Apokalyptische Siegel und Apostel: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Apokalyptischen Siegel''' wurden nach Angaben [[Rudolf Steiner]]s für den [[Münchner Kongreß (1907)|Kongreß der «Föderation europäischer Sektionen der Theosophischen Gesellschaft»]], der vom 18. - 21. Mai 1907 in München stattfand, von Frl. [[Clara Rettich]] gestaltet. Die zwischen den Siegelbildern befindlichen [[Planetensäulen]] wurden von [[Karl Stahl]] ausgeführt.
[[Datei:Leonardo da Vinci (1452-1519) - The Last Supper (1495-1498).jpg|thumb|500px|[[Christus]] und die zwölf Apostel:<br />[[Wikipedia:Leonardo da Vinci|Leonardo da Vinci]]: ''Das letzte Abendmahl'', 1495-1498, [[Wikipedia:Santa Maria delle Grazie (Mailand)|Santa Maria delle Grazie]] (Mailand)]]


== Die Bedeutung der Siegelbilder ==
Als '''Apostel''' ([[Wikipedia:Griechische Sprache|griech.]]: απόστολος/''apóstolos'' bzw. [[Wikipedia:Aramäische Sprache|aramäisch]]: ''saliah'' „Gesandter, Sendbote“) werden im weitesten Sinn all jene '''Jünger''' des [[Jesus Christus]] bezeichnet, die direkt von ihm selbst als „Gesandte“ beauftragt wurden. So werden etwa im [[Lukasevangelium]] - und nur dort - siebzig oder zweiundsiebzig Jünger erwähnt {{Bibel|Lk|10|1–24|LUT}}. Den engeren Schülerkreis des [[Christus]] bildeten die '''zwölf Apostel''', kurz '''die Zwölf''' (vgl. {{B|Mk|6|7-13|LUT}}).


[[Datei:Apokalyptische Siegel Eliphas Levi.jpg|mini|„Die sieben Siegel des Heiligen Johannes“, in: [[Éliphas Lévi]]: ''Dogme et rituel de la haute magie'', Band 2, Paris 1861, S. 364 ]]
== Die zwölf Apostel ==


Bei den sieben apokalyptischen Siegeln handelt es sich gemäß der [[Okkultismus|okkulten]] Tradition ''nicht'' unmittelbar um jene [[Siegel]], die bei der Öffnung des in {{BB|Off|5|1-14|LUT}} genannten [[Das Buch mit den sieben Siegeln|Buches mit den sieben Siegel]] erbrochen werden. Vielmehr spannen die apokalyptischen Siegel einen viel weiteren Bogen und geben die [[Imagination|imaginativ]] geschauten [[astralisch]]en [[Urbild]]er der gesamten [[Menschheitsentwicklung]] auf der Erde in [[sinnbild]]licher Form wieder. Die [[Kapitell]]e der sieben [[Planetensäulen]] stellen hingegen die nur durch [[Inspiration]] fassbare Ebene der geistigen Urtöne bzw. Urkräfte in plastischen Formen dar. Durch ihre [[Formverwandlung]] von Säule zu Säule geben sie ein lebendiges Bild der [[Weltentwicklungsstufen|Planetarischen Weltentwicklungsstufen]]. Aufgrund der beschränkten Möglichkeiten konnten die Säulen für den Kongress in München allerdings zunächst nur malerisch ausgeführt werden. Erst in den Jahren [[1908]]/[[1909|09]] wurden die Motive der Planetensäulen in dem nach den Ideen [[Rudolf Steiner]]s errichteten [[Modellbau in Malsch]] verwirklicht. In voller Größe wurden sie erst für das [[Erstes Goetheanum|Erste Goetheanum]] geschaffen.
{{GZ|Die
Namengebung, um die es sich in der Bibel handelt, ist genommen
von der inneren Wesenheit der Menschen. Ein Beispiel dafür sind
die Namen der zwölf Apostel. Sie weisen hin auf die Beziehung
zwischen ihnen und dem Herrn, dem Christus, der das Haupt ist
und als Zeichen den Widder oder das Lamm hat. Johannes bedeutet
der die Budhi Verkündende. Sie können den Menschen in zwölf
Teile einteilen, der ganze Mensch ist eine Zwölfheit. Der Mensch so,
wie er jetzt ist, entstand allmählich. Jedesmal, wenn die Sonne in ein
neues Sternbild trat, entwickelte sich ein neues Organ im Menschen.
Als die Sonne im Zeichen des Löwen stand, bildete sich zum Beispiel
das Herz aus. Wenn der Mensch höher aufsteigt, involviert er
in sich eine Gruppenseele. Das nun, was die Teile des Menschen
sind, finden Sie wieder in den Namen der zwölf Apostel, da sind sie
hineingeheimnißt. Was in einem gewöhnlichen Leib die zwölf Wesensbestandteile
sind, bedeuten die zwölf Apostel im Kollektivleib
Christi. Der Teil, der das Ich darstellt, in welchem der Egoismus
herrscht, der dem Christus den Tod bringt, der ist genannt Judas
Ischariot. Hinzugesetzt wurde bei dieser Namengebung noch, daß
er den Beutel hatte, das Geld, das niedere Habsuchtsprinzip.|94|291f}}


Beim Entwurf der ersten sechs Siegelbilder orientierte sich [[Rudolf Steiner]] an den Bildsiegeln zur Apokalypse, die der französische [[Okkultist]] [[Éliphas Lévi]] (1810-1875) in seinem Werk ''Dogme et rituel de la haute magie'' gezeigt hatte.<ref>[[Éliphas Lévi]]: ''Dogme et rituel de la haute magie'', Band 2, Paris 1861, S. 364 [https://archive.org/details/b24884340_0002/page/364/mode/2up archive.org]</ref> Das siebente Siegel, das den Bezug zum [[Neues Jerusalem|Neuen Jerusalem]] herstellt, gestaltete Steiner ganz eigenständig.<ref>Bernd Lampe: ''Das Buch mit den sieben Siegeln'', in: ''[[Das Goetheanum]]'' Nr. 7, 14. Februar 2014, S. 5 ff.</ref> Über die tiefere Bedeutung der Siegelbilder sagte er:
{{GZ|Erinnern Sie sich, wie da, wo gleich
im Beginne des Markus-Evangeliums von der Bestellung der Zwölf
geredet wird und wo die Rede ist von der Namengebung, wie er da zwei
von seinen Aposteln die «Donnerssöhne» nennt (3, 17). Das ist nicht
etwas, über das man einfach hinweglesen darf; das ist etwas, was man
wohl beachten muß, wenn man das Evangelium verstehen will. Warum
nennt er sie die Donnerssöhne? Weil er, damit sie seine Diener
werden, ein Element in sie verpflanzen will, das nicht von der Erde
ist, das von außerhalb der Erde herkommt, weil es das Evangelium
aus den Reichen der Angeloi und Archangeloi ist, weil es ein ganz
Neues ist und weil es nicht mehr genügt, bloß von den Menschen zu
sprechen, sondern von einem himmlischen, überirdischen Element,
dem Ich, und weil es notwendig ist, dies zu betonen. Er nennt sie
Donnerssöhne, um zu zeigen, daß auch die Seinigen eine Beziehung zu
dem überirdischen Element haben. Die nächste Welt, die an die unsrige
angeknüpft ist, ist die elementarische Welt, durch die erst erklärlich
wird, was in unsere Welt hereinspielt. Und der Christus gibt seinen Jüngern
Namen, durch die gesagt wird, daß unsere Welt an eine nächste
übersinnliche angrenzt. Er gibt ihnen die Beinamen von den Eigenschaften
der elementarischen Welt. Dasselbe ist der Fall, wenn er Simon
den «Felsenmann» nennt (3, 16). Wieder ist dabei auf ein Übersinnliches
hingewiesen. So wird durch das ganze Evangelium angekündigt
das Hereintreten des «Angelium», der Impulse aus der geistigen Welt.


{{GZ|Sie sind nicht beliebige «Sinnbilder», welche man verstandesmäßig deuten kann, sondern geisteswissenschaftliche «Schriftzeichen», die so genommen werden müssen, wie es der wahren Geisteswissenschaft entspricht. Diese erfindet nicht aus dem Verstande oder der willkürlichen Phantasie heraus solche «Zeichen», sondern gibt in ihnen nur wieder, was der geistigen Wahrnehmung in den übersinnlichen Welten wirklich als Anschauung vorliegt. Keine Spekulation, keine – wenn auch noch so geistreiche – Verstandeserklärung ist gegenüber solchen Zeichen angebracht, da sie eben nicht ausgedacht sind, sondern lediglich eine Beschreibung dessen liefern, was der sogenannte «Seher» in den unsichtbaren Welten wahrnimmt. Bei den hier wiedergegebenen Zeichen handelt es sich um die Beschreibung von Erlebnissen der «astralen» und der «geistigen» (devachanischen) Welt. Die «Siegel» der ersten sieben Tafeln stellen solche wirkliche Tatsachen der astralen Welt dar, und die sieben «Säulen» ebensolche der geistigen Welt. Während aber die Siegel unmittelbar die Erlebnisse des «geistigen Schauens» wiedergeben, ist das bei den sieben Säulen nicht in gleicher Art der Fall. Denn die Wahrnehmungen der geistigen Welt lassen sich nicht mit einem «Schauen», sondern eher mit einem «geistigen Hören» vergleichen. Bei diesem muß beachtet werden, daß man es nicht zu sehr dem «Hören» in der physischen Welt ähnlich denken soll, denn obwohl es sich damit vergleichen läßt, ist es ihm doch sehr unähnlich. In einem Bilde lassen sich die Erlebnisse dieses geistigen Hörens nur ausdrücken, wenn man sie aus dem «Tönen» in die Form übersetzt. Das ist bei diesen «Säulen» geschehen, deren Wesen aber nur verständlich ist, wenn man sich die Formen plastisch (nicht malerisch) denkt.
Um das zu verstehen, braucht man nur richtig zu lesen, braucht man
nur die Voraussetzung zu machen, daß das Evangelium zugleich ein
Buch ist, aus dem die tiefste Weisheit herauszuholen ist. Der ganze
Fortschritt, der gemacht worden ist, besteht darin, daß die Seelen individualisiert
werden, daß sie nicht mehr bloß auf dem Umwege durch
die Gruppenseelenhaftigkeit, sondern durch das Element der Individualseele
ihre Beziehung zur übersinnlichen Welt haben. Und der,
welcher so vor die Menschheit hintritt, daß er innerhalb der Erdenwesen
erkannt wird, aber auch erkannt wird von den übersinnlichen
Wesenheiten, er bedarf, um hineinzuversenken in die Seelen derer,
die ihm dienen sollen, etwas von einem übersinnlichen Element,
dazu des besten Menschenelementes. Derjenigen Menschen bedarf er,
die es nach der alten Art in ihren Seelen selbst schon am weitesten gebracht
haben.


Im Sinne der Geisteswissenschaft sind die Ursachen zu den Dingen der physischen Welt im Übersinnlichen, Unsichtbaren gelegen. Was sich physisch offenbart, hat seine Urbilder in der astralischen Welt und seine geistigen Urkräfte (Urtöne) in der geistigen Welt. Die sieben Siegel geben die astralischen Urbilder der Menschheitsentwicklung auf der Erde im Sinne der Geisteswissenschaft. Wenn der «Seher» auf dem «Astralplane» diese Entwicklung in die Zeiten ferner Vergangenheit und ferner Zukunft verfolgt, so stellt sich ihm diese in den gegebenen sieben Siegelbildern dar. Er hat nichts zu erfinden, sondern lediglich die von ihm geistig wahrgenommenen Tatsachen zu verstehen...|284|91}}
Es ist im höchsten Sinne interessant, den seelischen Werdegang derjenigen
zu verfolgen, die der Christus Jesus um sich versammelt, die
er beruft zu seinen Zwölfen, die, man möchte sagen, wenn sie einem
in ihrer Einfachheit entgegentreten, am allergrandiosesten das durchgemacht
haben, was ich Ihnen gestern zeigen wollte bei mehr auseinanderliegenden
Inkarnationen von Menschenseelen. Der Mensch muß
sich erst hineinfinden in das Individuelle. Er kann da zunächst sich
selber schwer zurechtfinden, wenn er von dem, was in seiner Seele im
Element des Volkstums gewurzelt hat, versetzt wird in das Auf-sichselbst-
Gestelltsein. Die Zwölf waren es. Sie wurzelten tief in einem
Volkstum, das sich gerade wieder in der grandiosesten Weise als Volkstum
erfaßt hatte. Und sie waren wie mit nackter Seele, mit einfacher
Seele dastehend, als der Christus sie wiederfand. Man hat es dabei mit
ganz unregelmäßigen Zwischenzeiten zwischen den Inkarnationen zu
tun. Richten konnte sich der Blick des Christus auf die Zwölf: Diejenigen
Seelen erschienen wieder, die in den sieben Makkabäersöhnen<ref name="Makkabäer>''in den sieben Makkabäersöhnen'' und ''den sieben Söhnen der Makkabäermutter'': Hier liegen offensichtlich Fehler in der Nachschrift vor. Gemeint sind die sieben Brüder aus
2.Makkabäer 7. Diese hießen früher gewöhnlich die sieben makkabäischen Brüder, weil
sie in der makkabäischen Zeit den Tod erlitten und dieser in den Büchern der
Makkabäer erzählt ist; sie sind aber keine Makkabäer - als Makkabäer werden die
Mitglieder der Familie des Mattathias bezeichnet und später werden auch die Anhänger
des Judas Makkabäus, des dritten Sohnes des Mattathias, Makkabäer genannt.</ref>
und in den fünf Söhnen des Mattathias, in Judas und seinen Brüdern,
verkörpert waren; daraus setzte sich das Apostolat zusammen. Sie
waren hineingeworfen in das Element der Fischer und der einfachen
Leute; aber sie waren in der Zeit, als das jüdische Element zu einem
Kulminationspunkt hinaufgestiegen war, von dem Bewußtsein durchdrungen,
daß dieses Element zu dieser Zeit höchste Kraft war, aber
nur Kraft, während es jetzt individualisiert auftrat, als es sich um den
Christus herumgruppierte.


{{GZ|Das bedeutsamste der Symbole und Sinnbilder, das wir überhaupt haben und das als solches
Man könnte sich vorstellen, daß jemand ein ganz Ungläubiger wäre
von allen Okkultisten aller Zeiten anerkannt worden ist, das ist der Mensch selbst. Der Mensch
und nur künstlerisch das ins Auge fassen wollte, wie am Ende des
wurde und wird immer genannt ein Mikrokosmos, eine kleine Welt. Und das mit Recht, denn
Alten Testamentes Sieben und Fünf auftreten und wie Zwölf wieder
wer den Menschen genau und intim kennenlernt, wird sich immer mehr darüber klar, daß in
am Anfange des Neuen Testamentes zu finden sind. Wenn man dies
ihm in einer, man könnte sagen, Verkleinerung alles, alles enthalten ist, was in der übrigen
rein als künstlerisch-kompositionelles Element nimmt, kann man schon
Natur draußen ausgebreitet ist. Das ist zunächst vielleicht schwer zu verstehen, aber wenn Sie
von der Einfachheit und der künstlerischen Größe des Bibelbuches ergriffen
darüber nachdenken, werden Sie begreifen, was damit gemeint ist: Es finden sich im Menschen,
sein, ganz abgesehen davon, daß die Zwölfsich zusammensetzen
als eine Art Extrakt, Auszug aus der übrigen Natur, alle Stoffe und Kräfte. Wenn Sie irgendeine
aus den fünf Söhnen des Mattathias und den sieben Söhnen der
Pflanze hinsichtlich ihrer Wesenheit studieren und nur genügend tief forschen können,
Makkabäermutter<ref name="Makkabäer></ref>. Man wird lernen müssen, die Bibel auch als Kunstwerk
werden Sie finden, daß im Menschenorganismus etwas von dieser selben Wesenheit enthalten
zu nehmen; dann wird einem erst das Gefühl für die Größe aufgehen,
ist, wenn auch in noch so kleinem Maße. Und wenn Sie ein Tier draußen nehmen: immer werden
die in die Bibel als Kunstwerk hineingelegt ist. Und man wird
Sie im menschlichen Organismus etwas nachweisen können, was sich seiner Wesenheit
ein Gefühl dafür erhalten, worauf sich das, was da künstlerisch hineingelegt
nach ausnimmt wie etwas, das in einer gewissen Art in den menschlichen Organismus hereingenommen
ist, eben beziehen muß.
ist [...]


Für diesen Zusammenhang des Menschen mit der Natur hat ''[[Paracelsus]]'' einen sehr schönen
Nun darf vielleicht noch auf eines aufmerksam gemacht werden.
Vergleich gebraucht. Er sagt: Es ist, als ob die einzelnen Wesen in der Natur die Buchstaben
Unter den fünf Söhnen des Mattathias ist einer, der schon im Alten
wären, der Mensch aber das Wort, das aus diesen Buchstaben zusammengesetzt ist. Draußen
Testament Judas heißt. Er ist damals derjenige, welcher am kräftigsten
die große Welt: der Makrokosmos, in uns die kleine Welt: der Mikrokosmos. Draußen existiert
kämpft für sein Volk, der ganz und gar mit seiner Seele seinem
jedes für sich, im Menschen ist es durch die Harmonie bestimmt, in die es hineingestellt ist mit
Volkstum hingegeben ist, und dem es auch gelingt, einen Bund mit
den anderen Organen. Und gerade deshalb können wir im Menschen die Entwickelung unseres
den Römern zu schließen gegen den König Antiochus von Syrien
ganzen Weltalls, sofern es zu uns gehört, veranschaulichen.|284|73}}
(i. Makk. 8). Dieser Judas ist derselbe, welcher später die Prüfung
durchzumachen hat, den Verrat zu begehen, weil er, der am
allerinnigsten verbunden ist mit dem spezifisch althebräischen Element,
nicht gleich den Übergang zu dem christlichen Element finden
kann und erst die harte Prüfung braucht durch den Verrat. Es
steht, wenn man wieder das rein Künstlerisch-Kompositionelle betrachtet,
ganz wunderbar da die, man möchte sagen, grandiose Gestalt
des Judas in den letzten Kapiteln des Alten Testamentes und die Gestalt
des Judas im Neuen Testament. Und merkwürdig ist in diesem
symptomatischen Vorgang, daß der Judas des Alten Testamentes einen
Bund mit den Römern schließt, alles das vorbildet, was später geschehen
ist, nämlich den Weg, den das Christentum genommen hat
durch das Römertum, um in die Welt einzutreten. Das ist, möchte man
sagen, die weitere Ausgestaltung. Und wenn Ich hinzufügen würde,
was auch gewußt werden kann, was aber doch nicht in einem Vortrage
vor einem so großen Zuhörerkreise gesagt werden kann, so würden
Sie sehen, wie eigentlich gerade durch die spätere Wiederverkörperung
dieses Judas<ref>[[Augustinus]]</ref> die Verschmelzung geschieht des römischen Elementes
mit dem christlichen Element und wie der wiederverkörperte Judas
der erste ist, der sozusagen den großen Erfolg hat in der Ausbreitung
des romanisierten Christentums, und wie der Bündnisabschluß des
Judas des Alten Testamentes mit den Römern die prophetische Vortatsache
ist dessen, was ein Späterer tut, der dem Okkultisten wiedererscheint
als der wiederverkörperte Judas, der da durchgehen mußte
durch die harte Seelenprüfung des Verrates. Und was sich dann durch
sein späteres Wirken zeigt als Christentum im Römertum und Römertum
im Christentum zugleich, das erscheint wie eine ins Geistige umgesetzte
Erneuerung des Bündnisses des alttestamentlichen Judas mit
den Römern.|139|42ff}}


=== Siegel I ===
{{GGZ|Nun hatte die Menge, die dem Christus Jesus gegenüberstand, von
[[Datei:Siegel 01 (Tafel VII) AS.jpg|thumb|Erstes apokalyptisches Siegel]]
dem alten Hellsehertum zwar nur noch letzte Reste; aber die Seelen
waren noch dazu geschickt, zuzuhören, wenn in Bildern gesprochen
wurde von dem Hergang des Seins und des Menschheitswerdens. Und
wie zu jemand, der sich noch die letzte Erbschaft des alten Hellsehens
erhalten hatte und hineingetragen hatte in das gewöhnliche Seelenleben,
so sprach der Christus Jesus zur Menge.


{{GZ|Das erste Siegel stellt des Menschen
Und welches waren die intimen Schüler? Wir haben gehört, wie sie
ganze Erdenentwickelung im allgemeinsten dar. In der «Offenbarung
sich zu den Zwölfen zusammensetzten aus den sieben Söhnen der
St.Johannis» wird mit den Worten darauf hingedeutet:
Makkabäermutter und den fünf Söhnen des Mattathias. Wir haben gehört,
«Und als ich mich wandte, sah ich sieben güldne
wie sie aufgerückt waren durch das ganze althebräische Volk
Leuchter, und mitten unter den sieben Leuchtern einen, der
hindurch zu der starken Betonung des unsterblichen Ich. Sie waren
war eines Menschen Sohn gleich, der war angetan mit einem
die wirklich ersten, die der Christus Jesus sich auswählen konnte, um
langen Gewände, und begürtet um die Brust mit einem güldenen
an das zu appellieren, was in jeder Seele lebt, so lebt, wie es werden
Gürtel. Sein Haupt aber und sein Haar waren weiß wie
sollte zu einem neuen Ausgangspunkt für das Menschenwerden. Zur
weiße Wolle, als der Schnee, und seine Augen wie eine
Menge sprach er, indem er voraussetzte, daß sie das verstehe, was sich
Feuerflamme, und seine Füße gleich wie Messing, das im
als Erbschaft von dem alten Hellsehen erhalten hat; zu seinen Jüngern
Ofen glühet, und seine Stimme wie groß Wasserrauschen,
sprach er so, daß er von ihnen voraussetzen konnte, daß sie die ersten
und hatte sieben Sterne in seiner rechten Hand; und aus seinem
seien, die schon etwas von dem verstehen konnten, wie wir heute von
Munde ging ein scharf, zweischneidig Schwert; und sein
den höheren Welten zu den Menschen sprechen. Es war also durch
Angesicht leuchtete wie die helle Sonne.» In allgemeinen Zügen
den ganzen Zeitenwendepunkt geboten, daß der Christus Jesus in verschiedener
wird mit solchen Worten auf umfassendste Geheimnisse
Weise sprach, wenn er zur Menge sprach und wenn er zu
der Menschheitsentwickelung gedeutet. Wollte man darstellen
denen sprach, die seine intimen Schüler waren. Mitten hinein in die
in ausführlicher Art, was jedes der tief bedeutsamen
Menge stellt er sie, die er als die Zwölf an sich zog. Was für die Folgezeit
Worte enthält: man müßte einen dicken Band schreiben. Unser
allgemeines Menschengut werden sollte, verstehen, vernunftgemäß
Siegel stellt solches bildlich dar. Nur ein paar Andeutungen
verstehen, was sich auf die höheren Welten und auf die Geheimnisse
seien gemacht: Unter den körperlichen Organen und
der Menschheitsevolution bezieht, das war die Aufgabe des
Ausdrucksformen des Menschen sind solche, die in ihrer gegenwärtigen
engeren Schülerkreises des Christus Jesus. Er sprach - nehmen Sie nur
Gestalt die abwärtsgehenden Entwicklungsstufen
das Ganze, was er da sagte bei der Auslegung des Gleichnisses für
früherer Formen darstellen, die also ihren Vollkommenheitsgrad
seine Schüler ~, man möchte sagen, auch in sokratischen Worten. Denn
bereits überschritten haben; andere aber stellen
das, was er da sprach, das holte er aus jeder Seele selber heraus, nur daß
die Anfangsstufen der Entwickelung dar; sie sind jetzt gleichsam
Sokrates sich mehr beschränkte auf die irdischen Verhältnisse, man
die Anlagen zu dem, was sie in der Zukunft werden sollen.
möchte sagen, auf die gemeine Logik, während der Christus Jesus über
Der Geheimwissenschafter muß diese Entwickelungsgeheimnisse
die spirituellen Angelegenheiten sprach. Aber er sprach über die spirituellen
kennen. Ein Organ, das in der Zukunft etwas
Angelegenheiten, wenn er zu seinen intimen Schülern sprach,
viel Höheres, Vollkommeneres sein wird, als es gegenwärtig
auf sokratische Art. Wenn Buddha zu seinen Schülern sprach, dann
ist, stellt das Sprachorgan dar. Indem man dieses ausspricht,
sprach er so, daß er ihnen die spirituellen Angelegenheiten klarlegte,
rührt man an ein großes Geheimnis des Daseins, das oftmals
aber so klarlegte, wie es die Erleuchtung gibt, wie es also nur der Aufenthalt
auch das «Mysterium des schaffenden Wortes» genannt wird.
der Menschenseele in den höheren Welten gibt. Wenn der
Es ist damit eine Hindeutung auf den Zukunftszustand dieses
Christus zur Menge sprach, dann sprach er so, wie es die gewöhnliche
menschlichen Sprachorgans gegeben, das einmal, wenn
Menschenseele in früheren Zeiten in den höheren Welten erlebt hat.
der Mensch vergeistigt sein wird, geistiges Produktions-(Zeugungs-)organ wird. In den Mythen und Religionen wird
Zur Menge sprach er, man möchte sagen, wie ein populärer Buddha;
diese geistige Produktion durch das sachgemäße Bild von
zu seinen intimen Schülern sprach er wie ein höherer Sokrates, wie ein
dem aus dem Munde kommenden «Schwert» angedeutet. So
spiritualisierter Sokrates. Sokrates holte die individuelle, irdische Vernunft
bedeutet jede Linie, jeder Punkt gewissermaßen auf dem
aus den Seelen seiner Schüler heraus; der Christus holte die
Bilde etwas, was mit des Menschen Entwickelungsgeheimnis
himmlische Vernunft aus den Seelen seiner Schüler heraus. Der Buddha
zusammenhängt. Daß solche Bilder gemacht werden, geht
gab seinen Schülern die himmlische Erleuchtung; der Christus gab
nicht etwa bloß aus einem Bedürfnisse nach einer Versinnlichung
der Menge die irdische Erleuchtung in seinen Gleichnissen.
der übersinnlichen Vorgänge hervor, sondern es entspricht
der Tatsache, daß das Hineinleben in diese Bilder -
wenn sie die rechten sind - wirklich eine Erregung von Kräften
bedeutet, welche in der Menschenseele schlummern, und
durch deren Erweckung die Vorstellungen der übersinnlichen
Welt auftauchen. Es ist nämlich nicht das Richtige, wenn in
der Theosophie die übersinnlichen Welten nur in schematischen
Begriffen beschrieben werden; der wahre Weg ist der,
daß die Vorstellung solcher Bilder erregt wird, wie sie in diesen
Siegeln gegeben werden. (Hat der Okkultist solche Bilder
nicht zur Hand, so soll er mündlich die Beschreibung der höheren
Welten in sachgemäßen Bildern geben.)|34|596f}}


{{GZ|Siegel I stellt umfassend die ganze Erdenentwicklung des Menschen dar. Dieses sowie andere Siegel der Serie kann man in einem gewissen Sinne auch beschrieben finden in der «Offenbarung St. Johannis» (Apokalypse). Denn wer diese Schrift im geisteswissenschaftlichen Sinne zu verstehen vermag, der sieht in ihr nichts anderes als die in Worten gegebene Beschreibung dessen, was der «Seher» als Menschheitsentwicklung auf dem astralischen Plane urbildlich wahrnimmt. So versteht ein solcher auch die ersten Worte dieser Schrift, die (annähernd richtig wiedergegeben) so lauten: «Die Offenbarung Jesu Christi, die Gott ihm dargeboten hat, seinen Dienern zu veranschaulichen, wie in Kürze sich das notwendige Geschehen abspielt; dieses ist in Zeichen gesandt durch Gottes Engel seinem Diener Johannes. Dieser hat zum Ausdruck gebracht das ,Wort' Gottes und dessen Offenbarung durch Jesus Christus, in der Art, wie er es geschaut hat.» Die «Zeichen», die er geschaut hat, sind von dem Aufzeichner der «geheimen Offenbarunge dargestellt worden. – Man kann an den folgenden Siegeln finden, daß sie in vieler Beziehung ähnlich sind dem, was in der Apokalypse beschrieben ist, doch nicht ganz. Denn unseren Bildern liegt eine geisteswissenschaftliche Methode zugrunde, welche zwar mit allen Überlieferungen im Einklange ist, in ihrer eigenen Gestalt sich aber, den modernen geistigen Bedürfnissen der Menschheit entsprechend, seit dem vierzehnten Jahrhundert in jenen Kreisen ausgebildet hat, die seit jener Zeit die Aufgabe haben, diese Dinge zu pflegen. Dennoch soll hier, wo es darauf ankommt, die Beschreibung unter Hinweis auf die «Offenbarung St. Johannis» gegeben werden. Ausdrücklich bemerkt soll werden, daß manches von den sieben Siegeln schon in diesem oder jenem Werke der neueren Zeit . veröffentlicht ist; doch wird der in solchen Dingen Eingeweihte finden können, daß diese anderen Wiedergaben in manchen Punkten abweichen von der hier gegebenen Gestalt, welche die echte geisteswissenschaftliche Grundlage zur Darstellung bringen will.
Ich bitte Sie, nehmen Sie diese drei Bilder: drüben im Ganges-Lande
den Buddha mit seinen Schülern - das Gegenbild des Sokrates;
drüben in Griechenland den Sokrates mit seinen Schülern - das Gegenbild
des Buddha. Und dann diese merkwürdige Synthese, diese
merkwürdige Verbindung vier bis fünf Jahrhunderte später. Da
haben Sie den gesetzmäßigen Werdegang der Menschheitsevolution
an einem der größten Beispiele vor Ihrer Seele stehen.|139|84f}}


Zum ersten Siegel kann man vergleichen dessen Beschreibung in der Apokalypse. «Und ich wandte mich hin, zu vernehmen die Laute, welche zu mir drangen; und da schaute ich sieben güldene Lichter, und inmitten der Lichter des Menschensohnes Bild, mit langem Gewande und mit einem goldenen Gürtel um die Lenden; und sein Haupt und Haar waren weißglänzend wie weiße Wolle oder Schnee, und seine Augen funkelnd im Feuer. Und seine Füße waren feuerflüssig wie im feurigen Ofen erglüht, und seine Stimme glich dem Zusammenklange rauschender Wassermassen. Und in seiner Rechten waren sieben Sterne, und aus seinem Munde kam ein zweischneidiges scharfes Schwert, und sein Antlitz in seinem Glanze glich der leuchtenden Sonne.» In allgemeinen Bildern wird da auf umfassendste Geheimnisse der Menschheitsentwicklung gedeutet. Wollte man in ausführlicher Art darstellen, was der Seher aus diesen Bildern sehen kann, so müßte man ein dickes Buch schreiben. Nur ein paar Andeutungen seien gemacht. Jedes Zeichen, jede Form an den Siegelbildern ist vielsagend, und was hier gesagt wird, kann nur Etwas von Vielem sein. Unter den Organen und Ausdrucksmitteln des Menschen sind solche, welche in ihrer gegenwärtigen Gestalt die abwärtsgehenden Entwicklungsstufen früherer Formen darstellen, die also ihren Vollkommenheitsgrad bereits überschritten haben; andere aber stellen die Anfangsstufen einer Entwicklung dar, die in aufsteigender Richtung sich bewegt. Solche Glieder am Menschen sind heute erst noch unvollkommen und werden künftig ganz andere höhere Aufgaben zu erfüllen haben. Ein Organ, das in der Zukunft etwas viel Höheres, Vollkommeneres sein wird als es gegenwärtig ist, stellt das Sprachorgan dar, mit allem, was am Menschen zu ihm gehört. Indem man dieses andeutet, rührt man an ein großes Geheimnis des Daseins, welches auch das «Mysterium des schaffenden Wortes» genannt wird. Es ist damit eine Hindeutung auf den Zukunftszustand dieses Organs gegeben, das einmal, wenn der Mensch vergeistigt sein wird, Produktions- (Zeugungs-) Organ sein wird.
{{GZ|Die Sonnenhelden verließen also während der Einweihung
ihren Leib; hatten sie sich mit diesen Kräften erfüllt, dann traten
sie wiederum in ihren Leib zurück. Wenn sie zurückgekehrt waren,
dann hatten sie die Kräfte in ihrer Seele, welche die Arbeit eines Volkes
herausführen konnten in die ganze Entwickelung der Menschheit.
Und was erlebten diese Sonnenhelden während der dreieinhalb Tage
ihrer Einweihung? Während sie - wir können es schon so nennen -
wandelten nicht auf der Erde, sondern auf der Sonne, was erlebten
sie? Die Gemeinsamkeit mit dem Christus, der vor dem Mysterium
von Golgatha noch nicht auf der Erde war! Alle alten Sonnenhelden
waren so in die Sonnensphäre hinaufgegangen, denn nur da konnte
man in den alten Zeiten die Gemeinsamkeit mit dem Christus erleben.
Aus dieser Welt, in die hinaufsteigen mußten während ihrer Einweihung
die alten Eingeweihten, ist der Christus herabgestiegen auf
die Erde. Wir können also sagen: Dasjenige, was durch die ganze
Prozedur der Einweihung in alten Zeiten für einzelne Wenige hat erreicht
werden können, das wurde erreicht wie durch ein naturgemäßes
Ereignis in den Piingsttagen von denjenigen, welche die
Apostel des Christus waren. Während früher die Menschenseelen
hatten hinaufsteigen müssen zu dem Christus, war jetzt der Christus
zu den Aposteln herabgestiegen. Und die Apostel waren in gewisser
Weise solche Seelen geworden, die in sich trugen jenen Inhalt, den
die alten Sonnenhelden in ihren Seelen gehabt haben. Die geistige
Kraft der Sonne hatte sich ausgegossen über die Seelen dieser Menschen
und wirkte fortan weiter in der Menschheitsevolution. Damit
dies geschehen konnte, damit das Wirken einer ganz neuen Kraft auf
die Erde kommen konnte, mußte das Ereignis von Palästina, mußte
das Mysterium von Golgatha sich vollziehen.|148|46f}}


In den Mythen und religiösen Erzählungen wird diese zukünftige vergeistigte Produktionsform durch das sachgemäße Bild von dem aus dem Munde kommenden feurigen «Schwert» angedeutet. Die ersten Stufen der Erdenentwicklung des Menschen verliefen in einer Zeit, als die Erde noch «feurig» war; und aus dem Elemente des Feuers haben sich die ersten menschlichen Verkörperungen herausgestaltet; am Ende seiner Erdenlaufbahn wird der Mensch selbst sein Inneres durch die Kraft des Feuerelementes schöpferisch nach außen strahlen. Dieses Fortentwickeln vorn Erdenanfang zum Erdenende erschließt sich dem «Seher», wenn er auf dem Astralplan das Urbild des werdenden Menschen erblickt, wie es im ersten Siegel wiedergegeben ist. Der Anfang der Erdenentwicklung steht da in den feurigen Füßen, das Ende in dem feurigen Antlitz und die vollkommene zuletzt zu erringende Kraft des «schöpferischen Wortes» in dem feurigen Schwert, das aus dem Munde kommt. Während diese Entwicklung abläuft, steht des Menschen Werden und seine dabei entfalteten Kräfte nacheinander unter dem Einfluß von Kräften, die sich in den sieben Sternen der Rechten ausdrücken. So stellt jede Linie, jeder Punkt gewissermaßen auf dem Bilde etwas dar, was mit dem umfassenden Entwicklungsgeheimnis des Menschen zusammenhängt.|284|91f}}
== Anmerkungen ==


{{GZ|Das ''erste'' zeigt einen Menschen mit weißen Kleidern angetan, seine Füße wie Metall, wie
<references />
Erzfluß; aus seinem Munde ragt ein feuriges Schwert hervor; seine Rechte ist umgeben von den
Zeichen unseres Planeten: Saturn, Sonne, Mond, Mars, Merkur, Jupiter, Venus. Wer die Apokalypse
des Johannes kennt, wird sich erinnern, daß dort eine ziemlich übereinstimmende
Beschreibung dieses Bildes zu finden ist, denn Johannes war ein Eingeweihter. Dieses Siegel
stellt nämlich, man könnte sagen, die Idee der ganzen Menschheit dar. Wir werden das begreifen,
wenn wir an einige Vorstellungen erinnern, die den Älteren hier schon bekannt sind.
 
Wenn wir in der Menschenentwickelung zurückgehen, gelangen wir in eine Zeit, wo sich
der Mensch noch auf einer sehr unvollkommenen Stufe befand. So zum Beispiel hatte er noch
nicht das, was Sie heute auf Ihren Schultern tragen; den Kopf. Es würde recht grotesk klingen,
wenn man den damaligen Menschen beschreiben würde. Der Kopf hat sich nämlich erst nach
und nach entwickelt und wird sich immer weiter entwickeln. Es gibt heute im Menschen
Organe, die sozusagen an ihrem Abschluß angelangt sind; sie werden später nicht mehr im
Menschenleib sein. Andere gibt es, die werden sich umbilden, so unser Kehlkopf, der eine
gewaltige Zukunft hat, freilich im Zusammenhange mit unserem Herzen. Heute ist der Kehlkopf
des Menschen erst im Beginne seiner Entwickelung, er wird dereinst das in das Geistige
umgewandelte Fortpflanzungsorgan sein. Sie werden eine Vorstellung von diesem Mysterium
bekommen, wenn Sie sich klarmachen, was heute der Mensch mit seinem Kehlkopf bewirkt.
Indem ich hier spreche, hören Sie meine Worte: Dadurch, daß dieser Saal von Luft erfüllt ist
und in dieser Luft gewisse Schwingungen hervorgerufen werden, werden Ihnen meine Worte
zu Ihrem Ohr, zu Ihrer Seele übertragen. Wenn ich ein Wort ausspreche, zum Beispiel «Welt»,
schwingen Wellen der Luft - das sind Verkörperungen meiner Worte. Das, was der Mensch
heute so hervorbringt, nennt man das Hervorbringen im mineralischen Reiche. Die Bewegungen
der Luft sind mineralische Bewegungen; durch den Kehlkopf wirkt der Mensch mineralisch
auf seine Umgebung. Aber der Mensch wird aufsteigen und einst pflanzlich wirken; nicht nur
mineralische, sondern auch pflanzliche Schwingungen wird er alsdann hervorrufen. Er wird
Pflanzen sprechen. Die nächste Stufe wird dann sein, daß er empfindende Wesen spricht; und
auf der höchsten Stufe der Entwickelung wird er durch seinen Kehlkopf seinesgleichen hervorrufen.
Wie er jetzt nur den Inhalt seiner Seele durch das Wort aussprechen kann, wird er dann
sich selbst aussprechen. Und wie der Mensch in der Zukunft Wesen sprechen wird, so waren
die Vorgänger der Menschheit, die Götter, mit einem Organ begabt, mit dem sie alle Dinge
aussprachen, die heute da sind. Sie haben alle Menschen, alle Tiere und alles andere ausgesprochen.
Sie alle sind ausgesprochene Götterworte im wörtlichen Sinne.
 
«Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und ein Gott war das Wort!» Das
ist nicht ein philosophisches Wort im spekulativen Sinne - eine Urtatsache hat Johannes hingestellt,
die ganz wörtlich zu nehmen ist.
 
Und am Ende wird das Wort sein, und die Schöpfung ist eine Verwirklichung des Wortes;
und was der Mensch in der Zukunft hervorbringen wird, wird eine Verwirklichung dessen
sein, was heute Wort ist. Dann aber wird der Mensch nicht mehr solche physische Gestalt
haben wie heute; er wird bis zu jener Gestalt vorgeschritten sein, die auf dem Saturn war, bis
zur Feuermaterie. So verbindet sich die schöpferische Kraft im Anfang der Weltentwickelung
mit unserer eigenen Schöpferkraft am Ende der Weltentwickelung.
 
Diejenige Wesenheit, welche alles hinausgesprochen hat in die Welt, was heute darinnen ist,
sie ist das große Vorbild der Menschen. Sie hat hinausgesprochen in die Welt den Saturn, die
Sonne, den Mond, die Erde - in ihren beiden Hälften Mars-Merkur -, den Jupiter, die Venus.
Das deuten die sieben Sterne an; sie sind ein Zeichen dafür, bis zu welcher Höhe der Mensch
sich entwickeln kann. In der Feuermaterie wird der Planet am Ende wieder sein; und der
Mensch wird in dieser Feuermaterie schöpferisch sprechen können: das ist das feurige Schwert,
das aus seinem Munde ragt. Alles wird feurig sein, daher die Füße von flüssigem Erz.|284|74f}}
 
=== Siegel II ===
[[Datei:Siegel 02 (Tafel VIII) AS.jpg|thumb|Zweites apokalyptisches Siegel]]
 
{{GZ|Das zweite Siegel stellt, mit dem entsprechenden Zubehör,
einen der ersten Entwickelungszustände der Erdenmenschheit
dar. Diese Erdenmenschheit hat in ihren Urzeiten nämlich
noch nicht das entwickelt gehabt, was man Individualseele
nennt. Es war damals noch das vorhanden, was bei den
Tieren noch jetzt sich findet: die Gruppenseele. Wer durch
imaginatives Hellsehen die alten menschlichen Gruppenseelen
auf dem Astralplan verfolgen kann, der findet die vier Arten
derselben, welche in den vier apokalyptischen Tieren des
zweiten Siegels dargestellt werden: den Löwen, den Stier, den
Adler, den Menschen. Damit ist an die Wahrheit dessen gerührt,
was oftmals so trocken allegorisch bei den vier Tieren
«ausgedeutet» wird.|34|597}}


{{GZ|Siegel II stellt einen der ersten Entwicklungszustände der Erdenmenschheit dar, mit allem was dazugehört. Der Erdenmensch hat in ferner Urzeit nämlich noch nicht das gehabt, was man Individualseele nennt. Es war damals bei ihm das vorhanden, was gegenwärtig noch die auf einer früheren Entwicklungsstufe der Menschheit zurückgebliebenen Tiere haben: die Gruppenseele. Wenn durch imaginatives Hellsehen in der Rückschau auf die Vorzeit die menschlichen Gruppenseelen auf dem Astralplan verfolgt werden, so ergibt sich, daß die verschiedenen Formen derselben auf vier Grundtypen zurückgeführt werden können. Und diese sind in den vier apokalyptischen Tieren des zweiten Siegels wiedergegeben: dem Löwen, dem Stier, dem Adler und jener Gestalt, die sich auch als Gruppenseele der individuellen Seele des gegenwärtigen Menschen nähert, und die deshalb auch: der «Mensch» heißt. Damit ist an die Wahrheit dessen gerührt, was oftmals so trocken allegorisch bei den vier Tieren «ausgedeutet» wird.|284|93}}
== Literatur ==
 
#Rudolf Steiner: ''Kosmogonie'', [[GA 94]] (2001), ISBN 3-7274-0940-1 {{Vorträge|094}}
{{GZ|Wenn Sie den heutigen Menschen mit dem Tiere vergleichen, dann stellt sich der Unterschied
#Rudolf Steiner: ''Das Markus-Evangelium'', GA 139 (1985), ISBN 3-7274-1390-5 {{Vorträge|139}}
so dar, daß man sagen muß: der Mensch hat als Einzelner in sich, was das einzelne Tier
#Rudolf Steiner: ''Aus der Akasha-Forschung. Das Fünfte Evangelium'', [[GA 148]] (1992), ISBN 3-7274-1480-4 {{Vorträge|148}}
nicht in sich hat. Der Mensch hat eine Individualseele, das Tier eine Gruppenseele. Der einzelne
Mensch ist für sich eine ganze Tiergattung. Alle Löwen zum Beispiel haben zusammen nur eine
Seele. Diese Gruppen-Iche sind gerade so wie das Menschen-Ich, nur sind sie nicht hinabgestiegen
bis in die physische Welt; sie sind nur in der astralischen Welt zu finden. Hier auf
der Erde sehen Sie physische Menschen, von denen jeder sein Ich trägt. In der astralischen
Welt begegnen Sie in Astralmaterie ebensolchen Wesen, wie Sie selber sind, nur nicht in physischer,
sondern in astralischer Hülle. Sie können mit ihnen reden wie mit Ihresgleichen - das
sind die tierischen Gruppenseelen.
 
Auch der Mensch hatte in früheren Zeiten eine Gruppenseele, nach und nach erst hat er
sich zu seiner heutigen Selbständigkeit entwickelt. Diese Gruppenseelen waren ursprünglich in
der astralischen Welt und sind dann heruntergestiegen, um im Fleische zu wohnen. Wenn man
nun in der astralischen Welt die ursprünglichen Gruppenseelen des Menschen untersucht, so
findet man vier Gattungen, von denen der Mensch ausgegangen ist. Wollte man diese vier
Arten vergleichen mit den Gruppenseelen, die zu den heutigen Tiergattungen gehören, dann
müßte man sagen: eine von diesen vier Arten läßt sich mit dem Löwen vergleichen, eine andere
mit dem Adler, eine dritte mit dem Rinde und die vierte mit dem Menschen der Vorzeit, bevor
sein Ich heruntergestiegen ist. So wird uns in dem zweiten Bilde in den apokalyptischen Tieren,
dem Löwen, dem Adler, der Kuh und dem Menschen, ein früherer Entwickelungszustand der
Menschheit dargestellt. Dann aber gibt es und wird es geben, solange die Erde sein wird, eine
Gruppenseele für die höhere Offenbarung des Menschen, die durch das Lamm dargestellt wird,
durch das mystische Lamm, das Zeichen für den Erlöser. Diese Gruppierung der fünf Gruppenseelen:
die vier des Menschen um die große Gruppenseele, die noch allen Menschen gemeinschaftlich
gehört - das stellt das ''zweite'' Bild dar.|284|75}}
 
{{GZ|Wenn wir
nämlich zurückschauen in die alten Zeiten der Menschheit, so finden
wir überall, daß das gegenwärtige Ich sich herausentwickelt
hat aus solchem Gruppenbewußtsein, Gruppen-Ich, so daß für den
Seher, wenn er zurückschaut, die einzelnen Menschen immer mehr
zusammenströmen in die Gruppenseelen. Nun gibt es hauptsächlich
vier Typen von Gruppenseelen, vier Urbilder von Gruppenseelen.
Wenn man alle verschiedenen Gruppenseelen der verschiedenen
Seelen nimmt, so haben sie eine gewisse Ähnlichkeit, aber
auch Verschiedenheiten. Teilt man sie ein, so erhält man vier Gruppen,
vier Urbilder. Man bekommt sie deutlich zu sehen, wenn man
hellseherisch zurückschaut in jene Zeit, als der Mensch noch nicht
im Fleische war, noch nicht herabgestiegen war auf die Erde. Denn
jetzt müssen wir uns genauer darstellen den Moment, wo der
Mensch herabgestiegen ist ins Fleisch aus den geistigen Regionen.
Wir können diesen Moment nur in großen Symbolen schildern.
 
Einmal gab es eine Zeit, wo unsere Erde eine viel weichere
Materie hatte als heute, wo noch nicht Fels und Stein so verfestigt
waren wie heute, wo die Pflanzenformen noch anders aussahen, wo
das Ganze wie ein Urmeer in Wasserhöhlen eingebettet war, wo
Luft und Wasser nicht geschieden waren, wo von all den Wesen,
die heute auf der Erde wohnen, Tiere und Pflanzen im Wasser ausgebildet
waren. Als die mineralischen Wesen anfingen ihre heutige
Form zu bekommen, da konnte man sagen: Der Mensch trat aus
der Unsichtbarkeit hervor. So stellte er sich dem Einzuweihenden
dar. Außen mit einer Art von Schale umgeben, stieg er aus den
Regionen herunter, die heute die Luftregionen sind. Der Mensch
war noch nicht dicht physisch da, als das Tier schon im Fleisch
vorhanden war. Er war eine feine Luftwesenheit, selbst in den
lemurischen Zeiten noch. Und er hat sich so herausgegliedert, daß
sich das hellseherische Bild darstellt mit den vier Gruppenseelen:
auf der einen Seite wie ein Löwenbild, auf der anderen wie das
Bild eines Stieres, oben wie das eines Adlers, und in der Mitte
unten etwas, was schon menschenähnlich ist. So zeigt sich das hellseherische
Bild. So kommt aus dem Dunkel des Geisterlandes heraus
der Mensch. Und das, was ihn an Kraft ausgebildet hat, das
erscheint in einer Art Regenbogenbildung. Die mehr physischen
Kräfte umgeben die ganze Bildung dieses Menschen wie ein Regenbogen.
— Man muß auf den verschiedensten Gebieten und in der
verschiedensten Weise dieses Menschwerden schildern. Jetzt wird
es geschildert, wie es dem Forscher im Rückblick erscheint: wie
diese vier Gruppenseelen sich herausgestaltet haben aus dem
gemeinsamen Göttlich-Menschlichen, das heruntersteigt. Man hat
von jeher diesen Moment symbolisch in die Form gebracht, die Sie
auf dem zweiten der sogenannten sieben okkulten Siegel dargestellt
finden. Das ist die symbolische Darstellung, sie ist aber mehr als
ein bloßes Symbolum. Da haben Sie herauskommend aus dem
unbestimmten Geistigen diese vier Gruppenseelen, den Regenbogen
ringsherum und eine Zwölfzahl. Wir müssen auch verstehen,
was diese Zwölfzahl bedeutet.
 
Wenn Sie das herauskommen sehen, was eben geschildert worden
ist, so haben Sie hellseherisch das Gefühl: Das ist von etwas
umgeben, was ganz anderer Wesenheit und Art ist als das, was da
heraustritt aus dem unbestimmten Geistigen. Und das, wovon es
umgeben ist, das symbolisierte man in alten Zeiten in dem Tierkreis,
in den zwölf Zeichen des Tierkreises. — Der Moment des Eintretens
in das Hellsehen ist noch mit mancherlei anderen Erlebnissen
verknüpft. Das erste, was der, dessen Ätherleib heraustritt,
wahrnimmt, ist: er kommt sich vor, wie wenn er größer und größer
würde und sich ausdehnte über das, was er da wahrnimmt. Es
kommt der Moment, wo der Eingeweihte sich sagt: Ich sehe nicht
bloß diese vier Gestalten, sondern ich bin da drinnen, ich habe
mein Wesen darüber ausgedehnt. — Er identifiziert sich damit. Er
nimmt das wahr, was durch die zwölf Sternbilder, durch die Zwölfzahl
symbolisiert wird.|104|58ff}}
 
=== Siegel III ===
[[Datei:Siegel 03 (Tafel IX) AS.jpg|thumb|Drittes apokalyptisches Siegel]]
 
{{GZ|Das dritte Siegel stellt die Geheimnisse der sogenannten
Sphärenharmonie dar. Der Mensch erlebt diese Geheimnisse
in der Zwischenzeit zwischen dem Tode und einer neuen Geburt
(im «Geisterlande» oder dem, was in der gebräuchlichen
theosophischen Literatur «Devachan» genannt wird). Doch
ist die Darstellung nicht so gegeben, wie sie im «Geisterlande
» selbst erlebt wird, sondern so, wie die Vorgänge dieses
Gebietes sich in die astrale Welt gleichsam hereinspiegeln. Es
muß überhaupt festgehalten werden, daß die sämtlichen sieben
Siegel Erfahrungen der astralischen Welt sind; doch können
ja die anderen Welten in ihren Spiegelungen im Astralen
geschaut werden. Die posaunenblasenden Engel des Bildes
stellen die geistigen Urwesen der Welterscheinungen dar; das
Buch mit den sieben Siegeln deutet daraufhin, daß sich in den
Erlebnissen, die in diesem Bilde veranschaulicht sind, die
Rätsel des Daseins «entsiegeln». Die «vier apokalyptischen
Reiter» stellen die menschlichen Entwickelungsstufen durch
lange Erdenzyklen hindurch dar.|34|598}}
 
{{GZ|Siegel III stellt die Geheimnisse der sogen. Sphärenharmonie dar. Der Mensch erlebt diese Geheimnisse in der Zwischenzeit zwischen dem Tode und einer neuen Geburt (im «Geisterlande» oder dem, was in der gebräuchlichen theosophischen Literatur «Devachan» genannt wird). Es ist aber bei allen diesen Siegeln festzuhalten, daß sie nur die Erfahrungen der astralischen Welt darstellen. Doch können auch andere Welten als diese astralische selbst, in dieser beobachtet werden. Unsere physische Welt kann man nach ihren Urbildern auf dem Astralplan beobachten. Und die geistige Welt ist in ihren Nachbildern auf diesem Plan zu schauen. So stellt das dritte Siegel die astralischen Nachbilder des «Geisterlandes» dar. Die posaunenblasenden Engel stellen die geistigen Urwesen der Welterscheinungen dar; die Posaunentöne selbst die Kräfte, die von diesen Urwesen aus in die Welt strömen und durch welche die Wesen und Dinge aufgebaut und in ihrem Werden und Wirken erhalten werden. Die «apokalyptischen Reiter» stellen die Hauptentwicklungspunkte dar, durch welche eine Menschenindividualität im Laufe vieler Verkörperungen durchgeht und die sich auf dem Astralplan in den Reitern auf den Pferden darstellen: ein weißglänzendes Pferd, eine sehr frühe Stufe der Seelenentwicklung ausdrückend; ein feuerfarbenes Pferd, auf die kriegerische Entwicklungsstufe der Seele deutend; ein schwarzes Pferd, entsprechend jener Seelenstufe, wo nur das äußere physische Wahrnehmen der Seele entwickelt ist; und ein grünschimmerndes Pferd, das Bild der reifen Seele, welche die Herrschaft über den Leib hat (daher die grüne Farbe, welche sich als Ausdruck der von innen nach außen wirkenden Lebenskraft ergibt).|284|93}}
 
{{GZ|Wenn wir die Menschenentwickelung weit, weit zurückverfolgen, so daß wir viele Millionen
von Jahren zu Hilfe rufen müssen, dann tritt uns noch ein anderes entgegen. Jetzt ist der
Mensch physisch auf der Erde; aber es gab eine Zeit, wo das, was hier auf Erden umherwandelte,
noch nicht eine menschliche Seele hätte aufnehmen können. Da war diese Seele auf dem
astralischen Plan. Und weiter zurück kommen wir zu einer Zeit, wo sie auf dem geistigen
Plane, im Devachan war. Sie wird in der Zukunft wieder hinaufsteigen auf diese hohe Stufe,
wenn sie sich auf der Erde gereinigt haben wird. Vom Geiste durch das Astralische, das Physische
und wieder hinauf zum Geiste: das ist eine lange Entwickelung des Menschen. Und doch
erscheint sie wie eine kurze Frist, wenn wir sie vergleichen mit der Entwickelungszeit, die der
Mensch auf dem Saturn und den anderen Planeten durchgemacht hat. Da ging der Mensch
nicht nur durch physische Verwandlungen hindurch, sondern durch geistige, astralische und
physische. Und will man diese verfolgen, dann muß man bis in die geistigen Welten hinaufgehen.
Dort vernimmt man die Sphärenmusik, Töne, die in dieser geistigen Welt durch den
Raum fluten. Und wenn der Mensch sich wieder hineinleben wird in diese geistige Welt, dann
wird ihm diese Sphärenharmonie entgegenklingen. Man nennt sie im Okkulten die Posaunentöne
der Engel. Daher auf dem ''dritten'' Bilde die Posaunen. Aus der geistigen Welt kommen die
Offenbarungen, die sich ihm aber erst enthüllen, wenn der Mensch immer weiter vorschreitet.
Dann wird ihm geoffenbart werden jenes Buch mit den sieben Siegeln. Diese Siegel sind gerade
das, was wir hier betrachten; diese werden sich enträtseln. Daher das Buch in der Mitte und
unten vier Phasen der Menschheit; denn die vier Pferde sind nichts anderes, als Entwickelungsstadien
der Menschheit durch die Zeiten hindurch.|284|75f}}
 
=== Siegel IV ===
[[Datei:Siegel 04 (Tafel X) AS.jpg|thumb|Viertes apokalyptisches Siegel]]
 
{{GZ|Das vierte Siegel stellt unter anderem zwei Säulen dar, deren
eine aus dem Meer, die andere aus dem Erdreich aufragt. In
diesen Säulen ist das Geheimnis angedeutet von der Rolle,
welche das rote (sauerstoffreiche) Blut und das blaurote (kohlenstofFreiche)
Blut in der menschlichen Entwickelung spielt,
und wie dieses Blut entsprechend der menschlichen Entwickelung
von fernen Urzeiten bis in ferne Zukunftzeiten sich
wandelt. Die Buchstaben auf diesen Säulen deuten in einer
nur den Eingeweihten bekannten Art auf dieses Entwickelungsgeheimnis.
(Alle in öffentlichen Schriften, oder auch in
gewissen Gesellschaften gegebene Deutungen der beiden
Buchstaben bleiben doch nur bei einer oberflächlichen exoterischen
Auslegung.) Das Buch in der Wolke deutet auf einen
Zukunftszustand des Menschen, in dem all sein Wissen verinnerlicht
sein wird. In der «Offenbarung St. Johannis» findet
man darüber die bedeutungsvollen Worte: «Und ich nahm
ein Büchlein von der Hand des Engels, und verschlang's ...»
Die Sonne auf dem Bilde deutet auf einen kosmischen Vorgang,
der sich zugleich mit der gekennzeichneten Zukunftsstufe
der Menschheit abspielen wird; die Erde wird in ein
ganz anderes Verhältnis zur Sonne treten, als das gegenwärtige
im Kosmos ist. Und es ist auf dem Bilde alles so dargestellt,
daß alle Anordnungen der Teile, alle Einzelheiten usw.
genau bestimmten wirklichen Vorgängen entsprechen.|34|598f}}
 
{{GZ|Siegel IV stellt unter anderem zwei Säulen dar, deren eine aus dem Meer, die andere aus dem Erdreich aufragt. In diesen Säulen ist das Geheimnis angedeutet von der Rolle, welche das rote (sauerstoffreiche) Blut und das blaurote (kohlensäurereiche) Blut in der menschlichen Entwicklung spielen. Das menschliche «Ich» macht im Erdenkreislauf seine Entwicklung dadurch durch, daß es sein Leben physisch zum Ausdruck bringt in der Wechselwirkung zwischen rotem Blut, ohne das es kein Leben, und dem blauen Blut, ohne das es keine Erkenntnis gäbe. Blaues Blut ist der physische Ausdruck der Erkenntnis gebenden Kräfte, die aber für sich allein in ihrer menschlichen Form mit dem Tode zusammenhängen, und rotes Blut ist der Ausdruck des Lebens, das aber in der menschlichen Form keine Erkenntnis für sich allein geben könnte. Beide in ihrem Zusammenwirken stellen dar den Baum der Erkenntnis und den Baum des Lebens, oder auch die beiden Säulen, auf denen sich das Leben und die Erkenntnis des Ich fortentwickeln bis zu jenem Vollkommenheitgrade, wo der Mensch Eins werden wird mit den universalen Erdenkräften. Dieser letztere Zustand der Zukunft kommt auf dem Siegel durch den Oberleib zur Anschauung, der aus Wolken besteht, und durch das Gesicht, das sich die geistigen Kräfte der Sonne angeeignet hat. Das «Wissen» wird dann der Mensch nicht mehr von außen in sich aufnehmen, sondern in sich «verschlungen» haben, was in dem Buche in der Mitte des Siegels angedeutet ist. Erst durch solches «Verschlingen» auf höherer Daseinsstufe öffnen sich die sieben Siegel des Buches, wie sie auch auf Siegel III angedeutet sind. In der «Offenbarung St. Johannis» findet man darüber die bedeutungsvollen Worte: «Und ich nahm das Büchlein aus des Engels Hand und verzehrte es.....»|284|93f}}
 
{{GZ|Aber es gibt noch eine höhere Entwickelung. Der Mensch stammt aus noch höheren Welten,
und er wird zu diesen höheren Welten wieder hinaufsteigen. Und seine Gestalt, wie sie der
Mensch heute hat, wird in die Welt dann verschwunden sein. Was heute draußen in der Welt
ist - die einzelnen Buchstaben, aus denen der Mensch zusammengesetzt ist -, das alles wird er
dann wiederaufgenommen haben: seine Gestalt wird sich identifiziert haben mit der Weltengestalt.
In einer gewissen trivialen Darstellung der Theosophie lehrt man und redet davon, daß
man den Gott in sich selbst suchen solle. Aber wer den Gott finden will, muß ihn in den
Werken suchen, die ausgebreitet sind im Weltall. Nichts in der Welt ist bloß Materie - das ist
nur scheinbar -, in Wirklichkeit ist alle Materie der Ausdruck von Geistigkeit, eine Kundschaft
von der Wirksamkeit Gottes. Und der Mensch wird sein Wesen gleichsam ausdehnen im
Laufe kommender Zeiten; mehr und mehr wird er sich identifizieren mit der Welt, so daß
man ihn darstellen kann, indem man statt der Menschengestalt die Gestalt des Kosmos setzt.
Das sehen Sie auf dem ''vierten'' Siegel mit dem Felsen, dem Meer und den Säulen. Das was heute
als Wolken die Welt durchzieht, wird seine Materie dazu hergeben, um den Leib des Menschen
zu gestalten. Die Kräfte, die heute bei den Geistern der Sonne sind, werden in der Zukunft
dem Menschen dasjenige liefern, was in einer unendlich viel höheren Art seine geistigen Kräfte
ausbilden wird. Diese Sonnenkraft ist es, zu welcher der Mensch hinstrebt. Im Gegensatz zu
der Pflanze, die ihren Kopf, die Wurzel, zum Mittelpunkt der Erde hinsenkt, wendet er seinen
Kopf der Sonne zu; und er wird ihn vereinigen mit der Sonne und höhere Kräfte empfangen.
Das haben Sie dargestellt in dem Sonnengesicht, das auf dem Wolkenleibe, auf dem Felsen, den
Säulen ruht. Selbstschöpferisch wird dann der Mensch geworden sein; und als das Symbol der
vollkommenen Schöpfung umgibt den Menschen der farbige Regenbogen. Auch in der Apokalypse
des Johannes können Sie ein ähnliches Siegel finden. In der Mitte der Wolken befindet
sich ein Buch. Die Apokalypse sagt, daß der Eingeweihte dies Buch verschlingen muß. Damit
ist auf die Zeit hingewiesen, wo der Mensch nicht nur äußerlich die Weisheit empfängt, sondern
wo er sich mit ihr wie heute mit der Nahrung durchdringen wird, wo er selbst eine Verkörperung
der Weisheit sein wird.|284|76}}
 
{{GZ|Dasjenige aber, was in unserer Zeit stark lebt, erscheint vor
dem hellseherischen Auge des Apokalyptikers als jene Figur, die
sich aus Wolken herausbildet, sonnenähnliches Gesicht hat, in
einen Regenbogen übergeht, und feurige Füße hat, von denen der
eine auf dem Meer, der andere auf der Erde steht {{Bibel|Off|10|1-2|LUT}}. Man möchte sagen, das ist in der Tat die bedeutsamste Erscheinung,
die sich die gegenwärtige Menschenseele vor Augen stellen
soll. Denn in dem, was oben wolkengeborenes Antlitz ist, liegen
die Gedanken, die dem Geisterlande angehören; in dem, was Regenbogen
ist, liegt die Gefühlswelt der Menschenseele, die der
Seelenwelt angehört; in den feurigen Füßen, die aus der Kraft der
meerüberdeckten Erde heraus ihre Kraft erhielten, liegt das, was
im Leibe des Menschen enthalten ist, der mit der physischen Welt
zusammengehört.
 
Wir werden da, ich möchte sagen, auf das eigentliche Kulturgeheimnis
der Gegenwart hingewiesen, das sich ja zunächst so
äußert, daß die Menschen nicht gleich dreigespalten erscheinen,
sondern so erscheinen - was ja in unserer jetzigen Zeit nun mit
Händen zu greifen ist -, daß wir Wolkenmenschen haben, die nur
denken können, während verkümmert sind die beiden anderen
Teile: Regenbogen und Feuerfüße, daß wir Regenbogenmenschen
haben, bei denen vorzugsweise das Gefühl ausgebildet ist, die
auch zum Beispiel die Anthroposophie nur mit dem Gefühl erfassen
können, nicht mit dem Verstande. Aber sie sind nicht nur in
der anthroposophischen Gesellschaft, sondern auch draußen in
der Welt vorhanden. Diese Menschen können die Welt nur mit
dem Gefühl erfassen; bei ihnen ist verkümmert Denken und Wille,
aber das Gefühl ist besonders ausgebildet. Dann gibt es heute
Menschen, die eigentlich so handeln, wie wenn sie bloß den Willen
hypertrophiert ausgebildet hätten. Verkümmert ist ihr Denken
und Gefühl: Stiermäßig handelnde Menschen, nur den unmittelbar
äußeren Impulsen hingegeben - die feuerfüßigen Menschen.|346|202f}}
 
=== Siegel V ===
[[Datei:Siegel 05 (Tafel XI) AS.jpg|thumb|Fünftes apokalyptisches Siegel]]
 
{{GZ|Das fünfte Siegel stellt die weitere Entwickelung des Menschen
in der Zukunft dar in einem Kosmos, in dem die eben
angedeuteten Verhältnisse eingetreten sein werden. Der Zukunftsmensch,
der selbst ein anderes Verhältnis zur Sonne
haben wird, als es das gegenwärtige ist, wird dargestellt
durch das «Weib, das die Sonne gebiert»; und die Macht,
die er dann haben wird über gewisse Kräfte der Welt, die
heute sich in seiner niederen Natur äußern, wird durch das
Stehen des «Sonnenweibes» auf dem Tier mit den sieben
Köpfen und zehn Hörnern dargestellt. Das Weib hat den
Mond unter den Füßen: das deutet auf ein späteres kosmisches
Verhältnis von Sonne, Erde und Mond hin.|34|599}}
 
{{GZ|Siegel V stellt dar eine höhere Entwicklungsstufe des Menschen, wie sie eintreten wird, wenn die Erde sich wieder mit der Sonne vereinigt haben und der Mensch nicht mehr bloß mit den Erdenkräften, sondern mit den Sonnenkräften arbeiten wird. Das «Weib, das die Sonne gebiert» bezieht sich auf diesen Zukunftsmenschen. Gewisse Kräfte niederer Natur, welche im Menschen leben und ihn an der vollen Entfaltung seiner höheren Geistigkeit hindern, wird er dann aus sich herausgesetzt haben. Diese Kräfte stellen sich im Siegel einerseits dar in dem Tiere mit den «sieben Köpfen und zehn Hörnern», anderseits in dem Monde zu Füßen des Sonnenmenschen. Der Mond ist für die Geisteswissenschaft der Mittelpunkt gewisser niederer Kräfte, welche heute noch in der menschlichen Wesenheit wirken, und die der Mensch der Zukunft «unter sich» zwingen wird.|284|94}}
 
{{GZ|Dann rückt die Zeit heran, wo große Veränderungen im Kosmos vor sich gehen. Wenn der
Mensch die Sonnenkraft wird herangezogen haben, dann beginnt jenes Entwickelungsstadium,
wo die Sonne mit der Erde wieder vereinigt sein wird. Der Mensch wird ein Sonnenwesen sein.
Der Mensch wird durch die Kraft der Sonne eine Sonne gebären. Daher [auf dem ''fünften'' Siegel]
das Weib, das die Sonne gebiert. Dann wird die Menschheit moralisch, ethisch so weit sein, daß
alle verderblichen Mächte, die in der niederen Menschennatur ruhen, überwunden sind. Das ist
dargestellt durch das Tier mit den sieben Köpfen und den zehn Hörnern. Zu den Füßen des
Sonnenweibes ist der Mond, der alle diejenigen schlechten Substanzen enthält, die die Erde
nicht brauchen konnte und die sie nicht hinausgestoßen hatte. Alles, was heute noch der Mond
an magischen Kräften auf die Erde ausübt, wird dann überwunden sein. Wenn der Mensch mit
der Sonne vereint ist, hat er den Mond überwunden.|284|76}}
 
=== Siegel VI ===
[[Datei:Siegel 06 (Tafel XII) AS.jpg|thumb|Sechstes apokalyptisches Siegel]]
 
{{GZ|Das sechste Siegel stellt den weiterentwickelten Menschen
mit noch größerer Macht über niedere Kräfte des Weltalls dar.
Wie das Bild dies ausdrückt, klingt an die christliche Esoterik
an: Michael hält den Drachen gefesselt.|34|599}}
 
{{GZ|Siegel VI stellt den gereinigten, nicht nur vergeistigten, sondern in der Geistigkeit stark gewordenen Menschen dar, welcher die niederen Kräfte nicht nur überwunden, sondern sie so umgewandelt hat, daß sie als verbesserte zu seinen Diensten stehen. Das gezähmte «Tier» drückt dieses aus. In der «Offenbarung St. Johannis» ist darüber zu lesen: «Und ich schaute, wie dem Himmel ein Engel entstieg, der den Schlüssel des Abgrunds hielt und eine große Kette in der Hand hatte. Und er brachte den Drachen, die Schlange der Vorzeit, in seine Gewalt, welche der Teufel und Satan ist, und er band ihn auf tausend Jahre.»|284|94}}
 
{{GZ|Dann [in dem ''sechsten'' Siegel] wird uns noch dargestellt, wie der also bis zur hohen Vergeistigung
hinaufgestiegene Mensch der Gestalt des Michael gleich ist; wie er das, was böse
ist auf der Welt, in dem Symbolum des Drachen gefesselt hält.|284|76}}
 
=== Siegel VII ===
[[Datei:Siegel 07 (Tafel XIII) AS.jpg|thumb|Siebentes apokalyptisches Siegel]]
 
{{GZ|Endlich das siebente Siegel ist das von dem «Mysterium des
Gral», wie es in der im vierzehnten Jahrhundert beginnenden
esoterischen Strömung heimisch war. Es findet sich auf dem
Bilde ein Würfel, die Raumeswelt darstellend, daraus von
allen Seiten des Würfels entspringend die Weltenschlange, insofern
sie die im niederen sich auslebenden höheren Kräfte
darstellt; aus dem Munde der Schlange die Weltenlinie (als
Spirale), das Sinnbild der gereinigten und geläuterten Weltenkräfte;
und daraus entspringend, der «heilige Gral», dem
die «Taube» gegenübersteht: dies alles hinweisend - und
zwar ganz sachgemäß - auf das Geheimnis der Weltzeugung,
von der die irdische ein niederer Abglanz ist. Die tiefsten
Mysterien liegen in den Linien und Figuren usw. dieses
Siegels.|34|599}}
 
{{GZ|Siegel VII ist Wiedergabe des «Mysteriums vom heiligen Gral». Es ist dasjenige astralische Erlebnis, welches den universellen Sinn der Menschheitsentwicklung wiedergibt. Der Würfel stellt die «Raumeswelt» dar, die noch von keinem physischen Wesen und keinem physischen Ereignis durchsetzt ist. Für die Geisteswissenschaft ist nämlich der Raum nicht bloß die «Leere», sondern er ist der Träger, der auf noch unsichtbare Art die Samen alles Physischen in sich birgt. Aus ihm heraus schlägt sich gleichsam die ganze physische Welt nieder, wie sich ein Salz niederschlägt aus der noch ganz durchsichtigen Lösung. Und was – in bezug auf den Menschen – sich aus der Raumeswelt herausbildet, das macht die Entwicklung vom Niedern zum Höhern durch. Es wachsen heraus aus den «drei Raumesdimensionen», welche im Würfel ausgedrückt sind, zuerst die niedrigeren Menschenkräfte, veranschaulicht durch die beiden Schlangen, die aus sich wieder die geläuterte höhere geistige Natur gebären, was in den Weltenspiralen sich darstellt. Durch das Aufwärtswachsen dieser höheren Kräfte kann der Mensch Empfänger werden (Kelch) für die Aufnahme der rein geistigen Weltwesenheit, ausgedrückt durch die Taube. Dadurch wird der Mensch Beherrscher der geistigen Weltmächte, deren Abbild der Regenbogen ist. Das ist eine ganz skizzenhafte Beschreibung dieses Siegels, das unermeßliche Tiefen in sich birgt, die sich demjenigen offenbaren können, der es in der hingebungsvollen Meditation auf sich wirken läßt. Umschrieben ist dieses Siegel mit dem Wahrheitsspruch der modernen Geisteswissenschaft: «Ex deo nascimur, in Christo morimur, per spiritum sanctum reviviscimus», «Aus Gott bin ich geboren; in Christo sterbe ich; durch den Heiligen Geist werde ich wiedergeboren». In diesem Spruch ist ja der Sinn der menschlichen Entwicklung voll angedeutet.|284|94f}}
 
{{GZ|Wir haben in einer gewissen Weise gesehen, daß im Anfange der Menschheitsentwickelung
und am Ende derselben gleiche Zustände der Verwandlung sind. Dargestellt sahen wir diese
Zustände in dem Mann mit den feuerflüssigen Füßen und dem Schwert aus dem Munde ragend.
In einer tiefsinnigen Symbolik wird uns nun das ganze Sein der Welt enthüllt in dem Symbol
des Heiligen Gral. Mit einigen skizzenhaften Worten möchte ich Ihnen dieses siebente Siegel
vor die Seele hinstellen.
 
Derjenige, der als Okkultist unsere Welt kennenlernt, weiß, daß der Raum noch etwas ganz
anderes ist für die physische Welt als eine bloße Leerheit. Der Raum ist die Quelle, aus der
sich alle Wesen gleichsam physisch herauskristallisiert haben. Denken Sie sich ein gläsernes
Gefäß von Würfelform, durch das Sie ganz hindurchsehen können, mit Wasser gefüllt. Und
nun stellen Sie sich vor, daß gewisse abkühlende Strömungen durch dies Wasser hindurchgeleitet
werden, so daß sich in mannigfaltigster Weise Eis bildet. So können Sie eine Vorstellung
der Weltschöpfung erhalten: den «Raum»; hineingesprochen in den Raum das göttliche
Schöpfungswort; herauskristallisiert alle Dinge und Wesen.
 
Diesen Raum, in den das göttliche Schöpfungswort hineingesprochen wird, stellt der Okkultist
dar durch den wasserhellen Würfel. Es entwickeln sich innerhalb dieses Raumes verschiedene
Wesenheiten. Diejenigen, die uns am nächsten stehen, kann man am besten so charakterisieren:
der Würfel hat drei senkrecht aufeinanderstellende Richtungen, drei Achsen, Länge,
Höhe, Breite - die drei Dimensionen des Raumes stellt der Würfel dar. Und nun denken Sie sich
zu diesen drei Dimensionen, wie sie draußen in der physischen Welt sind, die Gegendimensionen
hinzu. Sie können sich das etwa so vorstellen, daß ein Mensch in einer Richtung geht
und ein anderer ihm entgegenkommt und beide zusammenstoßen. In ähnlicher Weise gibt es zu
jeder Raumdimension eine Gegendimension, so daß wir im ganzen sechs Strahlen haben. Diese
Gegenstrahlen stellen zugleich die Urkeime der höchsten Glieder der menschlichen Wesenheit
dar. Der physische Leib, aus dem Raum herauskristallisiert, ist das Niedrigste. Das Geistige, das
Höchste, ist das Gegenteil; es wird dargestellt durch die Gegendimensionen. Hier formen sich
in der Entwickelung zunächst diese Gegendimensionen zu einer Wesenheit, die man am besten
darstellen kann, indem man sie zusammenfließen läßt zu der Welt der Leidenschaften, Begierden,
Instinkte. Das ist sie zunächst. Dann später wird sie etwas anderes. Immer mehr und mehr
läutert sie sich - wir haben gesehen, bis zu welcher Höhe -, aber ausgegangen ist sie von den
niederen Trieben, die symbolisiert sind durch die Schlange. Dieser Vorgang ist symbolisiert
durch das Zusammenlaufen der Gegendimensionen in zwei Schlangen, die einander gegenüberstehen.
 
Indem sich die Menschheit reinigt, steigt sie auf zu dem, was man die «Weltenspirale» nennt.
Der gereinigte Leib der Schlange, diese Weltenspirale, hat eine tiefe Bedeutung. Sie können
durch folgendes Beispiel einen Begriff davon bekommen: Die moderne Astronomie stützt sich
auf zwei Sätze von ''[[Kopernikus]]''; einen dritten hat sie unberücksichtigt gelassen. Er hat gesagt,
daß die Sonne sich auch bewegt. Die Sonne rückt vor, und zwar in einer Schraubenlinie, so
daß die Erde sich mit der Sonne in einer komplizierten Kurve bewegt. Dasselbe trifft auf den
Mond zu, der sich um die Erde bewegt. Diese Bewegungen sind weit komplizierter, als man
in der elementaren Astronomie annimmt. Sie sehen hier, wie die Spirale ihre Bedeutung hat in
den Weltkörpern; und diese Weltkörper stellen eine Gestalt dar, mit der sich der Mensch einst
identifizieren wird. In jener Zeit wird des Menschen Hervorbringungskraft gereinigt, geläutert
sein; der Kehlkopf wird alsdann das Fortpflanzungsorgan sein. Das, was der Mensch als geläuterten
Schlangenleib entwickelt haben wird, wird dann nicht mehr von unten herauf, sondern
von oben herab wirken. Der umgewandelte Kehlkopf in uns wird zu dem Kelche werden, den
man den [[Heiliger Gral|Heiligen Gral]] nennt. Und ebenso wie das eine wird auch das andere geläutert sein,
das sich mit diesem hervorbringenden Organ verbindet: es wird eine Essenz der Weltenkraft,
der großen Weltenessenz sein. Und diesen Weltengeist in seiner Essenz stellt man dar mit dem
Bilde der Taube, die dem Heiligen Gral gegenübersteht. Hier ist sie das Symbolum der vergeistigten
Befruchtung, die aus dem Kosmos heraus wirken wird, wenn der Mensch sich mit
dem Kosmos dereinst identifiziert hat. Das ganze Schöpferische dieses Vorganges wird dargestellt
durch den Regenbogen: das ist das allumfassende Siegel vom Heiligen Gral.
 
Das Ganze gibt den Sinn von dem Zusammenhange zwischen Welt und Mensch in einer
wunderbaren Weise wie eine Zusammenfassung des Sinnes der anderen Siegel. Daher steht
auch hier das Weltengeheimnis als Umschrift auf dem Außenrand des Siegels. Dieses Weltengeheimnis
stellt dar, wie der Mensch im Anfange aus den Urkräften der Welt herausgeboren
ist. Jeder Mensch, wenn er zurückblickt, hat im Anfange der Zeit jenen Prozeß durchgemacht,
den er heute geistig durchmacht, wenn er aus den Bewußtseinskräften heraus neu geboren wird.
Das drückt das Rosenkreuzertum aus [mit den Buchstaben] E. D. N. : Aus Gott bin ich geboren.
 
Wir haben gesehen, daß innerhalb der Offenbarung ein Zweites hinzutritt: zum Leben der
Tod. Aber der Mensch muß, damit er in diesem Tode das Leben wiederfindet, in dem Urquell
alles Lebendigen diesen Sinnestod überwinden. Und dieser Urquell ist der Mittelpunkt aller
kosmischen Entwickelung; denn wir mußten den Tod finden, um unser Bewußtsein zu erringen.
Aber wir werden ihn überwinden dann, wenn wir den Sinn dieses Todes im Erlöser-Geheimnis
finden. Ebenso wie wir aus Gott geboren sind, sterben wir im Sinne der esoterischen Weisheit
in Christo: I. C. M.
 
Und weil überall da, wo sich etwas offenbart, sich eine Zweiheit zeigt, der sich das Dritte
vereinigen muß, wird der Mensch, wenn er den Tod überwunden hat, sich selbst identifizieren
mit dem die Welt durchdringenden Geiste (die Taube). Er wird auferstehen und wieder leben
im Geiste: P. S. S. R.
 
Das ist das theosophische Rosenkreuz. Es leuchtet hinein in jene Zeiten, wo Religion und
Wissenschaft sich versöhnen werden.|284|77f}}
 
=== Über die Wirkung der Siegelbilder ===
 
{{GZ|So sehen Sie, wie in solchen Siegeln sich die ganze Welt darstellt, und weil die Welt in sie
hineingelegt ist von den Magiern und Eingeweihten, deshalb wohnt ihnen eine gewaltige Kraft
inne. Sie können immer aufs neue zu diesen Siegeln zurückkehren; Sie werden immer wieder
finden, daß sie unendliche Weisheit durch Meditation erschließen können. Sie haben einen
gewaltigen Einfluß auf die Seele des Menschen, weil sie aus den Weltengeheimnissen heraus
geschöpft sind. Hängen Sie sie in einem Zimmer auf, wo solche Dinge besprochen werden, wie
wir heute hier sprechen, in denen man sich zu den heiligen Mysterien der Welt erhebt, da wirken
sie in höchstem Grade belebend, erleuchtend, ohne daß es die Menschen manchmal wissen.
Aber sie sind eben, weil sie diese Bedeutung haben, nicht gleichzeitig dazu angetan, profaniert
zu werden. Und so sonderbar es erscheinen mag: wenn sie in einem Zimmer rundherum hängen,
wo nichts Geistiges geredet wird, wo triviale Worte gesprochen werden, da wirken sie
auch, aber so, daß sie den physischen Organismus krank machen. So trivial es klingen mag:
sie zerstören die [[Verdauung]]. Was aus dem Geistigen geboren ist, gehört dem Geistigen an und
darf nicht profaniert werden; das zeigt es selbst an durch seine Wirkung. Zeichen von geistigen
Dingen gehören dahin, wo geistige Dinge sich abspielen und zur Wirkung gelangen.|284|77f}}
 
=== Entwürfe Rudolf Steiners ===
<center><gallery perrow="5" widths="150" heights="150">
Datei:GA284 Siegel 02a Entwurf.jpg|2. Siegel
Datei:GA284 Siegel 02 Entwurf.jpg|2. Siegel (weiterer Entwurf)
Datei:GA284 Siegel 03 Entwurf.jpg|3. Siegel
GA284 Siegel 04 Entwurf.jpg|4. Siegel
Datei:GA284 Siegel 07 Entwurf.jpg|7. Siegel
</gallery></center>
 
=== Sieben Säulen ===
[[Bild:Saeulen.jpg|thumb|450px|Sieben Säulen]]
{{GZ|Zwischen je zwei dieser Siegel befand sich im Kongreßraume eine der sieben Säulen, welche in der zweiten Serie der Bilder wiedergegeben sind. In den Kapitälen dieser Säulen sind, wie oben bereits angedeutet, Erfahrungen des «Sehers» (was auf diesem Gebiete eigentlich nicht mehr ein passender Name ist) in der «geistigen Welt» dargestellt. Es handelt sich um die Wahrnehmung der Urkräfte, welche in geistigen Tönen bestehen. Die plastischen Formen der Kapitäle sind Übersetzungen dessen, was der «Seher» hört. Doch sind diese Formen keineswegs willkürlich, sondern so, wie sie sich auf ganz natürliche Art ergeben, wenn der «sehende Mensch» die «geistige Musik» (Sphärenharmonie), die sein ganzes Wesen durchströmt, auf die formende Hand wirken läßt. Die plastischen Formen sind hier wirklich eine Art «gefrorener Musik», welche die Weltgeheimnisse zum Ausdruck bringt. Daß diese Formen als Säulenkapitäle auftreten, erscheint für den, welcher die Sachlage durchschaut, wie selbstverständlich. Die Grundlage der physischen Entwicklung der Erdenwesen liegt in der geistigen Welt. Von dort aus wird sie «gestützt». Nun beruht alle Entwicklung auf einem Fortschreiten in sieben Stufen. (Die Zahl sieben soll dabei nicht als Ergebnis eines «Aberglaubens» aufgefaßt werden, sondern als der Ausdruck einer geistigen Gesetzmäßigkeit, wie die sieben Regenbogenfarben der Ausdruck einer physischen Gesetzmäßigkeit sind). Die Erde selbst schreitet in ihrer Entwicklung durch sieben Zustände, die mit den sieben Planetennamen bezeichnet werden: Saturn-, Sonne-, Mond-, Mars-, Merkur-, Jupiter- und Venuszustand. (Über den Sinn dieser Sache vergleiche man meine «Geheimwissenschaft» oder die Aufsätze Zur Akasha-Chronik. Doch nicht allein ein Himmelskörper schreitet in seiner Entwicklung so vorwärts, sondern jede Entwicklung durchläuft sieben Stufen, die man im Sinne der modernen Geisteswissenschaft mit den Ausdrücken für die sieben planetarischen Zustände bezeichnet. In der oben gekennzeichneten Weise sind die geistigen Stützkräfte dieser Zustände durch die Formen der Säulenkapitäle wiedergegeben. Man wird aber zu keinem wahren Verständnis dieser Sache kommen, wenn man nur die verstandesmäßige Erklärung beim Beschauen der Formen zugrunde legt. Man muß künstlerisch-empfindend sich in die Formen hineinschauen und die Kapitäle eben als Form auf sich wirken lassen. Wer dies nicht beachtet, wird glauben, nur Allegorien, oder im besten Falle Symbole vor sich zu haben. Dann hätte er alles mißverstanden. Dasselbe Motiv geht durch alle sieben Kapitäle: eine Kraft von oben und eine von unten, die sich erst entgegenstreben, dann, sich erreichend, zusammenwirken. Diese Kräfte sind in ihrer Fülle und in ihrem inneren Leben zu empfinden und dann ist von der Seele selbst zu erleben, wie sie lebendig gestaltend sich breiten, zusammenziehen, sich umfassen, verschlingen, aufschließen usw. Man wird diese Komplikation der Kräfte fühlen können, wie man das «sich-gestalten» der Pflanze aus ihren lebendigen Kräften fühlt, und man wird empfinden können, wie die Kraftlinie erst senkrecht nach oben wächst in der Säule, wie sie sich entfaltet in den plastischen Gestalten der Kapitäle, welche sich den von oben ihnen entgegenkommenden Kräften öffnen und aufschließen, so daß ein sinnvoll tragendes Kapitäl wird. Erst entfaltet sich die Kraft von unten in der einfachsten Art, und ihr strebt ebenso einfach die Kraft von oben entgegen (Saturn-Säule); dann füllen sich die Formen von oben an, schieben sich in die Spitzen von unten hinein und bewirken so, daß die unteren Formen nach den Seiten ausweichen. Zugleich schließen sich diese unteren Formen zu lebendigen Gebilden auf (Sonnensäule). Im ferneren wird das obere mannigfaltiger; eine Spitze, die hervorgetrieben war, wächst wie zu einem befruchtenden Prinzip aus, und das untere gestaltet sich zu einem Fruchtträger um. Das andere Kraftmotiv zwischen beiden ist zu einer tragenden Stütze geworden, weil das Verhältnis der Zwischenglieder nicht genug stark als Tragkraft empfunden würde (Mond-Säule). Weiterhin tritt eine Abscheidung des Unteren und Oberen ein, die starken Träger des Mondkapitäls sind selbst säulenartig geworden, das dazwischenliegende Obere und Untere sind verwachsen zu einem Gebilde, von oben deutet sich ein neues Motiv an (Mars-Säule). Die aus der Verbindung des Oberen und Unteren entstandenen Gebilde haben Leben angenommen, erscheinen daher als von Schlangen umwundener Stab. Man wird empfinden müssen, wie dieses Motiv aus dem vorigen organisch herauswächst. Die mittleren Gebilde des Marskapitäls sind verschwunden; ihre Kraft ist von dem stützenden inneren Teile des Kapitäls aufgesogen; die vorher von oben kommenden Andeutungen sind voller geworden (Merkur-Säule). Nun geht es wieder zu einer Art Vereinfachung, die aber die Frucht der vorhergängigen Vermannigfaltigung in sich schließt. Das Obere schließt sich kelchartig auf, das Untere vereinfacht das Leben in einer keuschen Form (Jupiter-Säule). Der letzte Zustand zeigt diese «innere Fülle» bei der äußeren Vereinfachung aufs höchste. Die Wachstumsumgestaltungen von unten haben von obenher ein fruchttragendes Kelchartiges hervorgelockt (Venus-Säule).
 
Wer alles das empfinden kann, was in diesen «Säulen» des Weltgeschehens ausgedrückt ist, der fühlt umfassende Gesetze alles Seins, welche die Lebensrätsel in ganz anderer Weise lösen als abstrakte «Naturgesetze».
 
Es soll in diesen Abbildungen eine Probe gegeben sein, wie die geistige Anschauung Form, Leben, künstlerische Gestaltung werden kann. Man beachte, daß die Abbildungen lebendige Daseinskräfte der höheren Welten wiedergeben; und diese höheren Geisteskräfte wirken auf den Betrachter der Bilder. Sie wirken direkt auf Kräfte, die, ihnen entsprechend, in jedem Menschen schlummern. Aber ihre Wirkung ist nur eine richtige, wenn man diese Bilder mit der rechten inneren Seelenverfassung betrachtet.
 
Wer mit spirituellen Vorstellungen im Kopfe und mit devotionellen Gefühlen im Herzen die Bilder betrachtet, der wird aus ihnen ein Heiligstes empfangen. Wer sie sich an einen beliebigen Ort hängen oder stellen wollte, wo er ihnen mit alltäglichen Gedanken und Empfindungen gegenübertritt, der wird eine ungünstige Wirkung verspüren, die bis zur schlimmen Beeinflussung des körperlichen Lebens gehen kann. Man richte sich darnach und trete zu den Bildern nur in ein Verhältnis, das im Einklange steht mit einer Hingabe an die geistigen Welten. Zum Schmucke eines dem höheren Leben gewidmeten Raumes sollen solche Bilder dienen; nimmermehr soll man sie an Orten finden oder betrachten, wo die Gedanken der Menschen nicht mit ihnen im Einklange sind.|284|95f}}
 
Für die 1924 erschienene englische Ausgabe der «Occult Seals and Columns» fertigte der dänische Maler [[Arild Rosenkrantz]] (1870-1964) in Arlesheim unter der direkten Anleitung [[Rudolf Steiner]]s Siegelbilder an, die zunächst in schwarzweiss gedruckt wurden. In London malte er danach in den 1930iger Jahren 7 kreisförmige Pastellbilder der Siegel mit einem Durchmesser von jeweils 72 cm.
 
== Kritik ==
 
Die unvollkommene künstlerische Gestaltung der von [[Clara Rettich]] gemalten Siegelbilder rief viel Kritik hervor, insbesondere von dem Bildhauer Dr. Ernst Wagner, dessen Werke ebenfalls auf dem Kongress ausgestellt waren.<ref>Rahel Uhlenhoff (Hrsg.): ''Anthroposophie in Geschichte und Gegenwart'', Berliner Wissenschafts-Verlag 2011, ISBN 978-3830519300, eBook {{ASIN|B01ANX38C0}}, S. 401f [https://books.google.at/books?id=hyZcBAAAQBAJ&pg=PA401&lpg=PA401&dq=Clara+Rettich+Malerin&source=bl&ots=Y39IgmiOju&sig=ACfU3U3wDUviNNJIj-Lwm4UWWPfwBJAzCA&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwjyobmJ7vjnAhXQSsAKHcviDA0Q6AEwD3oECAgQAQ#v=onepage&q=Clara%20Rettich%20Malerin&f=false google]</ref> Obwohl sich auch Steiner der Unzulänglichkeiten bewusst war, heißt es in einem Briefentwurf an Ernst Wagner vom 12. April 1909:
 
{{GZ|Jenes Gespräch im Münchner Kongreßsaale, wo Sie die Siegel unkünstlerisch nannten und ich
erwiderte <aber richtig>, haben Sie nämlich mißverstanden. Ich war mit Ihnen ''ganz'' einverstanden,
und hätte ''sehr, sehr'' gerne diese Dinge künstlerisch gehabt. Doch muß der Okkultist ''realistisch'',
nicht chimärisch denken und so muß er dasjenige nehmen, was zu haben ist. <Aber richtig>
sagt daher auch alles. Das ist es nämlich, worauf es ankommt, daß gegenwärtig kein Künstler
das dem ''wirklichen'' Leben nachschaffende Vermögen hat. Und so hat man nur die Wahl: entweder
die formell-abstrakte Andeutung inneren Lebens und Gehaltes bei äußerlich unkünstlerischer Formgebung;
oder die in sich toten Formen und Schemen, die heute vielfach künstlerisch genannt werden,
und die auf den Kenner wirklichen Lebens ungefähr wirken wie Leichname, die Leben vortäuschen
sollen.|284|14}}
 
==Literatur==
 
* [[Rudolf Steiner]], Alexandra Riggins: ''Die sieben apokalyptischen Siegel'', Triskel Verlag 2005, ISBN 978-3-905893-02-1
* [[Rudolf Steiner]]: ''Lucifer – Gnosis'', [[GA 34]] (1987), ISBN 3-7274-0340-3 {{Vorträge|034}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Die Apokalypse des Johannes'', [[GA 104]] (1985), ISBN 3-7274-1040-X {{Vorträge|104}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Aus der Bilderschrift der Apokalypse des Johannes'', [[GA 104a]] (1991), ISBN 3-7274-1045-0 {{Vorträge|104a}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Bilder okkulter Siegel und Säulen. Der Münchner Kongreß Pfingsten 1907 und seine Auswirkungen.'', [[GA 284]] (1993), ISBN 3-7274-2840-6 {{Vorträge|284}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V'', [[GA 346]] (2001), ISBN 3-7274-3460-0 {{Vorträge|346}}


{{GA}}
{{GA}}


== Weblinks ==
[[Kategorie:Christologie]]
* [http://www.rsarchive.org/Bilder/ Bilder okkulter Siegel und Säulen]
* [http://www.arildrosenkrantz.dk/d/syvsegl_nn.html# Arild Rosenkrantz - Die sieben apokalyptischen Siegel]
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
[[Kategorie:Apokalyptische Siegel|!]]
[[en:Apocalyptic Seals]]

Version vom 10. Oktober 2016, 09:06 Uhr

Christus und die zwölf Apostel:
Leonardo da Vinci: Das letzte Abendmahl, 1495-1498, Santa Maria delle Grazie (Mailand)

Als Apostel (griech.: απόστολος/apóstolos bzw. aramäisch: saliah „Gesandter, Sendbote“) werden im weitesten Sinn all jene Jünger des Jesus Christus bezeichnet, die direkt von ihm selbst als „Gesandte“ beauftragt wurden. So werden etwa im Lukasevangelium - und nur dort - siebzig oder zweiundsiebzig Jünger erwähnt (Lk 10,1–24 LUT). Den engeren Schülerkreis des Christus bildeten die zwölf Apostel, kurz die Zwölf (vgl. Mk 6,7-13 LUT).

Die zwölf Apostel

„Die Namengebung, um die es sich in der Bibel handelt, ist genommen von der inneren Wesenheit der Menschen. Ein Beispiel dafür sind die Namen der zwölf Apostel. Sie weisen hin auf die Beziehung zwischen ihnen und dem Herrn, dem Christus, der das Haupt ist und als Zeichen den Widder oder das Lamm hat. Johannes bedeutet der die Budhi Verkündende. Sie können den Menschen in zwölf Teile einteilen, der ganze Mensch ist eine Zwölfheit. Der Mensch so, wie er jetzt ist, entstand allmählich. Jedesmal, wenn die Sonne in ein neues Sternbild trat, entwickelte sich ein neues Organ im Menschen. Als die Sonne im Zeichen des Löwen stand, bildete sich zum Beispiel das Herz aus. Wenn der Mensch höher aufsteigt, involviert er in sich eine Gruppenseele. Das nun, was die Teile des Menschen sind, finden Sie wieder in den Namen der zwölf Apostel, da sind sie hineingeheimnißt. Was in einem gewöhnlichen Leib die zwölf Wesensbestandteile sind, bedeuten die zwölf Apostel im Kollektivleib Christi. Der Teil, der das Ich darstellt, in welchem der Egoismus herrscht, der dem Christus den Tod bringt, der ist genannt Judas Ischariot. Hinzugesetzt wurde bei dieser Namengebung noch, daß er den Beutel hatte, das Geld, das niedere Habsuchtsprinzip.“ (Lit.:GA 94, S. 291f)

„Erinnern Sie sich, wie da, wo gleich im Beginne des Markus-Evangeliums von der Bestellung der Zwölf geredet wird und wo die Rede ist von der Namengebung, wie er da zwei von seinen Aposteln die «Donnerssöhne» nennt (3, 17). Das ist nicht etwas, über das man einfach hinweglesen darf; das ist etwas, was man wohl beachten muß, wenn man das Evangelium verstehen will. Warum nennt er sie die Donnerssöhne? Weil er, damit sie seine Diener werden, ein Element in sie verpflanzen will, das nicht von der Erde ist, das von außerhalb der Erde herkommt, weil es das Evangelium aus den Reichen der Angeloi und Archangeloi ist, weil es ein ganz Neues ist und weil es nicht mehr genügt, bloß von den Menschen zu sprechen, sondern von einem himmlischen, überirdischen Element, dem Ich, und weil es notwendig ist, dies zu betonen. Er nennt sie Donnerssöhne, um zu zeigen, daß auch die Seinigen eine Beziehung zu dem überirdischen Element haben. Die nächste Welt, die an die unsrige angeknüpft ist, ist die elementarische Welt, durch die erst erklärlich wird, was in unsere Welt hereinspielt. Und der Christus gibt seinen Jüngern Namen, durch die gesagt wird, daß unsere Welt an eine nächste übersinnliche angrenzt. Er gibt ihnen die Beinamen von den Eigenschaften der elementarischen Welt. Dasselbe ist der Fall, wenn er Simon den «Felsenmann» nennt (3, 16). Wieder ist dabei auf ein Übersinnliches hingewiesen. So wird durch das ganze Evangelium angekündigt das Hereintreten des «Angelium», der Impulse aus der geistigen Welt.

Um das zu verstehen, braucht man nur richtig zu lesen, braucht man nur die Voraussetzung zu machen, daß das Evangelium zugleich ein Buch ist, aus dem die tiefste Weisheit herauszuholen ist. Der ganze Fortschritt, der gemacht worden ist, besteht darin, daß die Seelen individualisiert werden, daß sie nicht mehr bloß auf dem Umwege durch die Gruppenseelenhaftigkeit, sondern durch das Element der Individualseele ihre Beziehung zur übersinnlichen Welt haben. Und der, welcher so vor die Menschheit hintritt, daß er innerhalb der Erdenwesen erkannt wird, aber auch erkannt wird von den übersinnlichen Wesenheiten, er bedarf, um hineinzuversenken in die Seelen derer, die ihm dienen sollen, etwas von einem übersinnlichen Element, dazu des besten Menschenelementes. Derjenigen Menschen bedarf er, die es nach der alten Art in ihren Seelen selbst schon am weitesten gebracht haben.

Es ist im höchsten Sinne interessant, den seelischen Werdegang derjenigen zu verfolgen, die der Christus Jesus um sich versammelt, die er beruft zu seinen Zwölfen, die, man möchte sagen, wenn sie einem in ihrer Einfachheit entgegentreten, am allergrandiosesten das durchgemacht haben, was ich Ihnen gestern zeigen wollte bei mehr auseinanderliegenden Inkarnationen von Menschenseelen. Der Mensch muß sich erst hineinfinden in das Individuelle. Er kann da zunächst sich selber schwer zurechtfinden, wenn er von dem, was in seiner Seele im Element des Volkstums gewurzelt hat, versetzt wird in das Auf-sichselbst- Gestelltsein. Die Zwölf waren es. Sie wurzelten tief in einem Volkstum, das sich gerade wieder in der grandiosesten Weise als Volkstum erfaßt hatte. Und sie waren wie mit nackter Seele, mit einfacher Seele dastehend, als der Christus sie wiederfand. Man hat es dabei mit ganz unregelmäßigen Zwischenzeiten zwischen den Inkarnationen zu tun. Richten konnte sich der Blick des Christus auf die Zwölf: Diejenigen Seelen erschienen wieder, die in den sieben Makkabäersöhnen[1] und in den fünf Söhnen des Mattathias, in Judas und seinen Brüdern, verkörpert waren; daraus setzte sich das Apostolat zusammen. Sie waren hineingeworfen in das Element der Fischer und der einfachen Leute; aber sie waren in der Zeit, als das jüdische Element zu einem Kulminationspunkt hinaufgestiegen war, von dem Bewußtsein durchdrungen, daß dieses Element zu dieser Zeit höchste Kraft war, aber nur Kraft, während es jetzt individualisiert auftrat, als es sich um den Christus herumgruppierte.

Man könnte sich vorstellen, daß jemand ein ganz Ungläubiger wäre und nur künstlerisch das ins Auge fassen wollte, wie am Ende des Alten Testamentes Sieben und Fünf auftreten und wie Zwölf wieder am Anfange des Neuen Testamentes zu finden sind. Wenn man dies rein als künstlerisch-kompositionelles Element nimmt, kann man schon von der Einfachheit und der künstlerischen Größe des Bibelbuches ergriffen sein, ganz abgesehen davon, daß die Zwölfsich zusammensetzen aus den fünf Söhnen des Mattathias und den sieben Söhnen der Makkabäermutter[1]. Man wird lernen müssen, die Bibel auch als Kunstwerk zu nehmen; dann wird einem erst das Gefühl für die Größe aufgehen, die in die Bibel als Kunstwerk hineingelegt ist. Und man wird ein Gefühl dafür erhalten, worauf sich das, was da künstlerisch hineingelegt ist, eben beziehen muß.

Nun darf vielleicht noch auf eines aufmerksam gemacht werden. Unter den fünf Söhnen des Mattathias ist einer, der schon im Alten Testament Judas heißt. Er ist damals derjenige, welcher am kräftigsten kämpft für sein Volk, der ganz und gar mit seiner Seele seinem Volkstum hingegeben ist, und dem es auch gelingt, einen Bund mit den Römern zu schließen gegen den König Antiochus von Syrien (i. Makk. 8). Dieser Judas ist derselbe, welcher später die Prüfung durchzumachen hat, den Verrat zu begehen, weil er, der am allerinnigsten verbunden ist mit dem spezifisch althebräischen Element, nicht gleich den Übergang zu dem christlichen Element finden kann und erst die harte Prüfung braucht durch den Verrat. Es steht, wenn man wieder das rein Künstlerisch-Kompositionelle betrachtet, ganz wunderbar da die, man möchte sagen, grandiose Gestalt des Judas in den letzten Kapiteln des Alten Testamentes und die Gestalt des Judas im Neuen Testament. Und merkwürdig ist in diesem symptomatischen Vorgang, daß der Judas des Alten Testamentes einen Bund mit den Römern schließt, alles das vorbildet, was später geschehen ist, nämlich den Weg, den das Christentum genommen hat durch das Römertum, um in die Welt einzutreten. Das ist, möchte man sagen, die weitere Ausgestaltung. Und wenn Ich hinzufügen würde, was auch gewußt werden kann, was aber doch nicht in einem Vortrage vor einem so großen Zuhörerkreise gesagt werden kann, so würden Sie sehen, wie eigentlich gerade durch die spätere Wiederverkörperung dieses Judas[2] die Verschmelzung geschieht des römischen Elementes mit dem christlichen Element und wie der wiederverkörperte Judas der erste ist, der sozusagen den großen Erfolg hat in der Ausbreitung des romanisierten Christentums, und wie der Bündnisabschluß des Judas des Alten Testamentes mit den Römern die prophetische Vortatsache ist dessen, was ein Späterer tut, der dem Okkultisten wiedererscheint als der wiederverkörperte Judas, der da durchgehen mußte durch die harte Seelenprüfung des Verrates. Und was sich dann durch sein späteres Wirken zeigt als Christentum im Römertum und Römertum im Christentum zugleich, das erscheint wie eine ins Geistige umgesetzte Erneuerung des Bündnisses des alttestamentlichen Judas mit den Römern.“ (Lit.:GA 139, S. 42ff)

„Nun hatte die Menge, die dem Christus Jesus gegenüberstand, von dem alten Hellsehertum zwar nur noch letzte Reste; aber die Seelen waren noch dazu geschickt, zuzuhören, wenn in Bildern gesprochen wurde von dem Hergang des Seins und des Menschheitswerdens. Und wie zu jemand, der sich noch die letzte Erbschaft des alten Hellsehens erhalten hatte und hineingetragen hatte in das gewöhnliche Seelenleben, so sprach der Christus Jesus zur Menge.

Und welches waren die intimen Schüler? Wir haben gehört, wie sie sich zu den Zwölfen zusammensetzten aus den sieben Söhnen der Makkabäermutter und den fünf Söhnen des Mattathias. Wir haben gehört, wie sie aufgerückt waren durch das ganze althebräische Volk hindurch zu der starken Betonung des unsterblichen Ich. Sie waren die wirklich ersten, die der Christus Jesus sich auswählen konnte, um an das zu appellieren, was in jeder Seele lebt, so lebt, wie es werden sollte zu einem neuen Ausgangspunkt für das Menschenwerden. Zur Menge sprach er, indem er voraussetzte, daß sie das verstehe, was sich als Erbschaft von dem alten Hellsehen erhalten hat; zu seinen Jüngern sprach er so, daß er von ihnen voraussetzen konnte, daß sie die ersten seien, die schon etwas von dem verstehen konnten, wie wir heute von den höheren Welten zu den Menschen sprechen. Es war also durch den ganzen Zeitenwendepunkt geboten, daß der Christus Jesus in verschiedener Weise sprach, wenn er zur Menge sprach und wenn er zu denen sprach, die seine intimen Schüler waren. Mitten hinein in die Menge stellt er sie, die er als die Zwölf an sich zog. Was für die Folgezeit allgemeines Menschengut werden sollte, verstehen, vernunftgemäß verstehen, was sich auf die höheren Welten und auf die Geheimnisse der Menschheitsevolution bezieht, das war die Aufgabe des engeren Schülerkreises des Christus Jesus. Er sprach - nehmen Sie nur das Ganze, was er da sagte bei der Auslegung des Gleichnisses für seine Schüler ~, man möchte sagen, auch in sokratischen Worten. Denn das, was er da sprach, das holte er aus jeder Seele selber heraus, nur daß Sokrates sich mehr beschränkte auf die irdischen Verhältnisse, man möchte sagen, auf die gemeine Logik, während der Christus Jesus über die spirituellen Angelegenheiten sprach. Aber er sprach über die spirituellen Angelegenheiten, wenn er zu seinen intimen Schülern sprach, auf sokratische Art. Wenn Buddha zu seinen Schülern sprach, dann sprach er so, daß er ihnen die spirituellen Angelegenheiten klarlegte, aber so klarlegte, wie es die Erleuchtung gibt, wie es also nur der Aufenthalt der Menschenseele in den höheren Welten gibt. Wenn der Christus zur Menge sprach, dann sprach er so, wie es die gewöhnliche Menschenseele in früheren Zeiten in den höheren Welten erlebt hat. Zur Menge sprach er, man möchte sagen, wie ein populärer Buddha; zu seinen intimen Schülern sprach er wie ein höherer Sokrates, wie ein spiritualisierter Sokrates. Sokrates holte die individuelle, irdische Vernunft aus den Seelen seiner Schüler heraus; der Christus holte die himmlische Vernunft aus den Seelen seiner Schüler heraus. Der Buddha gab seinen Schülern die himmlische Erleuchtung; der Christus gab der Menge die irdische Erleuchtung in seinen Gleichnissen.

Ich bitte Sie, nehmen Sie diese drei Bilder: drüben im Ganges-Lande den Buddha mit seinen Schülern - das Gegenbild des Sokrates; drüben in Griechenland den Sokrates mit seinen Schülern - das Gegenbild des Buddha. Und dann diese merkwürdige Synthese, diese merkwürdige Verbindung vier bis fünf Jahrhunderte später. Da haben Sie den gesetzmäßigen Werdegang der Menschheitsevolution an einem der größten Beispiele vor Ihrer Seele stehen.“ (S. 84f)

„Die Sonnenhelden verließen also während der Einweihung ihren Leib; hatten sie sich mit diesen Kräften erfüllt, dann traten sie wiederum in ihren Leib zurück. Wenn sie zurückgekehrt waren, dann hatten sie die Kräfte in ihrer Seele, welche die Arbeit eines Volkes herausführen konnten in die ganze Entwickelung der Menschheit. Und was erlebten diese Sonnenhelden während der dreieinhalb Tage ihrer Einweihung? Während sie - wir können es schon so nennen - wandelten nicht auf der Erde, sondern auf der Sonne, was erlebten sie? Die Gemeinsamkeit mit dem Christus, der vor dem Mysterium von Golgatha noch nicht auf der Erde war! Alle alten Sonnenhelden waren so in die Sonnensphäre hinaufgegangen, denn nur da konnte man in den alten Zeiten die Gemeinsamkeit mit dem Christus erleben. Aus dieser Welt, in die hinaufsteigen mußten während ihrer Einweihung die alten Eingeweihten, ist der Christus herabgestiegen auf die Erde. Wir können also sagen: Dasjenige, was durch die ganze Prozedur der Einweihung in alten Zeiten für einzelne Wenige hat erreicht werden können, das wurde erreicht wie durch ein naturgemäßes Ereignis in den Piingsttagen von denjenigen, welche die Apostel des Christus waren. Während früher die Menschenseelen hatten hinaufsteigen müssen zu dem Christus, war jetzt der Christus zu den Aposteln herabgestiegen. Und die Apostel waren in gewisser Weise solche Seelen geworden, die in sich trugen jenen Inhalt, den die alten Sonnenhelden in ihren Seelen gehabt haben. Die geistige Kraft der Sonne hatte sich ausgegossen über die Seelen dieser Menschen und wirkte fortan weiter in der Menschheitsevolution. Damit dies geschehen konnte, damit das Wirken einer ganz neuen Kraft auf die Erde kommen konnte, mußte das Ereignis von Palästina, mußte das Mysterium von Golgatha sich vollziehen.“ (Lit.:GA 148, S. 46f)

Anmerkungen

  1. 1,0 1,1 in den sieben Makkabäersöhnen und den sieben Söhnen der Makkabäermutter: Hier liegen offensichtlich Fehler in der Nachschrift vor. Gemeint sind die sieben Brüder aus 2.Makkabäer 7. Diese hießen früher gewöhnlich die sieben makkabäischen Brüder, weil sie in der makkabäischen Zeit den Tod erlitten und dieser in den Büchern der Makkabäer erzählt ist; sie sind aber keine Makkabäer - als Makkabäer werden die Mitglieder der Familie des Mattathias bezeichnet und später werden auch die Anhänger des Judas Makkabäus, des dritten Sohnes des Mattathias, Makkabäer genannt.
  2. Augustinus

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Kosmogonie, GA 94 (2001), ISBN 3-7274-0940-1 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  2. Rudolf Steiner: Das Markus-Evangelium, GA 139 (1985), ISBN 3-7274-1390-5 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  3. Rudolf Steiner: Aus der Akasha-Forschung. Das Fünfte Evangelium, GA 148 (1992), ISBN 3-7274-1480-4 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
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Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.