Audiovisuelle Medien und Buddhismus: Unterschied zwischen den Seiten

Aus AnthroWiki
(Unterschied zwischen Seiten)
imported>Hgp
 
imported>Odyssee
 
Zeile 1: Zeile 1:
'''Audiovisuelle Medien''' sind zu einem wesentlichen und vielfach unverzichtbaren Bestandteil des modernen Lebens geworden. '''[[Wikipedia:Kino|Kino]]''', '''[[Wikipedia:Fernsehen|Fernsehen]]''', '''[[Wikipedia:Video|Video]]''', '''[[Wikipedia:Radio|Radio]]''', '''[[Wikipedia:CD-Player|CD-Player]]''', '''[[Wikipedia:Mobiltelefon|Mobiltelefon]]e''' und '''[[Wikipedia:Computer|Computer]]''' sind heute in den modernen Industrieländern nahezu allgegenwärtig und so innig mit dem menschlichen Leben verbunden wie kein anderes technisches Produkt. Da auch im Bildungswesen die Medien immer häufiger eingesetzt werden, muss man sich die drängende Frage stellen, welchen Einfluss sie auf die Entwicklung des menschlichen Seelenlebens haben.
[[Datei:Seokguram Buddha.JPG|miniatur|250px|Buddha-Statue in der [[Wikipedia:Seokguram|Seokguram]]-Grotte]]
Der '''Buddhismus''' ist eine [[Wikipedia:Religion|religiöse]] Lehre und ein [[geist]]iger [[Schulungsweg]], der auf den historischen [[Buddha]] [[Siddhartha Gautama]] zurückgeht.  


== Die Wirkung der Medien auf das soziale Leben ==
== Die Vier Edlen Wahrheiten ==
Den Kern der Lehre des Buddha Gautama, den er in seiner ersten Lehrrede, der [[Predigt von Benares]], dargelegt hat, bilden die  [[Vier Edle Wahrheiten|Vier Edlen Wahrheiten]] ([[Wikipedia:Pali|Pali]]: cattāri ariyasāccani, [[Sanskrit]]: catvāri āryasatyāni) [http://www.palikanon.de/vinaya/mahavagga/mv01_01_01-06.html#Dhammacakkappavattana]:


Ohne soziale Gemeinschaft kann der Mensch nicht im vollen und rechten Sinn Mensch werden. Damit er im irdischen Dasein sein Menschsein ergreifen und verwirklichen kann, bedarf es der Vermittlung anderer Menschen. Die Mitmenschen sind das Medium für unsere eigene Menschwerdung. Nur an ihnen und durch sie kommen wir zum Bewusstsein unserer eigenen unverwechselbar einmaligen Individualität. Ganz besonders gilt das für das heranwachsende Kind, aber auch im weiteren Lebenslauf ist unsere immer weiter fortschreitende Menschwerdung untrennbar an das soziale Zusammensein mit anderen Menschen geknüpft. Gerade unsere moderne schnellebige Zeit fordert unsere Menschwerdung immer wieder neu heraus.  
# '''[[Dukkha]]''' - ''Das Leben im Daseinskreislauf ist letztlich leidvoll.''
#: Geburt ist Leiden, Altern ist Leiden, Tod ist Leiden; Kummer, Lamentieren, Schmerz und Verzweiflung sind Leiden. Gesellschaft mit dem Ungeliebten ist Leiden, das Gewünschte nicht zu bekommen ist Leiden. Kurz, die [[Skandhas|fünf Ansammlungen]] (skt. ''skandha'', p.''khandhah'') sind Leiden.
# '''[[Samudaya]]''' - ''Ursachen des Leidens sind Gier, Hass und Verblendung und das Nichtwissen (skt. ''avidyā'', p. ''avijjā'').''
#:Das Verlangen/Durst ([[tanha|skt. ''trisnā'', p. ''tanhā'']]), das zur [[Wiedergeburt]] führt - begleitet von Leidenschaft bzw. Wonne, genossen eben hier und eben da - nämlich das Verlangen nach Sinneslust, das Verlangen nach Werden, das Verlangen nach Nicht-Werden.
# '''[[Nirodha]]''' - ''Erlöschen die Ursachen, erlischt das Leiden.''
#:Das restlose Vergehen bzw. Enden, Abkehren, Abtreten, Aufgeben und Loslassen genau dieses Verlangens (''tanha''), womit auch die Illusion des [[Ich]] mit dem Gang ins [[Nirvana]] erlischt.
# '''[[Magga]]''' - ''Zum Erlöschen des Leidens führt der [[Achtfacher Pfad|„Edle Achtfache Pfad“]].''
#:Die acht Stufen dieses Pfades sind: Rechte Sicht, rechte Entschlossenheit, rechtes Reden, rechtes Handeln, rechter Lebensunterhalt/-erwerb, rechtes Bemühen, rechte Aufmerksamkeit/Achtsamkeit, rechte Konzentration. Man nennt Magga auch den [[Mittlerer Weg|Mittleren Pfad]] (Majihima Patipada), denn er meidet zwei Extreme: erstens die Suche nach Glück im Sinnengenuss, die niedrig, gemein und nicht gewinnbringend ist und als Weg des gewöhnlichen Menschen gilt. Und zweitens die Suche nach Glück in der Selbstpeinigung durch verschiedene Formen der [[Askese]], die schmerzvoll, unwürdig und ebenfalls nicht gewinnbringend ist.


Damit ist schon das Grundproblem umrissen, vor das wir uns angesichts der modernen Medienwelt gestellt sehen: Die technischen Medien treten heute immer stärker an die Stelle des unmittelbaren Kontakts mit den Mitmenschen, namentlich seitdem die Mobiltelefone, das Internet und die elektronische Post immer beliebter geworden sind. Per Email kann man heute sehr leicht und preiswert weltweit kommunizieren und Millionen von Emails werden täglich versendet. Kontakte zu den entferntesten Winkeln der Welt, die noch vor kurzem völlig unerreichbar schienen, können heute kinderleicht geknüpft werden, - was ja nicht grundsätzlich negativ beurteilt werden muss. Mit den elektronischen Chatrooms wurde der Bassenatratsch auf die globale Ebene gehoben - was schon fragwürdiger erscheint. Und mit den Internet-Webseiten wurde vorwiegend ein Mittel für die weltweite mediale Selbstdarstellung geschaffen, das meist eine kommunikative Einbahnstraße bleibt und selten mehr als eine Art von lustvollem elektronischen "Selbstgespräch" darstellt. Damit soll keineswegs gesagt sein, dass man das Internet nicht auch sinnvoll nutzen kann - de facto ist das bislang aber höchst selten der Fall.
== Die Illusion des Ich ==


== Die geistige Wirkung der technischen Medien ==
Nach den Lehren des Buddhismus gibt es kein reales [[Ich]], das durch die [[Inkarnation]]en weiterwirkt. Das Ich sei nur eine bloße Illusion, ein Schein-Ich. Nur die Taten des vorangegangenen Erdenlebens wirken in eine nachfolgende Inkarnation hinüber, in der ein neues Schein-Ich gebildet wird.


So nützlich die modernen Medien einerseits für das äußere Dasein sein mögen, so sehr hemmen sie anderseits die geistige Entwicklung, wenn nicht ein entsprechendes geistiges Gegengewicht zu ihren Wirkungen geschaffen wird. Nur dann können wir sie gefahrlos so verwenden, wie es die Anforderungen des heutigen Lebens, denen wir uns nicht entziehen dürfen, verlangen. Die geistig hemmenden Wirkungen der modernen technischen Medien bestehen darin, dass sie, grob gesagt, aus dem [[Wahrnehmung]]sprozess das [[Geist]]ige auslöschen und daher unbewusst in hohem Maß eine [[Materialismus|materialistische]] Weltauffassung fördern. [[Rudolf Steiner]] hat das am Beispiel des ''Kinematographen'' näher erläutert:
<div style="margin-left:20px">
"Denn das
ist der charakteristische Unterschied zwischen der Buddha-Offenbarung
und der Christus-Offenbarung, daß die Buddha-Offenbarung
an Menschen erging, welche nicht eigentlich zum Bewußtsein ihres
durch die Inkarnationen durchgehenden Ichs kommen sollten. Der
versteht den Buddhismus nicht, der nicht gerade dieses in der richtigen
Weise auffaßt. Es wurde von mir öfter auf ein im späteren
Buddhismus gebrauchtes Gleichnis hingewiesen, in welchem gesagt
wird, daß der richtige Buddhist das, was von einer Inkarnation zur
anderen übergeht, so ansieht, daß er es vergleicht mit der Mangofrucht,
die, wenn sie in die Erde gelegt wird, einen neuen Baum hervorbringt,
auf dem eine neue Frucht wächst. Name und Form sind es
nur, was die neue Mangofrucht mit der alten gemeinsam hat. Das ist
das Charakteristische des Buddhismus, daß von einem durch die Inkarnationen
durchgehenden realen Ich nicht gesprochen wurde. Aus
dem Grunde wurde nicht davon gesprochen, weil ein reales Ich bei
den Völkern des Ostens nicht voll zum Bewußtsein gekommen ist.
Heute noch kann man sehen: Wenn auf den Lehren des Ostens stehende
Menschen Weltanschauungen des Westens begreifen wollen, so
können sie nicht bis zu dem Punkte vordringen, wo das Ich einsetzt." {{Lit|{{G|148|198}}}}
</div>


<div style="margin-left:20px;">
<div style="margin-left:20px">
"Der Mensch muß gewiß mit seiner Zeit leben, und soll mit seiner Zeit leben, und er soll nicht, wenn irgend etwas charakterisiert wird, das so auffassen, als ob man damit meinte, daß alles und alles damit abgewiesen werde. Aber es soll das Gegengewicht geschaffen werden. Es ist heute nur natürlich, daß die Welt vor Impulsen steht, die ganz in den Materialismus hineinführen. Das kann nicht aufgehalten werden, denn dieses Hineinführen in den Materialismus, das hängt zusammen mit dem tiefen Bedürfnis unserer Zeit. Aber ein Gegengewicht muß geschaffen werden. Ich möchte sagen, alle Mächte stellen es darauf ab, den Menschen ganz fest in den Materialismus einzuführen. Das kann nicht aufgehalten werden; es gehört zum Wesen des fünften nachatlantischen Zeitraumes. Aber das Gegengewicht muß geschaffen werden. Ein besonders hervorragendes Mittel, den Menschen in den Materialismus hineinzujagen, ist das, was von diesem Gesichtspunkte aus kaum bemerkt wird: der Kinematograph. Es gibt kein besseres Erziehungsmittel zum Materialismus als den Kinematographen. Denn das, was man in dem Kinematographen schaut, das ist nicht Wirklichkeit, wie sie der Mensch sieht. Nur eine Zeit, welche so wenig Begriff hat von der Wirklichkeit wie diejenige, welche die Wirklichkeit als Götzen im Sinne des Materialismus anbetet, kann glauben, daß der Kinematograph eine Wirklichkeit bietet. Eine andere Zeit würde darüber nachdenken, ob der Mensch auf der Straße so geht wie im Kinematographen; und dann, wenn er sich fragt: Was hast du gesehen? - ob er wirklich das so im Bilde hatte, wie der Kinematograph es ihm vorstellt. Fragen Sie sich einmal ehrlich, aber tief ehrlich: Ist dasjenige, was Sie gesehen haben auf der Straße, näher dem Bilde, das sich nicht bewegt, das ein Maler Ihnen macht, oder dem schauderhaften funkelnden Bilde des Kinematographen? Wenn Sie sich ehrlich fragen, so werden Sie sich sagen: Das, was der Maler in Ruhe gibt, das gleicht viel mehr dem, was Sie selber auf der Straße sehen. Daher aber auch nistet sich, während der Mensch vor dem Kinematographen sitzt, das, was ihm der Kinematograph bietet, nicht in das gewöhnliche Wahrnehmungsvermögen ein, sondern m eine tiefere materielle Schicht, als wir sonst im Wahrnehmen haben. Der Mensch wird ätherisch glotzäugig. Er bekommt Augen wie ein Seehund, nur viel größer, wenn er sich dem Kinematographen hingibt. Ätherisch meine ich das. Da wirkt man nicht nur auf dasjenige, was der Mensch im Bewußtsein hat, sondern auf sein tiefstes Unterbewußtes wirkt man materialisierend. Fassen Sie das nicht auf wie eine Brandrede gegen den Kinematographen. Es soll ausdrücklich noch einmal gesagt werden: Es ist ganz natürlich, daß es Kinematographen gibt; die Kinematographenkunst wird noch immer mehr und mehr ausgebildet werden. Das wird der Weg in den Materialismus sein. Ein Gegengewicht muß geschaffen werden. Das kann nur darin bestehen, daß der Mensch mit der Sucht nach der Wirklichkeit, die im Kinematographen entwickelt wird, etwas verbindet. Wie er da mit der Sucht entwickelt ein Heruntersteigen unter die sinnliche Wahrnehmung, so muß er ein Heraufsteigen über die sinnliche Wahrnehmung, das heißt in die geistige Wirklichkeit, entwickeln. Dann wird ihm der Kinematograph nichts schaden; da mag er sich dann die kinematographischen Bilder ansehen, wie er will. Aber gerade durch solche Dinge wird der Mensch dahin geführt - indem kein Gegengewicht geschaffen wird -, nicht so, wie es notwendig ist, erdenverwandt zu werden, sondern immer erdenverwandter, erdenverwandter zu werden und zuletzt völlig abgeschnürt zu werden von der geistigen Welt." {{Lit|{{G|175|70}}, 4. Vortrag}}
"Der Buddhismus ist die letzte Frucht einer hellsichtigen Urkultur,
während welcher die Menschen das frühere primitive
Hellsehen hatten, und für seine Zeit vertrat er den Gedanken,
daß es wiederholte Erdenleben gibt, aus dem Grunde,
weil es die Menschen als unmittelbare Erfahrung ihres alten
Hellsehens hatten. Dagegen aber behauptet der Buddhismus
durchaus, daß alles dasjenige, was aus einem früheren Leben
herüberspielt und sich im gegenwärtigen zum Ich zusammenballt,
eigentlich nichts wird als das Schein-Ich, das wir
im Bilde erblicken. Der Buddhismus kennt im Grunde genommen
nicht das wirkliche Ich, sondern nur das Schein-Ich,
das Bild, von dem wir gesprochen haben. Er spricht daher
davon, daß das Ich vergeht wie unser Leib, wie unsere
Hülle und unsere sonstigen Erlebnisse. Was der Buddhismus
aus dem früheren ins gegenwärtige Erdenleben herüberspielen
läßt, das sind nur die Taten des früheren Lebens, das
Karma. Wie sich die Taten zusammengruppieren, das ruft
nach dem Buddhismus in einem jeden neuen Leben ein
Schein-Ich hervor, so daß in unser neues Leben kein Ich,
sondern nur die Taten, nur das Karma hinüberspielt. Daher
sagt der Buddhist: Was als Ich wirkt, ist Schein wie alles
andere, ist Maja wie alles andere, und ich muß das Bestreben
haben, über das Ich hinauszukommen. Die Taten meines
früheren Lebens sind so verlaufen, daß sie sich jetzt herumgruppieren
wie um einen Mittelpunkt. Jenes Ich ist aber
ein bloßer Schein-Mittelpunkt. Daher muß ich auslöschen,
was mit dem Karma in das Leben hereingestellt ist. - Umgekehrt
sagt die Geisteswissenschaft: Das Ich, welches da
auftritt, ist die konzentrierende Tat des Karma." {{Lit|{{G|61|473f}}}}
</div>
</div>


== Die Wirkungen der technischen Medien auf das Unterbewusstsein ==
<div style="margin-left:20px">
"Wie müssen wir uns etwa das Schema der buddhistischen Reinkarnationslehre
denken, wenn es entsprechend der bloß buddhistischen
Theorie dargestellt werden soll?


Um den Einfluss der elektronischen Medien auf das menschliche Leben sachgemäß beurteilen zu können, wird man sein Augenmerk vor allem auf die [[Unterbewusstsein|unterbewussten]] Wirkungen richten müssen. Nicht alles, was sich vor unseren [[Sinne]]n ausbreitet, erleben wir auch wirklich [[Bewusstsein|bewusst]]. An wie vielen Dingen gehen wir tagein tagaus vorbei ohne dass wir uns ihrer wirklich klar und deutlich bewusst werden. Die weitaus meisten [[Wahrnehmung]]en ziehen höchstens [[traum]]artig an unserer [[Seele]] vorbei oder werden ganz und gar verschlafen. Es kann noch lange keine Rede davon sein, dass wir alles das, was sich vor unseren Sinnen ausbreitet, auch wirklich bewusst erleben.
[[Datei:GA131_126a.gif|center|200px|]]


Alles, was nicht voll bewusst, sondern unbewusst oder halbbewusst in die Seele dringt, wirkt in viel tiefere Schichten unserer [[Persönlichkeit]] hinein, in unsere [[Emotion]]en und [[Trieb]]e, oft bis in unsere [[Lebenskräfte]] und manchmal sogar bis in den [[Physischer Leib|physischen Leib]]. Bei Kindern, die noch sehr wenig das wache Bewusstsein ausgebildet haben, ist das besonders bedeutsam. Ein Kind ist geradezu ein einziges großes Wahrnehmungsorgan, das wahrnehmend alles aufsaugt, was sich in seiner Umgebung tut, und das dann bis in die feine Ausgestaltung seiner Organe hineinträgt. Ob das für das Kind förderlich oder hemmend ist, hängt ganz von der Qualität der Wahrnehmungen ab. In den ersten Lebensmonaten ist das am allerstärksten und wird mit dem zunehmenden Erwachen des Bewusstseins schwächer. Ganz verschwindet diese Tiefenwirkung der Wahrnehmungen aber niemals. Die tieferen Seelenkräfte und auch die Lebenskräfte werden ein Leben lang wesentlich durch das beeinflusst, was unterbewusst mit unseren Wahrnehmungen mitschwingt. Die in das Bewusstsein fallenden Inhalte sind demgegenüber vergleichsweise unbedeutend.
Mit dem Kreis wollen wir zeichnen die Erscheinung eines Menschen
zwischen Geburt und Tod. Der Mensch stirbt. Der Zeitpunkt seines
Sterbens sei mit der Linie AB angedeutet. Was bleibt nun übrig von
allem, das in das gegenwärtige Dasein zwischen Geburt und Tod hineingebannt
ist? Eine Summe von Ursachen, die Ergebnisse der Taten,
alles was der Mensch Gutes oder Böses, Schönes oder Häßliches, Gescheites
oder Dummes getan hat, bleibt übrig. Was da übrig bleibt,
wirkt als Ursachen weiter und bildet einen Ursachenkern C für die


Es sind nicht die medial vermittelten Inhalte als solche, die den größten Schaden anrichten, sondern es sind vor allem die ''[[Technik|technischen]] Rahmenbedingungen'' der Medien, die am stärksten schädigend auf das Unterbewusstsein einwirken. Dieser unterbewussten Wirkung kann man sich selbst dann nicht entziehen, wenn man über sie Bescheid weiß. Das gilt auch für den erwachsenen Menschen; nur ist er in seinem ganzen Wesen nicht mehr so bildsam wie das kleine Kind, wodurch sich der Schaden in Grenzen hält. Das Kind aber wird in seiner menschlichen Entwicklung sehr wesentlich durch die technischen Medien gehemmt.
[[Datei:GA131_126b.gif|center|400px|]]


=== Akustische Medien ===
nächste Inkarnation. Da herum gliedern sich in der nächsten Inkarnation
D neue Leibeshüllen; die erleben neue Tatsachen, neue Erlebnisse
gemäß diesem früheren Ursachenkern. Es bleibt dann von diesen Erlebnissen
und so weiter wieder ein Kern von Ursachen E für die folgende
Inkarnation, die das, was von der früheren Inkarnation in sie
hereinragt, umschließen kann, und das dann mit dem, was als etwas
ganz Selbständiges während dieser Inkarnation hinzukommt, wieder
den Ursachenkern für die nächste Inkarnation bildet und so fort.
Das heißt: es erschöpft sich das, was durch die Inkarnationen hindurchgeht,
in Ursachen und Wirkungen, die, ohne daß ein gemeinschaftliches
Ich die Inkarnationen zusammenhält, von einer Inkarnation in die andere
hinüberwirken. Wenn ich mich also in dieser Inkarnation mit «Ich»
nenne, ist das nicht aus dem Grunde, weil dasselbe Ich auch in der vorhergehenden
Inkarnation dawar, denn von der vorherigen Inkarnation
ist nur das vorhanden, was die karmischen Resultate sind, und was ich
mein Ich nenne, ist nur eine Maja der gegenwärtigen Reinkarnation.


Die technische Qualität der modernen Audiogeräte ist mittlerweile so ausgereift, dass der elektronisch reproduzierte Klang kaum mehr dem Original nachzustehen scheint. Und doch ist der Unterschied beträchtlich, nur ist er es gerade in jenem Bereich der dem Bewusstsein normalerweise weitgehend verborgen bleibt.
Wer den Buddhismus wirklich kennt, muß ihn in dieser Weise
darstellen; und er muß sich klar sein, daß das, was wir das Ich nennen,
gar keinen Platz hat innerhalb des Buddhismus." {{Lit|{{G|131|126f}}}}
</div>


Der Klang läßt sich nicht auf bloße Schwingungen reduzieren, er ist wesentlich auch formbildende Kraft. Wenn die verschiedensten Instrumente eines Orchesters von den unterschiedlichsten Stellen des Podiums her erklingen und der Klang vielfältig von den Wänden, der Decke und dem Boden des Konzertsaals zurückgeworfen wird, ebenso von den Menschen, die der Musik lauschen, so entsteht in Wahrheit ein wunderbares unsichtbares räumliches Klanggebäude, das sich von Augenblick zu Augenblick beständig lebendig verwandelt. Ohne dass uns das deutlich bewusst wird, leben wir uns als Zuhörer im Saal ganz in diese formbildenden Kräfte ein. Sie sind es, durch die uns die Musik bis tief in unser Wesen ergreift und menschlich berührt. Bei der Sprache und beim Gesang kommen noch die formbildenden Kräfte der artikulierten Laute hinzu, von denen wir oben schon gesprochen haben.
== Die geistigen Wurzeln in der atlantischen Zeit ==


Diese formbildenden Kräfte werden durch die elektronischen Medien vollkommen ausgefiltert. Der wirkliche Raumklang verschwindet und wird durch den Stereoton höchstens nachgeäfft. Namentlich kann ein Lautsprecher zwar das Klangspektrum der menschlichen Sprache, niemals aber die beim natürlichen Sprechen erzeugten Luftlautformen reproduzieren. Diese sind aber ganz wesentlich dafür, dass das heranwachsende Kind nachahmend die Sprache erlernt. Ohne unmittelbaren Umgang mit den Mitmenschen kann das Kind die Sprache nicht erlernen. Der [[Wikipedia:Lautsprecher|Lautsprecher]] kann schon allein durch seine [[Technik|technische]] Beschaffenheit den menschlichen Sprecher nicht ersetzen:
Die eigentlichen geistigen Wurzeln des Buddhismus sind nach [[Rudolf Steiner]] bereits in der [[Atlantische Zeit|atlantischen Zeit]] zu suchen, aus der auch die [[Wikipedia:Germanen|germanischen Völker]] ihre [[Wikipedia:Germanische Mythologie|Mythologie]] schöpften:


<div style="margin-left:20px">
<div style="margin-left:20px">
"Die formbildenden Kräfte der artikulierten Lautsprache bilden der ausgeatmeten Atemluft charakteristische Formen ein, die durch geeignete Methoden, etwa die Toeplersche Schlierenoptik, sichtbar gemacht werden können. Johanna F. Zinke hat darüber ausführliche Untersuchungen angestellt.
"Zu derselben Zeit, in der das
jüdische Prophetentum besteht, in den Jahrhunderten vor Christus,
finden wir hier den Hinweis auf einen großen uralten atlantischen
Initiierten, auf Wod-Wodha-Odin. Das ist ein modernisiertes Atlantiertum
in einer neuen Gestalt, ein Atavismus, ein Rückschlag ins
Atlantiertum. Und das geschieht überall, drüben in Asien auch. In
Asien ist das W ein B, Wodha = Bodha = Buddha. Der Buddhismus
ist drüben in Asien dieselbe Erscheinung, die als ein Rückschlag
in die atlantische Zeit auftritt. Daher finden wir den Buddhismus
am ausgebreitetsten bei den Überresten der Atlantier, bei den mongolischen
Völkern. Und wo er am großartigsten, säulenartig auftritt,
in Tibet, da haben wir einen modernen, monumentalen Ausdruck
alter atlantischer Kultur.


Kinder, wenn sie die Sprache erlernen, fühlen sich sehr sensibel in diese gestaltenden Kräfte ein und reagieren darauf mit charakteristischen Mikrobewegungen ihres ganzen Körpers. Solche [[Luftlautformen]] werden allerdings nur unmittelbar von einem menschlichen Sprecher erregt; ein Lautsprecher löscht sie hingegen aus und überträgt nur mechanische Schwingungen. Für das bewusste Erleben mag das wenig Unterschied machen, für den unbewusst wirkenden Nachahmungstrieb des Kindes geht aber gerade das Wesentlichste verloren. Und das gilt ebenso für die feinere Ausgestaltung der künstlerischen Sprache beim Erwachsenen. {{Lit|Zinke, S 17}}  
Solche Völkerzusammenhänge muß man kennen, dann versteht man
auch die Geschichte. Als Attila, der Kämpfer für den Monotheismus,
in Europa erschien, machte er erst vor dem Christentum halt, weil
ihm da etwas Größeres entgegentrat, als die Hunnen es hatten. Der
Monotheismus der Hunnen war als Ausfluß einer atlantischen Kultur
von einer Großartigkeit, wie sie sie bei keinem der anderen Völker
auf ihren Wegen fanden. Nur das Christentum imponierte den Hunnen.
Manche Einzelheiten in der geschichtlichen Entwickelung werden
verstanden aus diesen großen Betrachtungen heraus." {{Lit|{{G|93a|260f}}}}
</div>
</div>


=== Visuelle Medien ===
== Buddhismus und Christentum ==


Wenn wir die Natur draußen betrachten, muss unser Blick die Gegend aktiv erfassen, von Detail zu Detail wandern, sich einmal auf die Nähe, dann wieder auf die Ferne einstellen. Unser Sehen muss aktiv werden und frei die Landschaft durchstreifen. Beim Film und noch mehr beim Fernsehen wird der Blick auf die flache Leinwand oder den Bildschirm gebannt. Die flimmernden Fernsehbilder fesseln unseren Blick so, dass wir uns ihnen meist nur schwer entziehen können. Sie machen das Sehen passiv. Die bewegten, ständig wechselnden Bilder geben uns keine Chance, das Gesehene aktiv zu ergreifen - im Gegenteil, es ergreift von uns Besitz. Je rascher die Bildeindrücke wechseln, desto lahmer wird unser Blick. Weil die Filmsequenzen heute immer rascher und dynamischer geschnitten werden, verschärft sich dieses Problem zunehmend. Je faszinierender die Bildsequenzen wirken, um so schlimmer ist es. Sie wirken dann geradezu suggestiv. Dadurch verliert aber das Sehen seinen menschlichen Charakter - denn der besteht gerade in der aktiven Blickführung - und nähert sich der passiven tierischen Wahrnehmungsweise an. Das Selbstbewusstsein wird dadurch herabgedämpft und die unbewussten Emotionen werden geschürt. Wie die Tiere sind wir dann nicht fähig, die Welt aktiv willentlich zu betrachten, sondern werden von den sich uns aufdrängenden Schlüsselreizen instinktiv angezogen. Namentlich Werbefilme machen davon ausgiebig Gebrauch, um unser Verlangen nach bestimmten Produkten anzuheizen.
{{GZ|Wir müssen von Buddha so reden, wie er heute für uns
vorhanden ist, wenn wir hellseherisch seine Eingebungen verstehen.
Ebenso wie das Arabertum nicht ein Judentum war, wie der Jehova-
Mond nicht im Arabertum in alter Form und Gestalt wieder aufgetaucht
ist, so wird auch der Buddhismus, insofern er in der abendländischen
Kultur fruchtbar werden kann, nicht in der alten Gestalt
auftauchen, sondern er wird auftauchen in veränderter Gestalt, weil
das Spätere nicht bloß als Abklatsch des Früheren wieder auftritt.
Das sind kurze, abgerissene Sätze, die Anregungen sein sollen für
die Entwickelungsgedanken der Menschheit, die Sie ausbauen können.
Und ich kann Ihnen die Versicherung geben, wenn Sie alles
nehmen an geschichtlichen Erkenntnissen, was Sie nur auffinden
können, und die geisteswissenschaftliche Entwickelung Europas wirklich
verfolgen, so können Sie sehen, daß wir jetzt an dem Punkt eines
Zusammenfließens des Christentums mit dem Buddhismus stehen.|124|181f}}


Da Film- und Fernsehbilder nicht annähernd die Helligkeit der natürlichen Umwelt erreichen, die Hell/Dunkel-Kontraste wesentlich schwächer sind und obendrein die Farbpalette wesentlich weniger reich an feinen Farbnuancen ist, wird unser bewusstes optisches Wahrnehmungsvermögen vergröbert. Je öfter und regelmäßiger wir uns der flimmernden Medienwelt aussetzen, desto unsensibler wird unsere Wahrnehmung. Immer kräftigere Reize sind nötig, um überhaupt unsere Aufmerksamkeit zu erregen. Unsere Wahrnehmungswelt verarmt und verblasst, sie wird geradezu abstrakt, und wir werden immer unfähiger, feine Naturstimmungen zu erfassen. Wir übertragen unbewusst immer mehr die an den visuellen Medien erübte Sehweise auch auf den Alltag und verlieren dadurch nach und nach die wirkliche Welt und werden in eine illusionäre Scheinwelt gebannt. Dieser wachsende Wirklichkeitsverlust geht so schleichend unauffällig vor sich, dass wir ihn kaum bemerken. Und schließlich wird uns ja nur bewusst, was wir sehen, aber nicht das, was wir nicht sehen - aber sehr wohl sehen könnten, wenn wir ein durch die Medienwelt nicht verdorbenes gesundes Wahrnehmungsvermögen pflegen würden.
=== Das ahistorische Grundprinzip des Buddhismus ===


Die bewusste sinnliche Wahrnehmung wird durch Film und Fernsehen vergröbert; dafür eröffnet sich unbewusst der Blick auf eine merkwürdige untersinnliche Welt, d.h. auf eine Welt, die zwar unmittelbar vor den Sinnen liegt und von diesen auch aufgenommen wird, aber uns nicht bewusst wird. Betrachen wir das anhand des Mediums Film. Der bewegte Bilderstrom eines Films besteht in Wahrheit aus aufeinanderfolgend gezeigten statischen Einzelbildern, die durch eine kurze Dunkelphase voneinander getrennt sind. Dass diese einzelnen starren Bilder zu einem bewegten Strom verschmelzen, liegt an der sog. [[Nachbild]]wirkung des Auges. Ein gesehenes Bild verschwindet von der Netzhaut nicht sofort, wenn es nicht mehr gezeigt wird, sondern es klingt allmählich ab und verschmilzt so für die bewusste Wahrnehmung mit dem nächsten Bild, das auftaucht. Im abgedunkelten Kinosaal wird diese Nachbildwirkung durch die Dunkelanpassung des Auges noch zusätzlich verlängert. In der Regel nimmt eine Filmkamera 24 Bilder pro Sekunde auf. Das genügt, um bei der Vorführung die Bilder durch den Nachbildeffekt zu einem kontinuierlichen Strom zu verschmelzen. Um das dabei noch störende Flimmern des Films - es wechselt ja ständig Bild und Finsternis - zu verringern, wird allerdings jedes Bild zweimal vorgeführt, so dass insgesamt 48 Bilder pro Sekunde an unserem Auge vorbeiziehen. Bewusst nehmen wir so eine scheinbar kontinuierliche Bewegung wahr - das Unterbewusstsein "sieht" allerdings sehr wohl die einzelnen Bilder und Dunkelphasen. Für das Unterbewusstsein wird der natürliche lebendig fließende Wahrnehmungsstrom zerrissen in einzelne starre Bilder.  
{{GZ|Man kann diese ganz eigentümliche Art der Buddha-
Erleuchtung und der Buddha-Lehre nicht verstehen, wenn
man ihr nicht gegenüberstellt, was uns im Christentum
entgegentritt. Da haben wir sechshundert Jahre nach dem
Auftreten des großen Buddha etwas ganz anderes. Die
Stellung des Menschen zur Welt und zur ganzen Umgebung
wird darin auch charakterisiert. Aber wie? Wollten wir
noch einmal den Buddha-Menschen charakterisieren, so
könnten wir einen abstrakten Ausdruck gebrauchen und
sagen: Durch die Buddha-Lehre wird die Weltbetrachtung
ungeschichtlich, unhistorisch. Das Ungeschichtliche, Unhistorische
ist es im Grunde genommen auch, was alles
Morgenländertum charakterisiert. Da sieht das Morgenländertum
eine Buddha-Epoche nach der andern ablaufen.
Geschichte ist nicht das Herabsteigen von einer Höhe zu
Niederem, sondern Geschichte ist das Hinaufstreben zur
Erringung eines bestimmten Zieles und die Möglichkeit,
sich zusammenzuschließen mit der gesamten Welt, mit der
Vorzeit und mit der Nachwelt. Das wäre Geschichte. Der
Buddha-Mensch aber steht isoliert und allein da, nur auf
der Grundlage seines Eigendaseins, und er will in dem
Eigendasein die Kräfte finden, die ihn zur Erlösung vom
Durst nach Dasein und damit von den Wiedergeburten
führen.|60|393}}


Bei der Fernsehtechnik geht diese Atomisierung und Erstarrung der lebendigen Wahrnehmung noch wesentlich weiter und konfrontiert dadurch unser Unterbewusstsein mit einer völlig grotesken Welt. Das Bild wird hier völlig aufgelöst in einzelne Bildpunkte, die nacheinander aufleuchten und erst durch die Nachbildwirkung zu einem Ganzen verschmelzen. In Europa wird beispielsweise das [[Wikipedia:PAL|PAL]]-System (Phase Alternate Line = zeilenweise Phasenänderung) verwendet, das aus 625 Zeilen und 25 Bildern je Sekunde aufgebaut wird und eine vergleichsweise hohe Auflösung bietet, da jedes Bild in zwei Phasen übertragen wird und so nach dem Zeilensprungverfahren 50 Halbbilder pro Sekunde angezeigt werden – erst die ungeraden Zeilen und dann die geraden. Würde man das, was das Unterbewusstsein dabei ertragen muss, bewusst erleben, verginge den meisten wohl die Lust aufs Fernsehen.
== Literatur ==


== Literatur ==
* Hermann Beckh: ''Buddha und seine Lehre'', Urachhaus Vlg., Stuttgart 1998
#Johanna F. Zinke, Rainer Patzlaff (Hrsg.): ''Luftlautformen sichtbar gemacht. Sprache als plastische Gestaltung der Luft.'', Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2001, ISBN 3-7725-1856-7
* Maurice Percheron: ''Buddha'', rororo-Monographie, Reinbek b. Hamburg 1979
#Rudolf Steiner: ''Bausteine zu einer Erkenntnis des Mysteriums von Golgatha'', [[GA 175]] (1982), Vierter Vortrag, Berlin, 27. Februar 1917
* Zoran Perowanowitsch: ''Mit einem erweiterten Christusverständnis ins 21. Jahrhundert. Eine Synthese von Christentum und Buddhismus'', Kitesh Verlag, Sölden 1998 ISBN 978-3980589406
* Rudolf Steiner: ''Antworten der Geisteswissenschaft auf die großen Fragen des Daseins'', [[GA 60]] (1983), ISBN 3-7274-0600-3 {{Vorträge|060}}
* Rudolf Steiner: ''Menschengeschichte im Lichte der Geistesforschung'', [[GA 61]] (1983), ISBN 3-7274-0610-0 {{Vorträge|061}}
* Rudolf Steiner: ''Grundelemente der Esoterik'', [[GA 93a]] (1987), ISBN 3-7274-0935-5 {{Vorträge|093a}}
* Rudolf Steiner: ''Exkurse in das Gebiet des Markus-Evangeliums'', [[GA 124]] (1995), ISBN 3-7274-1240-2 {{Vorträge|124}}
* Rudolf Steiner: ''Aus der Akasha-Forschung. Das Fünfte Evangelium'', [[GA 148]] (1992), ISBN 3-7274-1480-4 {{Vorträge|148}}
* Rudolf Steiner: ''Von Jesus zu Christus'', [[GA 131]] (1988), ISBN 3-7274-1310-7 {{Vorträge|131}}
* Andreas Neider: ''Meditation in Ost und West - Buddhismus und Anthroposophie im Gespräch''. In: Anthroposophie weltweit Nr. 1/15, S. 16


{{GA}}
{{GA}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
#[[Bild:Adobepdf_small.gif]] [http://www.anthrowiki.info/jump.php?url=http://www.anthrowiki.info/ftp/anthroposophie/Die_modernen_elektronischen_Medien.pdf Wolfgang Peter: ''Die modernen elektronischen Medien und ihre Wirkung auf die kindliche Seele'']
* [http://www.palikanon.com/ Buddhas Lehrreden und andere Texte online]
#[[Bild:Adobepdf_small.gif]] [http://www.anthrowiki.info/jump.php?url=http://www.anthrowiki.info/ftp/anthroposophie/ENetz.pdf Wolfgang Peter: ''Gefangen im weltweiten elektronischen Netz?]


[[Kategorie:Technik]]
[[Kategorie:Buddhismus]]

Version vom 12. September 2015, 13:29 Uhr

Buddha-Statue in der Seokguram-Grotte

Der Buddhismus ist eine religiöse Lehre und ein geistiger Schulungsweg, der auf den historischen Buddha Siddhartha Gautama zurückgeht.

Die Vier Edlen Wahrheiten

Den Kern der Lehre des Buddha Gautama, den er in seiner ersten Lehrrede, der Predigt von Benares, dargelegt hat, bilden die Vier Edlen Wahrheiten (Pali: cattāri ariyasāccani, Sanskrit: catvāri āryasatyāni) [1]:

  1. Dukkha - Das Leben im Daseinskreislauf ist letztlich leidvoll.
    Geburt ist Leiden, Altern ist Leiden, Tod ist Leiden; Kummer, Lamentieren, Schmerz und Verzweiflung sind Leiden. Gesellschaft mit dem Ungeliebten ist Leiden, das Gewünschte nicht zu bekommen ist Leiden. Kurz, die fünf Ansammlungen (skt. skandha, p.khandhah) sind Leiden.
  2. Samudaya - Ursachen des Leidens sind Gier, Hass und Verblendung und das Nichtwissen (skt. avidyā, p. avijjā).
    Das Verlangen/Durst (skt. trisnā, p. tanhā), das zur Wiedergeburt führt - begleitet von Leidenschaft bzw. Wonne, genossen eben hier und eben da - nämlich das Verlangen nach Sinneslust, das Verlangen nach Werden, das Verlangen nach Nicht-Werden.
  3. Nirodha - Erlöschen die Ursachen, erlischt das Leiden.
    Das restlose Vergehen bzw. Enden, Abkehren, Abtreten, Aufgeben und Loslassen genau dieses Verlangens (tanha), womit auch die Illusion des Ich mit dem Gang ins Nirvana erlischt.
  4. Magga - Zum Erlöschen des Leidens führt der „Edle Achtfache Pfad“.
    Die acht Stufen dieses Pfades sind: Rechte Sicht, rechte Entschlossenheit, rechtes Reden, rechtes Handeln, rechter Lebensunterhalt/-erwerb, rechtes Bemühen, rechte Aufmerksamkeit/Achtsamkeit, rechte Konzentration. Man nennt Magga auch den Mittleren Pfad (Majihima Patipada), denn er meidet zwei Extreme: erstens die Suche nach Glück im Sinnengenuss, die niedrig, gemein und nicht gewinnbringend ist und als Weg des gewöhnlichen Menschen gilt. Und zweitens die Suche nach Glück in der Selbstpeinigung durch verschiedene Formen der Askese, die schmerzvoll, unwürdig und ebenfalls nicht gewinnbringend ist.

Die Illusion des Ich

Nach den Lehren des Buddhismus gibt es kein reales Ich, das durch die Inkarnationen weiterwirkt. Das Ich sei nur eine bloße Illusion, ein Schein-Ich. Nur die Taten des vorangegangenen Erdenlebens wirken in eine nachfolgende Inkarnation hinüber, in der ein neues Schein-Ich gebildet wird.

"Denn das ist der charakteristische Unterschied zwischen der Buddha-Offenbarung und der Christus-Offenbarung, daß die Buddha-Offenbarung an Menschen erging, welche nicht eigentlich zum Bewußtsein ihres durch die Inkarnationen durchgehenden Ichs kommen sollten. Der versteht den Buddhismus nicht, der nicht gerade dieses in der richtigen Weise auffaßt. Es wurde von mir öfter auf ein im späteren Buddhismus gebrauchtes Gleichnis hingewiesen, in welchem gesagt wird, daß der richtige Buddhist das, was von einer Inkarnation zur anderen übergeht, so ansieht, daß er es vergleicht mit der Mangofrucht, die, wenn sie in die Erde gelegt wird, einen neuen Baum hervorbringt, auf dem eine neue Frucht wächst. Name und Form sind es nur, was die neue Mangofrucht mit der alten gemeinsam hat. Das ist das Charakteristische des Buddhismus, daß von einem durch die Inkarnationen durchgehenden realen Ich nicht gesprochen wurde. Aus dem Grunde wurde nicht davon gesprochen, weil ein reales Ich bei den Völkern des Ostens nicht voll zum Bewußtsein gekommen ist. Heute noch kann man sehen: Wenn auf den Lehren des Ostens stehende Menschen Weltanschauungen des Westens begreifen wollen, so können sie nicht bis zu dem Punkte vordringen, wo das Ich einsetzt." (Lit.: GA 148, S. 198)

"Der Buddhismus ist die letzte Frucht einer hellsichtigen Urkultur, während welcher die Menschen das frühere primitive Hellsehen hatten, und für seine Zeit vertrat er den Gedanken, daß es wiederholte Erdenleben gibt, aus dem Grunde, weil es die Menschen als unmittelbare Erfahrung ihres alten Hellsehens hatten. Dagegen aber behauptet der Buddhismus durchaus, daß alles dasjenige, was aus einem früheren Leben herüberspielt und sich im gegenwärtigen zum Ich zusammenballt, eigentlich nichts wird als das Schein-Ich, das wir im Bilde erblicken. Der Buddhismus kennt im Grunde genommen nicht das wirkliche Ich, sondern nur das Schein-Ich, das Bild, von dem wir gesprochen haben. Er spricht daher davon, daß das Ich vergeht wie unser Leib, wie unsere Hülle und unsere sonstigen Erlebnisse. Was der Buddhismus aus dem früheren ins gegenwärtige Erdenleben herüberspielen läßt, das sind nur die Taten des früheren Lebens, das Karma. Wie sich die Taten zusammengruppieren, das ruft nach dem Buddhismus in einem jeden neuen Leben ein Schein-Ich hervor, so daß in unser neues Leben kein Ich, sondern nur die Taten, nur das Karma hinüberspielt. Daher sagt der Buddhist: Was als Ich wirkt, ist Schein wie alles andere, ist Maja wie alles andere, und ich muß das Bestreben haben, über das Ich hinauszukommen. Die Taten meines früheren Lebens sind so verlaufen, daß sie sich jetzt herumgruppieren wie um einen Mittelpunkt. Jenes Ich ist aber ein bloßer Schein-Mittelpunkt. Daher muß ich auslöschen, was mit dem Karma in das Leben hereingestellt ist. - Umgekehrt sagt die Geisteswissenschaft: Das Ich, welches da auftritt, ist die konzentrierende Tat des Karma." (Lit.: GA 61, S. 473f)

"Wie müssen wir uns etwa das Schema der buddhistischen Reinkarnationslehre denken, wenn es entsprechend der bloß buddhistischen Theorie dargestellt werden soll?

Mit dem Kreis wollen wir zeichnen die Erscheinung eines Menschen zwischen Geburt und Tod. Der Mensch stirbt. Der Zeitpunkt seines Sterbens sei mit der Linie AB angedeutet. Was bleibt nun übrig von allem, das in das gegenwärtige Dasein zwischen Geburt und Tod hineingebannt ist? Eine Summe von Ursachen, die Ergebnisse der Taten, alles was der Mensch Gutes oder Böses, Schönes oder Häßliches, Gescheites oder Dummes getan hat, bleibt übrig. Was da übrig bleibt, wirkt als Ursachen weiter und bildet einen Ursachenkern C für die

nächste Inkarnation. Da herum gliedern sich in der nächsten Inkarnation D neue Leibeshüllen; die erleben neue Tatsachen, neue Erlebnisse gemäß diesem früheren Ursachenkern. Es bleibt dann von diesen Erlebnissen und so weiter wieder ein Kern von Ursachen E für die folgende Inkarnation, die das, was von der früheren Inkarnation in sie hereinragt, umschließen kann, und das dann mit dem, was als etwas ganz Selbständiges während dieser Inkarnation hinzukommt, wieder den Ursachenkern für die nächste Inkarnation bildet und so fort. Das heißt: es erschöpft sich das, was durch die Inkarnationen hindurchgeht, in Ursachen und Wirkungen, die, ohne daß ein gemeinschaftliches Ich die Inkarnationen zusammenhält, von einer Inkarnation in die andere hinüberwirken. Wenn ich mich also in dieser Inkarnation mit «Ich» nenne, ist das nicht aus dem Grunde, weil dasselbe Ich auch in der vorhergehenden Inkarnation dawar, denn von der vorherigen Inkarnation ist nur das vorhanden, was die karmischen Resultate sind, und was ich mein Ich nenne, ist nur eine Maja der gegenwärtigen Reinkarnation.

Wer den Buddhismus wirklich kennt, muß ihn in dieser Weise darstellen; und er muß sich klar sein, daß das, was wir das Ich nennen, gar keinen Platz hat innerhalb des Buddhismus." (Lit.: GA 131, S. 126f)

Die geistigen Wurzeln in der atlantischen Zeit

Die eigentlichen geistigen Wurzeln des Buddhismus sind nach Rudolf Steiner bereits in der atlantischen Zeit zu suchen, aus der auch die germanischen Völker ihre Mythologie schöpften:

"Zu derselben Zeit, in der das jüdische Prophetentum besteht, in den Jahrhunderten vor Christus, finden wir hier den Hinweis auf einen großen uralten atlantischen Initiierten, auf Wod-Wodha-Odin. Das ist ein modernisiertes Atlantiertum in einer neuen Gestalt, ein Atavismus, ein Rückschlag ins Atlantiertum. Und das geschieht überall, drüben in Asien auch. In Asien ist das W ein B, Wodha = Bodha = Buddha. Der Buddhismus ist drüben in Asien dieselbe Erscheinung, die als ein Rückschlag in die atlantische Zeit auftritt. Daher finden wir den Buddhismus am ausgebreitetsten bei den Überresten der Atlantier, bei den mongolischen Völkern. Und wo er am großartigsten, säulenartig auftritt, in Tibet, da haben wir einen modernen, monumentalen Ausdruck alter atlantischer Kultur.

Solche Völkerzusammenhänge muß man kennen, dann versteht man auch die Geschichte. Als Attila, der Kämpfer für den Monotheismus, in Europa erschien, machte er erst vor dem Christentum halt, weil ihm da etwas Größeres entgegentrat, als die Hunnen es hatten. Der Monotheismus der Hunnen war als Ausfluß einer atlantischen Kultur von einer Großartigkeit, wie sie sie bei keinem der anderen Völker auf ihren Wegen fanden. Nur das Christentum imponierte den Hunnen. Manche Einzelheiten in der geschichtlichen Entwickelung werden verstanden aus diesen großen Betrachtungen heraus." (Lit.: GA 93a, S. 260f)

Buddhismus und Christentum

„Wir müssen von Buddha so reden, wie er heute für uns vorhanden ist, wenn wir hellseherisch seine Eingebungen verstehen. Ebenso wie das Arabertum nicht ein Judentum war, wie der Jehova- Mond nicht im Arabertum in alter Form und Gestalt wieder aufgetaucht ist, so wird auch der Buddhismus, insofern er in der abendländischen Kultur fruchtbar werden kann, nicht in der alten Gestalt auftauchen, sondern er wird auftauchen in veränderter Gestalt, weil das Spätere nicht bloß als Abklatsch des Früheren wieder auftritt. Das sind kurze, abgerissene Sätze, die Anregungen sein sollen für die Entwickelungsgedanken der Menschheit, die Sie ausbauen können. Und ich kann Ihnen die Versicherung geben, wenn Sie alles nehmen an geschichtlichen Erkenntnissen, was Sie nur auffinden können, und die geisteswissenschaftliche Entwickelung Europas wirklich verfolgen, so können Sie sehen, daß wir jetzt an dem Punkt eines Zusammenfließens des Christentums mit dem Buddhismus stehen.“ (Lit.:GA 124, S. 181f)

Das ahistorische Grundprinzip des Buddhismus

„Man kann diese ganz eigentümliche Art der Buddha- Erleuchtung und der Buddha-Lehre nicht verstehen, wenn man ihr nicht gegenüberstellt, was uns im Christentum entgegentritt. Da haben wir sechshundert Jahre nach dem Auftreten des großen Buddha etwas ganz anderes. Die Stellung des Menschen zur Welt und zur ganzen Umgebung wird darin auch charakterisiert. Aber wie? Wollten wir noch einmal den Buddha-Menschen charakterisieren, so könnten wir einen abstrakten Ausdruck gebrauchen und sagen: Durch die Buddha-Lehre wird die Weltbetrachtung ungeschichtlich, unhistorisch. Das Ungeschichtliche, Unhistorische ist es im Grunde genommen auch, was alles Morgenländertum charakterisiert. Da sieht das Morgenländertum eine Buddha-Epoche nach der andern ablaufen. Geschichte ist nicht das Herabsteigen von einer Höhe zu Niederem, sondern Geschichte ist das Hinaufstreben zur Erringung eines bestimmten Zieles und die Möglichkeit, sich zusammenzuschließen mit der gesamten Welt, mit der Vorzeit und mit der Nachwelt. Das wäre Geschichte. Der Buddha-Mensch aber steht isoliert und allein da, nur auf der Grundlage seines Eigendaseins, und er will in dem Eigendasein die Kräfte finden, die ihn zur Erlösung vom Durst nach Dasein und damit von den Wiedergeburten führen.“ (Lit.:GA 60, S. 393)

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks