Future of Robot and Human Intelligence'', Harvard University Press 1998, ISBN 978-0674576162
* Hans Moravec: ''Computer übernehmen die Macht. Vom Siegeszug der künstlichen Intelligenz'', Hoffmann und Campe, Hamburg 1999, ISBN 978-3455085754
* Wolfgang Ziegler: ''Neuronale Netze'', entwickler.press, eBook ASIN B0105UIJPC
* [[Wikipedia:Jeff Hawkins|Jeff Hawkins]]: ''Die Zukunft der Intelligenz: Wie das Gehirn funktioniert und was Computer davon lernen können'', Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg 2006, ISBN 978-3499621673
* Bernd Vowinkel: ''Maschinen mit Bewusstsein - Wohin führt die künstliche Intelligenz?'', Wiley-VCH 2006, ISBN 978-3527406302, eBook ASIN B0096QYU4G
* Ray Kurzweil: ''Das Geheimnis des menschlichen Denkens: Einblicke in das Reverse Engineering des Gehirns'', Lola Books 2014, ISBN 978-3944203065, eBook ASIN B01348W39K
* Ray Kurzweil: ''Menschheit 2.0: Die Singularität naht'', Lola Books 2014, ISBN 978-3944203089, eBook {{ASIN|B0112F25QI}}
* Ray Kurzweil: ''Die Intelligenz der Evolution'', KiWi-Taschenbuch 2016, ISBN 978-3462049428, Kiepenheuer & Witsch eBook, ASIN B01FENJJH2
* [[Wikipedia:Nick Bostrom|Nick Bostrom]]: ''Superintelligenz: Szenarien einer kommenden Revolution'', Suhrkamp Verlag 2016, ISBN 978-3518586846, eBook ASIN B00OTQKXJE
* Klaus Mainzer: ''Künstliche Intelligenz – Wann übernehmen die Maschinen?'' Springer Verlag 2016, ISBN 978-3662484524, eBook {{ASIN|B01CYJHR1Y}}
* Wolfgang Ertel: ''Grundkurs Künstliche Intelligenz'', Springer-Verlag 2016, ISBN 978-3-658-13548-5, eBook ISBN 978-3-658-13549-2
* [[WikipediaEN:Pedro Domingos|Pedro Domingos]]: ''The Master Algorithm: How the Quest for the Ultimate Learning Machine Will Remake Our World'', Penguin 2017, ISBN 978-0141979243, eBook {{ASIN|B06XK8D37J}}
* Christian J. Meier: ''Suppenintelligenz (TELEPOLIS): Die Rechenpower aus der Natur'', Heise Medien GmbH & Co. KG 2017, ISBN 978-3957881014, eBook ASIN B076CQBPMC
* Julian Nida-Rümelin, Nathalie Weidenfeld: ''Digitaler Humanismus: Eine Ethik für das Zeitalter der Künstlichen Intelligenz'', Piper 2018, ISBN 978-3492058377, eBook {{ASIN|B07GZPD34T}}
* Toby Walsh: ''It's alive: Wie künstliche Intelligenz unser Leben verändern wird'', Edition Körber 2018, ISBN 978-3896842664, eBook {{ASIN|B07GWHS12N}}
* Peter Fischer: ''Künstliche Intelligenz: Digitalisierung, neuronale Programmierung, Industrie 4.0 & Deep learning'', Independently published 2018, ISBN 978-1728834597, eBook {{ASIN|B07JGFX5ZL}}
* Hans Bonneval: Revolution im Denken: Rudolf Steiner. Warum Computer nicht denken können, BoD, Norderstedt 2017
* Paul Emberson: ''Maschinen und Menschengeist'', The DewCross Centre for Moral Technology, Edinburgh 2013
* Paul Emberson: ''Von Gondishapur bis Silicon Valley'' Band I, Etheric Dimensions Press, Schweiz und Schottland 2012 - [http://ipwebdev.com/hermit/counter-silicon.html kritische Betrachtung: ''A well intended very flawed Book'']
* Paul Emberson: ''From Gondishapur to Silicon Valley'', Volume II, Etheric Dimensions Press, Switzerland and Scottland 2014 (deutsche Übersetzung in Vorbereitung)
* Rudolf Steiner, Andreas Neider (Hrsg.): ''Der elektronische Doppelgänger und die Entwicklung der Computertechnik'', Futurum Verlag 2013, ISBN 978-3856363642; Kindle Edition 2015, ASIN B0195VK6WG
* Rudolf Steiner: ''Gegenwärtiges und Vergangenes im Menschengeiste'', [[GA 167]] (1962), ISBN 3-7274-1670-X {{Vorträge|167}}
* Rudolf Steiner: ''Die Verantwortung des Menschen für die Weltentwickelung durch seinen geistigen Zusammenhang mit dem Erdplaneten und der Sternenwelt'', [[GA 203]] (1989), ISBN 3-7274-2030-8 {{Vorträge|203}}


[[Spondylitis]] und Wirbelsäulen-[[Tuberkulose]] bedeuteten früher jahrelange Bettlägerigkeit, Gipsbettbehandlung, Querschnittlähmung und Tod. Sie haben durch die Einführung der [[Antibiotikum|Antibiotika]] und durch die operative Medizin an Schrecken verloren, sind aber heikle Erkrankungen geblieben. Das gilt auch für die höhergradige [[Spondylolisthesis]], die mit einer [[Spondylodese]] stabilisiert werden kann. [[Friedrich Magerl]] und [[Jürgen Harms]] trieben die Stabilisierung von [[Wirbelbruch|Wirbelbrüchen]] und diskoligamentären Schäden der [[Halswirbelsäule]] voran.<ref>[http://www.swrz.ch/index.php?id=59 Unfallverletzungen der Wirbelsäule und des Rückenmarks (SWRZ)]</ref>
{{GA}}


Die [[Spondylitis ankylosans]] ist eine schwere rheumatologische Erkrankung. Wenn die Wirbelsäule bogig versteift ist und die Patienten nur noch zu Boden schauen können, ist die ''Kolumnotomie'' zu erwägen.<ref>[http://www.gesundheit.de/lexika/medizin-lexikon/kolumnotomie Kolumnotomie]</ref><ref>Hans-Joachim Hehne, Klaus Zielke: ''Die kyphotische Deformität bei Spondylitis ankylosans: Klinik, Radiologie, Therapie''. Hippokrates 1990. ISBN 978-3-7773-0965-1.</ref> Eine solche Osteotomie ist auch an der Halswirbelsäule möglich.<ref>[http://www.boneandjoint.org.uk/highwire/filestream/15979/field_highwire_article_pdf/0/197.full-text.pdf M. J. McMaster, JBJS (1997)] (PDF)</ref>
== Weblinks ==


[[Bandscheibenvorfall|Bandscheibenvorfälle]] werden vorwiegend konservativ behandelt, können aber abhängig vom Befund auch operiert werden.
* [http://noetic.org/blog/communications-team/loving-artificial Loving Artificial Intelligence]


== Diagnostik ==
== Einzelnachweise ==
Wie in anderen Fachgebieten besteht die Diagnostik zuerst in einer gründlichen Anamnese und klinischen [[Befund (Medizin)|Untersuchung]]. Dies kann durch bildgebende Verfahren unterstützt oder abgesichert werden, wobei in der Orthopädie besonders [[Röntgen]], [[Computertomografie]], [[Kernspintomografie]] und [[Sonografie]] eine wichtige Rolle spielen. Die [[Szintigrafie]] wird besonders bei Knochenstoffwechselstörungen, bei [[Knochentumor]]en und [[Infektion]]en eingesetzt und mittlerweile zunehmend durch ein SPECT ([[Einzelphotonen-Emissionscomputertomographie]]) abgelöst. Oft wird zur Diagnose und Verlaufskontrolle einer [[Osteoporose]] eine [[Knochendichtemessung]] eingesetzt.
 
Darüber hinaus sind oft Zusatzuntersuchungen durch benachbarte Fachgebiete erforderlich, besonders durch die [[Neurologie]], die [[Endokrinologie]] bei Knochenstoffwechselstörungen, die [[Onkologie]] bei bösartigen Knochen- und Weichteiltumoren und die [[Psychosomatik]] in der (konservativen) Orthopädie.<ref>V. Köllner, S. Rupp: ''Psychosomatische Aspekte in der Orthopädie''. Der Orthopäde 41 (2012), S.&nbsp;136–146, {{ISSN|1433-0431}}. [[doi:10.1007/s00132-011-1864-9]]. PMID 22349371</ref>
 
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Orthopädie}}


== Literatur ==
* René Baumgartner, Bernhard Greitemann: ''Grundkurs Technische Orthopädie'', 2. Auflage. Stuttgart 2007. ISBN 978-3-13-125072-8.
* Hans-Peter Bischoff, Jürgen Heisel, Hermann Locher: ''Praxis der konservativen Orthopädie''. Thieme, Stuttgart 2007. ISBN 978-3-13-142461-7.
* S. Terry Canale, James H. Beaty: ''Campbell’s Operative Orthopaedics'', 4 Bände, 12. Auflage. Mosby / Elsevier 2012. ISBN 978-0-323-07243-4.
* Rüdiger Döhler: ''Lexikon Orthopädische Chirurgie''. Springer, Heidelberg Berlin 2003, ISBN 3-540-41317-0.
* Fritz Hefti: ''Kinderorthopädie in der Praxis'', 2 Bände, 2. Auflage. Thieme, Stuttgart 2006/2008. ISBN 978-3-540-25600-7.
* Kurt Lindemann: ''50 Jahre Körperbehindertenfürsorge in Deutschland. Gedenkschrift anlässlich des 50jährigen Bestehens der Deutschen Vereinigung zur Förderung der Körperbehindertenfürsorge''. Thieme, Stuttgart 1960.
* Hermann-Alexander Locher, Rüdiger Hepp: ''Orthopädisches Diagnostikum'', 8. Auflage. Thieme, Stuttgart 2014. ISBN 3-13-324008-0.
* Christoph Lohmann, Wolfgang Rüther: ''Orthopädie und Unfallchirurgie'', 20. Auflage. Urban & Fischer/Elsevier 2014. ISBN 3-437-44444-1.
* Uwehorst Paul: ''Der Weg der Orthopädie in Deutschland, die gesellschaftliche Bedingtheit ihres Wandels und ihre Weiterentwicklung in der Deutschen Demokratischen Republik (1830–1980)''. 1985.
* Tim Pohlemann, Dieter Kohn, Wolf-Eberhard Mutschler, Carl Joachim Wirth: ''Praxis der Orthopädie und Unfallchirurgie'', 3. Auflage. Thieme, Stuttgart 2013. ISBN 3-13-140643-7.
* August Rütt (Hrsg.): ''Geschichte der Orthopädie im deutschen Sprachraum''. Enke, Stuttgart 1993. ISBN 3-432-25261-7.
* Doris Schwarzmann-Schafhauser: ''Orthopädie im Wandel. Die Herausbildung von Disziplin und Berufsstand in Bund und Kaiserreich (1815–1914)''. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2004 (= Sudhoffs Archiv. Zeitschrift für Wissenschaftsgeschichte, Beiheft 53), 400 Seiten, ISBN 3-515-08500-9. [http://books.google.de/books?id=qYGVUrMD2UYC&printsec=frontcover&dq=Doris+Schwarzmann-Schafhauser&hl=de&sa=X&ei=JPqGVJLJLMX1OIWUgOgO&ved=0CDsQ6AEwAg#v=onepage&q=Doris%20Schwarzmann-Schafhauser&f=false GoogleBooks]
* Jürgen Specht, Matthias Schmitt, Joachim Pfeil: ''Technische Orthopädie. Orthesen und Schuhzurichtungen''. Springer, Berlin Heidelberg 2008. ISBN 978-3-540-29892-2.
* Bruno Valentin: ''Geschichte der Orthopädie''. Thieme, Stuttgart 1961 (1991: ISBN 978-3-13-412101-8).
* A. Ficklscherer: BASICS Orthopädie und Unfallchirurgie.Elsevier, 2012, ISBN 978-3-437-42208-9.
== Weblinks ==
{{Wiktionary}}
* [http://www.orthopaedie-museum.de/ueber_das_museum.html Deutsches Orthopädisches Geschichts- und Forschungsmuseum (München / Frankfurt am Main)]
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


{{Normdaten|TYP=s|GND=4043924-0}}
[[Kategorie:Technik]] [[Kategorie:Computer]] [[Kategorie:Informatik|L]] [[Kategorie:Kybernetik]] [[Kategorie:Künstliche Intelligenz|!]] [[Kategorie:Angewandte Informatik]]
 
[[Kategorie:Orthopädie und Unfallchirurgie|!]]
 
{{Wikipedia}}

Version vom 15. Januar 2019, 09:48 Uhr

Und so ein Hirn, das trefflich denken soll,
Wird künftig auch ein Denker machen.
                       Goethe, Faust II, Laboratorium

Statue von Alan Turing (1912-1954) an der University of Surrey
Thomas Hobbes (1588-1679)
John McCarthy (1927-2011)
Marvin Minsky (1927-2016)
Raymond „Ray“ Kurzweil (2006)
Samuel Butler (1835-1902)

Künstliche Intelligenz (kurz KI), auch Artifizielle Intelligenz (eng. artificial intelligence; kurz AI) genannt, ist ein Teilgebiet der Informatik, das auf die maschinelle Automatisierung der Intelligenz mittels Computer abzielt. Namentlich im Bereich der kognitiven Intelligenz (z.B. Sprach- und Texterkennung, Objekterkennung, autonomes Fahren) wurden in den letzten Jahren große Fortschritte erzielt.

Geschichte

Schon Thomas Hobbes (1588-1679) vertrat eine frühe Version des Computationalismus, wonach der rationale Verstand des Menschen auf Berechnungsvorgängen beruhe:

„Unter rationeller Erkenntnis vielmehr verstehe ich Berechnung. Berechnen heißt entweder die Summe von zusammengefügten Dingen finden oder den Rest erkennen, wenn eins vom andern abgezogen wird. Also ist rationelle Erkenntnis dasselbe wie Addieren und Subtrahieren; wenn jemand Multiplizieren, und Dividieren hinzufügen will, so habe ich nichts dagegen, da Multiplikation dasselbe ist wie Addition gleicher Posten, Division dasselbe wie eine bestimmte Subtraktion gleicher Posten. Aber rationelle Erkenntnis geht jedenfalls auf zwei Geistesoperationen zurück: Addition und Subtraktion.“

Thomas Hobbes: Grundzüge der Philosophie, 1. Teil: Lehre vom Körper, S. 14

Dass sich die menschliche Intelligenz möglicherweise automatisieren bzw. mechanisch nachbilden ließe, hatte bereits Julien Offray de La Mettrie (1709-1751) in seinem 1748 zunächst anonym veröffentlichten Hauptwerk L'Homme Machine erwogen.

Die Bezeichnung „künstliche Intelligenz“ wurde erstmals 1955 von dem Logiker und Informatiker John McCarthy (1927-2011) in seinem Förderantrag[1] für das von ihm organisierte und am 13. Juli 1956 am Dartmouth College in Hanover begonnene sechswöchige Dartmouth Summer Research Project on Artificial Intelligence verwendet. An dieser Konferenz nahmen unter anderen auch Marvin Minsky, Nathan Rochester und Claude Shannon teil. Die Dartmouth Conference gilt seither als Gründungsveranstaltung der Forschung auf dem Gebiet der KI.

Basierend auf den Arbeiten von Alan Turing (1912-1954), unter anderem dem Aufsatz Computing machinery and intelligence, formulierten Allen Newell (1927–1992) und Herbert A. Simon (1916–2001) von der Carnegie Mellon University in Pittsburgh die „Physical Symbol System Hypothesis“, der zufolge Denken Informationsverarbeitung ist, und Informationsverarbeitung ein Rechenvorgang, eine Manipulation von Symbolen. Auf das Gehirn als solches komme es beim Denken nicht an: „Intelligence is mind implemented by any patternable kind of matter.“

Diese Auffassung, dass Intelligenz unabhängig von der Trägersubstanz ist, wird von den Vertretern der starken KI-These geteilt. Für Marvin Minsky (1927-2016) vom Massachusetts Institute of Technology (MIT), einem der Pioniere der KI, ist „das Ziel der KI die Überwindung des Todes“. Der Roboterspezialist Hans Moravec (* 1948) von der Carnegie Mellon University beschreibt in seinem Buch Mind Children (Kinder des Geistes) das Szenario der Evolution des postbiologischen Lebens: Ein Roboter überträgt das im menschlichen Gehirn gespeicherte Wissen in einen Computer, sodass die Biomasse des Gehirns überflüssig wird und ein posthumanes Zeitalter beginnt, in dem das gespeicherte Wissen beliebig lange zugreifbar bleibt. Mit der detailierten Erinnerung an alles, was Menschen jemals gedacht haben, würden sich unsere „Geisteskinder“ mit ihrer überragenden Intelligenz dann größeren Herausforderungen in den Weiten des Universums stellen:

„Was uns erwartet, ist nicht Vergessen, sondern eine Zukunft, die von unserem gegenwärtigen Aussichtspunkt am besten mit den Worten "postbiologisch" oder sogar "übernatürlich" beschrieben wird. Es ist eine Welt, in der die Menschheit von der Flut der kulturellen Veränderung hinweggefegt wurde, usurpiert von ihrer eigenen künstliche Nachkommenschaft. Die letzten Konsequenzen sind jedoch unbekannt, obwohl viele Zwischenschritte nicht nur vorhersehbar sind, sondern bereits stattgefunden haben. Heute sind unsere Maschinen noch einfache Erzeugnisse, welche die elterliche Fürsorge und schwebende Aufmerksamkeit eines Neugeborenen erfordern, kaum würdig des Wortes "intelligent". Aber im nächsten Jahrhundert werden sie zu Entitäten heranreifen, die so komplex sind wie wir selbst und schließlich zu etwas, das alles transzendiert, was wir wissen - auf die wir stolz sein können, wenn sie sich selbst als unsere Nachkommen bezeichnen.

Von der schleppenden Geschwindigkeit der biologischen Evolution entfesselt, werden die Kinder unseres Geistes frei sein, sich zu entwickeln, um sich immensen und fundamentalen Herausforderungen im größeren Universum zu stellen. Wir Menschen werden für eine Zeit von ihren Arbeiten profitieren, aber früher oder später, wie natürliche Kinder, werden sie ihr eigenes Glück suchen, während wir, ihre alten Eltern, still verblassen. Sehr wenig muss bei diesem Fackellauf verloren gehen - es wird in der Fähigkeit unseres künstlichen Nachwuchses liegen und ihm zum Vorteil gereichen, sich an fast alles über uns zu erinnern, vielleicht sogar in allen Details an die Arbeit des menschlichen Geistes.“

Hans Moravec: Mind Children. The Future of Robot and Human Intelligence.[2]

Der KI-Pionier Raymond Kurzweil (* 1948), seit 2012 Leiter der technischen Entwicklung bei Google, erwartet, dass 2029 ein Computer erstmals den sog. Turing-Test bestehen und damit die künstliche Intelligenz menschliches Niveau erreichen und bald danach auch weit übertreffen werde. Über die Möglichkeit einer deratigen Superintelligenz und einer damit verbundenen „Intelligenzexplosion“ hatte erstmals schon 1965 der britische Mathematiker und Kryptologe Irving John Good (1916-2009), der unter der Leitung von Alan Turing an der Entschlüsselung des Funkverkehrs der deutschen Kriegsmarine mitgearbeitet hatte, spekuliert:

„Eine ultraintelligente Maschine sei definiert als eine Maschine, die die intellektuellen Fähigkeiten jedes Menschen, und sei er noch so intelligent, bei weitem übertreffen kann. Da der Bau eben solcher Maschinen eine dieser intellektuellen Fähigkeiten ist, kann eine ultraintelligente Maschine noch bessere Maschinen bauen; zweifellos würde es dann zu einer explosionsartigen Entwicklung der Intelligenz kommen, und die menschliche Intelligenz würde weit dahinter zurückbleiben. Die erste ultraintelligente Maschine ist also die letzte Erfindung, die der Mensch zu machen hat, vorausgesetzt, dass die Maschine fügsam genug ist, uns zu sagen, wie man sie unter Kontrolle hält.“

Irving John Good: Speculations Concerning the First Ultraintelligent Machine[3]

Heftig diskutiert wird die Frage, ob Maschinen mit künstlicher Intelligenz künftig auch Bewusstsein entwickeln können. Auf diese Möglichkeit hatte schon Samuel Butler (1835-1902) in seinem 1872 erschienenen utopischen Roman Erewhon (ein Anagramm des englischen Wortes nowhere „nirgendwo“) hingewiesen:

„Dass Maschinen heute nur sehr wenig Bewusstsein haben, bietet keine Sicherheit gegen die Entwicklung eines mechanischen Bewusstseins. Eine Molluske besitzt kaum Bewusstsein. Man bedenke die außerordentlichen Fortschritte, die die Maschinen in den letzten Jahrhunderten gemacht haben, und vergleiche dies mit dem langsamen Fortschritt im Tier- und Pflanzenreich! Im Vergleich mit der Vergangenheit entsprechen die komplexeren Maschinen gewissermaßen nicht so sehr den Schöpfungen von gestern, als denen von vor fünf Minuten. Nehmen Sie um des Arguments willen an, dass bewusstes Sein seit 20 Millionen Jahren existiert: Dann schauen Sie sich die großen Fortschritte an, die die Maschinen in den letzten tausend Jahren gemacht haben! Wird die Erde nicht noch weitere 20 Millionen Jahre existieren? Und wenn es so ist, was kann dann alles aus den Maschinen werden?“

Samuel Butler: Erewhon[4]

Durch die weitere Entwicklung der Medizin und des maschinellen „Denkens“ wird etwa ab dem Jahr 2200 namentlich von Amerika eine Unterdrückung des Denkens ausgehen. Ein entsprechendes Gegengewicht gegen diese Tendenzen kann - und wird - nur durch die Geisteswissenschaft gefunden werden können.

„Es wird gar nicht lange dauern, wenn man das Jahr 2000 geschrieben haben wird, da wird nicht ein direktes, aber eine Art von Verbot für alles Denken von Amerika ausgehen, ein Gesetz, welches den Zweck haben wird, alles individuelle Denken zu unterdrücken. Auf der einen Seite ist ein Anfang dazu gegeben in dem, was heute die rein materialistische Medizin macht, wo ja auch nicht mehr die Seele wirken darf, wo nur auf Grundlage des äußeren Experiments der Mensch wie eine Maschine behandelt wird...

Man muß eben wissen, daß in allem Materiellen Geistiges ist und daß durch die Erkenntnis des Geistes auch nur allein das Materielle geheilt werden kann. Aber das soll ausgeschaltet werden, das Geistige, von der ganzen Welt. Das ist einer der Anfänge.

Einer der anderen Anfänge: Wir haben ja heute schon Maschinen zum Addieren, Subtrahieren: nicht wahr, das ist sehr bequem, da braucht man nicht mehr zu rechnen. Und so wird man es auch machen mit allem. Das wird nicht lange dauern, ein paar Jahrhunderte — dann ist alles fertig; dann braucht man nicht mehr zu denken, nicht mehr zu überlegen, sondern man schiebt. Zum Beispiel da steht: «330 Ballen Baumwolle Liverpool», so überlegt man heute sich da noch etwas, nicht wahr? Aber dann schiebt man bloß, und die Geschichte ist ausgemacht. Und damit nicht gestört wird das feste Gefüge des sozialen Zusammenhangs der Zukunft, werden Gesetze erlassen werden, auf denen nicht direkt stehen wird: Das Denken ist verboten, aber die die Wirkung haben werden, daß alles individuelle Denken ausgeschaltet wird. Das ist der andere Pol, dem wir entgegen arbeiten. Dagegen ist das Leben heute immerhin nicht gar so unangenehm. Denn wenn man nicht über eine gewisse Grenze hinausgeht, so darf man ja heute noch denken, nicht wahr? Allerdings eine gewisse Grenze überschreiten darf man ja nicht, aber immerhin, innerhalb gewisser Grenzen darf man noch denken. Aber das, was ich geschildert habe, das steckt in der Entwickelung des Westens, und das wird kommen durch die Entwickelung des Westens.

Also in diese ganze Entwickelung muß sich auch die geisteswissenschaftliche Entwickelung hineinstellen. Das muß sie klar und objektiv durchschauen. Sie muß sich klar sein, daß das, was heute wie ein Paradoxon erscheint, geschehen wird: ungefähr im Jahre 2200 und einigen Jahren wird eine Unterdrückung des Denkens in größtem Maßstabe auf der Welt losgehen, in weitestem Umfange. Und in diese Perspektive hinein muß gearbeitet werden durch Geisteswissenschaft. Es muß soviel gefunden werden — und es wird gefunden werden —, daß ein entsprechendes Gegengewicht gegen diese Tendenzen da sein kann in der Weltenentwickelung.“ (Lit.:GA 167, S. 97ff)

Hinter dieser Entwicklung stehen ganz deutlich ahrimanische Mächte. Ahriman will die ganze Erde in einen von Maschinen erfüllten Planeten verwandel, in eine Art von neuem Saturn, und von hier aus eine neue Entwicklungsreihe beginnen. Heute ist die Zeit gekommen, wo wir uns mit diesen Kräften bewusst auseinandersetzen müssen, um sie letztlich überwinden zu können.

„Das sind die ahrimanischen Wesenheiten. Diese ahrimanischen Wesenheiten, die wollen alle Vergangenheit auslöschen und wollen dem Menschen nur das als ein Ergebnis lassen, was also unmittelbar er auf der Erde errungen hat...

Mit der Erde soll eine neue Evolution beginnen, die soll ein neuer Saturn sein, dann die Sonne kommen und so weiter. Das ist das Ideal dieser anderen Wesenheiten. Sie stürmen ins Unbewußte des Menschen herein, in das Willensleben, das Stoffwechsel- Gliedmaßenleben, da stürmen sie herein. Sie sind dasjenige Geschlecht unter den geistigen Wesenheiten, die dem Menschen beibringen wollen ein besonderes Interesse für alles Mineralisch-Materielle, die dem Menschen beibringen wollen ein Interesse für alles dasjenige, was zum Beispiel Äußerlich-Maschinelles, Mechanisches ist. Sie möchten am liebsten alles dasjenige, was die Erde sich vom alten Monde her mitgebracht hat, zerstören, möchten, daß die Tierwelt verschwinde, daß die physische Menschenwelt verschwinde, die Pflanzenwelt verschwinde, daß vom Mineralreich nur die physischen Gesetze bleiben, aber namentlich, daß die Menschen von der Erde weggenommen würden; und einen neuen Saturn aus Maschinen möchten sie bilden, eine neue Welt aus lauter Maschinen. So soll die Welt dann weitergehen. Das ist eigentlich ihr Ideal. Auf äußerem wissenschaftlichem Gebiete haben sie das Ideal, alles zur Materie zu machen, zu mechanisieren.“ (Lit.:GA 203, S. 261)

Siehe auch

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. “A Proposal for the Dartmouth Summer Research Project on Artificial Intelligence” (McCarthy et al.:Förderantrag, August 1955, S. 1)
  2. „What awaits is not oblivion but rather a future which, from our present vantage point, is best described by the words "postbiological" or even "supernatural." It is a world in which the human race has been swept away by the tide of cultural change, usurped by its own artificial progeny. The ultimate consequences are unknown, though many intermediate steps are not only predictable but have alread been taken. Today, our machines are still simple creations, requiring the parental care and hovering attention of any newborn, hardly worthy of the word "intelligent." But within the next century they will mature into entities as complex as ourselves, and eventually into something transcending everything we know - in whom we can take pride when they refer to themselves as our descendants.
    Unleashed from the plodding pace of biological evolution, the children of our minds will be free to grow to confront immense and fundamental challenges in the larger universe. We humans will benefit for a time from their labors, but sooner or later, like natural children, they will seek their own fortunes while we, their aged parents, silently fade away. Very little need be lost in this passing of the torch - it will be in our artificial offspring's power, and to their benefit, to remember almost everything about us, even, perhaps, the detailed working of individual human minds.“
    Hans Moravec: Mind Children. The Future of Robot and Human Intelligence, p. 1
  3. „Let an ultraintelligent machine be defined as a machine that can far surpass all the intellectual activities of any man however clever. Since the design of machines is one of these intellectual activities, an ultraintelligent machine could design even better machines; there would then unquestionably be an „intelligence explosion“, and the intelligence of man would be left far behind. Thus the first ultraintelligent machine is the last invention that man need ever make, provided that the machine is docile enough to tell us how to keep it under control.“
    Irving John Good: Speculations Concerning the First Ultraintelligent Machine online
  4. „There is no security ... against the ultimate development of mechanical consciousness, in the fact of machines possessing little consciousness now. A mollusc has not much consciousness. Reflect upon the extraordinary advance which machines have made during the last few hundred years, and note how slowly the animal and vegetable kingdoms are advancing. The more highly organised machines are creatures not so much of yesterday, as of the last five minutes, so to speak, in comparison with past time. Assume for the sake of argument that conscious beings have existed for some twenty million years: see what strides machines have made in the last thousand! May not the world last twenty million years longer? If so, what will they not in the end become?“
    Samuel Butler: Erewhon; Or, over the Range, Chapter 23: The Book of the Machines, 1872