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{{Diagramm:Gesamtanzahl der Abgeordneten in den deutschen Landesparlamenten}}
== Lizenz ==
{{Diagramm:Gesamtstimmenanteile der Parteien bei den jeweils letzten Landtagswahlen}}
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'''Landesparlament''' ist der Sammelbegriff für die [[Parlament]]e der [[Land (Deutschland)|Länder der Bundesrepublik Deutschland]]. Im [[Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland|Grundgesetz]] ({{Art.|28|gg|juris}}, {{Art.|54|gg|juris}} Abs. 3 GG) werden die Landesparlamente allgemein als '''Volksvertretungen der Länder''' bezeichnet.
 
In den [[Flächenstaat#Deutschland und Österreich|Flächenländern]] heißt das Landesparlament ''Landtag''. Die Zusammensetzung der Landtage wird in Landtagswahlen festgelegt, die [[Legislaturperiode|Wahlperiode]] liegt bei fünf Jahren (im Stadtstaat Bremen bei nur vier Jahren). In den [[Stadtstaat]]en existieren statt ''Landtag'' andere Bezeichnungen: ''[[Abgeordnetenhaus von Berlin|Abgeordnetenhaus]]'' in [[Berlin]] und ''[[Bürgerschaft (Vertretungsorgan)|Bürgerschaft]]'' in [[Freie Hansestadt Bremen|Bremen]] und [[Hamburg]]. Der gewählte [[Abgeordneter|Abgeordnete]] eines Landesparlamentes wird als [[Mitglied des Landtages]] (MdL) bzw. Mitglied des Abgeordnetenhauses (MdA), der Bremischen Bürgerschaft (MdBB) oder der Hamburgischen Bürgerschaft (MdHB) bezeichnet.
 
== Hierarchie und Aufgaben ==
[[Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland|Konstitutionell]] ist die [[Bundesrepublik Deutschland]] ein Bund der [[Land (Deutschland)|deutschen Länder]], an den sie freiwillig [[Zuständigkeit|Kompetenzen]] abgetreten haben. Die Landesparlamente sind daher Ausdruck des deutschen [[Föderalismus]] und bewahren die Tradition der regionalen Gesetzgebungskompetenz. Allerdings darf ein Landesparlament nicht in die Gesetzgebung des Bundes eingreifen.<ref>{{cite web | url=http://www.bpb.de/izpb/159332/demokratie-als-leitgedanke-des-deutschen-foederalismus | title=Demokratie als „Leitgedanke“ des deutschen Föderalismus | accessdate=2016-10-07 | publisher= Bundeszentrale für politische Bildung | offline = }}</ref>
 
Hauptaufgaben des Landesparlaments sind die Kontrolle der [[Landesregierung (Deutschland)|Landesregierung]], der Erlass von [[Landesrecht|Landesgesetzen]] und die Gestaltung und Freigabe des Landeshaushaltes.
 
== Wahlen ==
=== Wahlmodus ===
Der Wahlmodus hängt im Einzelnen vom jeweiligen Land ab. Alle Landeswahlgesetze sehen jedoch (im Wesentlichen) ein [[Verhältniswahl]]system vor.
 
Das Land [[Freie Hansestadt Bremen|Bremen]] ist in zwei Wahlbereiche (Stadtgemeinden [[Bremen]] und [[Bremerhaven]]) aufgeteilt, auf die die [[Fünf-Prozent-Hürde]] getrennt Anwendung findet und zwischen denen kein Verhältnisausgleich stattfindet. In [[Bayern]] bildet jeder [[Regierungsbezirk]] einen Wahlkreis, der seinerseits in Stimmkreise unterteilt ist; die Ergebnisse der Wahlkreise werden dabei nicht miteinander verrechnet, auch wenn die Fünf-Prozent-Hürde landesweit berechnet wird.
 
Jedes Land ist in [[Wahlkreis]]e (nicht identisch mit den [[Landkreis]]en) eingeteilt, und diese Wahlkreise wiederum in [[Stimmbezirk]]e, die über jeweils ein [[Wahllokal]] verfügen.
 
Außer in Bremen, Hamburg und dem Saarland wird in jedem Wahlkreis ein Abgeordneter [[Direktmandat|direkt]] in den Landtag gewählt. Daneben gibt es noch die [[Landesliste]] einer jeden Partei, von welcher Abgeordnete in den Landtag gelangen, wenn eine Partei mehr im prozentualen Gesamtergebnis beteiligt ist als durch ihre gewonnenen Direktmandate bereits reflektiert ist (siehe auch: [[Überhangmandat|Überhang-]] und [[Ausgleichsmandat]]). In Berlin kann jede Partei entscheiden, ob sie mit einer Landesliste oder mit Bezirkslisten antritt.
 
Bei den Landtagswahlen in Baden-Württemberg entscheidet sich der Wähler mit einer Stimme sowohl für einen Kandidaten als auch dessen Landesliste, wobei die Liste nach den Stimmergebnissen der Kandidaten in ihren Wahlkreisen gebildet wird. Im Saarland gibt es eine reine Listenwahl. In den anderen Bundesländern gibt es wie bei der Bundestagswahl zwei separate Stimmen für Direktmandat und Landesliste, wobei in Bayern Erst- und Zweitstimmen für die Berechnung der Sitzverteilung zusammengezählt werden.
 
Ein Volksentscheid vom 14. Juni 2004 in Hamburg führte in der Hansestadt zur Ablösung der reinen Listenwahl durch ein neues Wahlsystem. Es wurde erstmals bei der Bürgerschaftswahl am 24. Februar 2008 verwendet, gibt den Wählern mehr Einfluss auf die personelle Zusammensetzung der Bürgerschaft und beinhaltet eingeschränkt offene Listen in Mehrmandatswahlkreisen.
 
Das [[Bremische Bürgerschaft#Wahlsystem und Wahlbereiche|Wahlrecht in Bremen]] sieht für die beiden Wahlbereiche Bremen und Bremerhaven jeweils die Möglichkeit vor, fünf Stimmen auf die Listen für den Wahlbereich oder konkrete Kandidierende zu verteilen.
 
=== Wahlergebnisse ===
{{WikipediaDE|Ergebnisse der Landtagswahlen in der Bundesrepublik Deutschland}}
 
[[Datei:Largest parties german landtag.svg|mini|Stärkste und zweitstärkste Parteien in den Landesparlamenten. Die Farbe des Landes entspricht jeweils der Farbe der stärksten Partei der letzten Wahl, die Farbe des Punktes der zweitstärksten (Stand 16. November 2018).
{{Farblegende|#{{Wahldiagramm/Partei|CDU|dunkel|DE}}|CDU}}
{{Farblegende|#{{Wahldiagramm/Partei|CSUE|dunkel|DE}}|CSU}}
{{Farblegende|#{{Wahldiagramm/Partei|SPD|dunkel|DE}}|SPD}}
{{Farblegende|#{{Wahldiagramm/Partei|Grüne|dunkel|DE}}|Grüne}}
{{Farblegende|#{{Wahldiagramm/Partei|Linke|dunkel|DE}}|Linke}}
{{Farblegende|#{{Wahldiagramm/Partei|AfD|dunkel|DE}}|AfD}}
]]
 
==== Letzte Landtagswahlergebnisse ====
{{:Liste der letzten Landtagswahlergebnisse in Deutschland}}
 
=== Wahltermine ===
Die [[Liste wichtiger Wahltermine und Wahlperioden#Bundesländer|Wahltermine]] werden vom Landtag oder vom Landesinnenministerium festgelegt. Dafür gibt es bei regulären Neuwahlen ein vorgegebenes Zeitfenster. Für [[vorgezogene Neuwahl]]en wird ein Beschluss des Landtages, des Landtagspräsidenten oder des Ministerpräsidenten auf Auflösung des Landtages bzw. vorzeitige Beendigung der Wahlperiode benötigt. Gewählt wird regelmäßig an einem Sonntag; häufig sehen die Wahlgesetze auch allgemeine Feiertage als Möglichkeit vor.
 
{{Belege fehlen|"Vereinzelt wird Kritik ... geäußert." Einzelmeinung, möglicherweise des Autors, keinesfalls enzyklopädisch.}}
 
==== Kritik an Wahlterminen ====
Vereinzelt wird Kritik an der Anzahl der Wahltermine in Deutschland und der Dauer der Wahlperioden laut, da der [[Bundesrat (Deutschland)|Bundesrat]] in einem hohen Maß auch an der Gestaltung der [[Bundespolitik]] beteiligt ist. Häufige Wahlen führen in den Augen der Kritiker zu einem [[Dauerwahlkampf]], der die Politik lahmlege. Als Lösung wurde häufig gefordert, die Wahlperioden zu verlängern. Inzwischen gibt es in allen Bundesländern mit Ausnahme [[Freie Hansestadt Bremen|Bremen]]s eine fünfjährige Wahlperiode, lediglich dort wird alle vier Jahre gewählt. Ein anderer Vorschlag ist die Gleichtaktung der Wahltermine aller deutschen Länder mit außerplanmäßigen Wahlterminen nur bei Koalitionsbrüchen. Dies würde zu verkürzten Wahlperioden in den betroffenen Ländern führen, die nur bis zum nächsten ''Takt'' reichen würden. Dazu müsste der verfassungsmäßige Status der Länder geändert werden. Man spricht hier von der horizontal simultanen Variante der Wahlterminierung innerhalb eines Mehrebenensystems, während derzeitig auf beiden Ebenen konsekutiv gewählt wird.
 
Derzeit wird in folgenden Ländern zumindest annähernd gleichzeitig gewählt:
* Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt (März der durch fünf mit Rest eins teilbaren Jahre: 2006, 2011, …)
* Berlin und Mecklenburg-Vorpommern (September der durch fünf mit Rest eins teilbaren Jahre: 2006, 2011, …)
* Bayern und Hessen (September der durch fünf mit Rest drei teilbaren Jahre: 2008, 2013, …)
* Brandenburg, Sachsen und Thüringen (August bzw. September der durch fünf mit Rest vier teilbaren Jahre: 2009, 2014, …)
* Nordrhein-Westfalen, Saarland und Schleswig-Holstein (Frühjahr der durch fünf mit Rest zwei teilbaren Jahre: 2012, 2017, …)
 
== Statistiken deutscher Landesparlamente ==
=== Aktuelle Sitzverteilungen ===
{{:Sitzverteilung in den deutschen Landesparlamenten}}
 
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Kategorie:Landesparlament}}
* {{WikipediaDE|Landesparlament}}
* {{WikipediaDE|Ergebnisse der Landtagswahlen in der Bundesrepublik Deutschland}}
* {{WikipediaDE|Liste der letzten Landtagswahlergebnisse in Deutschland}}
* {{WikipediaDE|Landtag}}
* {{WikipediaDE|Landtag (historisch)}}
* {{WikipediaDE|Landtag (Österreich)}}
* {{WikipediaDE|Preußischer Landtag}}
* {{WikipediaDE|Liste der Ministerpräsidenten der deutschen Länder}}
* {{WikipediaDE|Fraktionsstatus in deutschen Landesparlamenten}}
* {{WikipediaDE|Liste künftiger Wahltermine in Deutschland}}
 
== Literatur ==
* Franz Greß, Ronald Huth: ''Die Landesparlamente. Gesetzgebungsorgane in den deutschen Ländern'' (= ''Heidelberger Wegweiser: Wegweiser Parlament und Regierung''). Hüthig, Heidelberg 1998, ISBN 3-7785-2332-5.
* Siegfried Mielke, Werner Reutter: ''Länderparlamentarismus in Deutschland. Geschichte – Struktur – Funktionen'', Wiesbaden 2004, ISBN 3-8252-8255-4, ISBN 3-8100-3893-8.
 
== Weblinks ==
{{Wikinews|Kategorie:Deutsche Landtagswahl|Deutsche Landtagswahl}}
* [http://www.bundeswahlleiter.de/de/links/landeswahlleiter.html bundeswahlleiter.de] – Linkverzeichnis der Landeswahlleiter
* [http://www.wahlrecht.de wahlrecht.de] – Wahlsysteme und Wahlergebnisse der Landtagswahlen
* [http://wahl.tagesschau.de/uebersicht-der-wahlen.shtml Übersicht der Wahlen seit 1946] auf wahl.tagesschau.de. (Alte Versionen: {{Webarchiv | url=http://stat.tagesschau.de/wahlarchiv/archiv/landtag.shtml | wayback=20120805033505 | text=Landtagswahlen und Bundesrat – stat.tagesschau.de}})
* [http://www.wahlen-in-deutschland.de/abltw.htm Wahlen-in-Deutschland.de] – vollständige Ergebnisse aller Landtagswahlen
* [http://katapult-magazin.de/de/artikel/artikel/fulltext/wozu-noch-landtage/ Forschungsartikel über die Aktivitäten und die Sinnhaftigkeit von Landesparlamenten]
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
{{Normdaten|TYP=s|GND=4034383-2}}
 
[[Kategorie:Föderalismus in Deutschland]]
 
{{Wikipedia}}

Aktuelle Version vom 11. August 2022, 11:01 Uhr

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