Stadt und Aufruf an das deutsche Volk und an die Kulturwelt: Unterschied zwischen den Seiten

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Eine '''Stadt''' (von {{gohS|stat}} ‚Standort‘, ‚Stelle‘; [[Etymologie|etymologisch]] eins mit ''Statt, Stätte;'' vgl. dagegen [[Staat]]) ist eine größere, zentralisierte und [[Stadtgrenze|abgegrenzte]] [[Siedlung]] im Schnittpunkt größerer [[Verkehrsweg]]e mit einer eigenen [[Verwaltung]]s- und Versorgungsstruktur. Damit ist fast jede Stadt zugleich ein [[zentraler Ort]].
#WEITERLEITUNG [[An das deutsche Volk und an die Kulturwelt!]]
 
Städte sind aus kulturwissenschaftlicher Perspektive der Idealfall einer Kulturraumverdichtung und aus Sicht der Soziologie vergleichsweise dicht und mit vielen Menschen besiedelte, fest umgrenzte Siedlungen ([[Gemeinde]]n) mit vereinheitlichenden staatsrechtlichen oder kommunalrechtlichen Zügen wie eigener [[Markthoheit]], eigener [[Regierung]], eigenem [[Kult]] und [[Soziale Differenzierung|sozial stark differenzierter]] Einwohnerschaft. Das Letztere unterscheidet sie von [[Lager (Camp)|Lagern]] wie Arbeitslagern, Straflagern, Winterquartieren von Heeren, das Erstere zum Beispiel vom [[Dorf]].
 
Die Wissenschaft, die sich mit der Erforschung der Stadt in ihren Facetten befasst, ist die [[Urbanistik]].
 
== Stadt und Land aus geisteswissenschaftlicher Sicht ==
 
In den vorchristlichen altorientalischen Zeiten erschöpften sich die Städte noch nicht in dem, was sie durch ihre physische Realität darstellten, sondern waren Ausdruck der [[übersinnliche Welt|übersinnlichen Welt]]. Ein höheres Geistiges offenbarte sich in ihnen. Anders wurde das in [[Rom]], mit dessen Gründung die [[griechisch-lateinische Zeit]] (747 v. Chr. - 1413 n. Chr.) beginnt. Während die griechischen Städte und Stadtstaaten noch ohne die Beziehung zu dem sie umgebenden Land undenkbar sind, wurde Rom geradezu zum Sinnbild für die gegenüber der Natur und ihrer Geistigkeit gleichgültige, überbordende äußere [[Zivilisation]] und dem darin aufblühenden [[Egoismus]]. Eine ähnliche Rolle spielt in der [[Bibel]] die Stadt [[Babylon]], wie es schon die Erzählung vom [[Turmbau zu Babel]] andeutet. Der Hochmut der Menschen wird dort durch die [[Babylonische Sprachverwirrung]] bestraft. Im [[Neues Testament|Neuen Testament]] ist in der [[Apokalypse des Johannes]] nicht zufällig von der [[Hure Babylon]] die Rede. Im [[Frühchristentum]] wurde Babylon schon bald eine Chiffre für [[Rom]] und das [[Römisches Reich|Römische Reich]]. Als die Römer schließlich das [[Christentum]] übernahmen und sich das [[Papst]]tum in Rom festsetzte, wurde Babylon zunehmend auch ein Symbol für die Verfehlungen der [[Römisch-Katholische Kirche|Römisch-Katholischen Kirche]] und die Ausschweifungen und den Machtmissbrauch zahlreicher Päpste. [[Dante]] gebrauchte dieses Bild in seiner [[Göttliche Komödie|Göttlichen Komödie]] im 19. Gesang des [[Inferno]] und im 32. Gesang des [[Purgatorio]] für seine radikale Kritik an dem wegen seines Hochmuts berüchtigten Papst [[w:Bonifaz VIII.|Bonifaz VIII.]]
 
{{GZ|Auch die alten vorchristlichen orientalischen Kulturen haben, wie Sie wissen, große Städte hervorgebracht. Wir können zurückblicken auf weit ausgebreitete orientalische Kulturen, die auch große Städte hervorgebracht haben. Aber diese großen Städte der alten Kulturen, die hatten eine gewisse Gesinnung neben sich. Alle orientalischen Kulturen hatten das Eigentümliche, daß sie ausbildeten mit dem Leben in den Großstädten die Anschauung, daß eigentlich, wenn der Mensch nicht durchdringt über das Physische zum Überphysischen, er im Leeren, im Nichtigen lebt. Und so konnten sich wirklich die großen Städte Babylon, Ninive und so weiter entwickeln, weil der Mensch durch diese Städte nicht dazu gekommen ist, das, was diese Städte hervorgebracht haben, als das eigentlich Wirkliche anzusehen, sondern dasjenige, was erst hinter alledem ist. Es ist erst in Rom so geworden, daß man die Städtekultur zu einem Regulativ der Wirklichkeitsanschauung gemacht hat. Die griechischen Städte sind undenkbar ohne das sie umgebende Land; sie nähren sich von dem sie umgebenden Land. Wäre unsere Geschichte nicht so sehr eine Fable convenue, wie sie es ist, sondern würde sie die wirkliche Gestalt der früheren Zeiten neu herauf bringen, so würde sie zeigen, wie die griechische Stadt im Land wurzelt. Rom wurzelte nicht mehr im Lande, sondern die Geschichte Roms besteht eigentlich darinnen, eine imaginäre Welt zu einer wirklichen zu machen, eine Welt, die nicht wirklich ist, zu einer wirklichen zu machen. In Rom wurde eigentlich der Bürger erfunden, der Bürger, dieses fürchterliche Karikaturgebilde neben dem Wesen Mensch. Denn der Mensch ist Mensch; und daß er außerdem noch ein Bürger ist, ist eine imaginäre Sache. Daß er ein Bürger ist, das steht irgendwo in den Kirchenbüchern oder in den Rechtsbüchern oder dergleichen. Daß er, außer dem, daß er Mensch ist und als Mensch gewisse Fähigkeiten hat, auch noch einen eingetragenen Besitz hat, einen grundbuchlich eingetragenen Besitz, das ist etwas Imaginäres neben der Wirklichkeit. Das alles aber ist römisch. Ja, Rom hat noch viel mehr zustande gebracht. Rom hat verstanden, alles dasjenige, was sich ergibt aus der Loslösung der Städte vom Lande, vom wirklichen Lande, zu einer Wirklichkeit umzufälschen. Rom hat zum Beispiel verstanden, in die religiösen Begriffe der Alten die römischen Rechtsbegriffe einzuführen. Derjenige, welcher der Wahrhaftigkeit gemäß zu den alten religiösen Begriffen zurückgeht, der findet nicht in diesen alten religiösen Begriffen die römischen Rechtsbegriffe. Römische Jurisprudenz ist eigentlich hineingegangen in die religiöse Ethik. Es ist im Grunde genommen in der religiösen Ethik - durch dasjenige, was Rom daraus gemacht hat - so, als wenn in der übersinnlichen Welt solche Richter dasäßen, wie sie auf unseren Richterstühlen römischer Prägung sitzen und über die menschlichen Handlungen richteten. Ja, wir erleben es sogar, weil die römischen Rechtsbegriffe noch nachwirken, daß da, wo vom Karma die Rede ist, die meisten Menschen, die heute sich zum Karma bekennen, sich die Auswirkung dieses Karma so vorstellen, als wenn irgendeine jenseitige Gerechtigkeit da wäre, welche nach den irdischen Begriffen das, was einer getan hat, belegt mit dieser oder jener Belohnung, dieser oder jener Strafe, ganz nach römischen Rechtsbegriffen. Alle Heiligen und alle überirdischen Wesenheiten leben eigentlich so in diesen Vorstellungen, daß römisch-juristische Begriffe sich in diese überirdische Welt hineingeschlichen haben.|191|79f}}
 
Mit dem Städtebau ging auch zunehmend die Verbindung zur Natur und den in ihr waltenden geistigen Kräften verloren.
 
{{GZ|Der Mensch braucht auch die Eindrücke der Pflanzenwelt hier auf dem physischen Plan, wenn er frisch und gesund in seinem seelischen Leben sein will. Das ist etwas, was nicht genug betont werden kann, denn es zeigt sich sehr bald in der menschlichen Seele als Mangel, wenn sie sich abschließt von dem frischen, belebenden Eindruck der Pflanzenwelt. Derjenige Mensch, der meinetwillen durch das Wohnen in einer großen Stadt in einer gewissen Beziehung abgeschnitten ist von dem unmittelbaren Verhältnis zur Pflanzenwelt, wird dem Tieferblickenden immer einen gewissen Mangel seiner Seele zeigen, und es ist im Grunde genommen durchaus richtig, daß die Seele Schaden nimmt, wenn sie verliert die unmittelbare Freude, die unmittelbare Lust, den Zusammenhalt mit der Pflanzenwelt, mit demjenigen, was die vegetative Natur draußen ist. Neben all den Schattenseiten der modernen Kultur, die sich vorzugsweise in Großstädten entwickelt, muß auch diese stehen, daß wir durch unser Stadtleben abgeschlossen sind von dem unmittelbaren Zusammensein mit der belebenden Pflanzenwelt. Wir wissen, daß es heute schon Menschen gibt, die so aufwachsen, daß sie kaum ein Haferkorn von einem Weizenkorn unterscheiden können. Aber es gehört zur gesunden menschlichen Seelenentwickelung, so sonderbar es klingt, daß man ein Haferkorn von einem Weizenkorn unterscheiden kann. Es ist das symbolisch gesprochen, aber es ist doch etwas damit gesagt. Und man muß mit Bedauern eine Perspektive der Zukunft vor sich sehen, die den Menschen ganz entfernen könnte von dem unmittelbaren Eindruck der Pflanzenwelt. Der Mensch braucht die Pflanzenwelt.|119|268}}
 
{{GZ|Das Christentum sollte die Menschheit erziehen, damit auch das Irdische in seiner Bedeutung erfaßt werde. Darum mußte der Mensch erst auf das physische Leben, in moralischer Beziehung, hingelenkt, hinuntergelenkt werden. Dann konnte er erst zu den großen Errungenschaften kommen, die mit der Städtekultur beginnen. Der Fortgang des Mittelalters wird in der Sage geschildert in dem Übergang von der Parzival-Sage zur Lohengrin-Sage. Diese Sage taucht auf in der Zeit, wo in ganz Europa überall Städte gegründet werden, die vorzugsweise dem erwachenden Bürgertum dienen, die nicht mehr auf das geistliche Leben, sondern auf das materielle Leben gegründet sind. In den Städten werden die ganzen materiellen Errungenschaften vorbereitet, so zum Beispiel auch die Buchdruckerkunst. Ohne die Städtekultur hätte sich die moderne Wissenschaft nicht in dieser Weise entwickeln können. Auch die Universitäten sind eine Folge dieser Kultur. Ein Kopernikus, ein Kepler, Newton und so weiter wären ohne sie nicht möglich gewesen. Auch Dantes «Göttliche Komödie» und die Maler der Renaissance führen zurück auf die Städtekultur. Die Sage von dem Zusammenhang Parzivals, des Vaters, mit Lohengrin, dem Sohne, weist hin auf die Bedeutung der Städtekultur. Elsa von Brabant ist die Vertreterin der Städte, das Städtebewußtsein. In aller Mystik wird dasjenige, was der physischen Welt entgegenarbeitet, als etwas Weibliches hingestellt. Goethe spricht von dem «Ewig-Weiblichen»; in Ägypten verehrte man in diesem Sinne die Isis.|92|154}}
 
{{GZ|Die großen Impulse für den Fortschritt der Menschheit werden für denjenigen, welcher tiefer hineinschaut in den Entwickelungsgang der Menschheit, der die geistigen Kräfte sieht, die hinter den physischen Erscheinungen stehen, diese tiefen Impulse werden von den großen Eingeweihten gegeben. So hat auch der mittelalterliche Weltanschauungsmensch den großen Eingeweihten zugeschrieben jenen Aufstieg der Seele zu höheren Stufen während des neuen Kulturabschnittes, der durch die Städte bewirkt worden ist. Diese Städteentwickelung wurde dadurch erreicht, daß die Seele einen Ruck vorwärts machte in der Geschichte. Ein Eingeweihter war es, welcher diesen Ruck bewirkte. Alle großen Impulse schrieb man der großen Loge der Eingeweihten, die den Heiligen Gral umgaben, zu. Von dort kamen die großen Eingeweihten, die für den äußeren Menschen nicht sichtbar sind. Und denjenigen, der dazumal die Städtekultur mit einem Impulse versehen hat, nannte man damals im Mittelalter Lohengrin. Das ist der Sendling des Heiligen Grals, der großen Loge. Und die Städteseele, das Weibliche, welches befruchtet werden soll durch die großen Eingeweihten, das ist angedeutet durch Elsa von Brabant. Derjenige, der vermitteln soll, ist der Schwan. Lohengrin wird durch den Schwan herübergebracht in diese physische Welt. Der Eingeweihte darf nicht um seinen Namen gefragt werden. Er gehört einer höheren Welt an. Der Chela, der Schwan, hat diesen Einfluß vermittelt.|53|276f}}
 
{{GZ|So entstand in den Städten damals eine reiche Kultur; fast alles, was uns in den Werken der Malerei, der Baukunst, der Erfindungen geschenkt wurde, ist in dieser Zeit der Städtekultur zu danken. Einer solchen reichen italienischen Städtekultur entstammte auch Dante. Auch in Deutschland finden wir bedeutende geistige Leistungen unter dem Einfluß dieser Städtekultur. Zwar waren die ersten bedeutenden Dichter Ritter, wie Wolfram von Eschenbach, Gottfried von Straßburg und so weiter, aber ohne den Rückhalt, den die Städte boten, wären diese Leistungen nicht möglich gewesen. In dieser Zeit, wo eine freie Luft in den Städten weht, entsteht auch das Universitätsleben. Zunächst mußte der Deutsche, wenn er höheres Wissen finden wollte, nach Italien, Frankreich und so weiter. Jetzt entstehen in Deutschland die ersten Universitäten, wie Prag 1348, Wien 1365, Heidelberg 1386. Das Freiheitswesen räumte auf mit dem mittelalterlichen Dünkel.|51|70}}
 
{{GZ|In geheimen Mysterien wurde besonders gepflegt das Rätsel des Goldes, wie es sich in den Adern der Erde findet, und das Rätsel des Edelsteins. So sonderbar das klingt, den wirklichen historischen Tatsachen entspricht es. Den Zauber des Zeichens hat sich insbesondere die Kirche angeeignet. Sie suchte aus den Mysterien des dritten nachatlantischen Zeitraumes zu übernehmen den Zauber des Zeichens. Der Zauber des Goldes - da also, wo sich zur besonderen Materie gestaltet dasjenige, was in der Natur vorhanden ist - und der Zauber des Edelsteins - da, wo sich aufhellt dasjenige, was sonst dunkel den Raum ausfüllt, da, wo Licht wird innerhalb des Materiellen, in dem, was sonst als Finsternis waltet im Materiellen -, das war es, dem sich nun nicht die Priesterschaft hingab, sondern dem sich hingab die profane Menschheit, die außerhalb der Kirche stehende Menschheit.
 
Und so kam es, daß aus gewissen Impulsen, die sehr, sehr alt sind - als die Freie-Städte-Kultur sich begründete in der Art, wie ich das neulich ausgeführt habe, als überall die Freien-Städte-Bildungen entstanden -, daß in diesen Freien-Städte-Bildungen an die Oberfläche kamen, wie durch Wogen des geistigen Lebens an die Oberfläche kamen, die Freude am Edelstein, die Freude am Gold, die Freude an der Bearbeitung des Goldes, die Freude an der Verwendung des Edelsteines. So wie aus Himmelshöhen herunter die Kirche das Zeichen bringen wollte, so wollte aus den Tiefen der Erde heraus dasjenige, was dann Freie-Städte-Kultur geworden ist, das Geheimnis des Goldes, das Geheimnis des Edelsteines bringen. Nicht ein bloßer Zufall, sondern eine tiefe historische Notwendigkeit ist es, daß aus der Städtekultur heraus sich die Goldschmiedekunst entwickelt hat und, ich möchte sagen nur wie ein Annex der Goldschmiedekunst, die andere metallische Kunst, daß sich aber auch die Sehnsucht aus der Städtekultur heraus ergeben hat, den Edelstein zu verwenden, weil Gold und Edelstein den Zauber enthalten, weil der Zauber von unten dem Naturalistischen, das sich vor den Sinnen ausbreitete, entwunden werden sollte.|292|308f}}
 
== Form und Entwicklungen ==
=== Stadtgröße und Stadttyp ===
Je nach Größe, Bedeutung, Verbund oder Funktion einer Stadt unterscheidet man
* nach der Größe in [[Landstadt]], [[Kleinstadt]], [[Mittelstadt]], [[Großstadt]], [[Millionenstadt]], aber auch in [[Weltstadt]], [[Megastadt]], [[Metastadt]], [[Agglomeration|Stadtregion oder Ballungsraum]], [[Megalopolis (Stadtlandschaft)|Megalopolis]], [[Global City]], [[Megaplex]].
* nach der Entwicklung und Art unter anderem in Landstadt, [[Ackerbürger]]­stadt, Bürgerstadt oder [[Hansestadt]], [[Residenzstadt]] oder [[Bischof]]s­stadt, [[Universitätsstadt]], [[Festungsstadt]], [[Burg]]­stadt, Seebäderstadt, [[Industriestadt]], [[Kreisstadt]], [[Bergstadt]], [[Fachwerkstadt]], [[Trabantenstadt]], [[Satellitenstadt]], [[Planstadt]]
 
=== Definition nach Einwohnerzahl ===
{{Hauptartikel|Stadt- und Gemeindetypen (Deutschland)|titel1=Stadt- und Gemeindetypen in Deutschland}}
{{Hauptartikel|Liste der Städte in Österreich#Zum Begriff Stadt|titel1=Stadttypen in Österreich}}
Während etwa in Dänemark die Untergrenze der Bevölkerungszahl bei einer städtischen Siedlung bei 200 Einwohnern liegt, sind es in Deutschland und Frankreich 2000, in Österreich 5000, in der Schweiz, Italien, Spanien und Großbritannien 10.000 und in Japan 50.000 Einwohner.
 
Der Begriff Stadt ist rechtlich nicht eindeutig definiert, und so gibt es Gegenbeispiele: Die [[Liste der kleinsten Städte in Deutschland nach Einwohnerzahl|kleinste Stadt Deutschlands]] ist mit 278 Einwohnern (2014) [[Arnis]]. Es wurde 1934 zur Stadt ernannt, da die Ortsbezeichnung [[Flecken (Ort)|Flecken]] abgeschafft wurde. Die kleinste Stadt mit altem [[Stadtrecht]] (verliehen 1326) ist [[Neumark (bei Weimar)|Neumark]] in Thüringen mit 453 Einwohnern (2014). Andererseits haben unter anderem [[Haßloch]] mit über 20.000<ref>Joachim Maschke: ''Die Bedeutung des Kulturtourismus für städtische Destinationen.'' In: ''Kulturtourismus. Grundlagen, Trends und Fallstudien.'' R. Oldenbourg Verlag, München/Wien 1999, S. 83–104, auf S. 83.</ref> und [[Seevetal]] mit über 40.000 Einwohnern kein Stadtrecht.<ref>Walter Marquardt: ''Harburg – Stadt und Land.'' Sutton Verlag, Erfurt 2012, S. 25.</ref> Auch der Regierungssitz der Niederlande, [[Den Haag]], ist [[pro forma]] keine Stadt, obwohl er sogar über 500.000 Einwohner hat,<ref>''Baedeker Reiseführer Niederlande.'' Verlag Karl Baedeker, 2016, S. 219.</ref> während [[Hum (Kroatien)|Hum in Kroatien]] pro forma eine Stadt ist, die nur etwa 30 Einwohner zählt.
 
=== Stadtplanung, Städtebau ===
{{Hauptartikel|Stadtplanung|Städtebau}}
 
Mit der Planung von Städten beschäftigt sich die Stadtplanung und der Städtebau. Essenziell für das Funktionieren einer Stadt sind die Stadt- und [[Verkehrsplanung]]. [[Bebauungsplan (Deutschland)|Bebauungs-]] und [[Flächennutzungsplan|Flächennutzungspläne]] beschäftigen sich mit der optimalen Abstimmung von privat, kommerziell und öffentlich genutzten Flächen, Gebäuden und Einrichtungen. [[Stadtentwicklungsplan|Stadtentwicklungspläne]] geben die Richtung der Stadtentwicklung vor und können negative Auswirkungen gegenwärtiger Probleme und Trends wie [[Urbanisierung]] und [[Suburbanisierung]] durch geschickte Planung für die Zukunft minimieren.
 
=== Stadt und Verstädterung ===
{{Siehe auch|Liste von Ländern nach Urbanisierung}}
{{Hauptartikel|Urbanisierung|Suburbanisierung}}
 
Die Zahl der Städte nimmt zu, dies kann durch Neugründungen oder Verleihung des Stadttitels geschehen. Typische Gründungsphasen sind [[Mittelalter|Hochmittelalter]], [[Barock]] ([[Residenzstadt|Residenz]]-/[[Festungsstadt|Festungsstädte]]) und das [[Industriezeitalter]] ([[Wolfsburg]], [[Eisenhüttenstadt]]). Um 1800 lebten nur etwa 25 % der deutschen Bevölkerung in Städten und 75 % auf dem Land, 2005 wohnt 85 % der Bevölkerung in der Stadt. Eine ähnliche Entwicklung ist in allen [[Industrienation]]en zu verzeichnen, in denen heute (2005) zwischen 61 % der Bürger, wie in [[Irland]], und bis zu 97 %, wie in [[Belgien]] in der Stadt wohnen. Weitere Angaben: [[Japan]]: 66 %, [[Österreich]]: 66 %, [[Italien]]: 68 %, [[Russland]]: 73 %, [[Schweiz]]: 75 %, [[Frankreich]]: 77 %, [[Vereinigte Staaten]]: 81 %, [[Vereinigtes Königreich]]: 90 %.
 
Ausgesprochen niedrig ist der Anteil an der städtischen Bevölkerung in einigen [[Entwicklungsland|Entwicklungsländern]]. Auch hierzu einige Daten (2005): [[Afghanistan]]: 23 %, [[Äthiopien]]: 16 %, [[Bangladesch]]: 25 %, [[Eritrea]]: 19 %, [[Kenia]]: 21 %, [[Demokratische Republik Kongo]]: 32 %, [[Laos]] 25 %, [[Niger]] 17 %, [[Ruanda]] 19 %, [[Sri Lanka]] 15 %, [[Tansania]]: 24 %, [[Uganda]]: 13 %, [[Vietnam]]: 28 %.
 
Folgende Anteile der städtischen Bevölkerung in % und im Vergleich dazu folgendes Bruttonationaleinkommen (BNE) in US-$ pro Kopf waren 2004 in den Weltregionen zu verzeichnen:<ref>''Der Fischer Weltalmanach.'' 2007, S.&nbsp;525 und 537.</ref>
 
{| class="wikitable"
|-
! Weltregionen || Bevölkerung in % || BNE in US-$
|-
!align="left" |Afrika südl. der Sahara || 36 || 601
|-
!align="left" |Naher Osten und Nordafrika ||56||1971
|-
!align="left" |Südostasien||28||594
|-
!align="left" |Ostasien und Pazifik||41||1416
|-
!align="left" |Lateinamerika||77|| 3576
|-
!align="left" |Europa und Zentralasien|| 64||3295
|-
!align="left" |Unterentwickelte Welt||27||333
|-
!align="left" |Welt ||49||6329
|}
 
Der Hauptgrund der Verstädterung ist der sich verändernde Anteil der [[Wertschöpfung (Wirtschaft)|Wertschöpfung]] in den einzelnen Wirtschaftssektoren und damit der Menschen, die dafür tätig sind (siehe Tabelle). Dazu folgende ausgewählte Länder im Vergleich:<ref>''Der Fischer Weltalmanach.'' 2008, S.&nbsp;688.</ref>
 
{| class="wikitable"
|-
! Wirtschaftssektor  || USA || Deutschland || Indien || Tansania
|-
!align="left" |I. Primär: Landwirtschaft || 1,6 %|| 2,3 %  || 59 % || 80 %
|-
!align="left" |II. Sekundär: Industrie, Bergbau || 22 %|| 30 % || 22 % || 9 %
|-
!align="left" |III. Tertiärer: Dienstleistung, Handel || 77 %|| 68 % || 19 % || 11 %
|}
 
[[Datei:Urbanization Europe 2010.svg|mini|Urbanisierung in Europa 2010]]
 
In Deutschland wohnen wesentlich mehr Einwohner in Städten als im weltweiten Durchschnitt. Die [[Liste der Städte in Deutschland]] enthält eine vollständige Auflistung aller 2059 Städte in Deutschland. 2004 lebten 25,3 Millionen Einwohner (= 30 %) in 82 [[Liste der Großstädte in Deutschland|Großstädten]] über 100.000 Einwohner. Die elf Agglomerationsräume mit mehr als einer Million Einwohnern (davon drei mit mehr als drei Millionen Einwohner) zählen allein rund 25,6 Millionen Menschen.
 
In Österreich existierten im Jahr 2004 über 200 Städte, darunter fünf Großstädte einschließlich [[Wien]], das als [[Agglomeration]] fast zwei Millionen Einwohner aufweist, sowie 72 Städte, mit mehr als 10.000 Einwohnern (dazu [[Liste der Städte in Österreich]]).
 
In der Schweiz gab es 2010 rund 230 Städte, darunter sechs Großstädte und 139 Städte mit mehr als 10.000 Einwohnern (dazu [[Liste der Städte in der Schweiz]]).
 
In Europa (bis zum [[Ural]]) befanden sich (2004) etwa 17 Agglomerationen mit mehr als drei Millionen Einwohnern und etwa 35 Städte mit mehr als einer Million Einwohnern (dazu [[Liste der größten Städte der Europäischen Union]]).
 
Weltweit existieren (2006) über 134 Agglomerationen mit mehr als drei Millionen Einwohnern, mehr als 62 Städte mit mehr als 3 Millionen Einwohnern und über 310 Städte mit mehr als einer Million Einwohnern. Seit dem Jahr 2006 wohnt mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten, während 1950 noch 70 % auf dem Land lebten. Nach Prognosen der [[Vereinte Nationen|UNO]] wird der weltweite Anteil der städtischen Bevölkerung bis 2030 auf über 60 % steigen (siehe [[Liste der größten Metropolregionen der Welt]]). Ihre Einwohnerschaft ist oftmals ethnisch, sprachlich, sozial, kulturell, konfessionell sehr vielfältig.
 
=== Stadtrecht ===
{{Hauptartikel|Stadtrecht}}
[[Datei:Hauptmarkt Trier SK.jpg|mini|Hauptmarkt in [[Trier]] mit Marktkreuz; Trier erhielt im Jahr 958 das Marktrecht.]]
 
Der historische Stadtbegriff, der sich in Europa aus dem mittelalterlichen Stadtrecht herleitet, hatte als wesentliche Merkmale das [[Marktrecht]], das Recht auf [[Selbstverwaltung]], die Freiheit der Stadtbürger, das Recht auf Besteuerung, der Gerichtsbarkeit, die Aufhebung der Leibeigenschaft, das [[Zollrecht]], das Recht zur Einfriedung und Verteidigung sowie das [[Münzrecht]].
 
Im heutigen deutschen Sprachraum gibt es kein Stadtrecht mehr im eigentlichen Sinne, d.&nbsp;h. die Selbstverwaltung in den Städten regeln staatliche Grundsätze und Ländergesetze. Bei den [[Gemeindeordnungen in Deutschland]] handelt es sich um Landesgesetze, die jeweils vom Parlament eines Bundeslandes erlassen werden. Die Gemeindeordnung ist die „Verfassung“ einer Gemeinde. Die Bezeichnung Stadt ist ein Titel.
 
[[Titularstadt]] nennt man eine Gebietskörperschaft, die formell den Titel Stadt trägt und in der Regel eine eigenständige Gemeinde ist, der jedoch mehrere Elemente einer Stadt fehlen. Titularstadt wird gelegentlich – in Nichtübereinstimmung mit der historischen Bedeutung – ein Ort genannt, der im Zuge einer kommunalen Neugliederung das Stadtrecht verloren hat, z.&nbsp;B. im deutschen Bundesland [[Sachsen-Anhalt]].<ref>[http://www.mi.sachsen-anhalt.de/fileadmin/Bibliothek/Politik_und_Verwaltung/MI/MI/4._Service/Publikationen/3._Abteilung_3/Komm_Verf_und_Komm_Wahl-Gesetz.pdf Kommunalverfassungsgesetz und Kommunalwahlgesetz des Landes Sachsen-Anhalt, S.&nbsp;12&nbsp;f. (PDF 682&nbsp;KB)] mi.sachsen-anhalt.de, abgerufen 10.&nbsp;September&nbsp;2016.</ref> In Einzelfällen wird der Zusatz aus historischen Gründen oder zur Differenzierung von anderen Orten als Teil des Namens geführt.
 
Auch heute noch ist das Überschreiten einer bestimmten Einwohnerzahl in den meisten Ländern nicht automatisch mit der Erhebung zur Stadt verbunden, sondern es bedarf eines ausdrücklichen Beschlusses einer höherrangigen Gebietskörperschaft – in Deutschland und Österreich ist dies das jeweilige Bundesland. Im Bundesland Oberösterreich wird seit 2002 als einziges Kriterium eine Bevölkerungszahl von über 4500 gefordert. In Deutschland gibt es mit dem [[Deutscher Städtetag|Deutschen Städtetag]] eine eigene Organisation,<ref>siehe [http://www.staedtetag.de/mitglieder/index.html Die Mitgliedsstädte des Deutschen Städtetages]</ref> in Österreich wird mit der [[Statutarstadt (Österreich)|Statutarstadt]] auch eine Verwaltungsfunktion festgelegt.
 
In den USA erfolgt der Erwerb von Stadtrechten über die Anerkennung einer eigenständigen Stadtverwaltung durch die nächsthöhere Verwaltungsorganisation. Eine Gemeinde gründet sich hierbei selbst und meldet die Selbstverwaltung als ''Municipal Corporation'' an.
 
=== Stadtstatus ===
In Deutschland unterscheidet man rechtlich
* kreisangehörige Städte, die ebenso wie sonstige [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinden]] Träger der kommunalen Selbstverwaltung sind. Die Aufgaben und Rechte und Kompetenzen kreisangehöriger Städte unterscheiden sich nicht von denen der Gemeinden ohne Stadtrecht. Die Stadt, in deren Sitz die Kreisverwaltung (Landratsamt) liegt, wird auch als [[Kreisstadt]] bezeichnet. In einigen Bundesländern gibt es kreisangehörige Städte und Gemeinden mit bestimmten Sonderrechten ([[Sonderstatusstadt]], [[Große Kreisstadt]], [[Große kreisangehörige Stadt]] oder [[selbständige Gemeinde]]). Die kreisangehörigen Städte und Gemeinden sind im [[Deutscher Städte- und Gemeindebund|Deutschen Städte- und Gemeindebund]] organisiert.
Alle zusammen, auch die kreisfreien Städte, sind Gemeinden.
* [[Kreisfreie Stadt|kreisfreie Städte]], das sind solche Städte, die keinem [[Landkreis]] angehören. Sie bilden sozusagen einen eigenen Kreis. Im Gegensatz zu kreisangehörigen Städten haben kreisfreie Städte zusätzliche Aufgaben. So sind sie unter anderem untere staatliche Aufsichtsbehörde oder Aufgabenträger für den öffentlichen Nahverkehr. Diese Aufgaben werden bei Gemeinden (und damit auch kreisangehörigen Städten) von den Landkreisen wahrgenommen.
 
Auf amtlichen [[Topografische Karte|topografischen Karten]] Deutschlands werden Städte in [[Versal]]ien beschriftet. Diese Konvention wurde weithin von Herstellern von [[Straßenatlas|Straßenatlanten]] übernommen, jedoch in den digitalen Kartenangeboten nicht mehr fortgeführt.
 
In Österreich unterscheidet man zwischen Städten mit [[Statutarstadt (Österreich)|eigenem Statut]] (sind Gemeinden die zugleich die Aufgaben eines Bezirkes übernehmen) und sonstigen Städten (sind Gemeinden, die zu einem Bezirk gehören). Eine Stadt mit eigenem Statut ist meist auch Sitz der [[Bezirkshauptmannschaft]] des Umland-Bezirks, der auch in den meisten Fällen so heißt (zum Beispiel Innsbruck Stadt und Innsbruck Land). Heute kann jede Stadt mit mehr als 20.000 Einwohnern ein eigenes Statut anfordern. Eine der kleinsten Städte überhaupt ist das niederösterreichische [[Hardegg (Niederösterreich)|Hardegg]]: mit allen eingemeindeten Orten hat es 1384 Einwohner, die eigentliche ursprüngliche Stadt jedoch nur 78. Die tatsächlich kleinste Stadt Österreichs ist [[Rattenberg (Tirol)|Rattenberg]] mit 405 Einwohnern.
 
In der Schweiz gelten Ortschaften dann als Stadt, wenn sie entweder mehr als 10'000 Einwohner haben (Stadt im statistischen Sinne) oder wenn ihnen im Mittelalter das Stadtrecht verliehen wurde (Stadt im historischen Sinne). Verwaltungsrechtliche Bedeutung hat der Begriff Stadt in der Schweiz nicht.
 
In den Niederlanden ist der Stadtbegriff nicht an den Gemeindestatus gebunden. So werden oft Zentren von Großstädten und eingemeindete Orte aus historischen Gründen weiterhin als Städte bezeichnet.
 
Im [[Vereinigtes Königreich|Vereinigten Königreich]] unterscheidet man zwischen ''City'' und ''Town''. Ein Ort darf erst dann als ''City'' bezeichnet werden, wenn die Königin oder der König diese zu einer solchen ernennt. In der Regel vergibt der Monarch diesen Titel erst dann, wenn die Siedlung eine Kathedrale besitzt. Die Großstadt [[Stockport]] ist beispielsweise keine City, sondern Town, wohingegen die Stadt [[Sunderland (Durham)|Sunderland]] eine City ist. Der Verwaltungsbezirk [[Greater London]] ist keine City, aber innerhalb dieser Gebietskörperschaft gibt es die ''[[City of London]]'' und die ''[[City of Westminster]]''.
 
In [[Schweden]] ging man bei der Gemeindereform von 1971 einen anderen Weg. Die Begriffe Stadt ''(stad)'' und [[Minderstadt]] ''(köping)'' wurden aus der verwaltungstechnischen Terminologie gestrichen und durch Ortschaft ''([[tätort]])'' ersetzt. Im allgemeinen Sprachgebrauch existiert die Bezeichnung ''stad'' für größere Siedlungen aber weiterhin.
 
=== Siedlungsstruktur ===
{{Hauptartikel|Raumordnung}}
 
Der Begriff Siedlungsstruktur beschreibt die Struktur der menschlichen Siedlungen. Darin ist die Verteilung der Bevölkerung im Raum, die Art und Dichte der Bebauung, Nutzungen, Infrastruktur und zentrale Einrichtungen enthalten.<ref name="BBR-Siedlungsstruktur">Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung</ref>
 
Eine grundlegende Theorie zur Verteilung zentraler Nutzungen im Raum stammt von [[Walter Christaller]]. Anhand von Untersuchungen in Süddeutschland entwickelte er 1933 die [[System der Zentralen Orte|Zentrale-Orte-Theorie]]. „Zentrale Orte“ besitzen einen Bedeutungsüberschuss: Sie sind Standort von Angeboten (zum Beispiel Einkaufsmöglichkeiten), die nicht nur von den eigenen Bewohnern, sondern regelmäßig auch von Einwohnern der Nachbargemeinden genutzt werden. Christaller entwickelte ein hierarchisches System zentraler Orte mit zehn Stufen. Orte höherer Hierarchie-Stufe besitzen weitere solcher Einrichtungen: Eine Großstadt besitzt nicht nur Einkaufsmöglichkeiten, sondern häufig auch eine Universität und spezialisierte Kliniken, die ein weiteres Umfeld versorgen. Das heute von der Raumordnung und Landesplanung genutzte System zentraler Orte besitzt (je nach Bundesland) vier bis fünf Stufen.<ref>Landesplanungsgesetz der Bundesländer</ref>
 
Die Siedlungsstruktur wird entsprechend dem föderalen Staatsaufbau in Deutschland auf mehreren Ebenen geplant:<ref>ROG, BauGB</ref>
* Raumordnung (auf Bundesebene insbesondere durch das Raumordnungsgesetz ROG)
* Landesplanung (umfassen das Bundesland, werden vom Landtag beschlossen)
* Regionalplanung (umfassen in Nordrhein-Westfalen Teile der Regierungsbezirke, in Süddeutschland mehrere Landkreise, beschlossen von der Regionalversammlung)
* Flächennutzungspläne (umfassen die Gesamtfläche einer Kommune, werden vom Stadt- oder Gemeinderat beschlossen).
 
=== Stadtstruktur ===
Die Strukturen einer Stadt bestehen aus baulichen Elementen und aus Netzen. Sie müssen auf die Ausweitung und auf die Änderungen der Kapazitätsanforderungen der Stadt durch Ergänzungen, Komplettierungen oder Korrekturen angepasst werden. Lage, Bevölkerungsveränderungen, Bauwerke, Verkehrsstruktur, Netzwerke und Geschichte bestimmen und formen die Stadtentwicklung und die Eigenart der Stadt.
 
'''Die baulichen Elemente einer Stadtstruktur sind:'''
* Baulich: Die Gebäude, die Baublöcke und die zuzuordnenden Grundstücke
* Organisatorisch und Stadtplanerisch: Das [[Stadtviertel|Quartier]], der [[Ortsteil]], der [[Stadtteil]] und ggf. der [[Stadtbezirk]], der [[Stadtkern]]
* Infrastrukturell mit
** dem [[Verkehrssystem]] mit
*** dem [[Öffentlicher Personennahverkehr|öffentlichen Personennahverkehr]] mit [[Bahn (Verkehr)|Bahn]], [[Omnibus|Bus]], [[Taxi]]s etc.
*** dem [[Straßennetz]] mit [[Autobahn]]en, [[Ringstraße]]n, Tangenten, [[Hauptstraße (allgemein)|Haupt-]] und Nebenstraßen, Wohnerschließungs- und [[Wohnstraße]]n
*** dem [[Radverkehrsanlage|Radwegenetz]]
*** den [[Gehweg]]en und [[Fußgängerzone]]n
** den Ver- und Entsorgungsnetzen für [[Wasser]], [[Abwasser]], [[Elektrischer Strom|Strom]], [[Gas]], [[Telekommunikation]], [[Müllentsorgung]]
 
'''Die Stadt als Teil von Netzwerken:'''
* Räumlich: [[Umland]], andere Städte, [[Region]]en, [[Staatsgebiet|Land]] und Länder, ggf. auch Europa oder die Welt.
* Funktional: Wirtschaft, Finanzwirtschaft, Handel, Politik, Soziales, Kultur, Sport usw.
* Politisch: Ortsteil- oder Stadtteilbeirat, ggf. Bezirksrat, Stadtrat, Kreis, ggf. Regierungsbezirk, Land, Staat, Europäische Union
* Bevölkerungsspezifisch: Abstammung und Sprache, Religion, Soziale Schicht, Lebensalter
 
== Zu weiteren Themen siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Stadt}}
 
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* {{WikipediaDE|Urbanität}}
* {{WikipediaDE|Urbanisierung}}
* Stadttyp: {{WikipediaDE|Kurort|Kurstadt}}
* Größe: {{WikipediaDE|Ortsgröße}}
* Bedeutung: {{WikipediaDE|Hauptstadt}}
* {{WikipediaDE|Sozialgeographie}}
* {{WikipediaDE|Historischer Stadtkern}}
* {{WikipediaDE|Innenstadt}}
* {{WikipediaDE|Großwohnsiedlung}}
 
=== Listen zum Thema Stadt (Auswahl) ===
* {{WikipediaDE|Älteste Städte Deutschlands}}
* {{WikipediaDE|Liste historischer Stadtgründungen}}
* {{WikipediaDE|Liste ehemaliger Städte in Deutschland}}
* {{WikipediaDE|Liste der Städte in Deutschland}}
* {{WikipediaDE|Liste der Städtelisten nach Ländern}}
* {{WikipediaDE|Liste der Groß- und Mittelstädte in Deutschland}}
* {{WikipediaDE|Liste der größten deutschen Städte}}
* {{WikipediaDE|Liste der größten Städte der Welt (historisch)}}
* {{WikipediaDE|Liste der 100 flächengrößten Städte und Gemeinden Deutschlands}}
* {{WikipediaDE|Liste der größten Städte Europas}}
* {{WikipediaDE|Liste der Millionenstädte}}
* {{WikipediaDE|Liste der größten Metropolregionen der Welt}}
* {{WikipediaDE|Liste der Länder nach Urbanisierung}}
* {{WikipediaDE|Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt}}
* {{WikipediaDE|Liste von Städten mit historischem Stadtkern}}
 
== Literatur ==
* Hans Bahrdt: ''Die moderne Großstadt; Soziologische Überlegungen zum Städtebau.'' Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1961 (= ''rowohlts deutsche enzyklopädie'', Band 127 {{DNB|450210693}}).
* Leonardo Benevolo: ''Die Geschichte der Stadt.'' 7. Auflage. Campus, Frankfurt am Main 1993, ISBN 3-593-34906-X.
* Raimund Blödt, Frid Bühler, Faruk Murat, Jörg Seifert: ''Beyond Metropolis. Eine Auseinandersetzung mit der verstädterten Landschaft.'' Sulgen, Zürich 2006, ISBN 3-7212-0583-9.
* Rainer Danielzyk u.&nbsp;a. (Hrsg.): ''Perspektive Stadt''. Klartext, Essen 2010, ISBN 978-3-8375-0256-5.
* Ernst Egli: ''Geschichte des Städtebaues, Band 1–3.'' 1959–1967, {{DNB|456511733}}.
* Evamaria Engel: ''Die deutsche Stadt im Mittelalter.'' Beck, München 1993, ISBN 3-406-37187-6.
* Edith Ennen: ''Die europäische Stadt des Mittelalters.'' Göttingen 1972; 3. Aufl. ebenda 1979.
* Michael Gehler (Hrsg.): ''Die Macht der Städte. Von der Antike bis zur Gegenwart'', Hildesheim 2010.
* Jean-Claude Golvin: ''Metropolen der Antike.'' Konrad Theiss, Stuttgart 2005, ISBN 3-8062-1941-9.
* Carl Haase (Hrsg.): ''Die Stadt des Mittelalters.'' I–III, Darmstadt 1969, 1972 und 1973 (= ''Wege der Forschung'', 243–245)
* Matthias Hardinghaus: ''Zur amerikanischen Entwicklung der Stadt.'' Lang, Frankfurt am Main 2004, ISBN 3-631-52529-X.
* Jürgen Hotzan: ''dtv-Atlas Stadt, Von den ersten Gründungen bis zur modernen Stadtplanung.'' 3. Auflage. dtv, München 2004, ISBN 3-423-03231-6.
* Le Corbusier: ''Entretien avec les étudiants des écoles d’architecture.'' Éditions de Minuit, Paris 1957.
** deutsch von Hugo Seinfeld: ''An die Studenten – Die „Charte d’ Athènes“''. (= ''rowohlts deutsche enzyklopädie'' Band 141), Reinbek bei Hamburg 1962, {{DNB|452741882}}.
* Vittorio Magnago Lampugnani: ''Die Stadt im 20. Jahrhundert. Visionen, Entwürfe, Gebautes.'' Wagenbach, Berlin 2010, ISBN 978-3-8031-3633-6. (2 Bände)
* Alexander Mitscherlich: ''Die Unwirtlichkeit unserer Städte.'' Suhrkamp, Frankfurt am Main 1965, {{DNB|453395082}}.
* Wolfgang Müller: ''Städtebau.'' 4. Auflage. Teubner, Stuttgart / Leipzig 1999, ISBN 3-519-35001-7.
* Lewis Mumford: ''Die Stadt, Geschichte und Ausblick.'' (The city in history) Band 1 und 2, dtv, München 1979, 1980, ISBN 3-423-04326-1
* [[Rudolf Steiner]]: ''Über Philosophie, Geschichte und Literatur'', [[GA 51]] (1983), ISBN 3-7274-0510-4 {{Vorträge|051}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Ursprung und Ziel des Menschen'', [[GA 53]] (1981), ISBN 3-7274-0532-5 {{Vorträge|053}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Die okkulten Wahrheiten alter Mythen und Sagen'', [[GA 92]] (1999), ISBN 3-7274-0920-7 {{Vorträge|092}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Makrokosmos und Mikrokosmos'', [[GA 119]] (1988), ISBN 3-7274-1192-9 {{Vorträge|119}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Soziales Verständnis aus geisteswissenschaftlicher Erkenntnis'', [[GA 191]] (1989), ISBN 3-7274-1910-5 {{Vorträge|191}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Kunstgeschichte als Abbild innerer geistiger Impulse'', [[GA 292]] (2000), ISBN 3-7274-2920-8 {{Vorträge|292}}
 
{{GA}}
 
== Weblinks ==
{{Commonscat|Cities|Städte}}
{{Wikiquote}}
{{Wiktionary}}
* [http://www.staedtegeschichte.de/ www.staedtegeschichte.de] Das Institut für vergleichende Städtegeschichte bietet umfangreiche Forschungen, Materialien und Projekte zur internationalen und vor allem deutschen Stadtgeschichte
* [http://www.tageo.com/ Verzeichnis mit über 2,5 Millionen Städten weltweit][http://www.stgf.at/ via „Städtebibliographie“: Bibliographie zur Geschichte der Städte Österreichs]
 
== Einzelanchweise ==
<references />
 
{{Normdaten|TYP=s|GND=4056723-0}}
 
[[Kategorie:Stadt|!]]
 
{{Wikipedia}}

Aktuelle Version vom 29. Mai 2019, 08:29 Uhr